Gedruckt mit Edlen von Kleinmayerschen Schriften. Dienstag den 21. Dezember ' 3 » Z. Kriegsschauplatz. -i^en neuesten" Nachrichten aus Holland zufolge, ist der vonSr. königl- Hoheit dem Prinzen'Regenten von Großbrittanien nim außer, ordentlichen Gesandten an Se. Vurchl. den Prinzen von Oranien ernannte Lord Clancarty bereits im Haag eingetroffen, 6 bis 7000 M. eng« lischer Truppen hatten bey Scheveningen gelandet; eine nock bedeutendere Anzahl wird er« wartet. S'«r Thomas Graham , derselbe, wel-cher noch in den ersten Tagen des Oktobers tie englischen Truppen zuerst über die Bidas-soa auf französischen Boden führte, übernimmt ten Oberbefehl über diese Macht; unter ihm «ommandirt General Taylor. Vie Festung Bri^l (an einer von den Maas'Mündungen) war in der Gewalt der verbündeten Truppen, welche unverzüglich einen Angriff auf Helvoets« luis (dem gewöhnlichen Landungspuncte der Pa-cketbovte aus England) unternehmen wollten. Utrecht ist von den verbündeten Truppen besetzt. Folgendes sind die nähern Umstände der Wegnahme von Doesburg,'Zütphen und Arn-heim. welche wir bereits in unserm Blatte meldeten. Am 2Z.' Nov. rückte der General von Op< pen vor Doesburg und forderte die Garnison auf. Auf die abschlägige Antwort wurde die Stadt und ein Thor derselben mit einer Haubitze und einer Kanone lesckoffen. Das Füsi-UerbatMon des Colbcrgi schell Infanterieregi- ments rückte im Sturmschritt an, erstieg auf mitgebrachten Leitern den obern Theil der Zug, brücke, hieb die Kctten entzwei und öffnete sich auf diese Art einen Eingang in die Stadt. Der Feind zog sich nach der Schiffbrücke zurück, wurde jedoch eingeholt nnd erlitt einen bedeu» tenden Verlust. Der Commandaur nebst F Offizieren, ,lo Mann und 2 schweren Kano» ncn ficlen ni unsere Hände. General von Oppcn ließ sogleich ein De. aschement über die Ysscl gehen/ um Zütphe,, von beiden Sc.ten anzugreifen. Der Commandant erbot sich zur Uebcrgabe, wenn er s e , Abzug erhielte. General von Oppen ve v«'f wft Vedmgung, ließ die Stadt sogl ch V ftn^Md beschießen, worauf sich die GarK, Hierauf marschirte der General vn„'^«««» sofort gegen Arnheim, warf die oNefe d 3 femdllcben Truppen zurück, fand aber eine Be. fttzunz von Z b.s 4000 Mann zu sia , um etwas dagegen zu 'unternehmen, un so mekr als dre zu bcn Thoren führe den Brück !V. gebrachen, und du Werke in dem Un StA f.« 3^^'5'f" !?""" icdoch an einigen Stel-^ ^-5 gefunden, und General von Bülow, «... I?'/ ^" ?"gaden herangekommen war. gl undete darauf d,e Hoffnung, die Stadt durch^Sturm zu nehmen. . Am Zo. Nov. um 11 Uhr Morgens begann der Mgrtffm 5 Colonnen, Der Feind verthei« dlgte sich aufs hartnäckigste, und fast jedes Merk mußte mit dem Bajonett genommen wer« den. Alle Colonnen drangen beinahe zu gleicher Zeit in die Stadt, der Feind floh über die Rheinbrücke und behielt keine Zeit sie zu zerstören. Der General von Oppen ging beim Abgang tes Kuriers mit der Eavallerie über/ um den Feind zu verfolgen. Acht Kanonen und eine nicht unbedeutende Anzahl von Gefangenen waren bereits in den Händen der Sieger. Der Musquttier Wagner, vom 4ten Ne» serveregiment, nahm durch sein kühnes Vordringen den feindlichen General vom Geniecorps, St. Marie gefangen. Ueber die bereits i» Nro. »3. unsers Blattes gemeldete Einnahme von Neuß liest man in der Düsseldorfer Zeitung vom Z. Dec. Folgendes: Gestern früh zwischen Z und 4 Uhr sind die verbündeten Truppen nach einigem Widerstände eine Stunde von hierin Bolmerswerth,Hamm ?c. glücklich über den Rhein gegangen. Diese Ex» pedition wurde in der vollkommensten Ueberein, Kimmung ausgeführt, und hatte den glücklich« fien Erfolg; sie verbreitete in unserer Stadt die höchste Freude. Nachdem die verbündeten Truppen die Stadt Neuß umzingelt hatten, sprengten sie die Tho< re, und nahmen die Besatzung gefangen.'Sie bestand aus 20 Offizieren, über 200 Soldaten und einigen Donaniers. Unsere braven Krieger brannten schon lange vor Verlangen endlich auf dem linken Nhein-user zu stehen, und e>nige Snmdcn darauf sahen wir die Trophäen ihres Sieges, die Ge» fangenen, die sie gemacht hatten, und einen Adler. Man hat unter andern in Neuß eine Casse, einen ansehnlichen Transport von Le-' bensmitteln und viel Schlachtvieh gefunden, das scheidung wird hiemit dem Publikum zu wissen gethan, und aUen Veamten und Angestellten bei den ehemaligen Vergischen Posten anem« pfohlen, sich genau darnach zu richten. Düsseldorf, den >. Dec. 18,3. Heute den 2. Dee. ist hier in Berlin folgende offizielle Nachricht über die Capitulation von Danzig erschienen:j So eben erhalten wir aus dem Hauptquartier des Herzogs von Würtemberg konigl. Hoh. die Nachricht, daß ciuc Capitulation wegen Uebergabe der Festung Danzig abgeschlossen wor-den ist. Nach derselben wird tne Festung mit sämmtlichen dazu gehörigen Werken am 24. Dec. b. I den kaiserl. russischen und königlich preußischen Truppen übergeben. — Die.Gar. nison ist kriegsgefangen und sireckt das Gewehr. — Die National - Franzosen werden auf ihr Ehrenwort, nicht gegen die verbündeten Mächte zu streiten, nach Frankreich abgeführt. Den übrigen Truppen wird es freigestellt, auf gleiche Vcdmgung entlassen zu werden, oder bei den verbündeten Mächten Kriegsdienste zu nehmen. Der Gouverneur Rapp, geht mit einer Es« eorte von 6uo Mann nach Frankreich. Die sämmtlichen Festungswerke auf dem Zicganken ' Berge, Neufahrwasscr, Westcrplat» te, Fort Montehello, und die Mcwer Krug» schanze an der Weichselmünde werden 24 Stunden nach ratificirter Convention übergeben. Stargard den 50. Nov. ^3^3. —— - N3 Die Lcmberger Zeitung vom 6. December emhälr die Nachricht von der Ucbergade der Festung Zamose und die deshalb abgeschlossene in »Z Artikeln bestehende Convention, welche im wesentlichsten dahin lautet-, daß die Garnison am !Z. (25) November d I. um " Uhr Vormittags ausmarschirt, hinter dem Glacis die Waffen niederlegt, und sich kriegs« gefangen gibt, auch bis zur Auswechslung im Herzogthume Warschau verbleibt. In Rück» sicht der schönen Vertheidigung der Garnison behalten die Offizrere ihre Degen, Pferde. Ei< genthum und Equipagen; die Unteroffiziere und Soldaten, ihre Tornister, Kleidungen und, Eigenthum Die Beamten und Angestellten bey» der Kriegsadministrarion, ohngeachtet selbe nicht unttr die Streitenden gehören, haben milden übriM gleiches Schicksal wbrigens messen d e in der Festung bepndl chen tnegsüelange nen russischen Osslzicre, Unte^oftizlere und Gemeine ohne Auswechslung herausgegeben werden. ' Nacb so eben eingelaufenen Nachrichten, ist der Kronprinz von Schweden mit der gesamm, ten schwedischen Armee < und der russischen 3>i, vision unterm Generallieutenant von Woron» zoff am Zo. lj. M. bey Boitzenburg auf das rechte Elbufer übergangen, um den Marschall Davoust in seiner an der Sbeckmtz qenomme« nen Position anzugreifen. Mit Einschluß der Dänen, schätzt man seine Armee auf etwa 40,000 Man>,. Die Armee des Kronprinzen mit den Corps des Generallicutenant v, Wall» Moden isi dem Feinde vollkommen gewachsen. Bald wn'd die Elbe von den feindlichen Truppen gereinigt seyn, Cuxhavcn und d,e beyden Forts Napoleon undPharo hatcn sich ergeben, auch ist Stade bereits l» den Händen dcr verbündeten Truppen. Nach dem 2Z. Bulletin aus dem Haupt-quartler Sr. kön. Hoheit des Kronprinzen von Schweden zu Voihenburg am Zo. November stand in Stadc, das wegen seiner Lage mitten in einem sumpfigen Boden fest ist, eine zahlreiche Besatzung. Der Commandant hatte, mit Ausnahme nnes einzigen, die Vämme durchstechen lassen. Mittelst der Ueberschweln, mung schien Stad: mitten in einem Meere zu liegen. Graf von Strogonoff unternahm es jedoch einen Angriff darauf zu machen. Die Truppen, die unter einem Kreutzftlttr aus dem »platze und aus dem einzigen übrig gelassenen Damm unerschrocken vorrückten, kameu bey einer Brücke an, die der Femd zerstört hatte. Hingerissen von ihrer Tapferkeit und der Begier Sturm zu laufen, stürzten sich mehrere Offiziere und Soldaten in den Graben; Graf von Nostigniak, Chef des Regiments Saratow und der Offizier, welcher die Spitze der Colon-ne befehligte, kamen darin um. Trotz dieses Beyspiels mußte der General all sein Ansehen anwenden, um die Soldaten von der Fortse« Awg des Angriffs abzuhalten. Die Besatzung Nrchtete ein neues Unternehmen, räumte in ocr Nacht die Stadt und schiffte sich nach Glück. Mnem, wo sie von den Dänen empfangen ^e- I„ ^rselben Nacht rückte General tztroMyss in die Stadt ein, und fand daselbst drey Koionen unb viele Kranke und VerwlM« oeie. Dcr Verlust an diesem Tage kann sich auf 2 Jahr lang nicht gegen Frankreich zu. dienen, Erlaubniß erhalten, nach Hause zurückzukehren. Die Besatzung hat schlechte Kost und dtt Soldaten sind unzufrieden. Hen neuesten ^achnchten zufolge, herrscht unter den unglücklichen Bürgern von Hamburg eine düstere Verzweiflung. Die Soldaten sind des Krieges müde und wünschen zu ihren Fa« millen zurückzukehren. Man hat die Bank weggeführt; dieß ist ein Staatsverbrechen. Bie vornehmsten Einwohner werden gezwungen, an den Festungswerken zu arbeiten. und diese Ar. beit geht Tag und Nacht fort. Alle Bäume von Wilhclmsburg sind abgehauen, und die von den Franzosen zwiscken dieser Insel und Vaarburg angelegte Brücke ist zerstört. Auf Specialbefehl Sr. königlichen Hoheit des Prinzen Regenten cw cwto Hannover vom ytcn Nov. sind alle von der franzöhschca usurpirtcn Gewalt ertheilten erblichen Würden, Orden und Titel in Unsern sämmtliche«, deutschen Landen als aufgehoben anzusehen, und wird deren fernere Führung, wiewohl jedel.' Landesunterthan, wie Wir zu ihnen landes« väterlich vertrauen, sich solcher ohnekin von selbst enthalten wird, zu allem Ueberfiuß hiermit ausdrücklich untersagt. Da dcr Marschall Davoust mit seine::: Corps don Holland und dem Rhein ganz abg5sch,m< ten ist/ so wird der Grund seines Rückzuges darinn gesucht, weil die dänischen Truppen sich von ihm fort, und ins Hollsieinische gczvM haben. Die Vreslaner Zeitung sagt; „Aus zu. Verleger Quelle können wir versichern: daß dcr Konig voq Neapel sich W Kurzem an di.' Spitze von 40000 Mann gegcn den Kaiser Na' poleon stellen, und sich mit den verbündeten Mächten vereinigen wird, um den Kaiser zn einem dauerhaften Frieden zu nöthigen- " Ans die Nachricht der Nichlratifieatior. der Dresdener Capitulation hat der Marschall Ss. Cyr erklärt: er könne Dresden nicht roied?'- übernehmen, sonst hatte er es n'M übergeben; er bestehe deswegen auf der abgeschlossenen Ca» pitulation. Da dieß nicht gewährt werden kann, so geht er mit der Dresdener Garnison nach Ungarn. Bey der Besitznahme von Dresden hat sich ergeben, daß die abgehende französische Garnison vertragwidrig die Kanonen vernagelt, Wä, gen zerschlagen, Stränge zerschnitten, Pul' ver ins Wasser geworfen: und auf diese Weise 5ie Kapitulation gebrochen hat. Prag den :o. December. Mehrcrc hier eingelaufene Nachrichten melden , daß die Garnison von Torgau sich durch eine Kapitulation als kricgsgefangen ergeben habe. Man erwartet das nemliche in einigen Tagen von Wittenberg. Vom Main, den ,4. Noo. Der Fürst Primas, der bey Annäherung der alliirten Truppen seine Residenz Frankfurt verließ, und sich jetzt in der Sckweitz aushält, hat von dort aus seine Entsagungs, Acte an des Königs von Baiern Majestät eingesandt, worin er erklärt, daß er zn Künsten des Vice. königs von Italien (Schwiegerson des Königs von Baiern) seine Negierung niederlege. Se. Maj. der König antwortete ihm , daß Sie seine Entsagung annähmen, über seine Erklärung: „daß sie zn Gunsten des Vicekönigs von Ita< lien geschehe," würden jedoch die verbündeten Mächte entscheiden. ______ Iu Frankfurt sind Z englische Offiziere ein. getroffen welche sogleich nach Hochheim abge« , reiset siud, um die Lage von Mainz in Augenschein zu nehmen Auch vernimmt man, daß einige Gestelle zu kongrevschen Raketen allda angekommen sind, um einen Versuch gegen die Schiffbrücke zu Mainz damit zu unternehmen' S ch w e i tz. Man erwartet von Basel bis Nheinselden lie Aufstellung eines Kordons von iHaoo Mann. — Von Sraßburg meldeten Privatbriefc, daß man dort die Brücke abgetragen habe. — Im» merfort wird hey Hüningen gearbeitet, und täglich passiren durch Basel aus verschiedeneil nahegelegenen französischen Gemeinden Bauern, tie einander an den Schanzarbeiten ablösen. Man fährt auch fort, sehr große Stämme dahin zu transportiren. Spanien. Eine außerordentliche Londner Zeitung vom 25. Nov. thur Meldung von einem Sieg keil der Feldmarschall Wellington laut Schreiben von St. Pe de dato >Z. Nov., neuerdings am lo. Nov. an den spanischen Gränzen bei St. Iean de Lutz.über die Franzosen errungen, und wobei er dem Hemd 5, Kanonen, und >4uo Gefangene abgenommen hat. Hierauf räumte das feindliche ^orps das Dorf Ascain, ver< ließ in der Nacht alle seine Werke und Po« sitionen vorwärts St. Jean de Lutz begab sich auf Bidart, indem er alle Brücken an der Un-te.r-Nivalle zerstörte, und zog sich am >4. ge« gen Abend wiederum in ein verschanztes Lager vor Bayonne zurück. Der Sitz der Spanischen Regierung soll nun von Cadix nach Madrid verlegt werden. Da die Kaufmannschaft und das Volk mit dieser Verlegung unzufrieden sind, folglich zur Reise nach Madrid auch keineu Vorschuß lei« stcn'wollen, so haben dte Mitglieder der neue« gesetzgebenden Versammlung den brittischcn Ge» sandten ersucht, iknen 5 Millionen Realen vorzuschießen, um die Reise von ungefähr 6aa Personen, welche die oberssen Staatsbehörden ausmachen , bestreiken zu könne«. M i s c e l l e n. Die Unruhen in Frankreich, die hauptsäck« lich durch die starken Truppenaushebungen veranlaßt werden, nehmen einen sehr mißlichen Character an. Der Herr Baron von Reding, und der Slaalsralh v. Eschen, waren die Uiberbrin« ger des helvetischen Neulralilälöakls nach Flanksurl: Aus angestammter Menschlichkeit und Wohlthätigkeit haben Ihre kais. Hoheiten die Erzherzoge Rainer undLudwig, 4 Kisten mit Bandagen und Verba dstücken aller Art für die verwundeten Klieger nach Prag abschicken lassen. Se. Russisch kaiserl. Majestät haben deM General der Infanterie, Barclay de Tollv, und dem Gcne»sl der Kavallerie, Freyhe lN v. Benliinasen, dic grafl. Wütde zu ellhei« len geruhet.