^U 33^ ^R844. ^^(H^^^^^F^^^^^^^^^^cN. 3O. W^^^^«^ Vaterländisches. Freiherr Hans Katzianer im Türkenkriege. (Fortsetzung.) ^rst im September des Jahres 1533 lehr» ten Ferdinand's Botschafter nach Wien zmück, um ihrem Herrn, dem röm. Könige, ^oen m,t d.m türkischen Ka,ser aufgerichteten Frieden zu über» brmgen." Ferdinand machte hier»uf seinen Untertha« nen uno insbesondere den geistlichen und weltlichen Behörden und dem ganzen Fürstenthum Krain dm Frieden bekannt, und gebot, bei strenger Strafe an Leib und Leben, ihn oller Orten aufs pünktlichste zu beobachten und durch keine Gewaltthat zu verletz.n. Und dennoch ruhten in Ungarn und Siebenbürgen die feiNdllchen Waffen noch kemesweges. Noch im Herbst deS IahreS l533 veranlaßien d»e Parte>kämpfe dcn röm. König, einen neuen Kri»gshaufen nach Ungarn zu senden, der die Kräfte seiner Anhänger vermeh« ren und ihren Muth aufrecht halc.n soUce. Er betrug zwar nur etwa ^600 Mann Fußvolk und Rei« lere»; an seine Spitze stillte Ferdinand wlederum den obersten Felohauptman-N'Kstz'äner, begleitet von jwei Grafen und einigen Freiherren. Um falschen Deucungen dieser Maßregeln vorzubeugen, ließ Ferdinand den wegen des geschlissenen Friedens nach Wien berufenen ungarischen Herren die cffcne Erklärung geben: die mit reifem Bedacht geschlossene und angeordnete Sentung des^obersten FeldhauptmannS Katzianer mit einigem KriegSvolke nach Ungarn solle s»>ne»n Anhange nur feste Hoffnung und größcreS Vertrauen «inftößen ; der König setze ANeS, was nolh'g sey. MltE.fer und That.gk.it in Bereitschaft, um AlleS zu erhalten und zu behaupten, was «hm «nerkannt zugeht, w.e ,eS der Inhalt des Frie. d,ns ouch ausweise, woraus zugleich folge, daß, wenn Johann (Hap°!p,) ,^eich er vom Kön.ge ta« zu nicht hrrausg.'fordert ftp und auch nicht werden solle — etlvaS m>t Gewalt oder Schlauheit und Ei» fersucht gegen den Frieden vornehmen wollte, der König ihm auch zeitig Widerstand entgegen stellen könne. Dem zwischen dem Könige und dem türki» schen Kaiser gcschlcsscnen Frieden s.y jedoch dicfe Kliegsmasircgel in keiner Weise entgegen, viesmehr solle sie zur kiäftigern Ausführung und Aufrechthal» tung der Friedensbedingungen dienen. So rückte Katzianer in großer Eile mit seinem Kricgshaufen wieder in Ungarn ein. Man wunderte sich über diesen neuen Krieaszua mitten im Frieden, denn nur Wcmge kannten Ziel und Zwlck. »Wie jetzt die ungarischen Händel stehen", schrieb man dem Herzog Albrecht von Preußen aus Polet», ,so sind ihrer gewißlich »veniae, die >h,cn eigentli» chen GlMid wissen. Diesen Ottcb.i har König Fer» dinand dcn Katzlaner »mt ncuea» Volke nach Ungain gesandt. Was aber se,n Fürnehmen ist, ist bei unS noch nicht offenbar. Er ist stracks über das Gebog gezogen, bis in die Leuts gekommen, hat aber N>e, wanden nichtS gethan, nur ein f.stes Haus durch i!,nn Anschlag etlicher Wallachen eingerlcmmcn. Ei sieht ihm gleich, alS ob ein Zug nach Siebenbürgen gerichtet wäre; die Zeit gibt's zu erkennen; denn j.tzt lange zu feiern, ist nicht Zeit." Bald darauf aber meldet derselbe Berichterstatter: „Kotzianer liegt nun schon an vier Wcchen mit 800 gerüsteten Pferden stille. Grilti soll täglich nach Ungarn kommen und' versuchen, ob "er die zwei Könige vertragen könne, wo tnOt, so haben sie schon bei sich dcschlos» sen, was zu thun ist; man vermuthet sich Krieges.« Katzianer verweilte in Ungarn biS in dcn März deS Jahres 4534. Wir hören indeß nichtS von irgend wichtigen Ereignissen, in welche er thätig wit emgegriff.n hätte. 90 D» nun aber der mit Johann Zapolya abgeschlossene Beifriede ^nur noch bis zum letzten April 1534 dauerte, so wandte sich Gritti an Katzianer mit der Anfrage: ober den Waffenstillstand fortan noch zu beobachten gedenke? Natürlich tonnte Katzia' ner darüber Nicht selbst entscheiden und übersandte Oilltlö Anfrage an den Kö'ing, ward darauf aber noch im März auö Ungarn zurückberufen, well Fer< tnnand sich mit ihm in Wlen erst näher berathen wollte, llm für tue Aufrechchalcung des 2?eifriedcns Mitzuwirken, veranstaltete auch Hieronimus ^iasky, der bisher auf der Seite Zapolya's »mmer schon »n dce Fliedensoerhandlungen thällg Mlt eingegriffen haue, eine persönliche Zusammenkunft m>t Katzianer »n dem Orte Fell, unfern der polnischen Gränze, wo sich beide veiläufig über d,e Verlängerung des Waf< fenstillstandeö auf unbestimmte Ze>l vereinigten, so daß, wenn ein Theil »ß wurde dann auch, nachdem Katzlaner ,n Wien angelangt war »nd Ferdinand seme Genehmigung ertheilt hatte, dcm Zapolya fest verbürgt und zugesichert. Katzianer faßte j.'tzi neue Hoffnungen zu einer günstigen Ent-sche,dung für seinen Herrn, sey es auf friedlich.«» Wege, da Ferdinand kurz zuoor von ncu.m seinen Botschafter CornellUZ Schipper mit Vollmacht zu Frledenöoerhandlungen an den Sultan gesandt hatte, sey es auf dem Wege oes Krieges, denn es ver-lauicte, daß ihm im Falle des Krieges die Böh» m«n eine Hilfömacht von 14,000 Mann Fußvolk und 600 Reitern auf lhre Kosten »n sechs Monaten «uSgerüstec zu stellen zugesagt haben sollten. Bald schlenin auch wirklich d,e Waffen die Ent< scheidung geben zu müssen. Aloys Gritti war endlich nachdem er lange großsprecherisch geprahlt, daß >n seiner Hand Krieg und Frlede liege, >m Sommer nach Ungarn gekommen, um die dortigen Angelegenheiten zu ordnen und d>e Gränzen dcö Besitzjian« deg zwischen Ferdinand und Zapolya fe^zustellen. Allein ,n Siebenbürgen war er nnr dcm dortigen Gubernator Emrich Czidak »n Streit gerathen, hacce >hn überfallen uno enthaupten lassen. Darüber b»ach dorr Krieg aus, denn Cz,bai's Fr.unde, an ihrer Spitze Stephan Mallath, einer sein.'r wärmsten An« Hänger. erHoden sich zur Rache. In kurzer Zeit stand gegen Grlttl's Heerschaar von nur 11,000 Mann cme feindliche Streitmacht von 40,000 Mann da, und kaum hacce jener »n Medias, wohln er sich Nut den Semen geflüchtet, d»e er^en Vertheidigungs-«nstalten getroffen, als Wallach vor der Stadt erschien und sie rings umlagette. Vergebens rlefOl'itli sem< Frcunde um Rettung anj auch Zapolya ließ den hochgestiegenen, ihm bereits gefährlichen Diener ohne Hllfe,' selbst das Anerbieten großer Geldsum-men für freien Avzug und Mittel der Bestechung verfehlten ihre Zwecke. Durch verrätherische Mol» dauer bei einem Ausfalle gefangen, ward Gritti in Mailach's Hände überliefert und auf dessen Befehl mit semen beiden Söhnen hingerichtet. »Ein Türke mußre ihm den Kopf abschlagen. D,e Gährung der Parteien erhob sich nun von neuem. Mehre Große Ungarns, die man der Theilnahme an Cjibaks Mord beschuldigte, wurden v.rfolgc, auch Hieronimus Lasky tncging der Anklage der Mitschuld nicht und würd, in Of^n eingekerkert. Vergebens suchte sein Bruder Johann Lasky bet Zapolya seine Befreiung zu bewirken, denn die An» Hänger des Letzteren drohten ,hn sofort zu verlassen, wenn er den Gefangenen frei gebe; uno als dann endlich Laiky durch die Verwendung der Könige von Frankreich und Polen und auf b»e Bitte des Pala> tins von Tarnow, bei dem einst Zapolya auf se,ner Flucht nach Polen gastfreundschaflliche Aufnahme gefunden, aus seinem Kerker entlassen wurde, trat er alsbald durch Katzianers Vermittlung zu Ferdl« nands Parte» üder; seinem Be>so>ele aber folgten auch andere blSherlge Anhänger Zapolya's, »ur in S'ebenbürgen behielt noch Zapolya die Oberhand. In Oberungarn standen die Parte,en beider Könige fort und fort einander in Kämpfen gegen» über; das Land unt-erlag schrecklichen Drangsalen, ohne daß die Partelfehden irgend eine Entscheidung brachten. Theils weil Ferdinand's Partei in Oberungarn neuer Hilfe bedürfte, theils auch weil er fürchtete, daß der Sultan, sobald ihn sem schwerer Krieg mlt Persien nicht mehr beschäftige, seine Waffen wieder nach Ungarn wenden werde, um Zapolya's Parie» aufrecht zu erhalten, «llce er im Herbst des Jahres 1534 e>n neues Heer ins Felo zu stellen. An d,e Sp'tze eines Theiles desselben stellte er wieder den obersten Feldhauplmann Katzianer; er sollre nördlich hinauf an die Karpaten ziehen und sich vorerst be» Kesmart lagern, um von da weiter in Oberungarn einzubrechen. Den andern Tyell sollte Wll« Helm von Rogendorf nach Ofen führen. Der Sultan war allerdings durch Gritti's, seines alten eif° rigen Dieners, Ermordung sehr erbittert und unter» keß nicht, sich be» Ferdinand darüber mit Ernst und Nachdruck zu beklagen; unter andern Verhältnisse» würde er gewiß auch nicht versäumt haben, den Frevel mic dem Schwerte zu rächen. Sem Krieg m>t Persien aber nahm bis >n den Winter des Jahres 1534 und 1535 se>ne Thätigkeit viel zu sehr 91 m Anspiuch; auch waren dort seine Verluste durch den Feind w,e durch d,e Pest so bedeutend, das; er vorerst auch schon deßhalb in Ungarn keinen Krieg wünschen konnte. Er schrieb daher von Bagdad aus emen Br,ef zur Befestigung deS Friedens an Ferdinand, worin er diesen aufs neue seiner Freundschaft versicherte. Nun fanden zwar seit dem Anfange des Iah. reS 1535 von neuem in W»en wiederholte Verhandlungen wegen Abschluß e,neS förmlichen festen Friedens Hialt und beide KötNge schienen auch jetzt mehr alS je zu emer friedlichen Ausgleichung geneigt, denn the.ls fürchtete Zapolya, der Sultan werde, sobald ,hn se>n Krieg mit Persien nicht ferner mehr hindere, soforr »n U»garn einbrechen und sich des Landes seldst bemächtigen, theils mahnte auch der Papst Urban III. beide Theile zu emem friedlich.» Einverständnisse, »um nut gemelnschafllich.n Krusten zu widerstehen, wenn der Sultan, durch Ollltl'S Tod erzürnt, Ungarn aufs neue angreifen sollte. Allem wahrend der FriedenSverhundlungen, die sich »n Wien bis >n den August ohne best.mmt.n Erfolg hinzogen, kämpften dle Gränzodersten unausgesetzt gegen einander, denn dergleichen Llrelfzüge und Raufere»cn galten für keine Verl.tzung des Bel-friedens. Man fiel hinüber und herüber ins femoli» che Gelnet, raubte und plünderte, brannte und mordete so lange, b>S ein stärkerer Feind erschien, der die Plünderer zuiückn»eb und durch einen Kampf ten» Unwesen Gränzen setzte. Eü scheint, daß im Sommer dieseS Jahres selbst Katzianer an diesen Fehden Mlt Thell genommen; eS verbreitete sich wenigstens die Nachricht, daß Katzianer ,n einem Treffen mit den Tüiken an den Gränzen von Kärn» ten und Kram mchr nur emen großen Verlust er-l'tten habe, sondern auch s.'lbst lm Kampfe gefallen scy. Während dieser KriegSfehden waren die Verhandlungen zwischen dem römischen Könige und Zapo>ya's Bevollmächtigten trotz aller Bemühungen zum Frieden endlich doch nur dahin gediehen, daß man den Waffenstillstand abermals b»S zum 1. März des Jahres 1536 verlängerte. Das Jahr 1536 begann indeß mit Ereignissen, die nichis weniger als Frieden erwarten ließen. Der Sultan ,uar nach anderthalbjähriger Abwesenheit lm Kriege mir Persien ln den ersten Tagen des Januars n°ch Constanrmopel zurückgekehrt. DaS er» ste Fr'cdensg.schäft des Großwesiis Ibrah'M war der Abschluß eines Handilsiroccats Mit Frankreich, wodurch die Interessen dieses Reichs mit denen der Pforlc noch enger als h.sher .verschlungen und daS Lreulidschastöband zwischen Franz I. und Soliman noch fester geknüpft wurde. Selbst Zapolya gewann an dem französischen Gesandten For.-st, der dieses Bünoniß abschloß und beim Großherrn großes Ver» trauen genoß, bei der Pforte eine neue Stütze. Aber es war auch die letzte wichtige Handlung, mit welcher der mächtige Großwestr ,n die Regierung Sollman's eingriff. Sein Stolz und Ueftermuth hatten sich längst überschlagen. Seit er nach der Rückkehr aus Persien den stolzen Titel ^Serasler» Sultan" sich angemaßt und unter diesem Namen Tagesbefehle ans Heer ergehen l>eß, war beim Sul» tan Argwohn und Mißtrauen gegen den gewaltigen Günstling erwacht. Es bedürfte jetzt bei ihm nur. noch des Schreckbildes eineS Traumes, um den Großwesir vom Gipfel seines Glückes und semer Macht herabzustürzen. Am Morgen des 15. März fand man ihn >m Serai in des Sultans Schlafe gemach , wo er mit diesem zu schlafen psiegte, er» mordet. Sem Nachfolger war der bisherige zweite Wesir, der Albanese Ajas Pascha, ein gerechter und nicht geldgieriger Mann. Allein ungeachtet seiner Liebe zum Frieden begannen im türkischen Reiche bald nach seiner Erhebung wieder neue kriegerische Rüstungen.Der römische König erh«elt auch bald darauf aus Venedig die Nachricht, der Sultan bereite ei>-ncn neuen Angriff gegen Ungarn vor. „Das läßt genug vermuthen", schrieb el seiner Schwester Maria, daß der Wo>wode (Zavolya) gutes , geheimes Verständniß M>t den Türken hat und daß, was er durch seine Botschafter handeln ließ, nur eine erdichtete und verstellte Sache war, wobei man auch nicht zweifeln kann, daß d,e französischen Umtriebe und Practiken nicht gespart sind, um aUe Ze,t das Schlimmste, was sie können, zu thun. Allerdings wirkten die französischen Umtriebe, die Aufhetzungen des Königes Franz von Frankreich an der Pforte schon längst sehr merklich auf die Verhältnisse im Osten und namentlich auch >n Un-gärn ein. Ueberdieß war, trotz des Abfalles mancher mächtiger Part.lglleder Zapolya's, dessen Anhang in Siebenbürgen immer noch im Urbergewicht und auch dort lag Fcrdinand's Feldoberster Balthascr Banffy, den der König der Stadt Hermannstadt zum Schutz gegen Zapolya's Partei gesandt, Mit dem Feldherrn Zapolya'Z, Gotthard Kun, in offener Kr.>egsfthde. So wurde auch im Verlaufe des IabreS 1536 der kleme Krieg trotz des bestehenden Waffenstlll» standes zwischen Ferdinand's Heerhaufen und den Tüiken ln den südlichen Nachbarlandcn Ungarns, in Slavonien , Croaticn und Bosnien geführt.' Bai» brach der Statthalter von Bosnien, Chosrew. ^.g, oder drr Statthalter ron Semendra, Mahcmeo 92 Iahjaogli, mit ihlv« räuberischen Heerhaufen in Unqarn und die nahen Gränzgebiete, bald der Sand» schak von Verbcsa, Murad, »n die G'änzen Dal» matlens ein und zwar in solcher Ausdehnung, daß Mahomed Iahlaogli auf seinen Screifzügen nach und nach nicht weniger als dreißig auf Ferdinand's Gebiet gelegene kleine Schlösser einnahm- Er hatte entschieden den Plan, sich der ganzen Landschaft von Possega zwischen der Saoe und Dräu zu bemächti» gen and über Slavonien und Croatien, vielleicht bis Dalmatien und an das Meer vorzudringen, wozu »hm ein streitlustiges und raubsüchüges Krlegsvolt. welches ohne Sold, nur um Plünderung und Beute diente, in reicher Zahl zu Gebot stand. Es ging daher seit langer Zeit kein Tag vorüber, an dem nicht dort in den Gränzlanden von neuem christliches Blut fios), und Schaaren christlicher Gefange» nen in die türkischen Lande hlnemgeschleppt wurden. Die allgemeinen Industrie - Ausstellungen für den ganzen Umfang der österreichischen Monarchie. ' Di? öffentliche Ausstellung von Erzeugnissen ge» werbllcher'Thätigkeit wild se,t lange, unbestreitbar als eines der wirksamsten Beförderungsmittel der ^Geweiche betrachtet. In der Tendenz von derlei Aus-ftellunge/l liegt es nämlich, ein möglichst vollständi» ges, lebendiges, übersichtliches Bild des Umfanges x.nd der Fortschritte der einheimischen Industrie zu liefern, d,n Beschauern eine Uebersicht der gewerb? Ilchen Thätigkeit des Landes zu verschaffen, und in emer Sammlung ausgezeichneter Eremplare alles vor's Auge zu stellen was der Gewerbfieiß der Be» wohner eines Staates hervorbringt. Von diesen Ausstellungen ist kein an sich noch so unbedeutend erscheinendes Fabricat ausgeschlossen; es gehört dahin, sobald cs in seiner Art ausgezeichnet ,st. Der Einfluß, den solche Ausstellungen auf Gewerbe und Handel haben, liegt daher altt Tage, insbesondere aber machen sie den Verfertiger und seine Arbelt allgemein bekannt, dienen zur Ermunterung des Gewelbsielßes, tragen zur Ausbildung des Gewerb. becriebeS bei, eröffnen neue Quellen des Erwerbes, befördern den Absatz inländischer Erzeugnisse, und ge? -b«n dem Kaufmann Gelegenheit, d>e besten Quellen zu. erfahren und neue Gegenstände seiner Specula-l,on''aufzufinden. So vielfache, bedeutende Vortheile lassen sich weder durch Messen noch durch Handels» reisende »n gl/ichem Maße erzielen, und das Ur-lheil 'o/r Käufer und Lonsumenten kann nichc für die Ermunterung Ersatz bieten, welche 5ie offene liche ?lusze>chnung auf derlel Ausstellungen gewährt. Industrie.-?lusstellungen sind daher.unbezwelfelr e,n mächtiger Hebel zur Förderung des Gewerbsteißes, und sie haben bisher überall, wo sie veranstaltet wurden, ihre nützlichen Folgen, bewährt. Sind abec schon die periodischen Ausstellungen 'der Praducre deS inländischen Gewerbfi^lßes einer Provinz von bedeutendem Belange, so müssen sich d»e Erfolge bei eimr allgemeinen oder CenN'al« Ausstellung für die gesammte Monarchie noch m erhöhtem Maße kund geben, denn h>er bietet der Zusammenfluß der Gewerdsproducte und ihrer vollendeten Musier «U>i vielen «n k!»mat>scher Beziehung, in Voltsde-düifnissen und Bildung verschiedenen Provinzen oder Ländern, reichhaltigen Stoff zu wechselseitiger Verc gleichuiig und Nacheiferulig dar> deren nächste >uohl-lhäiil,'' Folge nicht nur ein allgemeiner Aufschwung der Industlie dem Gehalte nich, sondern auch allenthalben elne glelchmäßlqere Verdrenung seyn wird. Seine Majestät, stcis bedachr, das Wohl ihrer" Völker zu fördern, haben daher mit a. h. Entschlie< ßung vom 30. März d. I. allergnäoigst anzuorb^ nen geruhet, daß die nächste allgemeine Industlie« Ausstellung für den ganzen Umfang der Monarchie in der Hau»t. und Residenzstadt W>en vom 13. Mal b,s Ende Juni 1845 Statt zu finden habe. und daß in Zukunft derlel Industr e.-AuSstellunge» von 5 zu 5 Jahren fortzusetzen seyen. Als eine UN-Mlccclbare VtaatSanstalt nunmehr fanetlonirt, wer» den oiese Ausstellungen »n den zu diesen, Behufe ei'< weiterten Localitaten des Wiener polytechnischen I«. stltuces und unter der Leitung des Wiener Regie« rungspiäsioiums der Provinz Nlederölierreich Statr finden; alle Kosten der Ausstellung, mir Ausnahme der für die Ein» und Rücksendung der Gewerds-producte, werden aus Staatsmitteln bcstritten; ebenso werden die Anträge zur Anerkennung und Aus» zeichnung der be» den Ausstellern wahrzunehmenden re.llen Verdienste um die vaterländische Industrie von der obersten Fmanzbehörde an Se. k. t. Majestät erstattet werden. Als Grundlage dieser Annage weroen d>e Berichte der BeurtheilungScomiteS o»e» nen, welche von der Regierung neben dem Comite zur materiellen Leitung der Ausstellung bestellt wer-den. D>e Mitglieder dieser Comites werden von der Behörde berufen aus technisch gebildeten und in« Fache der Industrie bewanderten Staatsbeamten, aus Mitgliedern des Gcwerbs', Fabriken - und Han» dels'iandes der gewerbreichsten Provinzen 0er Monarchie/ dann aus den Abgeordneten der Gewerbe» Vereine. Dmch diese Anstalt wird auch Krain, — das noch im Laufe d. I. in seiner Hauptstadt ebenfaUS e>ne Industrie. Ausstellung zu gewärngen bar, __ Gelegenheit bekommen, seme Fabrikate ,n der Hauut-stüdt der Monarchie zur allgememen Anerkennung ^u fördern und dadurch in Bezug auf so manches bisher weniger Bekannte oder nicht gehörig Gewür» digie, e»ne oorrhellhafte Aufmerksamke,r zu erreg.n. Verleger: Ignaz Alois Edler v. Kleinmayr.