Gedruckt mit Edlen von Kleinmayer'sche» Schriften. Dienstag den 7. März ' 3 ' F. Oesierreichische Staaten. Wien/ vom 23. Febrnar. ^eute und morgen wird die Trauerandacht für weiland Se. Maj. Kaiser Leopold ll. ab' gehalten. Die höchsten Herrschaften erscheinen dabey ü'cogniso, durchaus im Trauer. Se k. k. Naj, haben sich, aus besondern gnädigen Rüclslckttn für den gegenwärtigen Besitzer der in Nieder . Oesterreich, (V. O. M B.) gelegeuen Herrschaft Schwarzenau, und des dasigen PostHauses, bewogen gefunden, demselben ebeufalls die Bewilligung zu erthel len , besagte Herrschaft sammt Hosthaus, und allem was dazu gehöret, aus dem Wege einer mit Nebengewinn'!!en verbundenen öffentlichen Lotterte, zu'veränNrn. Nach Inhalt der dar. udcr besonders gedruckten, von den dvhen Be« Horden untersuchten und genehmigten umständli« chcn Darstellung, ist diese an der von Wien nack Budwels führenden Possstrasse, Z Milen von der Böhmischen Grenze eutlcgene, ganz schul» densrcyeHlllschaft^chwarzena'l,welche durch ihre tage, und ihre in Feldern, Wiesen, Waldun, gen, Teichen, ur.d ^brfiagen bestehenden Be« standtheile, so wie durch ein herrliches Wohn« gfba'l'de, durch Meyereyen :c,, alles was znm Betrübe und zum Genuß der landwirthschast geboret, in sich vereiniget, und mit dem, was in allen Zweigen die Benützung fordert, treff. l,ch ausg stattet ist, mtt Inbegriff des Post. Hauses- durch geschworne, sachkundige Schätz, leute. auf den Werthbetrag von 889,369 Guld. in W W. angeschlagen worden. Die Aussvie. lung geschieht' durch «3,ouo Lose, in fortlau, senden Nummern, jedes zu iF Gulden W. W. Unter diesen Losen sind 4201 Gewinntreffer. Einer gibt die Herrschaft, die übrigen Tresser sind einzeln von 40,00^ Gulden W> W-, «nd vcrhältnißmässig mehrtre von l«oo bls 2« Gus. den Die letz^gezogene «lummer erhalt das PostHaus sammt Zugebör Die Ziehung ge. schiebt unter önentlicher Autorität, durch zwey Glucksräder, wovon eincs die Nummern der Üose, das andere die gleiche Anzahl mit In-begriff der Gewinnsie enthält. Die öffentliche Ziehung wird am '- Sept. l. I Statt finden. - Die Lose werden durch die hiesige Großhand, lung der Herren Gebrüder Smitmer ausge« fertiget, welche auch für die Emlagen vls nach geschehener Ziehung, so wie fur die Aus-zahluna der Gewinnste und sur die schulden, freye Mbergabe der Realitäten, sammt Zuge-hör, ihre Haftung einlegen. (W- Z.) P r a g. Nach den neuesten Wiener Briefen, sind nicht nur die Hofquartiere nunmehr bestimmt aufgesagt, sondern Se. Maj. der Kaiser von Rußland soll auch schon sewr Villmlchas! Keil Befehl ertheilt haben, siH reisefertig , zu halten, und es ist wohl nichr mehr daran zu zweifeln, laß der Conareß seinem Ende nahe ist- ' (P. Z) Folgendes ist der Inhalt eines Wvatschrei, benß aus Wien vom 18. Biests (welches wir unsern Lesern mittheilen, ohne seine Aecht' heit offiziell verbürgen zu können.) ^bcrmahls ist ein wichtiger Schritt zur glücklichen Ausgleichung der europäischen An. gclkge»hciten geschehen. Die Vereinigung Bel-g ens mit Hoüaud, unter dem Scepter des louverair.en Fürsten, dessen Lande zu einem Königreiche erhoben worden, ist definitiv bestimmt. Nur das Luxemburgische wird von dein holländischen Reiche getrennt, und tömmt als integrire^der Theil Deutschlands an die Secondogenitur des Hauses Oranien ; der Her» zog von Luxemburg macht olso einen deutschen Neichstaiid aus. -^ Die Kaiserinn Marie Loluse tritt in eigenem, und im Namen ihres Soh» nes die Herzogt« l»mer Parma, Pilieeuz« und Guastalla 'ab, welche als Entschädigung der ehemaligen Königinn von Httrurien zufallen sollen. Sie entsagt zugleich dem Titel einer Kaiserin, und führt jenen einer Erzherzoginn von Oestereich, so wie der Prinz, ihr <^ ohn, jenen eines Erzherzogs von Oesterreich. Ihre Ilppanage sind die in Böhmen gelegenen foska» nischen s:llodien, und sie soll auch dort ihren Wohnsitz ausschlagen. Künftige Woche wird der König von Sachsen hier erwartet. Im herzogt. Flbert'schen Palla« sie werden seine Appartements zubereitet. Preußen. In Vreslau ist, um bie Gewerbs. Frey. heit ohne Beeinträchtigung der ehemahls Zwangs« berechtigten einzuführen, folgende Einrichtung getroffen: Sämmtliche Berechtigungen der Ge« werkele., 636 an derZahl, smd au"f«,,165,320 Thaler taxirt, und die Eigenthümer erhalten darauf Schuldscheine zu 4 is2 v. H. an Zinsen. Sobald die seit ,8>o rückständigen Zin. sen ylcichzeifig mit den laufenden binnen vier Jahren abgezahlt worden, geht es an Einlö» sung der Schuldscheine, wobey diejenigen Ei« geinl-.ümer am ersten zur Zahlung kommen-, Ae sich zum stärksten Nachlasse erb ethcn. Die ^.a^ zur Berichtigung des Kapitals lind der 5i/ fiossenen fahren, durch recht viele Masken, welche sie bezahlte, zu beweisen, daß das Volk glucklick nnd 5"fr,ede!, sey I„ di>scm Jahre gab es wenig Masken, adcr nie mehr Ncugle» rigc, lim sie zu sehen. Der fette Ochse — der Helb ber drey letzten FaschinaMge, Nchß Schlachtopfer, von außerordentlicher Corpu« lenz —ging von einem glänzenden den Zuge begleitet, durch alle Straßen und auf allen Boulevards umher. Er erhielt Zutritt in bie Höfe des Louvre, er zog vor dem Augen des Königs vorüber; er erschien im Pallaste des Herzogs vou Orleans; unb erregte allenthalben Bewunderung, da er 2500 Pfund wiegt. Ain Faschingsdienstag? war etwas mehr Lärm, als an beyden vorhergehenden Tagen. Eine unzäh« lige Menge Wägen führen durch die Straße St. Honore und über die Boulevards. Se. Maj. wollten Zeuge der Freude Ihres Volkes seynl Sie fuhren in einem achtspännigen Wagen über die Boulevards, und wurden allenthalben mit den lautesten Iubelrufe: Es lebe der König'. Es leben die Vourbons! begrüßt linter den Mummcreyen wur eine der merkwürdigsten, die Karrikatur aller Pariser Journale. Jedes derselben war in die Tracht gekleidet, welche ihn» der gelbe Zwerg sle I^^in lZUNk,ein zu Paris erscheinendes satyrisches Journal) zu geben be« liebte; das Einzige, was lächerlich dabey schien, war, daß sich diese Herrn alle suf demselben Wagen befanden, sintemahlen sie sonst eben nicht so guteFreunde sind, um in einer Kutsche mit einander zu reisen« (G. Z) Wie groß die Vorurtheile des Volks noch in der Nähe von Parls seyn, zei gt die Enlde. ckung eines Betrügers, welcher vorgab, er köline die Konscribirten durch Zauberformeln frey machen. Er hieß Nagels. Eine Frau / die ihm glaubte, verlor so »100 Fr. ; sie ml'ßte dreimal eine Summe Geldes sammt den Priesen ihres Sohnes in Brod verbergen, und sie dann an bestimmten Orten hinter sich werfen und nicht mehr zurückschauen. (B. v. T Die Generaloikarien der Diözese von Paris haben am 2c;. Januar das Fastengeboth sü> dieses Jahr erlassen, und in demselben die Pfarrer autorisirt, alle diejenigen von dem Geimß der Fastenspeise zu dispensiren, welcke außer Stand seyen diesem K'rchcngcbothe Genüge zu lei« sten An dem Charfteitage ist es veiboten, Eierspeisen zu genießen. (P. Z) G r 0 ß b r i t a n. i e n Am 28. Jan. wurde Miß Eleonore Dick« son von der Kings . Bcnch zu sechswöchcntli, chcm Gefängniß verurtheilt, weil sie sich und Gewalt der Verhaftung des Obersien John Gorim Sinclair/ der sich bey ihr befand, widersetzt hatte. Drey Beamte des Skerifs die den Auftrag hatten, den gegen den Ober« sien ausgesprochenen Verhaftsbefehl in Voll« ziehung zu bringen wollten sich eben an der Thüre dieser unerschrockenen Amazone seiner bemächtigen, als letztere ein Gewehr mit ei« «em Vayonnctte in der Hand, erschien, und die Gerichtspersonen in die Flucht schlug. (B. v, T ) Die aus dem Terel ausgelaufene, und durch einen Eturm zerstreute holländische Eskadre soll nach dem mittelländischen Meere bestimmt seyn, um dem Dey von Algier einen Besuch «bu'statten. Sie hat verschiedene «rte» von Geschenken am Bord, die, wie wir erfahren haben, fur den Dey bestimmt si.'.d, und wenn Se. räuberische Hoheit nicht Raison anneh. »nen, so sird die Holländer alle bereit, einige von den Unterhändlern ans Land zu setzen, tvie sie weiland Tromp gebrauchte. Der alse Machlin pflegte zu sagen: „die Kanon n eines tinienschiffes von 74 Kanonen sprechen alle Sprachen;" und die jetzige Negierung von Holland scheint Lust z» haben, dieses Expe. riment mit Sr. algierischen Hoheit vorzuneh. «nen, wenn sie sich mit den Kleinigkeiten, die «nan ihr zum Geschenk darbietet nicht begnügen «ill. (K. 3) T ü r k e y. Dk hohe Pforte begehrt, Ragusa soll wie. ber als unabhängige Republik unter dem Schu« tze der hohen Pforte konstituirt werfen, ^an fügt bey, aus Nagusa vom »/. ^än., man glaube nicht, daß dieß der Gegenstand e?nes Zwists zwischen Oesterreich und der Pforte ab» geben werde. (G. Z) M ls z ellen Oessentlichen Blättern zufolge, baben die Jesuiten ein Collegmm zu Tums errichtet, und sind daselbss. so wie in andern afrikanischen Staaten, sehr wobl aufgenommen. (K. Z ) Zu Marlie bey Valenciennes, ist ein altes Gebärd' von 2 Stockwerke», daß zu einer Nagel ' Fabrik diente, und in welchen 200 Zirbei-ter beschäftiget waren, am >a. Febr. plötzlich eingestürzt, und hat mehr als 50 Arbeiter im Schütte begraben. Die meisten, dte in den obern Stockwerken sich befanden, wurden noch hervorgezogen, und nur ein Einziger wa' todt, mehrere aber waren verwundet; doch mehr als Z", l>ie zu ebener Erd: arbeiteten, si„d vom tiefen Schütte bedeckt; man hört sie rusrn und weheklagen; man wendet gleich alles zu dersel« ben Rettung a» : aber die Arbeit konnte n^cht so geschwind, als man wünschte vor sich gebe«. (W. Z.) Wechsel , Cours in Wien. am 23. Februar l8'F. Conventionsmünze/ vo» hundert 270 is4 fl. Marktpreise m Laibach den 4. März 1315. Getreidpreis Brod«-und Fleischtaxe Theu lMitl «Mind. «^ <. E i n -------!-------^-------Für das Monat März Muß- Wienermetzen ^"" ^ 1215. ss w"^" .^_____________fi.lkrlfllkr.«,l. ,kr. ^^^^___________s" Pl^l 9 Waihtn ... 7 — 6 52 <^ — » Rllndsemnlel ... l — 2 ^^ Kukuruz ... — — —«»—— , ord. dello .... , «» 4 2I Korn < . . . 6 —--------------— » Laib Wuihenbtod . 8152 ?"st?n ... 4 »8 — — — — ' detto Schorschizenlaig 3 » ,H _ 3'ls . < . . 4 00 — ,------------- » delto dello ... »2262 « V"N .... z .2! 2! 6j—I- » Rindfieisch .... 7 ^l-- -