(Dl llMlch esH latM) Kamstag den! 2l. December 1833. VN e l t s l n n. Von Johann Gabriel Seids. 'üs dreht der Menschen Streben Sich um ihr eig'nes Heil. Führt nur ihr Pfad sie eben. Sei jeder and're steil. Sie graben sich, wie ehern, Ii»'s eig'ne Selbst hinein; Sind glatt für alles Nähern, Für alles Fühlen Stein. Du zeigst die Hand beflissen: Sie lachen deiner Müh'; Dn zeigst die Vrust zerrissen. Und Dornen reichen sie. Du, weisest auf Ruinen ^ Zerfall'ner Seelenruh'; Sie seh'n mit trocknen Mienen Dem letzten Falle zu. 'Du zeigst, du könntest lieben, Und fändest nur kein Herz: Sie schelten übertrieben Und kindisch deinen Schmerz. Du zeigst, du könntest schaffen^ Nur fehl' es dir am Sporn: Sie stumpfen dir die Waffen, Und trüben deinen Born. Du zeigst dich warm für's Gute, Nur arm an gutem Nath: Sie rütteln dir am Muthe , Durch Spott und falsche That. Was kümmert sie dein Weinen, Und was, wozu es führt? Du darfst dir glücklich scheinen, Wenn's nur ein Ohr berührt. Was kümmert sie dein Flehen, Dein Zweifeln und dein Müh'n? Wenn nur nicht ihre Seelen An gleichen Ketten zieh'n! Drum suche nicht bei Andern Belehrung, Nath und Licht, Sie lassen Jeden wandern, Wohin? — sie kümmert's nicht. Sie gönnen ihm die Reise, Wohin es ihm behagt. Wenn er nur ihrem Gleise Nicht frech sich näher wagt. Drum still, du Herz da drinnen. Sonst bist du schlimm bestellt.' Es läßt sich nichts gewinnen Im Treiben dieser Welt. Verschweige deine Freuden, Verschweige deine Pein: Vertrau' in Lust und Leiden ' Zumeist auf dich allein! 206 Nie letzte Versammlung ver k. k. Nanv-wirthschafts«Gesellschaft in Arain. (Veschlusi.) Eln Vorschlag des Herrn Gesellschafts-Präsidenten, nach dem Beispiele der steyermärkischen Landivirth-schafts - Gesellschaft, die Nebensotten in Kram nach Metzgers Classisication zu ordnen, ihre Fruchtbarkeit, und größere und mindere Güte und Tragbarkeit zu bestimmen, und dadurch einen wesentlichen Schritt zur Verbesserung der krainerischen Weine zu machen, war von Modellen, Entwürfen und Mustern begleitet, lvelche die schon so oft erprobte loyale Freigebigkeit des Herrn Präsidenten, der Gesellschaft verehrte. Ungemein schätzbar ist dieser Beitrag für das In« terefse des Landes, von welchem die fruchtbarsten Gegenden sich mit dem Weinbau beschäftigen, während immer mehr die Ueberzeugung Eingang erhält, daß die Verhältnisse der Zeit es unerläßlich machen, den in der Kultur der Neben und in den Kelterungs - Methoden anderwärts erprobten Verbesserungen Anwendung zu verschaffen. Nur hiedurch wird der krainersche Weingartenbe« sitzer in die Lage kommen können, mit seinen Nachbarn in Steyermark, Istricn und Görz, dann Croatien die Concurrenz zu halten, und sich einen Ertrag zu sichern, der Arbeit und Zinsenfall seiner Stamm - und Betriebskapitalien zu decken vermag. Um dieses Ziel erreichen zu können, ist eine systematische Behandlung dieses Agrikulturszweiges durchaus nöthig, und dafür Wird die Clafsisication der Redensarten, welche der Vorschlag des Herrn Gesellschafts-Präsidenten durch den Weg commissioneller Erhebung verständiger Landwifthe der weinbauenden Gegenden Krain's, in's Leben ruft, eine äußerst wcrthvolle Grundlage bilden. Es ist nicht zu zweifeln, daß auf diesem Wege eine practisch richtige Systemisirung erlanget werden wird, und es bürgt für dieses glückliche Resultat in Voraus die Wahl der Vorsteher dieser Erhcbungs-Commissionen, welche auf folgende wirkliche Gescllschaftsmitglieder siel, nämlich: a) für die Arrondi'rung von Wippach, Hrn. Pfaner Vertoutz in St. Veith. b) „ » « Thurnamhardt, Hrn. Herr« schaftsbcsitzcr Anton Grafen Auersperg. c) „ „ , von Möttling, Hrn. Herr« schaftsbesltzer, Andrä Savin-^ schegg. 6) » )> ,» Neustadt!, Hrn. Herrschafts« b-esitzer, Nudesch. e) für die Arrondirung von Nassenfuß, Hrn. Herrschaftsbesitzer, Otto Grafen Barbo. An diesen Vorschlag schloß sich der homogene Vortrag des Ausschußmitgliedes Hrn. Johann Nep. Hra-dcczky über die Weinleseordnung im AdelsbcrgerKreise, welcher bewies, daß in den weinbauenden Bezirken des Adelsbecger Kreises schon größtentheils solche Uebungen bestehen, die für den Zweck genügen, und eine den gegenseitigen Interessen der Weinbauer zusagende Ordnung verbürgen. Die von dem Ausschußmitgliede Herrn Nittcr v. Iacomini vorgetragene Gcsellschafts-Rechnung pro 1833 lieferte dcr Versammlung den erfreulichen Beweis guter Wirthschaft, und das Präliminare pi-o 183^ stellte so reichliche Ueberschüsse dar, daß es der Versammlung möglich wurde, nebst der einstimmigen Genehmigung aller Ansätze der Rechnung und desPra-liminars auch noch den Bau neuer Wirthschaftsgc-bäude am landwirtschaftlichen Carolinenhofe zu be« willigen, was ein dringendes Erforderniß ist, damit die Vewirthschaftung dieses Moor-Musterhofes auf jenen Punct gebracht werden kann, welchen solcher seiner Bestimmung gemäß, für die ihn die Gesellschaft ankaufte, und nach dem a. h. Willen Sr. Majestät des Kaisers, erreichen muß» Zur rechnungsmäßigen Prüfung der Nechnungs-stücke ernannte die Versammlung eine Commission aus ihrem Mittel, und die dießfällige Wahl siel einstimmig auf ihre beiden Gesellschaftsmitglieder Hrn. Albert Hradeczky und Hrn. Christoph Vetter/ k. k. Vuchhaltungs -Rechnungsräthe. Die Abhandlung des Gesellschaftsmitgliedes Herrn Heinrich Freyer, Custos des ständischen Museums von Krain, über die muchmaßlichcn Ursachen, aus welchen die Wippachcr Weine nicht haltbar sind, mit den Vorschlägen , ihre Haltbarkeit nach chemischen Grundsätzen zu erzwecken, ist eine sehr schätzcnswerthe wissenschaftliche Ausarbeitung, und bcrccht!ge,t zu der angenehme« Erwartung, daß die Geschäftssttllung des Verfassers, und sein Eifer die Zahl interessanter und nützlicher Beiträge auch in der Folge vermehren werden. Im Herrlichsien Glanzpuncte erschien der Vertrag des Gesellschaftsmltgliedes Herrn Franz Galle, Herrsch afts besitze r von Frcudenthal, mit welchem er das Wiederaufleben dcr Scidcnzucht, und hiezu die Kultur gemeiner und neuer Arten des Maulbccrbaumcs (öln-ru5) zu begründen sucht. Sein Vortrag, eben so gemüthlich und herzlich, als glühendwarm für seinen schönen Zweck hat das M'tgcfl'chl dcr Anwesenden der Versammlung auf das lebhafteste ergriffen, und dicse Theilnahme steigerte sich zur wirklichen Begeisterung, als das Msschußmit' 207 Ztted Herr Johann Nep. Hradeczky, der überall thätig ist, wo es sich um philantropische Wohlthaten für das Vaterland handelt, diese Gefühle mit dem Umfange seiner Geschäftserfahrung, seiner Landes- und Sachkennmiß auf die practische Anwendung lenkte, und der Gesellschaft in einem umfassend gründlichen Vortrage nachwies, daß sich die Gelegenheit zur Ausführung auf cine anspruchsvolle Weise in mehreren Be« zirken Untcrkrains darbiete, welche ihrer örtlichen und klimatischen Verhältnissen wegen, der Landwirthschaft und Industrie großen Theils ermangeln, und daher kiner Nachhülfe im Erwerbe sehr bedürfen. Mit edlem Eifer beschloß die Versammlung die Aufstellung von Mustcrhö'sen zur Seidenkultur ln den Bezirken Landstraß, Thurnamharbt, Krupp und Polland, den Ankauf von mehreren tausend Stämmlin-gcn und Setzlingen verschiedener Gattungen des Maulbeerbaums (KIoi-us) insbesondere der neuen Gattung Hlai-us Hluklcaulis aus Frankreich, die sich schnell fortpflanzt und reiche Ernte gibt, — und subscribirte die hiezu erforderlichen Summen durch freiwillige Beiträge der Mitglieder. Diese Subscription wird fortgesetzt, damit auch jene Mitglieder daran Theil nehmen können, welche gehindert waren in der letzten allgemeinen Versammlung zu erscheinen. Wenn das Gefühl für Gutes und Edles so einhellig und werkthätig sich ausspricht, so kann das beste Gedeihen der reinen Saat nicht fehlen,,die von den beiden Gesellfchaftsmitgliedern Herrn Galle und Hradeczky mit warmer Liebe für das Vaterland geleget worden ist! — Bei der Wahl neuer Mitglieder wurden gewählt: 2) Zu wirklichen Mitgliedern die Herren Arnold' Mat th.ä'us, Pfarrer in Selzach. Auersperg Joseph Graf, Inhaber der Herr: schaft Auersperg und der Herrschaften Sonnegg und Nadlischeg. Vlasnik Blasius, Pfarrer in Naklas. Globotschnigg Jacob, Gewerk und Oberrichter in Eisnern. Iombnrd And., Inhaber der Herrschaft Klin-genfels. Kerzh Mathias, Pfarrer in Krupp. Polizhar Urban, Pfarrer in Möschnach. Pototzhnik Johann, Werks-Director in Kropp. Savinscheg And., Inhaber der Herrschaft Mö'ttling. Veriti Franz, Pfarrer zu Horjul b) Zu c orrespondi re nden Mitgliedern, die Herren Alitsch Georg, Dechant in Videm und Vor- steher der sieyermärkischen Landwirthschafts - Filiale Nan. ' Clima Johann, fürstl. Lichnowski/scherForstmeister in Mahren. Ehrmann Martin, außerordentlicher Professor der Pharmazie und Warenkunde an der k. k. Universität in Wien. Moro Anton Ritter v., Fabriksinhaber zu VIktring und Klagenfust. Moro Franz Nitter u., ^(.>lto. Moro Thomas Ritter v., clottci. Morovich Dom., Apotheker in Fiume, Mitglied der botanischen Gesellschaft zu Negensburg. Nonner Joseph, Edler v., S. Z. E. K. Vi-cedelegat in Padua. St.eir Martin, Dr. und Professor in Padua. ---------------- O.-------—------- M i s c e l l e n. Die Zeitschrift „The Naturalists Library« enthält einen interessanten Bericht über die Jagd eines riesenhaften, rothen Orangutangs: Die Brigg Mary Anne Sophia hatte an der Westküste von Sumatra ein Boot ans Land geschickt, um Wasser zu holen ; an einer Stelle, wo viel angebauter Boden, ab?r wenig Bäume waren, entdeckte ^.c Mannschaft auf einem derselben einen riesenhaften Affen. Als dic Leute näherkamen, stieg er herab, und suchte, als man ihn verfolgte, auf einem andern Baum in einiger Entfernung Zuflucht. Seine Gestalt glich der eines schlanken Menschen, er war mit glänzenden braunen Haaren bedeckt, sein Gang aufrecht, aber etwas watschelnd^ manchmal nahm er seine Hände zu Hülfe oder schwang sich vermittelst eines Baumzweigcs weiter. Seine Bewegung auf dem Boden war offenbar nicht sein natürlicher Gang, denn er war langsam und schwankend, selbst wenn er seine Hände oder einen Stock zu Hülfe nahm; um von seiner Gewandtheit und Stärke einen rechten'Vegriff zu bekommen, mußte man ihn unter den Bäumen sehen. Als man ihn endlich auf einen ziemlich einsam stehen« den Baum getrieben hatte, erreichte er mit einem Sprung einen sehr hohen Zweig, und schwang," sich dann mit der Leichtigkeit uno Behendigkeit eines andern " Affen hin und her. Wäre das Land mit Bäumen bedeckt gewesen, so hätte man sein Entkommen nickt wohl verhindern können, da er von cimm Vaum auf den andern mit der Schnelligkeit eines Pferdes nuf ebenem Boden sprang; selbst zwischen den wenigen Bäumen, die auf dem Platze standen, warcn seine Bewegungen so rasch, daß es sehr schwer war, gehörig auf ihn zu zielen, und seine Verfolger warcn nur dadurch, daß sie einen Baum nach den andern niede» 208 hieben, und somit! ihn auf einen immer engeren Naum beschränkten, im Stande, ihm nach und nach mehrere Schüsse beizubringen, von denen einige ihm durch den Unterleib gingen. Nachdem er fünf Kugeln erhalten hatte, lieZen seine Anstrengungen nach, er lehnte sich erschöpft an einen Vaumzweig und warf eme bedeutende Menge Blut aus. Die Munition der Jäger war jetzt zu Ende, und sie waren gcnö'chiget, den Vaum zu fällen, um an den Affen zu kommen; sie thaten dieß in Voller Zuversicht, daß seine Kräfte so weiterschöpft, seyen, daß sie sich seiner ohne Mühe versichern könnten, waren aber nicht wenig erstaunt, daß der Affe, als der Baum siel, mit anscheinend unverminderter Kraft feinen Rückzug auf einen andern Vaum bewerkstelligte. Sie waren auch in der That genöthigt, alle Bäume niederzuhauen, ehe sie ihn dahin blachten, auf dem ebenen Voden seine Feinde zu bekämpfen, gegen die er noch immer erstaunenswerthe Kraft und Gewandtheit zeigte, nbgleich er endlich durch die Anzahl überwältigt und durch Speerstöße und Steinwürfe getödlet wurde. Schon sterbend packte er noch einen Speer aus biegsamen Holze, welcher der Kraft des stärksten Mannes widerstanden haben würde, und zerschellte ihn in Stücke, als wäre er ein leichtes Rohr. Die, welche ihn um« dringen halfen, sagten aus, der menschenähnliche Aus-druck seines Gesichts und die mitleiderregende Art, wie «r seine Hände auf die Wunden hielt, habe ihre Gefühle lebhaft angeregt, und in ihnen beinahe den Gedanken erzeugt, sie begingen ein Verbrechen. Als er todt war, betrachteten Eingeborne und Europäer seine Gestalt mit Erstaunen, denn er maß zum wenigsten über 6 Fuß. Wer den Keller km Winter zu voll hat, und seine Kartoffeln lieber im Frühlinge ärnten will, kann's einem Engländer absehen. Dieser pflanzt im Juni oder Juli Kartoffeln, wenigstens 4 Zoll tief, um die Hälfte enger als gewöhnlich, schneidet bei Eintritt des Frostes das Kraut ab, indem auch die zurückbleibenden Stän-gel vom Frost vernichtet werden. Dann deckt er eine 20 bis 12 Zoll tiefe Lage Erde darüber, so daß der Frost nicht durchdringcn kann, und findet im April «nd Mai, wo andere Leuteerst legen, eine zarte und reichlich« Ernte. Mit einem Schiffe, welches vor einigen Tagen von St. Petersburg in Leith (England) ankam, hat tine Katze diese Neise, und zwar in einem Zustande mitgemacht, der einen merkwürdigen Veitrag zu den Erfahrungen über das zähe Leben und lange Hunger- tragen dieser Thiergattung liefert. Diese Katze wurde nämlich in einem Ballen Flachs gefunden, der mit der Verpackungsmaschine zusammengepreßt war. In einem .Raum von ungefähr einer Mannshand groß zusammengedrängt, hatte sie so, ohne Luft und Nahrung, acht und zwanzig Tage aushalten muffen, und es ist leicht möglich, daß sie schon einige Zeit vorher in diesem engen Gefängniß war. AlF der Ballen geöffnet wurde, und man das Tbier darin fand, war es nicht allein lebend, sondern dehnte sich, sobald es seine Freiheit hatte, zu seiner natürlichen Größe wieder aus, und ging, zum Erstaunen Aller, munter umher. Mlt I3t!2UF auf 6»8, »ämlntlicnen ?.1'. ^virlc-liclien ^Ilt^Ilücll.'l'n cler ^Inlliai'monizcben (Gesell« scbast mitgeteilt,« (^irculare vorn »3. ^,ugu8t l. ^., A. »07, >vir6 nun kund gegeben, cla83 6ie bean-tragte Ilerabzelxung cler Beiträge cler. 2anlen6Ln Hlitglieu'er liurcn 6ie beiäliminencle NrklärunF 52Minüicller(^esell5cl,alt5-Mitglieder 2um l^osell-5cbalt5-Ze5cnlu85L erwachen 5ei, uncl zonHoli vom gegenwärtigen (Quartal« an, verLnIicntö Hlitgliec^r jükriicl, nur ^.cnt (^ul6en, I^eäiZL unci Witwer ubne Kamille aber, jällrll^n nur Vier (^ulclen 2ls Leitlilg an clie (^eLLilscnalts-dazse,^ 6NtrlclN«n Ilal)en. ^enen goenrtLn ÜVI'lt°Iloäerrl, ^velcneVlck 2ur UnlriclNunF von näkern, 2I5 cien enenanFelunr^ ten LeiträgLn ßüli^5t bereit erklärten » >virvollen, liamit clieselben nocli in 625 2ur Drucklegung bereits vorbereitete Ver-leicbnizs cler Hlitgliecler lur äas ^alir »L04 aus-genomiuen ^verT«lgin«s." Oper. Uevacteur: ^r. rilv. Weinrich. Verleger: Mna? M. Gvler v. Vleinmallr.