M. 6. ^ Laibach den 6. Februar 1864. 8. Jahrgang. Nläi^er au8 Rrain. (Beilage zur „Laibacher Zeitung.") Die „Biättcr aus Krain" erscheinen jcdcn Samstag, und ist der Präuumcrationöprcis ganzjährig 2 fs. ösicrr. Währung. Im Hafen. Nun tchrcu lustig niit der Fluth Die Schiffe aus dciu Meer Hfiniwärts in sich'rc Hafcuhuth, Mit reichen Giitcru schwer. Dcr Seemann grüßt mit hellem Taug — Indeß die Sounc sinlt — Die Küste, wo im Menschcndrang Sciu Liebchen harrcud winkt. „Äuu sag', uon Läudcru fremd uud fcru, Was bringst Du Schüncs mir?" — „Die Schätze Indiens ach! wic gern Legt' ich zu Fiißcu Dir! Mcm holdes Lieb, wohl dacht' ich Dein Iln wilocu Nogeubraus; Doch nur cm gold'ncs 3lingclem Vring' ich Dir mit nach Haus'. Das ist inciu ganzer Reichthum — und Eiu Herz, im Sturm erprobt! Nimm beides hin, uud sei zur Stund' Mir ewig angelobt!" Verfehlte A'ede « swege. Erzählung rim I. F. S cuni g. (Fortsetzung.) Hclcue saß nicht weit von mir, vi8-ü,-vis Barbi. Die Unterhaltung drehte sich um die Oper; die Fremden hatten Gnnlaldi's Gastspiel iu Neapel gesehen, uud erwähnten desselben mit hohem Intcress«'. „Sie ist sehr schön, uicht wahr?" fragte meine Cousine Varbi in kaltem Tone. — „Nicht schön culcin, gnädige Fran," versetzte er, „sie besitzt auch jene Eigenschaft , die erst der Stirne des Weibes die echte Weihe verleiht — die reine Weiblichkeit." — „Ich taun dieser Eigenschaft nicht beistimmen, Göthe zeigt uns in seinem Grctchcn das Ideal vollendetster Weiblichkeit, zeigt uns aber auch zugleich, wie diese am höchsten verehrte Eigenschaft mißbraucht, wic das Höchste verhöhnt und in den Staub getreten wird." — „Ach!" rief Narbi, „Sie werden doch keinen von uns mit Faust oder Mephisto vergleichen uud ihu für unsern Rathgcbcr halten wollen >" — ^u,id ist er es nicht zuweilcu?" fragte sie scherz-hasi, doch ihre Worte klangen bitter. Ich mochte nichts mehr hören, nur zu deutlich fühlte ich, wic jedes Wort darauf bc-rschntt war, zu verletzen. Es schmerzte mich, daß diese beiden ' Menschen, die für einander geschaffen schienen, eine fast dämo-i nische Freude daran empfanden, sich gegenseitig zu verwunden ! — und alles um einer Verstimmung willen, die an und für l sich kaum dcr Nede werth war. Die Stühle wnrden gerückt ! und Helene stützte sich halb nachlässig auf dcu Arm des Fremden, i Vorgestern war es Varbi, dachte ich unwillig über ihr Vc-! nehmen. Er stand in einer Fensternische uud sah ihr zu - — ^ solch' letzten Vlick mag der Mensch zurück auf das verlorene i Paradies geworfen haben, ehe es seinen Augen für immer cnt-^ schwand. „Harry," flüsterte die Domina neben nur, „ich i glaube, es ist alles aus zwischen ihnen, ich tcnnc Hclcncn, sie wird später bitter bereuen, denn sie hat ihn unendlich lieb. Bitte, gehe zu ihm, und sage, Domiua wolle ihn im tlcinen ^ Salon sprechen." Ich wandte mich fort, ihn zu suchen, allein ^ vergebens, er ließ sich entschuldige», war zum Prinzen beor-^ dert. Am nächsten Morgen erfuhr ich, daß dcr Prinz plötzlich abgereist ist, und Varbi als Adjutant ihn begleitet habe. Als ! ich nach dem Essen Domiua besuchte, fand ich dieselbe in Vc-siürzung. — „Ist er denn wirklich fort? Mein Gott, das arme ! Kind! Wic hart wird sie für ihre Schwächen bestraft. Sie ' hatte die Nacht an ihn geschrieben, dcr Brief kam uncröffnet ^ zurück. Varbi war abgereist." -^ Wochen und Monate verflossen , ohne daß wir etwas von ihm hörten - ich ging öfters zur Domiua, wo ich auch zuweilen Heleucn traf. Uns Alle ^ vermochte ihre scheinbare Heiterkeit nicht zu täuschcu, es zeigte ! sich eine unverkennbare Trauer in ihren Zügen. Auf einmal ! verbreitete sich die Nachricht, der Prinz werdc in einigen Tagen ! zurückerwartet. Ich eilte gleich zur Domina, ihr die angenehme l Neuigkeit mitzutheilen. Helene war bei ihr , bei meinen Worten ! erglühten ihre Wangen, flammten ihre Augen.- „O! ist es wahr, wann kommt er?" — Ich versprach, sobald ich Näheres erfahren, es sogleich zu rapportiren. Der Prinz kam, aber ^ wo blieb Varbi? Seinen Dienst versah ein anderer Offizier, - er war, schon vor einem Monate beurlaubt, auf dem Gute eines feiner Freunde zurückgeblieben, da ein heftiger Krankheitsfall ihn verhinderte, die Pflichten seines Dienstes zu erfüllen. 5 Ganz bestürzt durch diese Nachricht, wüßte ich kaum wie sie am schonendsicn mitzutheilen. Zu meiner Erleichterung fand ich Domina allein, der ich es nun überließ, Helencn die schmerzliche Neuigkeit bekannt zu machen. ^ Wieder war ein größerer Zeitraum entschwunden, als ich eines Abends iu den Elub trat uud Ludwigshofcn iu trauriges , Nachdenken versunken fand. Hein kam mir entgegen und sagte, ! auf ihn weisend, im feierlichen Tone: „Da, wo das Wehe der Liebe in'Z Herz füllt, da laßt uns schweigend vorübergehen. Die Erbin feiert heute ihr HochzcitZfest mit dcm Engländer. Ach!" fügte cr seufzend hinzu, „der Gcldpunkt ist die Stelle, j lro ein Licuteuant sterblich ist." — „Was würde Varbi zu dieser Geschichte sagen?" erwiederte ich, zu Ludwigshofcn mich ! wendend. „Ja Barbi!" hieß es von allen Seiten. z „Beschwört Ihr nur meinen Geist, oder wollt Ihr mich ' in Person haben?" fragte plötzlich eine tiefe Stimme. Ueber- ^ rascht blickten wir alle nach der Thür — da stand im Halb-dunkel scinc hohe, schlanke Gestalt. — „Da ist er endlich," ^ jubelten wir ihm entgegen und schüttelten herzlich scinc Hände. ! — „Nun, Varbi, erzähle uns von Deinen Odysscusfahrten," bai Hein. — „Da ist nicht viel zu erzählen: ich war krank, dieß ist so ziemlich Alles; doch noch etwas, ich habe meinen ^ jüngsten Vruder mitgebracht, ich fand ihn ganz traurig iu ^ , München: er will Maler werden , aber der schwachen Binder-Hand fehlt noch die Tcchnit." — „Wo hast Tu den Knaben?" ! fragten wir neugierig. -— „Gemach, er ruht noch von den -Rcisestravccheu aus." Ich jubelte innerlich über seine Rückkehr, ! bis mich Ludwigshofen's Stimme daraus erweckte: ,.Was wird ^ vic EberZheim dazu sagen, fie ist seit Deiner Abreise gauz ! melancholisch?" — „Eine Vitte, Kameraden," nahm Varbi! festen Tones das Wort, „nennt den Namen jener Dame so ^ wenig als möglich in meiner Gegenwart. Ich habe mit der ! Vergangenheit gänzlich abgeschlossen, Frau von Gbcrsheim ist -mir gänzlich fremd." Kalt berührten mich Ton und Wurte, ^ doch so vicl Uuversöhulichteit lag nicht in seinem Charakter, ihrer > Telmtth gegenüber mußte sich die Eisrinde von seinem Herzen ! losen. Als ich spät 'Abend in meinem Zimmer anlangte, über- , legte ich, wie ohne zu große Hoffnungen Varbi's Rückkehr ^ Helenen mitzutheilen wäre. Zum Glück hatte ich nächsten Tag Tienst, ich schrieb daher Domina Varbi's, Rückkehr, und fügte ! bei, daß der Himmel noch Alles zum Besten lenken könnte. Tags darauf ging ich zu Varbi, um unter vier Angen mit ihm zu sprechen, und seine Gefühle in Vezug Helencn'Z zu erforschen. Ich war davon so iu Anspruch genommen, daß ich den Vruder darüber total vergaß. Zu meiner nicht geringen Verwunderung sah ich daher, als ich bei Varbi eintrat, diesen auf dem Sopha liegen, gedankenvoll auf einen Knaben blickend, der, von mir abgewandt, vor einer Staffele! saß. Ich hatte die Thür leise geöffnet, so daß mein Kommen unbemerkt blieb, und stand einen Moment überrascht da. Des Knaben langes, hellblonde? Haar fiel auf dcu umgelegten Hemdkragen, er schien eifrig zu malen. Jetzt sprang Barbi auf und sagte: „Walter, wie kannst Tu '> heftig erschrecken, dieß ist Lieutenant Weiden-dorf, mein bester Freund, und dieß, Weidendorf, ist das Tau, an welches ich mich anklammerte, als die Wogen des Lebens über mir zusammenschlugen." Walter malte weiter fort und ich fragte Äarbi, ob er Graf Vergold besuchcu wolle. Er run-zclic die Stirn und meinte gleichgiltig: „Wir können dann zusammen hingehen." — „Es ist ein bcneidenswerthes Talent vas Malen, Herr von Barbi," sagte ich, zu dem Knaben gc-wendcl. — „Wenn die Ausführung nicht zu weit hinter der . Idee zurückbleibt," cntgcgnctc er traurig-. „wenn man nicht fühlt, caß Alles besser, vollkommener scin könnte, wenn der Hand nicht das Talent fehlt, den Entwurf auszuführen, der so klar, so glänzend, so fertig in unserer Seele liegt." — „Vielleicht fehlt Ihnen Uebung und Schule, doch dieß läßt sich ourch Fleiß und Ausdauer erlangen." „In der That, Waltor," redete Barbi, „Tu hast heute recht wacker gearbeitet. Weiden-dorf, sich nur den Waldpfad rechts. Ist es nicht, als könnte Man in den Schatten dieser dunklen Baume sich verlieren? Walirhaftig, es liegt Poesie darin." — „Mir ist," fügte ich hinzu, „als hörte ich die Duelle iu dem moosigen Grunde rauschen, uud als fielen die Lichter, welche die Sonne durch das dichte Grün jener alten knorrigen Eiche wirft, wirtlich auf das Zimmcrfcnsier hier." — „O finden Sie das?" fragte er freudig, und blickte schüchtern zu mir auf. EZ war mir, als hätten diose Augen, diese Züge, ja selbst diese sanfte Etimn:c schon laugst traulich uud bekannt in meiner tiefsten Seele gc-legen, und wärei: jetzt erst zum Leben erwacht. „Sonderbar," sagte Varbi, noch immer auf das Bild schauend, „es geht mk mit den Farben, wie mit den Tönen in der Musik, sie berühren beidc das unbestimmteste und vielleicht eben darum das geistigste Gefühl meiner Seele." „Doch lebe wohl, Vruder, ich muß mit Wcidendorf zur Parade." Langsam schlenderten wir dahin, ich faßte mir ein Herz und sagte: „Verzeihe, Varbi, wenn ich selbst gogcu Deinen Wunsch ein Kapitel berührc, welches Dir unangenehm ist. Helenen'ö tadelnswerthe Verstimmung war ein unglückliches Mißvcrstäudniß." Nach einer Pause begann cr: „Ich habe sie sehr, zu sehr geliebt, und dieß Uebermaß hatte unZ beide elend gemacht." — „Dann, Varbi, möchte ich Dich cmtlagcn, Dein Herz, welches ein irdisches Weib zu einer Gottheit erhob, hättest Du menschlicher für sie empfunden, Du würdest sie treuer geliebt, Tu würdest Dir gesagt haben, daß eben Nachsicht mit den Fehlern geliebter Menschen einen Theil der Liebe bildet." — „Wohl hatte ich mir dieß oft gesagt, doch es ist zu spät," ! antwortete er tonlos. Mau machte Varbi Vorwürfe, daß er ! sich so wenig zeige, als wir unter die Kameraden traten. — ^ „Bringe doch den Bruder mit," sagte Ludwigshofen, „er kann — Lebensweisheit aus unseren Gesprächen schöpfen." — „Das fürchte ich eben," sagte Varbi lachend. „Er kann Originalität, ! classische Citate von'uus lernen," rief Hein, „er kann sehen," auf Ludwigshofcn zeigend, „wie der blasse Gram verschmähte Liebe das verödete Leben auf den Altar des Vaterlandes ! niederlegt." — „Bravo, Hcin!" riefen die anderen, „Copie ! oder Original?" — „Copie nach Clauren." — Wir trennten i uus bald. — „Willst Du mit mir gehen, Weidendorf?" fragte ! Varbi: „dann können wir zusammen einen Vesuch bei Ebers' heim machen."--------„Ich war lauge fort, nicht wahr, Walter?" sagte Varbi, Mütze und Degeu ablegend, und ihn an sich ! ziehend, während ich das Bild betrachtete, da er sich in meiner Gegenwart etwas fremd vorkam. „Mein armer Knabe, wie bleich Du bist, fehlt Dir etwas?" — „O nichts, wenn Du da bist." — „Und was hat Dich in meiner Abwesenheit gequält?" — „Ein Traum, Ernst." — „Ach," entgegueteBarbi ' > lächelnd, indem cr die blonden Haare aus des Bruders Stiru ' ! sl"ch, „es war also die kleine böse Mab, die meines Waltcvs ' ! Wangen bleichte?" — „Erinnerst Du Dich noch, Ernst, w^5 Tu mir gestern Abend erzähltest?" — „Von der Pagode zu ^ Jagcrnant?" — „Siehe, wie gut Tu dich behalten hast." — ! „Mei>l armer Liebling, ich habe Deine geistige Thätigkeit zu ! sehr angestrengt,- doch jcht vergiß dio böse Feeutöniain. schau j draußen die grünen Bäume, deren Laub goldig im Sonnen- ! glänze glitzert, blicte auf zu dem blauen Himmel mtz> denke dabei an das Land Deiner Sehnsucht. He, Wcidcndorf, hilf ^ mir den Trübsinn von meines Knaben Stirn verjagen. Wir ! müssen bald gehen und ich muß die, Uniform wechseln," sagte ^ er. einen Vlict auf die Pendulc werfend, indem er ins Nebenzimmer ging. „Werden Sie mir verzeihen, Herr vcn Aarbi, daß meine ! Gegenwart Ihnen den Genuß eines ungestörten Beisammenseins ! mit dem geliebten Bruder verkümmert?" — „Müßte ich nicht ! ebenfalls ihre Verzeihung mir erbitten, daß ich Ihre Anwesen- ! heit vergessen tonntet" cntgegnete er mit seiner sanften Stimme, ^ „und ist nicht meines Bruders Freund auch der meinigc?" fügte er, mir die Hand reichend, hinzu. — „Ja gewiß, dieß din ich!" erwiederte ich, warm und herzlich die dargebotene Hand schüttelnd. Jetzt trat Barbi ein, und beim Lebewohl verklärte ein Lächeln das reizende Antlitz des Jünglings. ^ (Fortsetzung folgt.) Zur Veschichte von Adelsberg «n5 dessen Vrotten. Vou P. H l tz i N g i r. (Fortsetzung.) Eines besonderen Ereignisses, welches bei der Adelsberger Grotte gegen das Ende des sechszehnten Jahrhunderts zutraf, erwähnen jedoch weder diese noch spätere Besucher derselben, es ist nämlich die Vcrschüttung des früheren geräumigen Einganges der Grotte, welche in Folge einer Vergabrutschung geschah und eine große Ueberschwemmung des Poitflusses zur Folge hatte. Tie mündliche Ueberlieferung unter den Bewohnern von Adelsberg und auch vcn entfernteren Orten der Polt-gcgcnd spricht davon als von einem Ereignisse, von welchem ihre Vorvoreltcrn zu erzählen gewußt hätten. Auch deutet die Beschassenheit des Aergabhangcs ober und unter dem Eingänge der Grotte darauf hin, daß einst eine bedeutende Felslagc da- ^ selbst sich abgelöst habe und in Trümmern herabgestürzt sei. ^ Selbst im Innern zeigt dcr geräumige Grottenarm, welcher ^ vom großen Dome aus gerade südwärts gegen die Außenseite ! geht, an seinem Ende leine ganze Felswand, sondern nur ' Stcinschutt, durch welchen bei Ucbcrschwcmmungcn viel Wasser ! hineindringt. Ucberdieß hat man vor mehreren Jahren unter ! der Brücke, welche über die Poi. ! sondern bedeutend ober derselben. dazu hat sie auf cincr stci-! nernen Tafel ober dem Thore dir Aufschrift: ^V'. 15. 1593, ! d. i. Wolfgang Hncber im Jahre 1593. Der Vergleich diescr beiden schriftlichen Denkmäler zeigt. daß die Bcrgabrutichuna zwischen den Jahren 1578 und 1593 geschehen sein muss?, ^ und daß in Folge derselben die Mühle mehr anfwärts am Flusse ! aufgebaut worden sei. Seii dieser Zeit hat der Poiisluß seinen i Abzug nur durch die viel schmälere Höhle, welche in älterer Zeit als Mühlgraben diente, und der Eingang in die obere, trockene Grotte geschieht durch eine Kennung, welche im V«. gleiche zu den innerhalb verborgenen Naturwundern ganZ unscheinbar sich zeigt. ! Obwohl nach der bisherigen Darlegung der vordere Theil ! der Adelsberger Grotte bis zum Beginne des gegenwärtigen > Iahrhundertcs schon viel gekannt und besucht war, so hatte ! doch Niemand eine Ahnung von der Größe und Pracht jenes i Grottenthciles, welcher vom großen Dome weiter nordostwärtö !, gelegen ist. Als im Jahre 1816 weil. Se. Majestät der Kaiser ! Franz I. nach hergestelltem Weltfrieden seine Länder bereiste, ! wurde auf Veranstaltung des Kreislassicrs IosefMter v. Löwen-! greif die Grotte nur bis zum großen Dome bekannt und i zum ersten Male feierlich beleuchtet; ein Monument von schwarzem ! Marmor bezeugt die Anwesenheit des erhabenen Herrschers. ! Einem einfachen Manne und Arbeiter, Namens Lukas ausgeführt, sondern nur thcilwcise angedeutet. Auf Veranlassung ! des Krcic'hauptmanns Elemcns Grafen von Brandis wurde im j Jahre 1833 die ganze Grotte sammr ihren Nedenzweigcn durch ! l den Oberhuthmann Johann Fcrchcr aus Idria marlscheidcrisch ' aufgenommen, uno sodann dcssen Arbeit in der Strecke vom i heil. Grabe bis zum Kalvaricnberge durch den Markscheider ! Mickacl Glantschnig rectisicirt. Tie nach dieser Aufnahme gc- l ^nachte Zeichnung enthält sowohl den Grundriß als den Durch- i t . schnitt der AdelZbcrgcr Grotte nebst ihren Seitenarmen, der ! ! Erzherzog Johannes-Grotte, dem Kalvarienbcrgü und den ! ! Theilen der Kaiser Franz-Iosefs-Grotte: sie ist im Maßstabe von ! ! 1 Zoll auf 20 Klafter gehalten. Darnach wurde der Situa- > tionöplan der ganzen Grotte im Jahre 1834 vom Kreisingenieur ' Alois Schaffcnrath, auf den Maßstab der Katastralmavveli, ! ' I Zoll gleich 40 Klafter rcducirt, lithographirt ans Licdt gc- ! ' geben. Mit diesem Plane und der Katastralmavpc dcr Gc- ! ' mcindc Adelsbcrg unter einem läßt sich dcr Verlauf dcr Grotte ! Alit ihren Theilen sehr leicht auf der äußeren Erdoberfläche ver- ! folgen und mit derselben vergleichen. Andererseits taun aus ! demselben die Länge der ganzen Grotte und ihrer Seitenarme, ! sowie die Erhebung einzelner Punkte über die Horizontallinic des Grottencinganges entnommen werden. Es beziehen sich auch ! alle folgenden, gewöhnlich in tlcincrem Maßstabe veröffentlichten i Pläne der Adelsbcrgcr Grotte auf die vorbemcldete marksckei- ! dcrischc Aufnahme und die darnach ausgeführte Zeichnung ^., sflbkll. (Schluß folgl.) ! ___........ ,! Die überseeischen Defttzungen Englands. z Ter so eben veröffentlichte, mit statistischen Tabellen vcr- ! schenc amtliche Jahresbericht über das brittische Ncich, gibt den ! Flächeninhalt dcr überseeischen brittischcn Besitzungen auf mehr ! als vier Millionen engl. Quadratmeilcn (gleich 188.356 deut- ! schen Quadratmeilen), und deren Einwohnerzahl auf 1-15 Mill. , Seelen an. Davon hat Indien 933.722 Quadratmeilen mit ! 135,653.244 Einwohnern, die nordamerikanischen Eolonicn ^ (die ungeheueren Territorien dcr Hudsonsbai und des Ned Nivcr ! nicht eingerechnet), haben auf 498.109 Q.-M. 3,305.872 ! Einwohner, die westindischen Besitzungen auf 88,511 Q.-M. ! 1,061.687 Einwohner: Australien und Neusecland auf 2,562.070 ^ Q.-M. 1,333.338 Einwohner: dazu kommen noch Ecylon, ^ Mauritius, das Eap u. a. Die Staatseinkünfte dieser gewal- ^ tigen Territorien beliefcn sich im Jahre 1861 auf 56,218.420 ! Pf. Sterl., an welchem Betrage Indien mit 42,903.234 Pf. Str. participirti Victoria mit 3 Mill., Canada mit 2 Mill. Die indische Staatsschuld wird auf 101,877.081 Pf. Str. angegeben; die der nordamerikanischen Eolonien cmf 16,058.724 Pf. Str., die westindische auf 1,695.911 Pf, Ct.: die Staatsschuld der Eolom,. Victoria auf 6,265.060 Pf. Str., die von Ncusüdwales auf 4,017.630 Pf. Str. Die Einfuhr aller dieser Colonien bclicf sich im Jahre 1861 auf 93,945.885 Pf. Str., die Ausfuhr auf 86,285.034 Pf. Str., bei welchen Zahlen Hongkong und Gibraltar nicht berücksichtigt sind. Aus dem vereinigten Königreiche allein wurden im Jahre 1861 nach den brittischcn Besitzungen Boden- und Industricerzeugnisse im Werthe von 47,412.166 Pf. Str. crportirt, (wieder erclusive Hong-long, Gibraltar und ionische Inseln), davon gingen 21,679.032 Pf. Str. nach Indien und 13,467.300 Pf. Str. nach Australien. Dcr Schissfahrtsvcrlehr dieser Territorien berechnete sich auf 32,819.461 Tonnen für ein- und auslaufende Fahrzeuge. MaPolcon ,^'. in Tharlottenburg. Nie die Franzosen unlcr dcm ersten Napoleon in Deutschland Zchaust haben, ras wurde uns oft genug erzählt: wclchcr Brutalitäten sich dcr große' Eroberer damals schuldig acmachl, ist ziemlich bitar,nt. Daß cr aber einmal eins sehr possirliche Rolle spielte, dürfte wcnigcr bekannt sein, deßhalb theilen wir es hier mit. In Charloltenburg stand in dcm Zimmer, in welchem dc? König gewöhnlich speiste, eine Uhr, die Trompctcn-stücke, im vollen Chor geblasen, auf's Täuschendste nachahmte. Dieses Zimmer. wie das ganze Schloß im gewöhnlichen Zustands, allc täniglichcn Effekten enthaltend, war auch jetzt in der Reihe derjenigen, die Napoleon bewohnte. Irgend ein Spaßvogel aus der preußischen Dienerschaft mochte das Spiel-werk Abends aufgezogen haben: genug, um Mitternacht geht der Spektakel los, Trompeten ertönen durch das Schloß, die Adjutanten des Kaisers, die Dienerschaft, der Kaiser selbst fahren ans den Betten heraus — denn sie glauben an einen Ueberfall. Aber siehe, es wird wieder still, und Niemand kann begreifen, wo all' dic Trompeten hingekommen sind. Man stellt Posten auZ; cin Theil der Adjutanten und Diener bleiben auf den Beinen. Um 1 Uhr beginnt dcr nämliche Lärm — da endlich cntdecki nat'. die Uhr bei ihrem Schabernack. M i s c e l l e n. (Joachim azä 2 ch! itts chuhl äufer.) Den berühmten Violin-Virtuosen Joachim -in Hannover, der täglich von feinen Fenstern aus die von Schlittschuhläufern am meisten ,besuchten Stellen dcr Nasch übersehen tann, wandelt neulich auch einmal die Lust an, Schlittschuh zu laufen, und er begibt sich auf das Eis. Bald tritt zu ihm cin Bahnfeger mit dcr Frage, ob cr auch einmal Lust habe, Schlittschuh zu laufen und ob cr ihm ein Paar Schlittschuhe anschnallen solle. Joachim willigt cin, macht aber dem Vahnfeger dabci dic Bemerkung, daß er noch nicht laufen könne, welches Bedenken aber Herr Düllmeycr damit beseitigt, daß cr bei ihm sei und er ihm den nöthigen ^ Unterricht schon geben wolle. „So, Herr Joachim," sagte ^ nach beendigtem Anschnallen Herr Düllmeyer, „nu stellen Sic ! sich mal uf dis Schlittschuh — so — und nu smictct Sei dat ^ eine Nein sau und dat andere sau herrut: — und da lopet ! Se henn." Joachim folgte dem Nathe des Herrn Düllmeyer i und schmiß das eine Bein rechts, das andere links heraus, ! allein ehe cr das linke Bein vollständig herausgeschmissen hatte, ! fiel er nicht unsanft auf das Eis. „Ja! ja! ja! ja! ja!" ! — sagtc darauf Herr Düllmeycr, ihn wieder auf die Bciuc ^ stellend, „so leicht is dat nicht, as dat Viggclinspeelen." ! (D c r U nterricht in Frankreich) ist so ccntralisirt, ! daß dcr Unterrichtsministcr keine Lüge sagte, als cr einem z Herrn mit einem Blicke auf dis Uhr bemerkte: „Alle Schüler ! der zweiten Klasse in den Lyceen von ganz Frankreich sind iu > dieser Minute beschäftigt, den 25. Vers des 12. Gesanges ^ dcr Iliadc zu erklären. ! (Eine neue Erinoline.) Trotzdem die Statistik« ! bemerkt haben, daß die Verbreitung der Erinolinen im mn-! gekehrten Verhältnisse zur Zahl der Ehebündnisse steht, huldigt ^ ihr die schönere Hälfte der Menschheit dennoch; ja cine Pariser ^ Klciderkünstlerin hat sogar eine neue erfunden, welche den popu-! lä'rcn Namen ..^uvon äo 1' Uinvii'0" füdrt. Verantwortlicher Ncdactcur I. v. Kleinmayr. — Trnck und Verlag von Ign. v< Kleinmayr b5 F. Bamberg m Laibnch.