kTW': E.'- • ilbšz .■ " ' -:.. V . i V' ■\ , Katholische Missionezeitschrift öer Missionäre Söhne öee hlft. Herzen© Jesu tern Nummer 10 - Februar 1942 cltrTteQ.er 44. Jahrgang Spedizione in abbonamento postale. Zum Titelbild. — Eine herrliche Ausnahme aus dem größten Wildschutzgebiet der Welt, dem Krugerpark in unserer Präfektur Lydenburg. Das Zebra und die Gnuantilope sind gute Freunde und leben in großen Rudeln nebeneinander. Irgendeine Bewegung des Photographen scheint die Tiere an der Tränke aufgeschreckt zu haben. Inhalt: Gebetsmeinung, 6. 129. — Silbernes Bischofsjubiläum des Kardinalprüfekten der Propaganda. 6. 130. — Ihr sollt allzeit beten, ©. 131. — Von Saurian, 6. 131. — An unsere Soldaten über unsere Soldaten. S. 133. — Missionäre im Dienste der Wissenschaft. S. 134. — Die knthol. Missionen in Holländisch-Indien, 6. 136. — Der Mutter zulieb. — Abbildungen: Der Jubilar, S. (Ent. Pietro Fumasvni-Biondi, S. 130. — Modetorheiten. S. 132. — Schwarzer Komiker, 6, 135. — Preis: ganzjährig Italien 8 Lire. Ungarn 2.50 Pengö, Schweiz 2.50 Franken. Versand durch Missionshaus Millan b. Bressanone. Italia. Gebets-Erhörungen und -Empfehlungen. Bitte, im Gebete für einen bei der Wehrmacht befindlichen Soldaten nicht nachzulassen, aufdaß er s. z. wieder heil und gesund in die Arme seiner besorgten Eltern zurückkeh.'ren möge. Gott hat ihn bis jetzt augenfällig beschützt,"bitte weiterbeten. Arme Seele Bruniro. Ums Gebet zu Br. Meinrad in einem schweren Anliegen bittet % 91., Moso, Passiria. Dem Gebete der Sternleser empfiehlt sich auch 97. K., Cadipictra. Wir bitten um das Gebet für die in den letzten Monaten verstorbenen Abonnenten, unter ihnen Förderin Katharina Wallnöfer, Baldaorn d. f.; Kath. Garben-Seiler, Cluringen, Schweiz: Agnes Gundern, Ernen, Schweiz: Jakob Wäber, Ob. Mühlental, Schweiz; Lorenz Hegner, Ruhstel, Schweiz; Anton Plattner, Rencio-Bolzano; 9Raria Ranter, Josefa Siller und Barbara Pfattner, Lazfons; Christian Schmid, Igels, Schweiz. Witwe Ida Schalbeter, Agarn, Schweiz; Euphrosina Blättler, Agarn, Schweiz; Andr. Kieker, Mauren, Liechlenslein. Allen Freunden und Verehrern des Dieners Gottes P. 3ofef gteemademe^ SVD, sowie allen, die lernen möchten, wie man eine „neuntägige Andacht" hält, sei das handliche Heftlcin wärmstens empfohlen, das Dr. Johannes Baur bei der Berlagsanftalt Athefia Bolzano veröffentlicht hat: „Novene, Anleitung zum fruchtreichen Halten von Novenen, vor allem zum Diener Gottes P. Josef Freinademetz S. V. D. ©tetttt ö&t fflCQGt Katholische Missions-Zeitschrift Kerausgegeben von der Kongregation: Missionäre Söhne des heiligsten Kerzens Jesu Nummer 10 Februar 1942 44. Jahrgang Gebetsmeinung. Der einheimische Klerus bei den Negern Afrikas und Amerikas. In Ermangelung verläßlicher Statistiken schätzen wir die Zahl der Menschen aus rund zwei Milliarden, also zweitausend Millionen. Wenn nun die Zahl der Katholiken beiläufig vierhundert Millionen beträgt, so brauchte jeder Katholik nur vier Personen für die katholische Kirche gewinnen und Gottes liebevolle Pläne mit der Menschheit wären erfüllt, es wäre ein Hirt und eine Herde! So nahe dem Ziele und doch so fern! Ueberläßt man die ©eroimumg der Nichtkatholiken den Priestern allein, dann trifft es auf jeden (der 400.000) schon 4000, die er für den wahren Glauben gewinnen müßte. Kein Wunder, daß die Laien zur katholischen Aktion aufgerufen werden, zur Teilnahme an der Seelsorgsarbeit. Bleibt die ganze Arbeit aber den eigentlichen Missionspriestern überlassen, die höchstens ein Heer von 20.000 Mann darstellen, dann müßte wirklich jeder von ihnen über die Wundermacht der Apostel oder eines hl. Franz 3£ai>er verfügen, um die 80.000 Nichtkatholiken, die auf ihn kommen, der Kirche zuzuführen. So freigebig hat jedoch Gott die Wundergabe niemals in Menschenhände gelegt: Er hat immer der Menschen eigenes Bemühen hoch in Rechnung gesetzt. Darum gilt es für uns alle, im Dienste der Glaubensverbreitung unsere Kräfte einzuspannen. Am nächsten kommen wir an die göttliche Allmacht immer noch mit dein Wunderstab des Gebetes heran. Wo sollen wir nun diesen Hebel ansetzen, um die vorliegende Riesenarbeit zu leisten? Die Kirche zeigt uns da einen Punkt: Beten wir um und für den einheimischen Klerus in den Heidenländern! Die Missionsarbeit ist nicht bloß Gewinnung von Neubekehrten, sondern auch Erziehung derselben bis zu den Höhen christlichen Glaubens- und Gnaden-lebens im Ordensstand und Priesterstand. Da sollen wir also durch unser Gebet den Glaubensboten helfen, dieses Hochziel der Missionsarbeit auch wirklich zu erreichen. Wie wichtig das für die Fortsetzung des apostolischen Werkes ist, sieht jeder ein. Nur der eingeborene Priester beherrscht die Sprache des Landes, die ja seine Muttersprache ist, wirklich vollkommen, nur er versteht seines Volkes Fühlen und Denken ganz, erst durch ihn wird die Kirche wirklich im Volke verankert und bodenständig und so dann auch unabhängig von Wechselfällen der Kolonialpolitik. Ih.n wendet sich das Vertrauen seiner Stammes genossen viel leichter zu und jeber Verdacht, die Kirche diene nur europäischem Machthunger, wird hinfällig. Diesen Monat sollen wir unsere Gebete im besonderen aufopfern für die Erreichung des erhabenen Zieles bei den Negern Afrikas und Amerikas. Was zunächst Afrika angeht, so zählen wir in diesem Kontinent rund 10 Millionen Katholiken. Nach neueren Angaben nimmt diese Zahl jährlich um eine halbe Million zu, aber an einheimischen Priestern sind erst 420 verzeichnet, an Theo- logie,studierenden 900. Aus einer ersten Generation von Neubekehrten sind Ordens- und Priesterberufe gewöhnlich nicht zu erwarten, aber nun findet sich doch vielerorts schon eine dritte und vierte Generation, sodaß es zeitgemäß ist, allen Ernstes an die Weckung von Berufen zu denken. Eltern,, die unter ihren Kindern Ordens- oder Priesterberufe wünschen, werden dieses Anlieaen beständig im Gebete Gott und der Königin der Apostel, Maria, empfehlen. Helsen wilden Missionären und braven Negerfamilien bei solchem Gebote. Bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter sende in seinen Weinberg. Schwieriger als in Afrika wird die Aufgabe bei den etwa 12 Millionen Negern Amerikas fein, weil diese allen schlimmen Einflüssen modernsten Nem Heidentums ausgesetzt sind. Aber dem anhaltenden Gebet der Gläubigen ist nichts unmöglich. Bittet und ihr werdet erhalten. Folgen wir also der Einladung Christi imi) seiner Kirche und beten mir recht eifrig um zahlreiche Priester-berufe unter den Negern Afrikas und Amerikas! (P. H. 3., F. S. C.) Silbernes Bischofsjubiläum des Kardinalpräfeklen der Propaganda. Rom. — S. Eminenz Kardinal Pietro Fumafoni-Biondi, der Präfekt der Propaganda, konnte am 10. Dezember dieses Jahres auf die 25. Wiederkehr seiner Weihe zum Titular-Erzbischos zurückschauen. Das Fest bewegte sich ganz im Rahmen eines Familienfestes: es vereinte die Angehörigen und Freunde der Propaganda in ihren vielfachen DerZweigun-gen zunächst zu einer kirchlichen Feier, einem wahrhaft katholischen Hochamt in der stimmungsvollen Kapelle des Urbanskollegs auf dem Fanikel. Der Jubilar sah als Zelebrans um sich Seminaristen aus allen Teilen der Welt, die teils als Akolpten die Zeremonien, teils als Sänger den Gregorianischen Choral und die neue Messe „Angelorum" von Maestro Praglia zur Ausführung brachten. Der Jubilar, S. Em. Pietro Fumasoni-Biondi, Karüinalpräfekt der Propaganda. Die Nachmittagsakademie in dem Festsaal desselben Kollegs brachte die Huldigung 6. Exz. Celso Costantini, des Sekretärs der Propaganda, mit einer Verlesung des Handschreibens des Heiligen Vaters, worin in warmen Worten auf die Verdienste des Jubilars in Vergangenheit und Gegenwart als Apostolischer Delegat für Ostindien und Japan, als Sekretär der Propaganda, als Apostolischer Delegat der Vereinigten Staaten von Nordamerika und seitdem als Präfekt der Propaganda hingewiesen wird. Es folgten Glückwünsche in alba-nesischer, indischer, japanischer, englischer, chinesischer, indochinesischer und afrikanischer Sprache. Der Dank des Kardinalpräfekten galt dem Heiligen Vater, dem Sekretär der Propaganda, den Ordensobern, den Professoren und Alumnen der Propagandakollegs und allen Freunden. Die Rede des Jubilars klang aus in eine Einladung, dem Allerhöchsten den Dank abzustatten, der „uns alle leitet und regiert, der uns zur heilsamen Trift führt mit der Liebe des wahren guten Hirten." Das Te Deum vereinte nochmals alle Festteilnehmer in der Kollegskirche. (Fides, Dezember 1941.) Ihr foils allzeif beten. Goff, mein Goff, ich darf Dich loben, Und anbetend auch schon hier Mit den Himmelsfürften droben Dreimal Heilig fingen Dir. Kann ich je genug Dir danken, Daß ich bin und Was ich bin? Vaferliebe wird umranken Stets den Pfad mir, Herz und Sinn. Ach, mein Lebfag muß ich flehen Um Vergebung meiner Schuld, Daß ich treulos — Will’s gestehen — Herr, vergolten Deine Huld. Stets nun greif nach Deinen Händen Ich; o gib mir Licht und Kraft, Daß sie glücklich möge enden, Heim zu Dir die Pilgerfchaff. n Von ©andern. Abenteuer wider Willen. Saurian Fnsel (Hong-Kong, China). — Der Maryknoll-Missionär P. Cairns, der vor mehr als drei Fahren seinen Sitz auf der Franz-Xaverinsel Sancian verließ, um in Kanton am Liebeswerk für die Kriegsopfer teilzunehmen, kehrte jetzt unter abenteuerlichen Umständen nach’ seiner Insel zurück. Das schwierigste war eine Dschunke zu annehmbarem Preis zu erhalten. Anfangs verlangte man von ihm nicht weniger als 3000 Dollar! Als endlich das Boot zu einem kleinen Bruchteil der früheren Forderung gemietet war, hieß es warten, bis es dem Bootsmann gefiel in See zu stechen. Die Fahrt war kurzweilig genug. Piratenkugeln schlugen in der Nähe ein und fast hätte es nicht des Detektivromans bedurft, mit dem P. Cairns „Zerstreuung" suchtet Wenige Stunden vom Ziel entfernt mußte nochmals das Boot gewechselt werde!» und nach glücklichem Eintreffen auf Sancian ließ das Gepäck so auf sich warten, daß der Missionär vorzog, nochmals auf das Festland zu fahren. Hier wartete und wartete er: schlief nachts auf dem Boden des Bootes, studierte Chinesisch, und disputierte am Tag mit den Leuten. Endlich kam das ersehnte Gepäck an — allerdings von dem ungetreuen Fährmann sehr erheblich reduziert. (Fides, Juni 1941.) MPionärs Erlebnisse. — Rom. — Die Maryknollmissionäre hüten auf der Insel Sancian die kleine Kirche, die den Ort bezeichnet, wo der hl. Franz Xaver im Angesicht Chinas aus dem Leben schied. Welchen Wechselfällen das Leben des Missionärs bis heute stets ausgesetzt ist, berichtet uns anschaulich P. Joyce, einer der Missionäre auf Sancian. — „Um 3.30 nachm, ging ein kleineres Kriegsschiff im tieferen Wasser der Insel gegenüber vor Anker. Eine kleine Gruppe ging an Land und bewegte sich auf die Mission zu. Ich wartete an dem Tor, und ein Schiffsoffizier verbeugte sich und schrieb auf ein Blatt in Chinesisch: „Wir kommen zur Inspektion". Er ging auf die Kirchtür zu, nahm seinen Hut ab, verbeugte sich ebenso wie seine zwei Begleiter vor dem Altar und gemeinsam gingen wir ins Gastzimmer. Der Offizier sah mein Brevier und erzählte mir, auch er habe eine Bibel. Er schaute sich nach andern Büchern um, und schließlich nach ein paar Modetorheiten. Die Menschenkinder haben über Schönheit oft recht verschiedene Ansichten. Diese Sarra-Negcr aus der Mission von Bikoro in Belgisch-Kongo halten diese unheimlichen Gesichtsnarben für einen wunderbar männlichen Schmuck. (Fides-Foto.) weiteren Bücklingen, die den Dank ausdrückten, konnte ich ihn ans Tor zurück--geleiten. Ich hatte kaum meine letzte Verbeugung gemacht, als ein rabiater Bursche mit völlig verzerrtem Gesicht aus mich eindrang. Er hatte in einem Haus der Ortschaft San Tei eine Flinte mit Kugeln gefunden. Der Eigentümer des Ges-wehres konnte ihm nicht begreiflich machen, daß die Flinte dem Feldschutz diente, und weil der gute Feldhüter den Burschen zu mir brachte, glaubte dieser, ich sei mit in die Geschichte verwickelt. Ich konnte die Sache unter den beiden nicht klären. Der ergrimmte junge Mann legte die Flinte auf mich cm, während ich nach Papier rief, um die Sache womöglich schriftlich zu klären. Aber der Bursche wollte nicht darauf eingehen. Er trieb mich mit dem Gewehr zurück, drückte durch Gesten und Gröhlen aus, daß ich zurückweichen sollte, wobei er in einemsort auf Englisch wiederholte: Kill kill. töten töten. Ich vermochte gegen die Zeichensprache wenig auszurichten. Auf der andern Seite war sein Manipulieren mit dem Gewehr nicht mißverständlich. Ich fügte mich also ins Unvermeidliche, ging etwa zehn Schritte zurück und schaute dann dem Burschen ins Gesicht. Es war mir klar, daß er versuchte, mich einzuschüch-tern, andererseits sollte er keine Furcht bei mir sehen. Als er mich so warten sah, lud er die Flinte, zielte und drückte ab. Er fehlte — natürlich, sonst könnte ich es ja nicht niederschreiben, aber die Kugel ging )art genug vorbei, um den Aermel meines Talars in.Bewegung zu setzen und chlug dann ein Loch in die Kirchenwand hinter mir. Der tapfere Bursche machte etzt kehrt und verließ die Mission. Daß ich dabei besonders aufgeregt war, konnte ich nicht wahrnehmen, mehr Eindruck machte auf mich die gedächtnismäßige Feststellung, daß ich als Vor-bereitung auf einen allenfallsigen Tod nicht etwa das Reuegebet, sonderst das Gebet vor dem Essen verrichtet hatte. Der Seeoffizier, von dem Vorfall sichtlich peinlich berührt, kam zur Mission zurück und schrieb in chinesischen Lettern: Es tut mir leid. Ich konnte den Burschen nicht hindern, die Flinte abzuschießen." Er lüpfte seinen Hut, verbeugte sich und kehrte zu seinem Schiff zurück. Uebrigens ist die Kugel in der Kirchenwand fetzt eines der Wunder der Insel geworden. Von allen Seiten kommen Abordnungen, um sie zu sehen. Allmählich stehe ich unter dem Eindruck, daß St. Chriitophorus, der sonst sehr zu mir hält, manchmal einnickt. Seit ich hierher in die Mission kam, wurde ich zwischen die feindlichen Linien genommen; zweimal wurde ich von Piraten beschossen; einen halben Tag wurde ich von diesen Piraten gejagt, auf der Rück-kehr vom Festland brach mir der Mast des Bootes, ein Segel wurde..fortgetrieben, ein Ruder brach ab, ich brauchte zur Ueberfahrt für 8 Meilen 35 Stunden, mußte mit der Bemannung über Bord springen, um das Boot vor dem Auslaufen auf ein Riff zu bewahren. Vor einigen Wochen wurde ich von bösen Winden gepackt, mußte die Nacht über im Freien halten bei einem furchtbaren Gewittersturm. Und setzt das Abenteuer mit der Flinte. Doch tatsächlich leide ich weder an Appetit noch an Schlaflosigkeit. P. Cairns, der Peteran von Sandern, ist zurück. Wir haben die beste Schule auf der Insel und die Genugtuung, eine Anzahl der Honoratioren der Insel in unsere Kirche mit über 20 Kindern aufgenommen zu haben. (Fides, Dez. 1941.) An unsere Soldaten über unsere Soldaten. (Brief aus Bamberg.) (Fortsetzung.) „Nun haben wir 14 Tage harten Kampfes hinter uns," meldet unser Gfr. Sedlmeier. „Morgens 10 Uhr fuhren wir los. Unsere Kompagnie war aus den Panzern verteilt, da die LKW wegen dem grundlosen Morast nicht über die Felder fahren konnten. Es schneite und war furchtbar kalt. Sehen konnte man kaum 10 Meter weit. Nach einer Stunde kamen wir an den Stadtrand zu einer Brücke. Der russische Posten hielt uns zunächst für Russen, denn der Zugsführer und ich hatten russische Zeltplanen umhängen. Wir sprangen alle ab und der Zugsführer rannte über die Brücke. Während die übrigen Russen flohen, steckte einer noch die Zündschnur an, um die Brücke in die Luft zu sprengen. Aber unser Zugsführer ritz flugs die Schnur ab. Er verbrannte sich dabei den Handschuh, aber die Brücke war gerettet. Drei Kompagnien Panzer und eine von uns Schützen waren bald in der Stadt, unsere übrigen Kompagnien kamen zu Fuß nach. Nun begann ein wildes Zagen. So zehn Stück russischer Panzer rannten hin und her und wollten fliehen. Einigen gelang es, die anderen mutzten daran glauben. Am Abend griffen die Russen mit 20 Panzern und einer Ans-zahl Infanterie neuerdings an. Aber unsere Patz und unsere Panzer erledigten ein Ungetüm nach dem anderen. Zwei rollten dicht Neben uns vorbei, da haben wir uns aber nicht mehr gerührt. Die schossen nach links und rechts wie verrückt. Aber unsere Pioniere waren „auf Draht". Sie hatten an einer Schnur drei Minen befestigt. Kam nun ein Panzer angerollt, so zogen sie von irgend einer Ecke aus die Minen flugs über die Straße und pumpst das Ungetüm flog in die Lust. Dann kamen noch unsere Stukas und erledigten den Rest." Nun lassen wir der schweren Artillerie das Wort! Unser Gfr. Frey, be?; schon öfter mit Br. Sedlmeier zusammentraf, war einmal mit seiner ganzen Abteilung von den Russen umzingelt. „Wir schossen direkt mit dem Geschütz auf die Kerle, daß die Fetzen flogen. Unsere tapferen Schützen haben uns befreit. Jetzt bin ich nicht mehr am Geschütz. Die Bombe eines Tieffliegers zertrümmerte unsere Haubitze. Wie durch ein Wunder bekam keiner was ab, die Haare standen uns aber zu Berge." Einmal war ich als Art.-Hilfsbeobachter der Kompagnie von Br. Sedlmeier zugeteilt. Die Munition haben wir damals nicht gespart. Mit. allen Schikanen bearbeiteten wir die Russen. Sogar die Gasmasken setzten die Kerle auf aus Angst vor unseren Nebelgranaten. Br. Sedlmeier war darob voll des Lobes." Art.-Gefr. Wintermantel berichtet: „Hier in diesem Eck gehts ziemlich toll her. Der eine wurde auf Störungssuche überfallen und getötet, der andere lies auf eine Mine und verlor beide Hände, wieder ein anderer sein Augenlicht usw. Eines Nachts überschüttete uns die rusf. Artillerie mit einem Feuerhagel. Vor und hinter unserem Haus schlagen die Granaten ein, einem Kameraden schlagen die Splitter das linke Bein ab. Am Morgen greift der Feind an und ist unter dem Schuhe des Nebels schon auf 300 Meter an unser Dorf herangekommen. Da, plötzlich steigt der Nebel hoch und wir schicken die Kerle mit blutigen Köpfen heim. Das halbe Dorf haben uns die Flieger schon in Brand geschossen und heute geht das Katze- und Mausspiel schon ivieder los. Die meisten Fenster haben wir mit Brettern vernagelt, denn die Scheiben gingen alle in Scherben." (Fortsetzung folgt.) Missionäre im Dienste der Wissenschaft. Deutscher Frcmz'skaner non der FaMn'jchen Regierung ausgezeichn't. — Rom. — Die Gesellschaft 'für Internationale Kulturbeziehungen „Kokussar Bnuka Shinkokai", die dem Auswärtigen Amt in Tokyo untersteht, hat aus Anlaß der 26. Jahrhundertfeier des Japanischen Kaiserreiches ein internationales Preisausschreiben für Nichtjapaner veranstaltet. Die drei zur Wahl gestellten Themen behandelten die charakteristischen Merkmale der japanischen Kultur, die kulturellen Beziehungen Japans zum Ausland und die kulturelle Stellung Japans in der Welt. Zwölf japanische Gelehrte prüften die etwa 500 Arbeiten, die von allen Teilen der Welt, auch von Italien eingeschickt wurden. U. a. wurde auch ein deutscher Franziskaner und früherer Missionär, P. Dorotheas Schilling, jetzt Professor an der Franziskanerhochschule An-tonianum und am Missionswissenschaftlichen Institut auf dem Ianikel, auf Grund seiner Arbeit über „Kulturelle Beziehungen zwischen Japan und Italien", mit einem Preis ausgezeichnet. P. Schilling behandelte die Tätigkeit italienischer Missionäre in Japan in Vergangenheit und Gegenwart, die Kulturmissionen, die aus Anregung und unter Leitung von Glaubensboten des 16. und 17. Jahrhunderts von Japan nach Europa und insbesondere nach Rom gesandt wurden, ferner die kulturelle Tätigkeit, die italienische Missionäre auf dem Gebiet der Schule, der Kunst und des Kunsthandwerkes entfaltet haben. Eingehend wurde die Tätigkeit der Jesuiten Alexander Valignano aus Chieti zu Gunsten der Schule, die Unterweisung der Japaner in der europäischen Malerei, "in Kupferstechen und Orgelbau durch Johannes Nicolao von Nola S. 2., und die Einführung der ersten Typendruckereien zur Darstellung gebracht. Haben sich doch die Jesuiten Valignano, Johannes B. Pesce aus Catanzaro und Franz Pasio aus Bologna um die Typendruckerei in Japan besondere Verdienste erworben. Es ziehen italienische Jesuiten, Dominikaner, Salesianer und Paulisten an uns vorüber. Schwarzer Komiker. Der Uebermut schaut dem schwarzen Schlingel aus den Augen. Offenbar Missionsschüler, im Apost. Vikariat Aliwal in Südafrika, muß er zur Erheiterung des Publikums beitragen, was ihm bei seinem Talent und seinem Temperament nicht schwer fällt. (Fides-Toto.) Es steht zu erwarten, daß die verdienstvolle Arbeit P. Schillings auf Koi-sten der japanischen Regierung in Japanisch und Italienisch veröffentlicht wird. Fällt sie doch mit ähnlichen Bestrebungen japanischer Gelehrter zusammen. (Fides.) Missionär als Sprachgsograph. — Peking. — P. W. A. Grootaers, ein junger belgischer Missionär, bisher studienhalber in Peking, hat kürzlich Anweisung erhalten, im apvst. Vikariat Tatung in der chines. Provinz Shansi Dienst zu tun. Der Grund für diese Anweisung liegt darin, daß P. Grootaeps als Spezialist für Sprach- ober Dialektgeographie gerade in Tatung ein besonders günstiges Feld für feine Wissenschaft finden dürfte. Die Methode, verwandte Worte verschiedener Sprachen und Dialekte entsprechend ihrer geographischen Verbreitung zusammenzustellen, nahm um 1880 in Deutschland ihren Ausgang und fand um die Jahrhundertwende ihren Weg nach Frankreich. Professor L. Grootaers von der Universität Söroen, der Vw ter unseres Missionärs, war der Begründer der Wissenschaft in Belgien uiid P. Grootaers hat vor seinem Eintreffen in China verschiedene Studien aus dem Gebiet der Dialektgeographie veröffentlicht. Professor Liu Fu von der Peita-Universität, der auch der Katholischen Fu Zen-Universität als Mitglied angehörte, legte vor einem Jahrzehnt den Grund zu der jungen Wissenschaft in China. Leider.starb er auf seiner ersten Forschungsreise, bevor er noch der Welt Forschungsergebnisse mitteilen konnte. P. Grootaers will sich nun für eine Reihe von Zähren auf das Studium von Ortsdialekten in einem Abschnitt des Avost. Vikariates Tatung verlegen, um auf sie später die Arbeitsmethode der Sprachgeographie anzuwenden. (Fides.) Die kathol. Missionen in Kolländisch-Jndien. Die Katholischen Missionen m Holländisch-Ostindisn. — Batavia. — Nach Mitteilungen des Zentralmissionsbüros Batavia betrug die Gesamtzahl der Katholiken tzolländisch-Ostindiens am 30. Zuni 1940 601.570; davon sind 92.010 Europäer und 509.560 Einheimische. Gegenüber dem Vorjahr mit seinen 549.690 Katholiken (88.352 Europäer und 461.338 Einheimischen) ist also ein Zuwachs von 51.880 Katholiken zu verzeichnen. Es bestehen in Holl.-Ostindien 10 Apostolische Vikariate und 6 Apost. Präfekturen mit insgesamt 583 Priestern, 478 Brüdern und 1724 Schwestern. Das einheimische Personal setzt sich aus 16 Priestern, 65 Brüdern und 203 Schwestern zusammen. Auf das Priestertum bereiten sich 51 Theologiepudenten vor, während die Kleinen Seminarien von 252 Knaben besucht sind. Die Gesamtzahl aller Schulgattungen beträgt 1796, d. i. 89 mehr als im Vorjahr. Von den 1467 Elementarschulen werden 837 von der Regierung unterstützt. Nahezu 160.000 Schüler und Schülerinnen besuchen diese Schulen. Von den 4420 Lehrern sind 1.180 Ordensleute und 3240 Laien. Nach einer vorsichtigen Schätzung beträgt die Gesamteinwohnerzahl Hull-Ostindiens 40 Millionen; von ihnen leben 30 Millionen allein auf Java. (Fides, Zuni 1941.) Der Mutter zulieb. Gertrud Fret. (Fortsetzung.) Frau Ender war eine, die iveuig sprach, am wenigsten von sich selber. W> kam es, daß Marta ihre hingebende Liebe immer als etwas Selbstverständliches angenommen hatte und so ärgerte sie sich nun umso mehr über ihr entschiedenes Nein. Wie ganz anders war doch die fremde Gräfin mit dem Zobelpelz und den feinen Spitzen! Und dann war auch Elli da, die keine Bedenken aufkommen ließ! „Was, wegen der Frau Mama willst du dir Skrupel machen? Ich sag's dir offen, mir ginge diese Frau auf die Nerven: so gar nichts Fesches, so. gar keinen Schick! Na, wenn Mütter so aussehen, dann bin ich froh, daß ich keine hab. Vater kommt mir nie in die Quere, Männer sind so viel großzügiger. Was soll denn auch Schlimmes daran fein, wenn wir in Gesellschaft einer seinen Dame nach Neapel auteln?" So hatte Elli eben vorhin gesagt, als sie und Marta von der Musikschule nach Hause gingen, und das hatte Marta aufgeregt und danim war fie daheim so übler Laune und ging auch früher gu Bette. Aber nun war's erst recht schlimm: sie konnte vor Aufregung nicht einschlafen und wollte doch das Elektrische nicht aufdrehen. Ei, da hätte Mama ja den Lichtschimmer _ durch die Türspalte erspäht und hätte sofort hereingeguckt und gefragt: „Kind, ist dir nicht wohl?" Eine solche Bevormundung! Und Marta war doch fast achtzehn! Elli hatte ganz recht, es war zum Nervöswcrden. Hätte Mama denn nicht wie Ellis Vater sagen können: „Kind, ich gönne dir die Freude!" Aber das sagte sie nicht, im Gegenteil! Marta wußte genau, daß die Mutter alles getan hatte, um diel Reise zu verhindern. Sie hatte mit Papa Dietrich gesprochen und mit Doktor Bender ebenso. Herr Dietrich hatte der besorgten Frau ins Gesicht gelacht wetzen ihrer Bedenken und Martas Vormund hatte sie kurz und unfreundlich abgefertigt. In, Marta wußte all das und im tiefsten Herzen war es ihr unlieb, der Mutter zu trotzen. Aber reisen würde sie eben doch. Und wlenn sie dann heimkäme mit tausend schönen Eindrücken, dann würde sie triumphierend sagen: „Siehst du, Mama?" und alles wäre schließlich wieder gut. Nur jetzt war es ihr gar nicht triumphierend zu Mute — das ist es ja den Leuten, die nicht einschlafen können, nie. Denn statt des Schlafes kommen einem allerlei Gedanken, lästige Gedanken oft, und man bringt sie nicht weg. Sv geschah, es der schlaflosen Maria und der Gedanke, der ihr aufstieg und sie festhielt, war ihr früher nie gekommen; eine Frage war's, eine Frage, auf 'die sie keine Antiwort fand: Warum hatte ihre Stiefmutter geheiratet? Eine Neigungsheirat war es sicher nicht und eine Geldheirat ebensowenig. Sie war die Freundin von Martas Mutter gewesen rind als die arme Mutter ihr Ende nahen fühlte, da hatte sie gesagt: „Klara, schau mir auf meine Kleine." Klara stand damals nicht mehr in der ersten Fugend: fie hatte ihren Beruf schon gewählt, sie war eine gesuchte Porträtmalerin: nun aber hieß es den Pinsel weglegen, und sich um einen kleinen Schreihals bemühen. Ob ihr das nicht-schwer gefallen war? Marta liebte kleine Kinder nicht sonderlich und sie war überzeugt, daß auch sie einmal solch ein unausstehliches Ding gewesen sei. Dazu kam. daß Papa oft übler Laune und gar nicht leicht zu haben war und als er starb, ohne Vermögen zu hinterlassen, da hieß es verdienen. Und das tat die nunmehr alternde Frau und weil ihre Kunst ihr keine gesicherte Einnahme versprach, nahm sie eine Stelle in einem Büro. Und Marta durfte unterdessen sorglos ihren musikalischen Neigungen folgen. Nun aber waren Martas Augen doch endlich schwer geworden und die langen Wimpern senkten sich sanft auf die weichen Mädchenwangen. Dann war ihr im Halbschlafs, als stehe die Mutter neben ihrem Bette, die zweite Mutter, und traumhaft stieg wieder die Frage in ihr auf: „Mama^ warum hast du den Papa geheiratet?" Endlich aber wußte sie nichts mehr und sank in traumloscn Schlaf. (Fortsetzung folgt.) Bruder Meinrad Hilst. Ick war seit drei Jahren schwer lungenkrank und hatte einen heftigen Huisten mit 2Iiisfc wurf. Da nahm ich Zuflucht zu Bruder Meinrad, er möge mir doch helfen. Und mein Gelbet wurde erhört: Ich bin geheilt. O. tz. R. Kt- Kt. Aargau. Bruder Meinrad hat uns auf der Stellensuche geholfen. Ihm sei herzlicher Dank gesagt. M. Kt. Schwyz. "Durch die Fürbitte des gottseligen Bruder Meinrad und des heiligen Joseph und Ant-, tonius ist uns zu einem Geschäfte verholfen worden. Veröffentlichung war versprochen. R. 2. K., Kt. Graubünden. Es wird berichtet: „Häufig litt ich an Unterleibsstörungen und wußte nicht, wie diese zu heilen wären. Da faßte ich als ehemaliger Einsiedler-Student volles Zutrauen zu Bruder Meinrad und siehe, heute treten diese Störungen nur mehr ganz vereinzelt auf. Bru°, der Meinrad hat geholfen und wird weiter helfen." H. K., Kt. St. Gallen. Man ist dringend gebeten, Erhörungen durch Bruder Meinrad zu melden an P. Cellerar, Kloster Einsiedeln. Herausgeber: Kongreg. d. Missionäre Söhne d. hlgst. Herzens Jesu, Millan-Bressanone. .Schriftleitung: Dr. theol. et phil. P. M. Raffeiner F. S. C., Millan-Bressanone. Druck: A. 2Beger’s Buchdruckerei, Bressanone. Nulla osta. — R. Prefettura, Bolzano — Gab. No. 5087, 28 dicembre 1939—XVIII. Missions-Haus Millan-Bressanone, Italia.