Erscheint Insertionsgebiihren: jeden Samstag Für die ZspalligeZeile oder deren Raum be, lmalig« und kostet: Einschaltung « lr., 2 Mal 8 tr., 3 Mal W kr. Milder Post ganzjährig . . fl. 5 — Stempel iede« Mal 3N kr. halbjährig . . „ 2,50 Für Laibach ganzjährig . . ff, 4.— Redaktion und Administration: halbjährig . . „ 2.— Klofterfrauengaffe Nr. 5? (gegenüber dem Eafino). Für die Zustellung in'« Haus find ganzjährig 5l> lr Zuschriften und Geldsendungen halbjährig 30 fr. zu entrichten. find zu richten a» den Eigenthümer de« Blatte« NIMV Einzelne Nummer 10 tr. Manuskripte werden nicht zurückgesendet. Zeitschrift für vllteMMslhc Interessen. Eigenthümer, Herausgeber und verantwortlicher Redakteur: I>6t6i- <^i-ÄS86l1i. I». Jahrgang. Laibach am 29. August 1868. ^3 37. Freunde unserer Nation! Die l. k. Landesregierung hat die «Statuten des „Ver» eines zur Wahrung der Volksrechte" genehmigt. Der Verein kann somit auf deren Grundlage seine Thä» tigleit beginnen. Der Zweck des Vereines ist: Wahrung und Verwirkli­ chung der Rechte der slovenischen Nation, insbesondere der vollen nationalen Gleichberechtigung auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens. Obwohl es mit Rücksicht auf diesen edlen Zweck selbst­ verständlich erscheint, daß jeder unserer Landsleute, jeder Freund unseres Volkes und unserer Heimat, und überhaupt jeder Ehrenmann, der jedem Volle gibt, was ihm gebührt, — mit Herz und Gedanken unserm Vereine angehört, so muß doch solche volksfreundliche Gesinnung sich auch öffentlich manife stiren durch den Beitritt zum Verein, damit die­ser, eine große Anzahl Mitglieder zählend, ehrenvoll und einflußreich vor die Oeffentlichkeit tritt. Zu diesem Ende sendet Euch, Slovenen! das Grün­dungscomitö diesen Aufruf mit der freundlichen Einladung, dem Vereine beizutreten. I m Kampfe für die Rechte des slovenischen Volkes be­trachtet der Verein das geistige und materielle" Wohl desselben, als sein Endziel und seine Hauptaufgabe. Es wird daher alles, was in diesen weiten Umfang fällt, die Tätig­keit des Vereins in Anspruch nehmen. Er wird daher so­wohl aus Schule, Amt und alles öffentliche Leben — wie nicht minder auf die Gemeinde» und Landesvertretungen auf die volkswirthschllfllichen und gewerblichen Verhältnisse und überhaupt auf alles sein Augenmerk richten, was das Glück ober Unglück unseres Volkes bildet. Der Verein wird es als seine Pflicht erkennen, wo er Unrecht wahrnimmt, kräftig seine Stimme zu erheben bis an jenen Ort, wo man das Unrecht in Recht zu verwandeln vermag. Wie es aber die Pflicht unseres Vereines ist, darüber zu wachen, daß die nationalen Rechte nirgends verkümmert werden, so wird es unser Verein auch nicht außer Acht lassen, das Voll aufzumuntern und anzuleiten, damit es selbst auf gesetzlichem Wege feiner Rechte sich bedient, und nicht die Hände müßig in den Schooß legt, da vereinte Kräfte zur Beseiti­gung der Hindernisse für die Verwirklichung der Volksrechte und des Volkswohles nöthig sind, — und damit das Volk selbst auch jene Einrichtungen einführt, welche es zur wahren höhern, und stets christlichen Bildung führen und ihm die Lasten und Beschwernisse des Lebens erleichtern. Um die Wünsche und Bedürfnisse des Volkes zu er­fahren, wird der Verein Hauptversammlungen seiner Mit­glieder und auch Volksversammlungen unter Gottes freiem Himmel veranstalten, und was in diesen öffentlichen Versamm­lungen — nicht bei verschlossenen Thüren — beschlossen wer­den wird, wird in der Form von Resolutionen, Petitionen oder Beschwerden der Landesverlretung oder Regierung einge­händigt werden. Was aber immer der Verein beginnen mag, stets wird das Gesetz sein Leitstern sein. I n aller seiner Thätigkeit wird der Verein nie vergessen, daß dem Slovenen der Glaube seiner Vater ein Heiligthum ist, das nirgends und von Nie­manden verletzt werden darf. Weil wir Slovenen insgesammt dasselbe Endziel ver­folgen: das Glück und den Wohlstand unseres Volkes unter den Fittigen eines mächtigen Oesterreich, und weil uns in der Politik noch mehr als sonst wo Einigkeit noth thut, — nach den Gesetzen aber politische Vereine leine Zweig­vereine (Filialen) bilden und auch mit keinem andern politi­schen Vereine in Verkehr treten dürfen: daher ist es un­umgänglich nothwendig, daß wir alle Einem Vereine bei­treten, damit wir einig bleiben in unfern Wünschen und Ansichten und einig in unserm Handeln. Ein neuer Schritt zur Vereinigung aller Slovenen! Dieses, geliebte Landsleute, sind die Wünsche des Grün» vungscomitö, welches um so eher die baldigsten zahlreichen Beitrittserklärungen erwartet, da im Kurzen die erste allge­meine Versammlung einberufen werden soll, in welcher nach den Statuten die Wahl des neuen Ausschusses erfolgt, da­mit sodann kräftig der Verein seine Thätigkeit beginnt. Brüder aus allen slovenischen Gebieten! höret die Ein­ladung de« Coutit6! Reihet Euch Alle ein in den Kreis de« Vereines, die Ihr ein lebendiges Gefühl für das Wohl der Heimat habt; Ihr weißt ja, daß nur die vereinte Kraft Werth hat! Niemand halte sich versteckt, denn es gilt die heiligen Rechte des Volles! Das Dreigestirn: „für den Glauben, die Heimat, den Kaiser!«, welches immer das Nanner des slovenischen Volle« bil­dete, wird auch unserm Vereine in all' seinem Schaffen der Führer bleiben und unter diese siegbringende Fahne laden wir Euch in den heimatlichen Verein mit dem Zuruf: Gott schütze das slovenische Voll! Laibach, am 20. August 1868. Da« Gründungscomits des „Vereins zur Wahrun g der Volksrechte.« Vemerlung. Die geehrten Redaktionen der slove­nischen und der volksfreundlichen deutschen Zeitschriften wer­den freundlichst ersucht, diesen Aufruf in ihr Blatt aufzu­nehmen, die Erklärungen zum Beitritte zu sammeln und die­selben dem Obmanne des d. z. Comits, Herrn Dr. Ahaöiö zu senden. Der zur Deckung der Vereinsauslagen bestimmte ganz gelinge Beitrag von 10 lr. pr. Monat kann wohl leicht selbst von dem Minderbemittelten auf den Altar des Vaterlandes gelegt werden. Die Deklaration der böhmischen Abgeordneten. Ordonnanzen der Aemter snbfiituirt wirb; wi« ,ft unsere Preßfreiheit beschaffe», die mittelst Konfiskationen, unerhörter Geldstrafen und lan Der Zusammentritt der cisleithanischen Landtage war von ger Kerkerftrafen der Schriftsteller ihre praktische Auslegung erhält? verschiedenen Kundgebungen der Opposition begleitet, welche Das liegt bereits offen vor aller Welt, darüber hatsiesich ihr Urtheil die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben. Alles gebildet. Sie möge nun auch entscheiden, oh man es unserem Volk« verübeln kann, wenn es nach solchen Erfahrungen n»b da e« alle Re Interesse lonzentrirte sich auf die Vorgänge im böhmischen, gierungsgewalt i» den Händen von Männernsieht, diesich bisher als mahrischen und galizischen Landtage, Namentlich hat die Er- die erbittertsten Gegner der böhmischen Nationalität bewährt hatten tlarung der böhmischen Abgeordneten, die am 22, d. M. dem der sie weder die nothwendigen Gymnasien noch eine Universität ge Landtagspräsidium überreicht wurde, allenthalben großes Aus­wahren wollten, alle diese Gaben de« Liberalismus als bloße Fallen sehen erregt; hat doch selbst das „Wiener Tagblatt" dieselbe zur Gefährdung seiner Nationalität anzusehen beginnt? Und wahrlich ,n der Art, wie jetzt bei uns legiert und »dminiftrirt wird, erkennt «n» ein Schriftstück genannt, „dem seine Wichtigkeit, abzu­ser Volk nicht die Wohlthaten der Freiheit und der Konstiüition. son sprechen, wohl nur frivolen Politikern in den der» einzig und allein die schrankenlos« Gewalt einer Nationalpartei Sinn kommen könnte." über die andere. Zur Stabilisirung solcher Institutionen seine Zustim mung geben, würbe uuserer Nation so erscheinen, alssich zum Selbst Unter solchen Umstanden halten wir es für unsere Pflicht, morde entschließen. nachstehend den vollen Wortlaut der „Deklaration" mitzuthei­len, umsomehr, da wir dadurch mehrseitig ausgesprochenen Nicht minder jedoch wie die Nationalität, war damals und ist bi« heute da« Staat«« und Verfassungsrecht der böhmischen Kronländer Wünschen Rechnung tragen. durch die beabsichtigten neuen Institutionen bedroht. Durch den Au« Hohes Landtagspräfidium! gleich mit Ungarn, welcher zu der Zeit dem Wesen »ach bereit« bnrch Wir unterzeichneten Abgeordnete» wurden zu den, für de» 22. Au­geführt war, wurden nicht blos die Februarpatente, sondern auch da« gust ,868 nach Prag einberufenen Landtag eingeladen; allei» da wir allerhöchste Diplom vom 20. Oftober 186N, welche« de» nichtuugari Mi« in unserem Gewissen weder verpflichtet noch berechtigt fühlen, theil-scheu Lindern wenigsten« eine Garantie ihrer Autonomie nnd ihre« hi zunehmen »n einem Landtage mit solchen Rechten «ud Aufgabe», wie storischen Rechte« gewährte, von Grnnd ans entwurzelt. An deren " .""'s zusammentrete« soll, erachten wir es für angemessen, dem hohen Stelle sollte Etwa« neue« geschaffen werden. Präsidium kundzugeben, warum wir in denselben nicht einzutreten ver« D» über da« Land Böhmen «in Konsiituirung«- «ud Gesetzge mögen. bungsrecht einem bisher nicht bestandenen Vertretnugskörper übertragen Als Vertreter aller Bezirke böhmischer Nationalität in Miseren, werden wollte, so handelte essich hier offenbar darum, die böhmische Lande, und zwar der Stadt- und Landbezirke, demnach als Vertreter Nation hier ein Ostroi annehmen zu mache», Durch den Eintritt in von beinahe zwei Driitheilen der Gesammtbevölkerung des Königreichs den cisleithanischen Rath hätten nun die Abgeordneten der Lande« Böhmen, und nahezu alle einstimmig gewühlt, trauen wir uns, daß Majorität diese Oktroyruug für ihr Land und Volk thalsächlich ««ge wir nach anerkannten Repräsentativ-Grundsätzen mit Recht das Wort nommen, und so diese faktisch be« Rechte« beraubt, übersich selbst ,» führen könne» im Namen der ganzen böhmischen Nation. verfüge». In unserem am 13. April 18«? vorgelegte» Proteste, auf dessen Es handelte sich ferner darnm, nachdem nu» einmal die Sp»l anhält wir uus auch jetzt wieder berufe», haben wir bereits ausführ­t«ng de« bisherigen Reiches der vereinigten Staalen Oesterreich« in lich und erschöpfend unsere feierliche Erklärung vor Sr. Majestät nn^ zwei Hälften vollendet war, aus de» übrigen Ländern neben dem hi serem allergnäbigsten Kaiser »nd König, vor allen Völkern de« Rei­storischen Staate Ungar» einen neuen Staat z» bilde» «nd i» diese» ches, vor der ganze» Bevölkerung dieses Königreiches, und auch vor. unwillkürlich den Staat der Krone Böhmens einznverleibe», ei«e That den damals versammelten Abgeordneten begründet, daß wir diesen Land­fache, deren die Durchführung de« ungarischen Staatsrechte« leinesweg« tag als „eine unrichtige »nd unberechtigte Vertretung unsere« Landes" bedurfte. betrachten. Während zuvor durch da« allerhöchste Manifest vom 20. Septem In jenem Proteste haben wir da« uraltestaatsrechtliche Verhält-ber t8«5 dem böhmischen Landtage versprochen war, baß ihm die Ver niß der Länder der böhmischen Krone auseinandergesetzt, wir habe» abredung mit dem Königreiche Ungarn „zur Abgabe einer gleichgewich dargethan, daß die Rechte de« Königreich« Böhmen, obgleichsie durch tigen Stimme" vorgelegt werden werde, und obgleich der Regierung« Ferdinand II. in Bezug «uf die Verfassung allerdings »ur einseitig Vertreter diese« Verspreche» im vollen Landtage feierlich wiederholt und ohne ausreichenden Rechtsgrund eingeschränkt wurde», dennoch in hatte, so wurde doch dermal di« Vertretung de« Königreiche« Böhmen Ansehung der Selbständigkeit »nd de« Staatsrechte« de« böhmischen nicht einmal für würdig erachte», um schon derstaatsrechtlichen Ge Staate« uüverändert aufrecht geblieben ist; wir haben dargethan, daß staltung de« Gesammtreiches zn geschweige,,, wenigste«« über je»e Ver diese« Staatsrecht, da« bis auf unsere Zeit erhalten blieb, rechtsgiltig ünderuugen, dene« e« zu Folge der nenen Organisation der Gesammt Nicht ander« abgeändert weiden tan», a!« durch die beiderseitige Zustim­Monarchie in Bezug aus sei» eigene« Staatsrecht und feine Landesver mung deF Herrschers und der Nation. Auf Grund dessen verwahrten faffung »uterworfen werde» sollte, vernommen zu werde«. Ja da« wir uns gegen die Aussendung von Deputieren in den Reichsrath, dem glorreiche historische Königreich Böhmen, dn« bisher nie a»fgehört halt«, wir nicht, da« Recht zuerkenne» konnten, in irgend etwa« da« Staats­eine selbständigestaatsrechtliche Individualität zu bilden, sollte dieser recht der Krone Böhmens zu ändern, das durch Verträge mit dem er« Persönlichkeit beraubt werden, es sollte eine bloße Provinz de« unbe lauchtigsten Herrscherhaus«, durch zahlreiche Staatsakte und durch die rechtigten cisleithanischen Staates werden, es sollte mit diesem in eine Eide fast aller böhmischen Könige bekräftigt ist; wir verwahrten uns Realunion treten, nachdem es doch bisher — abgesehen von be» schließlich gegen alles, was der »us dem Königreich« Böhmen in un­stets wieder erneuerten undstets wieder vernichteten Versaffnngsgestal» berechtigter Weise beschickte Reichsrath zum Schaden des Staats- und tungen seit 1848 bi« heute — mit den übrigen Länder» Oesterreich« Verfaffungsrechtes dieses Königreichs un° der böhmischen Krone, wider keine andere staatsrechtliche Verbindung gehabt hatte, als jene, die Rechte des böhmischen Volte« oder zur Verkürzung der Selbstver­welche in der Gemeinsamkeit seiner erblichen Dynastie bestand. So sollte waltung de« Lande« unternehmen würde, indem wir zugleich alle der­all unser Staatsrecht faktisch vernichtet, da« Königreich Böhmen »nd artigen Beschlüsse schon im vorhinein als ungiltig und für die Bevöl­die Krone Böhmens alsstaatliche Individuen für immer au« der po» kerung der böhmischen Länder unverbindlich erklärten. Mischen Welt vertilgt werben. Trotz diesem Proteste schritt der die Minorität des Landes vertre­Dem neügebildeten Staat« sollten die ungeordneten Trümmer der tende Theil der Abgeordneten zur Wahl, nämlich jene künstliche Ma­zerstörten Feberpatente und des Oktoberdiploms »l« Grundlage diene«, jorität, welche nur durch die ungerechte Wahlordnung »nd obendrein um zu diesem einige Verbesserungen und Aend«rungen beizufügen, be durch eine «ntorrekte Wahl entstanden war, und bot die Hand dazu, ließ man den neu oktroyrten cisleithanischen Vertretungslörper mit da« Königreich Böhmen den Beschlüssen des neuen Reichsrathe« zu einer neu oktroyrten fonsttuirenden Nefugniß, der den Name» „Reichs« unterordnen, welcher weder ein Reich vertrat, noch eine staatsrechtliche rath" hatte, obzwar da« Reich bereits in zwei Hälften gespalten war. Person, — eine« Reichsrathe«, wie ein solcher bishin nicht bestanden In einem solchen Reichsrathe, in welchem wegen einer unzureichenden hatte, iveder verfassungsmäßig, noch faktisch, weder in solcher Zusam­Vertretung der böhmischen Nation derselben ungünstige Elemente ein« mensetzung, noch mit solcher Kompetenz und solcher Aufgabe. unnatürliche Majorität besitze», könnten ollerding« Wahlordnungen für Allein die Repräsentanten der Mehrheit der Gesammtbevölkerung immer dauernden Bestand erlangen, welche dem slavische« Elemente ein de« Königreich« Böhmen, wie überhaupt die Repräsentanten slavischer bedeutende« Unrecht zufügen. Der Autonomie unsere« Vaterlandes Nationalität »us den Landern der böhmischen Krone, zusammen eine würde da eine noch größere Beeinträchtigung drohen, «l«sie derselbe» Anzahl von fünf Millionen Seelen repräsentirenb, wählten feine V°N­ ohnedies schon durch die Feberpatente widerfahren ist; ja es war u»d machttrüger in diesen neue» cisleithanischen Rath »nd unterwarfe» sich ist d» keinerlei Garantie dafür vorhanden, daß nicht endlich die „Pro somit nicht seinen Beschlüssen. Wohl erkannten sie damals schon voll­ vinz" Böhmen auch noch in irgend welche bloße Departement« zer­kommen klar die Gefahr, mit welcher dieser Reichsrath ebensowohl da« schlage» würde. Staats- und Verfaffungsrecht ihre« Vaterlandes als auch die böhmisch-Schon durch die bloße Thotsache der Errichtung einer cisleithani­slavische Nationalität bedrohte. schen Vertretung erstand dem Wahlrechte de« böhmischen Landtage«, Nachdem alle die verschiedenen. Ansang« absolutistischen, späterhin seinem Verhältnisse zu anderen Ländern, seiner Kompetenz ein« wesent scheinkonftitutionellen Bestrebungen eben vorangegangener leitender liche Aenderung, durch dieselbe ist schließlich die letzte Gestaltung «»« Staatsmänner in Oesterreich die heterogenen Staaten Oesterreich« in sere« historischen Rechte«, der Majeftütsbrief vom 6. April l848, der «inen centralifirten Staat, in welchem unter dem Norwande, die „Kul­dem Königreiche Böhmen vollständige Autonomie auf Grundlage einer tur nach Osten zu tragen," alle österreichischen Nationalitäten der He­weiteren Vertretung der ganzen Nation, wie anch eine eigene, dem gemonie de« deutschen Elementes und de« deutsche» Geiste« unterwor­Landtage verantwortliche Landesregierung gesichert hatte, faktisch und fen und so allmülig vollends germanifirt werden sollten, umzugestalten, zur Gänze in seiner Giftigkeit bedroht worden. durch den wackeren Widerstand derselben, insbesondere aber durch den So zahlreichen Gefahren konnten die Repräsentanten der großen Widerstand der ungarischen Länder vollends vereitelt worden war, und Majorität der Bevölkerung der böhmischen Länder die böhmische N» nachdem diese in Folge eines unabwendbaren Drange« der Verhältnisse tionalität und das Verfassung«« so wie da« Staatsrecht ihre« Lande« au« der Umklammerung deutscher «Zentralisation entlassen worden wa­ nicht aussehen. ren und so ihre historische Autonomie wieder erlangten, da fanden sich Doch, wie sehr begründet sie auch gegen die Giltigf«it der Wahlen deutsche Politiker, die dafür eintraten, wenigstens die übrigen deutsch­in den cisleithanischen Vertretungskörper protestirten, man achtete nicht slavischen Länder mit Macht in jener Umfassung zu erhalten, damit die »uf ihren Protest und ihre Rechtsbelege, man achtet« nicht einmal auf Herrschaft des deutschen Element««, nachdemsiesich nun einmal nicht da« kaiserliche Gelöbniß, welches durch da« allerhöchste Manifest vom in der ganzen Monarchie durchsetzen ließ, wenigsten« m den nichtunga­2l>. September 186L dem Lande gethan wurde. Jene ci«leithanische rischen Ländern bewahrt und durch neuestaatliche Institutionen für Vertretung, in welche au« den böhmischen Ländern bloß di«R«prüs«n. immer befestigt werde, und auf daß fi« mittelst künstlicher, dem slavi. tonten der Minorität eintraten, hat wirklich Akte ber Verfassung«»« scheu Element« offenbar ungerechter Wahlordnungen die Elaven min­bung unternommen, die ihr nicht zustanden, j» sie vereinbarte mittelst desten« in dem cisleithanischen Reichsrathe majorisiren könnten, da dicß einer früher nicht bestandenen, von ihr gewählten Delegation di« La« in den Landtagen einiger Länder selbst mit Znhilfename dieser Wahl­ften, welche hierauf da« Königreich Böhmen übernehmen sollt«. ordnungen nicht durchzuführen war. Man entschied über un« ohne un«! Der Schwerpunkt aller Gesetzgebung sollte zum Theil« sogleich Unb so wurde da« glorreiche Königreich Böhmen mit den «ändern mittelst n«u«r Gesetze, zu« Theile durch den allmüligen Fortschritt na­der böhmischen Krone, welche unter die kultivirteften, produktivsten unb türlicher Anziehungskraft in den cisleithanischen Rath übertragen wer­di« meisten Steuern zahlenden de« ganzen Reiche« gehören, em König­den, der zu Folge der Wahlordnungen und nach seiner Verhandlungs­«ich, da« vor anderen hervorragt durch Ruhm, tausendjährige Auto sprache ohnedem «in deutscher war, neben welchem die Landtage ver­nomi« und sein durch Königseide so vieler Könige stet« von neuem kümmern sollten und die slavischcn Sprachen faktisch au« allem höheren bekräftigtes und geweihte« historische« Recht, so wurde die ganze böh politischen Leben ausgeschloffen werden und einem allmüligen Ausster­misch« Krone, welche di« neben der ungarischen nach politllchem Ge­be» zu« Opfer fallen sollten. wicht unb in jeder anderen Beziehung wichtigste ist, ihrer unbestreitbar Als Entgelt hiefür oder vielmehr als ein Lockmittel, damit die ren, ja ihr vom Herrscher selbst bereits offen zugestandenen selbständigen nichtungarischen Slaven um so bereitwilliger ein solche« Los annehmen, Stimm« nicht allein in Betreff der Organisation de« ganzen Reiche«, sollte ein ganzer Kodu von Grundrechten persönlicher Freiheit dienen, sondern auch betreff ihre« eigenen Verfassung«« unb Staatsrechte«, b«« welcher voi ganz Europa als die Nlüth« aller Freifinnigkeit gepriesen treff ihre« eigenen zukünftigen Geschicke« beraubt, über da« die Ent­wurde; sobald jedoch auch die Slaven ihn fürsich in Nnwendung brin­scheidung einem Vertretungskörper m die Hände gegeben wurde, in gen wollt««, plötzlich seiner Wirksamkeit verlustig ward. Zu seine« welche« die politische böhmisch« Nation als selbständige staatsrechtliche Hauptartikel (H. l9), der die Sicherung gleichen Rechtes für alle Na­Individualität nicht vertreten war, unb in welchem die Repräsentation tionalitäten betrifft, erwartet «an bi« heute vergebens die Vollzugs­einer bloßen Minoritätsich das Recht beilegt«, Namens de« ganzen klausel, ohne di« er weder Werth noch praktische Geltung hat. Verge­lande« da« Wort zu führen. I« schließlich entschieb über dasselbe eine ben« harren wir mich der Geschwornen« und öffentlichen Gericht« und zufällig« Majorität zweier »ußerbohmischer Delegationen. wiesieht erst unser Vereins' nnd Versammlungsrecht aus, das durch Nun aber, wo »ll dieß ausgeführt wurde ohne ordentliche und rechtmäßige Zustimmung te« Königreiche« Böhmen, ja Wider die durch 10. Al« «in« g«ncht« Vertretung betrachten wir eine solche, di« Berichterstatter Dr. Costa verlieft den Bericht de« L.-A. ihre «lbnungsgemäß gewählten Abgeordneten feierlich erhobene Ver­auf einer Wahlordnung bafiren würde, bei welcher die Gleichberechti-unter Vorlage der für die Zwangsarbeitsanstalt bestimmten wahrung der großen Majorität seiner Bevölkerung, wurde der böhmische gung leid«« Nationalität«» uns««« Vaterland«« durch «in« überall Diensiesinstrultionen. Landtag abermal einberufen, der »ller Aussicht nach keine andere Auf» gleich« Anwendung b«rs.llen Grundsätze auch praktisch durchgeführt Abg. Svetec stellt den Antrag die Anträge die da« gäbe haben kann, denn da« zur Kenntniß zu nehmen und al« geschehene wäre, und wir hegen den Wunsch, ein U«bereink«mmeu mit unseren Thatsache auch faktisch anzuerkennen, was ohne seine Einwilligung »«» deutschen Landsleuten betreff solcher Institutionen zu treffen, di« «ine Zwangsarbeitshaus betreffen einem eigens dafür zu wählenden schah, da« als Landesrecht anzunehmen, was von Repräsentanten «n-jede Verkürzung der einen oder der ond«r«n Nationalität i « Land«, Ausschusse zur Berathung zu geben. Der Finanzausschuß derer Lander mit rücksichtsloser Außerachtlassung der ganzen böhmische» bewirkt durch die bloß« Macht einer Majorität, hintanhalten könnten. werde ohnehin überhäuft sein und es seien diese Anträge theil» Nation ausgeführt wurde; das anzunehmen, was zum materiellell Diese unsere Nebelzeugung bildet zugleich di« politisch« Ueberzeu­ weise nicht finanzieller Natur, gehören also gar nicht in den Ruin de« Königreiche« Böhmen, zur vollständigen Vernichtung sein» gung der ganzen fünf Millionen Seel«u zählenden böhmisch-slavischen Finanzausschuß. Der Einheit halber solle über alle diesen staatsrechtlichen Selbständigkeit und historisch-politischen IndividualnÄf, Nation in oll«n Ländern d« böhmischen Kronll. Gegenstand betreffenden Anträge dieser Ausschuß berathen. so wie zur Unterdrückung seiner althergebrachten — namentlich in Fi­Zum Beweis dessen berufen wir uns auf die allerwege ausge­nanzangelegenheiten »ollständigen Autonomie, ja schließlich in Folge sprochene und jetzt bereits Niemandem zweifelhafte Stimme dieser Nation. Dr. Costa erwähnt zur Aufklärung, daß zu den bereits dessen zur Unterwerfung der böhmisch-slavischen Nationalität unter die Dieß erachteten wir als nothwendig dem hohen Präsidium anzu­vorliegenden drei Anträgen der Landesausschuß demnächst noch Herrschaft fremder ihr mit Vernichtung drohender Elemente führen utuß. zeigen und bitten, dasselbe möge Sr. l. k. apoftol. Majestät, unserem einen vierten zu stellen gedenkt. Nach gewissenhafter Erwägung de« Rechte« und de« Wohle« un­allergnädigften König, der durch da« allerhöchste Patent vom 11. Juli sere« Vaterlande«, al« auch unserer Pflicht gegenüber unser« Nation d. I . un« in den Landtag einzuberufen geruhte, so wi« d«n übrigen Der Antrag des Abg. Svetec wird einstimmig ange­und der Tragweite de« uns anvertrauten Mandat«, wie auch aller bis­in Folge dessen versammelten Abgeordneten, dies« Gründ« uns«res Vor­nommen; in den Ausschuß werden gewählt: Dr Costa herigen, Staatsakte, wie selbe sowohl von der Krone al« von unserem gehen« zur Kenntniß bringen. Peter Kosler, Dr. 2avinLet, Graf Thurn, 2ag«rec! Landtage bisher ergangen find, gelangten wir zu der Ueberzeugung. daß Dr. Costa verliest den Antrag de« L.-A. wegen Wie­wir «n dem Landtage in seiner jetzigen Gestalt und bei seiner jetzigen derherstellung der weiblichen Abtheilung in der landschaftlichen Aufgabe weder »heilnehmen sollen noch dürfen, j» wir erachten es als Landtagsberichte. Zwangsarbeitsanstalt, Abg. Svetec stellt den gleichen An­ unsere Pflicht gegenüber unserer Nation und unserem legitimen Herr­ trag wie früher. scher, unsere Ueberzeugnng offen in den folgenden Grundsätzen und Er« 2. Sitzung des lrainischen Landtages am 24. August. klärungen auszusprechen: Beginn der Sitzung '^11 Uhr. Nach Verlesung de« Abg. De 2man ist für den Antrag des Abg. Svetec. 1. Zwischen Sr. l. f. apostolischen Majestät, unserem erblichen Protokolle« der letzten Sitzung theilt der Präsident die Er müsse jedoch bemerken, vaß er vom L.-A. einen ausführ­ Könige und zugleich Repräsentanten der allerdurchlauchtigsten Herrschel­ eingelaufenen Petitionen mit, die sämmtlich dem Petitionsaus' lichen Bericht über die Gebahrung und Verwaltung des Ar­ familie und der politischen böhmischen Nation besteht «in beiderseits gleichmäßig bindende« Rechtsverhültniß, da« durch einen Vertrag schusse zugewiesen werden. Es erfolgt nun die Wahl des Fi­beitshauses erwartet habe, nicht aber eine so flüchtige Skizze, dieser Nation mit Ferdinand dem Ersten für sich und dessen Nachfol­nanzausschusses. Gewählt wurden: Dr. BleiweiS, Dr. wie sie eben gelesen wurde. Man wünsche eine genaue Kennt­ ger begründet wurde, mittelst der pragmatischen Sanktion, durch bei­niß zu haben davon, wie es mit der Arbeit bestellt sei, wie Costa, Kromer, Graf Margheri, De2man, Graf derseitige und bedingende Zustimmung de« Landtages auf die aller- Barbo , Trev , Ritter v. Garibold i und Domprobst mit dem Unterrichte, der moralischen Besserung der Zwäng« durchlauchtigste Lothringische Familie überging und bis in unsere Tage Kos. Bor der Wahl des Petitionsausschusses stellt Dr. To-linge? Ich bin durchaus nicht befriediget mit den weni­ durch den Krönungseid unserer König« und den Huldigungseid den gesetzmäßigen Landesrepräsentanten jederzeit erneuert wurde. Se. Ma­man den Antrag, derselbe möchte auch aus 7 Mitgliedern gen gegebenen Daten. Ich unterlasse es, einen Antrag zu jestät hat mit der Annahme der böhmischen Krone in Folge der frei­bestehen; der Petitioneneinlauf verspreche zahlreich zu werden, stellen, indem ich hoffe, daß der neue dazu gewählte Aus­ willigen Abtretung Seines allerdurchlauchtigsten Vorgänger«, des der dieser Ausschuß werde daher viel zu thun haben. Wird an­schuß das erörtern werde, was der L5A. zu thun unterließ. Nation durch einen Eid verbundenen Königs Ferdinands V., dieselbe gewiß nicht anders übernommen als mit allen Rechten und Pflichten, welche Sein Vorgänger auf Grund de« Krönungseides und de« aller­höchsten Majestätsbriefe« vom 8. April 1848 innehatte. 2. Die Länder de« Hauses Oesterleich bildeten bis zum Jahre 1848 keinen einheitlichen Staat, sondern besondere zur Dynastie in unglei­chen Verhältnissenstehende Staaten, welche auf Grund der pragmati­schen Sanktion bloß durch die allen gemeinschaftliche Dynastie zu ei­nem Reiche vereint waren. Selbst da« allerhöchste Patent vom l . Au­gust 1804, mittelst welchen unser König Franz I. für sein« „unabhän­gigen Staaten" den Titel eines „Kaisers von Oefterreich" angenom­men hatte, anerkannte feierlich, daß auch dann „alle unsere Königreich« und Staaten in ihren bisherigen Titeln nnd Zuständen unverkürzt be­lassen werden sollen", was insbesondere von den namentlich angeführten Königreichen Ungarn und Böhmen gilt, in denen „die Königskrönung ohne alle Aenderung beibehalten weiden soll." Namentlich aber stand die Krone Böhmens mit den ihr zugehörigen Ländern nie in einer Realnnion mit irgend einem österreichischen, geschweige denn einem cisleithanischen Staate ; sie war zwar mit den übrigen Landern de« Hause« Habsburg durch da« Recht der erblichen, allen gemeinschaftli­chen Dynastie und für die Daner derselben zn einer Monarchie vereint; aber immer unbeschadet ihrer Selbständigkeit und ihrer besonderen hi­storischen undstaatsrechtlichen Individualität, wie auch selbst zur Zeit de« Absolutismus niemal« und von Niemanden bestritten worden ist, daß das Königreich Böhmen nach dem Aussterben de« regierenden Hau­ses das Recht habe, frei und unbeschränkt, ohne Rücksichtnahme auf andere Länder de« österreichischen Hause« sich einen König zu wählen und auf diese Weise wieder einen selbständigen Staat zu bilden; wor­aus unumstößlich hervorgeht, daß die Verbindung der Länder der böh­mischen Krone mit den übrigen Ländern «ine bloß dynastisch«, da« ist eine bloß durch das gemeinschaftliche Merkmal der i» jener Dyna­stie bedingten Erblichkeit bedingt« war und ist. 3. Alle Aenderungen in dem Rechtsverhältnisse zwischen dem Kö­nigreiche Böhmen und dem allerhöchsten Herrscher sowohl als der re­gierende» Familie, demnach all« Aenderungen in dem Staatsrechte und der Verfassung Böhmen«, wie auch die definitive Feststellung der Wahl­ordnung, können nach der historischen Landesverfassung »nd dem aller­höchsten Majestätsfchreiben vom 8. April 1848, ja selbst nach dem Di­plom vom 20. Oktober 1860 nicht ander« rechtmäßig »nb giltig vor­genommen werden, al« mittelst eines neuen Vertrage« zwischen dem böhmischen Könige und der ordentlich und rechtmüßig vertretenen poli­tischen Nation Böhmens. 4. Kein außerböhmischer Repräsentativ- oder Ndministrativlorper, also auch nicht der cisleithanische Reichsrath und auch kein« Delega­tion, mit alleiniger Ansnahm« «iner selbständigen Delegation der Län­der der böhmischen Krone, welch« mit Rücksicht auf di« gemeinsamen Angelegenheiten der ganzen Monarchie von den Landtagen der böhmi« schen Länder dazu ordentlich bevollmächtigt wäre, kann für diese« Kö­nigreich weder einen bestimmten Theil der Schuld des ganzen Reiche« übernehmen, noch demselben rechtmäßig Steuern auflegen, oder dasselbe in welcher Art immer rechtmäßig verbindlich machen. 5. Von dem Momente an, wo der alleinige und Hauptzweck so­wohl de« Oktoberdiplom« so auch de« Februarpatente«, d. i. die Um­gestaltung einer zusammengesetzten und absoluten Mon­archie in einen einheitlichen und Verfassung«!:««.» vom Monarchen selbst aufgegeben und f« diese Reichsgrundgesetze durch die unternommene Aufrichtung zweier Staaten und einiger Verfassungen aus ihren eigenen Grundfesten gehoben worden find, verloren die aus denselbenfließenden Rechte und Pflichten ihre subjektive und objektive Glltigkeit, weil da«, wa« nur für gewisse Personen, Verhältnisse und Zwecke gelten sollte, nicht auch für eine andere Person, «inen anderen „ n?,' andere Verhältnisse, andere Recht« und ander« Zw«cke sein« volle Glltigkeit behalten kann. 6. E« steht uns nicht zu, de» politischen Nation Ungarn« ihr Jahrhunderte alte« Recht abzusprechen, nach welchem sie mit dem »ller­durchlauchtigften Regenten bezüglich ihre« eigenen Staats- und Ver« fassnngsrechte«, wie auch mit den übrigen «ändern de« Reiche« Ver­trage schließen kann; aber wir können nicht zugeben, daß durch der­artige Verträge zugleich über dt« Rechte der böhmischen Krone entschie­«°"."/^""? , d°ß ?uf diese Weise dem Königreiche Böhmen wenig­^".^?U ü le>» gleichartig«« und «b«nso alte« historische« Recht der Selbstbestimmung m feinen Staats- und Verfaffungsangelegenheiten venommen werde. » ° / 7. Die Uebertragung de« Rechte« der Gesetz- und Verfassungs­gebung von dem Gesammt-Reichsrath« auf einen Reichsrath, welcher ^.../?A»° . ""'«'""«« ^ ""» noch kleinere Ländergruppe ver­tritt, al« selbst der ehemalige „engere Reichsrath" de« aufgehobenen Februarpatente« vertreten sollte; weiter die Errichtung einer Delega­tion aus dem cisleithanischen Reichsratbe zu Verhandlungen mit der Delegation des ungarischen Reichstage«; dann di« Verkürzung de« Landtage« ,n de« Punkte, daß er hiernach nicht in ein« Vertretung ,A. ^ «?^ ? ^"^"' , s°nd«n bloß in irgend einen Repräsentativ­lorper E,«leith»n,en«, e.ner nie dagewesenen und zufälligen Gruppe wä« « N! " ^"?"< . °^ ' b'storisch« Grundlage, seine Abgeordneten a^tonomie ,n?^ " d.e d«a„« fij,ß^ Beeinträchtigung der «anbes­^fäM°?n H d«°n Unterwerfung unter da« Votum einer vielleicht ^7rn .n.s.n^ n"^ /" 5" "°" «""' »ußerböhmischen Vertretungslör« ^ "«^"^ "i^^°»'»' ^.°°e« dieß betrachten wir als ° neu« für unser Vaterland verderbNche Olttoyrun «V d«' B h« N ohn die vollständige Zustimmung von Seit« einer ^ Nichts H«"'N und haben weier ein tttecht, noch em Mandat zur Wabl <,»>,? ,««. Nr.'n»,^» 7«»,.» jetzigen, bezüglich seine« Rechte« MV sew« K ^ Wesen nach veränderten Reichsrath, welch" deH«.'»« . «i ^ ! ? stand, als sie gewühlt wurde?; sie hatten l.i/ R K°"da^lbst Dele ^ .onen zn wählen de große Majorität der Bevölkerung 'ihre« V»te^ lande«, mit der sie im offenen Widerspruche stehen ,„ l°n.,,n,^»^ und beßhalb muß alle« da«, was sie dort beschl°ffin'"h»b7n"'"a '"? ' lloße« Faktum angesehen werden, und kann für da« Königreich Böb" men nicht rechtskräftig bindend sein. """gl«,«, H«h­ »,«« «.A« ! Ues« Verfaffungswirren in gerechter Weis« zu begleichen 5.« m.A.«"^ ^ de« Königreiche« Böhmen zu anderen Land»« A We'A."" ^ z " allerhöchsten Dynastie, übe.haupt da« gan,« d^und"^V^^^° Klon« dau«?nd und zum^Wohl« d.«V ^,k °"d zum Vorthe.le bel Dynastie g«fich«lt zu begründen, ist nur möglich durch em« Uebereinkunft zwischen unserem allerdurchlauchtigsten A U ""V 5 p'l'tlsch-h'ftorischen, «uf einer richtige« u?b girrcht n Grundlag« vertretenen böhmischen Nation. u«^»>> genommen. Gewählt erscheinen in den Petitionsausschuß: Langer, Dr. Toman, Svetec, Kaltenegger, Pin-tar, Dr. Prevec, Koren. Dr. Bleiweis theilt dem Hause mit, daß der Finanz­ ausschuß sich bereits constituirt und ihn zum Obmann, Hrn. Grafen Margher i zum Schriftführer gewählt habe. An der Tagesordnung sind nun mehrere Anträge des Lanbesausschusses wegen Uebernahme verschiedener Stiftungs­ fonde in die Verwaltung des Landesausschusses. Berichterstatter Kromer verliest den ersten Antrag auf Uebernahme der Ver­ waltung mehrerer Militär-Invaliden-Stiftungen, als der Me° telko, Adelsberger Grotten- und Frauen-VeieinSstiftung. Abg. Pinta r stellt den Antrag, diese so wie die folgen­ den Anträge dem Finanzausschusse zur Begutachtung zu über­ mitteln. Es werde nöthig sein mit der Regierung über ver­ schiedene Modalitäten der Uebernahme zu verhandeln, daher sei eine eingehende Prüfung erwünscht. Abg. De2man ist gegen den Antrag, da es dem Par­ lamentarischen Usus widerspreche, daß ein Ausschußantrag ei­ nem neuen Ausschusse überwiesen werde, zumal es sich nur um administrative Fragen handle. Abg. Dr. Cost a. Gegen die Aeußerung des Hrn. De2° man sei der Usus früherer Sessionen, wo gewöhnlich alle An­ träge den betreffenden Ausschüssen zur Begutachtung zugewiesen wurden. Der Landesausschuß tnüpfe an die Uebernahme dieser Fonde in seine Verwaltung Bedingungen. Es sei daher noth­ wendig, daß der h. Landtag diese Bedingungen einer Prüfung unterziehe. Abg. DeLman wundert sich wie ein Mitglied des Landesausschusses gegen denselben reden kann. Es sei ein Präzedenzfall von Bedeutung, den man schaffen würde, und er wenigstens hätte als Landesausschuß die Schwäche eine Sache nicht mit so großem Eifer auszuarbeiten, wenn er wüßte, daß dieselbe ohnehin einem Ausschusse übermittelt Werde. I m In ­ teresse der Geschäftsvereinfachung ist er gegen Pintars Antrag. Berichterstatter Kromer bemerkt, er tonne zwar im Namen des Landesausschusses nicht gegen 'Pintars Antrag sein, bemerkt jedoch, daß schon wichtigere Fonde ohne Ueber- Weisung an besondere Ausschüsse übernommen wurden. Bei der Abstimmung wird Pintar's Antrag mit Stim­menmajorität angenommen; da« gleiche geschieht bei den übrigen Anträgen auf Uebernahme der Studentenstiftungs-Fonde, der Trevisinischen Militär-Invalidenstiftung, und der Frauen-Vereinsstiftung aus dem Jahre 1867. Bei letzterer spricht das Haus dem Frauen-Verein den Dank aus für die Errichtung derselben. Es sind sonach alle diese Anträge dem Finanzausschusse überwiesen. — Die Petition der Gemeinde Laserbach um Einverleibung in den Gerichtssprengel L a a s wird dem Petitionsausschusse übermittelt. 3. Sitzung des lrainischen Landtages am 26. August. Beginn der Sitzung um '/«H Uhr. Abg. Dr. Klun erscheint zum erstenmale und wählt seinen Sitz auf der Rech­ten neben Abg. De2man und Kaltenegger. Nach der Prototollveilesung gibt Dr. Toman bekannt, daß der Petitionsausschuß ihn zum Obmann, Langer zum Obmann-Stellvertreter und Dr. Prevec zum Schriftführer gewählt habe. — Der Petitionseinlauf wird dem Petitions­ausschusse überwiesen. Elster Gegenstand der Tagesordnung ist der Antrag des Landesausschusses auf stiftbriefmäßige Verwendung der jähr­lichen Ertragnisse des Peter Paul Glavar'schen Armen, und Kranlenstiftungsfondes. Abg. Kromer als Berichterstatter verliest den Bericht de« Landesausschusses und fügt noch einige Worte bei. Die Voranschläge für die beabsichtigten Bauten seien zu hoch gehalten, d» man in der Voraussicht einer bal­digen Landtagseinberufung nur auf Grund der damaligen Verhältnisse selbe gemacht habe. Später habe der L.-A. noch Erhebungen gepflogen und sich überzeugt, daß die Herstellung der Baulichkeiten weniger erfordern werde. Namentlich die Errichtung eines Wirtschaftsgebäudes käme kaum auf die Hälfte des Voranschlages. Der Hr. Pfarrer von Comenda St. Peter bei Stein mache sich erbötig ein solches um 2000 fl. herzustellen. Man möge dem Hrn. Pfarrer und dem Gla­var'schen Benefiziaten, die an der Sache gewiß ein lebhafte« und höchst uneigennütziges Interesse haben, die Ausführung des Baues unter technischer Leitung und Feststellung eines Marimalbetrages überlassen. Jedenfalls werde der L.-A. darauf sehen, daß lein unnöthiger Aufwand gemacht wird. Abg. Pinta r ist für Zuweisung auch dieses Antrages an den Finanz-Ausschuß. Der L.-A. hat zwar die Sache schon gründlich und fleißig erörtert, doch sei dieselbe sehr wichtig, da mannigfache Aenderungen beabsichtigetsind nnd Neu­bauten ausgeführt werden sollen, wobei der Kostenpunkt einer eingehenden Prüfung bedarf. Berichterstatter Kromer hat nichts einzuwenden; die Sache ist so wichtig, baß er eine genaue Sichtung nicht für überflüssig hält. Pintar's Antrag wird einstimmig angenommen. Nun kommen mehre das Zwangsarbeitshaus be­treffende Anträge des Landesausschusses zu» Sprache. Dr. Costa. Ich kann nur schwer den von Hrn. De2« man vorgebrachten Beschwerden entgegnen, da mir durch Beschlüsse de« L.-A. selbst die Hände gebunden sind. Der Ausschuß wird darüber urtheilen ob dieser Bericht hinreichend sei oder nicht. Bemerken muß ich dem Hrn. Deiman, baß ich einen umfassenden Bericht verfaßt halte, der aber vom Landesausschusse auf das Notwendigste reduzirt wurde. Der L.-A. war der Ansicht — und ich pflichte ihr auch bei —, daß eS angezeigt sei über die Gebahrung und Verwaltung nicht Alles vor die Öffentlichkeit zu bringen, was nicht da­hin gehört. (Dr. Toman: öujto ^onpoä vsSmau, pogluZajte!) Auch der dazu gewählte Ausschuß werde über manchen Punkt nicht so frei reden können, d» es politisch sei eines oder das andere geheim zu halten. (Dr. Toman : övrjty, iwjte!) Was die moralische Besserung anbetrifft, sei dieß Sache des Staates, der L.-A. habe nur da« Aufsicht«­recht. Ich unterstütze den Antrag des Hrn. Svetec, da ich nichts dagegen habe, daß ein Antrag des L.-A. einem andere Ausschusse zugewiesen werde. — Der Antrag beS Hrn. Svetec wird angenommen. In derselben Weise wird der Antrag des L.-A. auf Erhöhung der Löhnungen de« Auf­sichtsperfonales im Zwangsarbeitshaufe auch dem früher ge­nannten Ausschüsse zugewiesen. 4. Sitzung des lrainischen Landtages am 27. August. Nach Constatirung der Beschlußfähigkeit des Hauses und Verlesung des letzten Sihungsprotololls theilt der Vorsitzende mit, daß heute eine Regierungsvorlage, betreffend die Orga» nisirung der Realschulen, und der vom Landesausschusse (slovenisch) ausgearbeitete Gesetzentwurf über die imperative Vertheilung von Hutweiden und Wechselgründen den Abgeordneten übergeben worden sei. Erster Gegenstand der Tagesordnung sind die Anträge des Landesausschusses wegen Aenderung der Landtags» Wahlordnung. Dr. Costa verliest den bezüglichen Bericht. Abg. Kromer will einige Bemerkungen behufs Andeu­tung der weiteren Behandlung der Vorlagen machen. Er habe diefe Vorlage, als sie im Landesausschusse zur Berathung kam, für inopportun erklärt und unter Hinweis auf die Staats­grundgefetze, welche damals in naher Aussicht standen, den Antrag gestellt, zuzuwarten, bis der neue Wirkungskreis der Reichsvertretung bekannt wäre. Die Majorität des L.-A. aber sei der Anschauung gewesen, daß das erwartete Grundgesetz die Landesautonomie sicherlich nicht beschränken, sondern nur erweitern werde. Redner behauptet, daß die beantragten Aen­derungen die Sanktion nicht erhalten würden, da solche sowohl nach dem Feberstatute als nach dem Grundgesetze vom 21. Dezember v. I . nur von der Reichsvertrelung beschlossen wer­den tonnen. I n eine Aenderung der Hauptwählergruppeu wie sie namentlich durch die Einbeziehung nicht-landtäflicher Besitzer zur Gruppe der Großgrundbesitzer, durch die neue Eintheilung der Wahlbezirke u. dgl. beabchsichtiget wirb, dürfe der Landtag nicht eingehen. Abg. Dr. Toman bedauert, daß er nicht der erste ge» sprechen; dann hätte der H. Vorredner seine Ausführungen wohl unterlassen, die der Reichsverfassung sowohl als der Lan­desverfassung widerstreiten. Ob das Gesetz die Sanktion er­halten wird oder nicht, darüber werde der Kaiser entscheiden; er müsse hier bemerken, daß unser Voll in Wien bessere Freunde habe als im eigenen Landtage, in dem eine Partei dahin ar­beite, alles dem Reichsrathe zu überantworten. Er sei in der Lage zu versichern, daß es weder der Regierung, noch dem Reichsrathe beigefallen sei, die Autonomie der Landtage in dieser Richtung zu beeinträchtigen. Nicht ein Reichsgesetz, son­dern nur der Landtag mit Zustimmung de« Kaiser« könne die Landesverfassung ändern. Er beantragt, die Anträge einem 9gliedrigen Ausschusse zur Prüfung und Berichterstattung zu­zuweisen, und hebt hiebei hervor, er finde e« sehr löblich vom Landesausschusse, daß dieser Nichts dagegen hat, wenn seine Anträge von andern Ausschüssen in nochmalige Berathung ge­nommen werden; dieß beweise, daß er der allseitigen Kritil und gründlichen Erwägung den freiesten Spielraum gewähre und nur etwa« gediegenes zu Stande gebracht sehen will. Dr. Costa bemerkt gegen Kromer, der den Vorgang bei Berathung dieser Vorlage im L.-A. besprochen, daß der Bericht dort ganz so vorgelesen worden sei, wie hier. Uebri» gens ist die vom Redner aufgestellte Theorie nicht gesetzlich, sie läßt sich nicht erweisen. Redner fragt, warum Herr Kro­mer nicht Consequenz genug besitze, um zu behaupten, daß auch andere Aenderungen der Wahlordnung nicht in den Wir­kungskreis der Landtage gehören; folgerichtig müßte der Land­tag bei Aenderungen der L.-W.-O. überhaupt gar nicht mit­zureden haben. Der LandeSausschuß hat gegen den Antrag Dr. Toman's nichts einzuwenden. Dr. Toman's Antrag wird angenommen; in den Aus» fchuß erscheinen gewählt: Kromer, Costa, Gariboldi, Kaltenegger, Langer, Dr. Toman, Tauöar, Blei­weiS und Svetec. Zweiter Gegenstand der Tagesordnung ist ein Antrag des Landesausschusses, betreffend die Pauschalirung der Amts« und Kanz1lei>Erfordernisse für die landschaftl. Hilfsämter und Landesanstalten. Nach Verlesung des Berichtes durch den Abg. Krome r stellt Tauöa r den Antrag, den- Gegenstand, der gleichfalls von großer Wichtigkeit sei, dem Finanzausschüsse zuzuweisen. Angenommen. Nun verliest Dr. Bleiwei s den Antrag des Landes-Ausschusses betreffs Einführung der Hundesteuer in den Stadt­und Landgemeinden. Der vorgelegte Gesetzentwurf ermäch­tige t die Gemeinden, eine Hundssteuer einzuführen und un­terwirft derselben alle Hunde, mit einziger Ausnahme jener, welche zur Bewachung einschichtig gelegener Besitzungen unbe­dingt nothwendig sind. Dr . Bleiwei s knüpft (slovenisch) an den Bericht einige Erläuterungen. Den Landesausschuß haben nicht finanzielle sondern sanitätspolizeiliche Rücksichten geleitet. Er bedaure. daß die Regierung aus Besorgnis) für die Ge° meindeautonomie, die ihr doch sonst nicht so sehr am Herzen liege, dem früher beschlossenen Gesetze nicht die a. h. Sanktion erwirkt habe. Der Entwurf liege nun in veränderter Gestalt vor. Rebner ist für die höchste Taxe und billigt das Verlan­gen der Stadt Laibach nach Erhöhung der Taxe, indem er auf andere Städte hinweist; in Wien betrage selbe 10 st., in andern Städten 4-5 fl. Abg. Dr. Kaltenegger ist mit dem Principiellen Stand­punkte de« Entwurfes einverstanden, glaubt aber, daß die Eon­fequenz dann lein fakultatives, sondern ein imperative s Gesetz verlange; nur dieses sichere den Erfolg. Doch gibt er zu, daß sich mit Rücksicht auf die Autonomie der Gemeinden Einwendungen gegen dieses Prinzip machen lassen. Er befür­wortet dagegen eine Erweiterung der Steuerfreiheit für unent­behrliche Hunde und will die Ausführungsbestimmungen der Controlle des Landcsausschusses unterstellt wissen. Der Vorsitzende fordert den Redner auf, in der Spezialdebatte seine Anträge zu stellen. Dr. Tom an will, so lange er nicht überzeugt wird, daß durch die Vertilgung der Hunde die Wuth abnehmen oder verschwinden wird, die Richtigkeit des Prinzipes der Hunde-Besteuerung nicht einsehen. Demgegenüber bemerkt Dr. Blei ­weis, daß alle Aerzte der Welt der Ansicht seien: Je weni­ger Objekte, desto weniger Krankheit. Die Versammlung der Thierärzte im Jahre 1666 habe der Regierung deßhalb die Einführung der Hundesteuer empfohlen. — I n der Spezialdebatte bekämpft Dr. Blei weis die einzelnen Gegenanträge. Bei der Abstimmung werden die Anträge Kalten­ egger's und Margheri's (der jeden Hund ohne Ausnahme besteuert wissen will) abgelehnt, jene des Landesaus­ schusse s , sowie das ganze Gesetz in 3. Lesung angenommen. Abg. Domprobst Ko s verliest den Antrag des Landes­ausschusses auf ein Landesgeseh wegen Einführung mehrerer Gemeindetaren. Das Referat wird über Antrag Dr. Toman's dem Ausschusse für die Landtagswahlordnung zugewiesen. Schließlich wird im Sinne der Ausschußanträge die Pe­ tition der Gemeindevorstehung Laserbach um Zutheilung dieser Gemeinde zum Gerichtssprengel Laas und die Petition des t. k. Bezirlsrichters Omahen um eine Remuneration wegen besorg­ ten Grundlasten-Obligalions-Geschäfte abgewiesen; eine Peti­ tion um Erwirkung eines Steuernachlasses soll befürwortend an die Finanzverwaltung geleitet werden. 5. Sitzung des lrainischen Landtages am 28. August. Der Vorsitzende theilt mit, daß sick der Ausschuß für die Landtagswahlordnung tonstituirt und Dr. Costa zum Obmann, Tauöar zu dessen Stellvertreter und Gariboldi zum Schriftführer gewählt hat. Petitionen werden überreicht: Durch Abg. Ko s eine Pe­ tition fämmtlicher Gemeindevorstände des Bez. Reifnitz um Einführung des politischen Ehekonsenses, durch Abg. Peter Kosler eine Petition der Gemeinde Trebelno um Bewilli­ gung einer 80"/uigen Gemeindeumlage und durch Abg. Ma­ gere c eine Petition der Gemeinden Landstraß, H. Kreuz und St . Bartelmä um Wiederherstellung des Gerichtsbezirtes Land» straß. Die beiden ersten werden dem Ausschusse für die Land­ tagswahlordnung, die dritte dem Petitionsausschusse zugewiesen. Die 4 Regierungsvorlagen, die zunächst auf der Tages­ ordnung stehen, kommen über Antrag des Abg. Tauöa r fämmtlich an den Ausschuß für die Landtagswahlordnung zur Berichterstattung. Nächster Gegenstand ist der Rechenschaftsbericht über die Geschäftstätigkeit des Landesausschusses. Abg. Prevec beantragt: Es sei von der Lesung des umfangreichen Elaborate« Umgang zu nehmen, dasselbe dem stenografischen Protokolle anzuschließen und einem eigenen Aus­ schüsse von 5 Mitgliedern zur Prüfung zuzuweisen. Ange­ nommen. I n diesen Ausschuß wurden gewählt: Svetec , Peter Kosler, Deschmann, Rudesch, Dechant Toman. Den Schluß 5er Tagesordnung bildet der Bericht über die Wahl de« Landtagsabgeordneten für Adelsberg, Laas und Oberlaibach. Nach dem Antrage des Landesausschusses wird zur Prüfung des Berichtes ein Ausschuß bestehend aus den Abg.: Kaltenegger, Kromer, Prevec, Svetec und Tauöar gewählt. Nächste Sitzung Dienstag den 1. September. Tages­ordnung: Regierungsvorlage betreffend die Realschulen; neue Systemisirung des Personalstandes der landschaftl. Aemter und Anstalten; Bericht über den gegenwärtigen Stand des Grund­lastenablösungsgeschäftes; Voranschläge des Landesfondes und der Subfonde pro 1868 und 1869; Amtsinstruttion für die Landeskasse; Gesetzentwurf über die Vertheilung der Hutweiden und Wechselgründe. Politische Revue. Wien. Einem Artikel der „Zlft." über die Verständigungs­versuche zwischen den Magyaren, Böhmen und Polen entneh­men wir das Nachstehende. Die „Zut." sagt: »Es hat sich zwischen den drei eben genannten Nationen in der letzteren Zeit eine eigentümliche Solidarität der In ­teressen und politischen Tendenzen ausgebildet, welche die öffent­liche Aufmerksamkeit in immer größerem Umfange aufsich zieht. Das Festbankett in Lemberg, die öffentlichen Ansprachen bei dem polnischen Fest in der Schweiz, endlich die Auslassungen ungarischer Parteiorgane treffen in diesem Momente so auffällig zusammen, daß sie gar nicht mehr übersehen werden können. General Türr hat soeben eine Flugschrift über die unga­rische Nationalitätenfrage veröffentlicht, in welcher er nicht bloß die bisherige GermanisirungSsucht der Wiener Regierung als die eigentliche Ursache „zu der Katastrophe von Sadova" be­zeichnet, sondern ausdrücklich erklärt, eine Rettung Oesterreichs sei nur dann möglich, wenn die „Wiener Regierung" anstatt die Autonomie Böhmens und Galiziens zu beschränken und die nationale Entwicklung dieser Länder zu hemmen, vielmehr dieses gerechte Streben mit aller Gewissenhaftigkeit fördert und eine wirtlich liberale Politik inaugurirt und bis zu deren im­ßerften Consequenzen verfolgt. Mit gleicher Entschiedenheit tritt das deälistische „Naplü" für eine Aenderung der cisleithanischen Politik gegen die Sla ven auf, indem es die Wiener Regierung direkt auffordert, der böhmischen Nation wenigstens jenes Maß von Autonomie anzubieten, welches Ungarn den Kroaten zu gewähren im Be­griffe stehe; denn dieß, sowie, überhaupt die. Befriedigung der slavischen Völker Oesterreichs sei die unausbleibliche Bedingung jeder wirklichen Erstarkung und nachhaltigen Kräftigung der Gesammtmonarchie, an welcher Ungarn mindestens das gleiche Interesse habe wie die Erblande. Selbst General Perczel hielt ' es mitten in dem begeisterten Jubel des Polenfestes in Rap­ , perswyl angemessen, gelegentlich der Bemerkung seitens 5er dort anwesenden sechs Böhmen, daß unter den Standarten des Bantettsaales der silberne Löwe Böhmens fehle, den Wunsch und die Hoffnung auszusprechen, daß Böhmen recht bald die­selbe Unabhängigkeit gewinnen möge und werde, wie Ungarn sie besitze. lieber die gleiche Richtung bei den Führern der Polen namentlich der demokratischen Partei berichten wir heute an-> läßlich des Tonner'schen Bankettes. Bei den, Bankett in Zürich nahm der polnische Dichter Ujejsli Gelegenheit nachzuweisen, baß die polnischen Deputirten nicht mit Zustimmung der Na-­tion in den Reichsrath gegangen seien, sondern vielmehr gegen den Wunsch der Nation, daß sie demnach Polen gar nicht re^ präsentiren. „I m Namen der Polen, (so schloß Ujejsli seine Rede) beuge ich mein Haupt hin vor den böhmischen Brüdern und bitte Sie, daß sie uns die große Sünde verzeihen, die wir zwar nicht persönlich, die aber die polnischen Deputirten gegen Sie begangen haben." Und alle Polen stimmten dem Redner zu, und wetteiferten, den Böhmen durch verdoppelte Aufmerk­samkeit ihre Anhänglichkeit zu beweisen. Daß dieß alles jedoch nicht etwa Folge momentaner Auf­wallung war, sondern wirklicher Ernst, das Resultat tiefdurch-­dachtcr Ueberzeugung, namentlich der in Frankreich lebenden Polen, das beweist die Rede des dort anwesenden französischen Historikers Henri Martin, der seine Kenntniß der slavisch-öster­reichischen Verhältnisse zumeist aus dem Umgange mit Polen schöpft. Derselbe erklärte ausdrücklich: „I n der Verbindung mit den übrigen Slaven liegt die Kraft, liegt das Wohl­ergehen Polens. Die Slaven sind leider allzusehr zerstückelt. Die Demokratie wird für sie alle das leisten, was die Aristo­kratie für einzelne Auserwählte geleistet! Sie wird die Ungarn mit den Kroaten, die Polen mit den Russinen u. f. w. aus­söhnen. Der Föderalismus, die fllderativeFreiheit, das ist die große europäische Frage der Gegenwart. — Oesterreich wird entweder als Föderativst aat be­stehen oder zu Grunde gehen! Wir Franzosen haben daran lein Interesse; wir wollen nur konstatiren, daß wenn Oesterreich sich erhalten will , dieß nur durch die Föderation möglich ist.« Pest. Die ungarisch-polnischen Beziehungen werden im hiesigen „Szäzadunt" folgendermaßen geschildert: „I m gegenwärtigen Augenblicke liegt es sowohl im In ­teresse Ungarns als der Sache Polens, daß Galizien anstatt länger der österreichischen Politik Schwierigkeiten zu machen, in den Händen Ungarns ein Faktor für dessen Kraftentfaltung werde. Das kann leicht geschehen, wenn Galizien die Bedeutung gewinnt, die den Gegenstand seines Ehrgeizes bildet unh die ihm von den übrigen Theilen Polens gern eingeräumt wird, und wenn^ Jedermann in Polen nach Galizien und jener Re­gierung seinen Blick wendet, unter deren Fittigen die Keime des polnischen Staates sich zu entwickeln beginnen. Verfasser geht dann auf die Skizzirung der gegenwärtigen Situation in Galizien über. Man dürfe nicht vergessen — heißt es hier unter Andern» — daß die konstitutionelle Frei­heil des gegenwärtigen Systems Galizien keine wirtliche Kraft gegeben, aber die revolutionären Elemente stärker und freier gemacht hat, die, anstatt die bisherige Bahn weiter zu verfol­gen, auf abenteuerliche Wege geriethen; daß das Vorgehen der österreichischen Regierung, die leinen Unterschied zwischen Ga­lizien und den Erbländern macht, Galizien geradezu zur Op­position drängt, die sowohl für den Staat als für Polen ge­fährlich ist, und daß das erwachte Selbstgefühl Galiziens, wornach es sich berufen fühlt, für ganz Polen zu handeln, die verhängnißvollsten Consequenzen im Gefolge haben könnte, wenn die Lage Galiziens nicht schleunig in anderer Richtung benützt wird. Die Interessengemeinschaft zwischen dem Reiche und Polen sei selbst in jüngster Zeit so lebhaft auch in Polen empfunden worden, daß man von dorther die Männer aufmunterte, die eine Versöhnung mit Oesterreich zu Stande bringen wollten. Ein Werl, das mit den günstigsten Aussichten begonnen, darf nicht nach dem ersten mißlungenen Versuche aufgegeben wer­den, es müsse neuerdings in Angriff genommen werden, und zwar von den am meisten interessirten Parteien von Galizien und Ungarn. Nur die ungarische Regierung sei es, die jetzt dieser gemeinsamen Angelegenheit Dienste leisten kann, indem sie das Wert in neue Bahnen lenkt, und indem vor allem das Prinzip der Theilung Polens ungiltig gemacht wird. Un­garn habe gewissermaßen die Pflicht, Oesterreichs Mitschuld an der Theilung Polens zu sühnen, denn Galizien wurde unter dem Rechtstitel Ungarns in Besitz genommen. Indem Ungarn die Versöhnung Galiziens mit Oesterreich in die Hände nimmt, erntet es seine Flüchte dabei nicht nur in Folge jener Bedeutung, welche Galizien in der Sache Po­lens hat, sondern auch dadurch, daß es die andere Hälfte der Monarchie von einem fo zersetzenden Elemente befreit, wie Galizien es weiden müßte, wenn es noch länger in der ge­genwärtigen Lage belassen wird. Es würde diese Aufgabe der ungarischen Regierung nicht schwer werden, und des Entgegen­kommens von Seite Galiziens könne sie versichert sein. Die Beseitigung der Spuren der Theilung Polens in Oesterreich, die Aufrechterhaltung der Rechte eines eventuellen gesetzgebenden Körpers Gesammtpolens, die Wahrung eines in­direkten Einflusses der übrigen polnischen Gebiete auf die Vor­bereitung der neuen Lage Galiziens und eine ausgedehnte Unterhandlung mit Ungarn hinsichtlich des Verhältnisses zu der neuen Stellung Galiziens und der Monarchie — das feien die allgemeinen Bedingungen, die geeignet sind, die Schwierigkeiten des Ausgleiches zu befestigen." London. I n Irland sieht es recht traurig aus. Die „Todtenjury", welche den Leichenbefund über zwei bei Tippe­rary erschossene Konstabler aufgenommen, fügte ihrem Verdikt noch hinzu, „daß der Pächter austreibende Grundbesitzer Scully wegen seines am Tage der Katastrophe bewiesenen Verhal­tens zu tadeln sei, und daß, je früher die gesetzgebende" Ge­walt Verfügung treffe, die solchen Maßnahmen ein Ende mache, desto besser würde es für den Frieden und die Wohl­ fahrt des Landes sein.« Damit ist der Schlüssel zu den trau­rigen Vorgängen gegeben. Vor einigen Jahren trieb ein Guts bescher 200 Pachterfamilien von Dach und Fach in die Kälte des Dezembers hinaus, und es sind Fälle vorgekommen, wo man den Leuten die Hütte über den Kopf zusammenriß, indem man ein Tau um dieselbe schlug und Pferde daran spannte, falls die Insassen nicht gutwillig hinauswollten. Die Scene der jüngsten blutigen Vorgänge liegt unweit Tipperary, bei dem Flecken Ballycoleigh, am Rande einer Thalebene mit dem wie Ironie klingenden Namen „die goldene Ader." Dort hat Mr. William Scully, Bruder des gleichnamigen früheren Parlamentsmitgliedes, großen Grundbesitz. Schon öfters schritt er zu Ermissionen und hatte wiederum 30 Familien die Pacht gekündigt. Am vergangenen Dienstag begab er sich abermals und zwar von Konstabler« begleitet, zu anderen Pächtern, um auch diesen eine Kündigungsschrift zu behändigen, ein Alt, dem der kleine irische Pächter mit Entsetzen und Ingrimm entgegenzusehen pflegt. Schon bei dieser Gelegenheit kam es zum Handgemenge und mehrere Häuser wurden barrikadirt. Dieß veranlaßte Scully und seine Myrmidonen, Kehrt zn machen, auf eine weite Strecke von Weibern und Kindern in Lumpen verfolgt, welche mit Verwünschungen hinter dem da vonrollenden Wagen herliefen. Er mußte in einem Hotel Zu flucht suchen und sich unter den Schutz einer ansehnlichen Po lizei-Eslorte stellen. Hartnäckig entschlossen, dennoch die vom Gesetze geforderte persönliche Behändigung der ErmissionSscheine vorzunehmen, begab er sich am Freitag Morgen in Begleitung seines Gerwalters Gorman, seines Hirten Mahew, mit vier Renteintreibern und mehreren Konstabler» nach denselben Pacht Häusern, welche dicht zusammenstehen und eine Art Gassen­viereck bilden. Er selbst trug eine« doppelläufigen Hinterlader und einen Revolver. Seine Begleitung war ebenfalls bis an die Zähne bewaffnet. Voltsgruppen empfingen ihn mit drohen dem Geschrei: „Räubel!" -„Mörder!'' I n aller Ruhe nahm er in einem Hause ein Frühstück ein. Die Konstabler mahnten ihn, dießmal von seinem Vorhaben abzustehen, er hatte sich jedoch das Haus eines Pächters Namens Dwyer ausersehen, dem er das verhängnißvolle Papier behändigen wollte. Die ganze Häusergruppe schien verödet. Als er mit seinen beiden Leuten sich näherte, fielen drei Schüsse aus dem Fenster einer Küche. Scully erhielt einen Schuß durch die Kehle und einen Streifschuß am Hinterkopf ^— beide jedoch nicht tödtlich. Er schwankte nur und feuerte die Revolver ab. Gorman lag bereits, durch einen Schuß aus einer in die Mauer gebrochenen Schießscharte getroffen, tobt neben ihm. Ein Konstabler, welcher sich zur Leiche niederbückte, erhielt in demselben Augenblick einen Schuß in den Nacken. Ein anderer Konstabler wurde später als Leiche aufgefunden. I m Ganzen wurden 18 Schüsse gewechselt, wobei vier andere Begleite« Scullys Verletzungen davon trugen. Als sie in die Häuser drangen, fanden sie außer den Gewehren nichts vor als eine Flasche Branntwein. Die Insassen waren geflüchtet. Ma n verhaftete Tags darauf acht Personen wegen dringenden Ver dachtes, mußte sie jedoch mangelnder Beweise wegen bis auf zwei, Patrick und John Dwyer, der Haft entlassen. Es wird in der Presse behauptet, die Vorgänge ständen mit der Thä tigteit einer geheimen politischen Partei im Zusammenhang, jedoch ist nicht zu übersehen, baß solche Vorgänge früher, auch zu Zeiten politischer Windstille, fchon zur Illustration der ver wahrlosten Zustände Irlands gedient habe«. I n Tipperary und den benachbarten Grafschaften herrscht u,roße Aufregung und ein bedeutende« Corps bewaffneter Polizeimannschaftcn ist an der Limerick Iuultion, dem wichtigsten Knotenpuulte irischer Eisenbahnen zusammengezogen. Korrespondenzen. Sittich, 21. August. ? Am 16. d. M. entlud sich ein schreckliches Ungewitter über unserm Ort. Der Sturm, der schon die ganze Nacht getobt hatte, erreichte gegen sechs Uhr früh den Höhepunkt. Es folgte Blitz auf Blitz, während der Regen in Strömen aus den tief ins Thal hängenden Wollen goß. Zwei Blitzstrahlen schlugen zu gleicher Zeit in das Schloß ein, und zwar in die Wohnung des allverehrten hie sigen Herrn Bezirkslichters. Der eine drang vom Aborte aus, dessen Gehäuse wie durch eine Explosion nach allen Rich­tungen verstreut wurde, in die erwähnten Letalitäten, be­schädigte hier auf allen Seiten den Anwurf, zertrümmerte die Fenster, zersplitterte eine Thüre und schlug, nachdem er den Dlath eines Glockenzuges, den er passirte, vollständig ge­schmolzen hatte, durch den Fußboden in das Amtsbureau des Hrn. Bezirtsrichtcrs, worauf er sich durch einen Keller in die Erde verlor. Der zweite Blitzstrahl aber schlug aus der dem elfteren entgegengesetzten Richtung ebenfalls durch die Woh­nung des Hrn. Bezirlsrichters in die Lokalitäten des l. l. Steueramtes, fuhr, nachdem er dort sein Zelstölungswerl vollendet hatte, durch einen längs des Corridors im ersten Stock weile laufenden Glockenzug in die Wohnung desAmtsdieners traf hier eine Magd, die mit dem Füllern der Hühner beschäftigt war und warf sie zu Boden. Sie erlitt mehrere bedeutende Brand wunden, denen sie wahrschemlich erliegen wird; der eine Schuh wurde ihr durch den Blitz vom Fusse gerissen und weit weg geschleudert. Ein Hühnchen büßte seine voreilige Eßbegier mit dem Tode. Es ist wirklich ein Wunder zu nennen, daß kein Menschenleben zu betlagen ist, ebenso daß nicht Alles ein Raub der Flammen wurde. Die Familie des Hrn. Bezirlsrichters befand sich in einem wahren Kreuzfeuer; denn die Blitze fuhren kaum ellenweit an den Betten vor­über; aber Niemand wurde beschädiget. Nur einem Knaben wurden auf einer Seite des Hauptes die haare vom Blitze buchstäblich abgeschnitten und einige unbedeutende Brandwun­den beigebracht. Die abgesengten Haare lagen büschelweise im Zimmer herum. Die Goldrahmen zweier an der Wand Hangenden Vildniße wurden wie von Kllnstlerhand marmorirt. Einige mit Blei eingefaßte Fensterscheiben, die an den Ecken nicht gut an einander schlössen, wurden daselbst vollständig schwarz angeraucht, welcher Ueberzug sich auch durch öfteres Waschen nicht entfernen ließ. Die Glasröhre eines Barome tcrs wurde am ober« geschlossenen Ende vom Blitze durchbohrt. Wer wird es den Bewohnern des Schlosse« Sittich ver argen, wenn sie nach solchen Erfahrungen der Wohlthaten jener Erfindung theilhaftig zu werden wünschen, die, vor gerade 100 Jahren mit Jubel begrüßt und unzählige Male erprobt, den gefährlichen Blitzstrahl unschädlich zu machen im Stande Ist? Wer wird sich wundern, daß sie eine unbe grenzte Sehnsucht nach einem — Blitzableiter haben, der bis jetzt auf dem weitläufigen Gebäude nicht vorhanden ist. Kl0p , 10. August. X . ? . (Forts.) Nachdem die Re­ stauration des Hochaltars (in Weiß und Gold) vollendet war, wollte der Herr Dompfarrei auch tue Stickerei und den ganz silbernen Rahmen um das Gnadenbild, sowie den vergoldeten Rahmen, in welchem es unter GlaS verschlossen ist, möglichst schön Heistellen. Er überreichte selbst unser theureS Heiligthum den V. E. F. Ursulinnen in Laibach, welche dasselbe bereit­ willigst und freudigst mit herrlichen Stickereien in Gold und Seide verzierten. Da auch die beiden in Gold und Silber glänzenden Rahmen fertig waren, erhielten wir die erfreuliche Nachricht, daß er selbst die Ehre und die Freude zu haben wünsche, unseren größten Schatz, das hochverehrte Marienbild, das wir durch 4 Wochen nicht in unserer Mitte hatten und sehnsuchtsvoll erwarteten, am 8. August Abends um 5 Uhr zurückzubringen und an seinem so würdevoll verschönerten Altare aufzustellen. Diese Nachricht versetzte uns alle in die freudigste Auf­regung. Iuug und Alt wetteiferte, um „unser Muttergottes­bild" so feierlich, als es in unseren Kräften steht, zu empfan­gen und dessen Einzug zu verherrlichen. Triumphbogen, Mai­bäume, grüne Zweige, Guirlanden, Blumen und Kränze schmückten alle Wege, auf denen der Zug sich bewegen sollte. Am bestimmten Tage eilten schon die meisten um 3 Uhr auf die Straße zum Standbilde der Muttergottes, wo sich alle für die Prozession versammeln wollten. Der Gemeindevorstand und mehrere Hausbesitzer fuhren in 5 Wägen bis koäuart entgegen. Mit Pöllerschüssen ward gleich hier unser heiliges Kleinod begrüßt, die Angekommenen aus Krop, wie auch die Ortsbewohner brachten gleich ihre Huldigung dar, und waren über die höchst gelungene Verzierung hocherfreut. Unter Glocken­geläute von 0v8i«ö« fuhren die Wägen gegen Krop. Das Krachen der Pöllerschüsse bei der Steinbüchler-Brücke, daS Geläute der Glocken verkündete der mit der Hochw. Geistlich­keit an der Spitze beim Standbilde harrenden Pfarrgemeinde die baldige Ankunft. Hier unter dem schönen Triumphbogen mit der Inschrift: „Alles zur Ehre und zum Lobe unserer lieben Mutter Maria!" — auf der andern Seite: „Hilf o Maria und bitte, baß uns Gott Barmherzigkeit erweise!" enthüllte der Herr Domtapitu­lar das Gnadenbild, küßte es ehrfurchtsvoll, überreichte es dem Herrn Ortspfarrer und Herrn Kaplan, die es auch küßten,— wahrend ein Männerchor ausgezeichnet schön Marienlieder sang. Eine freudige Bewegung war schon jetzt an Allen sichtbar. Als aber die Hochw. Geistlichkeit im festlichen kirchlichen Or­nate zur versammelten Gemeindesich wendete, und der Herr Dompfarrer das sehnlichst erwartete, neu verzierte Gnadenbild in die Höhe hob und den Versammelten zeigte, da sanken alle von Einem Gefühle der Andacht, Liebe und Verehrung be­seelt auf ihre Knie — unschuldige Kinder, Jünglinge und Mädchen, Väter und Mütter, viele mit ihren Kindern in den Armen, zitternde Greise an ihren Stabsichstützend; brennende Kerzen in der Hand, blickten alle mit freudigem Entzücken und Thränen in den Augen das bekannte milde, gütige Antlitz „Unserer Mutter der Barmherzigkeit" auf dem von strahlendem Gold» und Silber umgebenen Gnadenbilde an; alle weinten Thränen der Freude und Rührung; viele riefen mit bewegter, lauter Stimme: „O naß» inati boHa! O uiati milogHi­veA«, »loa! O Narija, KaKn »i lep«,! KaKo lepa 8o 1« luora» v uedssiii diti!" — („O Unsere Mutter Gottes! O Mutter der Barmherzigkeit! O Maria! wie schön bist Du! wie schön mußt Du erst im Himmel sein!") Die schönen slo­venischen Marienlieder ertönten feierlich und erhebend, es wiederhallten laute, andächtige Gebete. Mit den Freudenthrä­nen, dem Iubelgesange, dem Rosenkranzgebete der Pfarrge­meinde vermengte sich das harmonische Geläute der Glocken von beiden Kirchen, daS feierliche Krachen der Pöller. — Es war wahrlich ein tiefrührender, hocherhebender Anblick! Jeder­mann mußte bekennen: eine so innige Verehrung, so tiefe Rüh­rung, so allgemeine Begeisterung kann nur aus einem leben­digen Glauben kommen! Glückliche Gemeinde, darf man wohl sagen; sind auch viele arm und dürftig, arbeiten sie auch im Schweiße des Angesichtes, so sind sie doch reich und voll der wahren Freude, denn sie besitzen das theuerste Gut, den Glau­ben, welcher ihnen in allen Lagen des Lebens Trost und Stärke verleiht. Die Prozession wurde dann in feierlichster Weise geführt: Die Schuljugend mit ihren Fahnen, die Mäd­chen weißgekleidet mit Vouquets, die Knaben mit grünen Zwei­gen; die Pfarrinsassen mit den Kirchenfahnen; der Sängerchor; die Geistlichkeit im Ornat; das Gnadenbild unter dem Bal­dachin, theils vom Herrn Dompfarrer, theils von zwei hier gebürtigen Klerikern getragen; der Gemeindevorstand und die Hausbesitzer gleich allen andern mit brennenden Kerzen in der Hand. Zu beiden Seiten des Gnadenbildes leuchteten 6—11­jährige Knaben zur Erinnerung, daß vor 161 Jahren Knaben dasselbe gefunden und zuerst verehrt haben. Wo die Pro­zession ging, waren zu beiden Seiten Maibäume und grüne Zweige verbunden mit Blumen und Guirlanden aufgestellt; die Fenster mit Statuetten und Bildern geziert, an allen brannten Lichter, weheten Weiße und farbige Tücher. I n der festlich geschmückten Pfarrkirche wurde das Marienbild auf den Altar gestellt; der Herr Dompfarrer wollte der allgemeinen Begeisterung, unseren Wünschen und Gefühlen, wie auch den eigenen Ausdruck geben, bestieg die Kanzel und begann gleich in einer tiefen Verbeugung gegen Maria, im feierlichen Tone, tief bewegt und ergriffen mit den Worten: „Sei gegrüßt 0 Königin, Mutter der Barmherzigkeit, unser Leben, unsere Sü­ßigkeit und unsere Hoffnung, sei gegrüßt!" — und zum Volte gewendet: „Dieß ist der Tag, den der Herr gemacht, laßt uns freuen und frohlocken an demselben." — Heute ist ein wahres Triumphfest Maria, ein Freudenfest für uns. Alle ohne Aus­nahme haben sich beeifert, die Königin des Himmels nach Kräften zu verherrlichen, ihr einen würdigen Empfang zu be­reiten, alle ohne Ausnahme haben bereitwillig öffentlich das Zeugniß abgelegt, daß sie treue Kinder der katholischen Kirche und unserer himmlischen Mutter Maria sind, — alle haben durch die That die Wahrheit des alten slovenischen Liedes be­stätiget: „2», Loßom öantiillo N»rrjo uarbol^j." — Aus unserer Seele gesprochen waren die Worte: „Ihr habet ge­zeigt, wie über Alles lieb und theuer Euch Euer Gnadenbild ist! und deß bin ich gewiß! wie sehr Ihr auch bedürftig wä­ret, Ihr gäbet es um Hunderttausende von Goldstücken, um lein irdisches Gut heil!« Erfreut hat es uns dann vom Prediger zu hören, wie die E. F. Ursulinnen in Laibach in Prozession mit Kerzen in der Hand an der Pforte unser Gnadenbild empfingen, in ih­rem Oratorium aufstellten, es oft verehren kamen, Tag und Nacht 2 Lichter brennen ließen, und nachdem die kunstvolle Verzierung vollendet war, auf die nämliche Weise ihm auch überreichten und so gerührt waren, als wäre eine geliebte Mutter von ihren liebenden Kindern geschieden. —, Höchst trostreich war die Abhandlung in der Predigt, die uns zeigte Wie reich, wie gütig Maria ihre Verehrer schon hier auf Er­den, vorzüglich in Krankheiten und in der Todesstunde belohnt; ein allgemeines Schluchzen aber entstand, als der Prediger zum Schlüsse im milden, bittenden Tone, kniend für alle groß­müthigen, entfernten Wohlthater, für die ganze Pfarrgemeinde, die ein solches Triumphfest bereitet, für alle Verehrer und für sich, ihren unwürdigen Diener um Trost in der Sterbestunde und um die Gnade flehete, in dieser bittern Stunde öfters ru­fen zu können: „O gütige, 0 milde, 0 süße Jungfrau Ma< ria!" — Darauf ward feierliche Litanei mit zwei Segen ab­gehalten und dann das Gnadenbild auf die lueuL», des Altars aufgestellt. Alle drängtensich herbei, um durch ehrfurchtsvolles Küssen ihre Huldigung darzubringen und die neue Verzierung zu betrachten. Als es dunkel geworden, das Avegeläute ertönte und die Glocken uns zuriefen: „Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft," — da antwortete jeder Mund und jedes Herz mit Freude und Andacht: „Gegrüßet fei'st Du Maria!" — Und alle drängte es, alle sehntensich auch im Dunkel der Nacht ihre Freude, Liebe und Dankbarkeit der Gottesmutter zu zeigen, und es erglänzten bald an allen Fenster die Lichter, alle, auch die ärmsten beeiltensich zur Ehre Maria doch ein Lämpchen anzuzünden; der ganze Markt ward in ei­nigen Minuten festlich erleuchtet, und erhebend war es zu sehen, wie aus den kleinen Häuschen am Hügel die Lichter herableuchteten. — Die Marsbewohner bewegten sich freudig auf alle« Wegen, Marienlieder ertönten von mehreren Seiten, die Glocken läuteten so lieblich und zur Andacht stimmend, die Pöller knallten so feierlich unter vielfachem Echo in der Stille einer sternenhellen Nacht über Berg und Thal, und verkündeten weithin die Ehre Maria, unfern Jubel und un­sere Verehrung, so schön und herrlich, daß einem vor Freude das Herz im Leibe zitterte. Der Sängerchor begabsich dann besonders zur Wohnung des Herrn Domkapitulars wie auch unseres Herrn Pfarrers, und fang niehrere Lieder sehr schön und zur allgemeinen Zu­friedenheit. — Ersterer erschien am Fenster und sprach zu den zahlreich, in freudiger und dankbarer Stimmung Versammelten: „Wenn in unseren traurigen Zeiten, wosich viele zur Ehre und zum Verdienste rechnen, die katholische Kirche, ihre Gebräuche und Diener zu hassen und zu schmähen, alle Glieder einer ganzen Gemeinde ohne Ausnahme es als Pflicht erachten, öffentlich Zeugniß von ihrer katholischen Ge­sinnung und Ueberzeugung zu geben, und ihrem theuren Gna­denbilde, der Königin des Himmels, einen so feierlichen Triumph bereiten, so muß dieß jeden wahren Katholiken, vorzüglich den katholischen Priester innigst freuen, ja wahrhaft entzücken; da­her ist Eure Freude auch meine Freude, und der heutige Tag einer der glücklichsten und freudigsten meines 32jährigen Priesterlebens, und ich rufe aus der Tiefe meines freudig be­wegten dankerfüllten Herzens: „Es lebe Maria! unsere Hoff­nung! Ein Hoch und meinen Dank der treuen katholischen Gemeinde!!" (Schluß folgt.) Tagesneuigkeiten. Laibach, 29. August. — (Der zweite slovenische Tabor.) Die Einla­dung zum Tabor in Sachsen selb am 6. September ist ge­zeichnet von 58 untersteirischen Patrioten. Den einlaufenden Berichten zufolge wird die Betheiligung eine immense sein. Vom Comit6 werden die umfassendsten Vorkehrungen getroffen, um allen Anforderungen zu genügen. Die commercielle Direktion der l. l. pr. Südbahn» Gesellschaft in Wien hat mit Schreiben, vom 24. August dem Sachsenfelder Meeting-Comitä bekannt gegeben, daß sie bereit ist, zu Gunsten der Voltsversammlung in Sach­senfeld am 5. und 6. September d. I. in Agram, Frida«, Marburg, Pettau, Pöltschach, Stein­brück und Laibach Fahrkarten, giltig bis inol. 6. September zur Fahrt nach Cilli, am 6., 7. und 8. September zur Rückfahrt nach den ursprünglichen Ausgangsstationen auszu­geben, und die Preise hiefür um 50"/« zu ermäßigen. Diejenigen Meetings-Theilnehmer, welche in Zwischenstationen einsteigen müßten, hätten durch die betreffenden Stations-Chefs gegen Erlag des bezüglichen Preises Tour- und Retour­karten von einer der oben genannten Stationen zu beziehen. Diese Tour- und Retourkarten gelten jedoch nur zur Fahrt nach Cilli und zurück in die ursprünglichen Aus­gangsstationen. Würden Inhaber solcher Karten in einer andern Station als Cilli den Zug verlassen, so würde die Tour- und Retourtarte eingezogen werden und also nicht mehr zur Rückfahrt berechtigen. — (Der Turnverein „80K0I") veranstaltet seinen nächsten Ausflug Sonntag den 6. September zum Tabor in Sachsenfeld bei Cilli. Die Einladungen mit dem detaillirten Programme werden in den nächsten Tagen ausgegeben werden. — (Krankheitserscheinungen.) I n der Gegend von Trifai l kommen häufige Fälle von Ruhr, manche mit tödtlichem Ausgange vor. — I n Obertrain zeigt sich hie und da eine Art Seuche beim Borstenvieh. — (Gefundenes Vogelskelett.) In der Mitte des Zirlnitzer Sees wurde vergangenen Monat da« Skelett eines großen Vogels gefunden. Der Schnabel, wie bei Enten geformt, ist 15 Zoll lang, 2 Zoll breit, der Kopf 3'/^ Zoll breit und bei 12 Zoll lang. Die Oberschenkelknochen sind 12 Zoll lang und haben bei 2/4 Zoll im Durchmesser, der Flügeltnochen ist 14 Zoll lang und ziemlich stark. Die „Novice" vermuthen, daß es ein Pelikanskelett sein dürfte, und wünschen dessen Acquisition für das Laibacher Museum. — (Zur Gleichberechtigung.) In der „Novice" klagt ein Correspondent aus dem Sannthale, daß man in das von Slovenen bewohnte Tüffer einen Stockdeutschen als Bezirksrichter versetzt habe. Der bekannte slovenische Abge­ordnete Herman, der bisher in Pettau Bezirtsadjunlt war, kommt dagegen in den rein deutschen Bezirk Hart­berg! O Wunder des §. 19! — (Forellen-Pulver.) Der „Pester Lloyd" erzählt folgendes Histörchen. Vor kurzem annoncirte ein Herr Fr. in einem Blatte, daß es ihm nach langen Forschungen gelungen sei, ein Pulver zu erfinden, welches nach einer bestimmten Gebrauchsanweisung ins Wasser gegeben, wenige Minuten darauf die wohlschmeckendsten Forellen in dem letzteren er­scheinen lasse. Das Wundermittel kostete im Ganzen bloß zwei Friebrich'sdor. Ein Gourmand, der sich die günstige Gelegenheit wohlfeile Forellen zu essen nicht entwischen lassen wollte, machte bei dem Erfinder eine Bestellung auf das Pulver und erhielt von diesem folgendes Antwortschreiben: Mein Herr! Indem ich Ihnen anbei Ihr Geld retournire, theile ich Ihnen mit, daß die Erfindung de« Forellen-Pulvers nur auf einem Scherze beruht. Ich habe mit mei­nem Freunde gewettet, daß man keine Dummheit annon­ciren könne, die so groß wäre, daß sich nicht ein Esel fände, der daran glaubt. Sie sind bereits der Sechsund­zwanzigste. D» ich übrigens die Ehre habe «." — Nicht übel! „Die Dicken und die Dünnen". Des «letzten Ritters" Sänger, er sang auch diese« Lied, Ein Ritter selbst — des Geistes, der manchen Kampf schon stritt. Doch seit sein Lied erklungen, verstoß schon manches Jahr Und was er heiß einst wünschte und hofft', ward jetzt erst wahr. „Die Dicken und die Dünnen", die er so grell gemalt, Sie haben unfreiwillig erst jetzt Tribut gezahlt. Er war der Kämpfer erster, als jene Feind' es galt. Hat mit den Lorbeerreisern nicht wenig gar geprahlt. Denn, wähnt er doch von Unheil, von Leiden mancherlei Durch seinen Sieg die Menschheit auf ew'ge Zeiten frei. O wollt mit ihm nicht rechten, er that was recht ihm schien' Laßt feines Sieges Träumen ihm sanft die Stirn umzieh'n! Doch möchten diese Traume ihm malen ein Turnier, Zwar klein für seine Größe, zählt's doch nur neun mal vier. Die Kämpfer all' beseelet ein ehrlich bied'rer Muth, Für Vaterland und Ehre zu geben Herz und Blut. Siesteh'nsich gegenüber, sie kämpfen mit dem Wort Undstreiten mit dem Geiste für ihrer Heimat Hort. Und jeder sagt vom Andern: „Und bist du auch mein Femd, Bist du doch offen, ehrlich und bieder wie mein Freund!" Nur zwei von diesen Allen sind fremd im Vaterland: Ein dicker und ein dünner sie gehen Hano in Hand. Nicht sind sie von den Dicken und Dünnen uns'res Grün Und nicht in der Soutane siehst du sie einherzieh'n. O wollte wohlsichfinden ein Grün, der diese malt, Er hätte mehr zu malen, vonstärkerem Gehalt. Den>r dieser Dick und Dünn, sie brachen Treu und Wort Und in Geheim begeifern sie Gutes fort und fort. Sie wissen zu zerstören, wo Freunde Tempei bau'n, Und wissen uns zu blenden, wenn wir den Himmel schau'n. Mit seinen tiefsten Zügen, auf daß es Jeder schau', Malt sich der Neid dem Dünnen in's Antlitz — Grau in Grau. Und wie man selbst mit Treubruch behäbig leben kann, Das Euch recht klar zu zeigen, der Dick' ist ganz der Mann. Verstorbene. Den 13. August. Der Frau Mari» Suchadobnik, Hausbesitzers- Witwe, ihr Sohn Karl, Zuckerbäcker, alt 29 Jahre, in der St. Peters- Vorstadt Nr. 49, und Antouia Blas, SpinnfabrikSarbeiterin, alt 28 Jahre, im Civilspital, beide »n der Lungentuberkulose. — Dem Mi­ chael Kram»3ic, Musikant, sein Kind August, »lt 6 Tag«, in der Kralan Vorstadt Nr. 32, und dem Josef Paulin, Inwohner, sein Kind Josef, alt 3'/, Tage, in der St. Peters'Vorstadt Nr. 82, beide an Fraise». Den !4. August. Dem Matthau« Pochlm, Inwohner, «lt bei 58 Jahre, in« Civilspital sterbend überbracht. — Franz Gregor,, In ­ wohnerssohn, alt 5 Jahre, im Civilspital, an der Vntkraftung. Den 15. August. Theresia Schul, Inftitutsarme, alt 83 Jahre, in der Tirnaiworstadt Nr. 19, an Altersschwäche. — Andrea« Oimek, Nachtwächter, alt 30 Jahre, im Eivilspital, in Folge erlittener Ver­letzungen, und wurde gerichtlich beschaut. Den 1«. August. Mari» Neslaj, IüstitntSarme, alt 75 Jahre, in der K»rlst»bter-Vorftadt Nr. 19, an der «ungenlähmnng. —Joses» Hllilmnnn, Private, alt 2? Jahre, im Eivilspital, und Franz goratto, Zwängling, alt 34 Jahre, im Zw»ng«arbe!t«h»use Nr. 47, beide an der Lungentuberkulose. Den 19. August. Herr Franz KraliL, Krämer, alt 72 Jahre, in der Stadt Nr. 3, »m Zehrfieber. — Dem Herrn Florian Appe, Färber' Meister und Hausbesitzer, sein Kind Leopoldine, alt 2 Monate, in Hüh, nerdorf Nr. 18, an Diarrhöe. — Ferdinand Commisso, Zimmermann, von Udine, alt 30 Jahre, im Eivilspital, am Typhus, Den 20. August. Anton Zierer. V.-St. Aufseher, alt 76 Jahre, in der Polana«Vorftadt Nr. ill, »n Entlräftung. Den 20. August. Dem Herrn Ferdinand Bürger, Schuhmacher, sein Kind Anna, alt 3 Monate, in der Polanovorstadl Nr. > 50, an der Auszehrung. Den 21. August. Mariana Makovec, Inwohnerin, alt 63 Jahr«, in der St. Petersvorstadt Nr. 144, an der Aruftwassersncht. Den 83. August. Jakob Maöek. Xaglöhner, alt 54 Jahr«, in« Eivilspital sterbend überbracht. — Dem Herrn Josef Devetas, Pens, k. k. Bezirtsbeamte zugleich Hausbesitzer in Tolmein, sein Sohn Josef, Realschüler, alt 14 Jahre, in der Et. Petersvorstadt Nr. 38, am Ab« dominal-Typhus. Den 84. August. Josef öerne, Schusterges.lle, alt 22 Jahre, in Eivil-Spital, an der Lungentuberkulose. — Der Ursula Kollmann, Echuhmachersgattin, ihr Kmb Johann, alt 1'/, 3»hr, im Elisabeth« Kinderspital in der Polanavorstadt Nr. 67, am Zehrfieber. Den 85. August. N. N. ein unbekannter Mann, bei 5U Jahre all, in« Livil-Spital sterbend überbracht. — Dem Herrn Peter Si« monetti, bürgert. Gold- und Silberarbmer zugleich Hausbesitzer, seine Tochter Hedvig, «lt 18 Jahre, in der Stadt Nr. 6, an der Lungen» und Darmtubeitulose. Den 86. August. Anton Prepeluch, Schiffmann, alt 64 Jahre, in« Civil-Spital sterbend überbracht. — Margaretha Vidmar, Kaisch» lerswilwe, alt 40 Iah«, in der Tirnauvorstadt Nr. 83, — und dem Franz Ziernstein, Dreher, sein Sohn Franz, Drechslergeselle, alt 21 Jahre, in der Gradischavorftadt Nr. 1, beide an der Abzehrung. Ein Praktikant wird aufgenommen in der General-Agentschaft der Pester Nersicherungs - Gesellschaft. Auskunft im Bureau, Wienerstraße Nr. 73 (Medial', sches Haus). 44—1. In dem neu restaurirten Hause des Herrn Gregor iö, „Wilden Mann", dritten Stock, gassenseits, sind 3 sehr schönrMonatzimmer mit separatem Eingang, mit oder ohne Einrichtung, beim Ge» fertigten zu haben, ^»b»nn Vltiö, 45—1. Handelsmann. ?H> Ein -^« „rechenfester Seelenziihler", der wenigstens durch 3 gut dividiren kann, wird für den Tllbor in Sllchsenfeld am 6. September (Freikarte und freier Tisch zugesichert. Confession gleichgiltig. Honettes Exterieur wesentlich.) 46—1. Gedruckt bei Josef BlaSnil in Laibach.