Deutsche Wacht. »*«* B£^ri ^«^«u ,8;«^ iä SÄ svchti.it werden. Au«tun1le werden auch w ber Viuhhandlt»ng des Herrn Fritz Nasch bereitwilligst cnheile. Nr. 33. Cilli, Sonntag den 31. April 1895. XX. Jahrg. Mika Doschnjak und die I'ost. Ter fanatische Nationalismus der Nordslaven unserer Reichshälfte Hot. in die Ferne wirkend, auch das kleine Völklein der Wenden mächtig er-griffen und an der getreuen Copie jener uner-ireulichen Bilder eines hirnverbrannten Rassen-hasies können Menschenfeinde ihre helle Freude finden, wenngleich sie die hier im Süden handeln-dm Personen dabei unter da« Vergrößerungsglas «erden nehmen müssen. Dass die Wenden es hier nicht zur Originalität brachten, liegt theils in der Natur der Sache, theils findet es seine Erklärung in dem variierten Wahrworte: „Wenig Köpfe, wenig Sinne!" Wenn die Wenden es noch nicht versucht haben ihren Namen durch einen Aus-«chmezustand bekannter zu machen, so ist eben aufgeschoben noch nicht aufgehoben, denn ein Aus-sahmezustand ist doch ein zu imponierend' Ding. Als den Mahdi des Sudans fühlt sich der Reichsrathsabgeordnete Voschnjak. wenngleich ihm seine Rolle als führender Geist von Parteigenossen vielfach strittig gemacht wird. Mahdi im Sudan las in vielen Büchern und Zeitungen, wie die Tsche-chtn eS anfiengen und da deren Politik den Erfolg für sich hat, so macht er ihnen auch alles, bis auf's i-kipfcrl nach. Das Gymnasium^ ist noch in schwebe, doch Voschnjak ist so von Siegesbewußt-snn erfüllt, dass er sich schon nach einem neuen ldmpfobjccte umgeschaut — die Post. Boschnjak stellte im Reichsrathe den Antrag auf lltraquinerung der k. k. Post in Unter- und Mttelsteiermark. „Utraquisierung" klingt so un-schuldig, so rechtlich, hätten nicht die Tschechen ein wenig früher Geschichte gemacht und es entlarvt. als das Mittel zum Sieg und der dann schäm-losen Drangfalierung des zweiten Volksftammes. Umso wunderlicher ist es. dass sich der liberale Abgeordnete Rufs bei diesem Antrag in herzlichem Einverständnis mit Voschnjak zusammenfand; dieser Herr sollte doch aus der Geschichte seine« Heimat-lande» Böhmen etwas gelernt haben. Im einzelnen lauten die Wünsche Voschnjak'S: „Verschleiß von ausschließlich doppelsprachigen Postwertzeichen, also jener, die in der linken unteren Ecke die Bezeichnung (slav) tragen, ebenso ausschließlich doppelsprachige Postscheine. doppel-sprachige Schilder schon ivegen ihrer Auffälligkeit und endlich die Zweisprachigkeit der Postbeamten. Während man bisher die freie Wahl des Ein-zelnen ehrte und auf deutsches Verlangen deutsche, auf windisches windische Drucksorten hinausgab, soll dieses un^er Recht nunmehr wegen dem Voschnjak'schen Ideale beschnitten werden. ^ Wir wollen nicht, dass sich ein Voschnjak rühmen könne, er habe uns den Fuß auf den Nacken ge-setzt und wir wollen nicht zu dem Gebrauch von Postdrucksorten gezwungen werden, die die Be-zeichnung „slovenisch" tragen. WaS die Schilder anbelangt, so soll die Regierimg thun, was sie nicht lassen kann, Erfahrungen über die ewig auf-regende und aufreizende Wirkung derselben hat sie ja bereits gesammelt. Für die Postbeamten bedeutet die Utraquisierung einen gewaltigen Umsturz in ihrer Classisication. Ein fertiges Neu-slovenisch. wohl verstanden Neuslovenisch. denn der Gebrauch der Volkssprache bei Gebildeten kenn-zeichnet sie ja als der extrem nationalen Bewegung femestehend, wird das beste Können und den regsten Diensteifer aufwiegen. Deutsch« Beamte, denen die Bewältigung der zahlreichen wen-difchen Hauch- und Zischlaute ohnehin halsbreche-rische Arbeit verursacht, würden dann am besten thun, zuin Wanderstab zu greifen und an der anderweitigen Ueberfüllung mitzuthun. Voschnjak schützt das Verlangen des Volkes vor. Wie unwahr diese Behauptung ist und wie das windische Volk gerade die neuslovenischen Be-nennungen als unverständlich und unsinnige Neue-rungen empsindet. geht daraus hervor, dass es wohl oddajni-liat mit Abgabe-Schein übersetzen kann, dass es aber diesen Begriff nur mit dem Worte recepis verbindet. Man frage das Volk, nicht die Pervaken, was znamka. brxojav, priporoeeno bedeuten oder wo Gdansk, Devin oder Ljubno* liegen. Das windische Volk kehrt sich nicht an solche Erfindungen, die den Stempel der Spielerei an sich tragen und gebraucht gleich den Deutschen die nahezu internationalen Ausdrücke marka, telegram, rekomandirano, gleichwie es um des Lebens grünen Baum die ideale neu-slovenisch« Geographie verschmäht und Danzig, Magdeburg und Leoben ihren nunmehrigen Wort-laut lässt. ^ Di« Sache hat noch eine andere ernste Seite und die wird man nur voin Lager des Beamten-thums gewahr. Voschnjak braucht Beschwerden über die gegenivärtigen Zustände und Anklagen über Beamtenparteilichkeit, damit man oben sehe, wie vergewaltigt das wendisch« Volk sei. Sein Angriff richtet sich vornehmlich gegen die ärarischen Aemter und unter diesen zunächst gegen Cilli, dem Mittelpunkte des Unterlandes. Wenn hier ein Beamter oder Briefträger anstatt eines slov«nisch«n * Ljubno, sowohl Leoben als auch Lausen im Sannt Haie. dampften. Wie märchenhafte Riesenschlangen rin-gelten sich die blauen Düfte in die Höhe, um sich unter dem dunklen Schattendach des alten heiligen Haines zu verlieren und aufzulösen. Und d«r Gott dachte daran, wie bisweilen in geheimnisvoller Dämmerstunde traurige Frauen mit stillen Gesichtern zu ihm geschlichen kamen. Mit schlanken blassen Händen legten sie kleine Gaben vor ihm nied«r, stammelten voll erstickten Jammers halblaute schluchzende Worte und flehten ihn um Hilfe, um Erbarmen, um Rettung an. Wie sehnlich hatte er gewünscht, den Leidenden helfen, den Trauernden trösten zu können, und wie ohnmächtig fühlte er sich! Mit all seiner Göttlichkeit war er unfähig, nur soviel zu thun, wie das kleinste Kind, das um die traurige Frau seine Aermchen schlingen und bitten konnte: „Bitte, bitte, weine doch nicht!" Lange, lange Zeit hatte sich Henne» gewundert, warum die Menschen ihn in einem Tempel über einem Altar aufgestellt, warum sie ihm Opfer dar-brachten, vor ihm niederfielen und ihn mit aus-gestreckten Annen um Erhörung anflehten. All-mählich hatte er aufgehört, sich darüber fein schönes Göttcrhaupt zu zerbrechen und sich schließlich damit zufrieden gegeben, dass die Menschen in ihrer Weisheit ja wohl wissen mussten, was sie thaten. Später hatte er im Stillen mitunter herzlich ge-lacht über die guten närrischen Leullein, die solchen unerschütterlichen Glauben in ihn setzten, in ihn, der noch vor kurzem nichts anderes gewesen, als ein formloses Stück Stein, aus den leuchtenden^! Felswänden der Insel Parov gebrochen . . . Plötzlich hatte man ihn mit rauhen Händen ge-. > «Feuilleton. FriMingsmiirchtn. Noch immer fiel ein Nebel von silbernen Tropfen — flüsternder singender Regen. Er erfrischte die Erde und bethaute das junge lichtgrüne Gras und die schwarzen Blätter des Epheus. Es schien, als dehnten sich die Knospen und Blätter der Büsche in der alles erfüllenden, alles durchdringenden Feuchtigkeit . . . Nacht war'S. Der heiße Südwind raunte ein Schlummerlied durch den öden Garten und jagte großes flockiges Gewölk wie Geister des sterbenden Ainterü über den Mond. Zwischen zwei großen Oleanderbäumen, deren lange, spitze, regenfeuchte Blätter im Mondlicht glänzten und glitzerten, stand aus einem niedrigen moosübersponnenen Postament die Statue eines jungen schönen Heidengottes. Kein Mensch erinnerte sich, wie und woher die Bildsäule dahin gekommen. Sogar der alte Gärm.r, der sonst alles Misste, Ijatte es nie gekört, sich auch niemals darum gekümmert. „Er ftanb eben immer da." meinten die Leute. Nun gehörte das stille Götterbild zum (Zarten und wurde dort so wenig beachtet, wie etwa die Nlumen und Bäume. Hermes schlief nicht, obgleich er so stumm und regungslos auf seinem Piedestal stand: Tag für Tag. Jahr aus. Jahr ein. feit einer „Ewigkeit"! Und während er in der keimenden Frühlingsnacht auf das Geräusch der Regentropfen lauschte, wie sie leise, leise, fort und fort auf die harten Blätter der Oleander schlugen, glitten seine müden Gedanken zurück, weit, weit in jene Zeiten, wo die Menschen zu den Göttern Griechenlands gebetet hatten — auch zu ihm, «dem jetzt Einsamen und Vergessenen. . . Im glückseligen Süden war'S gewesen, wo die beseelte Hand eines griechischen Künstlers ihn all-mählich aus einem großen strahlenden Marmor-block hervorgelockt hatte, in die von Sonne durch-flutete, von Göttern bewohnte Welt hinein. All ihr seligen Geister des Olqmps! Wie war das bewundernde, das begeisterte Staunen der hellenischen Männer und Frauen, die sich in jenen sonnigen Tagen vor der Werkstätte des jungen Meisters versammelt und zu dem herrlichen Bildnis aufgeschaut hatten, so verschieden gewesen von den matten gleichgiltigen Blicken, die mitunter jetzt noch auf die göttliche Schönheit seiner Glieder fielen, so verständnislos, so dumpf und stumpf. Er gedachte des Morgens, da er in herrlichster Vollendung unter Laut«.,kläng«n in zärtlicher Ver-ehrung zu dem großen weißen Tempel auf der braunen Bergeshöhe gebracht worden war. Scharen von Jünglingen und Jungfrauen in lichten fest-lichen Gewändern, die Stirnen rosenbekränzt, schlanke Palmzweige und schimmernde Kelche voll duftenden Weines in den Händen, wallfahrtet«,» empor zu ihm. streuten bunte Blumen zu seinen Füßen, leerten vor seinem lächelnden Antlitz in feierlichem Opfer die Schale«, und wunderschöne geschmückte Knaben hielten die köstlichen Gefäße, darin die Wohlgerüche des Orients brannten und 2 „Snitsdff Wacht" 1395 einen deutschen Schein ausfertigt, so wird derselbe sofort bei der Direction in Graz oder Wien an-gezeigt. Herr Voschnjak weiß eben zu gut, dass in jedem Staate der Beamte das-jenige Wesen sei, das solche Beleidigungen um seiner Existenz willen höchstens mit finsteren Mienen oder heimlich geballter Faust vergelten darf. Was koof ich mir dafor, denkt Voschnjak, einmal soll ja doch die Zeit kommen, da ich rufen will: „Sieg, Sieg, Sieg!" Die Direction aber schickt dem Beamten eine Maßregelung zu und macht eine Eintragung in die geheimen OualisicationSlisten. So kämpft ein Voschnjak rücksichtslos, doch siegesbeivusst für die heilige slavische Sache! T. W. Umschau. Dr. Russisches aus der liberalen Partei. Bemerkenswert ist der schneidige Ton, mit welchem die freisinnige Provinzpresse das in nationalen und freiheitlichen Fragen überaus matte Verhalte» der „Vereinigten deutschen Linken" tadelt. Insbesondere die „Abwehr" schreibt in dieser Hinsicht wahrhaft verdienstvoll, sich insbesondere gegen den slaven-freundlichen Ehrenmann Dr. RusS wendend: „Das Verhallen des Abg. Dr. Rufs im Budget-AuüschusS, wo seine Resolution bezüglich der Doppel-sprachigkeit bei den Post- und Telegraphenämtern thatsächlich die fünften Wünsche der slovenischcn Agi-tatoren übertraf, hat bereits die schärfsteVerurtheilung auch in Wählerkreisen gefunden, wie dies die Entschließung des Komotauer Nationalvereines gezeigt hat. Man begreift, das« die Linke unter der Führung eines in nationalen Fragen so — flüchtigen ManneS, wie Dr. Rufs, keine starke, imponierende, nationale Haltung bewahren kann. Schwindet aber das Vertrauen zu den Führern, dann erleidet die Ge- ; sammtpartei eine Einbuße ihre« Ansehens, das gerade vor den Wahlen und in der kritischen Periode, wo die reaktionären Elemente kühner als je ihr Haupt erheben und Sieg um Sieg er-ringen, verhängnisvoll werden kann. Wir hoffen, dass die Partei in Zukunft sich aufrafft und zeigt, dass sie die berufene Vertreterin des deutschen Volkes ist, nicht aber eine Schule für Hofräthe!" Auch andere angesehene liberale Provinzorgane, wie die „Pilsener Zeitung", die „Leitmeritzer Zeitung", die „Tetschen Boden bacher Zeitung", das „Tiroler Tagdlatt" u. a. richten ähnliche Mahnrufe, na-tionaler zu fein, an die liberale Partei. In einem beachtenswerten Artikel macht die „Neue Freie Presse" auf diese Provinzstimmen aufmerksam. Ja, das Heilrecept für die „Vereinigte Linke" würde heißen: Heraus mit den Strebern » la, Dr. Ruis ans der Partei und nationaleres Verhalten! Die Gegner der großen deutschen Partei würden dann bald beseitigt sein. Die Cinsührnng der zweiten Landes- spräche als Pflichtgegenstand an den Mittel-schulen Mähren« steht unmittelbar bevor. Wie aus Brunn gemeldet wird, wird auch für die StaatS-Mittelfchulen eine gleichartige Verfügung vorbereitet, so dass vom nächsten Schuljahr an in Mähren die vor der December-Verfassung be-standene, von der VerfasiungSpartei aber zum Schutze des Deutschthuina beseitigte Uebimg wieder hergestellt sein wird. Die Folgen werden sich ja bald zeigen. Die diesjährige Prager Hey AnS-steUnng. Ueber die sogenannte ethnographische Ausstellung, die diesen Sommer in Prag veran-staltet wird, wird nach den Absichteil der Veran-stalter ganz unverhohlen das (Gepräge eines tschechisch-nationalen DemonstratiouS-Unternehmens erhalten, wobei auch für panslavistische Verbrüderungsscherz« Vorsorge getroffen werden dürfte. Die Ausstellung soll nach diesen Plänen nicht nur die Entwicklung undBedcutung des tschechischen Elementes illustriere», sondern auch den maßgebenden Einfluss kennzeichnen, den das Tschechenthum aus die Verbreitung der slavischen Idee übte. Des weiteren, schreibt man den „Münchner Neuesten Nachrichten" aus Prag, wird man die Besucher durch Nachweise und durch Festlichkeiten davon überzeugen, dass zwischen den Tschechen und ihren slavischen Stammesbrüdern die herzlichsten Beziehungen herrschen. Behufs Durch-führung dieser Intentionen haben die Matadoren der Ausstellung die freundschaftliche Beihilfe diverser ausländischer Släv«nvereine erbeten: natürlich wurde auch nach Russland mancher Appell in diesem Sinne gerichtet; man hat aber den Verstoß be-gangen, zugleich in gewisse» polnischen Kreisen Pro-paganda für die Ausstellung zu machen, und diese Vielseitigkeit scheint in Russland abkühlend zu wirken. In jedem Falle wird die „ethnographische" Ausstellung neuen Anlas« zur Kundgebung der jung-tschechischen Tendenzen bieten. Ergibt sich dann die entsprechende gehobene Stimmung, so wird die culturelle Reise des Tschechenthums wohl wieder durch Mis«l)andlungen deutscher Ausstellung»-besucher bethätigt werben. Die Regierung scheint sich über die Nebenzwecke der „wissenschaftlichen" ErPosition nicht mehr zu täuschen; sie hat näm- lich der hiesigen Handelskammer die von dieser beschlossene Auszahlung eines Beitrage« von 2000 st. an den Ausstellnngsfond« untersagt. Unsere „liurjai" Cigarren. Seit einig« Zeit machen unsere „Kurzen", die der ehemalige Finanzminister DunajewSki kurzwegs „Beamte»-Cigarren" nannte, den sächsischen „zwei Pfennig"-Cigarren ehrlichen Mitbewerb. Eine solche L..-Cigarre, wie seit einiger Zeit die „Kurze" ist, rnaf» man wirklich suchen, d«nn unter zehnen ist kam» eine ivirklich rauchbar, und es macht förmlich bet Eindruck, als würd« man all den Mist, der früher unsere „gestutzten Cigarren" zierte, jetzt den „Är amteii-Ctgarren" einverleiben. Es ist wahrlich ein Scanval, dass man bei uns in Lesterreich 5 Heller für eine Cigarre verlangt, die ihrem Werte nach wohl kaum mehr als einen Heller lvert ist. Ädec bei dem „Kleinen" inuss verdient werden, mir seit jeher das Losungswort unserer Tabalregie. Während man bei den billigen Sorten riesigen Gewinn nimmt, mindert sich derselbe bei der „Britannika" schon auf eine» sogenannten bürg«-lichen und sinkt bei den „Specialitäten" bis ge-radezu auf Null. Wir würden nur wünschen, das« unsere Herren Minister gezwungen wären, ab m>» zu einmal so eine famose Beamten - Cigarre nach Tisch rauchen zu müssen. Es würde dann gewiss ander«. „GiMer" Stoveuen? Die slovenischcn Universitätshörer in Graz, wir» von clericaler Seite gemeldet, habe» an die pol nischen Hörer der Grazer Universität, welche be-kanntlich an den Polen Club des Reichsrathes die Aufforderung gerichtet haben, für die sogenamue „Cillier Post" zu stimmen, ein Dank schreibe» gerichtet, in weichein die polnischen Akadeiniker in Graz gleichzeitig ersucht werden, ihr College» in Krakau. Lemberg, Czerilowiv und Wien zu gleichen Kundgebungen a» den Polen-Club zu veranlassen. Gleichzeitig haben die Herren Dr. Sernec. Dr. Deüto-und Ivan Hribar an die genannte» polnischen Akadeiniker folgendes Danktelegramm gerichtet: „Die ,Cillier Slovenen' spreche» Euch den wärmsten Dank aus für Eure brüderliche Haltung in der Frage des flovenischeu Gymnastumz in Cilli." Die „Cillier" Slovenen? Slovenen mögen diese drei zugewanderten Agitatoren wohl sein, aber Cillier ? — Nein; das sind die Herren, die unserer deutschen Stadt bei jeder Gelegenheit ihre Ab-Neigung zu erkennen geben, sicher nicht. packt, aus dem Tempel geschleppt utld hinabgetragen in ein Fahrzeug, das mit vielen anderen blaffen Göttergestalten beladen war. Und der griechische Gott wurde aus Hellas entführt — wohin, da» wusste er nicht. Und Hermes begann einen langen, langen Traum zu träumen: er lag begraben unter Wellen und Schilf, und die Zeit rauschte über ihn hinweg wie Wintersturm über die vom Frühling träumende Erde. Eines Tages entdeckte ei» alter Fischer den be-grabenen Gott; er wurde au» seiner feuchte» Gruft gehoben und auf den Platz gebracht, wo er jetzt stand. Niemand erkannte in ihm das Kunstwerk, niemand verehrte in ihm die Gottheit. Zuerst war ihm die ganze Welt verödet erschienen und er hatte sich heiß zurückgesehnt nach seinem leuchtenden Tempel, seinem seligen Griechenland. Aber jeder Wunsch erstarb und der „ewig junge" Gott wurde wie der erste beste sterbliche Mensch müde, todtmüde. Eine« trüben Abends sah Hermes den dunklen Baumgang herab einen alten Mann daherkommen, rr trug langes schwarzes Gewand und hatte ein unsäglich mildes stille« Gesicht, darin herbe Leiden tiefe Spuren gegraben. An de« Alten Hand schritt ein lieber Knad«, dessen fromme Kinderaugen in Thränen leuchteten und deffen Brust leise« Schluchzen erschütterte. Die beiden setzten sich bei den Lleanderbäumen auf eine graue Steinbank und der Greis begann mit feierlicher Priesterstimme zu erzählen: Hoch droben über den blauenden Unendlichkeiten de« Himmel« wohne der »vahrhaftige lebendige Gott, der da sei der unerschöpfliche Born aller Gnaden und voll ewigen Erbarmens, ein Gott der Liebe... Und der verbannte Gott Griechenlands vernahm, wie jener ewige und alleinige Gott seinen Sohn in die Welt gesandt habe, um durch dessen Liebestod die Welt zu erlösen. Er vernahm, wie Christus gelitten mit den Leidenden und geweint mit den Weinenden. Aber die Menschen erkannten den Gottgesendeten nicht, hassten und verfolgten ihn, klagten ihn an lind venirtheilten ihn. Und siehe: sie nagelten den Heiland, der sie geliebt und mit ihnen für sie ge-litten hatte, an ein hölzern Kreuz, daran er starb. Dann aber fuhr der Sohn auf zum Vater und bereitete in feinen» Königreich die Wohnung für alle, die mühselig und beladen waren ... Dann schritten die beiden still hinweg; und auf dem Antlitz des weinenden Knaben lag der Ab-glänz einer anderen Welt. Lange Zeit war feit jenem Abend verflossen, und Herme« hatte die wunderbaren Worte des Alte» nicht vergeffen können. Er vermochte sie in ihrer ganzen Herrlichkeit nicht zu fassen; aber er verstand: es lebte ein großer guter Gott, der mit den Weinenden zu weinen vermochte, der bie Traurigen tröstete, den Leidenden half. Vielleicht — vielleicht gedachte Christus auch des armen, vergessenen, griechischen Gottes .. . Und als nach jener Frühlingsnacht der Tag an-brach, dieMorgeudämmerung i» wallenden wogenden Nebeln durch die dunkle,» Stämnie der Bäume in den Garten sich einschlich, der Regen aufhörte, die Wolken ain erglühenden Himmel zcrflatterten, als über den ferne« blauen Hügrln in voller Majestät die göttliche Sonne aufstieg, um den neuen Lenz-fonntag zu grüßen — da strömte wie eine wunden volle selige FrühlingShosfnung das goldene Licht des Lebens über die Erde, alles in Glanz tauchen?, ivas vorher trübe und dunkel gewesen, den kleinsten Grashalm, die winzigste Knospe vergoldend. Und Herines sah, wie eine graue Schmetterlings-larve, die den ganzen langen öden Winter über an dem Oleanderbaume gehangen, aufbarst und plötzlich aus dem dunklen Blatt, daran das hässliche Ding ivie erstarrt und todt geklebt, ein goldgelber Falter saß. Schiversällig schlug er die matten Flügel aus und nieder. Dann aber ivagte er seinen erste» schivachen Flug, erhob sich, schivebte empor und setzte sich dem Gott aus die weiße kalte Wange. „Er ist auferstanden", raunte der Schmetterling, „er ist auferstanden!" Und der arme Steingott, der Jahrhunderte aber Jahrhunderte geschwiegen, versuchte die schweren Lippen zu regen, staminelte und sprach: „Er ist auferstanden!" Und in sein erstarrte« Herz drang e« wie eine Sturmflut von (Glückseligkeit. Der Gott began» ;u zittern uild zu leben. Er schwankte, stürzte von seinem Posta»nei»t herab und — zerbrach ... Später am Tage fand der alte Gärtner das Marmorbildni« am Boden, und als er sich ärgerlich bückte, lim die Trümmer aufzulesen, flog daraus ein glänzender Schmetterlina hervor, schwänz sich in die Luft und verlor sich in der leuchtenden Bläue des Frühlingshimmels. 1895 ..Deutsche Wacht" 3 Das« sie in der, eine nationale Schädigung nfotr Stadt bedeutenden Frage dcü slovenischcn Gymnasiums mit Fanatismus wühlen und arbeiten, «lg ganz Cilli und rechnet es ihnen auch entsprechend an. Wenn sie aber so hochtrabend von Cillier Slo-«neu sprechen, so ist das doch einiger erwidernder Lmerkungen würdig. Die letzte Volkszählung hat »geben, dass zu den in unserer Stadt wohnhaften „Slfloenen" nur Taglöhner, Dienstboten, eine Zazahl Advocaten und Rotare und etwa noch die AMichen sich zählen. Taglöhner und Dienstboten fisb aber ein fluktuierendes Element und können schon wegen ihrer niederen abhängigen Stellung nicht entscheidend für den nationalen Charakter mer Stadt sein. Maßgebend ist die Bürgerschaft und der Ge-»erbesland, die arbeitende und sesshafte Bevölke-mg, und diese oft in Cilli rein deutsch — daran vaden die drei Agitatoren nichts ändern können. Die Phrase von den „Cillier Slovenen" ist darum chmso unwahr als lächerlich. Die neueste Liaison slovenischer Politiker mit polnischen Studenten schmeckt übrigens etwas nach Panliavismus und derselbe bedeutet die Vernichtung da Eigenart der slavischen Völker, also auch jener I« Polen. Bisher haben die Polen dies auch be-znffen und eine demgemäß? Politik verfolgt. Die j»»gen polnischen Herren in Graz ivürden gut tiun, wenn sie derselben nicht entgegenhandeln würden, rmsomehr, als sich die Grazer ihre fortgesetzte Provokationen sicher nicht gefallen lassen würden. Einweihung eines seit zwei Zaören bereits bestellenden Schntgeöändes. W.-Landsberg, 18. April 1895. Nur dem Impulse unseres neuen Herrn Pfarrers Zgnaz Rom haben wir es zu danken, dass dem hierortigen neuen Schulgebäude, welches mit iwim Kostenaufwande von 14.000 fl. aufgeführt nirdc, die langersehnte und von der hiesigen Be-«lkerung schmerzlich vennisste Weihe zutheil wurde. Am Mittwoch den 17. d. M. begaben fid) um « Uhr vormittags die Schulkinder unter Musik-dkgleitung zur Kirche, von wo nach beendetem Gottesdienste sich der feierliche Zug in das festlich bftoricrte Schulgebäude begab. Im ebenfalls fest-lich deconerten Schulzimmer der 1. Classe ver-sammelten sich nun die auch dem feierlichen Gottesdienste beigewohnte Gemeinde - Vertretung von Wind.-Landsberg mit.Herrn Siegmund V aczulik, Mgermeister und Apotheker, an der Spitze, sowie stele Damen und Herren, welche Zeugen des er-fcbenfcn Actes sein wollten. Obwohl die Nachbar* «meinde Stadeldors zum Schulbezirke Wind.-Ümdsbera gehört, war selbe durch keine Abordnung bei der Feier vertreten; es ist dies ein Zeichen, dos» die bäuerliche Bevölkerung den Schulneubau, welcher nur als Fortschritt aufgefasüt werden kann, noch immer abhold ist. Räch beendeter feierlicher Einweihung, welche unser schulfreundliche Pfarrer Herr Jgnaz Rom unter großer geistlicher Assistenz vollzog, richtete derselbe an die Schulkinder eine herzliche Zuspräche, in welcher er vor allem hervorhob, dass nicht nur die Schule allein, sondern auch die elter liche Erziehung auf das zu erreichende Lehrziel von großem Einflüsse fei. Hierauf trugen zwei Tchulmädchen der erhabenen Feier des Tages ent-sprechende Gedichte vor, worauf die beiden Lehr-käste, Herr Oberlehrer Franz Slernen tscheg mibFräulein Karla BudeüinSki Ansprachen an die Kinder sowie an die sich um das Zustande-kommen des Schulbaues verdienstlich hervorgethanen Männer hielten. Die Lehrerin Fräulein Karla Bubeftinofi trug Folgendes vor: Heut' ist die Schule eingeweiht. In welche wir schon vor zwei Iahren Rch langem Kamps, nach schwerer Zeit Ohn' Seg-n eingezogen waren. Die aste Schule war zu klein. Der Raum beschränkt, der Schüler viel, In der neuen sollt' es besser sein, Wir glaubten froh uns schon am Ziel. Doch tvar's nicht so. wie man gehofft. Die böse Zeit, die fieng erst an; Gor manches Wort war fruchtlos oft. Gar manche Müh' umsonst gethan! Viel Grund zur Zwietracht hat dies HauS, Viel Ursache zum Has« gegeben. Denn die hier giengen ein und aus, Sie hatten keinen Gottcssegen. D'rum grüßen sreudig wir den Tag, Der unS nun soll den Frieden bringen. Und unser Fleh'n zum Höchsten mag DeS AetherS blaues Meer durchdringen. C. möge doch aus diesen Hollen Der Friedensengel niemals weichen, Und mögen heut' mit Wohlgesallen Versöhnt sich all die Hände reichen. Gedankt sei allen, deren Erscheinen, Zur Festesfeier beigetragen. Doch möchte ich besonders einen Den langverdient,n Dank heut' sagen. Wir alle kennen ihn. den Stern des Ortes, Der einer Sonne gleich am Firmament Als Ehrenmann der That und auch des Wortes Zu diesem Haus uns gab das Fundament. Es sei der Dank, dem heut' wir Ausdruck geben. Der aus dem tiefsten Herzensgrunde geht. Ein Segenswunsch nur für sein weiteres Leben, Und für sein Glück ein inniges Gebet. D'rum will ich jetzt in schlichten Worten sagen, WaS alle heute wir im Herzen tragen: „Er lebe lang' in ungetrübter Freude, Und lebe hoch, befreit von allem Leide, Er, den wir sreudig heute grüßen. Indem wir dankbar ihm die Hände küssen!" Hieraus richtete der Bürgermeister Herr Siegm. Vaczulik eine in warmen Worten gefasste An-spräche an den Herrn Pfarrer, in welcher er ihm für die bewiesene Schulfreundlichkeit dankte, sowie auch die Schwierigkeiten, welche dem Baue von selbst maßgebender Seite bereitet wurden, hervor-hob. Die Feierlichkeit schloss mit einem dreifachen Hoch! auf Se. Majestät den Kaiser Franz Josef I., sowie Absingung der Volkshymne. Aus Stadt und Land. Tchwurgerichtssiynng in <£iflt. Für die dritte Schwurgerichtssitzung im Jahre 1895 bei dem k. k. Kreisgerichte in Cilli wurde als Vorsitzender des Geschworenengerichtes der Kreis-gerichtspräsident Rudolf Ullepitsch von Krainfels und als dessen Stellvertreter die Landesgerichts-räthe Lorenz Rattek, Josef Reitter, Dr. Emanuel Eminger und Anton Edler von Wurmser berufen. jitaufmannstag für Nutersteiermark, Karaten «nd Äraiu. Am 28. d. M. wird in Marburg ein vom Central-Verbande österreichischer Handelstreibender einberufener Kaufmannstag für Untersteiermark, Körnten und Krain abgehalten werden. Als VerhandlungSgegenstände stehen auf auf dem Programme: Befähigungsnachweis, Hau sierhandel, Consumvereine, Trunkenheitsgesetz, das Borgsystem und Abhilfe dagegen, Kaufmann und Apotheker. Genossenschaftswesen, kaufmännische Schiedsgerichte, Organisation der Kaufmannschaft. Wahl der Repräsentanz, Anträge und Besprechung. Aus Hrastnigg wird der „Grazer Morgenp." geschrieben: Am 12. d. M. fand die General-Versammlung der Betriebs-Krankencasse der Fabrik chemischer Produkte in H r a st n i g g statt. Zu der-selben erschien der k. k. Statthalter« - Concipist Dr. Emil Weigmann als Regierungsvertreter. Der Obmann Herr Franz G o s s l e t h Ritter von Werkstätten constatierte die Beschlussfähigkeit der Versammlung, stellte den erschienenen Regie-rungs Commiisär der Versammlung vor und bemerkte, dass zunächst die Wahl des- Vorstandes vorzunehmen ist. Zu diesem Behufe wurde von der General-Versammlung ohne Beisein der Vertreter der Fabrik Josef Peönik als Vorsitzender ge-wählt^ Bei der mittels Stimmzettel vorgenommenen Wahl der Beisitzer wurde Josef Peönik. Franz Confidenti, Josef Supanüiö und Josef Oberauer seitens der stimmberechtigten Cassenmitglieder, so- dann Herr Franz v. Gossleth und Herr R. Dier-mayer seitens der Fabriksleitung gewählt. Sodann wurden in den Uebenvachungs - Ausschuss Herr Fritz Burger von der Firma entsendet uud von Seite der stimmberechtigten Cassenmitglieder die Herren Johann Barachini und Karl Koprovitz ge-wählt. Das neugebildete Schiedsgericht besteht aus den Herren Peter Pogatscher, Johann Stiller, Johann Klopöiö, Michael Kerbec und Franz JenSiö. Der durch den Obmann-Stellvertreter vorgetragene Rechenschaftsbericht beziffert die Gesammteinnahmen mit 4055 fl., die Gesammtausgaben mit 1670 fl. Der Ausflug der ^eetion „CTitti" des Alpen-Vereines nach St. Judok am Ksjoak findet, wie projektiert, am 28. d. M. statt. Stiftungsfest der „Germania". Heute Sonntag findet in unserer Stadt das 10jährige Stiftungsfest der Verbindung deutscher Studenten au« Untersteiermark, „Germania", statt. Es ist selbstverständlich, dass die frohe studentische Feier von den Sympathien der Bewohner unserer Stadt begleitet wird. Tlovenische Tchmähgedichte. Wir be-richteten vor kurzem, dass mehrere Slovenen, welche Spottgedichte aber die Herren Premschak in Bischofdorf und Dremel in Hochenegg verbreitet hatten, zu Arreststrafen verurtheilt wurden. Der Verurtheilte heißt Anton Bikovschek (nicht wie wir irrthümlich meldeten, Bikovisch», vulgo Vabelaiz, Cousin des Gemeindevorstehers von Bischof-darf, und erhielt eine Arreststrafe in der Dauer von einem Monat und acht Tage. Die verurtheilte Frau heißt Marie Stopischnik, vulgo Budlz «nicht Anna Stepoönik) und ist die Stieftochter des Kirchen-propstes und Gemeinderathes in Ärztin. Sie wurde zu einer Geldstrafe von ü fl., eventuell 24 Stunden Arrest verurtheilt. Wie uns mitgetheilt wird, hat sich Anton Bikovschek nach der Verhandlung ge-äußert, er habe das Schmähgedicht nicht aus eigenem Antriebe geschrieben, sondern sei von folgenden drei Mitgliedern der Bifchofdorfer Gemeindever-tretung dazu animiert worden: den Herren Ge-meindeoorsteher Michael Bikovschek, Gemeinde-rath Martin Winzl und Gemeinderath Gen-tausche?. Aus Fichtenwald wird uns geschrieben: Die Jahres versammlung der hiesigen Ortsgruppe des Deutschen Schulvereines findet Sonntag den 21. April 1895, 7'/» Uhr, abends im Saale der Gastwirtschaft „Smreker" statt. Tagesordnung: Bericht des Obmannes und Säckelwartes. Wahl eines Vertreters zur Haupt-Versammlung i« Wien am 23. Mai. Neuwahl des Ortsgruppen- und Schulausschusses. Freie Anträge. (*m geistlicher Wirtshausstänker. Der Name de» jetzigen Pfarrprovisors Lenz von St. Stephan ist wiederholt unrühmlich genannt worden. Dieser tschechische Priester gehört zu jenen Vertretern der Kirche, welche durch nationalen Terrorismus und ihr sonstiges Benehmen die Reli-gion wirklich in Gefahr bringen. Dass Herr Lenz dieser Tage im Gasthause Pueser seinen Hund mit „Bismarck" rief und dadurch die anwe-senden deutschen Gäste zu ärgern versuchte, sei nur nebenbei bemerkt. Solche Gemeinheiten ver-dienen nicht ernst genommen zu werden. Die Ver-geblichkeit seiner Bemühungen, die Deutschen in Harnisch zu bringen, ärgerte den Herrn Lenz selbst, und als er wahrnahm, dass der bei ihm sitzende Inhaber des ehemaligen Hotels „Slavia" ihm nicht behilflich war, die deutschen Männer an dem anderen Tische anzustänkern, so wendete sich sein durch reichlichen Genuss von geistigen Ge-tränken nur noch gesteigerter Zorn gegen seinen Nachbar, den er mit allerlei Gassenjungenaus-drücken zu beschimpfen begann, und zwar nicht etwa in augenblicklicher Aufwallung, sondern mit fortgesetzter Hartnäckigkeit, während das Object seiner Wuth die Beschimpfungen tnit wahrer Engelsgeduld über sich ergehen ließ. Aber auch diese dauerte nicht ewig und als Herr Lenz trotz Ermahnung fortschimpfte, wurde er vom Nachbar in derbster Weise wiederholt geohrfeigt. Die Lection verfehlte ihre Wirkung nicht. Dass ein Geistlicher durch seine Provocationen zu einer solchen widerwärtigen Scene Anlas» gegeben hat, ist höchst bedauerlich. Man kann nur Mitleid empfinden mit einem solchen Priester, derinderTr unken- 4 „Deutsche Wacht" 1895 heit die Beichtzettel im Gastzimmer verstreut, anvertrauten Gläubigen, und wir würden es sehr bedauern, wenn sich die Nachricht bewahrheitet, dass Lenz zum Pfarrer von Ei f e n-kappel ernannt worden sei. Selbstmord wegen Familienzwiftig-leite». Am 12. d. Mts., gegen 5 Uhr nachmittags, fanden der Straßeneinräumer Johann P a j e r und der Grundbesitzer Johann P o t o ü n i k etwa 300 Schritte von der Behausung des Grund-besitzers Martin Strahonik aus Loka, Ge-meinde Stern st ein, den letzteren an einer Buche erhängt. Die Erhebungen haben er-ergeben, dass Martin Strahonik tags vorher in-folge eines Familienzwistes sich vom Hause entfernt hat. ohne wieder zurückzukehren. Es ist daher zweifellos, dass derselbe einen Selbstmord begangen habe, weshalb die Beerdigung der Leiche auf dem Ortsfriedhofe zu Slernstem angeordnet worden ist. Zwei Leute ertrunken. Montag den 8. d. waren der 14jährige Besitzer Johann Dog^a und der 40jährige Inwohner Franz Sorje», beide aus Obrifch. damit beschäftigt, Holz über die Drau zu führen, wozu sie sich einer Zille bedienten. Zwischen 4 und 5 Uhr nachmittags scheinen die beiden Männer mit dein vielleicht überladenen Fahrzeuge auf irgend eine der Ichotterdänke aufgefahren zu fein, die Zille kipple um und die beiden Unglücklichen wurden von der Strömung fortgerissen, verschwanden spurlos in den Wellen und konnten bis nun zu nicht aufgefunden werden. Moutpreis. (Eigenbericht der „Deutschen Wacht".) Angelobung. Am 10. März l. I. legte der ehemalige Gemeindevorsteher C. Adamuv sein Amt nieder und gieng aus der seitens der k. k. Aezirkshanptmannschaft Rann sofort ange-ordneten und am 18. März vorgenommenen Neu-wähl, u. zw. gleich beim ersten Wahlgange der ehemalige erste Gemeindcrath, Herr Ludwig S ch e-scherko, Kaufmann und Realitätenbesitzer in Montpreiö, als neuer Gemeindevorsteher hervor; nur eifrigem Zureden gelang es, den Herrn zur Annahme dieser jedenfalls zeitraubenden Vertrauens-stellung zu bewegen. Die Angelobung desselben fand am 10. April unter persönlicher Intervention des k. k. Amtsleiters des politischen Bezirkes Rann, Herrn Tax. statt, zu welchem Behufe sich der ganze Gemeinde Ausschuss noch Lichtenwald begab. Bei diesem Acte konnte der Herr k. k. Amtgleiter nicht umhin, den neuen Gemeindevorsteher auf die mannigfachen Pflichten und Lasten de« über-noinmenen Amtes aufmerksam zu machen, aber zugleich auch lobend Erwähnung zu thun der bis* herigen Amtsführung desselben, welcher es trotz der verhältnismäßig sehr kurzen Zeit gelungen ist. in die Gemeindeangelegenheiten entsprechend Ord-nung zu bringen. Von der Theaterdireetiou frinke. Wir haben bereits gemeldet, dass Thealeroirector Frinke in Meran starb und dem vortrefflichen, in Cilli in bestem Angedenken stehenden Manne einen Nachruf gewidmet. Es erübrigt uns noch zu sagen, das» Direktor Frinke, welcher die Bühnen in Marburg und Cilli gleichzeitig leitete, wohl die vorzüglichste Theater-Gesellschaft, welche bisher in Cilli wirkte, hatte. Die ausgezeichneten Vor-stellungen. »velche er bot, machten es denn aucb, dass er durch mehrere Jahre die Theater leitete und man ihn ungern scheiden sah. Für die Vor-züglichkeit der Kräfte, welche er unter feiner Direction stets zu vereinigen wusste, spricht wohl der Umstand am besten, dass manche bei ihm engagiert gewesenen Schauspieler und Schauspiele-rinnen jetzt auf ganz bedeutenden Bühnen wirken. So wurde, wie wir erfahren, Frl. Lucia Lissl, welche als erste Liebhaberin an unserem Tkeater gewirkt hatt« uno dann nacheinander in Olmütz und Brünn Engagement genommen hatte, an da« Deutsche Theater in Berlin — einer der ersten Bühnen Deutschlands — berufen. Die Künstlerin hat den diesbezüglichen Contract, welcher einen Gehalt von 10.000 Mark festsetzt, bereits unter-zeichnet. „Der <Äraf von ($ illi". Im Wiener Raimund-Theater wird am 23. d. das vaterländische Schau-spiel „Der Graf von Cilli" von Marcus Grafen B o m b e l l e s zum erstenmal in Scene gehen. Weinzierl hat für das Stlick die Musik komponiert. Die weibliche Hauptrolle spielt Frl. Agathe Barsescu, in einer zweiten wichtigen Frauenrolle debütiert Frl. Friedländer aus Graz. Pas Erdbeben in Antersteiermarti. In Cilli hatte das Erdbeben seine Kraft mit den in der Ostersonntagnacht erfolgten starken Stößen erschöpft, und als dann die Commissionen ihres Amtes zu walten begannen und die Schäden prüften, welche an den Häusern entstanden waren, sah man, dass die in der ersten Aufregung er-statteten Meldungen manche Uebertreibung enthalten hatten. Es wird nicht nothwendig sein, so um-fassende Renovierungen vorzunehmen, wie anfangs befürchtet und gemeldet wurde. Einzelne Haus-bescher erlitten freilich ziemlichen Schaden, so bei-spielsweise Herr Sager, und es wäre wohl Pflicht der Regierung, den durch das Naturereignis Ge-schädigten einen entsprechenden Steuernachlass zu gewähren. Es ist überaus erfreulich, dass die Folgen des Erdbebens nicht von einer Bedeutung sind, welch« deren vollständige und baldige Tilgung unmöglich machen würden, und so werden insbesondere Fremde durch nichts an die Vorfälle der Ostersonntagnacht erinnert iverden. ES ist insbesondere der anerkannt guten Bau-art der meisten Häuser unserer Stadt zuzuschreiben, dass die Erdstöße weniger Verwüstung anrichteten. Und es haben ja übrigens auch in Laibach vor-zugaiveise nur die Vorstädte gelitten, deren ohne Zuziehung von Baumeistern, mit Verwendung schlechten Baumaterials gebaute Häuser sich wenig widerstandsfähig zeigten. Ein grundlegender Unterschied zwischen dem Erdbeben in Cilli und dem ungleich verheerenden in Laibach muss constatiert werden. Während in Laibach auch in den der OstersoniitagSiiacht folgen-den Tagen, ja sogar gestern noch ziemlich starke Erdstöße verspürt wurden, gab es in Cilli nach der ersten Nacht keinerlei Er» s ch ü t t e r u n g e n mehr. Während in Laibach der Boden, wie in seinen Grundfesten erschüttert, bis heute immer wiedererbebte, war die Kraft des Erdbebens in Cilli mit dein Graue n des Ostermontags vorüber. Dies zeigt, dass <5illi eben auf festeren besseren (ttrmtd als Laibach steht, den kleinere Ätöste nicht zu erschüttern ver-mögen und sich ziemlich abseits vom Ce »t-rum des Erdbebens befindet. Die Erkenntnis dieser Thatsachen bewirkte, dass in der Ostermontagnacht niemand mehr seilte Wohnung verließ und überhaupt der Sache nur wie eines schnell, ohne Folgen zu hinterlassen, vorübergegangenen Schreckens gedacht wurde. Niemand reiste von Cilli ab — im Gegentheile ist man hier überzeugt und der Umstand, dass nach der O st e r s o n n t a g-nacht auch nicht die klein st e Erd-bewegung beobachtet wurde — gibt dieser Ueberzeugung ihre volle Berechtigung, dass das Erdbeben in Cilli ähnlich jenem in Graz und Klagenfurt, eine zufällige und seltene Erscheinung ivar, deren Wiederholung bei dem Umstand, als sich die Wuth des Bebens in Laibach erschöpft, in unserer Gegend als ausge-schlössen anzunehmen ist. Dass diese An-schaumig in unserer Bevölkerung herrschend ist,' zeigte am besten der Umstand, dass niemand die weiteren Nächte im Freien zubrachte, sondern Alles ruhig in den Wohnungen blieb. In Laibach wurden auch unbeschädigte Häuser von den Bewohnern verlassen. Es wäre also zu resümieren: Die Erdstöße der Ostersonntagnackt waren in Cilli wohl ziemlich heftig, bedeutender Schade wurde jedoch durch sie nicht angerichtet. Besonders aber beweist der Umstand, dass sie sidf in den folgenden Nächten nicht wieder-holten, dass Cilli eben nur bei einer so ganz außerordentlich gewaltigen Katastrophe, welche in anderen Gegenden (in Laibach) viel schrecklicher wirkte, von Erdstößen heimgesucht ivird. Wie schnell man in Cilli, als man die ver-hältnismäßig ganz geringen Folgen der Erdstöße bemerkt«, wieder gefasst und guten Muthes war. zeigt sich wohl am allerbesten darin, dass die am anderen, Ostermontag, Morgen bei prächtig«» Wetter im Stadtpark abgehaltene Parkniusik zahlreich besucht war. Bei leichten Wienenveisen, umfächelt von einem lenzduftenden Windhauch, der aus den Berge» zog, und im blendenden Glänze unserer südliche» Sonne genoß man den herrlichen Frühlingstag. * * * Beschädigungen erlitten beim Erdbeben insbe-sondere die Jnsanterie-Kaserne, dann da« Stationsgebäude und die Villa Krisper in der Umgebung Cilli. Während in den meisten Orten südlich GiQti das letzte Erdbeben bedeutende. Schäden a» den Gebäuden hervorgerufen hat, hat dasselbe in den Bergwerksorten 5 r i f a i l und Hrastnigz nur s e h r w e n i g g e s ch a d e t, obwohl mehren, darunter auch sehr heftige Stöße verspürt worden find. Dies ist umso auffälliger, als di-ie Gegenden nach allen Richtungen hin mit Ztolle» durchzogen find, und Erdeinstürze nahezu selbstver-stündlich erscheinen würden. Auch im Markte Meilenstein, wo das Erdbeben ebenfalls seit heftig war, find keine bedeutenden Be schädiqungen vorgekommen. Aus 2t. Marein wird uns gemeldet: theile mit, dass hier das Erdbeben zur gleicher Zeit ivie in Cilli war (11*18, 12 15, 3 45 und 6 Uhr>. Schaden ist bis auf Beschädigungen des Gericht«-gebaudes und insbesondere der Wohnung de» Herrn Bezirksrichters kein bedeutender. Äcw befürchtet eine Wiederholung des Erdbebens. Aus Vad NenhauS bei (5 illi wird uns geschrieben: „So wie überall fieng auch hier da* Erdbeben um 11 Uhr 20 Minuten an. Am stärksten ivar der erste Stoß, welcher zehn Secunde» währte, von den übrigen dreizehn war der letzte Stoß um 7 Uhr früh. Schaden hat das Erd-beben in unserer Gegend keinen angerichtet, weder an dem Bade noch an den anderen Be fitzungen. ch» (*in (Erdbeben als Geisterspuk. 31n Ostersonntage wurde in Lölling in Kärnten ei» Knecht des Kaiierhofer's, Peter mit Namen, de-graben. Er war an Lungenentzündung gestorben und hotte während seiner Krankheit geäußert, »>« solle ihm statt des Weihwassers Brantwein auf sein Grab schütten. Da saßen am Osterionntag« abends am Kogelnighofe zu Lölling Sonnseite die drei Bauern: der Kaiserhofer, der Mohrhofer und der Hochneggerbauer zusammen und unterhielten sich bei einem Gläschen Brantwein vom verstorbe-nen Peter. Die Mitternachtstunde naht« heran, da zitterte plötzlich das ganze Ha»». Gefchirr siel um und die drei wackeren Land» männer fielen vor Schreck fast zu Boden. Der Couragierteste unter ihnen, der alte Mohrhofer, fasste sich jedoch bald und sagte zu den anderen: „Jft mit Gott und mit'n Tod soll man hült kan Spass treib'n." Sie griffen dann statt zu» Brantiveinglase zur Betschnur und verharrte» bis zum Morgen im Gebete, denn keiner hatt« den Muth, sich nach seiner Wohnung zu begeben. Von da giengen sie direct zur Kirche, wo sie schon erfuhren, dass das Fürchten unnütz und der »er meintlidje Spuk ein starkes Erdbeben war. Ter erste Stoß wurde hier um circa 10 Uhr verspürt. Diesem folgten noch zwei andere, von denen einer, welcher besonders kräftig war und um '/»12 Uhr erfolgte, wahrscheinlich der verhängnisvolle ge-wesen sein wird. Das Erdbeben — eine Himmelsstrase. Mau kann in allen Religionen der Erde den Ge-danken, dass der Himmel für jedes religiöse Ver-gehen eine Ruthe gewunden hat. verfolgen, selbst unser Glaube inacht hierin keine Ausimhme, we«m> gleich der aufgeklärte Christ auch ohne den Schreck-nisten einer Hölle vor dem Schlechten zurückschrickt und das Gute um des Guten willen thut. Wie sehr der Glaube an eine rächende Hiininelshano in Fleisch und Blut der Mäste übergegangen ist. lässt sich bei allen Unglücksfällen konstatieren; auch das Erdbeben, das i$ illi heimsuchte, hat demnach die Deutung einer Strafe erfahren tuiD me Aonntagslieilage iur „Deutschen Wacht" in Cilli. ; y Ar. 16. m. 5>ctßr^attg. 1895. Erinnerung. Die Sonne strahlt, bis Knospen sprießen. ES grünt aus's neue Flur und H»ag; Ich möcht' dich in die Arme schließen An diesem schönen Frühlingstag! Möcht' dir die blauen Veilchen zeigen. Die still und hold im Walde blüh'n. Dass aus der Laube grünen Zweigen In dunkler Pracht die Rosen glühn. Möcht' mich an deine Seite schmiegen, Liebkosen dir daS blonde Haar — Wie einst zu deinen Füßen liegen. O. weißt du noch, wie schön daS war? — Ich wand're einsam durch die Auen. Da weht ein FrühlingShauch zu mir. Ein Blümlein, blau wie deine Augen. — Mir ist'S, als wär's ein Gruß von dir! — Liboje. im April. Aldert Zennq. Kei ruhig Her; und Klage nicht! Die Sonne sinkt, es kommt die Nacht. Im Osten glänzt daü HimmelSlicht. Soll eS vielleicht die letzte sein. Die Nackt entweicht, der Tag bricht an: Die noch dem Dulder zugedacht. Sei ruhig. Herz, und klage nicht. Eh, er für immer schlummert ein? — Was Gott gethan, ist woiilgethau! itanj Siesendacher. Sewligeopfert. Roman aui drm Lrbrn ein» Großstadt, «w E. Irifdrirfj. Der Diener trat beiseite und Helene schritt vorüber mit der ganzen Würde, welche sie innner gezeigt hatte. „Bitte, mein Fräulein!" Der Mann öffnete eine Seitenthür und ließ sie eintreten. „Sie verzeihen." sprach er, „wünschen Sie den alten oder den jungen Herrn Kolbe zu sprechend" Der stechende Blick, der bei diesen Worten die tiefverschleierte Besucherin traf, trieb Helene aufs neue das Blut in die Wangen. Doch sie bezwäng sich. „Den alten Herrn Kolbe!" versetzte sie kühl. Es wahrte einige Minuten, ehe der Diener wieder erschien und sie durch einen halbdunkeln salonartigen Raum nach einem hinter demselben gelegenen Zimmer führte. Auf einer Chaiselongue, welche nahe an den Tisch herangerückt war, saß bequem zurückgelehnt Herr Richard Kolbe. Bei dem Eintritt der ver-schleierten dunklen Frauengestalt erhob er sich und näherte sich derselben, indes der Diener die Thür schloss. „Ich habe die Ehre," sprach er, „mit wem?" Helene schlug den Schleier zurück und er sah erstaunt in das wachsbleiche Antlitz des Mädchens. „Fräulein Hofmeister!" fließ er in wirklicher Ueberraschung hervor. „Ja, ich bin es, Herr Kolbe, und ich komme als eine Bittend« zu Ihnen am Weihnachtshei-ligenabend!" Weihnachtsabend! Spott umkräuselte des Mannes Lippen. Er kannte keine Weihnachten; für ihn war der Tag, der das F«st der Liebe brachte, ein Tag wie alle anderen im Jahre, mit dem einzigen Unterschied, das« er an diesem Tage Geld hergeben musste, denn die herkömmliche Sitte schrieb es einmal vor, dass die Dienstboten an diesem Tage beschenkt werden mussten. Deshalb einzig hatte Weihnachtsabend vielleicht für ihn einen Beigeschmack vor anderen Tagen, aber sicher keinen freudigen, sondern einen bitteren. Ein Tannenbaum hatte im Kolbe'schen Hause noch nie gebrannt. Die Thorheit überließ der reiche Mann gern d«n Plebs, zu welcher «r all« Leute, die nicht wie er in einem stolzen Hause wohnten und in eleganter Equipage fuhren, rechnete. Mochten sie sich in trügerischem Glanz eine« Weihnächte abends für Stunden über die Miföre des Leben» hinwegsetzen, welche anderen Tages doch wieder an sie herantreten würde; mochten Wohlhabendere ihr Geld auf die Straße werfen mit Gesellschaften und großmächtigen Bescherungen, was kümmerte das ihn? Er machte die Mode nicht mit. Er Er studierte lieber am Weihnachtsabend, wie er das bei Helenr'S Eintritt gethan, die Börsencourse und verglich die Schwankungen derselben, wie all-täglich. Die Weihnachtslöhnung, wie er die Ge-schenkaustheilung an die Dienerschaft nannte, unter-brach schon unliebsam genug den Abend, unliebsam deshalb, iveil es gleichbedeutend war mit der Trennung von so manchem Thaler, an welch jedem das Herz des geldverhärteten Geizhalses hieng. Das war des reichen Mannes Weihnachtsabend. Christ-liebe, die gebend empfängt, war für ihn «in Märchen. Und wie ein Märchen auch trafen sein Ohr die Worte Helene's, aber wie ein geträumt«« erwartetes Märchen. „Als eine Bittende," wiederholte er: „eö wäre möglich, das stolze Fräulein Helene Hofmeister ließe sich herab, zu mir, dem einsamen Manne, als eine Bittend« zu kommen?" Helene'S Hände hatten sich gefaltet und streckten sich jetzt dem Sprecher entgegen. „Ja, ich komme als eine Bittende zu Ihnen, Herr Kolbe," stieß sie «us, „als eine Bittende für meinen unglücklichen Vater!" Der schmerzliche Ton ihrer Stimme verhallte an seinem Ohr. Er hörte nur ihre Worte. „Wie, Sie wissen — ?" fragte er zweifelnd. „Ich weiß alles!" versetzte sie dumpf. Einen Moment erweiterten sich seine Augen, als wollten sie diese schlanke Mädchengestalt vor sich mit einem Blick in sich aufnehmen, doch nur ein jähes Aufflackern war es. Ruhig sprach er dann: „Sie wissen also, dass Ihr Herr Vater durch leichtsinnige Spekulationen —" „H«rr Kolbe, schonen Sie meine Gefühlt!" unterbrach Helene ihn mit Ungestüm. „Nun, sagen wir denn, durch fehlgeschlagen! Erwartungen an den Rand de» Bankerott» ge-führt und dass fein Ruin unabwendbar ist, wenn Sie nicht Ihren Vater retten!" Sie stand mit vornübergebeugtem Haupte. Ihre Befürchtung, das» sie vergeblich bitten würde, ward ihr zur entsetzlichen Gewißheit. „Sie sagten, Sie wussten alles!" fuhr der geldharte Mann indes fort. „So kennen Sie auch den Preis, der Ihren Vater rettet?" Die Worte, welche sie bereits von ihrem Vater vernommen, aus dieses Mannes Munde trieben sie zur Raserei. „Den Preis!" rief sie aus. „Ja, ich kenne ihn, aber es kann nicht sein, dass Sie im Ernst ihn fordern! Brächte ich selbst das Opfer, welches das Lösegeld für die Rettung meines armen Vaters ist, was hätten Sie von einem seelenlosen Geschöpf, dessen Liebe Ihnen nie gehören könnte, sondern welches Sie stets nur verachten würde, um den furchtbaren Zwang, mit welchem Sie sich ihren Besitz errungen?" (Fortsetzung fotgtf" Leihe Kerzen. Roman auS der Gesellsthait von T. 5schiir»au. Mit einein wahrhaft verzehrenden Blick um-fasste der junge Diplomat die Gestalt des lieb-reizenden Mädchens vor sich. „Verzeihen Sie das Complot!" bat er. „Ich kounte nicht gehen, ohne Sie vorher gesprochen zu haben, und da ich Ihre Grausamkeit kenne und ganz genau wusste, dass Sie mir gutwillig ein t6te-ä-t6te nicht gewähren würden — —" »So wandten Sie hinterlistige Mittel an! Das sieht Ihnen ähnlich, mein Herr! Es ist genau das, was man von Ihrem Charakter erwarten darf!" Eva'S Prachtaugen blitzten ihn dabei voll Zorn und Abscheu an, ohne indes dadurch die gewünschte einschüchternde Wirkung zu erzielen. Der Verbrecher zeigte im Gegentheil eine ganz empörende Reuelosigkeit. „Ich wusste, dass Sie es so auffassen würden," sagte er mit einer Demuth, hinter der Eva sofort die abscheulichste Heuchelei witterte. „Ihre Meinung von mir Aermsten ist die denkbar schlechteste, an meinem Ruf« ist nichts mehr zu verlieren; ich bin mir vollkommen klar darüber, dass es nicht» Fürchterliches gibt, das sie mir nicht gern uud willig zutrauen würden. Ein solches Bewusssein macht tollkühn. Wer nichts m«hr zu oerlieren hat. der kann nur noch gewinnen. Ich wagte es also, Ihrem Unwillen zu trotzen, und da Sie nun ein-mal hier sind, Eva, so hören Sie mich auch gnädigst an." Statt zu antworten, wandte Eva sich der Thüre zu. Er vertrat ihr den Weg. „Lasten Sie mich gehen, sofort!" befahl sie mit herrischer Geberde. „Eva, — mein geliebter kleiner Trotzkopf, "sagte er weich, „wollen Sie denn nicht endlich Gnade für Recht ergehen lasien? Wollen diese stolzen Lippen sich nicht endlich herablasien. mir zu bekennen, was mich so selig machen würde?" Seine Worte trafen sie wie eine tödlich« Be-leidigung. „Sind Sie von Sinnen?" stammelte sie. „Das — das wagen Sie mir zu bieten? Ist denn kein Funke von Ehre in Ihnen zurückgeblieben? Auf alle die Beleidigungen, die mir heute schon in diesem Haus« angethan worden sind, nun noch die größte, letzte! O, eü ist zuviel!" Herbert stand im Ru neben ihr und sein Ann umschlang die Widerstrebende. „Ist es denn wirklich eine so große Beleidigung, Eva. dass ich Sie bitt«, meine liebe süße Frau »u werden?" flüsterte er dicht an ihrem Ohr. „Ergib dich in das Unvermeidliche, mein Lieb, denn wie du dich auch sträubst, mir die Wahr-heit zu bekennen, ich weiß es doch, dass du mich liebst, wie ich dich lieb«! Ich erkläre dir hiedurch feierlichst, dass ich nicht mehr an den geheimniv-vollen jemand glaube, der zwischen dir und mir stehen soll und auf den ich, ohne recht zu wissen, wo ich ihn zu suchen hatte, rasend eifersüchtig war. Halb von Sinnen hast du mich mit dem Schreck-gespenst gebracht, mein herziger Quälgeist!" Er beugte sich herab und küsste ihren rochen Mund. „Nein, lasien Sie mich," ivehrte Eva athem-los vor Angst ab, „ich werde es Marie sagen—" Herbert lacht«. „Mas? verklagen willst du mich, mein Lieb? Sehr gut! Wenn ich denn schon einmal Strafe erhalten soll, so will ich wenigsten» dafür sorgen, das» ich sie auch redlich verdient habe!" Er beugte sich wieder zu ihrem erglühenden Gesichtchen herab und würde wahrscheinlich sein stummes Liebeswerben noch länger fortgesetzt haben, wenn nicht Thua Lengüfeld ihren hübschen blonden Kopf zur Thür hereingestreckt hätte. „Wie ist'S?" fragte sie. „Dürfen wir gratu-lieren?" Was sie sah, machte jede Antwort überflüssig: sie riss also ohne weiteres die zum hellcrleuchteten Nebenzimmer führende Thür weit auf, und indem sie mit der würdevollen Haltung eines Ober-ceremonienmeisterS zur öeUe trat, sagte sie mil feierlichem Pathos: „Meine Herrschaften, ich habe die Ehre, Ihnen das neueste Brautpaar vorzustellen. X. In Dornbach war schlechtes Wetter heute, das heißt, nur im bildlichen Sinne, denn draußen blaute der köstlichste FruhlingShimmel. Durch die weitoffene Thür, die vom Garten-faal nach der Rampe führte, drang «in lieblicher Geruch von regengetränkten Blumen, nassem Grün und nasier Erde herein und mischte sich mit dem Dufte frischen Gebäcks und gutem Kaffee. Noch war die ganze Familie einschließlich des Kandidaten Tobias Süßmilch um den nachmittäglichen Kaffeetisch versammelt, aber es herrschte eine schwüle Atmosphäre, über welche die mächtigen blauen Dunstwolken aus der Pfeife des Majors wie unheildrohende Gewitterwolken dahinzogen. Der Hausherr sprach heute überhaupt nicht und die Zeitung lag unberührt neben ihm auf dem Tische. Zuweilen zuckte aus den bläulichen Rauchwolke» ein zorniger Blick hinüber auf die tadellos glatten Scheitel des Eandidaten oder auf das gesenkte Haupt des Fräuleins Ursula von Wulffen. Fritz und Grete verhielten sich gleichfalls ungewöhnlich schweigsam, aber nicht etwa, weil sie sich durch gewisse drohende Anzeichen bedrückt fühlten, sondern nur, weil sie vollauf damit beschäftigt waren, den frischgebackenen Waffeln Ehre anzuthun, durch die Fräulein Ursula — leider ganz vergeblich — ver-sucht hatte, besänftigend auf das zornig erregte Gemüth ihres Bruders einzuwirken. „Dürfen wir mit nach der Bahn fahren, Papa?" fragte Grete. „Rein!" donnerte der Major. „Warum nicht?" schmollte die verzogene junge Dame. „Weil ich nicht will. Macht, das« ihr hinaus-kommt und das sag' ich euch, wenn ihr noch ein einzigcsmal die Hammel als Reitpferde benützt, so soll euch ein heiliges Donnenvetter in die Glieder fahren. Marsch, — hinaus!" IForlscyuvg folgt». Ketteres. (Gute Aussichten.) Banquier: Also Sie wünschen oie Hand meiner Tochter. Vermögen haben Sie wohl keines? Lieutenant: Roch nicht, aber doch zu erwarten! Banquier: Run, das lässt sich hören, von wem denn? Lieutenant: Von meinem zukünftigen Schwiegervater! (Ordnungssinn.) Wie sind Sie mit dem von mir empfohlenen Schreiber zufrieden, Herr Rath? — Hm! Er ist sehr ordnungsliebend! Wenn ich ihm heute einen Act hinlege, liegt er in drei Wochen noch genau so dort!" (Prin zen erzieh ung.> Erzieher: Durch die Entdeckung Amerikas kam auch ein heute geradezu unentbehrlich gewordenes Volksuahrungs mittel zu uns übers Meer. Können mir. Hoheit, vielleicht sagen, welches? Prinz: Die Auster! Erzieher: Sehr wohl, Hoheit! Und zwar die Auster des Proletariats, mit dem lateinischen Namen golanura tuberosum, auch Kartoffel genannt. «Ein Vermächtnis.) Der Wemhändler X., der feine Sterbestunde herannahen fühlt, ruft seinen ältesten Sohn zu sich: „Vergifü nur eine« nicht, mein Sohn, aus allem kann man Wein machen, selbst aus Weintrauben!" (Ein Bombengeschäft.) Reisender: „Mein Rame ist Blitz; ich reise für die Firma Donner-berg und Ungewitter, (Äewehrfabrik in Knalldorf." — Kaufmann: „Angenehm! Bedaure aber, bin mil allen in mein Fach einschlagenden Artikeln bereits versehen!" (Die Jagd.) Der kleine Moriz zum Vater: „Vater, darf ich auf der Jagd geh'n?" — Vater : „Erstens sagt man nicht der Jagd, sondern die Jagd, und zweitens bist du noch viel zu jung, um ans der Jagd zu gehen!" a«,M- Scrroaltuna ber „?«utichcn Wacht" in Cilli. - L>«rausgcl»-r und verantwortlicher Rcdactcur »mit Tulliug««. Buchdructe»c> R. SMttjalm Je Graz. 189s» ..Deutsche Wacht" 5 1 kse Etutwigen sind Stimmungsberichte aus der !>i«lkscelc. Ein Bauer maß die Schuld der Gott-lMgiril der Städte bei, eine städtische Frau schob fe Schuld auf die FeiertagSarbeiter; eine ziveite, tie mit der deutschen Svrache auf dem Kriegsfuße IM. maß die Schuld den nationalen Kämpfen fo, wobei sie in weiterer Verfolgung ihres Pro-jfumntG auch Herrn Abt Ogradi als Schuld-lagenden namhaft machte, der bei den Osterfeier- > Wnien eine Parteilichkeit, die überraschte, weil a«S nicht dagewesen, zur Schau getragen habe, wdmi er der deutschen Kirche nur wenige Geist-Ei* beiordnete, während die Pfarrkirche deren stt Unvahl hatte. Es ist doch bezeichnend, wie *4 Volk über die nationale Mission unsere« I vrtt denkt. _^ Stovenische Agitationen. Ja dieser Rubrik sollen Stückchen bekannte? windiicher Hetzer eine entsprechende Kennzeichnung erfahre».) kinc Zeeite in der Ttcinbrücker Vahu-Hof Restauration. > ?er Herr Kaplan von Laak ist ein sehr fideler hm. Ein fanatischer Slovene selbstverständlich inb den Deutschen sehr abgeneigt. In seinem jlwallichen Orte pflegt er sein Möglichstes zu $un. um den Slovenismus großzuziehen und auch ta gelegentlichen Reifen leistet er in Punkto Monalitätenheye ganz Bedeutendes. Hier fei nur ein Stückchen des Herrn erzählt, leider erst etwas spät zur Kenntnis der Oeffent-itftit kommt. Bor einiger Zeit erschien der Kaplan in der Ltonbrücker Bahnhof-Restauration und begann im midischen Idiom mit den Kellnern lierumzuschaffen. Jiifälliger Weise aber verstand der Kellner, an den ich der Herr wandte, nicht windisch. Der fromme hm gerieth darob in heftigen Zorn und warf, i« versichert wird, dem Kellner — auf windisch Wver stündlich — eine Anzahl Liebenswürdigkeiten id den Kopf. Die herbeigeeilt? Wirtin meinte anst, der Kellner habe den geistlichen Herrn be-läbigl, und ertheilte dem Manne einen Verweis, frji als sich der Kaplan entfernt halte, wurde fc der Grund der scandalösen Scene mitgetheilt, toi Benehmen des KaplanS erweckte selbstver-iiablid) bei allen Anwesenden die größte Ent-likimg. l«r priesterliche Stand erleidet gewiss eine Schädigung, wenn eines seiner Mitglieder sich in » prononrierter und ärgerniserregender Weife als Mtunolcr deutschfeindliche>1 Fanatiker geberbet. Vermischtes. sin alter Türke. Nach einer Mittheilung kr türkischen Zeitung „Sabah" starb in Constan-w«l vor kurzem ein Türke, namens Mewlud Pmdi, welcher I»5> Jahre alt geworden fein soll. Jesuiten als Erbschleicher. Der Millionär Staut) Genttle, der neulich in Messina starb, toitfflitß sein ganze« ungeheures Ziermögen den Zlsiilkn, obwohl er zahlreiche blutarme Verwandte fctfe. Die Nachricht hat auf ganz Sicilien Ent-nßmg hervorgerufen. Die höchste 5terblichkeitszisser. Die Stadt Merico besitzt die traurige Auszeichnung, dass sie von allen Städten die höchste Sterblich-keitüziffer ausweist. Die Stadt liegt zwar 7000 Fuß über dem Meeresspiegel, doch wird die Sterblichkeit infolge der mangelhasten Kanalisation so groß und beträgt vierzig pro Tausend. Die neueste Erfindung ist ein H a a r-b r c n n e r, welchen man mit einem Zündholz erwärmen kann, um da« Haar iu schöne Locken zu drehen, ohne der Gefahr mit Spiritus, Petroleum zc. ausgesetzt zu fein, und ist diese Erfindung in Cilli ge-macht worden. Das Patent für Oesterreich ist be-reits ertheilt worden. Derselbe dürfte bei der Damenwelt besonderen Anklang finden; für Bälle, Concerte. Bäder und auf Reisen kann man selben in der Tasche bei sich tragen; die Ausstattung des Haarbrenners in Etui lässt an Eleganz nicht« zu wünschen übrig. Hoffentlich werden wir die obgenannte Erfindung bald in Cilli käuflich bekommen. Der Erfinder ist eben auf Reisen nach Deutschland, Frankreich und England, um auch dort da» Patent zu erwerben. Zur beschichte der Entstehung des Fächers. Die niedliche Kan-Si war die Tochter eines mächtigen Madarinen im chinesischen Reiche. Einstmals wohnte sie dem Laternenfeste bei. Natürlich musste sie ihre reizenden Züge unter einer Maske vor den Blicken der Menge verbergen; würde sie e« nicht gethan haben, der Tod wäre ihr zutheil geworden, noch ehe das Schicksal sie für ihn be-stimmt hatte. Aber es war heiß, furchtbar heiß unter ihrer Verkleidung und der Schweiß rann ihr in Strömen über das Gesicht. Kan-Si hatte Geist, sie wusste sich zu helfen. Sie löste die Bänder ihrer Maske und hielt letztere sich dicht vor das Gesicht, nicht fo dicht, dass nicht ein kühlender Lufthauch zwischen der Maske und der heißen Stirn' hätte hindurchziehen können. Der Einfall fand bei ihren Freundinnen ungetheilten Beifall, bald machten alle chinesischen vornehmen Damen der Prinzessin die geschickte Handhabung der Maske nach, und in allerfürjei'ter Zeit war ber Fächer erfunden, der dem Gesicht als Maske. Schutz und Linderungsmittel gegen die Hitze zugleich dient. Als ivas noch, brauchen wir wohl unseren Damen nicht erst zu sagen. Knestgstkn der Schrjftleitnng. Herrn Z., W.-Landsberg: Besten Dank. Wir rechnen auf Ihre Liebenswürdigkeit auch in Zu-kunst. Deutschen Gruß. — Herrn Albert I., Liboje: Ihre reizenden Gedichte dankend acceptiert. Bitten um Einsendung des Feuilletons. — Herrn Alois D., Wien: Etwas Geduld! Grüße an alle. — Nach MoutpreiS: Herzlichen Dank für Ihre liebenswürdige Einsendung. — Herrn Tch in Montpreiü: Für Ihre Bemühungen bestens dankend, erbitten wir gleichzeitig auch fernerhin Ihre Unterstützung. Wenn unsere nationale Presie im Unterlande viele solche Förderer fände, würde es hier besser um die Sache de« Deutschthums stehen. — Nach Hochenegg: Gewünschtes in dieser Nummer. Wir bitten, die Verspätung zu ent-schuldigen. Deutschen Gruß. — Nach (0 14.65 jwt Met« — jlnti «ftmtt. catrirtt. gramflrrt. Xaittaör etc. (tilxa Ü40 vertch. C.ual. uufc 20 berg. Täglich 3 Züge. «urmittel: Radeiner Sauerdrunn, deriihmier Nairo> > Lilhion-Läuerling gegen Harnleiden, laicht, Krieß und Sand, Berdauung«fra»iheiten und katarrhalische Leiden. Äisen- und Eauerbrunn-Bäder, Massage, hydroxalhische Eure«. Gute Unterkunft, billige Preise. — Saison Mai-Oelober. 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