RZ «!«>!, für Annst, Wissenschalt und geselliges Leben. Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. ^? 58,. Freitag am KV. November 184Ä. N»„ dieser Zcilschrifl erscheine» wöchenllich zwei Nummern, jedes M»I ein halber Boaen. Der Preis des Vlottes >N in Laiboch ganzliihristo» RH' da!iii«dr,a 5'ft. Dusw l»e l. t. Pol! unier <2<>uverl ,n,I rorloireicr Zusendung ganzjadrig », halbiäbrig 4 il. k.M., und wird balbiährig «»roll«, befahlt. All« l. t. Postcimler iieome» Priinunieraiwn IlillR » «NN SQ. thographie und Prosodie in der ei„dri„g!ich zu persisliren.) H. Ke >VKlZ3 c.in bo»3t v^itk mlln^ » rinm?, 6re2t lnonnx ; >Vitn «nort 2nc! loni;, wltn ll>»rr> »n>l N»t ^lio / «nie inizlloiner 'l » vv»^, l'n terininate tili« »ori-uionn^; Ike cull'cl, 1,3 umriire ot td« trli^, 1?Ke iord tnut owu3 ileet Hill» - onnee. HI« lorillnlri, tnnUZN l> «cnoI»r once, ^Vt tnl« »ripe»! «»3 mucn e-tonne; Llit lotk tu de e«tee»ieI 8or>nocIe3'3 Nunti-^onuee; H cleliler c»3« K« coulö not gel,, Kor u,or« in point toi üilli-onne. Lut ürmer proolz ne «ouFNt, »n«3e lnoweä Kere 'tv,22 liilii . unnee. an. I» !>»,b»ch vränumeriri man beim Verleger am slaan, Nr. >yo, im ersten Etocte. Hillei onne. «^ie Whigs mit manchem hohen Namen prangen. Vom großen Normonby, »om kleinen Iohnne; 1) Doch feiner tommt, der jemals Ruhm empfangen» Dem Eigner gleich der flüchtigen Hillei-onne. Ein Streit erhob sich zwischen Lords und Jungen, So heiß, wie je nur mit Napole-onne; Von Worten kam es fast zu Prugelungen» Und das Object, es war die Hillei-onne. Was Einer meint, der And're will's verwerfen. Es fehlte nicht im Streit das Kalo - phonne; Mit kurz und lang, mit dehnen und mit scharfen. Mißhandeln sie den Namen Hillei-onne. Sieh, da besann sich Einer auf ein Mitlei, Zu wehren all dem Streit und Spott und Hohnne; Er rief als Schildsmann über dies Capitel Den Eigner auf der fiüchl'gen Hillei-onne. Der Lord, zwar auf der Schulbank einst gesessen. War über die Berufung sehr e> tonne; Doch daß sie ihn als Dümmling nicht bemessen. Forscht in den Büchern ei um Hillei-onne. Aus dem Gediichlniß war ihm nicht entschwunden Der alte Sophokles und Hanti-gönne; 2) Ein Fall, der klarer, ward nicht aufgefunden, Kein and'rer auch von ihn» für Hillei» onne. Doch stärl're Proben sucht' und fand er weiter: Der Grieche, dem «erhaßt das Mono-tonne, Acccnte hatte er als Toncsleiter, Es tönt — so zeigen diese — Hellet-onne. i ) Lord Russell. 2) Auligone. Daß hier auch die erste Sylbe entstellt erscheint, indem sie ein H zuviel hat, ist wieder eine kleine Mali« gegen den Eigenlhmner »er »Ilione", der auch, wie man sieht, der ersten Sylbe ihres Namens ein H nicht minder überflüssig vorgcsey! hat. 23» Ue vrnte niz nn3»er, blies >et blickt, ^itn c!i>«5i<: «it »r»6 K,?en i-ronn^, ^rnl Iillvinz ^ua5k'>I lne^oriez tiuite, lie tüuznt U3 i»Il, 't^!>3 lülli - «unee. 0 keel! ^o«r 8«>It nniid tunFue can teil! ^n uu3t l> lorcl «du t->!Ii5 «n vell 05 lie^tkell LreeKs »nä Uilli-ounee. N»cl 1 tne mizint uk?inil«r'3 inuze, Tu 5inL tne pruize uk knlmer-lturii^, l'Ke 6e!>tnlelz prince «k 8^rl,cu5e 8noiilä ^ielcl tc> niiri «ncl liilli . unnee. lin^Äi, Ainz! Iz in t>i5 zrave, Lut tniz Luocl ri.'iFe o5 ulcl L-dunn^ . kor 6l3t»llt ll»>3 t!ie N2,ne5 ln»ll 2i»V« Ol külineiZtull l>n>1 lülli . nunse. Und turz, doch tlar, schreibt er die Antwort nieder, Mi ! clafs'schcm Witz und in iron'sche,» Tonne; Die Tories hat er tauin gestreckt darnieder, Lo lehrt er uns, cs töne Hillei-onne. O Peel! wer tonn es sagen, wie du sträflich! Gehandelt wahrlich hast du, als Fe-lonne, Da du verdrilngt den Herrn, der so vortrefflich Von Vriechenhciden spricht und^Hillei-onne. Ja , wäre mein die Macht von Pindar's Muse, Den Rudni zu stngeu von Lord Palmer - stonoe, Der unsterbliche Prinz von S,)racus>i, «) Ihm sollt^ er weichen und der Hillci-onne. Doch Pindar, ach/ im Grab liegt er begraben, Allein dies Vlalt von schwarzem Maha-gönne, 4) Für ferne Zeit noch soll'-! »erfündet haben Die Namen Palnierston und Hillei - onne! 2) Hier dürfte nicht, wie die »allgemeine Zeitung«, wahrscheinlich im Hinblicke auf einen Artikel in der «Times", meint, auf Dionhs den Jüngern, son­dern auf Hier» l. angespielt sein, denn dieser war es, dessen V,ege in den Spielen Griechenlands Pindar in mehren seiner Oden verherrlichte. 4) Dieser Vers des Originals allein ist es, der wirklich eine unbezwingliche Schwierigkeit darbiete», und nicht anders als in einer Nachbild»,,» , wie denn hier eine versucht ist, zu geben sein dürfte. In» Englischen steht libunnx (statt ^buiix), d. h. Ebenholz, und dieses steht für ljl«c:li,­«uoel, denn in lllilc^vuoe!^ »Magazine» erschien das Originülgedicht, üwclvnunä aber heißt Schwarzholz. Kraul unter den Römern. Skizze seines damaligen Zustandcs von A. C. (Fortsetzung.) Auch die Gewerbe erhielten eine noch weit größere und in manchen Zweigen vollkommen römische Ausbildung. Mi t den deducircen Colonien, mit den Besatzungen der wichtigeren Puncte des Landes, häusig aber auch aus freiem Antriebe zogen zahlreiche italische Handwerker und Kunst­ler in die illyrischen Provinzen. Die Sclaren, welche sich im Gefolge der vornehmeren herübergekommenen Romer befanden, waren durch ihre Fertigkeiten ohnehin zu Die­nern der Bequemlichkeit, der Eleganz oder Prunksucht ihrer Gebieter bestimmt, und trugen nicht wenig zur Verbrei­tung bisher ungelannter Industrie bei. Die reichen Ein­geborenen huldigten bald der Lebensweise und dem Lurus ihrer Sieger; Aquileja, für das große Illyricum ein zwei­tes Rom, wurde ununterbrochen von Bewohnern des Nach­bargebieces besucht, welche dort jede Kunst des Krieges und des Friedens zu ihrer höchsten Blüte entwickelt sehen konnten. So stieg jede Beschäftigung des Lebens sowohl inten­siv als enensiv.' Das vermehrte Bedürfnis; nach Fabri ­katen aus Eisen und Stah l vervielfältigte auch die in der Verfertigung thätigen Hände. Die Fabriken dieser Art wurden zwar anfangs für Eiaenthum des römischen Staates erklärt, später aber nach und nach wieder an Pri­vate zum Betriebe überlassen. Die Weberei wendete sich nunmehr neben den nationalen wollenen Tüchern auch auf kostbarere Artikel, die Schmu ckarbeite,« ausedlenMe­ talle n nahmen sich die künstlichen Producce de^r Haupt­ stade zum Vorbilde. Die Innung der Lederarbeiter, eine der wenigen seit Rom's Urzeit in ihrem Bestehen nicht gestörten Zünfte, gewann neue Ausbreitung durch ihre Ver­ bindung mit den keltischen Gewerbsl^uten gleicher Art. Natürlich mußten auch die Mittel ,des Transportes, die eigenthümlichen Wägen und Schiffe der Kelten, viel­ fach vervollkommnet werden. Aber den wichtigsten Umschwung erlitt das Bauwe­ sen. Die Städte, deren bedeutende Ausdehnung uns die weit umher zerstreut gefundenen Antiken beweisen, waren mir Mauern und Gräben wohl verwahrt, und in ihrem Innern fanden sich neben einfachen Wohnhäusern auch Denkmale römischer Kunst. Denn seit der Ausbreitung römischer Herrschaft über den Erdkreis werteiferte Pracht­liebe und Ruhmsucht der Kaiser und ihrer Unterthanen in Werten der Archicectur, die nach den von Hella s ent­lehnten Grundsätzen aufgeführt, durch Große oder Schön­heit allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen vermoch­ten. Tempel — die gleichsam von Seiten des Staates den Göttern des Olymp errichteten Wohngebäude — waren nach Herodian's Zeugniße in Aemona mehr denn einer, und die wenigen, im I . l«i ? zu Laibach entdeckten Neste eines Neptuncempels bewiesen, daß keine Art ausschmücken­der Kunst daran gespart worden war, und namentlich die musivische Arbeit zur Verzierung der Böden nicht fehlte. Ebendaselbst fand man die Trümmer eines Mausoläum's zur Ueberwoldung einer Grabstätte, den Canal einer Was­serleitung, deren wegen der Menge öffentlicher und Pri­vacbäder kaum eine "von Römern bewohnte Stadt entbehrte. Gewiß gab es in Aemona auch mehre solche Thermen, und, zu St . Barthelmä in Unterkrain wurde bekanntlich im Jahre 1839 ein Theil eines römischen Bades ausgegraben. Theater für scenische Spiele, ein Amphitheater für die Kämpfe der Fechter, der Circus für Rennen zu Pferde und Wagen waren dem öffentlichen Leben der Römer be» sonders in der Kaiserzcit zu wesentlich, als daß man nicht auf ihr Dasein in den Städten von Illyricum mit Ge­ wißheit schließen könnte.. Die öffentlichen Plätze, die Staats­ geb.äude und Privatpaläste nahmen die Werke griechischer Sculpturund deren vielfache Nachbildungen auf, und dierömi­ sche Plastik warf sich vorzüglich auf Portraitstatuen, welche man besonders den Kaisern weihte. Von Aemona wissen wir, daß auf allen Plätzen die Bildnisse der Imperatoren ausgestellt wurden. Xuvwcwuum setzte Ehrendenkmäler den Kaistrn Trajan, Hadrian,Antoninus Pius, Mar­ 231 cus Aurelius, Lucius Verus, Septimius Seve­rus und Caracalla, wie dies; die Nömersteine zeigen, welche in den Dörfern Mokriz, Podlog, Wich« und Groß­dorf aufgefunden wurden; Aemona verherrlichte durch solche die Auguste Marcus Aurelius, Commodus, Sep­timius Severus. I n welchem hohen Grade der Hande l des großen Illyricum durch seine Vereinigung mir dem Römerreiche defördert werden mußte, ergibt sich leicht von selbst. Den so äußerst wichtigen Kleinhandel, welcher durch den täg­lichen Verkehr zwischen Scadt und Land die Bedürfnisse beider zu befriedigen strebt, trieb zwar selten ein römi­scher Bürger, da er ihn unter seiner Würde hielt; aber eine genaue Regelung und Beaufsichtigung von Seiten des Staates griff gerade bei diesem Verkehrszweige Platz, und eigene Municipalbeamce, die Aedilen, waren mit der Obsorge beauftragt. Dagegen lag der Großhandel meist in den Händen der römischen Ritter, welche durch ihre Finanzpachtungen die Detailkenntniß aller Provinzialver­hälcniße in ökonomischer Beziehung erwarben, und durch ihren Geldreichthum ein faciisches Monopol sich anzueig­nen im Stande waren. Ihre Verbindung unter einander gewährte ihnen auch einigermassen die Vortheile, welche gegenwärtig Banken, Börsen, Wechsel u. dgl. der Förde­rung des Handels bieten. (Fortsetzung folgt.) Bilder aus der Ferne. I. Ein Brief aus Persien. Nach dem Französischen des Eugene Flanbin . Bender-Buschehr, 31. December 1840.. Mein Herr! . Da ich mich einige Tage am Ufer des persischen Busens aufgehalten finde, und sich mir eine Gelegenheit darbietet, ein Schreiben über Bassorah und Bagdad zu entsenden, so richte ich aufs Geraihewohl das vorliegende an Sie. Seit ich zuletzt .die Ehre harre, von den Ruinen von Per­sepolis Ihnen Nachrichten zukommen zu lassen, habe ich die Meergränze von Persien erreicht, früher aber zwei Orte besucht, die aller Beachtung werth sind, Schiras nämlich und Schapur. Am 8. December war es, als ich mein Zelt der Stelle entnahm, auf der es errichtet war, und wo s/in hölzerner Mastbaum in den zwei Monaten, die ich daselbst zugebracht, Wurzeln gefaßt zu haben schien. Ich bereitete mich zur Abreise. Noch einmal ging ich, jene großartigen Trümmer zu bewundern, die mich so oft al­lein unier sich umherwandeln gesehen hatten, und indem ich ihnen am Fuße des Thrones D sch emsid's ein Lebe­wohl sagre, verließ ich die Ebene von Tschehel-Minar. Nachdem ich die weite sumpfige Flache von Kanara durchschritten und zwei kleine Bergrücken überstiegen hatte, befand ich mich in Schiras, der Hauptstadt der Provinz Fars. Von jeher hat diese Stadt als eine der wichtigsten und blühendsten in Persien gegolten, sie ist auch eine der betriebsamsten, und die Waffen, welche dort verfertigt wer­den, genieße» einen guten Ruf im Lande. Unter der Re­ gierung des Usurpators Kerim-Kha n würde sie die Haupt­stadt des Königreiches, und zu andern, noch nicht weit entfernten Zeiten war sie der Mittelpunct bedenklicher Ver­schwörungen, gebildet gegen das Regiment des legitimen Herrschers. In dieser Stadt versammelten Hussein-Ali-Mirza und Hassan-Ali-Mirza, zwei Prinzen von königlichem Geblüte, das Kriegsheer, welches, auf Ispahan losrückend, aber bei Kemischah geschlagen, dem gegenwär­tigen Könige, Mehemer-Schah, den Thron von Iran streitig machen sollte. Als Mirielpunct der bedeutenden Provinz Fars, bewohnt von den Häuptern jener Nomaden, und Kriegerstämme, welche Nachkommen der Uransiedler in Persien sind, und die niemals in Geduld das königliche Joch tragen wollten, das ihnen nach und nach von arabi­schen, tatarischen und türkischen Fürsten auferlegt wurde, war Schiras der gewöhnliche Hauprsitz der Gährung. Jetzt ist es friedlich und arbeitsam, und die Residenz eines Schah­zadeh, d. i. eines Prinzen von Geblüt. Ferrhad-Mirza, dessen zwanzig Jahre ihm erlaub­ten, sich auf den Posten eines Statthalters Hoffnung zu machen, harrte in Ungeduld an dem Hofe seines Bruders Mehemec-Schah auf die Gelegenheit, einen solchen zu erlangen, bis das Fieber, das alljährlich die Bevölkerung von Schiras decimirc, den Statthalter von Fars in's Grab stürzte. Erst seit einem Monate ist der Prinz im Besitze der Gewalt. Auf seiner Reise wollte er die Ruinen vvn Persepolis in Augenschein nehmen, wo ich denn, gleichsam als Hauswirth dieses Orces, und als archäologischer Dol­metscher jener Mysterien, welche Zeit und Zerstörung mir Trümmern bedeckt harten, die Honneurs zu machen Gele­genheit fand. Der Prinz versteht Etwas vom Französischen, und hat einige Begriffe von europäischer Erdbeschreibung, ein im Orient höchst seltenes Wissen, welches er einem Franzosen, Herrn von Lamarinivre, verdankt. Ferr­Had-Mirz a gleicht seinem Bruder nicht nur an Her­zensgüte und äußerster Leutseligkeit, sondern auch darin, daß er, wie dieser, an den Europäern großes Interesse bezeigt. Als ich in Schiras ankam, glaubte ich den Schah­zadeh schon eingerichret zu finden in dem schönen Palaste, welchen Kerim-Kha n vor einem Jahrhunderte erbaure und mit den Bildnissen der berühmtesten Perserhelden aus­schmückte. Hier, scheint es, sollten die von Malern und Bildhauern gelieferten Abbildungen Afrasiab's, Rusta n's, Isfundiar's , und anderer glorreichen Krieger, der Ein­bildungkrafc und dem Schlachtenmuthe des Nachkömmlings eines Scammhäuptlings, der sich auf den Königsthron ge. schwungen, entstammende Nahrung in reichem Maße zufüh. ren. Aber unter diesen hohen Gestalten, die von der Zehe bis zur Scheitel in Waffen erscheinen, offnen und schließen sich des Harems geheime Pforten, wo die Nachfolger des tapferen Eunuchen Aga-Mohammeo des Ruhmes in den langen Tagen vergessen, die sie in Müssiggang und Ver­gnügungen dahinbringen. Der Prinz war noch nichr durch das Sradtchor geschritten; harr an demselben: festgehalten, wartete er mit echt orientalischer Ergebung auf die Bezeich­nung der günstigen Stunde durch seinen Sterndeuter, und 332 ,'n einem Lusthause, das !n der Mitte eines mit schlanken Cypressen und grünen Orangenbäumen besehten Gartens lag, sah er der Durchschneidung zweier himmlischer Kreise und dem Erscheinen jener Constellation im Zenit!) entge­ gen, welche den Augenblick verkünden sollte, in dem er ohne Furcht vor seinen neuen Unterchanen sich zeigen mochte. Es ist eine ganz sonderbare Menschenclasse um diese soge­ nannten Dolmetscher der Sprache der Gestirne, welche, gleich dem Arzte Sancho Pansa's, sich hinter ihre Ge­ bieter stellen, und mit gelehrtem Nachdrucke ihnen zu­ rufen: „Du wirst Dieses jetzt nicht verrichten, Du wirst zu dieser Stunde nicht dorthin gehen, weil solches Dir Unglück brächte.« Spitzbübische Diener sind sie, die sich mit den Feinden Derjenigen, die sie bezahlen, einverstehcn, um ihre Herren zu betrügen und ihren Willen in Fesseln zu halten. I n jedem großen Hause in Persien wird ein Sterndeuterund ein Arzt gehalten, beide gleich unwissend, beide lebend auf Kosten der Leichtgläubigkeit ihrer Gebieter. (Fortsetzung folgt.) Neues. (Theater in Laib ach,) Ein Ungenannter macht in dem vielgelesenen »Humoristen« (am 13. November Nro. 22?) der Welt bekannt: daß seit dem Beginne des gegenwärtigen Theatercurses in unserer Stadt «Oper und Schauspiel mit dem besten Erfolg wettei­fern." Wieder ein anderer Ungenannter, oder auch der­selbe, schlägt (aber auch am 13. November Nro. 138) in der »allgemeinen Wiener Musikzeitung< einen ähnlichen Ton an.—Das Wahre an der Sache ist, daß das Schau­spielpersonale ein paar recht verwendbare Individuen zählt, daß man aber dessen ungeachtet Notizen dieser Art hier ohne weiters im Namen des guten Geschmackes und der leeren Theaterbänke unter die Neuigkeiten rechnen muß. Wir können diese Bemerkung um so weniger zurückhalten, weil es ganz unerklärlich, und vielleicht selbst zu tadeln wäre, daß dieses Blatt beharrlich über unsere Theaterzu­stände schweigt, wenn von denselben viel Erfreuliches be­richtet werden könnte. — Das Goncerr des Herrn Gduard Iäll. Dieses bereits in Nr. 4? der »Lürnlolia« uorläusig angekündigte Concert, worin Herr Eduard Inll seine» achtjährige» Sohn Alfred «Is Pianisten de», hiesige» Publicum zum ersten Male Vorführte, fand am 12. d. M. im D. O. Saale unter Mitwirkung der Philharmonischen Ge­sellschaft Statt. Herr I . der Vater brachte das schöne Violin-Concerlstück »on Moy ­seder in H-6ur, dann Fantasie undNravour-Nariationen über ein Mo­tiv aus dem »Pirat» uon eigener gediegener Composstion zu Gehör, und be­währte in diesen beiden rein, präcis und seelenvoll vorgetragenen Tonstücken seine vom Referenten schon öfter gerühmte Meisterschaft, die sich nicht s» sehr in blendenden, den Laien überraschenden charlatanartigcn Voctsprüngen und Firlefanzcreien, als vielmehr in der richtigen Auffassung und klaren Wiedergabe des den, Tonstückc inwohnenden Characters, und in dem, alle künstlerischen Nuancen des Violinspieles in sich fassenden herrlichen Vortrage, Verbunden mit seltener Reinheit des Tones, kund gibt. Der kleine Alfred , der mit seinem Vater ein Duo cnncertnnt für Pianoforte und Violin «on Herz und 3 «fönt, dann ein Heldin und Nunc!« brillant für Pianoforte von Aßmaner mit Orchesterbegleitung vortrug, gab ein schönes Zeugniß von seinem ausgezeichneten Musittalenle, das — in gleicher Progression, wie bis nun genährt — ihn schon frühzei­tig zu einer seltenen Kunsthöhe führen muß. I n seinem Spiele, worin er für sein Alter «inestaunenswerthe Fertigkeit, richtigen Anschlag und Rein­heit entwickelte , ließ sich zugleich ein Gefühl erkennen, das aus dem Vorn des eigenen Genius quillt, der ihn, am Piano sitzend, sichtbar beseelt und weit über sein Alter erhebt. Referent kann bei diesem Anlasse nicht umhin, den vom Herrn R. in Grütz eben bei Ncurtheilung der jäll'schcn Concerte daselbst behaupteten Satz -- daß das vorzeitige Heraustreten eines jugendlichen Talentes in die Ocffcntlichteit und der erhaltene übergroße Beifall die Kindlichkeit und Un­befangenheit zerstören mußten, die zum bescheidenen Fortorbciten in der Kunst so unerläßlich seien — aus der Lcbensanscha,uung und eigenen Ersah» rung z» widerlegen. Was ist für das schulbesuchcnde Kind, für den stu­dierenden Knaben, noch eh'er seinen Beruf fühlt, außer dem Lobe der Aeltein der größte Sporn zur fortgesetzten Thäligkcit und Anstrengung? Wohl nur das öffentliche Lob seiner Lehrer, die öffentliche Anerkennung sei­ner Mitschüler, und die Aussicht auf die öffentliche Belobung und Belohnung »m Schluße des Schuljahres. So auch steigert die Oeffentlichkeit das Stre­ben des Eleven nach Vervollkommnung in jede^u Zweige der Kunst, zumal in der Tonkunst, in der man gerade nur durch frühzeitiges öffentliches Auf­treten jene Unbefangenhei t erreichen kann, die allein den Künstler eignet, seine Vorzüge im vollste» Maße vor de»! Publicum geltend zu ma­chen, die aber so häufig an manchen, später in die Welt getretenen, sonst schätzbaren Künstlern vermißt wird. Herr I . und sein Sohn Alfre d erhielte» in diese»! Concerte Be­weise des lebhaftesten Beifalles und der vollste» Anerkennung. Möge der kleine Künstler — und wir erwarten es bei de», eingeschlagenen Wege seiner Fortbildung mit Zuversicht —die große» Hoffnungen recbt bald verwirklichen, die die musikalische Welt von ihn, zu hegen berechtiget ist! Eine recht angenehme Erscheinung war bei diese,» Concerte die Opern­sängcrin Fräulein vo» Witte» a u, die aus Gefälligkeit für den Concert­geber eine Arie aus der Oper »die Puritaner» «on Vellin i sehr gelungen vortrug. Ihre Stimme, nicht sehr stark, ist glockenrein und, besonders i» den höhern Chorden, leicht und wohlthuend» perlt schwierige Passagen recht artig herunter, und setzt bei eine», sehr Zcfühl- und geschmackvollen Vortrage die kleine und große Secunde bei passende» Stelle» mit vieler Geläufigkeit und Nettigkeit in Bewegung. Diese in de», C»»servat»riu»> zu Prag ge­bildete, noch jugendliche Sängerin hat alle Anlagen, bei ollmähligcr Kräf­tigung ihrer Simme und bei fortgesetzter fleißiger Nildung derselben, eine nicht unbedeutende Kunststufe zu erreichen. Sie wurde vom Publicum ver­dientermaßen sehr ausgezeichnet. Auch der Opernsänger Herr Corrcggi o wirkte «us Gefälligkeit mit, und brachte das Lied «Dein ist mein Herz« »on Schubert mit Ausdruck und kräftiger Stimme (so weit der Brustton reichte) zum Vor­trag ; er wurde beifällig aufgenommcn. So ging denn dieser Abend unter Hochgenüssen u»d den »nZenelmi­sien Empfindungen aller Anwesenden vorüber. Leopold Ledtnig. Historisches Tagebuch. Zusammengestellt «on einem Landpriester. lü. November 182ü und am vorhergehenden Tage waren in Oberlrain außerordentliche Regengüsse, und viele Keller mit Wasser gefüllt. l7. November 174? wurde in Laibach geboren Franz Karpe , der als Doctor und Pro­fessor der Philosophie an der Universität zu Wien und durch mehre zum Drucke gelangte Werke bekannt ist. Er starb an, 4. September iuo6. <». November lziy zog Fernando Cortez in Mexico als Sieger ein. ly. Nouember 1?91 wurde zu Sel» in der Pfarre St. Peter außer Laibach geboren An­dreas Meschutar . Obwohl vo» unbemittelten Aeltern entsprossen, studierte er doch zu Laibach, und hat sich nebst den Berufsssudien auch mehre Sprachen, besonders das Französische, so eigen gemacht, daß man ihm »lsAlumnus im Priesterhause die Uebersetzung manchei Berichte während der französischen Occupatio« anvertraute. Nach in> Jahre 1812 absolvirten theologischen Studien ward er rücksichtlich sei­ner Fähigkeiten und des damals in Krain Zcherrschten Priester,»»,» gels gleich als Mustcrhauptschul-Kalechet zu Laibach angestellt, und «rst dann am 4. Dccembcr i»>4 mit Nachsicht des abgängigen Alters zum Priester geweiht. 1816 war er Katechet und prov. Direktor, l»l8 Musterhauptschul-Dircctor zu Laibach, «on wo er 1825 als Vchulenoberaufscher nach Trieft befördert, 1820 »Is Guberniolrath bei dem tricster Gubernium «»gestellt, und 1825 als Hofroth nach Nie» berufen wurde. Laibach. Druck uud Verlag des Joseph Vlasnik.