Laibachel Z eit M^. Freitag den 9. Juni 1Ü20. I n l a n d. Angekommene Schiffe in Trieft vom ,3. bis l6.Mai. <^w^er franzl>s. Martigo,Clementine, von ,ooToy« nen, von Marseille mit Tabak und andern Waaren > auf R.vott Morell, Ernst und Comp. Die ionische Bric ' gantine, der heil.Nicolaus, vonit,6T., von Masco-»issi mir GaUäpfew und Wachs, ailfN. von Vlasto und Comp. Die österr. Polacre, die Allianz, von 17, T>, Cüpit.Iak. Nadoiucich, vonMctellino undCanca wir Galläpfeln, Ohl und Seife/auf R. des Schiffs-capitans. Die ameritan. Schooncrbrigg Pomona, von ,07 T., von Boston mit Zucker und andern Waaren, «us R. des Schiffscapitüns Ichn DariS. Mchrere Barken. Wien. Aus Prag erHaken wir folgende Nachrichten: Am 27. Mai wnrde dem Gnbernmm die hohe Eh« re zu Theil, das; Se. Majestät einer Nathssitzung devfelbcn beiwohnten: Eä wurden in Anwesenheit Al-lechöchstdersclben mehrere wichtige Gegenstands vorge-^aüen, nno Se. Majestät geruhten diesen Vortragen Höchstil>,e Gegenwart dinch volle drei Stunden zu schentcn, worauf AlWrhKchstdiesclben in die Altstadt fuh, ren, um allda einige Gebäude in Augenschein zu nehmen, in der huldreichsten ?lbsicht/ einigen gemeinnützigen Anstalten zweckmäßigere Localitäten anzuweisen. Zuletzt besichtigten Se. Majestät das Conservatorium der Musik im Dominikanertlostcr, wo Allerhöchstdiesel-hen milHewohnnr Hnld ßch nach dem genaues«» De- tail erkundigten, und selbst-jedes Lehrzimmer in Au» genschein nahmen. »"» Ihre k. k. Majestät die Kai» serin fahren auch für Sich allein fort, so wie Se. kaisevl.Hoheit der Erzherzog Kronprinz und Se. kai eine große Menge von — '92 «" Stqbs -und Oberossicieren, elngelrossen; der Fürst-Erzbischof unlee Azslstenz sämmtlicher Prälaten und des Domcap^tels eOpsinZ.die erlauchte Prautander Kreppe de^ «Oratoriums,4und. «ollzog die Trauung unter den diesem Acte atigemessenen Feierlichkeiten, welche Salven aus'den kleinen Gewehren, und aus den aufgestellten Kanonen der Stadt und ihren Umgebungen verkündeten. — Nach abgesungenem Te» deum verfugte sich der allerhöchste Hof mit der sämmtlichen Begleitung in das kaiserliche Appartement zu-lück, wo die Vorstellung des Adels Stattfand, nach , welcher sich sodann der Zug in den spanischen Saal erhob. — In diesem glänzend erleuchteten und prunkvoll decorirten Saale, wo sich auf eigends hergesi«ll-ten Tribunen an 2o«o geladene Zuseher befanden, hielt'der höchste.Hof, umgeben von den Hof-Chargen und demAdel, offene Tafel, während welcher von einem zahlreich besetzten Orchester gewählte Musikstücke v.'rgen-agen würden. — Das Fe»I gewahrte einen prachtvollen, wahrhaft imposanten Anblick, und endece gegen »o Uhr, wo der allerhöchste Hof sich in das Appartement zurück verfügte. Nachricht. In der am 2. d. M., in Folge des allerhöchsten, PatenteS vom 2i. März löiti, vorgenommenen dreizehnten Verlosung der altern verzinslichen» Staatsschuld, ist yie Serie 95r. »73 gezogen worden. Diese Serie euthalr Hofkammer-Obligationen »on verschiedenein Zinsenfuße, und zwar: Nr. 272^5, mit einem Fünftel der Capitals' Summe, Nr. 19980 bis emschließig Nr. 2i6t3, im Capitals-Betrage »on l Mill. 32^654 Gulden 10 Kr., und iin Zinsenbetrage nach dem herabgesetzten Fusie 00« 256Z7 Gulden 9 3.!4 Kr. ,Die in dieser Serie enthaltenen einzelnen Ob-ligations»Nummern werdel: in einem eigenen Verzeichnisse in der Wiener Zeitung nachtraglich betaiutt gemacht werden. A u s land. Frankreich. Unsere ropalistlschen Blatter setzen Hen nun schon zweimal wiederholten Versuch mit dem Sprenge schivärmer,. der beidemale von Gravier gemacht seyn soll, mit dem Morde des Herzogs v. Berry in Verbindung, und hoffen: daß die Untersuchung der Sache, jener geheimen Negierung auf die Spur kom-m.en werde, die ihr Daseyn durch Mordanschlage gs« gen die Legitimität nur zu deutlich beweis't. Übee Graricrs frühern Stand und seineu Geburtsort widersprechen sich die Angaben noch, Die Herzogin v. Berry hat geäußert: «Sie haben sich ein Lustfcucr machen wollen; ich hoffe, meines wird in einigen Monaten gefeiert, und ihnen mehr Kummer verursachen, als ich von dem ihrigen Schrecken gehabt." Paris, den 2l. Mai. Welcher listigen Wege man sich bedient , um Schmähschriften vo, di« Augen des Publikums zu bringen, davon zeigt folgen« der Vorfall, der vor nicht langer Zeit zu Paris Statt hatte. Es erschienen nämlich an den Stra» ßcnecken solche Zettel, ohne daß man herausbringen konnte, wie und öon wem sie angeklebt wurden, ob chon es bei hellem Tage gescheh. Sie schienen, wie an die Mauer hingezaubert. Endlich ergriff mannen Thater. Es war ein alter Mann, der einen Guckkasten, den er trug, auf den Abweissteinen an den Straßen-Ecken ruhen ließ, ohne ihn abzusetzen, um, wie- Reden schuldig befunden worden. Der berüchtigte Hunr ist zu dritt« halbjähriger Einsperrung in das Gefängniß von II-chester verurtheilt, und .muß, nach Ablauf dieser S^raf^en, für sein gutes Petragen, wahrend den nächstfolgenden füljf Jahren, 100« Pf. Sterl. eigene Bürgschaft leisten, und außerdem noch für einen gleichen Betrag zw >c»ä Pf. Srerl. Bürgschaft fnr sich leistcn, und noä) zwei andere Bürgen, ;u 100 Pf. Skrl. einen je, den >- stellen. — Durch einen anderen Urtheilsspruch ward Sir Charles Wolseley zu anderthalbjährigem Gefängniß in Abingdon condemnirt, mit gleich starker Camioi,, wie Huiit, für sein gutes Betragen in dcn nächlstfolgenben fünj Jahren. Har-rifon, sein Freund und Genosse ist zu anderthalbjähriger Einsperrung im Schlosse von Ehester vcr- urtheilt, und hat 2ac> Pf. Stert, selbst, und ein-so viel durch zwei Bürg«« Caution für gutes Be< tragen wahrend den folgenden fünf Jahren z«, stellen. Hllnt benahm sich mit vieler Frechheit undvet< thcidigtc sich mit der Zuversicht eines Menschen, der, wie der Attorney-General bemerkte, eher eine Be« lohnung in Anspruch zu nehmen, als eine Strafe zu erwarten'"schien. Desto niedergeschlagener war Sir Charles Wolseley, welcher in einen: f»rt betheuerte, die Nadicalen hatten ihn betrogen; er hatte sich gewiß nicht verleiten lassen, in ihren, Versammlungen den Vorsitz zu führen, wenn er gewußt hätte, daß sie bewaffnet gewesen-wären. u. dgl.— Sämmtliche Verurrheilre ließen sich von den Gerlchtsdiellern ohne Widerstand inö Gefängniß führen. Alle geistlichen und weltlichen Pairs haben Einladungsschreiben, dcrKrönung beizuwohnen, erhalten. Die Federn und der Hermelin sind nach Ankündigung dieser Ceremonie sebv im Preise gestiegen. (Ostr. B.) Spanien. Nach Berichten aus Madrid vem n. Mai, hatte» der Englische und der Niederländische Gesandte am Madrider Hofe Sr. Majestät eigenhändige Schreiben ihrerMonarchen überreicht/ worin dieselben dem Könige zu dem neuen Regiernngs - Systeme, das Se< Majestät angenommen, und wegen der seit dem Monate Mär^ Statt gefundenen Ereignisse, Glück wünschen. Nach Versicherung der Madrider Zeitungen, liefen aus allen Provinzen die befriedigendsten Nachrichten über die Einführung derConstitution und den Fortgang der Wahlen ein i nur in Navarra herrsche, aus Ursachen, die man bis jetzt nur vermuthen könne, eine große Spannung; die Regierung habe da«' her aus Aragonien dys RegimemToledo und andere Corps dahin befehligt. Die Gerüchte von Zusammen« ziehung Französischer Truppe.l am Fuße der Pyrenäen seien-völlig grundlos; nie habe fin besseres Einverständnis; zwischen beiden Nationen gehevrschr, u'nv die Lideralitätl womit Fräliknich tii Spamschet^ »94 Verbannten aufgenommen swle noch neulich;u Bor-teaur betrachliche Summen zum Besten derer, welche die Kosten der Hinreise nicht bestreiten tonnten, zusammengeschossen worden), verdiene die höchste Dankbarkeit von Seite Spaniens. Der König hat den bisherigen Spanischen Con-sul zu Marseille) Don Juan Lahora, welcher für sci» ne Person gegen die Consiitlltion protestirt hat, durch ein Decret vom i. Mai seiner Amrcr und Wur-d.en entsetzt, und ihn des Namens eines Spaniers unwerth erklärt. Auster Lahora hat auch der Spanische Gesandte zu Rom, Vargas Laguna, gegen die Constitution protestirt. Es heißt, Don Ignacio Pezuela, welcher Mitglied der Regierungi - Junta ist/ werde Hrn. Vargas Laguna in seiner Stell« ersetze»^. Die Stadt Betanzos in Gallicien, Qniroga's Geburtsort, hat diesem General eine Dank-Addresss zugesandt. Der Spanische Botschafter zu London, ^ Herzog von S. Carlos, welcher aus Einer Familie ,mit ihm zu stammen behauptet, hat den^ Namen Ouiroga in seinen Titel aufgenommen. Beinah? alle Madrider Zeitungen erheben ihre^ Stimme zu Gunsiep der nach Frankreich ausgewan- ^ derten Iosephinos. Sie beschweren sich, daß die ^ Regierung diese Ausgewanderten abermals in den Wiseayischen Provinzen aufhalte, und behaupten, wan habe die Regierung hintergangen, indem man demselben berichtet, es beständen Verbannungs« Dekrete der Cortes gegen die Iosephinos : die Politik und die Gerechtigkeit erheischten eine allgemeine Aus« söhnung. Auch versichere man, die Regierung habe bereits geheime IKstructinien an die Behörden der zedachten Provinzen erlassen, damit dieselben, je «ach Umständen und Personen, die Härte dieser ueu-snVsrbamnnig, welche für manchen der Todesstrafe Hlnchkomme, mildern, konnten. (W. Z.) Vermischte Nachrichten. !' In der Nacht vom 11. Mai stellte sich den Au« gen der mit dem Müisifchfang beschäftigten Fischer zu Nemichorf (bei Koblenz) eine merkwürdig seltsa« me Naturerscheinung dar. Gerade als dle Thurmuhr anfing Mitternacht zu schlagen, verbreitete sich ein solcyes Feuer am Firma^ während 10 Minnlen ein Krachen und Donnern aus dem Gebirge, welches endlich langsam verhallte. Der Himmel w^r' indeß wieder, wie vor der Erscheinung, heiter und gestirnt. (S. Z.) Fremden-Anzeige. Angekommene üno Abgegangene. Den 5. Juni. ' .^ Hr. Franz Poglayen, Sensal, mit Dominil Dangeli, osn Triest, ei»gk. Stadt Nr. 3i3. — Hr. Valentin Rutschger, jubilirteV Pfarrer, mit derverwlt. Frau Anua Grasinv. Petazzi, von Ses« (ana, eingek.' Kap. Vorstadt Nr. 3^ Den 6. Herr Kaspar v. Schivizhoffen, Pen» sionirter k. k. Polizei-Oberkommissar, von Gratz, ein-gek. Kap. Vorstadt Nr. »i. Abgereiset. Den 6. Herr Ferdinand DominicPerko, Handelsmann, nach Triest. Den 7. Herr Valentin Rutschger, ^jubilirte? Pfarrer, mit der verwit. Frau ?lnna Grasin v. He- tazzi, nach Neuhaus. We chsel»Cur s in W ien vom 5. Juni. 1620. Cottveutions-MünzevonHundert 25o fi. IHnaz Alyys T^l« p«» Kleinm^yr, VeNeHer und Rzdateur.