-s -4 -Z 4 -I -Z M -E -Z 4 tern her Katholische Missions-Zeitschrift. « « Herausgegeven von der Qesellschaft der „Söhne des hist Herzens Jesu“. « « Erscheint monatlich 32 Seiten stark. — Preis ganzjährig 3 K = 3 Mk. = 4 Frcs. Mr. 12. Dezember 1963. VI. Iahrg. Inhalt: Seite An Ul!Are Leser!................................353 Misere Lsfrüteu-Tottcrie........................354 Die UlschofsweiSe '.............................354 Allerseelen in Alj nan..........................359 23 eff) sc s;eiit . 361 An Kord der „Ampyitrite" . - . . 362 Schwester Josefa Scandola f.....................365 I.fericht des hochw. Paters Anton Bignato $' . V. S. C. über beit Nil unbjfeine Beziehungen zu den Eingeborenen..........................366 Ans dem Wistionslebeu: Nus GesiraH. — Das blinde Mädchen. — Eine afrikanische Anekdote. — Stellung bei Frau in Afrika. Aberglauben im Sudan ........................369 t Stile Verschiedenes: Die bischöfliche Titelkirche von Troemade. — Aus unserem Missions-Hanse. — Abreise von Missionären nach Afrika. — WaS wußten diehAlten von den Nilquellen? — Wie das Volk grüßt. — Marienverein für Afrika................377 Kevetserhöriingen und Empfehlungen . . 384 Abbildungen: Msgr. Fr. X. Geyer. — Die Insassen 'des La-verianums. — Madonna. — Die Liebfrauenkirche in München. — Das ^Innere der Liebfrauenkirche in München. — Ägypten von der Vogelschau. I I 1: B- g?- B- B- B- B- B- B- 4 B- B- B- B- |- ülis$ion$i)8M$ müb land bei Brixen (Eiroi). Korrespondenz 6er Gxpeöinon. Eingegangene Geldsendungen. (Vom 1.—30. November 1903.) Unsern geehrten Abonnenten zur gcfl. Kenntnisnahme, daß wir der Einfachheit halber milde Gaben re. für unser Missionshaus nur mehr an dieser Stelle quittieren werden. Ji'ir das Missionshaus- Kronen Martin Scheuermann, Auerbach (Baden), für die Taufe eines Heidenkindes auf den Namen Anna.............................24.63 Johannes Schmid, Waldstetten .... 8.21 Josef Ungericht, Dorf Tirol .... 5.— Pfarramt Altvogelseifen.................. 2.— Durch Antonie Schutzmann aus Feldkirch 24.— Ignaz Fleischmann, Lana.................. 7.— Alois Pueland, Brixen, aus der Erbschaft des Anton Pueland..................... 200.—• Hochw. Herr Pfarrer Peter Stanzer, Bruck 12.— St. Johann............................... 6.— B. Längte, Pfarrer, Laterns .... 19.— Maria Mairl, St. Sigmund . . . . 10.— Ungenannt, Brixen........................10.— I. B., Mannheim ....... 3.— Hr. Franz Juriča, Fachlehrer, Ischl . . 6.— Durch Hochw. Hr.Pfarrer emer.auS Brixlegg 6.— Hochw. Hr. Professor Jochum, Brixen . 10.— M. G., Kremsmünfter (D.=D.) .... 11.— Gottwald, Grünhof b. Regenwalde (Pom.) 3.— Nikolaus Fraubcrger, Pfarrer, Elmau . 1.— P. Bernard Grüner 0. S. B., Lambach . 20.— Se. k. k. Hoheit Hr. Erzherzog Franz Salvator 50.— Durch Hochw. Hr. Pfarrer Hörbst aus Rappl zum Loskauf eines Heidenkindes auf den Namen Karolina .... 20.— Katharina Lconardelli, Kurtatsch (Tirol) sür ein Heidenkind als Patengeschenk auf den Namen Katharina......................... 10.— Ungenannt aus St. Ulrich-Gröden . • 10.— Aus dem Nachlasse einer ungenannten Person aus Freudenthal in Schlesien . . . 100.— Ungenannt aus $....................... . 5.— „Durch Hochw. Hrn. Johann Busler, Koop., Tettenweis (Niederbaiern) .... 24.— Ungenannt aus X....................... 7.60 Dr. Emil Pesendorfer, Gmunden- . . . 1.20 Aus Baicrn............................ —-75 Hochw. Hr. Pfarrer Ruf in Sailauf . . 1.— Frh. von Lichtenstein, Deutschlandsberg, zum Zwecke der Lotterie................100.— Hr. Hohenleiter, Willen............... 3.— Hochw. Hr. Pfarrer Haselüach .... 3.— Kronen Durch Frau Hofmayr, Fürstenzell . . . 35.— Aus Mittcrsill .............................10.— Anna Haueis, StamS . . . . . . 2.50 Michael Froschauer, Haag (N.-Ö.) . . . 3.— Johann Platzer, Marter...................... 3.— Kanonikus Joh. Kisling, Nikolsburg . . 12.— Frau Wittwe Anna Katharina Turtscher, Sonntag............................., 400.— Bücher sandte ein: Kreszenzia Tiefenböck in Grafenau (Niederbayern); eine „Summa theologica sancti Thomae“ von Hochw. Hrn. Pfarrer Balthasar Mellitzer in Winnebach; Frau Hofmayr sandte eine Kiste Leinwand; einen Mantel schickte Peter Stander in Vintl, Pustertal; Mutter Ambrosia, Pensionats-Meisterin b. St. Ursula, Wien, sandte Kirchenwäschc; Frau Maria Desalcr, Brixen, schenkte einen Mantel; Fräulein Rosa Jglseder, St. Florian, sandte Bücher; Anna Schmidt sandte 20 Servietten und ein „Officium parvum“ in Goldschnitt, 13 Mk. Für heilige Messen- Kronen Hochw. Hr. Kaplan Hummel, Ravensburg (Württbg.) ; • • . 66.50 Marianna Köll, Otzernmühl (Ötzthal) . 2-— Hr. Peter Miller, stud, iur., Rodaun (N.-Ö.) 26.— Hr. Schröer, Steeb a. d. Ruhr .... 2.34 Baronin Maria von Nagel - Vornholz, Ostenfeld................................. 24.50 Gräfin von Merveldt, Freckenhorst (Wests.) 54.— Hr. Hochw. Pfarrer Montag, Hopfenohe ' (Oberpfalz) . 39.25 Josef Wcth, Landeck............................. 5,— Josef Elementi, Terlan.................... 5.— Fröhlich, Ahrweiler (Rhnld.) .... 32.— M. Edle von Urbas, Wien........................ 10.— Anna Benedikta aus Böhmen .... 20.—• Rosa Doppelmaier, Hallmir................. 1.— Kresz. Stainer............................ 20.— Aloisia Nußbaumer.........................20.— Maria Obersteiner, Zell b. Kufstein . . 10.— Dr. Emil Pesendorfer, Gmunden . . . 1.20 Anna Haueis, Stams............................. 2.50 Anna Schmidt, Brixen...................... 1.— Allen unseren Wohltätern sagen wir ein herzliches „Vergelts Gott" und bitten um weitere Unterstützung dieses Missionshauses. Katholische Ittissioits-Zeitscbrift. M. 12. Dezember 1903. VI. Iahrg. An unsere Leser! ^iemit danken wir den geehrteü Abnehmern unserer Zeitschrift und den treuen freunden und Wohltätern unserer Mission für ihr Wohlwollen, das sie besonders in diesem )ahre gelegentlich unserer Lffekten-Lotterie bewiesen und bitten uns dasselbe auch in Zukunft angedeihen zu lassen. wir werden uns bemühen, die Zeitschrift auch im neuen Jahrgange zu vervollkommnen, besonders durch schöne Bilder, wie auch durch interessante Berichte, die wir nächstens von den Missionären — als besonders von unserm neuen hochwürdigsten Apost. Vikar — den freundlichen Lesern werden bieten können. Wir bitten auch alle, die es vermögen, unsere heilige Bache dadurch unterstützen zu wollen, daß man uns viele neue Abnehmer zuführe. Der jährliche Betrag beträgt mit j)ostversendung 5 Kronen — 5 Mark. Allen unsern Wohltätern und Abonnenten wünschen wir Gesegnete Weihnachten! Unsere KffeKten-UoÜerle. ==: Die Ziehung ist unwiderruflich am 15. Dezember 1905. == Wir ersuchen dringendst, die gesausten Lose nicht jetzt schon, sondern erst nach Einsicht der offiziellen Ziehungsliste unter den dort angegebenen Modalitäten an uns gelangen zu lassen. Die Anssolgnng der Treffer beginnt mit dem \. Februar 190% Alle zum verkaufe angenommenen und nicht abgesetzten Lose müssen bis längstens 1% Dezember 1905 der Post übergeben worden sein, oder sie werden als verkauft behandelt und die Verkaufsstelle haftet für die entfallende Valuta. Alle bis längstens 1% Dezember nicht bezahlten Lose verlieren ihren wert. Bezüglich der Effektenliste wird das Nähere durch die Tagesblätter bekannt gegeben. ZMm Sonntag, den 8. November, fand in der herrlichen Metropolitankirche zu U. L. Frau in München die feierliche Bischofsweihe unseres neuen Apostolischen Vikars Msgr. i'aver Geyer durch Seine Exzellenz den hochwürdigsten Herrn Erzbischof von München und Freising Dr. Franz Josef von Stein, unter Assistenz des hochwürdigsten Herrn Bischofs von Passau, Dr. Anton von Henle, und des hoch-würdigsten Herrn Weihbischofes von Regensburg, Sigmund Freiherrn von Ow, statt. Um 8 Uhr früh fuhren die Wägen der Bischöfe an dem großen Portale des majestätischen Domes vor und wurden die Kirchenfürften von den Digni-tären des Domkapitels und dem assistierenden Klerus am Eingänge der Kathedrale, der durch das herrliche bronzene Grabmonument Kaiser Ludwigs des Bayern geziert ist, ehrfurchtsvollst empfange» und, nach Austeilung des Weihwassers, in das Presbyterium geleitet, in welchem etwa 150 geladene Gäste Platz genommen hatten, darunter: vier Mitglieder der Kongreg. der Söhne des hlst. Herzens Jesu mit dem hochwürdigsten P. Geyer, ferner der 70 jährige Vater, 2 Brüder, Schwester Superia und Schwager des Apostolischen Vikars, an der Spitze Generaloberer der Kongreg. Seine Exzellenz Macchi, der päpstliche Nuntius in München mit seinem Uditore, der österreichische Gesandte Graf Zichy, Oberst Heinrich von Himmel von Brixen, die Chargierten der katholischen Studentenverbindungen „Änania", „Rhenofrankonia" und „Rhätia". Außerdem hatten sich der katholische Männerverein St. Antonius, das katholische Kasino Haidshausen, die katholischen Männervereine St. Paul, St. Ludwig und St. Josef-Nord, der katholische Volksverein St. Anna, der katholische Bürgerkasinoverein hl. Geist und viele andere Vereine mit Fahnen eingefunden. Nach kurzer Anbetung des hochwürdigsten Gutes begab sich der Erzbischof zu seinem Thron im Presbyterium, während die übrigen zwei Bischöfe und in ihrer Mitte der zu weihende Bischof bei einem Seiten-altare auf Polstersitzen Platz nahmen. Nun begann die Festpredigt, welche der hochwürdige Herr Domprediger Jakob Mooshammer hielt. Der hochwürdige Redner führte der nach Tausenden zählenden Menge 'St'-'"'-- MM Ä ' WM ?2WAW^WWW>>>M. Bo^K^BeiilöSiKSheBÄZ^Ä. '■ ; ■ \ ,:■■■ ; Ägypten von der UogeHcbau. „Hest au’ (hast auch) scho’ möge uf? Hä frisV jo! Taggebigott!" und bei Jakob Stutz (Gemälde aus dem Volksleben) lautet ein Nachtgruß: „Se schlofet wohl! Nacht gebt Gott!" Bekannt ist die Redensart „wo die Füchse und die Hasen einander gute Nacht sagen oder wünschen", womit man gleichsam eine von Gott und Menschen verlassene Einöde bezeichnen roitt; so führt beispielsweise eine einsame Berghohe bei Walchwil (Kanton Zug) den Namen „Hase-Guetnacht". Den heutigen Zürichbieter und nörd- lichen St. Galler erkennt man an seiner verkürzten Formel: „Grüez-e!" (ich grüße euch); den Städter aus Winterthur an seinem bloßen „©uete" (nämlich Tag). In einigen Gegenden des Kantons Zürich ist das „Gott grüez-i" in „gueggrüeßi" entstellt; die Antwort lautet „Grüezi wohl!" Bei dem schon erwähnten Jakob Stutz finde sich folgende humoristische Stelle: „Sogar zum Herr ©’memberot nüd emol gleit: grüez Gott!" (sogar zum Herrn Gemeinderat nicht einmal Grüeß Gott gesagt). — „Gott gebe dir gut’ Sinn und Denken" soll, wie Aloys v. Orelli berichtet, nach der Reformation in Zürich mit Händedruck zu Stadt und Land als Gruß an Stelle des „Gelobt sei Jesus Christus" gegolten haben. Mit letzterm Sprnch, auf den die Antwort „In Ewigkeit, Amen" zu erfolgen hat, begrüßen die Kinder unserer katholischen Gegenden die Geistlichen, vornehmlich die Väter Kapuziner. In ganz katholischen Ländern ist dieser Lobspruch heute noch die allgemeine übliche Begrüßungsart, wie dies z. B. für Polen der Dichter Konstantin Gaszynski(1801 — 1866) in einem seiner ergreifenden, dem unglücklichen Vaterlande gewidmeten Sehnsuchtslieder bezeugt: Kennst du das Land, wo auf gebahnten Wegen, Die von den Pappeln kühlen Schatten leih'n, Die Wand'rer fromm sich zn begrüßen pflegen: „Gelobt soll ewig Jesus Christus sein!" Wo sich der treue Storch auf Haus und Scheune Sein Nest baut bei des Frühlings Wiederkehr, Ein hölzern' Kreuz, ein heilig' Bild von Steine, Bor jedem Dorfe steht zu Wacht und Wehr? Den gleichen Gruß bekam Nikolaus Lenau in den österreichischen Alpenländern zu hören, als er, der Dichter der „sinnenden Melancholie", an einem schwülen, trüben Sommerabend zur Dämmerungszeit einsam im Gebirge wanderte: Mir kam ein armes Bauernwcib entgegen: „Gelobt sei Jesus Christus!" sprach sie mir. „In Ewigkeir!" so dankt' ich freundlich ihr. Es ist der beste Gruß ans dunklen Wegen. Im vierten Jahrgang des schweizerischen Archivs für Volkskunde teilt K. Fischer folgende Grußformeln aus dem Schaufigg (Graubünden) mit: A.: Gott grüeß-Di! B.: Gott wilche! (Gott willkommen) oder: A. : Guet-Tag gäb-Der Gott! B.: Gott lohn-Ue! (Euch) oder: Gott dank-Ue! oder A.: Guet Nacht! B. : Gott b’hüet-Di! (behüte Dich). Der schweizerische Bauer grüßt seinen im Felde arbeitenden Landsmann nach dessen jeweiliger Beschäftigung und Verrichtung. , Ist er überhaupt an der Arbeit, so lautet der an ihn gerichtete Gruß: „Flißig (fleißig)?" Antwort: „He ja, me mueß oeppis tue (etwas tun) i' d'r Welt!" Beim Weg- gehen heißt es; „Sind nüd (seid nicht) z'flißig!" Steht er mähend in der Wiese, so sagt der Vorübergehende zu ihm: „Haut’s?" (nämlich die Sense). Jener erwidert darauf: „Jo wärli, es mueß!" Bei einer Begegnung auf dem Bergwege fragt man: „Mueß es hüt noh obst (heute noch aufwärts) si?", den mit dem Wagen Einherfahrenden: „Lauft's?" Antwort: „Danke-n-Ech, es mueß!" Den am Brunnen plaudernden Mägden ruft der Vorübergehende zu: „Hend er (habt ihr) Wassermangel?" Der Tabakraucher, der vergnüglich sein Pfeifchen schmaucht, wird mit der Frage begrüßt: „Raucht's, brennt's?" Dem beim Mahle Sitzenden gilt: „Gott g’segn-Ech’s (Gott segne es. Euch), schmeckt's-Ech?" Antwort: „Danke-n-Ech, glichfalls!" Beim Zutrinken (B'scheid tue) verwendet man im Schaufigg die Formeln: „Gott g'sägn-es!" oder „I bring-der’s!" oder „I tuen-der's!" oder „G’sägne-der's Gott!" Zu einem, den man tapfer einbrocken sieht, sagt man scherzweise: „G'se Gott ums halb" (ich wünsche Euch Gottes Segen, wenn Ihr mir die Hälfte fvon der Mahlzeit) gebt), oder: „G’se Gott nu's Halb, 's Ganz chäm-me denk’ nümme über!" Tritt der Berner Bauer in einen Kaufladen, so fragt er gewöhnlich: „We geit’s geng?" (wie geht es immer), worauf die Antwort erfolgt: „Es zeit so, es mueß es tue." Grüßte man vor fünfzig und mehr Jahren die an ihrem Spinnrade sitzende Luzerner Bäuerin: „Spinnt’s, schnurrt’s?, so erwiderte sie mit ablehnender Bescheidenheit: „Schlächt gnue!" (schlecht genug). E. L. Rochholz, dieser gründliche Kenner des Volkslebens, teilt in einer seiner Schriften folgenden Sittenzug mit: Als ich einst gegen Boningen im Kanton Solothurn spazierte, sah ich einen Bauern sein Feld umhacken, grüßte ihn mit „©uete Obe" und blieb bei ihm stehen. Der Mann aber erwiderte mir: „Usenneine (unsereiner) het's lieber, wenn me n’üs grüßt noch dem was mer tünd (tun): es git is wider Muet zur Arbet, b’sunders wenn se so schwer ist." Ähnliche Begrüßungsformeln verzeichnet Balthasar Spieß aus dem Fränkisch-Hennebergischen. Geht man dort an Arbeitenden auf dem Felde, auf dem Hofe, beim Handwerk oder sonstwo vorüber, so spricht man: „Gät’ß fleßig?", worauf die Antwort: „E bcßle." „Es’ß ball Feierobet?" „Es werd ball merit!" Sitzen die Leute an einem schönen Plätzchen beisammen, plaudern miteinander und rauchen ihr Pfeifchen, so fragt der Vorübergehende oder der sich ihnen Nähernde: „Boß schwatzte mi-nand?" Sie antworten: „Go-er net viel." „Bu gätß hie?" fragt einer den andern. Antwort: „Go-er nit weit." Gehen (junge) Ehemänner an Frauen vorüber, die waschen, so rufen sie diesen spottweise zu: „D, sü alle Drockewöschere!" Der gleiche Scherz ist im Thurgau üblich. Den Wäscherinnen am „Zuber" ruft man dort zu: „Truchwöschere!" (Trockenwäscherinnen), läuft dann aber Gefahr, mit Wasser begossen zu werden. Begegnen sich zwei Personen häufig, so sagen sie (in Meiningen): „Ich mänt, mi müßte enand eppes schölk (schuldig) sei." Der Gruß — bemerkt Rochholz treffend — setzt seine Formeln deshalb in die fragende Form, weil er liebreich dem Tun und Treiben des andern nachforscht und zu erkennen gibt, daß man an des Fleißigen Arbeit in Gedanken teilnehme. Man nennt diese Art des Grußes die Zeit anwünschen, die Zeit bieten, man drückt also damit eine Beglückwünschung in demselben Sinne aus, wie man sich das Neujahr anwünscht. Sich an einem zweiten Orte gegenseitig treffend, lautet die Anrede: „Sind er au do?" Ganz übereinstimmend mit dieser so entbehrlichen und doch so allgemeinen Frageweise ist die Begrüßungsformel der jetzigen Neuseeländer: Tena koe, du bist da. Für mehrere: Tena koma, ihr alle seid da. Der Franzose braucht unter allen Umständen sein Comment vous portez vous ? Er fragt damit, wie machen Sie ftd/S erträglich, wie bringen Sie sich durch? Eine Geschäftsneugier, die man sich nach deutscher Denkweise nicht erlauben dürfte. Der Engländer ahmt den Welschen nach, er grüßt: How do you do, wie tut Ihr Tun, d. h. was für ein Geschäft haben Sie eben vor? Der Holländer fragt: „Wie fahrt Ihr?" Schwedischer Gruß ist, wenn Bekannte sich begegnen: Tack for fist, ich danke für letztens, nämlich für das neueste Gastmahl oder Gastgeschenk. Welch hoher Wert vom Volke dem Grüßen beigelegt wird, ergibt sich aus der nicht geringen Anzahl diesbezüglicher Sprichwörter und Redensarten, so z. B.: „Fründli grüße chost't nid vil" (Freundlich grüßen kostet nicht viel). — „Wie der Gruß, so der Dank." — „E leere Gruß god barfueß" (d. h. Grüße ohne Geschenke braucht man nicht auszurichten.) — „Wenn di d' G'legeheit grüetzt, so dank-ere." — „Gott grüetzt mänge, wo-n-em nid danket." — Ganz besonders das letzterwähnte Sprichwort ist echt volkstümlich, nicht minder die dazu gehörige treuherzige Erklärung und Auslegung des allbekannten gemütlichen Johann Peter Hebel: Gott grüßt menge, der Ihm nit danket. Zum Beispiel wenn di früh b' Sonne zum neue chräftige Lebe weckt, so büt Er der: Guete Morge. Wenn si 3’ Obed di Aug' zume erquickliche Schlummer schlüßt: Guti Nacht. Wenn d' di mit g'sundem Appetit zur Mohlzit setzist, sait Er: Wohl bikumms. Wenn de G'fohr no' zu rechter Zit entdeckst, so sait Er: Nimm di in acht, jung Chind oder alt Chind, und cher lieber wieder om. Wenn d' ane schöne Maitag im Bluestduft und Lercheg'sang spaziere gohst und es ist der wohl, sait Er: Wilkumm i Min Schloßgarte. Oder de denkst a nüt und es wird der uf eimol wunderli im Herze und naß i de Auge und denkst, i will doch anderst werde, als i bin, so sait Er: Merkst, wer bi der ist? Oder de gohst ame offne Grab vorbi, so denkt Er just nit dra, daß d' lutherisch oder reformiert bist, und sait: Gelobt sei Jesus Christ! Also grüßt Gott menge, der Ihm nit antwortet und nit danket. — „Vögel pfised enand Gott b'hüeti zue," sagt man zu einem Grobian, der das Grüßen vergißt. Im Aargau und im Zürichbiet heißt es von einem solchen: „Er het Harz i der Chappe" (er hat Harz in der Mütze); ihm wird nachgcrnfen: „Wie tür d' Chappe um en Schilling?" (Wie teuer die Kappe sMützej um einen Schilling?) Ebendaselbst gebraucht man von einem, der beim Grüßen den Hut nur ein wenig hebt, den bildlichen Ausdruck: „Er macht eine Mausfalle." Umgekehrt wird eine des Grüßens gewohnte Person als „grueßsam" oder „grüeßbar", d. h. gern grüßend, bezeichnet, wie cs in der Strättlinger Chronik heißt: „Er war ein gnadrycher, grucßsamer mann: wer ihn angesach, der gewann ein liebe zu im." Der gleichen Ansicht, daß ein freundlich Grüßender überall beliebt sei, sind auch die Sprichwörter: „D' Chappen i der Hand und 's Gottgrüezi parat (bereit) git (gibt) offeni Ohren und guete Rat" (Zürich). „Langsam zum Seckel (Geldbeutel) und hurtig zum Huet hilft mängem junge Bluet" (Luzern). „Eis Gottgrüeßi ist besser as (als) zeche (zehn) helf der Gott!" (Uri). Letztgenannte Redensart bezieht sich wohl auf die in manchen Gegenden bestehende Übung, Almosen Heischende mit der Formel: „Helf dir Gott!" abzuweisen: in Appenzell soll ein Bettler darauf geantwortet haben: „Du hest dem Herrgott mint z-be-fehle!" (Du hast dem Herrgott nichts zu befehlen!) Wir schließen unseren Aufsatz mit den schönen, die sinnige Bedeutung eines herzlichen und aufrichtigen „Grüß Gott" trefflich zum Ausdruck bringenden Versen von Karl Gerok: „Grüß Gott!" Das klingt am Morgen Wie munt'rer Lerchenton, Und scheucht des Wand'rers Sorgen Wie Nachtgewölk davon. „Grüß Gott!" Das tönt am Abend Wie sanfter Drosselschlag, Und kühlt, wie Tau so labend, Nach schwülem Arbeitstag. „Grüß Gott!" Am Tage der Freude, Er würzt dir dein Brot! „Grüß Gott!" In Kreuz und Leide, Er tröste dich in Not. Grüß Gott uns all auf Erden Mit Seiner Gnade Strahl, Bis wir Ihn grüßen werden Daheim im Himmelssaal! * * * ifiarientmin für JlfriRa. Die Pfarrgruppe St. Rochus im dritten Bezirke hielt am 21. Oktober eine sehr gut besuchte Versammlung im großen Gemeindesaale des erwähnten Bezirkes ab. Dieselbe wurde vom hochw. Kooperator Pflüger als Konsulent der Pfarrgruppe eröffnet und begrüßte derselbe den hochw. Herrn Kanonikus Schöpfleuthner, den hochw. geistlichen Rat Gold und den hochw. Pater Hubert Hansen aus dem Missionshause in St. Gabriel. Kanonikus Schöpfleuthner hielt eine Ansprache, in welcher er zwischen den Tugenden der heiligen Märtyrin Ursula, deren Fest efien fiel und den Tugenden der Missionäre eine Parallele gog; Tugenden, welche auch die Mitglieder des Maricn-vereines ausüben können und sollen. Der starke Glauben, das Gottvertrauen und die heldenmütige Opferliebe, welche die hl. Ursula und ihre Ge- fährtinnen mutig dem Märtyrcrtod entgegengehen ließen, müssen auch die eifrigen Missionspriester bei ihrem schweren Berufe erfüllen, aber auch die Mitglieder des Marienvereines müssen voll Glauben an die Unsterblichkeit der Seelen, voll Gottvertrauen sein, daß den armen Negern durch die kleinen oder größeren Opfer, die sie für dieselben bringen, aus Liebe zu Gott, Hilfe zukomme. Es wurde nun noch nach den Missionsberichten von den großen Schwierigkeiten erzählt, welchen man besonders bei Bekehrung der Mohammedaner begegnet, andererseits aber auch von den Erfolgen, die trotzdem die Missionäre bereits erzielt haben. Die Anwesenden wurden gebeten, in ihrem Eifer nicht nachzulassen und den Marienverein auch ferner zu unterstützen. Der hochw. Pater Hausen, welcher die zweite Ansprache hielt, besprach den Missionsberuf, der oft schon Kinder beseelt; statistisch wurde nachgewiesen, welch große Summen in Österreich und Deutschland nur von den Kreuzern der Kinder für die Heidenkinder zusammengekommen und wie gewiß besonders das Gebet der Kinder zum Himmel, dringt. Der hochw. Redner ging dann in anschaulicher Weise die traurigen Schicksale durch, die Afrika in den letzten Jahrhunderten durchgemacht hat, der Erdteil, der im 4. Jahrhundert 700 christliche Diözesen zählte. Redner erzählte auch nach Missionsberichten von den haarsträubenden Grausamkeiten, die jetzt noch von den Europäern und ihren Hilfstruppen im Kongostaate ausgeübt werden und wie die guten Missionspriester die einzige Zuflucht der armen Schwarzen sind. Es wurde aber auch gezeigt, wieviel Geld notwendig sei, um die Missionäre ausbilden zu lassen, ihre Überfahrt und ihren Unterhalt zu bestreiten und gebeten, auch ferner die Missionen durch materielle Gaben, aber auch durch eifriges Gebet zu unterstützen. Der hochw. Herr Pflüger dankte den Rednern für ihre be-beisternden Worte, bat die Angestellten, sich dieselben zu Herzen zu nehmen und ihre Mitgliederbeiträge pünktlich einzuzahlen, sich auch für die Lotterie zu Missionszwecken zu interessieren und berichtete, daß Lose in der Sakristei bei St. Rochus zu haben sind. Einige Zöglinge aus der Klosterschule der ehrw. Schulschwestcrn in der Apostelgasse trugen heitere Gedichte recht gut vor und auch Lehrer Leo füllte durch sein tüchtiges Klavierspiel die Zwischenpausen in angenchiner Weise aus. Gebeiserhörungen Aus Bruck. Dank dem hlst. Herzen Jesu für die Befreiung von einem recht lästigen Fußleiden und für die Erlangung eines braven christlichen Lehrers für die Schule; die Veröffentlichung der Danksagung hatte ich gelobt, ebenso auch den Dank für mehrere Seelsorgsanliegen. Bitte aber wiederum um das Gebet beim Herz Jesu Altare für einen sehr widerspenstigen Ziehknaben und um glückliche Gemeinde-wahlen, sowie in mehreren Seelsorgsanliegen. Pustertal. Tausend Dank sage ich den hlst. Herzen Jesu und Maria und auch dem hl. Josef für die Erhöhung in meinem Anliegen, die ich nur Ihrem Gebete zuschreibe. Aus Bullendorf wird eine Danksagung für die Gebetserhörung einiger Arbeitslosen eingesandt, welche vor einigen Wochen unserm Gebete empfohlen wurde. Bittet zugleich um das Gebet für das Zustandekommen eines Kinderheimes; um Beseitigung der Hindernisse bei der Gründung eines Frauen-Vereines; um Demütigung der Feinde jeden guten Unternehmens. * * * ifc N. N. in St. Peter bittet ums Gebet, um Besserung in Geldverlegenheit und um Hereinbringung eines Guthabens. N. N. in W. bittet ihrer am Marien-Altar zu gedenken, um glücklichen Ausgang eines Geschäftes. ^ N. N. in Scheibbs bittet drei Anliegen dem hlst. Herzen zu empfehlen. Ein Familienvater bittet ums Gebet für einen Kranken, um Hilfe in schweren zeitlichen Anliegen in Verkaufsangelegenheiten, für schwergedrückte Familien, um Hilfe in Körper- und Seelenleiden. -JJJ- M. L. bittet um ein wenig Gebet in schweren Anliegen. Ein Abonnent des „Stern" bittet seiner in mehreren wichtigen Anliegen beim hl. Herzen Jesu und Maria eingedenk zu sein, P. H. in G. empfiehlt sich unserm Gebete. ^ H. K. in Sch. bittet die Genesung eines Schwerkranken dem hlst. Herzen Jesu zu empfehlen, oder um eine glückselige Sterbestunde, •jfr E. Sp. in Klagenfurt bittet mit uns beim hl. Herzen Jesu und Maria und hl. Antonius um und Empfehlungen. Hilfe in Geschäftsangelegenheiten. G. W. in T. bittet, daß wir für sie in dringenden Anliegen am j Herz Jesu Altare beten, Ein Landwirt bittet seinen kranken Sohn ins Gebet einschließen zu wollen. N. N. in Meran bittet um das hl. Gebet in einem großen folgenschweren Anliegen. N. N. bittet für ihren Mann im Kerker ums Gebet, für große Sünder, für Verwandte, -äfc Ein schwer gedrücktes Marienkind bittet um unser Gebet in zwei wichtigen Anliegen. Maria P. bittet innigst ums Gebet in vielen Anliegen. -jJj- M. M. in Natters schickt ein Almosen für die armen Neger, daß sie in einem großen Anliegen für sie beten. -jJj-Sch. in W. bittet uns recht innig um Einschluß ins Gebet, Ein Mitglied des Marienvereines bittet dringend um das hl. Gebet für einen Schwerkranken, der bis jetzt den Empfang der hl. Sakramente ablehnte; empfiehlt die Bekehrung eines Familienvaters und andere Anliegen. -Jfc Eine tiefbetrübte Mutter bittet inständig um unser Gebet zum hlst. Herzen Jesu um Besserung eines Sohnes. Eine treue Innsbrucker Abonnentin bittet ums Gebet beim Gnadenaltar vom hl. Herzen Jesu und der lieben Mutter Maria um Befreiung von meinem jetzigen schlechten Zustand. N. N. bittet ihn dem hlst. Herzen Jesu und Maria anzuempfehlen und für ihn bei den Gnadenaltären zu beten. M. Sch. bittet, sie, Gesundheit, Geld- und Studienangelegenheiten dem göttl. Herzen Jesu und der lieben Muttergottes zu empfehlen. I. B. H. bittet für ihn in einem großen Anliegen zu beten, F. E. aus Hietzing bittet kniefällig sie wichtiger Anliegen halber in unser Gebet einzuschließen. -Jjä- I. G. bittet um ein Memento in einem Anliegen. Die ehrw. Tertiarschwestern in B. schenkten 2 Dtz. Skapuliere und empfehlen sich dem Gebete. W. Matrei; eine Kranke bittet um Geduld und eine glückselige Sterbestunde, M. Sch. in A. sendet 3 M. und empfiehlt ihre kranke Schwester dem Gebete. ■& Dornbirn, N. N. wendet sich mit Vertrauen an das hlst. Herz Jesu und an die unbefleckte Jungfrau um Befreiung von Nervenleiden. & N. N. bittet etwas für ihn am Herz Jesu- und Marienaltare beten zu wollen, um in großen Anliegen erhört zu werden. Für die Schriftleitung: Anton v. Work. — Druck von A. Weger's sb. Hofbuchdruckerei, Brixen.