Ar. 34. Donnerstag, den 27. April 1882. VII. Zakrgang. Cillin ritui SJts^emt jeden Donnerstag itnb Sonnlag Morgens. — Praiulmcralionsbediiiiiungc»: Wr Cilli famnu Zustellung in» Haus ganzjährig ff. <5.—, halbjährig fi. vierteljährig fl 1.50, monatlich 55 kr. Mit Poftversendung ganzjährig ft. 6.4#, halbjährig fl. 3.20, vierteljährig st. 1.60. — Redaction und Admiiiiftratioil: Herren-gajie Rr. ö. Sprechstunden des Redacteurs täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage, von 9—18 Uhr Vor- und von 3—6 Uhr Nachmittags. — Inserate _werden billigst berechnet. Auswärts nehmen Inserate für die „Giuiet Zeitung" alle bedeutenderen Annoncen-Expeditionen an. Die HemeinderaiKswahten. Morgen, übermorgen und Sonntag finden die Wahlen für unsere Stadtvertretung statt. Das rege Interesse, mit den» diesmal die Ein-wohncrschast Cilli's dem Ausfalle der Wahlen entgegensieht, ist in einer so politisch bewegten Zeit wie die gegenwärtige wohl begründet; namentlich aber, da man auch weiß, daß unsere nationalen Gegner nicht müßig bleiben. Still und yeräusch-los haben letztere ihre Ordre de Bataille entworfen. Wohl wissend, daß sie in einem offene», ehrlichen Wahlkampfe unter allen Umständen unterliegen müßten, hat die kleine Schaar natio- ! naler Thebauer es auf eine Ueberrumplung, anf einen Handstreich abgesehen. Um unsere Wähler einzulullen, suchten sie in ihnen nahestehenden Blättern darzuthun, daß der neue Gemeinderath wieder einen deutsch-fortfchrittlichen Character haben werde. Temungeachtet wurde jedoch in ihren Conventikeln gar emsig ventilirt, in welchem Wahlkörper ein Coup mit Erfolg auszuführen wäre, falls die Wahlbetheiligung unserer Steuer-zahler eine laue sein sollte. Daß im dritten und zweiten Wahlkörper die Chancen für sie ungünstig stehen, begannen sie sehr bald einzusehen. Der erste Wahlkörper jedoch, wo neben dea Höchstbe-steuerten, die Beamten, Lehrer und Priester als Wähler fungiren, die indeß zumeist sich der Wahl enthalten, schien ihnen daher als Verjuchs-selb am geeignetsten. Einer ihrer Matadore, ein in diesem Blatte mehrfach erwähntes Männl?in, sah sich sehr emsig nach Vollmachten um und versuchte, wie wir einem Schreiben entnehmen, ein Institut, welches Wähler im hiesigen Groß« grundbesitze ist, ihm die Vollmacht für die Ge-meinderathswahlen einzusenden. Ob sein An-suchen in Erfüllung ging, wissen wir allerdings nicht zu sagen, uns genügt es solches constatiren zu können und damit den Beweis zu erbringen, daß wir der Geräuschlosigkeit nicht trauen dürfen. daß wir auf unserer Hut sein müssen, damit unsere Rathsstube nicht zum Tummelplatz natio-naler Zänkereien herabsinke. Die Schliche unserer Gegner zu vereiteln, ihre Aspirationen im Keime zu ersticken, halten wir als erste Pflicht aller unserer Mitbürger, die von Liebe zu ihrer Vaterstadt erfüllt sind. Das deutsche fortschrittliche Eilli ist den Natio-nalen Untersteiermarks und Krains schon lange ein Dorn im Auge, und nun erst gar die Ver-tretung der Stadt, die es wagte gegen gewisse Hallucinationen und Phantastereien Sellung zu nehmen. Mi« welcher Blumenlese von B^schim-pfungen und Verdächtigungen wurden im Laufe der letzte» zwei Versöhnungsjahre die besten uuserer Mitbürger beehrt. Man glaube ja nicht, daß irgend einer der nationalen Heißsporne Sympathien für Cilli besitzt, daß ihm das Blühen und Gedeihen der Sannstadt irgendwie nahe geht. Was Cilli geworden ist und was eS noch werden wird, dankt eS und wird es der Opfer-Willigkeit und dem Gemeinsinne seiner deutschen Einwohnerschaft danken. Es gibt keine zweite Stadt, die mit bescheideneren Mitteln Größeres geleistet und Erfreulicheres geschaffen hätte. Der gesunde Bürgersinn und LocalpatriotismuS der fortschrittlichen Bevölkerung offenbart sich in allen Abstufungen und weit außer Steiermark weiß man bereits von dem schmucken Städtchen und seiner munificenten Einwohnerschaft zu erzählen. Seit dem Jahre, da Cilli ein eigenes Gemeinde-statttt besitzt, datirt auch sein Aufschwung. Es gab keinen Stillstand. Unentwegt entwickelte sich in rationeller Weise die Stadt. Die schweren Opfer, die mitunter gebracht werden mußten, sie waren nicht vergebens ; die wohlgeordnete Wirthschaft im Haushalte, welche der neue Ausschuß übernehmen wird, stellt bereits Erleichterungen in Aussicht. Dafür zu sorgen, daß Cilfi auf der be- tretenen Bahn weiterschreite, daß nach wie vor jeder Cillier stolz auf seine Vaterstadt sein kann, — ist Sache der Gemeinde»Vertretung. Wir haben genug deutsche Mitbürger. die von Liebe und Begeisterung für die Stadt durch-drungen sind, solche zu wählen erachten wir als heilige Bürgerpflicht. Wir appelliren daher an den Patriotismus unserer Wähler und bittcn sie bei den kommenden Wahlen vollzählig zu erschein?« und einstimmig die vom Comitv vor-geschlagenen Candidaten zu wählen. Keiner bleibe ferne, jeder beweise durch seine Stiinmen-Abgabe, daß der Cillier deutsch und fortschritt-lich ist und bleiben will. Eine starke Wahlbe-theiligung sei die Antwort auf die Schliche der Nationalen, die ihre Lnfy'chlöfser auf den In-diffirentismus und die Lauheit der deutschen Wähler bauen. Wir wiederholen unseren Appell, der der treuesten Liebe zur schönen Vaterstadt entkeimt. Möge Niemand sich abhalten lassen am Wahl-tage seine Bürgerpflicht zu erfüllen. Es geschehen keine Wunder mehr. Seit einigen Tagen tauchen Gerüchte von einer bevorstehende» Reeonstruction der deutschen Partei in Oesterreich auf; ein größeres Wiener Blatt tritt mit einem Programm der „Freiheit" hervor, das in seltener Uebereinstimmung mit den Intentionen des Herrn Ministerpräsidenten berufen fein soll dieVersöhnung der Nationalitäten Oesterreichs, auf Grundlage gegenseitiger Con-cessioneii zu bewerkstelligen. Wäre die Zeit nicht so schrecklich ernst man könnte dieses neue Pro-gramm einer vorderhand noch anonymen aber auch deutschseinwollenden Partei für irgend einen schlechten Scherz eines sensationslustigen Journalisten halten; wenn man jedoch bedenkt, daß die ganze Residenzpresse mehr oder weniger in Händen von Leuten ist, welche auS i, -öffentlichen Meinung doch nur Kapital schlagen Auf dünkten Wegen. Roman von Ed. Wagner. (37. Aortseyung.) DaS Schloß war endlich erreicht. Der Portier wollte sie in das Empfangszimmer geleiten, als die Thür geöffnet wurde und Mrs. Jngestre herbeieilte. „Sie liebes Kind!" rief sie, das bleiche Mädchen in ihre Arme schließend. „Wie gut von Ihnen, daß Sie so pünktlich Wort halten. Sie findc,^ mich diesen Morgen ganz krank, kauot im Stande, mich aufrocht zu halten." Alexa sprach in wannen Worten ihr Be-dauern über den leidenden Zustand der MrS. Jngestre aus, wodurch sie sich deren Gunst noch mehr gewann. „Ich will Sie selbst hinaufgeleiten in Ihre Zimmer, meine liebe Miß Strange," sagte Airs. Jngestre geschäftig. „Es ist zwar eine gewaltige Anstrengung für mich, die Treppen zu steige», aber ich bestehe darauf, mit Ihnen zu gehen. Versuchen Sie nicht, mich davon abzuhalten. Es ist mein Streben, Ihnen den Aufenthalt in Mont Heron so angenehm zu machen, daß nichts 3ie bewegen soll, nach Clyffebourne zurückzukehren." «ie gingen die Treppe hinauf, durch den großen oberen Saal in ein geräumiges Zimmer mit dem Ausblick über die See. An dieses stieß ein Schlaf- und ein Toilettenzimmer, alle auf das Eleganteste ausgestattet. Ein thurmartiqer Ausbau gestattete eine prachtvolle Fernsicht sowohl über das Wasser, wie über die ganze Küste, nach beiden Seiten hin. Es standen darin ein Schreib- und Arbeitstisch, ein Lehnstuhl und eine Ruhebank. Airs. Jngestre zog die Gardine zurück und ließ den hellen Sonnenschein herein-fallen. „Ich bin heute allein gewesen," erklärte sie. „Die Herren sind gestern in der Nacht fort-gefahren und noch nicht zurückgekommen. Doch das Boot ist in Sicht und steuert dem Hasen zu. In einer guten Stunde können sie hier sein. Sie werden sich wundern, Sie bei mir zu finden Miß Sttange. Weder der Marquis von Mont-heron noch Lord Kingscourt weiß, daß Sie hier-her kommen würden." „Wird eS dem Marquis angenehmerm?" fragte Alexa, ein wenig besorgt. „O, er künimert sich nicht viel um mich. Er gab mir vor einiger Zeit seine Zustimmung eine Gesellschafterin halten zu können, und seit-dem habe ick nicht wieder mit ihm über die Sache gespro^e». Er liebt es nicht, mit Kleinig-leiten und Haushaltungsangelegenheiten belästigt zu werden, und ich will die kurze Zeit meiner Herrschaft hier noch benutzen. Ich denke, Lady Wolga wird bald meine Stelle als Herriit des Schlosses einnehmen." Alexa nahm Hut und Paletot ab; sie hatte keinen Garderobenwechsel nöthig. „Erlauben Sie mir, Sie hinunter in'S Balkonzimmer zu führen," sagte MrS. Jngestre. „Sie haven dort eine ebenso hübsch« Aussicht über das Meer, wie hier, und wir werden noch eine Zeitlang allein sein." Sie giengen in'S Balconzimmer, ein großes, langes Gemach, welches gerade unter den Alexa zugewiesenen Räumlichkeiten lag. Mrs. Jngestre erkundigte sich nach Lady Wolga, nach Lady Markham und verschiedenen Gästen; dann frühstückten Beide, worauf sie auf ihre Plätze zurückkehrten, um weiter zu plaudern, wobei Mrs. Jngestre ganz ihre Leiden vergaß. Es war gegen vier Uhr Nachmittags, als die Jacht in den Hafen einlief. Die Herren giengen an'S Land und stiegen die in den Felsen gehauenen Stufen herauf; das war der nächste Weg vom Hasen zum Schloß. Lord KingSconrt begab sich auf sein Gemach, während der Mar-quiS in'S Balconzimmer kam uni seine Schwägerin zu begrüßen. Er war freundlich und liebenswürdig wie imnier, aber ein Schatten flog über sein Gesicht wollen, wird man nicht fehl gehen, diese neueste Schwenkung eines Wiener Blattes mit der Re-gierung und einem entsprechenden Rebach in Verbindung zu bringen. Einen so hevorragenden Platz die Wiener Journalistik in Bezug auf ihre wahrhaft meisterhaften Leistungen in der Presse des Kontinentes einnimmt, so ist sie lei-der in den meisten Fällen nicht der unverfälschte Ausfluß der öffentlichen Meinung, weder der Residenz, noch viel weniger aber der Provinz. Wie der Wiener selbst politisch geschlechtslos ijt, sich mehr von den oratorischen Leistungen irgend eines lungenkräftigen Volkstribunen hinreißen läßt, und sich in den seltensten Fällen für die Idee der Sache selbst begeistert, so gilt auch der Wiener Presse ein schwunghaft geschriebener Leitartikel meist mehr, als die wahre Verdolmetschung der öffentlichen Meinung, uns was so oft mit Emphase als solche angeführt wird, ist nur der Versuch durch das zeitungslesende Publicum Stimmung für ein bezahltes Schlag-wort zu machen. Der deutschen Provinzpresse erwächst eben jetzt die heilige Pflicht ihre volle Unabhängigkeit zu wahre», die öffentliche Meinung unentwegt der gegentheiligen Ansicht der Resi-denzpresse zu vertreten, um dnrch ausgiebige publizistische Unterstützung einer gerechten Sache wieder zum Siege zu verhelfen, die gegenwärtig den schwere» Kampf um ihre Existenz mit der uneigennützigsten patriotischesten Hingebung führt. Die Zeiten sind vorüber, wo allenfalls der Deutsche im Bewußtsein seiner hervorragenden staatlichen Stellung in Oesterreich, den Mitnationen die Hand zur Verständigung bieten konnte; wer bürgt uns jetzt dafür, daß die Slaven überhaupt willens sind, sich zu versöhnen: für das Erjayen von Concessionen ist ihnen die jetzige Stellung der Deutschen, die als factiöfe Oppo-sition stigmatisirt sind, entschieden lieber, als die nach dem Versöhnungsrecepte zubereitete lamm-fromme Opposition, die doch nach oben hin einige Stützen haben könnte. Nur auf radicalen Grundlagen und in unumwundener Bekeunung des nationalen Gedankens kann die deutsche Partei in Oesterreich die Zukunft vorbereiten, jede andere Organisation bringt ihr Verderben, verdammt sie znr Passivität und degradirt sie zur Marionette einer unersättlichen Majorität. Bester noch jahrelang ans der Entbehrung eine Tugend zu machen, als sich vielleicht einige Concessionen durch Preisgebung der heiligsten Inte-reffen erbetteln zu müssen. Hoffentlich wird kein ehrlicher Deutscher sich von FreiheitSphrasen dupiren lasten, die nur die Lockspeise sind auf den VerlöhnungSlcim zu gehen. Wir haben dem Lockruf des Herrn Ministerpräsidenten muthig widerstanden ; auch für ein mit Knoblauch versetztes Linsengericht ist unser gutes altes Recht nicht zu haben. DaS mögen sich die Arrangeure dieser neueste» Versöhnungsfarce gesagt sein lassen. als er Alexa sah? doch grüßte er sie voll Höf-lichkeit. „Miß Strauge wird vierzehn Tage bei unS bleiben, Roland," sagte MrS. Jngestre, „wenn eS mir nicht gelingen sollte, sie für immer bei mir zu behalten. Unsere liebe Lady Wolga wird keiner Gesellschafterin mehr bedürfen nach ihrer Hochzeit, und ich rechne darauf, daß Du Deinen Einfluß verwendest, mir die Gesell-schasl Miß Strange's für immer zu sicher». „Du magst gewiß sein, daß ich meinen Einfluß zu Deinem Vortheil verwenden werde," erwiderte der Marquis leicht. „Hast Du Miß Strange das Schloß gezeigt. Augusta? Die Terrassen, den Wintergarten, die Gewächshäuser, die Bildergallerie, die alte Kapelle und die Ruine» ?" „Noch nicht Roland. Du vergißt meinen Gesundheitszustand. Aber ich will Jemanden beauftragen, ihr alle Sehenswürdigkeiten des Schlosses und Alles, was von Interesse ist, zu zeigen, wen» ich nicht selbst int Stande bin, sie zu führen. Sie wissen wohl, mein Kind," wandte sich Mrs. Jngestre an Alexa, „daß Mont Heron ein interessanter Schauplatz ist, daß Tou-riften von Nah und Fern kommen, um es zu besuchen, und daß mehrere Zeichnungen von dem Schloß und den Ruinen aufgenommen sind. Sie können sich viel angenehme Unterhaltung Halten wir nur sest znsammmen, so düster auch die Gegenwart ist; unsereZeit wird wiederkommen, sie ist unS durch den unaufhaltsamen Gang der Welt-geschichte verbürgt. Ader geben wir uns auch keiner zu sanguinischen Hoffnung hin ; im Hand-umdrehen wird die jetzige Regicrungsform nicht weggefegt werden. Die Slavisirnnq Oesterreichs. daS den Damm gegen Deutschland bilden, die Vereinigung aller Deutschen verhindern soll, ist der Kern-punkt jenes ephemeren Programms, das die Tschechen und Slovenen in vollendeter Ldyali-tätsheuchelei aufgestellt haben, um ihre selbst-süchtigen Zwecke damit zu fördern. Ob es aber staatsklug war, die Deutschen Österreich» an jene Wand zu drücken, die, Gott sei Dank, stark genug ist, den Anprall der Sarmaten auszu-halten, ohne das wir bei demselben zerquetscht werden, wird die Weltgeschichte einst unsern Kindes-lindern erzählen. Für uns giebt es in der Gegenwart nur einiges Zusammenhalten, dicht geschaart ums nationale Banner, unter ^diesem Zeichen müssen wir siegen, aber beugen und biegen werden wir uns nicht, weil wir Deutsche bleiben wollen. politische Rundschau. Eilti, 2«. April. Inland. Das österreichische Kaiserpaar soll in der ersten Juniwoche zum Besuche deS italienischen Hofes in Monza eintreffen. Finanzminister DunajewSki erklärte im Eisen-bahn > Ausschüsse, er gedenke die Koste» der projectirten Eisenbahnbauten durch eine Credit-operation zu bedecken. Ausland. Bismark hat im deutschen Bundesrathe das Tabaksmonopol mit einer Majorität von 14 Stimmen durchgebracht. Ob jedoch der Reichs» tag diese Vorlage annimmt bleibt noch sehr fraglich. Der Culturkampf scheint vorläufig bei-gelegt zu fein. Preußen, wenn auch nicht Deutsch-land, hat bereits im Vatican seinen Vertreter aufgestellt. Herr von Schlösser ist der Erwählte, welcher auch schon dem Papste seine Accreditive überreicht. Auch Rußland ist gewillt, ähnlich wie Deutschland einen ständigen Gesandten im Vati-can zu ernennen. Die betreffende Persönlichkeit ist bereits in Aussicht genommen. Man erwartet dafür, daß der Papst bei der vielleicht noch im August stattfindenden Krönung Alexander III. durch eine Specialmission vertreten sein werde. Die Einverleibung von Tunis durch Frankreich ist nunmehr in unverkennbarster Form er-folgt. Präsident Grevy unterzeichnete ein Dekret, welches den einzelnen Ministerien verschiedene Dienstzweige der tunesischen Verwaltung zuweist. machen, wenn Sie romantisch sind, wie die meisten jungen Leute. Die Ruinen sind in gutem Zustande gehalten, und es heißt, es geht in ihnen um." „Der Geist eines früheren Lords von Mont-heron," ergänzte der Marquis lächelnd. „Keiner von der Dienerschaft wird es wagen, nach Einbruch der Nacht die Ruinen zu besuchen; sie erzählen sich schauerliche Geschichten von Geister-lichter» und Geistererscheinungen, welche von Zeit zu Zeit furchtsame Personen gescheu haben wollen." „Es bestehen viele Sagen von Mont Heron bemerkte MrS. Jngestre. Es sind schreckliche Thaten in diesm alten Mauern geschehen." „Ich werde von jenen Ereignissen nicht sprechen," bemerkte Alexa. „Lord Montheron hat eine ganz eigen-thümliche Gemüthsart," fuhr MrS. Jngestre fort. „Ich habe ihn schon gekannt, als er noch ein junger Man» war. Ich war die Gattin seines älteren Bruders. Er hatte stets eine zarte sanfte, freundliche Natur. Sie können sich denken, welchen tiefen Eindruck der Mord auf sein weiches Gemüth übte. Er kann Niemanden leiden sehen; selbst der Anblick eines Bettlers entsetzt ihn. Er giebt große Summe» zu wohl-thätigen Zwecke» hin, aber kein Bettler darf den Boden von Mont Heron betreten. In allen Fällen werden sich die Minister indessen mit den Ministerpräsidenten Combon in Tunis durch Vermittlung des Ministers des Aeußeren in Verbindung setzen. Der Justizminister ist beauf« tragt, eine Gerichtsverfassung, sowie die Er-richtung eines französischen Gerichtshofes für Tunis, dessen Conpetenz nicht die Aufhebung der Capitulationen involviren soll, vorzubereiten. Die Frage der Finanz-Organisation bleibt vor-behalten. Die römische Abgeordnetenkammer hat die Generaldebate über die Militärvorlagen begonnen. Nicht weniger als sieben verschiedene Gesetz-Entwürfe gelangen zur Discufsion. EorrespondenM. Wien, 25. April (Orig.-Corr.) fDelega-tione».] In politischer Beziehung wird in diesem Momente alleS Interesse von den Dele-gationssitzungen respective den von ihnen gefaßten Beschlüssen in Anspruch genommen. Bekanntlich besteht zwischen der österreichischen und unga-rischen Delegation bezüglich der Ziffer deS zu bewilligenden PacificationScredites eine Diffe-renz; denn während die ungarische Delegation an dem von der gemeinsamen Regierung gefor-derten Credite einen Abstrich von zwei Millionen beschlossen hat, ist die österreichische Delegation für die Gewährung der ganzen und vollen Summe eingetteten. Die Differenz ist allerdings, wenn man die Sache blos vom Standpunkte der Ersparung betrachtet, eine ziemlich gering-fügige und man sollte meinen, einer Crditfor-derung von 23 7 Millionen gegenüber komme eS auf einen Abstrich 2 Millionen nicht an. Nichts desto weniger besteht die ungarische De-legation fest und unerschütterlich auf ihrem Standpunkte und da auch die österreichische Delegation den nun einmal eingenommenen Standpunkt, die ganze Summe zu bewilligen, nicht aufgibt, so wird das Endresultat dieser schwebenden Angelegenheit nicht anders als durch eine gemeinschaftliche Abstimmung beider Dele-gationen in einer sogenannten stummen Sitzung zu erzielen sein. Diese Sitzung wird vermuthlich Donnerstag stattfinden: ant Tage darauf Freitag den 23. beginnt im Abgeordnetenhanse die Debatte über den Zolltarif. Die Durchberathung des Zolltarifes im Abgeordnetenhanse dürfte sich mindestens bis zum 13. Mai erstrecken und selbst daß bis zu diesem Zeitpunkte die Be-rathung ihren Abschluß erreiche, wird nur mög-lich sein, wenn während des Verlaufes der Zoll-debatte täglich Sitzungen stattfinden. Es besteht nämlich wie dem „Pokrok" aus Wien telegrafirt wird, in maßgebenden Kreisen die Absicht, daß die Wahlreform, die Schulgesetznovelle und der Zolltarif auch im Herrenhause noch in dieser Session erledigt werde. Man möchte aber an-dererseits gerne noch vor den Pfingstfeiertagen d en „Würde eS nicht besser sein, diesem Uebel energisch abzuhelfen, als ihm freien Lauf zu lassen? „Der Marquis gesteht das Vo"Handensein des Nebels nicht zu, und es ist Niemand im Hause, der es wagen würde, ihn aus dasselbe aufmerksam zu machen. Bei all' seiner LiebenS-Würdigkeit und Freundlichkeit ist er doch ein strenger Herr und seine Leute wissen es." Mrs. Jngestre hörte sich selbst gern er-zählen, und da sie nun eine geduldige ZuHörerin gefunden hatte, sprach sie eifrig weiter. Plötzlich unterbrach sie sich, als sie nach der Uhr sah, mit dem Ausruf: „Wie die Zeit vergeht! Es ist schon nach sechs Uhr, und wir essen in einer Stunde. Der Marquis ist sehr pünktlich. Lassen Sie uns hinaufgehen. Mein Zimmer ist in der Nähe der Ihrigen." Sie gingen hinaus in die Halle. „DaS ist der Salon," sagte Mrs. Jngestre aus eine Thür zeigend. „Doch Sie wissen eS. Ich vergaß, daß Sie vor drei Wochen zum Essen hier waren. Das ist die Bibliothek, sie ist mit dem Balconzimmer verbunden. Don am Ende der Halle geht ein Corridor in den rechten Flügel des Schlosses wo das Speisezimmer, das Familienzimmer und eine Reihe anderer Ge-mächer sich befinden. Hier, dem Balconzimmer Sessionsschluß ermöglichen, dieß könnte also nur bei unausgesetzter und ununterbrochener Thätigkeit erreicht werden und der Präsident Smolka soll dießbezüglich geäußert haben, daß er zur Be-schleunigung der Berathungen über den Zolltarif auch Abendsitzungen abhalten lassen werde. Petto», 25. April (Orig.-Corr.) [Stadt« schulrath. Natio nalePropaganda.) Als Funktionäre des Stadtschulrathes wurden folgende Herren gewählt: Dr. Franz Strafella, Dr. Hans Michelitscb, Wilhelm Pisk, Franz Wibmer und Mich. Gassner. Diese Wahl muß eine vortreffliche genannt werden, da sämmtliche Herren aufrichtige Schulfreunde sind; es ist daher nicht zu befürchten, daß an unseren Stadtschulen im reactionären-nationalen Sinne gearbeitet werden könnte. — ES strengten sich daher einzelne Mitglieder des hiesigen Lehrstandes, wir neimen sie Unterlehrer, vergebens an für daS Groß-Slovenien ihr Schärflein beizutragen. Wie wohl zu Genüge bekannt ist, daß die Orts-schulbehörde stets an dem vorzüglichen Schulgesetze festhält, daß die Stadtgemeinde Pettau jeder Verkürzung der Schulpflicht sowie der ge-planten Slovenifirung der Schulen durch Petitionen entgegentritt, daß Schüler der Umgebung zur Erlernung der so nothwendigen deutschen Sprache unsere Lehrzimmer füllen, hier ihr Heil suchen und finden, daß die Gemeinde-Repräsentanz zur Entwickelung des Schulwesens namhafte Opfer bringt und den Fortbestand des bereits durchgeführten achtjährigen Schul-fystemS sich zur Ausgabe gemacht hat. war eS dennoch möqlich, daß ein Unterlehrerlein, welches seinerzeit bei den Universitäts-Studien etwas Pech hatte, und deshalb hier als Supplent Aufnahme fand und gegenwärtig durch die Muni-fizenz des hohen k. k. LandesschulratheS zur Vollendung obiger Studien benrlaubt ist, durch Agitationen und Vorträge für eine sechsjährige Schuldauer und für gänzliche Slovenifirung der Schulen Propaganda machte. Nachdem unsere Stadtschulen die deutsche Unterrichtssprache zur Grundlage haben und haben werden, so drängt sich von selbst die Frage auf, ob die Anstellung eines solchen verbißenen, auch von der Natur in Bezug auf die Aussprache etwas kurz wegge^ kommenen Fantasten noch gerathen erscheint. Nun wir hoffen, der Stadtschulrath wird in dieser Hinsicht das Richtige treffen und sein Recht zu wahren wissen. Schließlich berichten wir noch, daß auch in Haidin nächst Pettau ein Unterlehrer namens Wabiö sehr rührig ist und fleißig bäuerliche Unterschriften sammelt, um endlich einmal floveuische Lehrerbildung^ anstalten und Mittelschulen zu erhalten. Hochrncgg, 25. April. (Or.-Corr.) [Petition —Ä rmenlotterie — Obst- und Weinre- gegenüber, sind die Privatzimmer des Marquis Weiter hin —" Sie schwieg als die Thür von Lord Mont-heron's Privatzimmer geöffnet wurde und ein alter Mann mit grauem Haar und Bart, ge-beugter Gestalt und sorgenvollen Zügen heraus-trat. Er schien tief betrüb zu sein. „Mr. Orrin, der Landverwalter," flüsterte Mrs. Jngestre Alexa zu, dem Mann nachsehend als er durch die Halle schritt. „Er ist so unbe-liebt unter den Pächtern, wie Marquis beliebt ist. Er ist schon lange in der Familie gewesen und Jedermann mochte ihn gern, als der frühere Marquis noch lebte, aber er hat jetzt sehr strenge Anordnungen getroffen und läßt die Pächter die höchste nur niögliche Miethe bezahlen, weshalb er allgemein verhaßt ist. Sie klagen bei Lord Montheron über ihn, aber dieser weigerte sich, ihn zu entlassen, weil er so lange in der Familie gewesen ist und für deren Interessen strebt. Aber alle Vorstellungen und Verweise haben bei Mr. Orrin keinen Erfolg. Kein Wunder also, daß ihn die Leute hassen!" Alexa konnte diese Beschreibung mit dem ehrlichen, bekümmerten Gesicht des alten Mannes nicht in Einklang bringen. „Jchhabe nun den Landverwalter gesehen." dachte sie, „und auch er scheint mir unfähig, einen Mord begehen zu können. Er möchte b e n st a n d.] Bei der heute stattgehabten Sitzung des Gemeindc-AuSschufseS wurde mit 7 gegen einer Stimme beschlossen, eine Petition behufs Hintanhaltung der geplanten Slovenifirung der Mittelschulen und Einführung der wendischen Sprache bei Gericht an daS hohe Abgeordneten-haus abzusenden. ES wird in der Petition auch ausdrücklich gebeten, jedem Versuche, der darauf abzielt, eine Abtrennung vom Grazer Oberlandes-gerichtssprengel zu insceniren, energisch entgegen zu treten. — Bekanntlich wurde im heurigen Fasching Hierselbst eine Armenlotterie zu Gunsten der Marktarmen, die bei uns gewiß ein bedeutendes Contingent ausmachen, veranstaltet. Der so günstig ausgefallene Ertrag dieser humane» Unternehmung ermöglicht es dem Herrn Bürger-meiste?, oer sich im Vereine mit seiner Familie und dem Herrn GemeindesecretariuS zur Förde-rung dieses wohlthätigen Zweckes den Löwen-antheil deS Verdienstes erwarb, 135 fl. dem Localarmenfonde zuzuführen Da viele Loosab-nehmer ihre Gewinnste großmüthiger Weile zu Gunsten unserer Ortsarmen gar nicht behoben haben, so dürfte eine zu Pfingsten zu veran-staltende Tombola noch einen erheblichen Ertrag liefern. Es wird hiermit den Förderern und Gönnern dieser Unternehmung im Namen der Ortsarmen öffentlich der wärmste Tank ausge-sprochen. — Wenn Heuer kein Frost mehr ein-tritt, so kann der hiesige GebirgSbauer vorläufig noch auf eine mittelmäßige Weinernte rechnen. Die Obstbäume mit Ausnahme der Kirsch- und Nußbäume stehen in voller Blüthenentwicklung, wie nur in den obstreichsten Jahren. Nur schade, daß eben die Obstkultur bei uns den kleinsten Ertrag liefert und man sich mit derselben nur sehr geringfügig befaßt. —_______ «Kleine Ekronik. Cilli, 2L. April. ^ [Resignation.] In der gestrigen Sitzung des Laibacher Gemeinderathes erklärte Bürgermeister Laschan, auf Grund des verän-derten Charakters der Stadtvertretung nach par-lamentarischer Gepflogenheit sein Amt niederlegen z» müssen. Er wurde hierauf zum Ehrenbürger gewählt. Die slovenischen Gemeinderäthe stimm-ten gegen den diesbezüglichen Antrag. Bürger-meister Laschan bekleidete seit dem Jahre 1874 dieses Amt. Die FunctionSdaner wäre erst im nächüen Jahre zu Ende gegangen. Den« Ge-meinderathe selbst gehörte der Genannte seit dem Jahre 1871 an. [I. Mitglieder-Liedertafel deS Cillier Männergesangsvereines.) Samstag, den 22. d. M. fand im Casino-Saale die erste diesjährige Liedertafel statt, die durch einen äußerst zahlreichen Besuch ausgezeichnet, unserem wackeren Gesangsvereine Gelegenheit bot seine meisterhaften Leistungen zn Gehör zu Gründe gehabt haben, den Marquis zu ver-nichten, aber et kann keine so schreckliche That begangen haben. Ich glaube, daß er sowohl, wie Pnfset, durchaus unschuldig an dem Ver-brechen ist. Der Kreis, in welchem ich die Frage, wer den Mord begangen hat, erörtern muß, zieht sich^ immer enger zusammen und zeigt mir eine Spur, welche mein Herz mit Schrecken erfüllt. Kapitel. Z» den vuincn von Mont Hero». Als Lord Kingcourt in das Gesellschafts-zimmer zu Mont Heron trat, war er ebenso erfreut wie überrascht. Alexa daselbst in Mrs. Jngestre's Gesellschaft anzutreffen. Der Gras hatte kaum Zeit einige Worte mit seiner Geliebten zu wechseln und seine Freude über ihr Hiersein anSzusprechen, als der Marquis von Montheron erschien. Dieser war nn-gewöhnlich still nnd machte auf Alexa den Ein-druck, als sei ihm ihre Anwesenheit im Schlosse nicht angenehm, jedoch wurde diese Befürchtung durch seine Freundlichkeit gegen sie bald verscheucht. Lord Kingscourt führte Alexa zu Tisch und der Marquis bot seiner Schwägerin den Arm. Tii> Herren erzählten von ihrer Wassersahrt und begaben sich nach dem Essen mit den Damen in's Familienzimmer. Auf Ersuchen bringen. Gleich der erste Chor „Deutsche Worte bor' ich wieder" von Reiser mußte auf stürmisches Verlangen wiederholt werden. Die „Maiennacht" von Fr. Abt bot unS bei vollkommen exactem Chorvortrage ein sehr gelun-genes Tenorsolo von Herrn Manisch. Das Gamskogler Jagerlied mit seiner einschmeichelnden einfachen Kürntnermelodie mußte ebenfalls wie-derholt werden, ebenso das „hebräische Ballfest" von Koch, das laute Heiterkeit erregt^ und in welchem besonders der Brummchor „in der Ecke conversirten" wahre Lachsalven hervorrief. Der schöne Chor „um Mitternacht" von Preyer ließ leider die schwache Vertretung von Bässen erkennen, und wäre es im Interesse des deutschen Sanges sehr zu wünschen, wenn gerade in jetziger Zeit der Männergesangsverein ausgiebige Unterstützung durch ausübende Mitwirkung so vieler in unserer Stadt lebenden Sänger erführe. Auch die „Lannersche Tänze" sprachen sehr an und mußten wiederholt werden. Die Zwischen-pausen wurden von der Mnfikvereinskapclle ausgefüllt und erntete insbesondere das „deutsche Lied" stürmischen Beifall, welcher wol mehr dem Liede selbst als dessen etwas mangelhafter Vortragsweise galt. [W ä h l e r v e r s a m m l u n g e n.] Don-nerstag, den 27. d., abends 8 Uhr, findet im Hotel „weißer Ochs" eine Versammlung der Wähler des dritten WahlkörperS behufs Vornahme einer Probewahl statt. Gleiche Vertamm-lungen werden am 28. und 29. für den zweiten, beziehullgsweife ersten Wahlkörper stattfinden. [Dr. Hoisel] reist wie alljährlich so auch heuer Mitte Mai nach Sauerbrunn, woselbst er die Saison über verbleibt. [U n g l ü ck s f a l l.] Aus Gonobitz schreibt man uns unterm 25. d.: Gestern um 7 Uhr Früh stürzte der beim Baue des Herrn Schepitz beschäftigt gewesene Maurer Pio Madile so nn-glücklich vom Dache, daß er. ohne das Bewußt-sein wieder zu erlangen, noch am selben Tage starb. Der Verunglückte hinterläßt drei kleine Kinder. [Biergarten.] Man schreibt uns aus Pettau: „Wir waren schon sehr nahe daran unseren sozusagen einzigen Gasthausgarten zu verlieren. Die einst so renomirte Herber'sche Restauration wurde aufgelassen und mit ihr auch der in heißen Sommertagen für Schatten und Gersten-fast bedürftige Seelen ein wahres Labsal bildende Sitzgarten. Da nahm sich unser strebsame Cafetier und Gaftwirth Herr Osterberger des Verlassenen an und bereits gestern schäumte unter den grün« belaubten Kronen altwürdiger Kastanien der edle Reinighauser Gerstensaft. Der vorzügliche Stoff, die exquisite Küche und das ftenndliche Entgegenkommen des Wirtes werden sicherlich wie ehemals die schattigen Plätze beleben." spielte und sang Alexa und wurde in einer Arie von Lord Kingscourt begleitet. Nach dieser Unterhaltung wnrde ein Besuch des Wintergar-tcns und der Gewächshäuser unternommen. Der Abend war zu kurz für die Liebenden. Halb elf Uhr erwachte MrS. Jngestre. und da dies die Zeit war, wo sie zur Ruhe zu gehen pflegte, verließ sie das Zimmer und nahm Alexa mit sich. Als sie durch die Halle schritten begegneten sie Pierre Renard, welcher auf dem Wege zu seinem Herrn war. Der Diener blieb stehen, wie vom Blitz getroffen, als er Alexa sah, und schaute ihr furchtsam nach, als sie die Treppe hinaufstieg. Die Aehnlichkeit, welche er in ihren blauen Augen und dem blonden Haar mit dem venirtheilten und verschollenen Stratford Heron erkannt hatte, siel ihm wieder auf und zwar noch mehr, als bei ihrem ersten Besuch im Schlosse. „Sie sieht den Herons von Montheron ähnlich genug, daß sie eine Tochter des Hauses sein könnte," murmelte er. „Wer ist sie ? Wenn die kleine Lady Costanze am Leben geblieben wäre, würde sie gewiß gerade so ansschen, wie diese Miß Strange. Aber das Kind ist todt und begraben, darüber kann kein Zweifel sein — und doch warte ich mit Ungeduld auf Nach-richten." sGefan genhauS in Marburg.] Die Ueberfüllung der Gefangenhäuser in Graz, Laibach und Cilli hat das Justizministerium ver-anlaßt, den Bau eines Strafhauses, und zwar in Marburg zu beantragen. Es wurde daher von genannter Stadt ein dem Baron Rast ge-höriges Besitzthum angekauft. Der diesbezügliche Neubau soll 400 Sträflingen ein unfreiwilliges Heim gewähren. sR ä u b e r h a n p t m a n n „S a st a r a".] Wir haben wiederholt von Brandbriefen ge-meldet, welche an verschiedenen Orten in Rohitsch ausgestreut wurden. Der Autor dieser Briefe wurde nunmehr im genannten Markte verhaftet. Der seinsollende Räuberhauptmann und Genosse Gusej's wurde als ein Viehhändler aus Kroatien namens Stesan Haloscher erkannt. Bei seiner Verhaftung schleuderte er eine Brieftasche, in welcher sich ähnliche Drohbriefe befanden, von sich. Ein Bruder des Genannten hob die Brief-tascke auf und suchte mit derselben daS Weite. Stesan Haloscher wird nächster Tage dem hiesigen Kreisgerichte eingeliefert werden. lPlanmäßige Diebstähle.] In der Nacht vom 21. d. wurden dem Grundbe-sitzer Max Wedenscheg in Babno bei Cilli zwei Pferde, (eine Fuchsstute und eine braune Stute) im Werthe von 350 fl. gestohlen. In der gleichen Nacht wurde weiters dem Grundbesitzer Skobel ebenfalls in Babno ein Steirerwagen im Werthe von 60 fl. und dem Grundbesitzer Josef Cozei in Lopata zwei Pferdegeschirre im Werthe von 60 fl. entwendet. Man sieht, daß unsere Lansinger auch systemmäßig vorzugehen verstehen. [Scheue Pferde.] Aus Mahrenberg wird gemeldet: Der Knecht Georg Werber fuhr mit einem schwer beladenen Streuwagen nach Hause. Plötzlich scheuten die Pferde, der Wagen stürzte und erdrückte den Knecht, der sich ver-gebens abgemäht hatte daS Gespann aufzuhalten. sSchadenfeue r.] In Weratsche bei Wind.-Landsb^rg brach durch Kinder, welche mit Zündhölzchen spielten, ein Schadenfeuer aus. Zwei Wohnhäuser, eine Stallung und vier Keller wurden ein -Raub der Flammen. Von den Be> schädigten war nur einer und auch dieser nicht besonders hoch versichert. fK i n d e s m o r d.s Die Dienstinagd Maria Schisckek gebar aus dem Wege nach St. Peter bei Marburg ein Kind, welches sie sofort noch lebend in der lockeren Erde eines Ackers ver-scharrte. Ein Füßchen, welches aus dem Ge-legenheitsgrabe hervorlugte, führte zur Entdeckung der That. Der Vater des KindeS, ein Wein-gartenbesitzer, welcher der Genannten Gewalt angethan hatte, soll dieselbe auch zum Kindes-mord verleitet haben. Wir haben hier den gewiß seltenen Fall, daß die Geburt und der Tod eines Individuums Folgen eines Verbrechens sind. Am andern Morgen nach dem Frühstück bat Mrs. Jngestre den jungen Grafen, Alexa die Sehenswürdigkeiten des Schlosses zu zeigen, da sie heftigen Kopfwehes halber nicht im Stande sei als Führerin zu dienen. Es bedarf wohl kaum erwähnt zu werden, daß Lord Kingscourt sich mit Freuden dieser Aufgabe unterzog. Die Ruinen bestanden in einem Theil des Schlosses, welcher Jahrhunderte älter war, als der jetzt in Benutzung stehende Theil. Die schmalen spitz zulaufenden Fensteröffnungen, die massiven Mauern und Zinnen, zum größten Theil mit Epheu überrankt, der große viereckige Thurm, stellten ein malerisches Ganzes dar, welches zwar noch stark genug aber nicht mehr bewohnbar war und doch einen so großen historischen Werth besaß, daß man es als ein Ver-brechen würde angesehen haben, hatte nian es zerstören wollen.. Hier warm große Zimmer mit Fußböden von Steinplatten, lange Corridore und große Hallen, aber auch kleine dumpfe, luft- und lich-lose Zellen, welche in alten Zeilen als Kerker gedient hatten. An diese Ruinen stieß unmittel« bar die Kapelle, welche noch vor nicht langer Zeit benutzt worden war und deßhalb in noch besserem Zustande sich befand. Lord KingScourt führte Alexa durch das [Gegen die ZwangStaufe.s Der Verwaltungsgerichtshof fällte eine wichtige Ent-fcheidnng. Ein armes Eliepaar. Märkl anS Braunau, war vor anderthalb Jahren aus der katholischen Kirche zum Babtistenglauben übertreten. Ein seither geborenes Kind sollte zufolgeEnt-scheidung des Cultusministeriums einer Zwangs-taufe unterzogen werden. Märkl reknrrirte, und der VerwaltungSqerichtShof hob die ministerielle Entscheidung auf. sS ü d s l a v i s ch e Träume.] Das Kö-nigthum ist den Serben bereits gewaltig in die Köpfe gefahren. Wie aus Schabatz berichtet wird, hat der dortige Bürgermeister während der jüngsten Anwesenheit des Königs aus die baldige Erhebung Serbiens zu einem vereinigten südslavischen Kaiserreiche toastirt. sDerRingtheaterproceßshat am 24. d. in Wien begonnen. Derselbe dürste drei Wochen dauern und abforbirt begreiflicher W-!se das Gefammt-Jnteresse der Residenz, welche mit fieberhafter Spannung der Urtheilsschöpfung über das furchtbare Versäumniß entgegensieht. [Farbenunterschiede der Blumen.] Jeder Naturfreund weiß.daß die Frühlingsslora einen ganz anderen Eindruck auf das Auge macht, als die Sommerflora und diese wieder einen anderen, als Herbstflora. Der Naturforscher Benuett nun hat nach dem „Scientisic American" über diese Erscheinung wissenschaftliche Beob-achtnngen angestellt und die Untersuchungen namentlich auf die Farben der Blüthen zu ver-schieden«! Jahreszeiten ausgedehnt. So fand er, daß im Frühjahr von allen Blumen 40,5 pCt. weiße, 20,3 pCt. gelbe, 17,4 pCt. blaue oder violette, 7,8 pCt. rothe Blüthen haben; die weißen und gelben (d. h. die hellen) Blüthen herrschen ganz entschieden vor, während im Sommer das Umgekehrte der Fall ist. Diese auffallende Erscheinung sucht man durch die schwächere oder stärkere Einwirkung des Sonnen-lichts, dessen Intensität ja vermöge des Stande« der Sonne mit vorschreitendem Sommer wachst, zu erklären auch die höhere Temperatur soll in dieser Hinsicht einwirken. Interessant ist eine scheinbare Ausnahme in den Alpen, wo sich der Frühling durch die Menge von rothen, blaßrothen und blauen Blüthe» auszeichnet. Hier aber ist einerseits die Luft viel durchsichtiger, andererseits der Frühling etwa eine., Monat später als in der Ebene, so daß in der That dieser Umstand eine Stütze für die erwähnte Annahme wird, da die alpinen Frühlingsblumen mehr Sonnenlicht erhalten als die unsrigen. [Verschiedene Schwüre.] Deutsche und Engländer schwören bei Gott, die roman-tischen Völkerschaften bei der Jungfrau und die Dänen beim Teufel; am kräftigsten schwören aber die Schweden. „Tausend Teufel sollen mich holen!" ist der gewöhnliche Schwur, in Schiff der Kapelle zn dem Altare, ein wahres Kunstwerk alter Holzschnitzerei. „In einem Kriege vor mehreren hundert Jahren," sagte der Graf, „als die Mont-herons auf der Seite der Besiegten waren, wurde ein Marquis vou Montheron in Acht erklärt und ein Preis auf sein Haupt ge-setzt. Ein Trupp Soldaten kam hierher um ihn zu verhaften. Sie verschafften sich durch List Eingang, besetzten alle AuSgänge und for-derten den Marquis auf sich zu ergeben. Er entkam in diese Kapelle und in der Nähe dieses Altars verschwand er so zu sagen vor den Augen seiner Verfolger. Es wurde Alles durchsucht und Tagelang die Kapelle bewacht, aber ver-gebens. Der Marquis blieb Monate lang ver-schwuuden. Der Krieg nahm eine andere Wen-dung. Die Partei zu welcher die Montherons gehörten, gewann die Oberhand, und eines Tages kam der Marquis aus dieser Kapelle, gesund und kräftig wie immer, zurück. Er hatte sich die ganze Zeit über in einem geheimen Versteck in dieser Kapelle aufgehalten." „Kennst Du dieses geheime Versteck? fragte Alexa. „Niemand kennt eS — nicht einmal der jetzige Marquis. Die Kenntniß dieses Verstecks war ein Geheimniß, welches sich vom Vater auf dem ältesten Sohn verebte seit Jahrhunder- der Aufregung steigert er daS auch bis auf zehntausend und wenn er es ganz erst meint, schwört er „bei zehntausend Tonnen Teufeln!" sEinpassionirter Raucher] muß Thomas Pettifer gewesen sein. DeS Lebens überdrüssig, erhängte er sich am Mittwoch in seiner Wohnung in London und rauchte anschei-nend bis zum letzten Athemzuge. Die Leiche hielt wenigstens eine halb ausgebrannte Thon-pfeife fest zwischen den Zähnen. [Gegen säumige Schuldner.] Eine wunderliche Art, seine säumigen Schuldner zur Bezahlung zu zwingen, wendet ein Schuh-macher zu Chicopee in MassachuffetS an. Ter-selbe legt die unbezahlten Rechnungen der schlechten Zahler in seinem Schaufenster aus und kündigt auf einem Zettel an: Thesse billz for sale. Diese Rechnungen sind zu verkaufen. Ein mit Rechnungen dekorirteS Schaufenster ist auch etwas Neues! [Zum e h e l i ch e n G l ü ck e.] Wie wichtig die Kochkunst für Damen ist war kürzlich in einem geselligen Kreise das Thema einer Kon-versation. Dabei bemerkte eine ältere Frau, die, wie alle Anwesenden wußten, seit mehr als einem Vierteljahrhundert in glücklicher Ehe lebt und deshalb gepriesen wurde: „Ich habe das nur der Kochkunst zu verdanken; denn als ich jung und schön war. gewann ich zwar dadurch das Herz meines Gatten; jetzt aber, da ich alt bin. habe ich längst seinen Magen ge-wonnen." [Die höchste Eisendahnbrücke] der Welt. Gegenwärtig ist man in Amerika mit dem Bau einer Brücke beschäftigt, die, wem» vollendet, wohl die höchste auf Mittelpfeilern ruhende Eisenbahnbrücke der Welt sein dürste. Die Erie-Eisenbahn überschreitet auf der neuen Strecke von Bradford nach Johsonburg da» tiefe Thal des Kinzna-Creek, und über dasselbe wird eine Brücke geführt, welche eine Viadukt-länge von 2000 Fuß Englisch ergiebt und aus 23 Oeffnungen von je 60 Fuß besteht. Die größte Tiefe des Thales an der Ueberschreitungs-stelle ist 300 Fuß. Die Pfeiler werden an der Basis 40 Fuß lang und 110 Fuß breit und haben oben eine Breite von 12 Fuß. [F r e i - P a ß a g i e r e.] Es ist vielfach beha»ptet worden, daß manche kleinere Zugvogel ihre Reisen machen, indem sie sich auf größere „Segler der Lüfte" setzen. Folgende Nachricht aus Ettersburg scheint die Behauptung zu unter-stützen: „Gestern Nachmittag kurz vor 6 Uhr passirten drei Kranichzüge unseren Wald, von denen der letzte zu einer hochinteressanten Beobachtung Veranlassung gab, die die oft an-gezweifelte Annahme, daß die großen Zugvogel die kleinen auf ihrem Rucken aus dem Süden herübertragen, unwiederstehlich bestätigte. Als dieser Zug die Nordostgrenze deS WaldeS er- ten. Es leistete im Kriege gute Dienste. Der letzte Marquis kannte daS Geheimnis von dem Altarversteck, wie der Ort genannt wurde ; auch Lord Stratford Heron wußte es, aber mit diesen Beiden ging das Geheimniß verloren. Der jetzige Marquis stammt nicht von der ge-raden Linie ab und war deßhalb auch nicht davon in Kenntniß gesetzt worden. Dieses Ver-steck würde in unseren nicht romantischen Zeiten auch keinen anderen Werth haben, als die Neugierde der Besucher des Schlosses zu befriedigen ; doch muß ich gestehen, daß es mir Ver-gnügen machen würde, wenn ich es entdeckte." Er untersuchte die Wände des Altars und die Mauern in der Nähe, während Alexa die theilweise beschädigten Inschriften der Marmor-tafeln deS Fußbodens zu entziffern suchte. „Diese alten englischen Schlösser bergen eine Menge Geheimniße in sich, welche kein Mensch zu enträthseln im Stande ist," bemerkte der Gras, als er seine nutzlose Arbeit aufgab; „aber von keinem Schlosse im ganzen König-reiche werden mehr Schauergeschichten erzählt, als von diesem. Die Herons sind ein großes altes Geschlecht, Alexa." (Fortsetzung folgt.) reicht hatte, erhob sich an seinem Ende ein Ge-schrei der anscheinend sehr ermüdeten Thiere, die besten Segler am Kopfe deS ZugeS aber wandten sich stumm im schnellen Fluge zur Unstrut, und, während die anderen, offenbar in der Absicht, sich hier zur Ruhe niederzulassen. zauderten, zer-riß die lange Kette, da entstand Verwirrung und Geschrei, sie sammelten sich in kleinen Kreisen und Haufen, unterdessen flatterten von ihren Rücken zahllose in der Höhe nicht zu erkennend« «eine Vögel auf. welche die Kraniche unruhig umkreisten und dabei ängstlich zwitscherten. Die lebhaste Debatte dauerte etwa zwei Minuten — da ließen sich die kleinen Vögel wieder auf die großen Kraniche nieder, sie ordneten sich wieder in die gedehnte Schlangenlinie und fort ging's in stolzem Fluge nach Norden. (D i e bezähmten Widerspenstige n.J Aus Paris meldet der „Figaro": „Die Kunst. Löwen, Tiger u. andere wilde Thiere zu zähmen, hat an Reiz verloren, und da daS Publicum nicht mehr besonders dafür empfänglich ist, hat ein Thierdudenbesitzer den kühnen Gedanken ge-faßt, sich in einen Käfig mit Hammeln einzusperren, die er so abrichten will, daß sie ihn beissen. [S p c i ch e l i i s t.] Eine äußerst interessante Entdeckung hat der französische Gelehrte Gautier gemacht. Derselbe hat der Pariser Akademie der Medicin mitgetheilt, daß er ge-funden zn haben glaube, der nienschliche Speichel enthalte ein Gift, welches sich von dem der Schlangen nur dadurch unterscheide, daß es weniger intensiv als dieses wirke, daß man mithin nichts Ungereimtes sage, wenn man den Biß eines Menschen unter Umständen für gefährlich halte. Aus 20 Gramm Speichel bekam er durch ge-eignete Behandlung eine Substanz, welche, in Form einer Solution unter die Haut eines Vogels gebracht, .merkwürdige giftige Wirkungen hervorrief. Zuerst zitterte das Thier, dann folgte Erstarruug und nach einer halben Stunde trat der Tod ein. Dieses Gift scheint sich den Ptomainen (Kada-ver-Alkaloiden) anzuschließen; wie diese erzeugt eS mit Kalinin-Eisencyanür Belinerblau. Sonst verlieren derartige Gifte bei >00 Grad ihre Schädlichkeit, aber das ist bei dem Speichel« gifte nicht der Fall. Das Gift der gefährlichen indischen Kobraichlange verhielt sich toxisch wie das Speichelgift, nur war die Wirkung weit heftiger. |D i e Oesterreichs chll ngarische Monarchie.] Geographischstatistisches Hand-buch mit besonderer Rücksicht auf politische und Eulturgeschichte für Leser aller Stände. Von Prof. Dr. Friedrich Umlauft. Zweite umge« arbeitete und erweiterte Auflage. Mit I5vJllu-strationen. In 20 Lieferungen ä 30 Kr. — (50 Pf. — 80 Cts. A. Hartleben's Verlag in Wien Von der zweiten Auflage des vorzüglichen geo-graphisch-statistischen Handbuches „Die Oester« reichisch-Ungarische Monarchie" von Prof. Dr. Fr. Umlauft liegen u»s heute schon die Lieferungen 13—17 vor; es ist demnach, bei dem präcisen Erscheinen dieses unentbehrlichen Werkes zu erwarten, daß dasselbe in kürzester Frist zum Abschlüsse gelangt, da nur noch drei Lieferungen ausständig sind. Der statistische Theil des Buches, welcher nur noch die 13. und 14. Lieferang füllt, bleibt hinter den phy-sikalischen Partien, trotz seiner knapperen Fassung keineswegs zurück. Die Geld- und Creditinstitute, daS Kirchen- und Unterrichtswesen, die Literatur und deren Hilfsmittel, die Moralstatistik, die socialen Verhältnisse, Verfassung und Verwaltung die Staatsfinanzen und das Kriegswesen Oester reich-UngarnS sind in vollkommen ausreichendem Maße und höchst übersichtlich dargestellt. Damit erscheint auch der allgemeine Theil deS Werkes beendet und es beginnt in der 14. Lieferung mit dem „Besonderen Theile" die Beschreibung der einzelnen Kronländer, und zwar enthalten die Lieferungen 14—17 die Abschnitte über Nieder- und Oberösterreich, Salzburg, Steiermark Kärnten, Krain, Küstenland, Tirol, Vorarlberg und Böhmen. Die Behandlung der einzelnen Länder ist eine vollständig conforme: einem kurzen Geschichtsbilde folgt die Darstellung der physischen Geographie, eine Bevölkerungsstatistik, die Betrachtung der Culturverhältnisse, des Ver> waltungS-OrganiSmuS, die politische Eintheilung. Der topographische Abschnitt wird mit einer eingesenden, lebendigen Schilderung der Landes-Hauptstadt eingeleitet. Eine besonders eingehende Beachtung erfährt, wie billig, die Stadt Wien. Auch die Topographie hat eine durchgehende Resision erfahren; Verbesserungen und Ergänzungen sind vielfach vorgenommen und überall die Ergebnisse der jüngsten Volkszählung ver-werthet worden, so daß das vorliegende Werk in der That den gegenwärtigen Verhältnissen vollkommen entspricht. Druck, Papier und die zahlreichen Illustrationen sind, wie in den vor-angegangenen Lieferungen, vorzüglich. _ Herichtslaat. Son nabend, 22. April. sDiebstahl.s Die 44jährige ledige Inwohnerin Ursnla Ziser. l»ereitS wegen Diebstahl neunmal abgestraft, hatte am l l. Januar d. I. den Andrang in »er hiesigen Lotto-Collectur dazu benützt, der Theresia RomSak eine Brieftasche, in welcher ich eine Barschaft von 22 fl. 20 kr. und ein Einlageschein über einen i» der Triester Lotterie gemachten Terno pr. 348 fl. befanden, zu stehlen. Die Beschädigte hatte den Diebstahl noch in der Collectur bemerkt. Der Verdacht hatte sich daher sofort auf die aus dem Locale rasch verschwundene Ziser gelenkt. Die Geschworenen erkannten die Genannte trotz ihres LeugnenS deS Diebstahls schuldig und der Gerichtshof verhängte über sie eine schwere Kerkerstrase von 18 Monaten. Der Beschädigten Theresia RomSak wurde bereits im Lause der Untersuchung durch Vermittlung deS hiesigen Kreisgerichtes der Terno-Gewinn ausbezahlt. sOeffentliche Gewaltthätigkeit II. Falle S.1 Die Bauernburschen Simon Zilak und Jakob Getsch aus Sainuschen erscheinen angeklagt in der Nacht aus den 23. Januar auf der Durchlaß-Brücke zwischen Friedau und Moschganzen die Bedielung gewaltsam^ ausgehoben und qner über die Eisenbahn-Schienen gelegt zu haben. Zum Glücke waren die Bretter bereits derart vermorscht, daß sie vom heran-brausenden Zuge zersplittert wurden und derselbe ohne weiteren Unfall seinen Bestimmungsort er-reichte. Von den beiden Angeklagten konnte nur Jakob Getsch der That überwiesen werden. Derselbe wurde daher nach dem Wahrspuche der Geschorenen zu zwei Jahren schweren und verschärften Kerkers verurtheilt. Simon Lilak wurde dagegen von Schuld und Strafe frei-gesprochen. Montag, 24. Apr. sB auernfängerei.] Der Fleischergehilfe Karl Kladnig und der Pferde-Händler Simon Molakowitsch wurden beschuldigt den Grundbesitzer Georg Panadnischer bei der Kaiserbrücke nächst Mahrenberg beraubt zu haben. Bei der Verhandlung stellte eS sich jedoch heraus, daß sich d.tS Bäuerlein von den beiden Genannten nur überlisten ließ, indem es über Zureden mit ihnen ein Spiel mit Fingerhüten spielte, wobei eS um die Barschaft von 6 fl. 20 kr., welche zum Steuerzahleu in Mahrenberg bestimmt war, geprellt wurde. Die beiden Jndufttieritter wurden demnach auch nur der llebertretung nach § 401 St. G. schuldig befunden und Carl Kladnig zu 3 Monaten und Simon Melakovittch zu 4 Mo< naten mit Fasten verschärften Arrest verurtheilt. D i e n st a g, 25. April. [Dieb stahl.] Der 53jährige Taglöhner Anton AgreS und der 42jährige Zimmermann Franz llrbancie, beide wegen Diebstahls oft und empfindlich abgestrafte Individuen, hatten in der kurzen Zeit vom 14. bis 27. Februar d. I. nicht weniger als sieben EinbruchSdiebstähle bei verschiedenen Grundbesitzern verübt und diverse Gegenstände in bedeu-tendem Werthbetrage entwendet. Nach dem Ver-biete der Geschworenen vernrtheilte der Gerichts-Hof Anton Agre» zu fünfjährigem und Franz Urbanciö zu siebenjähigem schweren Kerker. sCreditpapierfälschung.] Der Grundbesitzer Andreas Volau^ek aus Selo hatte Zehn- und Eingulden-Falsificate aus freier Hand gemacht und mit denselben am Jahrmarkte zu TinSko einen jungen Ochsen gekauft. Am Jahrmarkte in Ponigl, wo er wieder ein solches Geschäft machen wollte, wurden jedoch die ziem-lich schlecht ausgeführten Falsificate erkannt und der Genannte verhaftet. VolauSek. welcher seiner That vollkommen geständig ist, wurde nach dem Wahrspruche der Geschworenen zu schwerem Kerker in der Dauer von 5 Jahren verurtheilt. Hingesendet.*) sJ t e r e s s a n t] ist die in der heutigen Nummer unserer Zeitung sich befindende Glücks-Anzeige von Samuel Heckscher seur. in Hamburg. Dieses HauS hat sich durch seine prompte und verschwiegene Auszahlung der hier und in der Umgegend g e w o n -neuen Beträge einen dermassen guten Ruf erworben, daß wir Jeden aus dessen heutiges Inserat schon an dieser Stelle aufmerksam machen. Soeben erschien: Commentar zum amtlichen Hoursöl'atte der Wiener Morse von I o | c f Koha, unentbehrliches Nachschlagebuch für jeden Ca-pilalisten, Spekulanten, für Sparcassen, Rentämter etc. etc. Dieses Buch bespricht in klarer, Übersicht-licher und eingehender Weise sämmtliche Posi-tionen des amtlichen CoursblatteS, gibt verläß-liche Auskunft über Erträgniß, Sicherheit und Steigerungsfähigkeit aller Effektengattungen und sind die darin ersichtlichen Daten insofern? als authentisch zu betrachten, als die bezüglichen JnstitutSleitungen und Direktionen die einfchlä-gigen Correcturen in entgegenkommendster Weise selbst besorgt haben. Am Anhange: Gesetz, betreffe »d die Organi-sirung der Börsen. Gesetz, betreffend die Handels-inäkler und Sensale. Statut für die Wiener Börse. Bedingungen für den Handel in Effecten, Devisen und Valuten. Arraugement-Orduuug. Preis der Brochure fl. l. ö. W., mit freier Postzusendung fl. 1.05 ö. W. AM" Wir empfehlen d-m Artikel „Commentar zum amtlichen <5ours-blatte der Wiener Börfe" in Rr. IZ des „Capitalift" einer freundlichen Beachtung. "WU Tie Redactio» des Journals „Ocr Kapitalist", 216—6 Wie«, l., .«ohlmarkt 6. WWi n isisr bestes Tisch- und Erfrischungsgetränk, erprobt b«l Husten, Halskrankheiten, Klagen- und Blasenkatarrb. PASTILLEN (Verdauungszeltohen). Heinrich Mattoni, Karlsbad (Mimen). *) Für Form und Inhalt ist die Redaction nicht veranlworNich.________ Aolkswirtöschafttiches. An die Aferdezüchter des V. Incht» gebietes. Bei allen Anlässen, welche Mitgliedern der Vereinsleitung Gelegenheit gab, die Pferde der Landeszucht einer genauen Prüfung zu unter-zieh«, wurde die Wahrnehmung gemacht, daß eine naturgemäße kräftige Entwicklung derselben und insbesondere deren Gängiykeit durch die noch allenthalben übliche Stallauszucht wesentlich beeinträchtigt, ja nahezu vollkommen Hintange« halten werde. Dazu gesellt sich noch das weiche oft im Uebermaß gereichte Futter und die Folge davon sind : durch Ueberladung deS Magen»: Senkrücken — durch kraftloses Futter: schwammige Sehnen und Knochen, — durch das viele Stallstehen: fehlerhaste Stellung der Gliedmaßen, Ungelenkig-keit, Knochenfehler und Huskrankheiten. Diesen Uebelständen abzuhelfen ist der Verein nun bestrebt, in der Subvennonirung von Ge« meinde-FohlenauSläuseu und Errichtung von Pferdealpe» das Heil zu suchen, und ist durch die gütige Unterstützung Sr. Excellcn» des Herrn Ackerbauministers so glücklich gewesen, bereits einige solcher Fohlenausläufe ins Leben zu rufen wie auch, vorerst eine, Pferdealpe u. z. auf der Travnik planina im Oberburger Gebirge zu errichten. Zur Anmeldung für die Beschickung der-selben, deren Eröffnung in Laufe des Monate» Juni erfolgen wird, ergeht unter Einem an die Gemeindevorstehungeil der Bezirkshauptmami-schaften Cilli, Windischgraz und Rann die Aus-sorderung. und erhalten selbe gleichzeitig An meldungsscheine, in welche die auf die Wohlthat des Alpenaustriebes reflectirenden Pferdebesitzer die hitfür bestimmten Fohlen eintragen wollen, wozu wir hiemit die Aufruf ergehen lassen, in der Voraussetzung, daß die Pferdezüchter die darin liegende Fürsorge nicht verkennen und sich recht zahlreich betheiligen werden. Der. ihnen allein zu Gute kommende, Erfolg wird nicht ausbleiben — ihre Pferde widerstandsfähiger, ebenmäßiger kräftiger entwickelt, und. was die Hauptsache ist — gängiger werden. Der Einfluß vieler Bewegung in der gesunden frischen Alpenluft kann im Gegensatze zur verpesteten Stollluft — die stickstoff- und phos-phorhältigen Alpenkräuter im Gegensatze zu oft schimmeligen, sauern, saft- und kraftlosem Heu und sonstigen schlechten Futtermitteln nur ein unvergleichlich günstiger sein und dieS Alles wird geboten, ohne daß den Züchtern eine andere Verpflichtung auferlegt wird, als die Entrichtung eines äußerst geringen Betrages als Weidezins, der andererseits wieder durch das zu Hause er-sparte Futter reichlich hereingebracht wird. Da Assekuranz-Gesellschaften eine Versicher-ung von Alpenweidepserden nicht übernehmen, wäre es sehr wünschenswerth, wenn sich die Theilnehmer dem in der folgenden Kundmachung, welche über die Eröffnung der Pferdealoe handelt enthaltenen Vorschlage anschließen würden, um so eine VersicherungS-Genofsenschast unter sich »u gründen, aus deren Mitteln, wenn auch be-scheiden? EntschädigungStheilbeträge erfolgt wer-den könnten, sobald ein UnglückSfall eintritt. Wir empfehlen denselben daher gleichfalls der Beachtung und gebührenden Würdigung und laden zur Theilnahme ein. Auskünfte, die Alpenangelegenheit betreffend, werden sowohl durch die Herren Distrikts- Vor-steher: Joses Lenko in St. Peter bei Sachsen^ selb, Josef Lippold in Praßberg. Stesan Plau-steiner in Krajnicica dei St. Georgen an der Südbahn. Carl Haupt auf Schloß Straußenegg bei St. Paul im Sannthale, Franz Reidinger. BezirkSthierarzt in Cilli, Baron Edmund Vay in Gonobitz. Josef Rack in Wöllan, Eduard Kautschitsch in Lichtenwald, Anton Pregl in Rann und Johann Stadler in St. Peter anl Königsberg, als im Vereinssecretariate, Graz, Friedrichsgasse 3, ertheilt. Kundmachung, betreffend die Eröffnung der Oberburger Pferdealpc. I. Die vom Vereine zur Hebung der Landes-Pferdezucht in Steiermark errichtete Pferdealpc auf der Travnik Planina im Oberburger Ge-birge wird wegen Erbauung der Unterkunfts-Hütten erst im Laufe des Monates Juni 1882 in Betrieb gesetzt und hängt die Dauer des WeidegangeS von den WitterungSverhältuissen — 6 — ab, — voraussichtlich ersolgt der Abtrieb am 20. September. 2. Anspruch auf die Benützung derselben haben alle im V. Zuchtgebiete wohnhaften Pferde-züchter und ist der Auftrieb von 1-, 2- und 3jährigen Stutfohlen, welche den Typus dieses Zuchtgebietes entsprechen, gestattet. 3.Zur Gewinnung der Uebersicht über die zum Auftriebe bestimmten Fohlen haben die Pferdezüchter dieselben in die unter Einem an die Gemeindevorstehungen hinausgegebenen An-Meldungsscheine nach Kathegorien einzutragen und sind diese Anmeldungsscheine bis längstens 25. Mai durch die Gemeindevorstehungen an daS Präsidium des Vereines zur Hebung der LandeSpferdezucht in Steiermark einzusenden. 4. Da für das erste Jahr nur die beschränkte Anzahl von 50 Fohlen wird aufgetrieben werden können, wird das Präsidium aus den einlaufenden Anmeldungen die Auswahl treffen und die Besitzer der für heuer zum Auftrieb zuzulassen-den Fohlen sofort verständigen. 5. Diese Fohlen sind sodann an dem den Eigenthümern bekannt gegebenen Tage nach Laufen zu bringen, wo selbe thierärztlich unter« sucht' werden und nach constatirter Eignung und Gesundheit von den Besitzen! auf die Alpe ge-trieben werde» können. Die Uebernahme ersolgt im Alpenhause. Hiebei werden die Besitzer auf-merksam aemacht, daß sie für Schäden, welche beim Auftriebe an Culturen ini Walde oder Felde durch sie oder ihre Fohlen angerichtet werden, selbst haftbar bleiben. 6. Nach erfolgte? Uebernahme werden die Fohlen gezeichnet (mit Brand versehen) und deren Besitzer ein Uebernahmsschein, in welchem der Name desselben, das genaue Nationale des Fohlens und das demselben anhaftende Zeichen (Brand) eingetragen erscheinen, übergeben. 7. Im Falle es sich herausstellen sollte, daß ein Fohlen die Alpenweide nicht verträgt und den damit verbundenen directen Witterungs« Einflüssen nicht gewachsen ist. oder einer vor-aussichtlich länger andanernden Krankheit an-heimsällt, ist der Besitzer verpflichtet, dasselbe sogleich nach erhaltenem Aviso auf eigene Kosten abholen zu lassen. 8. Für die Evidenthaltung, Ueberwachung und zeitweise thierärztliche Visitirung wird die Vereinsleitung Sorge ttagen. 9. Die beteiligten Fohlebesitzer haben für Heuer gleich bei Uebergabe ihrer Pferde einen Weidezins von 3 fl. zu entrichten, welche als Entschädigung an Futter, Ueberwachung, thier-ärztliche Behandlung und Medicamente zu gelten haben ; sonst erwachsen denselben keinerlei Lasten; nur ist jedes Fohlen mit einer guten, vollkommen brauchbaren Sttickhalster zu versehen und wenn möglich, auch eine Pferdedecke mitzugeben. 10. Für das Umstehen eines Fohlens oder sonstige Unglücksfälle übernimmt die Alpenver-walmng keine Verantwortung. 11. Gegen eine mit den Besitzern der über-nommenen Fohlen zu vereinbarende Assekuranz-gebühr könnte eine entsprechende Entschädigung in Aussicht gestellt werden — im Falle ein Fohlen umsteht oder sonst verunglück», welche sich um so günstiger stellen würde, je mehr Theilnehmer sich für diese Assekuranz-Genossen-schast finden. Graz, im April 1882. vom Direktorium des Vereines mr Hebung der Landespferdezucht in Steiermark. sM a r b u r g e r S p a r c a s s e.] Der Ge-sammtverkehr bei der Marburaer Sparcaffe be-trug im abgelaufenen Jahre fl. 7,103.445. Der erzielte Reingewinn beziffert sich auf fl. 50.520. Der Reservefond beträgt fl. 496.532. Der Spe« cialreservefend für Coursdifferenzen besteht aus fl. 240.699. Die Zinsen des ReservesondeS. welche der Stadtgemeinde Marburg zu Gute kommen, betrugen fl. 24.826. [G n 3 ft e u e r.J Der Gesetzentwurf betreffs der GaSsteuer ist bereits ausgearbeitet. Der Steuersatz erscheint mit Einem Kreuzer per Ku-bikmeter GaS festgesetzt. Die Steuer wird von den Producenten eingehoben. Die Gemeinden, sowohl diejenigen, welche Gasanstalten in ihrer eigenen Regie besitzen, als auch jene Gemeinden, welche Gas zu Beleuchtungszwecken konsumiren sind von der Besteuerung nicht ausgeschlossen. Die letztere Bestimmung ist wohl mit Rücksicht darauf beschlossen worden, daß die Gemeinden, welche Gas zu Belenchtungszwecken verwenden, vor jenen Gemeinden, welche zu diesem Zwecke der Steuerpflicht unterliegendes Petroleum kon-sumiren, nicht bevorzugt werden dürsen. ^Differentialzölle aufColonial-w a a r e n.j Zwischen der österreichischen und ungarischen Regierung wurde vereinbart, daß die Differentialzölle auf alle Colonialwaaren ausgedehnt werden. Mit I. Mai 1882 beginnt ein neues Abonnement auf die wöchentlich zweimal er-scheinende „KMer Zeitung". Der Abonnementspreis beträgt: Für Villi mit Zustellung ins Haus: Monatlich fl. —.55 Vierteljährig „ 1.50 Halbjährig „ 3.— Ganzjährig „ 6.— Mit Poftversendung « Inland): Vierteljährig fl. 1.60 Halbjährig „ 3.20 Ganzjährig „ 6.40 Jene P. T. Abonnenten, deren Abonnement mit 30. April l.' I. zu Ende geht, ersuchen wir um sofortige Erneuerung, damit in der Zusendung keine Unterbrechung eintrete. Administration der „Cillier Zeitung." 27. Kapitel. Eisenöakn- Ilasrordnung. Richtung W i e n« T r i e st. Ankunft Abfahrt Taqes-Cilzug................ 3.40 3.42 Nachm. Nacht-Eilzug................. 3.34 3.3« Nachts. PostjUg.....................11.32 11.42 Mttag. Poftjua.....................11.42 11.47 Nachts. Gemischter Zug.............. 5.22 5.30 Nachm. Richtung Triest - Wien. Aulunst Abfahrt Tage? Eilzuq................ 1.12 1.14 Nachm. Nacht-Eilzug.................12.24 12.26 Nachts. Postjug..................... 8.56 4.01 !5rtih. P°st,ua..................... 4.26 4.32 Nachm. Gemischter Zug.............. 9.11 9.19 Vorm. Secundärzug ab Cilli 6 Ubr Früh Ans. Laibach 9 Uhr 24 M Vorm ab Laibach 6 Uhr 45 M Abds. Ant. Cilli» Uhr 4 M AddS Mlaört der Folien von Cilli nach: Cachsenfelb, St. Peter. St. Paul. Mittnt*. Trijana. Luluwetz, lorniale, Laiba» um 5 Ubr Zrüh. Fraßlau, Prißbrrz, Laasr», Lverbürg um 5 Uhr Früh. Wolla», Schliastei», Mißling, Wiidischgra; um 5 Uhr Früh. Neahans um 7 Uhr Früh, 12 Uhr Mittag?. Hodenegg. WeitenKein um 12 Uhr Rittags. Tackieuseld, St. Peter, El. Paul, Jtnnj um 12 Uhr Mittags Kourse der Wiener Börse vom 26. April 1882. Goldrente...........94.10 Einheitliche Staatsschuld in Noten . 76.55 „ „ in Silber . 77.45 1860er Staats-Anlehenslose . . . 130.50 Bankactien .......... 826.— Creditactien....., ... . 342.— London ........... 120.15 Napoleond'or.......... 9.54 k. k. Münzducaten........ 5.62 100 Reichsmark.........58.75 ni der Buchdruckerei Rakusch, Cilli. In frischer Füllung | Preblaner Sauerbronn 6l«Mr Kcht landschaftl. Rohitscher zum »»Moliroii CILLI Ea.l^n.li.sfg'aosc 2fl"r. 97. 9—104 Qi // & Frieflriclishaller Bitterwasser | Ofner üuiiyady Ofner Rakoczy Osnrr Victoriaquelle. Eine bestehend aus 2 Zimtnern, wird auf 6 Wochen zu miethen gesucht. Antrüge an die Expedition. Kaupt-Gewinn ev, 400.000 Mark. Glücks-Anzeige. Die Gewinne garantirt der Staat. Prämie 250.000 M. 1 Gew. ä 150.000 M. 1 Gew. a 100.000 M 1 Gew. ä 60,000 M. 1 Gew. ä 60,000 M. 2 Gew. ä 40.000 M. 3 Gew. ä 30.000 M. 4 Gew. a 25.000 M. 2 Gew. ä 20,000 M. 2 Gew. ä 16,000 M. 1 Gew. ä 12,000 M. 24 Gew. ä 10,000 M. 3 Gew, ä 8,000 M. 3 Gew. ä 6.000 M, ft4 Gew. ä 6.000 M. Einladung zur Betheiligung: an den Gewinn-Chancen der vom Staate Hamburg garantirten grossen Geld-Lotterie, in «reicher |8 Millionen 940.275 Mark sicher gewonnen werden müssen. . in. Gewinn« dieser vortheilhasten Q tlewilligung der k. k. Hof-1 katizlei laut Beschloss Vom 7. December 18ÖH| und später am 28, März 1 t-i!I durch Se. Majestät den Kaiser mittelst Patent gegen Fälschung ge-1 sichert, das ist ein Voikommen, wie e« kaum je I bei einem Volk«-Heilmittel geschehen ist. Ks I 1 handelt sich in dem gegebenen Falle nämlich um I | den seit langer Zeit schon rühmlichst bekannten | Blntreinigungs - Thee | des Herrn Apothekers Wilhelm I | in Neunkirchen a. d. Südb., N.-Oe. welcher, nach tausendfältiger Erfahrung, durch I die seine antiarthritische und antirheumatische I Wirkung mittelst vorausgehender Regeneiirung | | d''H Blutes und der Säfte indirekt für Gicht und Rheumatismus die entschieden sonstigste Cur nach sich b'ingt. I t.'nregelmä«sigc Rlu'.m;>chung bedingt durchschnitt-1 lieh zur völligen Behebung eine gewisse Zeit des I 1««'brauche,' eines Präparates. Natui»;'.sfcrs etc. I und linden wir auf Basis dieser Erkthrung den Gebrauch der Curen in Bädern. Wasserheilanstalten etc. eingeführt. In gleieb r Weise. ur>'»j i »war entschieden bewährt in der Wirkung.excellent und im Eifol'je eminent. fahrt nun nicht li'os sicher, sondern besser als manche Badeeur der] | Wilheliu'sche Blutreinigungs-Thee [in seiner Anwendung al- Frühjahr-, Summet-, Herbst- oder] Winter - Cunnlttel während eines längeren Ge-br.'ii' h- s| zur gründlichen Heilung aller der Blut-| vernnreinigung entspannenden Uebel. Und so | [ hochedel an sich diese körperliche Flüssigkeit «ich J t"ar die Menschheit erweis;. so manni-rfach sind auch die erwachsenden Leide« unter Degeneritung | der BluUub.staiu. De.-sh.tlh, w» Verhältnisse in l'.es. hiänknng der Ze't und UnzillRngHchkeR >la Mittel keinen immerhin xwcifc'h il'Li n Badebesuch gestatten, das ist bei Gichtleiden, bei allen ver-1 | alteten, hartnäckigen Uebeln 'KinderfUsse, stets I iternde Wunden). Hautausschligen . jeder Art I Wimmerl. Flechten, bösartigen und fressenden Geschwüre« ist der Wilhelmsobe Blntreini gungs-Thee das - irizigo und naheliegende Mittel für Jedermann, «ich Gesundheit und Leben neu | 12U schaffen und weiter zu erhalten. Das Theetrinken in der Form Absudes so i I heilwirkender Kräuter zeigt »ich zunächst als ein lind lösendes und urintreibendes Mittel für inneren Gebrauch, wodurch der ganze Organismus des Körpers in einer Weise durchzogen wild, das» für alle einzelnen Theile eine normale Absonderung (wo solche gestört) hervorzurufen ist. Aus diesem Umstände ergibt sich dann aber selbstverständlich [noch, wie dieser Blutreinigungs-Thee noch beson-l iler- vortheilhaft bei Anschoppungen der Leber j I nndMilz,sowie bei jeder Form von Hfynorrhoidiit-| Leiden, bei Gelbsucht, Harnbesehwerden, Magendrücken u.s.w. wirken mus«. Und selbst I bei Uebeln necundärer Natur, durch Mangel i ich- j tiger Fanclion der Hnvptor^ane hervorgerufen wie Windbeschwerden, Unterleibsvcrsiupfung. Pol-1 | lutionen, Manm sschwäche, Fluss hei 1 .-anen etc.. Leiden wie Skrophelkrankheiten etc.. werden bald | •ind gründlich durch die n Blntreiniguags-Thee geheilt. Dass solch' ein Volksheilmittel und des en ansehnlicher Bedarf schon zur Tfluschnng oder Verfälschung fuhren konnte, lässt s'cii leicht begreii'en, und ist es desshalb nöthig, den Blutreinigungs-Thee direkt von der Quelle neinlich j v n Franz Wilhelm, Apotheker in N'eun- j kirclien bei Wien, oder in nachstehenden Niederlagen xu beziehen. Schliesslich sei nur noch bemerkt, dass ein! Paket für volle acht Tage genügt und dass weitere Gebrauchs-Anweisung jeder Packung, in diversen | Sprachen gegeben, beigefügt ist. Preis per Paket Oe. W. fl. 1.—. In Cilli: Baumbaeh's Apoth.. Josef Kupfer- ] I schmied, Apotli. — D.- Landsberg: Müller's Apoth. Feldbach: Josel König, Apoth. '—I Graz: J. Purgleitner, Apoth.; Weud. Trukoczy. Apoth.; Brüder Oberan ziue ver, — Leibnitz: Othmar Russheim, Apoth. — Marburg: Alois Quandest. — Pettau: J. Ranmeister, Apoth. — I Prassberg: Tribue. — Rndkersbnrg: Caes >r E. I I tndrieu, Apoth. — AV.-Feistritz: Adam von iGutkovsky, Apoth. Gegen Magenverschleimung. Hrn. F. Wilhelm. Apoth. In Neunkirchen N.-Oe. Siminering bei Wien, 19 Juni 1881. Der Gefertigt«! erlaubt «ich tiieinit Euer Wohlgeboren die ergebene Bitte zu richten, ihm ein Päckchen von Ihrem weltberühmten Wilhelm's antiarthritischen antirheumatischen Blutreinigungsthee unter nachstehender Adresse schicken zu wollen. Mit Hochachtung •lOMrf Luhner, Hauptstraße Nr. 28, Thür Nr. 24. Haupt-Depot bei Franz Wilhelm, Apoth. Neunkirchen N.-Oe. Preis pr. Packet 5. W. tt. I.— 8 Theile geth. Zu beziehen in Cilli: Baumb,.cb's Apoth., Josef Kupferschmied Apoth. — D -Landsberg: Müller's Apoth.— Feldbach : Josef König. Apoth. — Graz: J. Pureteitner. Apoth.; WenI. Truko-«ay, Apoth.; Brüder Oberanzmeyer. — LeibniiZ: Othmar Russheim. Apoth. — Marburg: Alois Quandest — Pettau: J. Baumeister, Apoth. — Prassberg: Tribni — Radkersburg: Caesar E. Andrieu, Apoth. — W.-Feistritz: Adam v. Gut-kovsky, Apoth. wird zu kaufen gesucht. Anfrage in der Eiped. 221—3 Das bekannte nnd beliebte (früher von Herrn Roh. Jnd in Cilli verkaufte) welches von der Fabrik clieitsiwcher Froduete in llrnMsilss ur.er der Con.rolle der k. k Finanz» behörde erzeugt w! d. uru von der k. k. laudwirth-schaftl. chemischen Ver»uchss„ution in Wien unter-sucht wurde, fßelimtßt M'ierfer zum Verkauf. Lager bei Daniel Rahisch, in Cilli. Abgabe nicht unter 50 Kilogramm. I in ('lavier und ein tragbarer Eiskasten werden Ober den Sommer zu miethen gesucht. Anträge an die Expeditie d. Bl. Balsam, irsuat. Salicyl-Munflwasssr W SO kr., -9C ScMumendes Salicjl - Zabopclver w SO kr., "90 thfhrlivhr Tailrtlff-ttkrl. ttflitit flch bmil« »am, ihr« WirtuN, rint* be- 6{»tm»nt Dtat RSnM I»sdes. cntpfcliWa «ir teile«« JtosImuniBi) «kl Z»t>»k unk Ifttiiidlaln Df9 Halli.iIttion circa >00 Schaff £ 80 kr. per geh. Haas in folgenden Sorten: '22t— 2 Earlj Rose, IS», Flnrtall tlt Dr. HOISEL bringt hiermit zur Kenntnis», da«8 er zahntech-nisehe Arbeiten nur noch Ton 2. bis 10. Mai übernimmt: Zrlinopcrationcn jedoch können noch bin 12. Mai ausgeführt werden. Ausserdem erlaubt er sich tu bemerken, dass er im Monate September von Sauerbrunn wieder nach Cilli zurückkehrt. 228—3 empfiehlt »ein reichhaltiges Lager von C*alanterie»ArtiIi.el in Dronce, Holz u. Chinasilber. Sonimer-Splelwaaren dergleichen grosse Auswahl von KinderWiigsen 3^5"" zu billigst gesetzten Preisen. Alle Sorten preiswürdiger Chinasilber-Gegenstände wie: fl Paar Leuchter fl. 2.50-4.50, 5 Jahre Garantie; 1 ü/d. Esslöffel . fl. lO.SOi Kaffeelöffel „ 7 S« IO jahre Garantie. „ Dessertlöffel „ S.40 Hiesser und (■ al>ein gleich. Daselbst werden Plisse-Falteil jeden Dienstag und Freitag mittelst Maschine gelegt. 223—3 Auswärtige Commissionen werden bestens effeetnirt. Die zur llei-rmchast Xcn-I'illi gehörigen Fischwässer werden Montag den !. Mai d. J.. Vormittag 0 Uhr im Gasthose zur .Krone* in Cilli und Nachmittag 3 Uhr im Gast hose zur .Krone' in Sacliseufeld auf drei hintereinander lolgende Jahre meistbie-tend versteigert, wozu Liebhaber eingeladen tind. Fürst Salm'sclie Verwaltung in Nen-CillL mit 4 Gängen im besten Betriebe, beständigen oberschliich-tigen Wasser, bestehend genug Malilter, resp zum mahlen, i»t in Maria-öraz bei Tüffer sofort zn verpachten. — Näheres zu erfahren beim Eigenthümer Carl Uhlioli in Maria-Graz, Post Tüifer. 217_! Ein Magazin vom 1. Juni zn vergeben. Anzufragen in der Expedition dieses Blattes. 131 — Zwei Wohnungen: Aus 3 Zimmern, 1 Kabinet, Kiiche, Holzlage uud Keller, und aus 3 bis 4 Zimmern, 1 Köche. Holzläge und Keller — sind zu veruiiethen. Anfrage in der Expedition d. BI. ?32—3 Z In Junger Nollder XXXXXKXXXKXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXj welcher der deutschen und xlovenischen Sprache mächtig ist, wünscht in einer f.ritiixrhttr,»,»» , »,- /ftimllttiif/ unterzukommen. Adresse unter MI. F. Post St. Georgen a/d. Südhahn Nr 1111. 230—1 ISTUhl^r IFfllt Cilli ® 5 Handwiirin VW M wl ÄäfiÄ I mit Kopf heilt in Sfnntlc da« vollständig Das von der am 15. April d. J. abgehaltenen Wählerversammlung aus allen drei Wahlkürpernzusammen gestellte Agitations-Comite erlaubt sich folgende (Kandidaten für die CnSeDieiDClerntllKWW tllll zu empfehlen. J> i « IX e i* i* e 11 : I ran/. Bahr, JOM'f Hol» 1*111. JONt's ( »«tu, Anton Ferien. Fruiiz lluiiMbunin. Dr. ( arl lliKcrNperger, Joliaiiii Jellenz. ltalimiiKl KoMeher, Johann KreltzlM'rver« JoNes K ii i» seriell in idf, Wenzel Jlarek. Karl viaflieM. Friedriela .Halbe«. Dr. JoMet Heckeruian n. J»«es Icjfri, Franz l*ncchiaflo. Karl PoNiiiehal. Julln» l'w^atxifliiiisi;, jAM>s UakuKfh, JiiIIih llakuMCh. Karl ltegiila, Daniel Itelber. Dr. Johann Sajovilz, .Tloritz Kalwvilz, Josef Niina. Edunril Nkolaut, UuNlav ftflger. Dr. AuRsiiMt NehiieilHz, Ciuwtav Nchmidl, TertMiH'k, A UKsiiMs Tlwcb. AIoIm WWalland. L, HWnuibreeht*atuuier, JuliiiN WH einer. Franz WH lieber, Franz Zaurger. mit Kops heilt in ■/, St im sie da« vollständig unschädliche leicht und sehe angenehm einzunehmende geschmacklose Medicament. welches aus der St. Georgs Apotheke in Wien, V. Bez., Wimmergasse 33 zu beziehen »t. Krsntg parantirt— _ Dr. Hehr'« Nerven-Eiiract Die Wahl findet statt für den ■Tl. llahlltorprr hui 28. April, II. Wwlilkörpcr «im 29. April, g I. tt nlilkftrpcr am 30. April. CILLI, am 21. April 1882. Da» Walll-Comltc. X w 1 21!»—2 JH xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx bewährt sich seit vielen Jahren bei .VfrrrM*rnn*liei 1-■. ^ i .n , tetu insbesondere gegen f.gßi | & j 'iL yi •if Hüeltentnark- 4 jj- vrAnierzen. Schtrri-rAf rfw tV#eAfrrA»*-theile, M'ttllffittnen Suiufc maivi£. u.J f- fftf'irh fn/siieAwn-ehe, ferner hei nei-rüacnt Iingjs-I ttehtner*, Ohrenunnmen, rheu-mn stachen €ie*ieht»- unrt ftr-tenk**ch»»*er*en. — Oi*. iiehr» Xet'ven~E