MbacherMZeitma. (V>^< 4 /* tl Piänumtlationsprcis: Im llomptoir ganzj. Vll. l N^b ' N- l»' halbj. fi. 5l«!. M die Zustellung in« Hau« ^^----------___________^„________________ Montag, 31. Juli. Inl«rti°n»gtbilr: Füi Ntin« In»n»te bl» zn ^ N^/^ » Fellen »5 lr.. «löhne pti Zeile « tl.; be< «stnen 1 ssH / » «vicberholungcn per Zeile » ll. H.V, v^ Nichtaintlicher Theil. Die Neichsrathswahlcn und die böhmische Opposition. .. Wie leicht erklärlich, bilde» die Resultate der Mgsteu Rcichsrathswahlen und die sich daraus ergebenden ConsecM'ilzcn im gegenwärtigen Augenblicke das hervorragendste Thema der publizistischen Discus-swu. Man calculiert nud combinicrt, wie sich die künftige Majorität sowul iiii Abgeordnetenhailfe als in der reichsräthllchen Delegation gestalten werde, gelangt aber dabei, je nach dein Parteistandpunkte, zu so wider- Prechcnden Resultaten, daß schon hieraus allein die unhaltbarlett der bezüglichen Conjecture,! llar in die .,"^n .'prmgt. Nur in dem einen Punkte stimmen alle Blatter ubcrein. daß ftit dem Bestände der Vei> fassnng dieReichsocrtretnng vielleicht noch nie ein so buntes Gemisch der verschiedensten Parteien und Frac-twnen auszuweisen hatte, wie diesmal. In der That halt es überaus schwer, in dem Ehaos der verschiedenen Partelschatticrunacn, denen die neu aewälütl'n Abgeordneten angehören, sich vullstäüdiq zurrchtzilfmdl', Man sM.cht von einer großen anto.wmsstischc H u' als ob d,e radiml schillernden Illi.gezech n „^ de.n Von wesentlicher Bedeutung für die künftige Ge-Naltung der Parteiverhältnissc ist die Frage, ob die ^er reter der böhmischen Opposition ihre Plätze !?^5 ^3^"^"'^"le einnehmen werden oder nicht. Aisher schemt in dieser Richtung noch kein endgiltigcr schlich gefaßt worden zu sein. Wenigstens geberden N l?V> ^ ^^?"^ bes „staatsrechtlichen" Klubs so, ^bestünde in den Reihen der nationalen Abgeord-vol f ^ ?"^ «"st, vollständig n.it der Abstinenz-Politik zu brechen, und als hegte die Bevölkerung nicht einmal den Wunsch, im Reichsrathc vertreten zu sein. Man dürfte jedoch kanm fehlgehen — bemerkt diesbezüglich das gut informierte „Präger Abendblatt", — wenn man in dieser Haltung mehr eine berechnete Taktik als den Ausdruck der wirtlichen Volksmcinung erblickt. Thalsächlich würde die czechoslavische Bevölte-rnng in Böhmen den Eintritt ihrer Vertreter in die parlamentarische Action mit eben solcher Genngthunng begrüßen, wie dies seinerzeit in Mähren der Fall war. Wie sehr überhaupt die czcchische Bevölkerung in Mähren mit der Aetivitätspolitik ihrer Führer einverstanden war und ist, beweist am besten der Umstand, daß nicht nur alle früheren Abgeordneten wieder gewählt wurden, sondern auch der zäheste Vertheidiger der Abstinenzpolitik, Herr Graf Egbert Belcredi,' es an der Zeit gefunden hat, aus seiner bisherigen Passivität hcrauszutreteu. Auch ist es der Nationalpartei in Mähren diesmal gelungen, einen Landwahlbezirk neu zu gewinnen, ein Beweis, daß der Brnch mit der Abstiuenzpolitik der Partei keineswegs von Nachtheil war. Erwägungen ähnlicher Art mögen es wol auch sein, welche einen Theil der nationalen Provinzprcsse Böhmens veranlassen, der Rcichsrathsbeschickungsfrage gegenüber die bisherige Reserve fahren zu lafscn und offen für die Aufnahme der parlamentarischen Thätig-Mt e,,,z„trctcn. Eines dieser Blätter erklärt ganz auf-"cytlg daß es nur ein Spiel mit Worten sei, wenn '"""heute noch Garantien für den Eintritt in den ^clcysrath verlange. Im vorigen Jahre habe der staats. rechtliche Klub eine Resolution gefaßt, dahingehend, dah der Eintritt in den Reichsrath so lange nicht zu voUz,ehcn sei, als nicht die Verhältnisse sich ändern und die Regierung den Wortführern der czecho-slavi-lHen Nation entgegenkomme. Diese beiden Bedingungen seien jedoch heute erfüllt, denn durch den inzwischen eingetretenen Wechsel in der Regierung, namentlich aber durch den Ausfall der Reichsrathswahlen habe dle Situation eine ebenso tiefgreifende Aenderung er-ahrcn, als die Regierung durch die Förderung des Kompromisses im böhmischen Großgrundbesitze wirt-ichcs Entgegenkommen bekundet habe. Es sei daher schwer zu begreifen, was die nationalen Wortführer noch abhalten tonnte, das zu thun, was sie ja schon "" vorigen Jahre, als sie die eben erwähnte Resolu-Uon beschlossen, m Aussicht genommen hatten. Weitere Garantien fordern, hieße in der That den Ausspruch rechtfertigen, daß, wenn man der böhmischen Opposi- tion den Finger reiche, sie sofort die ganze Hand verlange. Was solle oder könne die Regierung un gegenwärtigen Augenblicke überhaupt noch thun, um ihre auf die Herstellung des nationalen Friedens abzielenden Bestrebungen zu documentieren? Das erwähnte Blatt schließt seine Auseinandersetzung mit folgenden bezeichnenden Worten: „Wir, die wir vom Anfange an behauptet haben, dah die Ezechen diesmal in den Reichsrath gehen werden, lassen nns durch die Erfindung neuer Garantien nicht irreführen. Wir haben gleich von vornherein daran festgehalten, daß unsere Abgeordneten im Reichsrathe erscheinen werden, und daß sich ein entsprechen« der Modus oder besser ein Vorwand hiefür schon finden wird. Sollte es nicht die Verständigung mit den Deutschen sein, dann wird eben irgend eine andere Form gefunden werden, am Ende vielleicht blos irgend eine Verwahrung, und fo wird es auch geschehen, mögen wir sonst noch hundert mal in den Organen des staatsrechtlichen Klubs von neuen und immer wieder nenen Garantien zu lesen bekommen. Sie werden in den Rcichsrath gehen, auch wenn sie der Nation mit den „nothwendigen und unerläßlichen Garantien" noch mehr Trugbilder vormalcn sollten als bisher. Die beste Garantie liegt darin, wie die Repräsentanten des czcchischen Volkes sich benehmen und was für Verbündete fic der heiligen Sache der Freiheit und der Nation zu gewinnen wissen werden. In sich selber mögen sie die Garantien suchen, nicht aber in Förde« rungen, welche niemand erfüllen kann ohne unser Hinzuthun." Zur Kündigung der österreichisch-deutschen Aerbandtarise. In den Berliner offiziösen Journalen wird mit aller Kraft beschwichtigt, weil man den üblen Eindruck abznfchwächen fucht, den die Kündigung der dlretten deutsch-österreichischen Verkehre hervorgerufen hat. Es wird betont, daß diese Maßregel weder den Zweck hat, diese Verkehre anfzuluffcn, noch auch nur sie zu unterbrechen, daß dieselben nicht im entferntesten einen Tarifkrieg einleiten follen, ja dah sie sozusagen mit der neuesten Phase des deutschen Vertehrssepara' tiemns gar nicht mi Zusammenhange stehen, sondern längst beschlossene Sache sind. Es handle sich ja nur darum, wdulu iu«u. bezüglich der Verpflichtungen zu machen, welche seitens der deutschen Bühnen gegen Feuilleton. Hlera oder auf dunklen Wegen. Woman von Ed, Wagner. (Fortsetzung.) und ^ ü"b ^" lauschten ein paar Minuten Nni'.? ^ '!" ""l^'a in das Seitenschiff in die ^cmg.lm aus diesen durch eine offene n °en Hof lmd an das Schloß durch m.'l^""^ s"M seine Tochter an das Fenster, w?l55^ "' ""lM'als in das Haus gedrungen Drnck nach ' ^ '" "^ """ gab einem leichten «..., "Ilh gehr sogleich in mein Versteck zurück Aleia " No^ ' ^' '^ Hausper onal schläft nd ü ä ten ^"^ hast diese Nacht nichts zn sän i,'.' '^k.'''.^ ""M>> früh an Lady Wolga zü gcheii "' '^'" N"l""lt nach Clyssebourne n- <^c h°b scine Tochter dnrch die Fensteröffnuna S e befand sich in dem Waschramn, a^ dem"'ie m d.e Knch ka,„ nnd ans dieser in einen Seitengang. Z' A"ter wartete fünf, zehn Minuten, -eine V^telstunde; aber kein Geräusch, kein Rnf ließ sich von mnen vernehmen, und Alexa kam nicht zurück, melt/^' V^."' ^' Zimmer gekommen." mur-Der l5l ."Dlese Nacht kann ihr kein Leid geschehen, "er Elende glaubt sie todt." tmm ,, I^rte langsam, fast geräuschlos in der Rich. ü d.t V der Kapelle zurück. Die Thurmuhr ver- hof schritt ^""^ ^""^'' als er über den Schloß. aui ^^""eile hatte», Pierre und Jean Renard l oer Terrasse und bei den Ruine» gelauert, in der Hoffnuug, der Flüchtling werde sein Versteck wieder verlassen. Gegen ein Uhr wurde ihnen endlich die Zelt lang, und Jean schlug den Rückweg ins Dorf vor. Pierre war damit einverstanden nnd begleitete seinen Bruder ein Stück Weges. Nachdem sie dann noch eine Weile am Ausgange aus dein Part geplaudert, hatten sie sich getrennt, und Pierre war langsam nach dem Schlosse zurückgekehrt. Als er die Terrasse erreichte, fiel es ihm ein, noch einmal einen Gang um die Ruinen zu machen. ^ n??'" ^ dem Augenblick auf dem Schloßhofe an, als Alexa sich von ihrem Vater trennte, nnd als er ins Schluß wollte, sah er die Gestalt des Flücht-ungs den Ruinen znschleichen. Sogleich dnrchdrang 'hn die Begierde, ihn zu ergreifen und am andern Morgen den Hunden des Gerichts zn überliefern, damit er die ansgcfetzte Belohnung erhalte. Cr dachle nicht an die möglichen Folgen, die fein Beginnen für ihn selbst haben konnte. Daß aus seinem Vorhaben für ihn selbst eine Gefahr erwachfen konnte, kam ihm nicht in den Sinn. War nicht Lord Stratford Heron des Mordes an seinem Bruder schuldig befunden nnd verurlheill worden? 6s würde kein zweites Verhör stattfinden, sondern uhneweitcrs das frühere Urlheil zur Ausführung kommen. Scine Nachsucht und sein Sichcrheitsgesühl trieben ihn zn einer That. vor wrl. chcr er zu einer andern Zeit zurückgeschreckt sein würde. Er fühlte sich in jeder Beziehung als Herr der Sitnation. Mr. Strange sah sich scharf um, als er sich den Nuiucn näherte, aber die ihm rasch nnd leise folgende Gestalt entging seinen Blicken, auch hörte er nicht die schleichenden Tritte seines Feindes. Als Mr. Strange die Thür erreicht hatte, sprang Renard mit einigen Sätzen vorwärts und stürzte sich auf ihn. Mr. Strange war bestürzt und einen Augenblick herrschte Stille; dann aber erholte er sich und wehrte sich verzweiflungsooll. ES entspann sich ein heftiger Kampf. Mehrere Minuten hatte das Ringen gedauert, da versetzte Mr. Strange feinem Angreifer einen Schlag gegen die Stirn, daß er einige Schritte zurücktaumelte nnd betäubt niederstürzte. Diese Gelegenheit benutzend, eilte Mr. Strange in die Ruinen und schlug die Richtung nach der Kapelle ein. Renard, welcher sich rasch erholte, sprang ihm nach, und ehe der Fliehende sein sicheres Versteck erreicht hatte, erschien der Verfolger an der Thür und fah ihn in de» tiefern Dunkel des Kirchenstuhls verschwinden. Rcnard folgte bis in den Stuhl, zündete ein Streichholz an und leuchtete umher, aber von seinem Opfer fand er keine Spur. Er durchsuchte die ganze Kapelle, aber alles war vergebens. „Er ist entwischt in das Altar-Versteck," murmelte er. .Für heute ist er sicher, aber morgen ^foll er mir nicht entkommen. Ich will Polizisten herbeordern und den alten Kirchcnstuhl niederreißen lassen. Die Tochter habe ich vernichtet, nnd des Vaters schmachvoller Tod soll bald folgen. Mylord Stratford Heron, wir wollen alle und neue Schulden abtrage«, und iH werde zugleich die große Belohnung einstreichen, die für deine Ansliefcrnng ausgefetzt ist! Du kannst mir nicht entgehen. Du harrst hier deines Schicksals!" 55. Kapitel. Ein Schritt zur Entscheidung. Am andern Morgen erwachte Alexa aus einem unruhigen und traumreichen Schlafe zu später Stunde. Sie stand auf, nahm ihr gewöhnliches Bad und kleidete sich an, begab sich aber nicht in das Frühstücks- 1418 österreichische Bahne» eingegangen worden waren, um neue Vereinbarungen auf Grund der neuen deutschen Normaltarife treffen zu können. Hiezu bemerkt nun das Wiener „Fremdenblatt": Man sieht aus diesem Beisatz, daß es sich um eine Beschönigung handelt, denn eben die Einführung der Normaltarife in den internationalen Verkehr ist das, was den sogenannten direkten Verkehren ein Ende bereitet. Daß die deutschen Bahnen auch hinfort österreichische Frachtgüter übernehmen werden, wenn man sie ihnen gibt, ist gewiß. Da aber die den internationalen Verkehr begünstigenden ermäßigten Tarifsätze aufhören sollen, so wird man ihnen hinfort nur zene Frachtgüter geben können, welche den deutschen Normaltarif ertragen, und deren wird es eben viel weniger geben. T)ie Sorge der deutschen Verkehrsinteressenten ist daher sehr gerechtfertigt und wird durch die Versicherung, daß man neue Vereinbarungen bezüglich des direkten Verkehres treffen wolle, nicht im mindesten gemildert. Insbesondere fühlt man sich bezüglich der deutschen Seeplätze sehr beunruhigt. Vielfach werden die Ausführungen des „Fremdenblatt" zustimmend citiert. Wir haben längst und wiederholt nachgewiesen, daß diese Kündigung der Verkehre unseren Eisenbahnen und unserem internationalen Ver« kehr nur momentanen Nachtheil bringen, der aber — wenn richtig vorgegangen wird — durch mancherlei Vortheile ausgewogen werden kann. Wir haben betont, daß es Pflicht und Interesse unserer Eisenbahnen ist, die Verkehre nach den anderen Grenzen, also zunächst die nach der Schweiz und Italien, gewissermaßen nach Baiern, dann namentlich die Tarife für Trieft und Fiume wohlfeilst zu normieren. Geschieht dies, so wird allmählich unser bisher durch Deutschland transitierender Export diese anderen Routen wählen, sowie auch der bisher durch norddeutsche oder holländische Häfen vermittelte Import von Baumwolle, Kaffee, Petroleum lc. hinfort viu. Trieft an uns gelangen wird. Es bietet sich darin cine Gelegenheit, unseren Seehandel zu heben, welcher mit größter Sorgfalt kultiviert werden mnß. Daß diefe Aenderung der Route momentan unbequem sei, geben wir zu; daß sie aber die Conjunctur keineswegs störe, beweist der sofort improvisierte kräftige Mehlexpurl, welcher sich via Fiume bereits ersprießlich bewegt. In Deutschland hat man diese unsere Mahnungen zugunsten unseres südlichen und südwestlichen Verkehrs sehr ernst genommen. Viele Blätter bemühen sich bereits, ziffermäßig aufzustellen, was dm Häfen vou Bremen, Hamburg und Stettin an österreichischem Transit eut> gehen dürfte, und fühlt man es schmerzlich, daß die deutschen Schutzmaßnahmen zu allererst ins eigene Fleisch schneiden. Wir gestehen zu, daß ein rationeller Interessenschutz nicht auf Zollerhöhungen allein beruhen darf, fondern daß eine richtige Gestaltung der Eisenbahntarife fehr wohl ins Schutzsistem paßt. So waren wir oft genug in der Lage, es zu bedauern, daß Breslauer Spiritus und sächsische Chemikalien wohlfeiler nach Trieft verfrachtet werden, als mährischer Spiritus und böhmische Chemikalien. Allein man kann dergleichen Mißbrauche beseitigen, ohne so. fort den ganzen direkten Verkehr zwischen zwei Hanzimmer. Die bestandene Gefahr am vorigen Abend hatte eine große Schwäche und Aengstlichkeit in ihrem Körper zurückgelassen uud ermähnte sie zur Vorsicht. Sie wünschte Pierre Renard nicht zu begegnen, ehe sie wieder ihre gewöhnlichen Kräfte hatte, und beschloß während des Vormittags in ihrem Zimmer zu bleiben. Sie klingelte und beauftragte das eintretende Mädchen, Mrs. Matthews zu bitten, sie zu besuchen. Die Haushälterin folgte fogleich dieser Einladung. Alexa's Blässe uud ängstliche Miene beunruhigten sie. „Sind Sie krank, Miß Strange?" fragte sie theilnehmend. „Nicht krank, Mrs. Matthews," erwiderte die junge Dame, „aber mir ist nicht ganz wohl. Wo ist Pierre Renard?" „Er ist hinunter ins Dorf gegangen," lautete die verwunderte Antwort. „Er ging vor ungefähr cincr halben Stunde fort." „Er hat diese Nacht wieder versucht, mich zu ermorden!" erklärte Alexa. „Er glaubt mich jetzt todt. Er ist fortgegangen, um bei der erwarteten Entdeckung meines vermeintlichen Schicksals nicht anwesend zu sein." Mrs. Matthews war starr vor Schreck. «Ich ging gestern abends zu einem Spaziergang auf der Terrasse aus," fuhr Alexa fort, „und als ich an der Ecke des Felsens stand, schlich er sich hinter mich und stieß mich hinab." „Großer Gott!" rief Mrs. Matthews erschrocken. „Wenn ich nicht zufällig in ein Gesträuch auf einem Felsenvorsprung gefallen wäre, würde ich sicherlich an den schloffen Klippen der Felsen zerschellt sein." „Barmherziger Gott!" stieß die Haushälterin hervor, indem sie auf einen Stuhl fank. „Wie kamen Sie aber auf ihr Zimmer zurück, Miß Strange?" (Fortsetzung folgt.) delsgebieten von mehr als sechzig Millionen Menschen über den Haufen zu werfen. Fehlt es bei unseren heimischen Verkehrsmahnahmen oft an Gründ-lichkeit und Energie, fo geht man in Deutschland, wie es scheint, allzu schroff zu Werke und schüttet das Kind mit dem Bade aus. Zu wünschen bleibt es, daß man österreichischerseits nicht säume, die deutschen Fehlgriffe zugunsten unseres Verkehrs auszunützen. Lassen wir uns doch zwingen, unserem Export eine südliche und südwestliche Richtung zu ertheilen. Die zweijährige Budgetperiodc in Deutschland. Der deutsche Bundesrath hat bekanntlich ill seiner letzten Sitzung eine vom Reichskanzler im Auftrage des Kaisers gemachte Vorlage, den Entwurf eines Gesetzes erhalten, welches die Artikel 13, 24, «9 und 72 der Reichsverfassung abzuändern bestimmt ist. Dasselbe lautet mit Weglüssung der Eingangs- und Schlußformeln: „Au die Stelle der Artikel 13, 24, 00 und 72 der Reichsverfassung treten die folgenden Bestimmungen : Artikel 13. Die Berufung des Bundesrathes uud des Reichstages findet mindestens alle zwei Jahre statt, und kann der Buudesrath zur Vorbereitung der Arbeiten ohne den Reichstag, letzterer aber nicht ohne den Bundesrath berufen werden. Artikel 24. Dic Legislaturperiode des Reichstages dauert vier Jahre. Zur Auflösung des Reichstages während desselben ist ein Beschluß des Bnudesrathes unter Zustimmung des Kaisers erforderlich. Artikel N'.). Alle Einnahmen uud Ausgaben des Reiches muffen für jedes Jahr ver-anfchlagt uud auf den Neichshaushalts-Etat gebracht werden. Der letztere wird für einen Zeitraum vou zwei Jahren, jedoch für jedes Jahr besonders, vor Beginn der Etatsperiodc durch ein Gesetz festgestellt. Artikel 72. Ueber die Verweildung aller Einnahmen des Reiches ist durch den Reichskanzler dem Ämldes-rath und dem Reichstag zur Entlastuug für jedes Jahr Rechnung zu legen." In den Motiven wird hervorgehoben, wie auf die Erledigung der Geschäfte des Reichstages feither fast in jedem Jahre der Umstand einen nachtheiligen Einfluß geübt, daß seine Sessioueu mit den Sitzuugs-periodeu der Landtage zusammenträfe«. Das Verlangen, m dieser Hinsicht der Thätigkeit des Reichstages eine gesicherte Stellung gegeben zu sehen, ist wiederholt in Reichstagsbeschlüssen zum Ausdruck gelangt und als berechtigt anerkannt worden. Der vou allen Seiten getheilte Wuusch, diesem Verlangen zu entspreche»,, ist ein wesentliches Motiv für die Verlegung des Reichs-Etatsjahres auf den 1. April bis 30. März gewefen, aber diese Maßnahme ist von dem erwarteten Erfolge nicht begleitet gewesen, und zwar zum Theile deshalb nicht, weil einige Vundesstaaten, dem Vorgange des Reiches folgend, gleichfalls den Beginn ihres Etatsjahres auf den 1. April gesetzt haben. Eine befriedigendere Ordnung der Verhältnisse kann nur durch eine Aenderung der Reichsverfassung hergestellt werden. Der hauptsächlichste Grund der erwähnten Mißständc liegt darin, daß gegenwärtig die Zeit, in welcher die Auuoes-slaateu ihre Haushalts-Etalö feststelle,,, vielfach mit der Zeit, deren der Reichstag zur Verhandlung über den Reichshaushalts-Elat bedarf, sich zu nahe berührt. Ill mehreren Äuudesstaaten, wie namentlich iuPreußeu, lst die Etatspermde ebenfalls wic im Reiche eine einjährige. Um in der Veranschlagung der einzelnen Etatssätze den gegebenen Verhältnissen möglichst nahe zn kommen, macht sich iu diesei, Staaten das Bestreben geltend, die Verhandlungen über den Etat nicht zu frühzeitig vor dem Beginn der ueuen Etatsperiode zum Abschluß zu briugen. Denjenigen Staaten gegenüber, welche ihren Etat jetzt jährlich feststellen, wird mithin auf die Vermeidung des Zusammentreffens von Reichstags- uud Landtagssessiouen nur dann mit Sicherheit zu rechnen seil», wenu überall zweijährige Perioden eingeführt werden, aber so, daß diese für das Reich uud die Buudesstaaten nicht in demselben Jahre ihren Anfana nehmen. Dann würden in dem Jahre, in welchem der Reichshaushalts-Etat festgestellt wird, keine parlamentarischen Verhandlungen über Landeshaushalts-Etats stattfinden, und umgekehrt. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es einer Aen-deruug der gedachten Verfafsuugsartikel. Was den Artikel 13 betrifft, fo fällt, falls der Etat nicht mehr jährlich festgestellt wird, auch die Nothwendigkeit fort, den Vundesl ath uud den Reichstag in jedem Jahre zu berufen, dem, die übrigen gesetzgeberischen Arbciteu siud nicht derart, daß die alljährliche Berufung beider Verfammlungeu als ausnahmslose Regel festzuhalten wäre. Weuu die EtatsfeststeUung für je zwei Jahre erfolgt, so empfiehlt es sich nicht, eine Legislaturperiode des Reichstages von dreijähriger Dauer beizubehalten, da fönst der Reichstag abwechselnd in der einen Periode zweimal, iu der andern aber nur einmal zu einer ordentlichen Session uud zur Etatsberathung gelangte. Daher bestimmt die neue Fassung des Artikels 24 eine Dauer der Legislaturperiode vou vier Jahren. Die Trennung der beiden Etats für die zwei Jahre (Artikel W) empfiehlt sich, weil dieser Modus sich von dem bisherigen Rechte wenig entfernt und eine leichtere Uebersicht der Etatsverhältnisse gewährt, und endlich kann die Rechnungslegung (Artikel 72) selbstverständlich nicht mehr jährlich erfolgen, wenn die Berufung des Reichstages nicht mehr jährlich nothwendig ist, sondern nur in den Jahren des Zusammentritts. 7-Die gedachten Verfassungsänderungen bedingen eine entsprechende Modification von Vorschriften, welche auf der Voraussetzuug der alljährlichen Berufung des Reichstages beruhen (z. B. H 28 des Bankgesetzes von 1875, die Gesetze über den Reichskricgsschatz, die Verwaltung des Invalidenfondes. tz 37 des Reichs-Militärgesctzes u. s. w.) Die Feststellung dieser Aenderungen bleibt einem Spezialgesetzc vorbehalten. Iustizreformen in der Türkei. Ueber die im türkischen Reiche theils vollzogenen, theils im Vollzuge befindlichen Iustizreformen schreibt man der „Pol. Korr." aus Koustantinopel von einer der türkischen Regierung befreundeten Seite: „Unter den geplanten inneren Reformen mußte der Regierung vor allem die Reorganisierung des Iustiz-weseus am Herzen liegen. Heute kann denn auch gemeldet werden, daß das neue, nach den besten europäischen Mustern ausgearbeitete und jüngst zuerst im Vilajet von Adrianopel angewendete Iustizsistcm vollendet uud im ganzen Reiche ciugeführt ist. Der neue Codex für das Zivilverfahren und derjenige für das Krimmalverfahren sind ebenso wie das Gesetz über die Urtheilsvollstreckung durch die Gerichte selbst, nämlich unter Vermittlung eines, jedem Gerichte erster Instanz beigegebenen Executivcomitcs, prumulgiert wurden. Der vom Iustizmimster aufgestellte neue Tarif für die Rechtsgebühreu hat einige geringfügige Einwendungen seitens der auswärtigen Botschafter hervorgerufen, die indeß bald durch eiue im Justizministerium einzusetzende Kommission uuter Theilnahme der Vot-schafter-Dragomans ausgeglichen werden dürften. Die Administration des Gefängnisses ist dem Justizministerium übertragen wordeu, und ist eben eine Kommission aä koe mit der ernsten Reform derselben beschäftigt. Die Wahl der richterlichen Persönlichkeiten, welche bei diesem Anlasse ernannt wurden, ist in einer Weise getroffen worden, welche überall die freie Ausübung der Illstiz sichert. Die Regierung mußte den unzulänglichen Personalstand bei ihren Tribunalen complettieren, indem sie uuter den öffentlichen Beamten die besonders fähigen und tauglich erscheinenden auserwählte. Mit diesem Veamtenstuck tüuueu die richterlichen Behörden ganz wohl funetionieren, bis die uuverweilt z!1.610 Briefe, 320 000 2^1 Korrespondenzkarten. 524.972.302 Wareusenduuaeu Drucksachen uud andere Kreuzbandsendnnaeu und ^N^ ^l^ ^"uugen be ordert'urd n Man si ht aus diesen Zahlen, daß die Benützung d r ^"spoudenztarten, welche jetzt in allen euro°i paschen Staaten nl.t Ausuahme von Portugal m^ und aus deu Zeituugsoertehr 28 Perz ^ ^" Pi,.2-l ^^ ^'"' "" sich der Ariefverkehr auf die einzelnen Lander vertheilt, so steht der absoluten Zahl ?SH" obenan. In diesem Lande wurden ^' 7 ^ ^,^ ^"^, W2.237.300 Kreuzbände und ^'^0,500 Zettungen, zusammen 1,483.075,093 Stück Wendungen gegen 1.379.537,900 Stück im Jahre M ^N^ D? zweite Staat in der Reihenfolge Deutschland nut zusmnnien 1,250.001.247 Post-Vou2rR?."' ''^^.^15 Stück imVoHre. Mu Neick^"^^^ auf das Gebiet der deut- Briefe, 92.904.270 112.503,790 Kreuzbande, Büefe '4^A^^''c"us Ämern 58.5N.445 Kreu^,.^ ?' ^ Korre pondenzkarten. 5.6^8,790 ^,"Mndfendungen und 81.140 399 ^etunacn- ans 3!" 'U^rg 24.022,044 28 0^^ Kriu bandseiidungen nnd dri'tw ' Sw^"^^en.. Nach Deutfchlaud folgt als Frankreich mit 435.190,000 Briefen, baM^n ^°nefpolidenzkarten, 2l4.913,000 Kreuzband ei^ngcn und Warenproben nnd 205.020.0W a^a n 7?!/^^!!'uen ^887.535,000 Postsendungeu Der vierte Staat der Reihe nach ist Oester- r ch nut 20-..700,042 Briefen, 4l.i90 058 Korre- 38.393.950 Kreuzbandseudungen nnd ^7?^3u^^^'^8 Zeitungm. zusammen ^ ^5^ K^"' 424.ZI5.488 Stück im Vor- >> ^ ?l"'! ^.^^ ^uniUie fallen auf das Gebiet des ^ .chsrahes 202.049.510 Briefe, 3l.I52M) Korrc-^^!'i?"'"'. iiU.200,000 KreuM'ndsendungen uud s^, ^ Zeitungen; auf das Gebiet der unqari-chul Krone 03.051,132 Briefe, 10.043.058 Korre^ !p"/bcllzlarten, 9.187,950 Kreuzbandsenduugeu und 0^.044.350 Zeitungen. Die fünfte Stelle nimmt Ita- en em mit 150.015,533 Briefen, ,4.233,159 tturre-^u°"'ztarten. 01.713.852 Kreuzbandscudungen und ^l-^14.392 Zeitungen, zusammen 315.870.820 Post-enoung^ll gegen 239.237.035 im Vorjahre. In die leaMe stelle, welche früher Belgien einnahm, ist jcht ^UMnd mit 98.582.020 Briefen. 2.42,).300 Korre-Ipondenzkarten. li.500.452 Kreuzbandscndungen uud /.z7^^17 Zeitungen, zusammen 187.134,255 Post-leuoungell^ gegen 143.090.113 Stück im Vorjahre ein-Mieten. In siebenter Reihe steht Belgien mit 63.041.094 A-'...?' .V'"''^ Korrespondenzkarten, 32.045.000 nl-euzoaudsendungeu gegen 173.097,910 im Vorjahre.! Die achte Stelle nimmt die Schweiz ein mit 64.2W.334 Briefen. 1.105,312 Korrespondenzkarten. 19.647.541 Kreuzbandsendungen und 51.910,355 Zeitungen, zusammen 136.918.533 Postsendungen gegen 135.055.341 im Vorjahre. Mit den Niederlanden, wo 51.291.551 Briefe, 11.038.740 Postkarten. 12.297.954 Kreuzband-seudnngen und 30.723,619 Zeitungen, zusammen 105.951.804 Postsendungen gegen 97.927,632 im Vorjahre befördert wurden, ist die Zahl der Staaten, in denen die Zahl der Postsendungen die Ziffer von 100 Millionen übersteigt, erschöpft. Es folgen mm: Spanien mit 78.220,797 Postsendungen gegen 114.581,681 im Vorjahre; Schweden mit 58.599,857 Postsendungen gegen 54.383,076 im Vorjahre; Dänemark mit 49.724.055 Postsendungen gegen 46.040,303 im Vorjahre; Norwegen mit 22.')43,089 Postsendungen gegen 20.023,5> 75 im Vorjahre; Portugal mit 19.950,479 Postsendungen. Rumänien mit 5.381,885 Postsendungen, Griechen-land mit 5.002,540 Postsendungen, dic Türlei mit 3.704.000 Postsendungen uud Luxemburg mit 3.495.721 Postsendungen gegen 1.190,159 im Vorjahre. Eine Abnahme des Postverkehrcs zeigt sich in dieser Zu-sammcnstcllung nur bei Spanien, und zwar scheint dieselbe die kolossale Höhe von 32 Perz. zu erreichen. Dies ist jedoch nur scheinbar, denn es fehlen iu den Tabellen dle Angaben der Zeitungs- und Krcuzbaud-seudungen, welche im vorigen Jahre 42.835,01 Stück betrugen, aljo mehr als die Differenz in den obigen Ziffern. — (Das neue Abgeordnetenhaus.) Einer Zusammenstellung des „Frdbl." zufolge befinden sich unter den 349 Abgeordneten, welche bisher, definitiv gewählt sind. 130 Adelige, darunter 9 Fürsten, 34 Grafen. 27 Barone. 35 Ritter und 25 einfach Adelige, Der Beschäftigung nach sind die Gewerbe sehr spärlich vertreten; in erster Linie wird in dem ucuen hause die gewiß sehr ausgebreitete Iunft der Gastwirthe nur einen und noch dazu klerikalen Repräsentanten (Herrn Zeilberger) anfweisen. Diesem zunächst folgen zwei Kupferschmiede (Löblich und Lax) als Vertreter des Kleingewerbes. Nach der numerischen Stärke oder viel-", m Schwäche folgen jetzt 2 Hanbelslammer-Selretäre, -po>tine,stcr. dagegen 3 active Eiscndahn - Direktoren nnd 1 außer Dienst. 3 Banquiers. 4 Ingenieure, vier herzte und 5 Schriftsteller. Eine viel ansehnlichere Gruppe bildet der active Beamtcnstand und jener außer Vieust. Au der Spitze stehe« 4 active Minister und 0 außer Dienst. Im ganzen wird das neue Haus 30 Beamte beiderlei Kategorien zählen. Auch die Priuat-deamteu haben ihre Vertretung durch zwei Stadtsekre« tare und zwei Wirthschaftsdsamte gefunden. Der Cultus, und Unterricht umsaßt 21 Geistliche, darunter einen evangelischen Pfarrer und einen Rabbiner, und 17 Pro. Msoren und Lehrer, nnter denen sich diesmal auch ein Wanderlehrer befindet. Trotz des Wahlprogrammcs: „Nur keine Advokaten!" wirb auch diesmal das Hans eines hinlänglichen juridischeu Bcirathes sich erfreuen. Nicht weniger als 57 Advokaten werden auf der parlamentarischen Tribüne erscheinen und von 8 Notaren in der Vertheidigung des Lcgalisicrungszwanges unterstützt werden. Dagegen zählen der Handel nnd die Großindustrie uur ^4 Vertreter, wobei die Zuckerfabrieation noch am besten davongelmnmeii ist. Die stärkste Gruppe h.it die Laudwlrthschaft iu das Haus cutsciidet. 147 Grundbesitzer, Oelonomcn und Landwirthc werden dem Fiuauz-miuistcr bei der Grundstcuerregulierung nach ihrer Art behilflich sein. Nur von zwei Mitgliedern ist die Bc-fchäjtigung uicht bekannt, der Eine nennt sich blos Bürger uud der auderc Laudcsausschußbcisitzer. — (Ocsterreichischcr Juristen tag) Zum österreichischen Iuristeutagc liegen nunmehr nahezu 800 Beitrittserklärungen vor. -^ (Fürchterliche Fami lienszene.) Aus Prag wird der ..Presse" berichtet: „Der 08jährige Häusler Wenzel Puturny kroch nachts durch das Dach-l"' r "'s Haus seiner jungen Schwiegertochter in Klentsch. m,t welcher er eine Lielischaft nnterhielt. Sein des Morgens angekommener Sohn, der hieliun erfuhr, erschoß seine Frau. als sie aus dem Hause trat. und hierauf sich selbst." ^ (Ein Denkmal für Prinz Louis Napoleon) Das Cumilc, welches sich gebildet, um dem vcrstlitt'cncu Prinzcu Louis Napoleon ein nationales Dcnliual zu seh«.,,, faßte i» einer unter, dem Vorsitz des Prinzen dun Wales abgehaltenen Sitzung den einstimmigen Beschluß, eiu Marmor-Stcmdbild deS Priuzeu in der WestiuinstcrAl'tei zu errichten. Ein etwaiger Uelier-schnß der Sammlungen für diesen Zweck soll einem Comite überwiese,, werden, welches Zeichnungen znr Gründung einer uationalcii Wohlthätigteitsaustalt. die den Namrn des Prinzen verewigen soll. entgegennehmen wird. Der Prinz von WaleS eröffnete die Zeichnungsliste für diesen Zweck mit einem Beitrage vou 105 Pfund Sterling. ^- (Adeline Patti) wird diesen Winter wieder in Petersburg singen, und zwar zu einem Honorar von 25,000 Francs pro Abend. Siguor Nicolini ist eben« falls für die Saiso» eugagiert. — (Die Hebuug des „Großen Kurfürsten") Wie die „Times" melden, schreiten die Vor- berritmigei, zur Hebung der großen Panzersregatte „Großer Kurfürst" rasch vorwärts. Der Schild z»r Bedeckung des durch den Zusammenstoß entstandenen Risses in ihrer Seite ist gebrauchsbereit. Vr ist 10 Fuh lang. 7 Fuß breit, ovalfürmig und convex. Vr besteht aus halbzolldicken. storl vernieteten Stahlplatten. Hervor» ragende Ingenieure in London haben eine Scheere er» funden, welche mit der größten Leichtigkeit Drahttalel-werl unter dem Wasser zerschneidet. Wenn das Fahrzeug mit Hilfe der mächtigen Poutous an oie Oberfläche kommt, wird ein Dutzend Taucher sich damit beschäftigen, das an seinen zerbrochenen Masten und Sparren hängende verwickelte Drahtwerk, das gegenwärtig unter dem Schiffe begraben liegt, loSzuschneiden. Es ist sehr zn wünschen, baß das gegenwärtige ungünstige Wetter bald einem wirtlichen Sommerwetter Platz mache. Nach den kostspielige Details umfassenden Vorbereitungen dürften alsdann wenige Wochen angestrengter Arbeit genügen, um das kolossale Panzerschiff in seichtes Wasser zn bringen, — (Entschädigung für einen erschlagenen Gott.) Die amerikanische Colonie in der chinesischen Hafen- und Handelsstadt Fu-tschau lebte schon seit Jahr und Tag in Haber und Iwift mit den Gewohnern dieser Stadt, da dieselben behaupteten, die Danlees hätten gelegentlich der Grundleguug zu ihren, Klubhauje zu tief in den Boden gegraben und dadurch einen ihrer Götter getbdtet, der dort seine unterirdische Wohnung hatte. Der Haß gegen die Gottesmöroer ging so weit, daß kein goltesfürchtigcr Bewohner Fu-tschaus denselben mehr Grund und Buden verkaufen wollte. Wie jedoch die englisch-chinesischen Blätter jetzt melden, haben die Amerikaner ihr begangenes Verbrechen damit gesühnt, daß sie sür den getöbteten Gott 20,000 Dollars al» Entschädigung zahlten, und die frommen Bürger Fu» tschcms. die ob bes Todes ihres Gottes fast untröstlich waren, fühlen sich wieder beruhigt und verkehren auch wieder mit den Amerikanern. fokales. — (Ernennungen.) Josef Stritar. bisher Gymnasialprofessor in Hernals und Redacteur der belletristischen slovenischen Zeitschrift ,.Zvon", wurde eine Stelle am Gymnasium des VIII. Bezirkes von Wien verliehen, und Adolf Gstirner, bisher Supplent des t. l. Gymnasiums zu Laibach, wurde zum Lehrer am Gymnasium in Krumau ernannt. — (Verleihung.) PaS Professorencollegnlm der k. l. Akademie der bildenden Künste hat in seiner Sitzung vom 18. d. M. unter anderen Preisen und Preisstipen» dien auch dem akademischen Schüler der Spezialschule für Historieumalcrci Georg ^ubic aus Pölland in Kram ein Preisslipendium zuerkannt. — (Cäcilienvcrein) Der hiesige stücilien-verein hält Dunnerstag den 7. August um 10 Uhr vormittags im bischöflichen Palais seine diesjährige ordentliche Generalversammlung ab. — (Priesterexercitien.) Ueber Anordnung des Herrn Fürstbischofes unterbleibt heuer die Abhaltung der sonst alljährlich im Sommer in Laibach üblichen gemeinschaftlichen Priesterexercitien. — (Lycealbibliothel) Die öffentliche l. l. Stu-dirnbibliothrk in Laibach zählte mit Schluß des vorigen Jahres 30.048 Werke in 45.320 Bimden. 4041 Hefte. 1080 Blätter. 41«) Mauuscripte und 238 Landkarten. Die Bibliothek genießt eine jährliche Staatssubvention im Betrage von 12<>0 Gulden. — (Steiermärli scher Ku nst verein.) Vei der Vonseite des steiermä'rkischen Kunstvereins wir all» jährlich anch heuer am 2l1. Juni veranstalteten Verlosung von Gemälden und anderen Kunstgegenftänden, bei welcher Verlosung, wie bekannt, alle Mitglieder des Vereins uud Besitzer von Antheilscheinen mitspielen, wurden auch zwei Treffer in Laibach gemacht. Es gewann nämlich den zweiten Treffer, ein Oclgemäloe von Schusters: „Motiv aus Mähren". Freiherr Anton v. Cobelli, den 2l>steu Treffer, einen Kupferstich: „Die Currend-schüler". die Redaction bes „Laibacher Tagblatt". (Bezirks - Lehrerkonferenz.) Für den Krainburger Schulbezirl wird die diesjährige vorgeschriebene Vcziiks-Lchrcrkuufercuz nächsten Mittwoch den 23. d. M. abgehalten. Die Konferenz findet im Stadt-Hause zu Kraiuliurg statt und begiunt um halb 10 Uhr vormittags. -- (Der gewerbliche Aushilfslasse-vercin in R udol fswe rth). dessen Nechnungs-abschlnß vom 31. Dezember v. I. uns erst jetzt zugelom-""n ist, zählt 45 GenosseüschaftSmitglieder und hatte bei 2335 st. 03 kr. Knpitaser ein Attentat verübt worden sei. Es ist jedoch zu bemerken, daß die Behörden sofort, nachdem sie in Kenntnis dieser Thatsache gelangt waren, sich beeilt hatten, die bezeichnete Persönlichkeit verHaftel! zu lassen, welche sich schon fünf Tage im Gefängnisse befand, als die oben erwähnten Nnhc-slörungcn am Montag vorfielen. Der Zwischenfüll hatte keine anderen Beweggründe und hat keine größeren Verhältnisse angenommen. Im übrigen herrscht allerwärts vollkommene Ruhe. Telegrafischer Wechselkurs vom 19. Juli. Papier «Rente 67-. — Silber. Rente 68 20. — Oold-Nentc 78 70. - 1860er Staats.Anlehen 126 50. -- Vanl'NctiM 829. — Kredit. Actien 272 60. — London 115 75. — Silber - —. K. l. Münz. Dulaten 5 49. — 20. Franlen«Stücke 9 20. - wo.Reichsmart 56 70. Handel und Laibach, 1». Juli. Auf dem heutigen Markte sind erschienen : 12 Wagen mit Getreide. 5 Wagen mit heu und Stroh, 24 Wagen uud 1 Schiff mit Holz (14 Kubikmeter). Durchschnitts-Preisc. ftilr. ft. li. sl-Itr. fl.,tt. Weizen pr.heltolit 6 «3 8,54! Butter pr. Kilo . 72->- Korn „ 4 39 5 4:Mer pr. Stück . . - 1l------- Gerste (neu) „ ^57 4>30! Milch pr, Liter . - 8 — Hafer „ 2,93 3l37,Rindfleisch ftr. Kilo ^56------ Hlllbfrucht „ —,.. 6-Kalbfleisch „ —50------- Heiden „ 5 20 4 53> Schweinefleisch „ —64____ Hirse „ 4 89 4 13, Schöpsenfleisch - !i4------- Kukuruh „ 4 60 4 99Häl)ndel pr. Stiict —30 - - Erdäpfel 100 Kilo 3 20-------Tauben „ — 17 - Linsen pr. Heltolit 7-----------Heu 100 Kilo (neu) 1 42 Erbsen „ 7 50-------Stroh „ . . 142 - - Fisolen „ 7-----------Holz, hart., pr. vier Rindsschmalz Kilo — 92 - - Q.-Meter------? ^ Schwemeschmalz „ — ?u .. . - weiches, „ - 5 — Spect, frisch „ __ 55;-------Wem, roth., 100 Lit.-------20 - — geräuchert „ — 60-------— weißer ., ------16 - Angekommene Fremde. Am 19. Juli. Hotel Stadt Wien. Lösler, Commis. Steher. — Dr Nosuel, Prof., Wr.-Neusladt. — Murgel, t. k. Stcueramts-Coutrollos, Krainburg. — Reichet. Trm,cr, Popper, Vcrdcrbcr Stein nnd Seidel, Kaufleute, Wien.— Franll Johann, Kfm., und Franll Hcorg sammt Frau, Agram. - Waizl, t. l. Oberst, Trieft -" Dreofsi Kfm. Pola. - Rainer. Kfm.. Klagenfurt. - Köster, Ksm., Budapest. H°tcl Elefant. Hohn, Privatier, und Kohu Lucia, Wien. ^ Wcincr, Nudwcis. Mohren. Nofcri, Pijo. — Mayer, Fiumc. - Cristos, RudolfS-wrrth. ^ Kastclic Maria, Trifail. Vaierifcher Hof. Urbancc, Vcamter, Pcttau. Verstorbene. Den 18. Juli. Anton Slivnil. l. k. Hauptmannssohn, 3 I., Polanastraßc Nr. 6, Diphthcritis. — Edmund Terpin, Privatierssohn und Realschüler, 1« I., Alter Martt Nr, 2s, Diphtheritis. — Maria Gale, Tischlcrstochter, 9 Mou., Trieftet-strcche Nr. 27, Durchsnll mit Fraisen. Den 1l). Juli. N, Widmar(no!lM 184" und 4. 20'5" bcziebunasweiie UN« 10" unter und 1 l" über dem Normale. ")".iu»wci,c Verantwortlicher Redacteur: OttomarVamberg. !öl)I'^li!)(l.'l(^^. Wien, 18, Juli. (1 Uhr.) Das Geschäft war und blieb nach Umfang wie nach Kursbewegung völlig bedcuwngslos. Veld lvare Papierrente........669k 67- SUberrente........6825 6835 Voldrmte.........78 55 78 66 Lose. 1854........116 50 117 — I860........12625 12650 5 I860 (zu 100 fl.) - - > 12925 ,29 75 1864........158 15850 Una. Priimien.Nnl.....103 25 103-50 Kredit-L..........16850 16875 «udolfs-L.........18 50 19 - Prämicnanl. der Stadt Wien 111 80 112- -DonaU'Regulierungs-Lose . , 10850 10875 Domänen«Pfandbriefe . . . 143- 148 50 vesterr. Schahfcheine 1881 rück» zahlbar.........101- 10125 vesterr. Schahscheine 1882 rück« zahlbar.........10080 101 - Ungarilche Goldrente .... 93 45 93 50 Ungarische Eisenbahn.Anleihe , 110 60 111 20 Ungarische Eisenbahn^Anleihe, Lumulativstücke......11050 111 — Ungarische Schatzanw. vom I. 1874......... . — - - Nnlehen d«r Gtadtgemeinbe Wien in V. P......9950 100 — Veld Naie Grundentl aftungs Obligationen. Vöhmen.........10250 10350 Niederösterreich......105 - —-- Galizien.........8975 90-50 Siebenbürgen.......83 75 84-5U Temeser Vanat......85 75 8625 Ungarn..........872b 8775 Nctlen vau Vanlen. Nnglo.öslerr. Bank..... 12575 !2N- Kreditanstalt ....... 271 40 271 50 Depositenbank....... 174 I?.», - Kreditanstalt, ungar..... 257 25 257 50 Ocstcrreichisch'ungarische Bank 828 830 Unionbant ... , . 8860 8890 Verlehrsbanl . N6— 116 50 Wiener Bankverein..... 124 - 124-25 «ctien von TranSportUnterneh mungen. Velb Wate Alsölb.Vllhn .......13375 13925 Donau-Dampsschiff »Gesellschaft 580 581 -Elisabeth.Wcstbahn ..... 18450 18475 Nachtrag: Um 1 Uhr 15 Minuten notieren: Papierrente 66'95 bis 67 -. Silberrentc 68 25 bis 6830. Goldrcnte 78 Si) bis 78 70. 125 70. London 115 75 bis 116— Napoleons 921 bis »21»/,. Silber 100- bis 100 -. Ferdinands.Nordbahn. . . .2192 2197 — Franz.Ioseph'Nahn .... 145 - 14550 Gallische Karl-Üudwig04 - 104 25 Ungarische Nordostbahn . 12?- 127 50 Wiener Tramluah-Ocsellschaft 136 186 50 Pfandbriefe Allg.öst.Boocnlreditanst.(i.Gd.) 115-25 115 50 ., „ « li.Ä.^V.) 100- 100 25 Oesterreichifch. ungarische Vai-.l 10160 10170 Ung. Vodcnlredit.Inst. (Ä-V) 100 75 101 PrloritstoDbltsationen. Elisabeth.N. 1. Em.....9620 9640 Ferd.'Nordb. in Hilber . . . 104 75 105 --Franz-Joseph. Bahn , . . . 93 25 93 50 V«lb War' Aal. Karl-Lubwia-V., 1. Em. 103— 103b<1 Oesterr, Norbwest-Vahn . . 95'7il 95^ Ticbenbiirger Nahn . , , . 7l 40 7160 Ztaatsbahn I. Em.....168-- 16«'»''" Ziidbahn » 3"/.......l1»2b !l^'^ 5°/.......loo 90 101'^ Devisen. Auf deutsche Pläke..... 5« 25 5s^ Londo», llnze Slcht .... II57.', 11.'»" London, lange Sicht . . , , l!5 90 l>6^ Paris .......... <5?0 ^h^ «»eldsort«. Dukaten .... 5, fl. 48 sr, 5 fl. 50 ^ Napolconsd'or . 9 . 20'/, 9 21 ^ Deutsche Reichs- " Noten .... 5« . 70 „ 56 ^ 3l> ' Silbcrqulden . . 100 ^ — ^ 100 ^ — ' Krainische Orulldentlastuitas-Obliaatione"- Geld 91 50. Ware --. Kredit 27l»0 bis 27l 40. Anglo !25'60 b"