'M /»' ^^M. "W i^ /W GW Gereimtes uud Ungereimtes. (Von Heinrich Frauenlob.) III. Vlumenstläußchen. IV. Der verhängnißvolle Domino. III. Blumensträußchen. ch vor, und wie hier Dornen mit stahlenen» dräuenden Spitzen, Wachsam die leihende Rose beschützen, Scheuchet Dein ernster, heiliger Vlick, Frevler zur hohen Verehrung zurück. H Ulid an Rosen Reseden sich reihen, Sittsam, bescheiden, Verehrte! wie Du: Stets in Demuth dem Guten sich weihen, Lachen die Engel den Sterblichen zu. Nächst an Neseden erblüh'» Immortellen, Ewigdin lebend wie bessere Seelen. Still, ohne Harm, wie Dein kindlicher Sinn. Schließt Immortellen zunächst sich Jasmin. 3 Nelken darfst du im Sträußchen nicht missen, Nicht daö Vergißmeinnicht, auch nicht den Mohn: Freundschaft soll uns das Leben versüßen, Jeglichen Täuschungen sprechen wir Hohn. Doch, wie die Töne der Zitter vorschweben, Schwinden die Freuden im irdischen Leben, Vis uns die Kränze im Jenseits erblüh'« . Dessen ermähne Dich der Rosmarin. IV. Der verhängnißvolle Domino. Es gab eine Zeit, die nicht fern hinter unS liegt, da hing der Himmel Laibach'S nicht so voll Geigen, als heut zu Tage i keineCasino-Bälle, keine Schicßstatt »Bälle, keine Handlungs- und Kleinkin» derbewahr. Anstalt »Bälle, keine Nedouten boten im Carnevale zu Freude und Tanz die Gelegenheit dar, und nur im Theater wurden öffentliche Bälle abgehalten, welche die Elite der damaligen Bevölkerung Laibach's besuchte. Die mannigfaltigsten Masken, von den Gcistbegabten gesucht, von Schuldbewußten gefürchtet, wetteiferten hier um den Vorrang, wel» chen der Harlekin, wie überall, so da, immer zu behaupten wußte; in den Logen saßen aber die schönen Tänzerinnen höhern RangeS, der Tänzer ge« wärtig. Auf einem solchen Ballfeste erschien in einer Loge des ersten Stockwerks der Ritter von R___mit seiner reizenden Gemalinn, die — obwohl eine der lieblichsten Tänzerinnen, in jenem Carnevale nicht tan/.tt, weil sie süßere Freuden: Mutterfreuden hoftc-. Das Pärchen mag eine Stunde lang der Lustigkeit der Menge zugesehen haben, als ein Domino in'S Parterre trat , der wegen seiner langen, hagern Gestalt, und der abschreckenden Halb- oder Todtenlarve alle Augen auf sich zog; er aber stellte sich mit übereinander gekreuzten Armen der Loge der schönen Dame gerade gegenüber, und sah unverwandt zu ihr hin-' auf. Die Schöne wollte den unangenehmen Anblick vermeiden, aber ihre Blicke fielen unwillkürlich immer wieder auf den unheimlichen Domino, der einen so widerlichen Eindruck auf sie machte, daß sie sich gcnöthiget sah, den Ball zu verlassen. AlS sie mit ihrem Gatten vor das Theater-Gebäude und zum Wagen kam, der sie beide nach Hause bringen soll« te, da stand der Schreckensdomins dicht am Wa» gen, den die Dame, tief ergriffen, eilig und zitternd bestieg. Jetzt erst erfuhr ihr Gemahl, warum sie so balo den Ball zu verlassen wünschte, und welchen nervenerschücternden Eindruck der Domino auf sie gemacht hacte. Zu Hause angelangt trat die geäng» stigte Dame, willkürlich oder unwillkürlich, an das Fenster ihreS Schlafgemaches, und sank mit einem heftigen Schrei bewußtlos zu Voden, denn an der jenseitigen, vom M^nde duster erleuchteten schwarzen Kirchenwaud lehnte der furchtbare Domino, mit verschränkten Armen, und starrte zum Fenster hin» auf. Heftige Conoulsioilen waren das einzige Le« benszeichen, welches die Unglückliche noch gab, und in wenigen Stunden lag sie Mit ihrem Kinde auf der Bahre, wo sie deS Morgens ihr verzweifelnder Bruder fand, denn er selbst hatte dieses Unglück herbeigeführt. Er war nämlich am Ballabenoe un» verhofft angekommen, und wallte die, viele Jahre Nicht gesehene Schwester in jener unseligen Vermum-mung mistifiziren, was ihm auf so schauerliche Weift gelungen war. Vaterländisches. , Werbungen der Spanier in Kram und der ^ Steyermark. Der gefährliche Aufstand unter Mafsaniello's Anleirung war im Jahre 1647 in Neapel ausge. brochen. Die Klone Spanien's, welche so eben e«? nen langwierigen Krieg Mit Portugal führte, und auch gegen Frankreich immer gerüstet seyn mußte, suchre daher auch m fremden Ländern ihre Heere durch Werbungen immer vollständig zu erhalten. Mit Bewilligung K. Ferdinand'S III. wuroe mehre» ren spanischen Offlcieren gestattet, in den Herzog» thüüiern Krain und Steyermark Soldaten zu werben. Die neu angeworbenen Rekruten wurden sogleich nach dem Seehafen Triest abgeführt, und dort nach ihrem neuen Bestimmungsorte eingeschifft.^Nun brach aber in eben diesem Jahre eine so gefährliche pestartig? Krankheit in Steyermark aus, daß man, um ihre Verbreitung zu verhüten, an der Gränze von Krain Niemanden den Eintritt gestattete, der aus Steyermark kam; denn erst vor Kurzem war Krain von der Pest befreit worden, welche in den Jahren 1643 und 1646 aus Steyermark nach Un-terkrain verbreitet worden war. Auch die von dcn Spaniern in St.'yermark angeworbenen Truppen wurden an der Gränze von Kram zurückgewiesen. Darüber beschwerten sich nun die spanischen Officiere „ —- und erwirkten zuletzt einen kaiserlichen Befehl, vermöge welchem man den angeworbenen, aus Steye» mark kommenden Truppen den Durchzug durch Krain gestatten solle, jedoch in der Art, daß ihnen dcr Aufenthalt in Städten, Märkten und größeren Dör» fern untersagt wurde. Sie wurden in ihnen besonders angewiesene« ^Orten mit dem Nöthigsten ver» pflegt, und gelangten endlich in den Seehafen von Triest. Zum Glücke blieben Städte und Land von der gefürchtcten Krankheit befreit. Gefährliche Wanderung in den norwegischen Gebirgen. (Von H. Steffens.) Lindrup wanderte kühn mit einem Führer in jenen wilden Gegenden uon Norwegen , wo die groß« ten Höhen sich zusammendrängen, wo die kahlen Berge Mit ewigem Schnee, dle Thäler mit weit auS» gedehnten Gletschern bedeckt sind. Sie hatten eben die Ufer des mächtigen Ayrensee Bygdin gegcn Norden verlassen, der gewaltige Mugnaberg hob sich rechts mit seiner Schneedecke in die Höhe und von den unermeßlichen Bergmassen umgeben, befanden sie sich auf einer ungleichen Ebene; die Alpelipstan--zen waren verschwunden, nur einzelne kleine, fast verdorrte Gewächse blickten traurig, wie furchtsam, in diese wilde Gegend hinein. Dichte Flechten überzogen die kahle, steinichte Ebene, mächtige Schnee» mass.n lagen hier und da, Bergseen mit ihren nackten Ufern dazwischen, und unter ihnen dcr große See Bygdin, dessen jenseitige Ufer in meilen-weiter Entfernung sich erheben. Eine unzählbare Menge von mit Schnee bedeckten spitzigen Felsenhörnern erhob sich in der Nähe und Ferne und eine Mit geheimer Furcht gepaarte Lust durchdrang den kühnen Wanderer, wenn er erwog, wie er jetzt in einer Höhe, zu welcher keine menschliche Wohnung reicht, von der starren Pracht der Natur umgeben, in einer Gegend, die noch vor wenigen Jahren wie ein verborgenes räthselhaftes Geheimniß den Ein» wohnern erschien, in lyeilcnweiter Entfernung von allen Menschen, von aller Hilft, mit einem cinzi» gen Führcr jedem Zufall preisgegeben war. Gefühle der Art steigern bei kühnen Gemüthern den Genuß, die zurückgedrängte Furcht wirft aus dem Innersten des Gemüthes einen magischen Schein auf die Umgebung, und vergrößert die Gewalt der riesenhaften Massen. Die Sonne sank immer tlefer, aber kaum unter den Horizont, die Abendröthe warf ihren rothen Schein ü'ber die Ebene, spielte auf Seen, auf den Schneemassen, und prallte im feurigen Glanz von < — 31 — stlen höheren Vergspitzen, die in großer Anzahl die Ebene umgaben, zurück. Ein kalter Wind pfiff über die stille Ebene, und die Wanderer hüllten sich dicht in die schützenden Mäntel ein. — Die feurigen Spitzen waren in täuschende Nähe gerückt, daß man die Umrisse der Vertiefungen und Thäler mit schneidender Klarheit unterschied, daß das feurige L'cht zurückprallte von den Wänden, sich mit dem Abendroch verband und einen seltsamen vermischten Schein erzeugte, wahrend schwarze Felscnwände, die keinen Schnee an ihren schroffen Seiten duldeten, wie nächtliche Riesen in die kalte, allenthalben herrschende Eil-cuchtung hincinstarrten. Eine Todten-stille herrschte allenthalben, nur ein ticfeS Gemur-mel, kaum vernehmbar, deutete auf rieselnde Bäche in d.r Ferne, und in großen Zwischenpausen hörte man den dumpfen Ton stürzender Lauwmcn, wie ei» nen fernen Donner. Und in dieser Gegend muß, ten die Wanderer übernachten. Durch die beschwer« ' den des Tages ermüdet,, suchten sie Ruhe. Wo die Ebene sich senkte, suchten sie eine Gegend, die Gebüsch duldete, und als ihnen die ersten Wachholder, Gesträuche erschienen, nahm der Führer seine Handaxt. Ein mächtiges Bündel loser Zweige sing bald Feuer, der leichte Fclokessel stand in der lodernden Flamme, die unsicher schwankend ihren Schein mit dem matten Abendroth, mit der von den Bergen strahlenden Gluth vermischte, und daS Prasseln der Flamme, das Sieden des Wassers ertönte mir ungewöhnlicher, wunderlicher Stärke in die stille Oede hinein. Lindrup fühlte sich sehr glücklich. — Das spärliche Mahl erquickte ihn, das kochende Wasser mit Rum und Zucker stärkte ihn, die Zuversicht seines Gefährten, eines verwegenen Alpenjägers, erhob seinen Muth, und die großartige, fremde Natur, in deren Gewalt er sich gegeben hatte, erschien ihm zwar nicht als ein vertrauter Freund, in dessen Nähe man sich heimatlich fühlt, wohl aber als ein gewaltsamer Geist, der uns fremd, aber freundlich ermunternd nahe tritt, und dessen mächtiges Wesen einen Theil der inneren Größe in unsrer eignen Seele erweckt. DaS warme Leben der Natur, wv blüthenvolle Wiesen, fruchtbare Felder, grüne Wäl» b", zahme Thiere unS umgeben, erschien ihm hier als die engere Häuslichkeit, fast wie das schützende Zünmer im Winter, wenn da draußen Kälte und Sturm herrschen. Hier, wo die Vertraulichkeit des Lebens ihm ferne stand, war eS ihm, als träte er in den großen Pallast der Natur, in welchem der Urkönig, der All^ö trägt, uncrschüttcrlich bei dem Wechsel des niederen Daseyns, in erhabener Eitl« samkeit thront. Die stille Oede schien ihm die Ach» tung gegen seine heimliche Gewalt anzudeuten. __ In seiner Nähe verbergen sich die wandelbaren Gestalten des Lebens; gewaltig, wie cr selbst, ist sein 'räthselhafter Hofstaat, der in starrer Pracht ihn stillschweigend verehrt. Wenn Lmdrup wahrend der Mahlzeit sich mit seinem Fühler unterhielt, dann geschah eS unwillkürlich mit leiser Stimme, als fürchtete er sich, die streng gebietende Stille zu un-terbrechen, ja eS war ihm, als entfernte das Gespräch ihn aus der grostm Umgebung, als befände er sich in einem entfernten Gemach eines Pallastes, wo man von den großen Sälen und ihrer feierlichen Stille entfernt, sich dem vertraulichen Gespräch zu überlassen wagt. Der kecke Führer unterhielt ihn mit Erzählungen von den Gefahren, die er öfters erlebt hatte, wie cr von seinen Gefährten abgekommen war, wie er sich >m wüsten Gebirge verirrt hatte, von glücklichen Jagden, wie sie lauernd, kriechend sich den Ncnnthieren nähern mußten, wie die» se scheu, vorsichtig, schnell wie em Blitz, der Verfolgung sich zu entziehen wußcen. — Aber kaum war die Mahlzeit genossen, so wirkte die Erschö» pfung, das Gespräch stockte; in ihren warmen Man« tcl eingehüllt, auf den harten, spitzigen Flechten ruhend, warfen sich Beide zugleich hin. — Die Augen schlössen sich, das Feuer knisterte noch in den halbauögcbrannten verkohlten Bränden, die Quellen ncselten in der Ferne, ab und zu ertönte dumpf ein Donner von herabrollenden Schneemassen, das große Schauspiel schwebte noch lebendig vor den verschlossenen Augen; aber immer matter ward der Glanz, immer undeutlicher das Knistern des Feuers das Donnern der herunterrollenden Lauwinen, und von seltsamen Träumen, in welchen das ruhige Le« ben in tiefen Thälern sich verworren mit den erstarrten Riesenmassen vermengte, umgaukelt, schlief der ermüdete Wanderer endlich fest ein. Als er erwachte, stand die Sonne schon hoch, die gauze Gegend hatte ein anderes Gepräge, die Schneemassen glänzten hell weiß im Sonnenschein. Von dem Abhänge, auf welchem sie ruheten, blickten sie in ein weites Thal hinein, und der rüstige Führer stand schon reisefertig da, den Mantel zu« sammengerollt über der einen, den Riemen, der die Flinte trug, über der andern Schulternden Feld« kcssel und die Flinte auf dem Rücken, und die eine Hand mit der Axt bewaffnet, während die ander ei« nen mächtigen Knotenstock trug, dcsscn Ende mit Eisen beschlagen war. Er betrachtete seinen noch ruhig da liegenden Herrn, und erzählte ihm, wie er — 32 — sich gescheut habe, seinen Schlaf zu stören. Abcr schnell erhob sich Lindrup. Sie stiegen wieder in die Ebene, drangen immer tiefer in das wilde Gebirge hinein, und erkletterten den hohen Mugnaberg fast bis auf den Gipftl, immer kühner in die ewige Schneemasse hinein, biS diele weicher wurde, daß sie zuweilen fast bis an die Arme im Schnee versanken; sie wandelten über die Gletscher und hörten donnerähnlich einen Fluß unter ihren Füßen toben, der sich durch den Gletscher den Weg bahnte, während sie sicher und ruhig über die Eisbrücke fort« schritten. Sie sahen am nördlichen AbHange, wic die dunklen Massen sich in eine furchtbar gähnen» de Tiefe schroff hinabstürzten, während das Thal, tief unten von Gletschern erfüllt, gedrängte Eispy« ramiden, verworren übereinander gewachsene Els« Massen, in unsicherem Glänze zeigte. (Fortsetzung folgt.) Feuilleton. (Wie viel Hitze der Mensch ertragen kan n.) Blagden heitzte einmal sein Zimmer bis zu dem 214. Grad Fahrenheit. Sein Puls stleg nach 10 Minuten von 80 Schlägen biS auf 145 in der Minute; Eierweiß gerann und Wachs schmolz. Endlich trieb er die Hitze sogar auf 260 Grad und hielt sie, obgleich sie die Hitze des kochenden Wassers um 48 Grad überstieg, gegen 8 Minuten auS. Dann erst fühlte er eine Unbequemlichkeit im Athmen. Bewegte man diese glühende Atmosphäre mit einem Blasebälge, so wurde sie ganz unerträglich, so wie sie unbewegt den nackten Körper sehr angriff; Blag-den brauchte auch längere Zeit, um sich zu erholen. — Wasser mit Oel übergegossen kochte; Eier wurden in 10 Minuten hart, und es gehörten nur 18 Minuten dazu, um ein Stück Rindfleisch gar zu kochen. Um auszumitteln, bis zu welchem Grade der Mensch die Hitze aushalten könne, fand in Paris in Gegenwart von 500 Personen, worunter viele Professoren waren , folgender Versuch Mit dem 43 Jahre alten A/ldalusier Martinez Statt. Ein cylinderförmig gebauter Ofen war nach 4 Stunden geheitzt worden; 10 Minuten nach 3 Uhr sah man den Spanier in rothwollenen Bein-kleidern und mit einem dicken wollenen Mantel, den Kopf in einen großen Strohhut gesteckt, in den Ofen steigen, , wo er 14 Minuten lang, in emer Hitze von 40__ 50 Graden N., auf einer Fußbank saß. Während neben ihm ein Hühnchen briet, sang er ein spanisches Lied. Als er aus dem Ofen herauskam, ging sein Puls 134 Mal in der Minute, 62 Mal mehr als beim Einsteigen. Der Ofen waid aufs Neue geheitzt, und um drei Vier« tel auf neun Uhr ging der Unverbrennliche zum zweiten Male in denselben, aß das Hühnchen und trank eine Flasche Wein auf die G»sundht>t der Zuschauer. In dem oberen Theile des Ofens, worin er dicßmal 7 Minuten blieb, war die Hitze 110 Grad Neaumür. Sein Puls schlug 176 Mal in der Minut,. Bald machte der Spanier einen dritten Versuch; man schob >hn auf einem Brett, wo» auf Wachskerzen lagen, in den Ofen und schloß hinter ihm zu. Nach 5 Minuten ward er herausgcholr; die Kerzen waren zerschmolzen, der Puls ging 200 Mal und der Feueimann stürzte sich in cin kaltes Bad. Nach drei Minuten stand er frisch und munter auf den Beinen. (Ruhe eines Gewinners des großen LooseS.) Ein Professor in Berlin traf püncrlich, wie immer, im Hörsaal ein und hielt seinen V»l« trag mir Ruhe und Klarheit, wie gewöhnlich. Zehn Minuren vor Ablauf der Stunde zog er die Uhr aus der Tasche, und wendete sich dann mit einer eben so gelassenen Miene als früher in seinem Vortrage mit den Worten an seine Zuhörer: »Meine Herren, Sie entschuldigen mich wohl, wenn ich heute zehn Minuten früher schließe. Ich habe vor anderthalb Stunden das große Loos gewonnen und möchte docy gerne der Erste seyn, der meine Frau von diesem Glücke in Kenntniß seht." (Das Flachsspinnen) gehörte in früherer Zeit unter die edelsten Beschäftigungen drS weiblichen Geschlechtes, hat aber in der neuesten Periode dem Suümpfestricken den Platz räumen müssen. Das Stricken ist eigentlich nur cin geschäftiger Mü« ßiggana,, denn die Maschinen verfertigen Sirümpfc, viel schöner, schneller und billiger, als dieses d«e geschicktesten Hände zu leisten vermögen. Ein Freund der guten alten Sitte hat in einem Pariserblatte den Vorschlag gemacht, die Flachssp>n,nädel- wieder in ihren vorigen Gang zu bringen, und das Spin» nen als einen Zweig des Unterrichts in weiblichen Erziehungs-Anstalten einzuführen. Er gibt als Grund unter Anderen an, daß die Accion des Strickens auf den Wachsthum und die freie körperliche Hai« tung der Jugend schädlich einwirke, während das Spinnen den Händen einen weitern Spielraum eröffnet, und beim Sitzen die regelmäßige Stellung des Oberleibes gleichsam zur Bedingung erhoben werde. C. Berichtigung. In dem Gedichte des Illyr. Blattes Nr. 7 si«o nach« stehende Druckfehler zu berichtigen: Zeile H, statt ergötzlich, soll stehen: ergötzlich. , «3, statt tannumschattete, lese man: tan« ne numschattet e. Verleger: Fgnaz Alois Sdler v. Kleiumayt.