.N 23. -^M^ 1845. ^^>^^^^^^^-2^^^li^_^^^^^ H. ^"^5^^5^^> Vaterland isches. Die Grundsteinlegung zum Coliseum in Laibach. Geschildert von LtopoldKordesch. e^Vie andere Provinzialhauptstadte der Monarchie, wetteifert auch Lalbach, mit dem vorwärts str.benden Ze>rgeiste Schritt zu halte», und neben an-dcin rasch emporblühenden Zweigen der Cultur, als dcn, Handel, der Industrie :c., auch hinsichtlich der Sladtvergrößerung und Ausdehnung nicht zurück zu bklben. Erst aus der jüngsten Zelt w»rd diese meine Bchauptung durch zwei neue öffentliche Bauwerke, d,e zur Zierde Lalbachs nicht wenig beitragen, näm» llch durch d>e »mposance Kuppel unserer herrlichen Dom-tii che, und die neue, solld gebaute, steinerne Franzens-bllicke zur Genüge b.statigt, anderer Privatbauten und Stadtverschönerungen nicht zu gedenken, die Stoff zu einer ausgedehnten Beschreibung bicten würden. Die nem'sten Bauren von Bedeutung, die dem laufenden Jahre ihr Entstehen zu verdanken haben werden, sind: das allgemeine Zwangarbeitshaus und das hier in Rede stehende großartige Coliseum, welches du'sesmal der Gegenstand meiner Besprechung seyn soll. Herr Joseph Benedllt Withalm, Aichi-teer, Bürger und Fabriksinhaber zu Gratz, der be. kanntlich vor »0 Jahren dortselbst.eine Militär-Ein-quai cirungS-Assecuranz-Anstalr begründete u»d das Graz-zer Ccliseum erbaute, wird nun auch in unserer Haupte stadt ein ähnliches, umfangreiches Gebäude —Coliseum genannt aufführen, — welches theils dem öffentlichen Vergnügen gewidmet, theils zur Einquarcirnng tran-sener Truppen benützt werden soll. Die hohen Herren Stande von Kram haben in Anbetracht der einleuch, lenden Gemeinnützigkeit eines solchen Gebäudes den Bauplatz von 5500 Quadrat-Klaftern in der sogenann. ten Schottergrube oder Baumschule, neben der Kärnc-nerstraste auf der Neuwelr, der Stadlgemeinde um einen unbedeutenden Betrag gegen die Bedingung abgetreten, daß im Coliseum eine Reitschule angebracht werde; der hiesige Sparcasse-Verein aber har aus eigenen Ersparnissen den bedungenen Betrag für die Gemeinde erlegt, und diese den Bailgrund dem obge-uannten Architekten unentgeltlich ins Eigenthum übergeben, wogegen er für sich und seine Nachfolger die Verpflichtung einging, daS sonst in Privathäusern be-quartirte trausene Militär gegen die kleine Afsecuranz-Gebühr von jährlichen 3 fi. C. M. p6r Kopf zu übernehmen und die Reitschule, sammt den übrigen Sälen und Localltäten, außer der Bequartirungszeit dem öffentlichen Volksvergnügen zu weihen. Die Grundlegung der 4 Ecksteine zu d,esem Gebäude, auf dessen nähere Beschreibung ich später zurückkomme, war daher ein Act öffentlicher Feierlichkeit, und geschah am 3l.Mai diescS Jahres Nachmittags nach 5 Uhr unter Zuströmung einer großen Volks.» menge aus allen Standesclassen. Aus Rücksicht auf den gemeinnützigen Zweck dieses BaueS fühlten sich nachstehende hochgestellte Personen bewogen, d,e 4 Grundsteine mit eigener Hand zu legen u»d so gleichsam Pathenstelle bei dem Coliscum zu vertreten, als: den südwestlichen Eckstein, der ?. 1'. k. k. wirkliche Kämmerer und Vice. Präsident des k. k. illyr. Lan-desguberniumS, Herr Carl Graf zu Wclspcrg Raitenau und Primör; den westnördlichen Eckstein, der ?. I'. k. k. Kämmerer, krainisch.-ständisch Verordnete und Präsident der k. k. Landwirchschaftge-sellschaft in Krain, Herr Wolfgang Graf Llch -tenberg; den nordöstlichen Eckstein, im Namen des in Dienst abwesenden p. 'l. k. k. Kämmerers, wirkl. Gubernialrathes und Kreishauptmannes, Herrn Lud. wig Fl'eih. U»c-5s6V6n O-jikll^, der k. k. — 9« — Herr Kreiscommissär'Ioha n n Langer, und end.-lich den südöstlichen Eckstein, der k. I'. kaiserliche Rath und Bürgermeister von Laibach, Herr Johann Nep. Hradeczky. Unter den ersten, südöstlichen Eckstein wurde die anf Pergament geschriebene und von 78 distmguil'len Personen unterzeichnete Urkunde, worin die Beschreibung vorkömmt, nebst den» Plane des Gebäudes und eine Laibacher Zeitung von demselben Tage, unter die übrigen 3 Ecksteine aber bloß ein Blatt zur Erinne. rung und mit der Bezeichnung des vollständigen Namens und Titels des jedesmaligen Herrn Grundsteinlegers, nebst einer Laibacher Zeltung wie beim ersten gelegt. Den Functionen der Grundsteinlegung wohnten alle auf der Urkunde Unterschriebenen bei. Die Capelle des löbl. k. k. Infanterie-Regiments Prinz Hohen, lohe-Laugenburg spielte auf einer für dieselbe errichteten Erhöhung bemi Beginn dieser Feierlichkelt die Volkshymne und bezeichneten die 4 Acte der Grundlegung mit jedesmaligem Trompetenschalle, m wel-che sich freudige Vlvats und zahlreiche Pöllerschüsse mengten. Zur bessern Uebersicht des Schauplatzes waren auch zwei Bretter-Altanen errichtet, die, beide nm Zuschauern überfüllt, mit den, buuten Ringe der sehr zahlreich versammelten Volksmenge eine überraschende Rundsicht boten. Nach beendigter Function verfügten sich die resp. Herren Pathen des Coliseums, nebst vie< len andern angesehenen geladenen Gästen in die zur einfachen Bewirthung im Baugründe aufgerichtete, in 3 Abtheilungen getrennte und festlich geschmückte hölzerne Hütte, au deren Stirne eine zierlich geschriebene und mit Guirlanden gezierte Einladungstafel prangte. Hier wurden die willkommenen Gaste vom Herrn Bauunternehmer und seiner Gattinn herzlich empfangen und bewirthet, wobei, wie früher bei der Grundsteinlegung, Toaste auf das Wohl Sr. Maj. des Kaisers, dann Seiner Excellenz des Herrn Lan-deschefS, Joseph Freiherrn von Weingarten, der vier Herren Grundsteinleger, und nebstdem auch auf das Wohl des Erbauers und anderer verehrten Anwesenden ausgebracht wurden. Die RegimencSmu-sit spielte heitere Welsen, der ganze Bauplatz nebst derUmgebung wimmelte von Zusehern, darunter während des ActeS der Grundsteinlegung die Elite der Societät zu sehen war, und erst gegen Abend endete eine Feierlichkeit, die sich gleichsam ;u einem heitern Volksfeste gestaltet hatte und den Bewohnern von Lalb^ch lange im Gedächtnisse bleiben wird. Nach der flüchtigen Skizze der Grundsteinlegung des Coliseums übergehe ich auf die nähere Beschrei- bung des aufzuführenden großartigen Gebäudes selbst, die ich den verehrten Lesern, aus der ersten authentl-schen Quelle geschöpft, vorlegen kann.— Das Laib acher Coliseum wird ein Rechteck vom 64 Wiener Klafter Länge und 15 Klafter Breite bilden, se,ne Hauptfronte der Sradt zugewendet seyn, und das Gebäude das Gratzer Collseum an Groß« noch übertreffen. Der Haupteingang wird von der Kärntnerstraße aus einmünden. Das Gebäude wird, bis zum Horizont der jetzigen Straßenhöhe (etwas über 2 Klafter hoch), im ganzen Unterbau gewölbte Keller enthalten, mit der einzigen Ausnahme der Reitschule, die im Flügel vo« der Kärntnerstraße aus angebracht, beiläufig 25 W. Klafter lang und l4 Klafter breit, vom Grund bis zum Dache führen und das Tageslicht nur von oben durch eine große Laterne erhallen wird. Die Reitschule wird ferner 4 Gallellen bilden, damit man sich derselben zu allerhand öffentlichen Vergnügungen wird bedienen können. Vier Riesenöfen, jeder 45 Centne«' schwer, werden diese Localität nach meißnerischer Art beheltzen, und die transene Militärmannschast wird zum Theil in den Gallerien, zum Theil in der Reitschule selbst bequartirt werden können. Auf dem jen. seiligen Flügel des Gebäudes, gegen Thurn zu, wird mit dem auswärtigen Terrain m gleicher Höhe, näm» lich gleich ober den Kellern ebenerdig, ein großartiger Glassaal gebaut, von 24 Klafter Länge, 7 Klafter Breite und 5 Klafter Höhe. Dorische Säulen werden lhn zieren und seine Wände zwischen den Gän» gen aus Glas bestehen. Im ersten Stocke, von der Straße aus, wird die Localität in ein geräumiges Kaffehhaus mit einer prachtvollen Terrasse und in andere practicable Gemächer abgetheilt werden, die zu Offljlerswohnungen dienen sollen. Auch die Raume des zweiten und dritten StockeS des Collseums wer-den zu soliden Zimmern verwendet. Auf zeder Frontseite deS Gebäudes werden zu ebener Erde 10 Ein« zänge in dasselbe führen, die zum Theile zu Gewölben benützt werden können. An der Seite des Gebäudes legen die Stadc zu werden, l Klafter von der Mauer mtfernt, 2 Brunnen dasselbe zieren, und auf der ienseltigen Fronte gegen Schischka wird gerade in der Mitte vor dem Coliseum ebenfalls ein Brunnen angebracht seyn. Uebrigens wird durch die Reitschule in )er I. Gallerte eine sogenannte amerikanische Brücke 'ühren, auf welcher man von dein einen Ende der Baumschule bis zum andern, ohne den Boden zu be-ühren, wird gelangen können. D»e Decorirung der >eiden großen Fronten gegen die Sradt und gegen 3chlschka zu geschieht mittelst joüischen Säulen, die fronte gegen die Kärntnerstraße zu wlid im byzanti- > 91 — Nischen, jene gegen Thurn zu im gothischen Style geziert , und das ziemlich flache Dach mit Ziegeln eingedeckt seyn. So wird demnach dieses Gebäude eine der Hauptzierden Laibachs bilden, und w,r könne« nicht umhin, dem wackern Erbauer desselben zu seinem großartigen Unternehmen das beste Gedeihen zil wünschen. Der Ueberfall auf Laibach am 27. Juni I8U9. (Schluß.) So war also Major Du Monte r Meister der Stadt. Seine kühne Unternehmung, trotz derGe. fahr, welche solche begleitet, und trotz der die Stadt so nahe beherrschenden Festungs-Artillerie, fiel glücklich aus. Der Feind hatte elnen bedeutenden Verlust an Todten erlitten. Es wurden 23 Officiere, 225 Mann gefangen und l00 österreichische Gefangene aus dem Fabrik - Spiral befreit. Dem Feinde wurden eine vierundzwanzigpfündige Kanone, viele Gewehre, ein ansehnlicher Mnüitionsoor'.ath für Musketen und Geschütz , ein Landwehr»Tuchmagazin und SpltalSge-rachschaften auf tausend Kranke abgenommen. Bei diesem Gefechte zeichneten sich aUe österreichischen Truppen und besonders die Colonnen-Anführer aus. Zehn TapferkeliS-Medaillen wurden in der Folge unter die Mannjchaft vertheilt. Du Montec hatte die Stadt vierundzwanzig Stunden besetzt, als er sich überzenate, daß er sich in derselben, bei ihrer Weitschlchtigkelt und bei seiner geringen Stärke, wohl nicht halten könne. Daher marschirte er in der Nacht deS 28. Juni bei hellem Mondschein und im Kartälschenbereich der Festung, ohne einen Mann zu verlieren, aus Laibach ab, und bezog seine vorige Beobachtungsstelle wieder. Die um die Hälfte verminderte feindliche Besatzung war so aus der Fassung gebracht, daß sie alle Streifzüge und Requisitionen aufgab, und sich nur mir der Vorbereitung der Festung gegen einen Angriff beschäftigte. Nachdem der Major Baron Du Montet durch sein eigenes Frelbataillon Nr. 4 verstärkt worden, nickte er einige Tage später wieder gegen Laibach vor, besetzte d,e vom Feinde zerstörten Schanzen auf dem Kohlberg, und schloß die Stadt und Festung auf'S Engste ein. Er schnitt der Besatzung jede Zufuhr von Lebensmitteln, so wie die Verbindung mtt Triest, Göiz und Klagenfurt ab, und deckte dadurch die Operationen der österreichischen Armee in der Steyermark. Major Baron Du Monlet setzte diese Einschließung dis zum Abschluß des allgemeinen Waffenstillstandes fort. Feuilleton. (Guy's Hospital in London.) Diese berühmte Anstalt, eines der großartigsten und wohlthatigsten Privat-Institute in der Welt, verdankt ihren Ursprung einem eben so geringfügigen als sonderbaren Umstände. Thomas Guy, der Gründer deS Hospitals, war im Begriffe, seine Dienstmagd, deren Per. son ,hm gefiel, zu heirathen. Alles war bereits angeordnet, der Tag der Hochzeit, der Ehecontract und was sonst dazu gehört. Wenige Tage vor der angesetzten Feierlichkeit ließ Guy das Pflaster vor seinem Hause bis zu einer gewissen, genau bezeichneten Stelle ausbessern. Die Arbeit war noch nicht fertig, als die glückliche Braut, in einem Augenblicke, alS der Bräutigam eben nicht zu Hause war, eine zerbrochene Steinplatte jenseits der vom Herrn Guy be, stimmten Gränzlinie bemerkte, und den Arbeitern befahl, auch diesen Stein mit einem neuen zu vertauschen. Den Arbeitern bedeutete sie, auf deren Einwendung über die ausdrücklich gesteckten Gränzen ihrer Arbeit: «sie sollten nur sagen, sie habe es befohlen, Herr Guy würde dann nichts sagen." — Kaum hatte Guy, nach Hause zurückgekehrt, das Vorgefallene erfahren, so w^rde er über diesen Eingriff der Braut in seine oberherrlichen Rechte dermaßen erzürnt, daß er die ganze Verbindung auf der Stelle zerriß, und sein ungeheures Vermögen wohlthätigen Zwecken zu widmen beschloß. Er erbaute das nach ihm benannte Hospital mit einer Auslage von nahe an 200,000 ft. C. M., und hinterließ be« seinem bald darauf erfolgten Tode der Anstalt zur ferneren Begründung und Erhaltung nahe an 2'/z Millionen Gulden C. M. 1845. Verzeichniß Vil. der vom historischen Provinzial-Verein fürKrain erworbenen Gegenstände. (Fortsetzung.) Nr. 46. Vom Herrn Johann Thomann, Gewerten in Steinbüchel: 2) ^nannilj Hnlonii seoziali kior» (^rniolicg. 8. Villclolinui»« l778. yu»dl-»A68im»Il8, lsacra 1^l-2mi8 ^esu Olll-isw, 8ßl'V»l0l'i munlli in monw vlivoti ^AnnlLgnti 6l-6el». 4. salll,l)„i-ssi 1673. e) Vi88«i'l»l!c>no8 .jnl'lckca«;, P,»8 «„!) ^lori^i«^ 8l'lM8 2U8pleÜ8 ttlimimorilln impSl'Älttl'i«» Paroli Vl. pro <'on80^»l6ll6a in utro^iw ^»^6 I!8lilUl« k'ei (iili2Nliu8, 8. A. ^. <üa-»n«8 lll) IIsrl)6rlU6in tiw. ^llil« 1721. li'nl. 6) Des ?lnton Janscha hiurerlassene vollständige Lehre von der Bienenzucht. 8. Wien 1790. »lnll> 1798. t) Eme Medaille auf den Pariser Frieden vom 13. Mai l8l4. Nr. 47. Vom Herrn Julius Nebilsch, Con-ceprs-Praclikanien der k. k. lllyr. Kammerprocuratur, das Werk: ^Deutschland's Turniere im Zeitraume vom Jahre 938 bis 1487. 4. München 1820.« Nr. 48. Vom Herrn Dr. C. A. Ullepltsch: 2) I'al'l»V6 82 ll6l«lu»<» ll»u« v' I«tu 1787 l« un«ilc)V6. l^nl. V ^uljl^luii. !)) rtxlollk 8ilLl-2!»llinv»6. t'ol. V ^.jlllil.igni 1815. e) l^9wto^»l8 t'lsri I)lN6c68i8 I^»l)»c6N8i8 »MI0 1835. i<: L<» i/>,'2 6äll 2IM0 1502 »ll' ilinin 1600. ?'c»l. 2 Bde. ksori- '^i» 1773. A) islalillH iuelil»6 l)ivit»ll8 'I'6fA6«ti. 4. Dlini 1727. !») Durchlauchtigster Vermählungssaal, von Joh. Oet- tlnger. Fol. Stuttgart. 1610. i) ^likÄlrum l^>il'(ip»6l,ili. Mit vielen Kupfern, Karten und Plänen. Fol. 6 Bände. Frankfurt 1643 — 52. k) Deutsche Reichs.Historie, von Simon Hahn. 4. 2 Bde. Halle 1721. Nr. 52. Vom Herrn Dr. Januar Curter von Brelnlstein: ») lull»»!»«; zillurmileoloAlcas