Pränumeration» - prrilk: Kür Laibach Bauziäyrig . . . ü ft. — Ir. Halbjährig . . Bierieljährig. . . I » S0 « Monatlich . . . — » SU , Mit ver Post: Banzjährig . . . A ft. — kr. Halbjährig . . . t , so » vierteljährig. . . r , LS . Für Zustellung in» Haus viertel-jährig LS kr., monatlich S kr. Lin-elne Nummern S kr. Lailmcher Tagblatt. Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Ltdakliou Hahnhofgaffe Nr. 13». Lrpeditiov und Zaseraleu Soreau: Kongreßplay Nr 81 (Buchhandlung von I. v. Älenlmavr L F.Bamberg- Zusrrlioasprrisr: Für die einspaltige Petitzeile sei zweimaliger Einschaltung L drermal L 7 kr^ ^ ZnsertionSftemvel iedeSmal 3^. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt Nr. 165. Samstag, 23. Juli. — LW M* Ap. 187«. An das U U UubüLum. Wir haben im Interesse unserer Leser Vorsorge getroffen, daß in unserem Blatte von heute an Ori-ginaltelegramme über die Ereignisse vom Kriegsschauplätze stets das Neueste bringen werden, so daß das Wichtigste, was in Wien de» Tag über bekannt wird, noch am selben Tage in unserem Blatte gebracht wird. Einzelne Nummern unseres Blattes zu 5 kr. sind in der Kleinmayr'schen Buchhandlung, in der Druckerei und in der Tabaktrafik an der Franzensbracke zu haben. Die Neutralität. In einem Augenblicke, wie der gegenwärtige, wo alle Welt dahin strebt, nicht in den Kampf hineingezogen zu werden, den Frankreich und Deutschland miteinander soeben beginnen, dürste es angczeigt sein, das zwar sehr geläufig gehandhabte, vielleicht aber doch nicht allenthalben richtig verstandene Wort »Neutralität", nach Begriff sowohl als auch nach Völkerrechtlichen Satzungen, in Betracht zu ziehen. Dir thun dies, indem wir hiebei der Darstellung folgen, welche einer der berühmtesten Staatsrechts-lehrer über diesen Gegenstand uns geboten hat. Neutral ist derjenige, der sich weder selbst am Kampfe betheilig«, noch einen der kämpfenden Theile unterstützt. Es ist ein aus der Souveränität stiebender Grundsatz, daß jeder Staat, sofern er nicht durch frühere Verträge zur Theilnahme verpflichtet 'st, bei den Kämpfen anderer Staaten neutral bleiben dürfe. Es besteht also ein Recht der Neutralität. Dieses Recht zur Neutralität umschließt aber keine Pflicht zur Neutralität, denn kraft feiner Souveränität hat jeder Staat das Befugniß, sich in die Kriege fremder Mächte einzumischen. Das Recht zur Neutralität kann durch Bundesverhältnisse beschränkt sein, z. B. wenn der Staat Glied eines Bundesstaates oder eines Staa-tenbundeö ist; es kann auch durch ein Bündniß beschränkt sein, durch welches Unterstützung bei etwa ausbrechendem Kriege stipulirt ist. Persönliche Verhältnisse der Beherrscher untereinander alteriren das Neutralitätsrecht nicht, ebensowenig dinastische Ver-wandtschaftsbeziehungen. Es hebt auch die Neutralität eines Staates nicht auf, wenn der Beherrscher oder ein Verwandter desselben im Kriegsdienste eines der kriegführenden Staaten steht. Die Personalunion zweier Staaten hebt ebenso die Neutralität des einen nicht ohne weiters auf, wenn der andere in einen Krieg verwickelt wird, die Realunion zweier Staaten zieht dagegen, ihrer Natur nach, den einen Staat nothwendig in den Krieg des ändern mit. Man unterscheidet zwischen vollständiger und unvollständiger Neutralität; letztere ist eine solche, wo eine partielle KriegShilfe von Seilen des sonst Neutralen stattfindet. Dies ist nur zulässig, wenn der übrigens neutrale Staat durch frühere Verträge zu Leistungen für Kriegszwecke gebunden ist. Bewaffnet ist die Neutralität, wenn der neutrale Staat zum Schutz desselben gerüstet austritt. Keine der Kriegsparteien darf sich dadurch verletzt glauben. Ein unabhängiger Staat darf jedes Recht, mithin auch sein Neutralitätsrecht, durch Waffenmacht schützen. Die Neutralität ist entweder eine natürliche, oder sie ist eine vertragsmäßige; letztere kann vorübergehend oder dauernd sein. Die dauernde vertragsmäßige Neutralität trägt den Charakter eines von den Mächten aufgerichteten internationalen Prinzipes; sie muß daher von den Mächten gegen Angriffe geschützt werden, und sie hat für das Verhalten des neutralen Staates das Eigentümliche, nicht blos sein Recht, sondern auch seine Pflicht zu sein. Ein solcher Staat muß Verträge meiden, die ihn an der Erfüllung seiner Pflichten hindern könnten; er darf kein Offen-sivbündniß schließen; er ist bestellt als Asil des ewi-gen Friedens und seine ganze internationale Bewegung muß dahin gerichtet sein, diesen Charakter zu bewahren. Absolute Bedingungen der Neutralität sind: daß sich der Neutrale jeder kriegerischen Unterstützung einer der beiden Kriegsparteien enthalte, dann daß er keiner der beiden Kriegspar-teien eine Verletzung seiner Neutralität gestatte. Die Nichterfüllung dieser zwei Kapitalbc-dingungen macht das Neutralitätsrecht augenblicklich verwirken. Sobald z.B der Durchzug eines Kriegsheeres, das Einlaufen einer Kriegsflotte von den Neutralen gestattet wird, erlischt sein Neu-tralitätsrechtj; nur die Erfüllung eines durch frühere Verträge stipulirten Durchzug.Servituts macht hievon eine Ausnahme. Es darf von dem neutralen Staate keiner Kriegspartei ein aktiver Hafenplatz, eine kriegerische Schiffsstation, ein Werbedepot zur Ansammlung von Kriegsvolk eingeräumt werden. Das neutrale Gebiet darf sich in keiner Weise zum Kriegsschauplätze hergeben, cs darf der Neutrale nicht zulassen, daß bei ihm eine Kriegspartei gegen die andere Feindseligkeiten ausübe; er muß sie trennen, und wenn er es nicht vermag, sich wenigstens durch entschiedenen Protest in seinem Neutralitätsrechte schützen. Von einer oder der anderen Kriegspartei auf neutrales Gebiet übergetretene Truppen muß der Neutrale entwaffnen und erforderlichenfalls interniren. Der streng neutrale Staat darf keiner der Kriegsmächte Geld zum Kriege, Waffen, Munition, Mannschaft, Pferde, Transportsmittel u- dgl. liefern, aber die Neutralität ist nicht verletzt, wenn Angehörige des neutralen Staates lediglich als Private den kriegführenden Mächten Geld borgen, Waffen, Pferde verkaufen, oder persönlich in die Reihen einer der kämpfenden Streittheile treten. Feuilleton. Stein-, Bronze- und Eisenzeit. (Fortsetzung.) In den Ebenen Nordamerika'« fand man steinerne und kupferne Werkzeuge, aber keine aus Bronze. Die Rothhäute stehen hinsichtlich ihrer Kultur wischen den Eskimos und den Mexikanern; die !^ren verdienen trotz ihrer kleinen Anzahl dennoch c °wige Berücksichtigung; ihre Schabmesser aus lMeir, Elfenbein und ihre kleinen Steinbeile sind gleicher Form wie die der vorhistorischen Pe-Uode Europa'S angehörigen. Ihre halbmondförmigen .^eilirnefser finden sich vollkommen ähnlich in den besten Stationen Dänemarks; auch ihre Kanoes Thierhäuten erinnern an die alten Korakeln ^ Jberier und der britischen Inseln. . Die Indianer Nordamerika's, welche Mais vauen, besitzen nicht allein Messer und Pfeilspitzen aus Obsidian, sondern sie fertigen auch Beile und Armringe durch bloßes Bearbeiten mit dem Hammer aus Kupfer, welches sie natürlich finden. Diese Verwendung des Kupfers ist eine uralte, und dieselbe wurde namentlich durch das Vorkommen dieses Metalls in reinem, metallischem Zustande begünstigt. Am Lake Superior und an der Hudsonsbai trifft man häufig dicht unter der Oberfläche Blöcke gediegenen Kupfers von 3—15.000 Pfund Schwere. Doch gewährt dieses Metall den Einge-bornen kein Aequivalent für den Feuerstein, und der Gebrauch, den sie davon machen, hat sie nicht einmal zur Entdeckung des Schmiedens unter Anwendung von Feuer und zum Metallgießen geführt. In dieser Beziehung sind die Indianer Nordame-rika's hinter den Kaffern und Negern zurückgeblieben, und während sich die Polinesier ohne den Besitz eines Metalls zu einem gewissen Grad von Zivilisation erhoben hatten, zogen die Indianer aus der Kenntniß der Verarbeitung des Kupfers keine wesentlichen Vortheile in Bezug auf Hebung ihrer Kultur. In Mexiko fand man außer Geräthcn aus den härtesten Steinarten solche aus Kupfer, antiker Bronze, aber nicht aus Eisen, obwohl das Land reich an diesem Metall, wie auch an Gold, Silber, Kupfer und Zinn ist. Besonders zeigten die Mexikaner eine große Fertigkeit in der Verarbeitung edler Metalle; zu ihren Beilen benützten sie eine Legierung von Zinn, Gold und Silber, aus welcher sie auch ihre Meißel, Bohrer re. fertigten. In ihrer Bronze war das Verhältniß des ZinnS und Kupfers ein wechselndes, sehr häufig betrug aber der Zinngehalt, wie in der Normalbronze, nur 10 Proz., ein eigentümlicher Umstand, der kaum für zufällig gelten kann. Oder sollte vielleicht darin eine Bekräftigung der Hipothefe zu erblicken sein, welche für die Mexikaner den Ausgangspunkt der Zivilisation in Afrika, Palästina, Egipten finden wollte? Allerdings zeigen die prachtvollen Baudenkmäler von Aukatan die merkwürdigsten Hieroglifen Egiptens in Skulpturarbeit, wie den Elefanten, die Schlange, den SkarabäuS, die Lotos-Pflanze, das Kreuz mit der Schlinge oder den sogenannten Nilschlüssel re. (!) Wir bemerken hier nur noch, daß die Fluthsage der Mexikaner große Aehnlichkeit mit jener der Bibel hat, und daß schon Humboldt die Als Recht des Neutralen gilt: daß jede Kriegs-Partei das neutrale Gebiet und die inneren Verhältnisse desselben, die Rechte seiner Staatsangehörigen. die Beziehungen des neutralen Staates und seiner Angehörigen zu den anderen neutralen Staaten und die Verhältnisse der neutrale Macht oder der Mächte zu dcn kriegführenden Staaten und ihren Angehörigen zu achten hat. Daß die neutrale Flagge feindliches Gut schütze, ist zwar im Pariser Frieden von 1856 festgesetzt, aber dieser Grundsatz ringt noch um seine völkerrechtliche Anerkennung, namentlich bei den Nordame-rikanern! Nach denselben Bestimmungen sollen ncu-trale Güter am Bord feindlicher Schiffe vor der Nehmung gesichert sein. Ein Kriegsschiff ist ein wandelnder Gebietsteil des betreffenden Staates und genießt auch daö Privilegium der Exterritorialität; es muß daher, wenn sein Staat neutral ist, genau wie derselbe sich benehmen, um auf allen Meeren als neutral refpektirt zu weiden. Das Han' delsfchiff einer neutralen Macht muß sich um so mehr den Beschränkungen fügen, welche bei Seekriegen mit ihrem Durchsuchungörechte und ihren Älo-kaden gelten, als es keine Art von Exterritorialität genießt. So ist z. B. verboten, gewisse Ärtikel dem Feinde zuzuführen. Es ist auch nicht gestattet, daß der Neutrale den Küstenhandel an der Küste des kriegerischen Gegners betreibt. Der neutrale Frachtverkehr zur See ist endlich auch dadurch beschränkt, daß die sogenannte Kriegskontrebande nicht Verfrachter werden darf, ohne der Gefahr zu begegnen, nach Seekriegsrecht ohne weiters genommen zu werden. Mit diesen kurzen Erörterungen dürfte ein Einblick in die Satzungen und Verhältnisse der Neutralität geboten worden sein. Politische Rundschau. Laibach, 23. Juli. Während einiger Tage war kein Postpaket aus Frankreich in Wien eingetroffen. Die am Donnerstag endlich wieder eingelangten Briefe und Zeitungen geben, der „Pr." zufolge, ein ganz anderes Bild der Stimmung, als die tendenziös zngestutzten Telegramme, durch welche wir während der letzten Tage allein Kunde über die Vorgänge in Frankreich erhielten. In den Zeitungen ist blutwenig von dem KriegsenthusiasinuS zu spüren, welchen die Depeschen zu vermelden niemals unterließen. Durch alle unabhängigen Journale klingen die Reden eines Jules Favre und Thiers wider den muthwillig hcr-ausbeschworenen Kampf gegen Deutschland nach; mit großem Freimuth verurtheilen gerade die einflußreichsten Organe die Art, wie der Krieg heraufbeschworen, die Kriegserklärung überstürzt und mit einer Leichtfertigkeit sondergleichen die Schrecken eines so furchtbaren Völkerkampfes über die Nation ver hängt worden feien. Die kriegerischen Straßen- Analogie der mexikanischen Zeitrechnung mit der chinesischen betonte. Sollte es nicht denkbar sein, daß Mexiko eine transatlantische Kolonie (!) des Bronzereichs der alten Welt bildete? Auch Peru hatte eine Kupferperiode neben einer solchen der Bronze von verschiedener Legirung, dagegen keine Eisenzeit, wie auch keine Spuren früherer Ausbeutung der Eisenminen des Landes nachweisbar sind. In der Verarbeitung des Goldes und Silbers waren die Peruaner sehr geschickt, sie kannten sogar die Kunst des Löthens, welche dcn alten Griechen fremd geblieben war. Die in den Gräbern der Inkas, in den sogenannten Huakas gefundenen Goldzierrathen, Vasen aus Gold und Silber, Spiegel aus letzterem Metall und aus Obsidian, sehr empfindliche Wagen aus Silber, Glocken rc. sind von ausgezeichneter Arbeit. Eigentümlich ist die Legirung der Bronze, indem die für Beile bestimmte nur drei Prozent, die für Meißel bestimmte nur sechs Prozent Zinn enthält; neben den Schneidinstrumenten aus Bronze verwendete man aber auch stets solche aus hartem Stein, namentlich aus Obsidian. Wenden wir uns nun nach China und Ja- demonstrationen, die in den Telegrammen ihren Effekt nicht verfehlt haben, erscheinen in den Schilderungen der Pariser Blätter nichts weniger als großartig, namentlich im Vergleiche mit der Haltung des Volkes in Deutschland. Selbst ein so chauvinistisches Hosblatt, wie die „Patrie," kaun nicht umhin, über diese Straßenkundgebungen die Nase zu rümpfen und dcr die Marseillaise singcndcn Jugend ironifch zu bemerken, sic thäte besser, ihrer Kriegs-lusl wider die Preußen durch freiwilligen Eintritt in das Heer Ausdruck zu geben, als durch Straßenspektakel. Es wäre aber ein gewagtcr Trugschluß, wenn man aus diesen verdammenden Urlhcilen schließen wollte, daß die Franzosen den Krieg, den sie nicht gewünscht, auch lässig führen würden. Darin stimmen allc Blätter miteinander überein, jetzt, da der Kampf nun einmal begonnen sei, müsse er auch mit dem äußersten Nachdrucke und mit dem Auswande aller Kräfte geführt werden. Die letzte französische Post legt auch klar, daß man bis zum letzten Augenblick über die Haltung der üeulschcu Südstaatcn sich in cincm vollständigen Jrrthumc befand und allem Anscheine nach auch üder Oestcrccichö Verhalten. Man glaubte, wenn auch nicht dcr offenen BnndeSgcnosscnschast, so doch einer für Frankreich günstigen bewaffneten Neutralität der Südstaaten und Oesterreichs sicher zu sein. Daß durch die Kriegserklärung der Südstaaten Frankreichs strategische Stellung verbessert wurde und der Umstand, daß die süddeutschen Armeen nicht in der vesten Verfassung sind, wiegen jedoch lange nicht dcn Nachteil auf, dcn die Umwandlung eines preu-ßisch-srauzösischcn Duells in einen deutschen Nationalkrieg bedingt. Was ein solcher zu bedeuten hat, weiß man auch auf dem linken Rheinufer zu würdigen. Der norddeutsche Reichstag hat am 21. d. definitiv das Darlehensgesetz, dann daö Gesetz, betreffend die Prorogation der Rcichstagsscssion bis zum 31. Dezember 1870 angenommen. Graf Bismarck verlas eine Präsidial-Botschast, welche den Schluß des Reichstages anzeigt, und fuhr dann fort: Nach den Worte», die der König zweimal an den Reichstag gerichtet, würde ich nichts hinzuzufügen haben, hätte mir der König nicht besohlen, dem Reichstage seinen warmen Dank für die Schnelligkeit und Einmüthigkcit auszusprechen, womit derselbe den Bedürfnissen dcr Nation Rechnung getragen hat. Indem ich mich des königlichen Befehles entledige, erkläre ich den Reichstag für geschlossen. Simson erklärte, die Arbeit der Volksvertretung sei für diesmal vollbracht. Nunmehr werde das Wafscnwcrk feinen Lauf haben. Möge der Segen des Allmächtigen auf unserem Volke ruhen auch in diesem heiligen Kriege. Er schloß mit einem dreifachen Hoch auf den König, in das die Versammlung stürmisch einstimmte. pan, so finden wir dort eine Region der Bronze und des Stahls mit Ueberfpringung aller normalen Fasen metallurgischer Entwicklung. Daß die Chinesen eine Steinzeit hatten, geht schon daraus hervor, daß man noch heute das Beil in der Schriftsprache mit denselben Charakteren bezeichnet, wie dcn Stein. Nach den Traditionen soll die tibetanische Raße Miao-tse, die ältesten Bewohner Ehina's, schon in den frühesten Zeiten Waffen ans Eisen gehabt haben, nämlich kurze, breite, einschneidige Schwerter und Aexte. Diese Überlieferungen der Chinesen finden auch ihre Bestätigung in dem Tribut, welchen die Völker an der tibetanischen Grenze von China dem mithischen Könige Iu, 20 Jahrhunderte vorchristlicher Zeitrechnung (!), in Eisen und Stahl entrichten mußten. Von den Zeiten des Au an kannten die Chinesen bereits alle Metalle, aber sie bearbeiteten nach Rougemont weder Eisen noch Zinn, und die auf die Steinzeit folgende Periode war eine solche des Kupfers, des Goldes und Silbers. (Schluß folgt.) Die gelehrten Untersuchungen, ob der Krieg ein deutscher, die ganze Nation in ihrem Lcbcns-Jnleresse berührender, oder blos ein spezifisch preußischer, für preußische Interessen begonnener sei, verursacht den Deutschen in der Fremde kein Kopfzerbrechen. Die Deutschen jenseits des Ozeans, in Indien und in Amerika, entscheiden sich frischweg für die crslere Auffassung und handeln demgemäß. Vorgestern wurde im norddeutschen Reichstag vor Schluß desselben amtlich mitgctheilt, daß die deutsche Gemeinde in San Louis eine Million Dollars für Invaliden aus dem gcgen-wärtigni Kriege, für Witwen und Waisen im Kampfe gefallener Wehrmänner beslMmthat. Die anderen und reichen deutschen Gemeinden der Union werden dieses Beispiel bald nachahmen und übertreffcn. Der König von Preußen richtete an den König von Baieru nachstehendes Telegramm: Nach Empfang des Telegrammes Ihres Ministeriums übernahm ich sofort das Kommando der baierischen Armee und überwies letztere dcr unter dcn Oberbefehl des Kronprinzen gestellten dritten Armee. Wir sind durch unerhörten Uebermuth aus dem tiefsten Frieden in den Krieg geworfen. Ihre echtdeutsche Haltung elektrisirte auch Ihr Volk. Ganz Deutsch, land zusammen wie nie zuvor. Gott segne unsere Waffen in den Wechselfällen des Krieges. Ich spreche Ihnen dcn innigsten Dank aus für die treue Festhaltung an dem Vertrage, worauf Deutschlands Heil beruht. Der König von Baiern gab hierauf am 20sten Juli folgende telegrafische Antwort: Ihr Telegramm erweckt in mir dcn freudigsten Widerhall: Begeistert werden die baierischen Truppen neben den ruhwgekrönten Waffengenossen für deutsches Recht und deutsche Ehre den Kampf aufnehmen. Möge es zum Wohle Deutschlands und zum Heile Baierns werden! Die badische Regierung hat auf eine sranzö-fischerseits gestellte Anfrage erwidert, daß sie niemals daran gedacht habe, cxplodirende Kugeln anzuwenden. Die baierische Regierung stellte an die schweizerische das Ansuchen, die in Frankreich domiziliren-den baierischen Unterthanen während des Krieges in Schutz zu nehmen. Das französische Kabinet setzt volles Vertrauen in die englische Neutralität. Auf die Zornesausbrüche dcr englischen Blätter legt man geringen Werth, da sie die Gewohnheit haben, bei jeder GeschästSslörung einen Schmerzensschrei auszustoßen und ändern Tags ihr britisches Flegma wieder zu finden, diesmal um so zuverlässiger, als Belgiens Neutralität gewissenhaft refpektirt werden soll. Größere Beachtung schenkt man der Zurückhaltung des russische» Gesandten. Da jedoch das Tui-lcrien-Kabinct jeden Eroberungsgedanken verleugnet, rechnet eS auch auf die russische Neutralität. In der Luxemburger Kammer wurde die Mitteilung, daß Frankreich und Preußen die Neutralität des Landes achten würden, mit lebhafter Befriedigung entgegen-genommen. Man versucht mit Hilfe der in Frankreich zurückgebliebenen Mannschaften der früheren Welfen-Legion wiederum ein solches Korps zu organisiren; mit einem in Chartres sich aufhaltenden Hannoveraner, Namens Voß, finden deshalb, wie der „Pr." aus Brüssel telegrafirt wird, Unterhandlungen statt. Eine höchst wichtige Nachricht bringt die ministerielle Berliner „Prov. Korrespondenz", nämlich, daß sämmtliche Mächte ihre Neutralität in dem französisch-deutschen Kriege ausgesprochen haben. Was speziell Rußland betrifft, so ist dasselbe, nach allem, was man hört, entschlossen, dem in Aussicht stehenden Kriege gegenüber eine neutrale und abwartende Stellung einzunehmen, dabei aber Vorbereitungen für alle Fälle zu treffen. Zu diesen Vorbereitungen gehört namentlich die Verstärkung der ohnehin schon starken militärischen Besatzung im Königreiche Polen bis auf 200.000 Mann. Diese beabsichtigte Trnppenverstärkung hat zunächst wohl keinen anderen Zweck, als jeden etwaigen Aufstandsversuch seitens des polnischen Adels mit Energie niederzu- halten. Nach der Versicherung des Warschauer Korrespondenten der „Ostsee-Ztg." unterliegt cs aber keinem Zweifel, daß, im Falle der polnische Adel bei einer etwaigen Niederlage der preußischen Armee einen Aufstand in der Provinz Posen unternehmen wollte, den Preußen nicht zu unterdrücken vermöchte, Rußland sofort in die genannte Provinz einrücken und die gestörte Ruhe und Ordnung wieder Herstellen und aufrechterhalten würde. Die „Kölnische Zeitung" meldet aus Trier, daß am 19. Juli ein unblutiges Renkontre zwischen Preußischer Infanterie uud Uhlanen von der Garnison von Saarbrücken und französischen Chasseurs stattfand. Letztere nähmet nach einigen Schüssen die Attake nicht an und zogen sich zurück. Die badischen Truppen haben sich konzentrirt und lagern bei Kehl, die bairische Armee konzen-trirt sich aus dem Lechselde, so wird aus Wien gemeldet. München, 21. Juli. Die bairischen Truppen sind bereits auSmarschirt. Die Landwehr versieht den Festungsdienst. In München, Nürnberg und Augsburg wurden heute katholische Geistliche, weil sie für Frankreich predigten, von der Kanzel heruntergezerrt, andere Franzosenfreunde aber geprügelt. Köln, 22. Juni. Bei Thionville steht die französische Hauptmacht, dort wird ein Zusammenstoß erwartet. Basel, 21. Juni. Die französische Vorhut ist gestern in Süddeutschland eingerückt. Zehn Truppendivisionen (8—10.000 Mann) sollen zur Besetzung der Südstaaten bestimmt sein. Aus Krakau, 20. Juli, wird geschrieben: Nach Gerüchten, welche hier verbreitet sind, rückt d>e in Warschau konzentrirt gewesene russische Armee »egen Czenstochau vor. — Die „A. A. Z." ver-sichert, baß ungefähr 100.000 Mann in Russisch-Polen stünden. Bei dem gestrigen Empfange des gesetzgebenden Körpers in den Tuilerien sagte der Präsident, der Kaiser möge ohne Besorgniß zur Armee ^bgehen und die Regentschaft der Kaiserin übertragen, ^er Kaiser erwiederte, die Abreise sei bereits ange-Zeigt, er gehe mit dem Kronprinzen zur Armee ab. Die Regentschaft sei der Kaiserin und dem Land anvertraut. Unsere Regierung will angeblich im Reichstage eine Vorlage betreffs der Wahlreform vorlegen. Man in den letzten Tagen mit Bedauern erkannt, wie schwerfällig in einem kritischen Momente ^ parlamentarischer Apparat ist, der es uumög- Macht, den Reichsrath sofort einruberufen. — Dem will man nun ernstlich abhelfen. Es wird gemeldet, daß die Landtage in der 2eit vom 10. bis zum 15. August einberufen werden sEn zu einer ganz kurzen Session, um ihr Budget zu berathen und in den Reichsrath zu wählen. München, 21. Juli. Die österreichische Regierung soll sich an die bairische um Aufklärungen gewendet haben über die Einstellung des Eisenbahnenverkehrs, sowohl in der Richtung über Passau als auch gegen den Bodensee, und beansprucht namentlich in der letztgedachten Richtung die Aufhebung dieser Maßregel, welche die österrei^ chischen volkswirthschaftlichen Interessen auf's tiefste bedroht. Aus Troppau berichtet man, daß in der Nacht vom 19. auf den 20. d. M. preußische Landete das österreichische Grenzwächtcrhaus bei Groß-^"zendorf überfielen und die daselbst befindlichen 2°sten von ihrer Feuerwaffe Gebrauch machen muß' Ejx, Individuum soll hiebei todt geblieben sein. ^>e näheren Details über diesen mysteriösen Vorfall Wen «och. Zur Tagesgeschichte. — Die „Wiener Ztg." veröffentlicht ein Waffenausfuhrverbot. — Der österreichische pariotische Hilfs-ber ein erläßt einen Aufruf zur Unterstützung der in dem deutsch-französischen Kriege Verwundeten. — Der des Hochverrats angeklagte Redakteur der „Narodni" in Prag, Arbes, wurde wegen des von ihm gestellten Antrages: Der Staatsanwalt sei sofort wegen Hochverrathsmitfchuld zu verhaften, zu dreitägigem Arrest vernrtheilt. Von der Hochverraths-anklage wurde er durch die Geschwornen losgesprochen. — Ein Telegramm aus N ewYork meldet, daß der französische Gesandte Prevost-Paradol am Dienstag Abend, wahrscheinlich in einem Anfall von Wahnsinn, einen Selbstmord beging. Mal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chrom!. — (Annenfest.) Im Kasinogarten findet am Montag Abends ein Annenfest unter Mitwirkung der Musikkapelle von Graf Huyn Inf. bei brillanter Gartenbeleuchtung statt. — (Neue Orgel.) Die Kirche bei den Franziskanern, „Maria Verkündigung," wird bald mit einem Kunstwerke bereichert, welches in Kram seinesgleichen suchen dürfte, und von dessen Klange und Tonmacht bald die Herzen der Andächtigen durchzittert, gehoben und zur wahren Andacht gestimmt werden. Dieses Kunstwerk ist die neue Orgel, welche der bereits durch einige treffliche Werke bekannte Orgelbauer Herr Fr. Goröic im Mai des Jahres 1869 begonnen und im September des Jahres 1870 aufgestellt und vollendet haben wird. Von diesem interessanten Werke, welches mit einem besondern Fleiße in allen Theilen gearbeitet und disponirt ist, glauben wir folgendes vorläufig erwähnen zu müssen: Die Länge des Kastens beträgt 26', die Hohe 36' und die Tiefe 9' und faßt 32 klangbare Stimmen, 13 im Manual, 10 im Oberwerk und 9 im Pedal, welche auf 9 Windladen geräumig plazirt, wovon 4 zum Hauptwerk, 2 zum Oberwerk, 3 zum Pedal vertheilt sind. Die Hauptwindlade hat in den tiefen 2 Oktaven vierfache, weiter zweifache Ventile. Zwei Sperrventile, eines zum Hauptwerk und zu den fünf stärkern Pedalregistern, das zweite zum Oberwerk und den vier schwächer» Pedalregistern. Eine Pedalkoppel mit eigenen Ventilen. Ein französisches Doppelgebläse, g,) mit 32, d) mit 28 Grad Stärke nebst 7 Ausgleichsbälgen. Die Manuale gehen vom großen 0 bis zum dreimal gestrichenen 6 (56 Tasten), das Pedal vom großen 6 bis zum eingestrichenen 1) (27 Tasten); dasselbe ist bogenförmig gebaut, was noch bei den wenigsten Orgeln anzutreffen ist. Mittelst dreier Kombinationstritte (welche Vorrichtung zu den neuesten Erfindungen gehört und noch wenig angewendet worden ist), kann man jede beliebige Stimmengruppe durch eine leichte Fußbewegung zum Klingen oder Schweigen bringen. Es sei noch erwähnt, daß die Orgel 1879 Pfeifen zählt, wovon die Profpekt-pfeifenaus I5löth. Zinn gearbeitet und die größte, D, 16' Ton über 14 Schuh Länge hat und 82 Pfund wiegt. Da wir der Vollendung dieses Werkes mit größtem Interesse entgegen sehen, wünschen und erwarten wir, daß, nachdem die Pfarradmiuistraliou keine Opfergescheut, in den Besitz eines so großen Werkes zu gelangen, diese auch dafür gerechte Sorge tragen wird, einen Organisten anzustellen, der alle die Kenntnisse besitzt, ein solches Werk in jeder Hinsicht behandeln und durch ein würdevolles Spiel die wahre Andacht in der Kirche wecken und sördern zu können. Wir behalten uns vor, Uber diese Angelegenheit so wie über das Werk seinerzeit zu berichten. — (Die Sommer-Liedertafel der filharm. Gesellschaft) wird, wie wir vernehmen, am kommenden Samstag den 30. Juli, wie alljährlich im Bahnhofgarten abgehalten werden. Ein gewähltes Programm sichert den Erfolg dieser beliebten Sommerunterhaltung. — (Von einer Viper getödtet.) Auf dem Berge Ajdoufchiua nächst Lustthal trat dieser Tage ein 24jähriges Bauernmädchen beim Sammeln von Heidelbeeren auf eine im Gebüsch verborgene Sandviper. Die Unglückliche, vom schmerzlichen Biße verletzt, rannte in der größten Sonnenhitze nach Hause. Da eine ärztliche Hilfe nicht bei der Hand war, trat der Tod bei der durch die rasche Blutzirkulation beschleunigten Blutzersetzung schon in wenigen Stunden nach dem Bisse ein. — (An die Grazer Frauen), „als den Bewohnerinnen einer kerndeutschen Stadt Oesterreichs," erlassen in der heutigen „Tagespost" eine Anzahl ihrer Mitbürgerinnen einen Aufruf, zur Pflege derer, die für Deutschland bluten, zur Versorgung ihrer Witwen und Waisen, ihr Schärflein beizutragen. Aus dem Vereinsleben. Ter konstitutionelle Verein kielt gestern seine zweite Jahresversammlung ab, welcher 43 Mitglieder beiwohnten. Obmann De sch mann besprach in einer kurzen Ansprache die Thätigkeit des Vereines im abgelaufenen Jahre, indem er darauf hinwies, daß der Verein durch Wort und Schrift mit bestem Erfolge thätig war, im Kampfe gegen jene finstere Macht, welche die Errungenschaften der Freiheit zur Schädigung des Verfassungslebens beulltzt. Redner fordert zum standhaften Ausharren in diesem Kampfe auf, weist aus das redliche Bestreben des Vereinsausschusses, dem Zwecke des Vereines und dem Siuue seiner Mitglieder zu entsprechen, hin, und sprach schließlich im Name« des ab-treleudeu Ausschusses für Las ihm geschenkte Vertrauenden Dank aus, indem er der Hoffnung Ausdruck gab, daß bei der Neuwahl des Ausschusses frische Kräfte gewonnen werden, damit derselbe für das Gedeihen des Vereines auch fernerhin um so kräftiger wirken könne. (Beifall.) Pros, v. Per ger verlas sohin den Tätigkeitsbericht des Ausschusses für das abgelaufene Vereinsjahr, welcher zur beifälligen Kenntniß genommen und genehmigt wurde, worauf Herr Terpin den Rechnungsabschluß vortrug, zu dessen Prüfung die Herren Schetina und Richter als Revisoren erwählt wurden. Der Obmauu theilt mit, daß ihm ein Dringlichkeitsantrag auf Fassung einer Resolution, betreffend die Stel lung Oesterreichs zu dem deutsch-französischen Kriege, eiu-gebracht wurde, zu dessen Antragstellung er dem Herrn Regierungsrath Laschan das Wort ertheill. Elfterer wies auf die drohende Kriegsgefahr, auf die Aufgabe des Völkerrechtes hin, einen Schlitz für die in den Streit nicht verwickelten Staaten aufzustellen. Dieser liege in der Neutralität. Die österr.-ung. Monarchie hat an dem Streite zwischen Preußen und Frankreich keinen Antheil, seine äußere und innere Lage weise cs demnach auf die vollständige Neutralität hin Die Zeit sei so ernst, daß alle Regiernngen sich mit den großen Vertretnngskörpern umgeben. Es ist ein verfassungsmäßiges Recht der letzter», bei so wichtigen Angelegenheiten gehört zu werden. Die Regierung wird gestärkt, wenn sie 'im Vereine mit dem Parlamente die entscheidenden Beschlüsse fasse. In Ungarn ist der Reichstag versammelt und bestrebt sich, mit seinem Ministerium in Kontakt zu bleiben. Nur in der diesseitigen Reichshälfte tage kein Parlament. Die Bevölkerung könne nicht mit der Regierung in direkten Verkehr treten. Es sei also dringend nothwendlg, daß der österr. Reichsrath baldigst einberufen werde. Redner beantrage demnach folgende Resolution : Der konstitutionelle Verein in Laibach wolle folgende zwei Resolutionen beschließen: I. In dem zwischen Frankreich uud Preußen ausge brocheueu Kriege ist don Seite der österreichisch-ungari schen Staatsregierung vollständige Neutralität ein zuhalten. II. Es ist anläßlich der durch diesen Krieg bedrohte» Zeitverhältuisse ein dringendes Bedllrfniß Oester-reichs, daß sein Reichsrath an die Seite der Staatsre-gierung sofort einberufen werde. (Großer Beifall.) Konzipient Dimiz erklärt sich mit dem Antrage vollkommen einverstanden, amendirt denselben jedoch dahin, daß die erwähnten Wünsche der Bevölkerung in einer Petition zur Kenntniß der Regierung gebracht werden. Dr. Kaltenegger betont, daß eben die Kombination der zwei Resolutiouspunkte das richtige ausdrücke. In den vorliegenden politischen Zeitverhältnissen müsse man sich le diglich fragen, welchen Vortheij das konstitutionelle Prinzip auS dem Eifolge gewinnen könne. Gerade in diesem Punkte stehen die Dinge so zweiselhaft, daß in vorhinein hierüber keine bestimmte Ansicht ausgesprochen werden kann, wenn jedoch eine Aussicht sür das Gedeihen des konstitutionellen Prinzips vorhanden sei, so wäre dies bei dem Siege Deutschlands der Fall (stürmischer Beifall). Sohin wird zur Abstimmung geschritten und der An trag Laschaus einstimmig angenommen Obmann Deschmann bemerkt gegen das Amende ment Dimiz, daß cs jetzt, wo keine Reichsvertretuug tage, ohnehin Pflicht der Regierung fei, ans die Stimme deS Lölkes zu hören, dem Vereinsleben nnd der Presse Auf merkjamleit zu schenken; er spreche sich demnach gegen tue Absendung einer Petition aus. Das Amendement Dimiz wird sohin bei der Abstim mung abgelehnt. Es wird zur Wahl des Ausschusses geschritten, wobei der Obmann bemerkt, daß Herr Terpin wegen Geschäfls-überbürduug die Wiederwahl nicht anzunehmen erklärte und daß auch von Seite der übrigen Ansschiißinilglieder der dringende Wunjch ausgesprochen wurde, die Neuwahl auf andere Mitglieder zu leite». Da« Resultat der Abstimmung war die Wahl der Herren Deschmann, Dr Kaltenegger, Laschan, Dr. Schaffer, Dr. Äeesbacher, Ertl, Dr. Racit, Leskovic nnd Professor Perger. Eingescndct. Kur aller Krankheilen ohne Medizin und ohne Kosten durch die delikate Gesundheitsspeise Rsvalös-oiörs äu von London, die bei Erwachsenen und Kindern ihre Kosten SOsach in anderen Mitteln erspart. 72.000 Kuren an Magen-, Nerven-, Unterleibs-, Brust', Lungen-, Hals-, Stimm-, Athem-, Drüsen-, Nieren- und Blasenleiden — wovon aus Verlangen Kopien gratis und franko gesendet werden. — Kur-Nr. 64210. Neapel, 17. April 1862. Mein Herr! In Folge einer Leberkrankheit war ich seit sieben Jahren in einem furchtbaren Zustande von Abmagerung und Leiden aller Art. Ich war außer Stande zu lesen oder zn schreiben; hatte ein Zittern aller Nerven im ganzen Körper, schlechte Verdauung, fortwährende Schlaflosigkeit und war in einer steten Nervenanfregnng, die mich hin- und Hertrieb und mir keinen Augenblick der Ruhe ließ; dabei im höchsten Grade melancholisch. Viele Aerzte, sowohl Inländer als Franzosen, hatten ihre Kunst erschöpft, ohne Linderung meiner Leiden. In völliger Verzweiflung habe ich Ihre'Revr>,Ie8eiörs versucht, und jetzt, nachdem ich drei Monate davon gelebt, sage ick' dem lieben Gott Dank. Die LevalWciLrs verdient das höchste Lob, sie hat mir die Gesundheit völlig hergestellt nnd mich in den Stand gesetzt, meine gesellige Position wieder einzuuehmen. Genehmigen Sie, mein Herr, die Versicherung meiner innigsten Dankbarkeit und vollkommenen Hochachtung Ä » riui 8 6 civ Lr 61is, n. In Blechbüchsen von '/, Pfd. fl. 1.50, 1 Pfd. fl. 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50, 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — lisvLlsLcisro Okoeol^tös in Tabletten für 12 Tassen fl. 1.50, für 24 Tassen fl. 2.50, für 48 Tasten fl. 4.50, in Pulver für 12 Tassen fl. 1.50, 24 Taffen fl. 2.50, 48 Tassen 4.50, für 120 Taffen fl. 10, 288 Tassen fl. 20, 576 Taffen fl. 36. — Zu beziehen durch Barry du Barry L Co. in Wien, Goldschmiedgasse 8; in Laibach bei Ed. Mahr, Parsumeur; in Pest Török; in Prag I. Fürst; in Preßburg Pisztory; in Klagensurt P. Birnbacher; in Linz Haselmayer; in Bozen Lazzari; in Brünn Franz Eder; in Graz Oberranzmeyer, Grablowitz; in Marburg F. Kollet-nig; in Lemberg Rottender; in Klausenburg Kronstädter, und gegen Postnachnahme. Witterung. Laibach, 23. Juli. Herrliche wolkenlose Nacht. Vorm. halbheitcr. Mäßiger Ostwind. Wärme: Morgens 6 Uhr -s- 13.2°, Nachmittags 2 Ubr19.8° (1869-j- 20.8; 1868 -j-23.4°) Barometer 326.50'". Das gestrige Tagesmittel der Wärme 17.3°, um 1.6° über dem Normale.______________________ Verstorbene. Den 22. Juli. Josef Jaucar, Inwohner, alt 42 Jahre, im Zivilspital au der Auszehrung. — Herr Johann Nep. Pour, k. k. Bezirksamtsaktuar in Pension, starb im "Osten Lebensjahre in der Stadt Nr. 267 an Erjchöpsnng der Kräfte. Gedenktafel über die am 2 6. Iuli 1870 stattfindenden Lizitationen. 2. Fkilb., Nelkorc'sche Real., Tschernembl, BG. Tscker-nembl. — I. Feilb, Jagodic'scle Real., Olsevk, 28:>8 fl., BG. Krainburg. — 1. Feilb., Supanc'sche Real., Brezvn, 330 fl, BG. Littai. -- 3. Feilb., Salasnik'sche Real., Kirchdorf, BG. Planina. — 1. Feilb., «Labec'sche Real., Zagorje, 2230 fl., BG. Feistriz — 1. Feilb., Bnkovc'sche Real, Wimol, 270 fl., BG Tschernembl. — 1. Feilb., Sckiwinger'fche Real., St. Michael, 3608 fl., BG. Rudolfs-werth. — 3 Feilb, Kastelc'sche Real., Grafenbrunn, BG Feistriz. — 2. Feilb., Valencii'sche' Real., Dorneg, BG. Feistriz.________________________________________ Telegramm. (Original-Telegramm:) Paris, L3. Juli. Die Preuße» sprengten die Brücke von Kehl am rechten Rhein user in die Luft. Die Proklamation des Kaisers Napoleon an die Franzosen hebt hervor die geringschätzige Behandlung der Beschwerden der Franzosen, daher fei der Kriegsrns Frankreichs ein einmüthiger, Frankreich achte die Unabhängigkeit Deutschlands, aber es verlange eine Gewährleistung der Sicherheit Frankreichs. Die Proklamation erinnert an die zivilisatorischen Ideen der Revolution, kündigt an, daß der Kaiser sich an die Spitze der Armee stelle, und daß er den Kronprinzen mitnehme, welcher es weiß, welche Pflichten sein Rame ihm anserlcgt. Wiener Börse vom 22. Juli. ülLILkskoNllS. Geld Ware jperc. österr. Wäbr. . dto. Rente, öst.Pav. dto. dto. öst.in Silb. -°ole von 1854 . . . !0je von 1860, ganze ijose von 1860, yünst. lkämierisch. v. 1864 . Ü1.7Ü 6«-. 25 76.-88 — r>8.— W.— .->2.- 6>>.75 77.- 88.50 98.6t V7.— Ltciermark zuLpCt. iiarnten, Kram ».Küstenland 5 . Ingarn. . zuS , Eroat. n. Slav. 5 ,. Siebenbürg. „ S „ 76.- 66.- LottSL. '/tationalbank . . . Kreditanstalt . . . K. ö. Eseompte-Ges. Anglo-österr. Lank . Oest. Bodencred.-A.. Oest. Hvpoth.-Bank. Lteier. EScompt.-Lk. Kais. Kerd.-Nordb. . Südbahn-GesellsS. . /kais. Elisabeth-Bahn. iarl-Ludwig-Bahn Liebend. Eisenbahn . ?ais. Franz-IosefSb.. Fünfk.-Barcser E.-B. Ilsöld-Fium. Bahn . 659.- 813.— 6i»5.- 164.— 46.'- ,880 171.50 178.- 1SL.- 144.— 160.- 140.— X13.6l 71t» — -.64.5«' 250.-60.- 1885 178.— 173.— 192.50 145.— 1ti2.- 142.— r>k»ockdr1sks. Kation. ö.W. verloSb. Ing. Bod.-Lreditanst. illlg.öst.Bod.-Credit, dto. in SSI.rück,. . 103.- 86.-88.— 103.50 88 — Geld War« Oeft. Hypoth.-Bank . k'rLorlLLIs-vdlls. Südb.-Ges. zu 500 Fr. 106.-106.-dto. BonS6pCt. — Nordb. (100 fl. CM.) i — Sieb.-B.(2l»0sl.ö.W.)! —84.— NudolfSb.(300fl.ö.W.) —8k.— Franz-Jos. (L00fl.S.)! —89.— L-oss. Credil 100 fl. ö. W. . 139 — 141.— Don.-Dampfsch.-Gcs. zu 100 fl. CM. . . — Triester 100 fl. CM. . — dto. 50 fl. ö. W. . — Ofener . 40 st. ö.W. — Salm . „ 40 „ — Palfiy . „ 40 „ — L'arv . „ 40 „ — St. Genoiö,, 40 „ — WindiIHgräy 20 „ — Waldstem . 80 „ — k-eglevich . io „ — Nudolsöstift. ivö.W. — Mon.) Xugüb. lOVfl.südd.W. 113.— ssrankf. 100 fi. „ „ 113.— London 10 Pf. Slerl. 188.50 Paris 100 Francs . 49.— MÜQLSV. skais.MÜTN-Ducaterr.; 5.96 SV-FrancSstüS. . .10.65 BereinStbaler . . .1.96 Silber . . . . 129.— 114.— 113.- 189.— 49.20 5.99 10.67 97.-8 189.50 Telegrafischer Wechselkurs vom 23. Juli. 5perz. Rente österr. Papier 52.2b. — üperz. Renr, Herr. Silber 60.40. — 1860er Staatsanlehen 87.—. — Bankaktien 656. — Krediiaktien 213.50. - London 129.20. — Silber 130.—. — Napoleonsd'or 10.68. Indem ich einem Rufe als Waldschätznngs - Referent nach Laibach folge und einen mir liebgewordenen Aufenthalt auf Jahre verlassen, - ohne im Gedränge der Abreise alle schuldigen Besuche abstatten zu können, — sage ich allen Freunden und Bekannten in Unterkrain ein herzliches Lebewohl und rufe ihnen ans ganzem Herzen zu „Aus's Wiedersehen!" Landstraß, 23. Juli 1870. (279) DirrütL, k. k. Förster und WaldfchittzungS-Referem. Verkaufs-Aiyeige. Die in der äußerst freundlichen, eine halbe Stunde von der Stadt Laibach entfernten Ortschaft befindliche, an der Bezirksstraße nnd nahe der Eisenbahn günstig gelegene, zu jedem Geschäftsbetriebe geeignete Realität «I,-. »« »,„I -»S. bestehend aus Wohnhaus, Stallung, Dreschboden nnd Heuschupfen in gutem Bauzustande, dann der arrondirten Grundfläche pcr 8 Joch Waldung, 10 Joch Wiesen und 20 Joch Aeckern; ferner «It»8 IN»»»« «»» Hl», ««li»««»«»»!»«> sammt Wirthschaftsgebänden und 20 Joch gut kultivirteu Wiesen in einem Komplexe, ist aus freier Hand zn verkaufen. Näheres beim Gefertigten, Laibach, Hauptplatz Nr. 279, 1 Stock. <268-3) lei-pin. Wus3ä-?ixsii, Nier- ck MinIlmiM ß H der Eisapparaten-Fabrik von A. Wiestter - in Wien (27-ib) A sind zum Fabrikspreis zu haben bei M A. Samassa in Laibach. ^ VoKNUNKSN. Auf einer Villa nächst der Stadt sind 5 Zimmer mit Küche, Speisekammer und Keller, so anch 3 Zimmer mit Küche und Keller zu Michaeli zu vermiethen. 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Thiei -Heilputnel für Pferde, Hornvieh und Schafe, welches dem Korneuburger Viehpulver und anderen von Laien znsammengesetzten Präparaten weit vorzuziehen ist, da es uickt nur allein bei den gewöhnlich vorkommenden Thierkrankheilen, als der Kehle, Dritfe, den verschiedenen Katarrhen n. s. w. schnelle nnd sichere Hilfe leistet, sondern selbst bei fieberhaften inneren Leiden mit dem besten Erfolge angewendet wird. Es behebt selbst hartnäckige Verstopfung in den Gedärmen und Störungen im Psordadersistem, befördert die Ab-uud Aussonderungen und steigert in hohem Grade die Milchergiebigkeit bei Kühen. Als Präservativmittel wird es im Frühjahr und Herbste, wo die Thiere gerne kränkeln, mit Erfolg angewendet, da es den Ausbruch vieler Krankheiten verhindert, es macht die Thiere munter, befördert den Haarwechsel nnd Freßlnst nnd stärkt die Verdauung. Schließlich mnß ich noch bemerken, daß mein Thierheilpnlver nicht nur besser ist, als das Korneuburger Viehpulver, sondern die Packete sind auch billiger »nd größer., Die besten Zeugnisse liegen bei jedem Verkäufer meiner Heilmittel vor. Preis eines Packets sammt Gebrauchsanweisung 40 kr. >Vr»L i,u„zx. Ich halte es für meine Pflicht als Arzt, die k. 1. Pferdebesitzer aufmerksam zu machen, daß das Restitutionsfluid des Herrn Kwizda zu Kornenbnrg durchaus kein Heilmittel gegen Krankheiten der Pferde ist, sondern nur als Präservativmittel privile-girt wurde (Präservativmittel sind für Gesunde aber nicht für Kranke), überhaupt wurde Herrn Kwizda, laut des mir für mein Heilmittel zugelangten Bescheides eines hohen k. k. Handelsminisierinms vom 5ten März 1869, Zahl 4336/724, ausdrücklich untersagt, diesem Waschwasser (Restitutions-Fluid) in den öffentlichen Ankündigungen und Gebrauchsanweisungen Heilwirknngen znznfchreiben, aber Herr Kwizda iäßt sich trotz Verbot doch nicht irre macken, seiner Eifindnng heilkräftige Wirkungen zuzuschreiben, welche selbe niemals besessen hat. Meine Heilmittel sind echt zu beziehen: Lai- bach bei Herrn ^nt. Lrisper, in Radinannsdorf bei Herrn k'rivll. Som-ura, Krainburg bei Herrn ^ilL. LiUsi-, in TteiN bei Herrn F. M. roärekLr. , (232—4) Hanpt-Depot für die österr. ung. Monarchie bei Thierarzt in Klagenfnrt. Serlrger und für dir öi-vaktion veramwonli»: Ottomar Bamberg. Druck von Jgn. o. Kleinmayr L Fed. Bamberg tn Laibach