l. 21. Kamst HI den 2F^ May 1828^ StänVchem (G i n cs,e sc ü dc t). ^?üsics Liebchen, schläfst dl> schon? — Denkst an deinen Treuen? -^ Horch auf meiner Laute Ton Unter frischen Mayen! Leist,. leise ruft sie diesi: Schlummre süsi'.' Sich'die Nacht ist duftig lau,. Alle Stcrnlcm blinken,, U7ld den warmen Sommertha«! Blumenkelche trinken; Säusle dir ein. Lüftchen zu:- Saüftc Nüh'?! Sehnsucht schwellet mir die Brust,, Nach dem Sttr,!g,'wimmel, Min, zu Dir geht meine Lust,. Denn Du bist mein Himmel; Lattte,, lisple,, flöte sacht: Gute Nacht«' Scib'nes Vettchen, schliefe weich Um die zarten Glieder, Tauch« in der Traume Reich Meine Liebste nieder,, Msnne gaukle um mein Kind,- Leise — lind., Horch! die Glocke rufet fern, Mitternacht von« Dome, Vleichll glänzt der Abcndstern In dem Sitberstrome, Cm?« in des Vchlaf's Revier., Tr^um' pon mir! Leiftr Saiten— rauscht nicht so, Sterbt in Moll-Akkorden, Vis mein trautes Mädchen froh Eingewieget worden.. Schweigt nun, da sie schlummern will, Schweiget still! E„ Sträube.. ^!', , Gt w a s zur beschichte des H7amVyrismns, aUZ ver neuesten Ueit. V'ampyr nennt man elnen' Todten— der sein' Grab zur Nachtzeit verläßt, um die Lebenden zu schre- cken, zu quälen, ihnen selbst ihr Blut auszusaugen, oder sie gar zu tö'dtcn. Wenigstens so gibt sie der Volks^ aberglcmbe in einigen Theilen Illyricns, dann in Po- len, Ungarn und Ver nordwestlichen Türkey aus; und' der Glaube an diese Geschöpft der krubcstcn Einbildungs- kraft, und des altherkömmlichen volkseigenthlimlichen Aberglaubens ist bei diesen Nationen theilweise so stark und fest, baß man sich allbort ohneweiters dem Vor- würfe der Irreligiosität und Immoralitat aussetzen wür- de, wenn man öffentlich das Daseyn und Handeln der' Vampyre. läugnen wollte^ 'Das schlimmste bei der Sache' jedoch iss, daß in Fülge dieses allgemeinen Volksglaubens noch fcrnerö be- hauptet wird, daß Jeder, welcher von einem Vampyre ausgesaugt—Zetd'dtet—oder selbst nur geküßt ober be- rührt wird—- man denke!—nachdem Tode ebenfalls M Vampyr werden muß, und daß seiner — und der. Lebenden Leiden mcht anders ein Ende gemacht werden kann, als, durch die vollkommene Vernichtung, ici l:zt; Verbrennung des Vampyrkörpers selbst. Als untrügliches Kennzeichen eines Vampyrs aber wird angeführt: ») dessen Erscheinen und Herumwandeln nach dem Tode unt« dey Lebenden, in seiner srüherge- habten natürlichen Gestalt, l.) Der Umstand, daß bei ausgegrabenen Vampyren Leichnamen, versteht sich, den sie gehen immer wieder in ihr Grab zurück) selbst nach Verlauf einer langen Zeit des Verstorbenseyns (wo be- reits andere Leichname ganz in Verwesung ge- gangen seyn müssen), hingegen diese wohler- halten, unverwesen, ja selbst mit offenen Au- gen, rothen, meist blutigen Lippen, und ge- ftnken Gliedern, ja selbst fließendem Blute in den Adern, und endlich Nagel und Haare fort- wachsend, vorgefunden werden. So lautet die Volkssage! die selbst ein Lord V y - ron nicht verschmähte aufzufassen, und aus ihr ^in Unding ungeregelter Einbildungskraft, seinen ,,Vam- pyr« nämlich zu erschaff««. Doch wir wollen sich der- selben ganz'entäußern, wohl aber einen Blick auf älte- re , selbst protocollsmä'ßig erhärtete Facta verweilend hinwerfen. Schon Valvasor m seiner: «Eh« deß Herzogthumes Kram.« Hl. Wand, erzählt uns nicht allein alles Vorstehende, sondern auch noch mehr Facti- sches und mit geschichtlichen Zeugnissen Belegtes,. Der um die Aufklärung und philosophische Ge- schichteruhmvoll sich verewigte G. C. Horst, gibt uns in seiner: »Iauberbidliothek« I. Band, p. 25l, bis z,. 265. dann p. 264 — 279.) dann fcrners IV. Bd. p. 28? und p^ 288., V. Bd. p. 284 —392 über den serbischen und ungarischen Nampyrism noch mehrere geschichtliche Da- ten und Aufklärungen; doch eine Geschichte der neuesten Zeit die sich im benachbarten Dalmatien ereignete, ist in ihrer Darstellung im Morgenblatte d. I. Nr. 3«. von zu auffallender Art, als daß man selbe nicht zur Kenntniß des wißbegierigen Publicums brächte. Ein Franzose erzählt hier eim Thatsache, die er selbst erlebt haben, deren Prüfung aber der Einsicht der Leser anheimgestellt lassen will. »Im Iahrei8i6hattc ich," so erzählt er, „eine Fuß- reise durch Vorgoraz unternommen, und übernach- tete einst auf derselben in dem kleinen Dorfe Varbos- ka, (Verbosko)—Mem Wirth war ein reicher Mor- lakc, wenigstens nach den Verhältnissen des Landes, dazu ein sehr lustiger Mann, der den Wein liebte, und Bu-k Roglo nov isch hieß. Seine Frau war jung und noch schon, und seine Tochter, ein Mädchen von 16 Jahren, höchst liebenswürdig.« «Ich wollte in dem Hause einige Tage verweilen, um Trümmer von Alterthümern in der Nachbarschaft zu zeichnen; und die gastfreundschastlichen Leute räum- ten mir ein Zimmer in ilMM Hause ein, ohne Geld da' für zu nehmen. TNeI nöthigte mich indeß zu einer Iä, stigen Erkenntlichkeit, indem ich gezwungen war, mit meinem Freunde Roglonovisch so lange am Tische zu bleiben, als es ihm beliebte. Wer je nuL einem Mor- laken gegessen und getrunken hat, wird das Drückende einn solchen Nothwendigkeit würdigen können.« »Eines Abends hatten uns die beiden Frauenzim- mer bereits eine Stunde verlassen, und ich sang, um nicht trinken zu müssen, meinem Wirthe einige Lieder vor, als wir plötzlich durch ein fürchterliches Geschrey, das aus dem Schlafzimmer kam, unterbrochen wur^ den." »Bewaffnet eilten wir in dieses einzige Schlafge- mach ,bes Hauses, um zu sehen was da gäbe, und sahen darin ein schreckliches Schauspiel. Die Mutter bleich, und mit verwirrten Haaren, hielt die ohnmäch- tige Tochter, die noch bleicher auf dem Strohe, daß ihr zum Lager diente, ausgestreckt dahin lag, und rief einmahl um da-s andere: »Ein Vampyr! Ein Vam- pyr! Meine Tochter ist todt!" ^Wir brachten indeß die arme Khawa (so hieß die Tßchter) bald wieder zu ssch^ und sie sagte nun aus, baß ein blasser Mensch, eingewickelt in sein Leintuch, zum Fenster hereingestiegen sey, sich dann auf flc ge- worfen , sie gebissen, und fast erwürgt habe; auf das Geschrey, daß sie erhob, sei er enlfloh.en, und sie selbst in Ohnmacht gefallen.« »In dem Vampyr wollte sie,einen Menschen bcs Ortes, Namens Wircznany, der voc 15 Tagen gestorben war, erkannt haben. Am Halse hatte fle übrigens einen kleinen rothen Fleck, doch weiß ich nicht, ob es nicht etwa ein natürliches Zeichen (Maal) war, oder ob es nicht vielleicht ein Insect gebissen oder ge- stochen haben konnte. Als ich diese Vermuthung äußerte, stieß mich der Vater unfreundlich zurück; die Tochter aber weinte, und rang die Hände, indem sie ohne Unterlaß rief: Ach, daß ich so jung, ohne ver- heirathet zu seyn, sterben mußl Die Mutter aber sagte mir Schmähworte, nannte mich einen -Ungläu- bigen,« und versichert«, daß sie dcn Vampyr mit ihren beiden Augen gesehen, unb Wircznany wohl er- kannt habe. Ich sah mich daher genöthigt zu schwei- gen.« »Alle Amulette, die sich nur im Hause und im Dor- fe vorfanden, wurden nun bald dem Halse der Khawa umgehangrn, und der Vattr schwur, daß er dcn näch- sten Morgen den Leichnam dos Wircznany ausgrabm, und in Gegenwart aller seiner Verwandten verbrennen lassen wollc.^ »In höchster Unruhe verging die Nacht, und nichts war im Stande, die Menschen zu besänftigen.« «Mit Tagesanbruch war das ganze Dorf in Be- wegung; die Männer waren mit Flinten und Han- schars bewaffnet, die Weiber trugen glühendgemachte Werkzeug«, und die Kinder hatten Steine und Stöcke.« »So begab man sich nach dem Gottesacker unter Geschrey und Schmahreden gegen den Todten, und nur mit Mühe konnte ich mich durch die wüthende Men- ge durchdrängen, und an das Grab selbst gelangen. Das Ausgrabcn dauerte sehr lange, denn jeder wollte Theil daran nehmen, und so war Einer dem Andern im Wege. Selbst Unfälle würden geschehen seyn, ohne Intervention der Alten, welche endlich bestimmten, daß nur zwey Männer den Leichnam ausgraben sollten.« »In dem Augenblicke, als endlich das Tuch, daß den Körper des Todten bedeckte, hinw^ggenommen wur- de, ertönte ein so furchtbares Geschrey, daß mir die Haare zu Berge standen. Es kam von einer Frau, die mir jur Seite stand, und deren Worle: ,Es ist «ein Vampyr! Er ist nicht von den Würmern gesres- ' ,sen worden!« sogleich von hundert Menschen auf ein- mahl nachgeschrien wurde. Zugleich erfolgten zwan- zjg Flintenschüsse, die den Kopf des Leichnams zer- fleischten^ und der Vater, so wie die Verwandten der Khawa zerstachen darauf diesen selbst, mit ihren lan- gen Messein. Die Weiber singen auf Leinwand die rothe Flüssigkeit auf, die aus diesem, durch Schüsse und Sliche zerrissenen Körper floß, um damit — den Hals der Kranken zu reiben. Darauf ward der Leich- nam von mehreren jungen Leuten, nachdem er voi- sichtig auf einem Fich/ensiamme befestigt worden war, auf einen, dem Hause des Roglonowisch gegenüber er- richteten Holzstoß gebracht, und unter Tanzen um den- selben, und unter Geschrey verbrannt. Der widrige Ge- ruch, der badurch erregt wurde, zwang wich bald mich zu entfernen, und ich ging zu meinem Wirthe zurück. Sein Haus fand ich mit Menschen gefüllt; die Männer mit ihren Pfeifen im Munde, die Frauen alle auf ein- mal redend, und die Kranke mit Fragen bestürmend/ die noch immer ganz blaß, nur mit Mühe ihnen ant- worten konnte. Ihr Hals war mit d,cn in die rothe Flüssigkeit getauchten Linnen verhüllt, die mit den halb- enMv'ßtcn Schultern der armen Khawa einen schaudere lMfttn Kontrast bildeten.« „Bald verlief sich jedoch die Menge, und ich war der einzige Fremde, b.er im Hause zurückblieb. Die Krankheit war langwierig. Khawa fürchtete sehr die Annäherung jeder Nacht, und immer wünschte sie, Je- mand um sich zu haben, der l>ei ihr wachen sollte.« «Da ihre Aeltern durch ihre täglichen Arbeiten er- müdet, sich kaum noch aufrecht halten konnten, so both ich meine Dienste als Krankenwärter an, undmitDank- barkcit wurden sie angenommen. Nie werbe ich die Nächte vergessen, die ich bei diesem unglücklichen Ge- schöpfe zubrachte. Wenn der Fußboden knarrte, wenn der Wind an das Haus schlug, bei dem geringsten Ge- rausche erzitterte Khawa. War sie eingeschifft,,, so hatte sie schreckliche Visionen, und oft erwachte sie mit furchtbarem Geschrey. Zuweilen, wenn sie merkte, daß ihre Augen sich schließen wollten, sagte sie zu mir: »Schlafnicht cin, ich bitte dich! Nimm den Rosenkranz »in die eim Hand^ und deinen Hanschar in die andere, »und bewache mich >» Dann wollte sie wieder nicht ein- schlafen, als wenn sie meinen Arm mit ihren beiden, Handen festhielt. Nichts konnte sie von den finstern Ideen abbringen, die sie verfolgten." »Nach einigen Tagen war sie bedeutend magerer ge- worden; ihre Lippen waren ohne Farbe, und ihre großen schwarzen Augen schienen noch glänzender zu seyn; sie war in der That schrecklich anzusehen) Die Nacht vor ihrem Tode, sagte sie zu mir: »Es ist meine Schuld, »wenn ich sterbei Der unb der (sie nannte mir einen «Namen) wollte mich entführen. ^) Aber ich wollte »nicht/ und verlangte von ihm vorher eine silberne »Kettei er ging nun nach Macarsla, um eine ^u kau- „fen,und während de^ Zeit ist der Vampyr gekommen „Doch," fügte sie hinzu, »wenn ich nicht im Häuft »gewesen wäre, wilrde er vielleicht meäne Mutttr ge- »tödtet haben; und so ^st es besser!« — »Den andern Morgln lieS sie ihren Vater kommen, und sich von ihm versprechen,, daß er selbst die Kehle jhr abschnitte, damit sie nicht auch ein Vampyr wer- de, von.einem andern wollte sie es nicht geschehen las- sen. Dann umarmte sie ihre Mutter, und bath sie, einen Rosenkranz am Grabe eines Heiligen in der Nahe des Dorfes zu weihen, und ihr ihn zu bringen.« »Ich mußte das Zartgefühl dieses Bauernmädchcns bewundern, denn sie bezweckte dadurch bloß, ihre Mut- ter in ihrem letzten Augenblicke von sich zu entfernen. Nachher empfing sie die Sacramente mit Demuth und Ergebung. Nach zwei oder drei Stunden wurde ihr Athemhohlen stärker, und ihre Augen waren unbeweg- lich. Auf einmahl ergriff sie den Arm ihres Vaters, und machte eine Anstrengung, als ob sie sich an seine Brust ^werfen wollte, und — sie hatte aufgehört zu seyn! Ihre Krankheit harte 11 Tage gedauert. Wel- che FolgenZ des Vcrurtheilcs!« »Wenige Stunden nachher vcrlicß ich das Dorf.« — So weit der Erzähler. — Wenn wir diese seine tragische Erzählung mit Be; dacht nochmahls durchgehen , so finden wir wohl hie uno wieder im Dunckel des Vorgegangenen einige Lichtpunc- ') Um sie dann z» heirathc» ; a»f eine solche Wcise wird cin grosier TlM der „,orlatt,sch?n Hm'athcn gc,schc»ssc». te-^bie zur natürlichen Erklärung und Aufhellung des ganzen Vorfalles hinreichen dürften. Immer aber bleibt der Mensch ein physisches so wie psychisches Räthsel; und wenn wir nicht den Fall eines Betruges von Seite des übervcrliebten oder sich rächenden Liebhabers, als zur Aufklärung des Ganzen hinlänglich annehmen wollen, so könnte wohl vielleicht die hysterische Einbildungskraft des liebessiechen Mädchens, geleitet vom localen Aberglauben, die so tragische Ent- wicklung allein herbeigeführt haben. Noch ist jedoch- all' dieses Supponiren zur Aufklärung des Ganzen nicht hinlänglich.. Man erinnere sich nur des seit 2 Wo- . chsn im Grabe unverwest gelegenen W>rcznany> dessen Bluten, ic. — Schade, daß der Franzose nicht näher diese Leiche besah, und beschrieb; überhaupt ab«r eini- ge wichtigen Haupttz- wie bil- lig-, finden wir- uns gehalten, unser- Urtheil hiewegerr nicht vorschnell' abgeben zu wollen, damit es Uns nicht so gehe, wie jenen Naturforschern, die nach der ober- flächlichen Ansicht Amerikas und seiner Bewohner: er- steres hypothetisch als für spater-erst den Meeresfluthen entstiegen — letzteres nebst den?anbesproducten selbst, aber-für unreif noch erklärten; wahrend man vornicht lange in Südamerika, und nun sogar in Nordamerika selbst, archäo-logische Denkmähler entdeckte, deren Er- richtung unläugbar von sowohl körperlichen als geisti- gen Kräften zeugen, die man jenem hypothetischkreir- ten, sogenannten unmündigen Urvolke doch nimmermehr zumuthen kann. Die merkwürdigsten Reste dieser Art sind die in Palanque (in der alten Provinz Guatimala) entdeck- ten. Sie beweisen aufs sicherste,, daß die neue Welt weit früher bevölkert war, als man bisher glaubte; Venn diese Spuren alter Kunst reichen vielleicht über die Zeit hinauf, wo die Geschichf« der europäisch-asiati- schen Völker aus dem Zwielichte der Fabelwelt tritt. Noch mehr jedoch! Vor Kurzem hat, sw'e es uns das Morgenblatt vom Jänner d. I. berichtet) ein Herr W arden der Pariser Akademie der Wissenschaf- ten eine Abhandlung vorgelegt, in der er mehrere, in den vereinigten Staaten von Nordamerika entdeckte und untersuchte alte Denkmähler, auf eine interessante Weist mit den Palanque'schcn Ruinen in Verbindung bringt. Diese, so lange Zeit in den dichten Wäldern Nord- amerikas verborgenen Alterthümer bestehen in beträcht- lichen Werken, die vom mittägigen Ufer des Eriste's bis zum mexikanischen Meerbusen, und dem Missouri entlang, bis zu den steinigten Gebirgen hin, vorkom- men. Es sind: 1.) Festungswerke; 2.) Tumuli, oder Grabhügel; 3.) paralelle Erdmauern; 9.) un- terirdische Gemäuer v>m Erde und Backstein; 5.) m die Erds getriebene Schachte; 6) Feffen mit Inschrif- ten; ?.). Götzenbilder; 8.) Schaalthiere, die andern Landern angehören; und 9.) Mumien. So wie die Trümmec von Palanque in Südame- rika sich mit den ältesten Denkmählern Europas mes- sen können, so sind auch die im Norden Amerikas emi: nent und entscheidend,,- wenn gleich nicht so ausgedehnt und kollossal wie jene: immerhin aber noch großen Er- staunens würdig., So hat ein altes Festungswerk im Ohio Staate über 100 Acres Flächenraum, und ist mit einer,, an der Grundfläche-20 Fuß dicken und 12 Fuß hohen Mauer, nebst einem, gegen 20 Fuß brei- ten Graben umgeben. Auf den Mauern der Vcrschan- zungeNs und den Grabhügeln selbst,, fand man Bäume von ungeheurer Dicke, an welchen man oft ganz deut- lich über H00 Jahresringe zahlen konnte; übrigens ist aber noch zu bemerken, daß bei den. heutigen Indiern weder Grabhügel noch. Verschanzungen' üblich sind. 'Die Götzenbilder,, die man im Staate Tenessee und zu Natchez im Staate Mississippi fand, die Seemu- schcln vom Geschlecht, Muue, die in einer alten Schaiu ze in Kentucky gefunden wurden, die Mumien in den Kalkhöhlen desselben Staates; endlich die hieroglyphi- schen Inschriften, die man auf einem Felsen im Staate Massachussets sieht, sind eben so viele wichtige Bei- träge zu der großen Frage über den Ursprung der Be- wohner der sogenannten neuen Welt, als Beweise, daß es auch dort einst,, vielleicht vor Jahrtausenden schon, große und kultivirte Völkerschaften gab, die, wie alles, mit der Zeit untergingen, und uns bloß diese wenige, von Dornen und Nesseln umrankten Denkmahle ihrer gewesenen Größe hinterließen. Kevatteur: ^r. 5'av> Mcinrich. ^erl?gcr: Dgnaz M. EMer v, Rleinmayr.