LmbllcherWMtllng. Nr. 213. Plcinumclationepiel«: Im Comptoir ganzj. N. >l. balbj. lr. Mit der Post ganz,, sl. »5. halbj. fl. 7.5«. Dounerstilg, N.September Insertl snsgedühi bi» 10 Zeilen: lmal«u lr.< lm.8uer vicljährigcu treuen nnd ausgc;cichuctcn Dienstlcistnng und seines verdienstlichen Wirkens das Ritterkreuz Allcrhöchstihrcs Franz-Joseph-Drdcns allcrgnädigst zu verleihen geruht. Sc. f. k. Apostolische Majestät haven mil Allerhöchster Entschließung vom ^. September I. d. den Pfarrer zu Kl;», ^aiiü ^ll^^ioi-^ in Trieft, Ehrendom-^errn Michael Fleischer znm Domdcchant des dorti-^n Kathcdralcapitcls allcrgnädigst zn ernennen gernht. Hasner n>. z». Se. k. t. Apostolische Majestät haben mit Allcr-Mslcr Entschließung vom s). September I. d. den mit bcin Titel und Charakter eines Obcrfinanzrathcs bcllei-beten Miuistcrialsccrctär im Finanzministerium Gustav Atto Ritter v. Ottenfeld zum Oberfinanzrath und uinanzdirector in Salzbnrg allcrgnüdigst zu ernennen «eruht. Brestel >". i^. ^ Der Iustizmiuistcr hat den KrciSgerichtsrath in ^teyr Ignaz Brandesty anf sein Ansuchen zn dem Preisgerichte in Wiener - Ncnstadt übersetzt und die hiedurch erledigte Krcisgcrichtsrathsstclle in Stcyr dem Staatsanwaltssubstitutcn in TLien Gottfried Berg-lnüllcri serner eine 5krcisgcrichtsrathsstcllc in KrcmS dem Wicncr Staatsanwaltssnbstitnlcn Karl Motloch und eine Kreisgerichtsrath^stelle in Ried dem Staats-^waltssnbstitutcn in Salzburg Otto Dunkler vcr-^chcu. ihre Gesetzgebung in dcn ihnen zukommenden Kreisen nach den Bedürfnissen der einzelnen Länder in dieser Frage zu regeln, und wir glauben, daß sich in dieser Bc-zichnng gcwiß ein lohnendes Gebiet ihrer Thätigkeit eröffnet. Ans diesem geht klar hervor, welch' cine umfang -reiche uud segensreiche Thätigkeit dcr Rcichsrath auf dem volkswirtschaftlichen Gebiete entwickelt hat. und wir glauben, das Gebiet dcr Specialgcfctzgebnug nicht weiter berühren zu müsseu, in der gerechtfertigten Hoffnung, das vom Ncichsrathc Geschaffene werde von der Rcichsbcvölkerung wohl gewürdigt und bcnntzt werden. Das Gleiche gilt abcr auch vou der Eisenbahn« Gesctzgcbnng. In dieser Nichlnng lag dem Ncichsrathc daran, für den Ausbau des Eisenbahnnetzes in Oesterreich entsprechend Sorge zu tragen und die dem neuen Aufschwung von Handel und Industrie zweckdienliche Regelung des Tarifwesens und damit im Zusammenhange die Anbahnung eines neuen Eisenbahngcsctzcs zu treffen. Nnd die Eoncessioninma neuer wichtiger minien, wie dcr ö st e r r. Nord w cstba h n , der b ö h m. Nord» w est b a h n . dcr Ergänzung der Kronprinz Rudolfs-bahn und dcr Eonccsfionirung der Linie Laib ach -Tarvis zeigen wohl zur Genüge, daß der Ncichsrath es verstanden hat, dem Reiche und den Königreichen nnd Landern in allen Beziehungen gerecht zu werden. XIX. Und wie auf den bereits erwähnten, so war dcr Reichsrath anf allen anderen Gebieten ernstlich thätig, Reformen anzustreben nnd durchzuführen, welche die Bc> grüuduug cincr bcfsern Zuknnft Oesterreichs, des geistigen nnd materiellen Fortschrittes nnd dcr allgemeinen Wohlfahrt znm Zwecke haben. Bei dcr Verhandlung über dcn Handels - nud Zollvertrag mit den Staaten des deutschen Zollvereines am 14. Mai d. I. winde die Hoff-nnng ausgesprochen, daß bei cincr gehörigen Anstrengnng von Seite aller Kräfte, und zwar von Seite der Regierung durch Ergreifung zweckmäßiger, vollswirthschaftli-cher Maßregeln, rwn Seite dcr Industriellen durch A n st rcugung aller Kräfte, dcr materiellen so -wohl als dcr intcllectucllen, die Durchführung der Ve^ stimmnng des gegenwärtigen Zoll- und Handelsvertrages mit den Staaten des deutschen Zollvereines im Interesse dcr Gesammtheit nnd nicht gegen das Interesse unserer Industriellen ansfallcn werde. Was hier bezüglich des Zoll- und Handelsvertrages gesprochen wurde, das gilt von allen Reformen, seien sie anf freiheitlichem, staatsrechtlichem, voltöwirthschaftli-chcm oder einem anderen Gebiete, nnd imt vereinter Kraft müssen wir das Gewordene nnd Geschaffene zu cr^ halten und auszunützen trachten zum Wohle aller. Was speciell dcn erwähnten Zoll- uud Hau del over trag, dcr so tief in nnsere voltswirlhschaft lichen Verhältnisse und Zustände emgrclft, betrifft, fo glanben wir doch nicht so flüchtig darüber hinweggehen, sondern auch diesen Fortschritt hier registriren und znm nähern Verständniß einige Worte darüber verlieren zu sollen. Dieser Vertrag basirt auf dem Principe des freien Verkehrs, indem 'längst anerkannt worden, daß dcr Forlschritt lediglich möglich sci bei freier Bewegung, — im Kampfe und nicht am Gängelbande und unter Bevormundung. Die Vertehrsfrcihcit ist abcr an die Vcrkchrslcichtigkcit geknüpft, wo die letztere fehlt, lst dlc erstere illusorisch, und ,ro die letztere sich steigert, da muß die erstere sich entwickeln. Dieß ist dcr Grnnd,atz des Vcrlchrölebcns und düW uns am wenigsten frcmd sein, die wir wohl die Ueberzeugung theilen. day cm Staat, welcher durch Zölle den Ber aus crfchwert damit auch den Kau in gleicher We.sc hmdcrt uud daß ein Stacu welcher seine Production durch Zolle schützt und damit also dcn Verkehr mit dem Auslande verhindert, auch der c'ac'M' Production das Auftreten auf dem Weltmärkte unmöglich macht. Und daß der Schutzzoll eine Indnstrie, welche auf massenhaften Eon' sum vou Artikeln mittlerer Güte berechnet ist und den bestand cincr zahlreichen, wohlhabenden Mittclclassc dcr Bevölkerung zur Voraussetzung hat, mc erziehen kann, davon liefert' dcn Beweis das ganze wlrthschaftllchc Leben in Oesterreich wic die industrielle Entwicklung dcs bis iu die jüngste Zeit specifisch schntzzollncrischcn Frankreichs. Die Schutzzollpolitik ist daher ein Unrecht, denn sie macht die Arbeit unfrei und ist gcgcn die Gleichheit vor dem Gesetze: sie ist eine Verschwendung. dcnn sie ostet den besteuerten Eonsumenten mehr als sie dem in-'nstricllcn Stcuercmpfängcr einbringt: sie ist unwirth^ chaftlich, denn sie nützt vor allem dcr Luxusindustrie, vclchc die für dcn Voltswohlstand wcrlhloseste Industrie st; sie ist schließlich verdummend, denn sie entzieht deu Industriellen der Schule des Weltmarktes, — sie ist aber mch inhuman, dcn.i sie treibt zur zweckwidrigcu Ausbeulung des Arbeiters. Das erkannte bereits Freiherr v. Brück, als er )en Plan, das Zollwcscn Oesterreichs zu rcformiren und mtsprcchcnd dcn Interessen des Landes im Sinne der Verkchrsfrcihcit zn regulircn, faßte. Dieser im Jahre lttöZ gefaßte Plan ist znm Scheitern gebracht worden ,md erst im Jahre 1862 wurde die Herbeiführung )er Handelspolitik des Reiches von dem leitenden Princip des Schutzzolles zu dem der Vertehröfreiheit versucht. Der erste principielle Schritt iu dieser Richtung war der am 16. December 18()5 mit England ab geschlossene Handelsvertrag, weil derselbe die Clansel an die Spitze stellte, daß die Zolle stets auf dcr Basis der meistbegünstigten Nationen zwischen beiden Län» dcrn geregelt werden sollen. Hiemit siel das Princip dcS Differentialzollcs uud ist durch diesen Vertrag dcr lais. Rcgieruug die vollste Freiheit der Action im Sinne der Verkchrsfreiheit gegeben worden. Ein Jahr später folgte der Vertrag mit Frankreich unter gleichen Bedingungen ; dcr Eingangs erwähnte, bereits im Prager Fri> den vorgesehene nnd vom Neichsrathe acceptirte neue Zoll- und Handelsvertrag mit dem Zoll^ vereine uud der Handelsvertrag mit Italien, dann im Monate Fcbrnar 1867 ein Vertrag mit Belgien nnd im Mär; mit Holland. Und inocm Oesterreich sich von den es beengenden Fesseln glücklich befreite uud rüstig und muthvoll auf dcr Bahn des freien Vertchrs fortschritt, ^ ist Rnß ^ land dcr einzige Staat geblieben, welcher sich noch feindlich gegen die erste Forderung dcS Forlschrittes -gcgcu die Vert ehrsfre i hei t, verhält, welche bei uns wohl nicht ohne Kampf, abcr doch glücklich inau gurilt wurden ist und die wohl erst dann ihren wahren und vollen Sieg feiern wird, bis cS gelingt, die Finanz-zolle so umzugestalten, daß sie direct werden erhoben werden tonne,,. Und auch dieses liegt nicht im Bereiche dcr Unmöglichkeit. Nichtamtlicher Theil. Acklllick auf dir Thätigkeit dra «kichll-ratheö. XVNl. Um den Rahmen der Thätigkeit des Reichsrathes "uf dem Gebiete dcr Volkswirthschaft abzuschließen müs-s^n wir unseren Lesern noch das Gesetz in Betreff dcr Abfolge in Bauerngütern in Erinnerung bringen. Die volkswirthfchaftlichc uud sociale Bedcutuug dic->es Gesetzes ist keine geringe, und sind mit diesem Gc->etzc die Bcslimmungcu des tz 761 des allg. bürgl. Gesetzbuches außer Wirksamkeit gesetzt. Die Aufhebung des Bcstiflunaszwangcs und die onach eintretende Äcrechtignng für Frcithci -lung vDn Grllnd nnd Boden bei Bauerngütern wurde von mehreren Landtagen bereits seit Jahren als eine im Interesse der Volkswirthschaft und der Landcscultur nothwendige Maßregel bezeichnet, und wurden demgemäß von diesen Landtagen auch Beschlüsse gefaßt, welche die gesetzliche Durchführung dieser Maß-"U^l.""lilchncn sollten. So lange aber dcr obcrwähnte ^..s!-^ "'. ?^ü" °."f dl'e Vcrerl'uug von Bauerngütern BcNimmung, daß niemand zugleich zwei gestiftete Bauern guter besitzen dürfe, nnd enthält fchließlich m,ch das Vcr-bot gegen Zcrstilckclung dcr zu einem Bauerngute gehörigen Stift- oder Hausgrüudc, sowie Vorschriften über °ie Intcstaterbfolge, welche von dcn allgemeinen Normen ^s bürgerlichen Gesetzbuches in Bezug auf Baueru-^,ter abwcicheudc Bcschränkungrn in sich fassen. Es ?^e heute überflüssig, die Gründe erforschen und unter-^.chcii zu wollen, welchen znfolgc in damaliger Zeit obige Änliche Vcstimmuugcu crflofscn nnd anch bci dem Er '"leinen dcS allg. bürgl. Gesetzbuches aufrecht erhalten "°rden sind; diese Ueberzeugung jedoch wird wohl jcdcr ^Wonnen haben, daß diese gcsammlen Bestimmungen owohl gegenüber dein verfassungsmäßige!! Gcsctzgebungs-echte der Landtage in Landeslultursachcn, als gegenüber ^ freiheitlichen Geiste uuserer Staatsgrundgesctzc tei 'eswcgs mehr haltbar seien. Insbesondere aber erschien ^nothwendig, durch Bcheduug dieser justizgesctzlicheu schranken den Landtagcn die Facnltativc zu schaffen, Die Landtage un> drr Vesehenwurs über die Schulaufflcht. Wien, 14. September. Die „N. Fr. Pr." schreibt: Unter allen Gcschcntwmscn, wclcre den Landtagen von Seite der Regicrlinq vorgelegt winden, darf dem Gesetze über dic Schulciufficht wohl die übermie-grndc Acdcntmig zuerkannt w rocn. Wcit tiefer, nls man anf den ersten Blick hin glauben möchte. gre>ft das Gcsctz in die concrclcn Verhältnisse der ilttellectuel» len Eülwlcklnng ein. auf daS innigste ist es mit dcn Principien verbunden, vie mc>n as dic maßgebenden fur dic änßerc Normirung dcr Volkserziehnng im gan» zen hinaeslclll hat. Leider verlautet bisher noch wenig Befriedizjcndrs über das Schicksal, welches der Entwurf in dcn betreffenden Eoinmiss'onetl der einzelnen Landtage zu erfahren beginnt. Das Verhältmß des tiiolifchcn Landtages zu den Grnu^sätzcn dcr Regie» riiiilMollagc ist bekannt u»d hat n!cht^ Ucbciraschendcs. Abcr auch dcr Schulcomiliission dce> slcicrischlN Land» i^ssss ist, wic wir vcrnlhmen, zugcmuthct wordcu, das Ncgirrungs'Elaborat im Ganzen zn verwerfen und ihm eiucu völlig neuen, ans dcr Iiuliat'oc des Landtages ^clvorgcgangl'licn Entwurf entae^cnzuslelln!. Glngc d^e Schulcomluission hicranf ein, so hieße daS doch so viel, als dic Schnlcommissiou sei mit den von der Regie» rung aufgestlltcn Principien des Gesetzes nicht einverstanden, sie wolle nicht etwa blos Details, sonoern die Basis des Ganzen beseitigt wissen. Die Legierung dürfte höchst wahrschciulich Anstand nehmen, cincn der« artigen neuen Entwurf dcr kaiserlichen Sanction zu unterbreiten, aus dcm einfachen Grnnde, weil es ihr eben unmöglich sein dürfte, dic Einheit des Princi^ pcs der hicbci ciuzuführcudcn Normcu für den Complex der dcutsch-slavischcn Länder zu durchbrechen und für die« wesentlich Eine Sache an den verschiedene»! Orten totals verschiedene Gn'.ndsätze zu adoptiren. So wenig als sie dcn Kern des Gesetzes etwa durch den tirolischcn Landtag antasten lassen darf, so wenig darf sie dies durch einen anderen Landtag geschehen lassen, „waen,"'"">«?' ^ die Grnndauschannngcn, die letzteren dabei geleitet, ihrer Auffassung verwandter sciu nnd nähcc stehen. Darüber mögc man sich keiner Täuschuug hingebcu, denn dics Verhältniß liegt in der Natur der Sachc; es ist uuab-häuaig von dem guten Willen oder den speciellen Nei-gniMN der Rcgicruug. Soll der Geist dcr confeffioncllcu Gesetze allgemein zur Geltung gebracht werden, allgemein in das Rechtsbcwnßtsciu übcrgchcu, so bcdars es einer gewissen Allgcmciüh^it für die Normen der Durchführuug der letzteren. Wenn anch nicht dcr Form, so der Sache nach wird das dcccntralisircndc Legislations Gclüstc sein Maß nnd seine Grenze d»ch immcr von diesem allgc incincn Bedürfniß erhalten müssen. Man wahre immerhin die eigene Selbständigkeit, man lege seinen sehr schätzbaren liberalen Gefühlen leinen Zwang auf, man berücksichtige die Eigenart, die vorgeschrittene Entwicklung, das eonerctcrc Bedürfniß dcs eigenen Bandes, man amcn^ dire und ergänze in möglichst freiheitliche Richtung, aber man gefährde dadurch nicht den Zweck des Ganzen. In der That wird aber die Sache gefährdet, wcnn eine einzelne GruM fich legislativ völlig selbständig, völlig auf eigenen Füßen slchcnd ans dcm Gros dcr Entwicklung hervorheben wollte. Das gilt nach links so sehr wie nach rechts. Praktisches Arbeiten gehl eben übcr das wohlwol^ lcndsic und gcsinnnngstüchtigsteThcorctisircn, und das Wichtige bleibt immcr, daß daö Land sich möglichst bald eines wenigstens relativ guten, relativ ausreichenden Gesetzes erfreue. Wir haben in Oesterreich nicht Zeit genug, um Entwürfe aus ciuer Landtagssessio» in die andere zn schleppen, und es ist durchaus wünschenswert!), daß man sie nicht nnnüthig mit Elaboraten vergeude, die von vornherein als uusauctiouirbar erscheinen müssen. Dcr steierische Landtag besteht aus trefflichen, durchwegs freisinnigen nud tüchtigen Männern; das Gesetz über die Schulanfsicht ist aber nicht blos ein Postnlat steierischer LandcSfrcihcit, fondcrn österreichischer Volksfrci-heil, und das möge er sich gegenwärtig hallen. Dasselbe möchten wir anch jcncn Landtags-Eommissioncu crustlich zn bedenken geben, welche die Neigung zeigen, das in dem Rcgicruugscutwurfc nach allen Richtuugcu durchgeführte Princip: „Gleiches Necht für alle," Ach^ lung der bercchtiglcn Betheiligung dcr Kirche, Schule und dcr Gemeinde in der Schnlaufsicht ganz außer Acht zu lasscu uud dcu Gcsctzcutwnrf dahin zu amcndiren, daß dcr Kirche, beziehungsweise den verschiedenen Kirchen, die verhältnismäßige Vcrcrctuug ga n z abgesprochcuwerdc. Es ist dies dcr dircctc Gegensatz zn dem Streben des Tiroler Landtages, uud das cine, wie das andere Eitlem wäre gleich unhaltbar. Alüinischcr Landtag. !2. Sitzuug. itaibach, 1l. deu Bericht desselben über den ^gcuwürtigcn Stand dcr Verhandlungen in Betreff der Errichtung cincr Landcswaiscuaustnlt; 5. de» (slovcnischen) Bcvicht dcs Landcsausschusses anf provisorische Emzichnng dcr Stipendien für das Wiener Thicr-arznci'Inst'lut; 6. den Voranschlag dcs Zwanqsarbcits-haussondcö für dic Ichre )8<^ uud l^0'.)'uach dcu Anträgen dcs Finanzausschusses. Abg. Dr. Tom au crbitlct sich das Wort. um emc Iutcrpcllat'.ou an die k. k. Landesregierung zu sttl-lcn, des Inhaltcö: 1. ob die t. k. Regierung dic von: f. f. Fiuanzmiuistcrium iu Bclrcsf dcr umu Lande un-gesprochenen Rückstellung dcs iucamcrirtcu Provinzial-sondcs zugesicherten Vcrglcichsvorschlägc voiu gedachten l^ f. Ministerium bcrcits crhaltcu, uud 2. ob sic gcsou- uen sei, diefc Vorschläge dein Landcsausschussc ,zn dem Zwecke mitzutheilcu, daiuit uoch iu dicfer Scfsion dcm Landtage ciue bezügliche Vorlagc gemacht wcrdcu könuc. Dcr Hcrr l. t. Landcspräsidcnt erklärt, er sei in dcr Lage, deu crslcn Theil der Interpellation schon jetzt dahin zu beantworten, daß mit der Mitte Juli l. I. crflosscnen Entscheidung bezüglich dcr Dotation dcS iländischcll Fondcs zugleich vom 1. t, Fi'.ianz-miuislerium dic alsbaldigc Mittheilung dcr Vergleichs-antrage bezüglich des iucamcrirlcu Proviuzialfoudcs zu-gcsichcrt wurdc, dicsclbcn jedoch bisher noch nicht herab-gelangt sind, übrigens nehme cr keinen Anstand, den Wuusch dcs Landtages dem l". t. Finunzministcrinln mitzutheilen. (Beifall.) Es wird zur Tagesordnung übergegangen. Abg. Savin schcg rcfcrirt über das Gesetz wcgcn Anhaltuug geuiciuschädlichcr Pcrsoncu iu der Zwangs« arbcitöanstnll. Dcr dcm Gesetzentwürfe vorangehende Bericht lautet - Dic ZmcuigSurbeitS-Austalt soll bci Uebernahme dclsclbcn iu dic Lmidtagcwcrlnclllun^ bcfinitiv ^clc^clt locrdci'. Deshalb erscheint cs »vünschcürwcrlh, wcuo dic zcrstrcutcu Direcliorü, welche für dlesc Anstalt uud be-zicyuu^Swcisc ihic Einrichtung bestehen, und wovon als das Hauptoirccliv das in uirlcn Bcslimmuugcil uer-altclc Elrculaic dcS l. l. illyl', Gubcruiums dlto. 18. Iuui 1847, Z. 13857 angcscheu wcrdcu mnß, in ein klares vestiunmcs Gcsctz umgewandelt werden! Dlis vorliegende Gcsctz hat die lcsttheudeu Nur^ lucu theils ganz, theils uiil Ansscheidun^ dcr lmllcllcn, und i'ichl mehr zweckmäßigen Bcstüuuluugcu ausgcnom« mcn, gleichwie das noch uölhi^c densclb^u beigefügt! — Dadurch wird co — alc» c-u Lnndesgesetz — gcgcn anomalc Behandlung bei Notionirmlgcn Schatz und Gc< währ gcbcn. ^tachdcm dcr Slaat cin wichligclü Iulcrcsse h^t, daß dic uotwuntc» ^üdividucu wiikllch gcb.ssnt wcrdcn urld d^ß uichl^cdcijellc nicht auf z^stcu dcr dül^nlichcn Ordnung uud mit Gefahr fnr dic öffentliche Sicherheit ihrc Lcbcnsw^isc fottfühlc», -- so hat dic Negicruug im gauzru Großen dnn Gcsetz^ beigestimmt. Ebcnsu hat dic Regierung bei dem Umstnidc, als cs uur l>>ll!ll war, das Ell>:uutniß auf Elnlicfcrung in dic Zwangsaldcitsunstalt vor dem Vollzüge ihr zur Vorcinsicht vorzulegen, — ertlütt, ein bisher nicht lcservntcs vtccht unch nicht in Auspinch nhmcu zu wvllcu. Dcr Ausschuß hat somit dcn Gcsctz-Entwurf mit Zustimmung und Euwcri'ländlliß dcr Ncgicrnü^ in jenen Pu. lten modificirt uud crgünzt, welche obiger Ertläruug zu culjprcchel! habcu, und a.!au'.'t das vollic^'ndc Gc-setz dcm hotzcu Hanse zur Auuahmc cmpfchlc« zu sollcu. )tachdcui der Berichterstatter scincu Vortrag beendet, wird dic G c ucr aldc b at tc cröffuct. Abg. italtcncggcr crürtcrt dic Frage, ub dcr Landtag zur Erlassung dieses GcsctzcS, welches so wc-scutlichc Ncchtc dcr Slaatsuürgcr berührt, uiit Rücksicht auf das Gcfctz zuu! Schutzc dcr pcrsöulichcn Freiheit wohl berechtigt sei. Nach diesem lctztcrcn Gcsetzc darf niemand scincm gesetzlichen Richter cutzogcu wcrdcn. Ver-haftctc müsscu iuucrhalb 18 Stuud^n cutwcdcr freigelassen oder au die zuständige Bchöroc abgclicscrt wcrdcn. Das Staatsgrundgcsctz übcr dic allgcmciucu Rcchtc dcr Staatsbürgcr vom 21. December l8l^7 gewährleistet die Freiheit dcr Person. Nach § l 1 Ü>. >!>. des Gcscycs vom 21. December 1807, womit das Grundgesetz übcr dic Rcichsucrtrctung abgcäudcrt wird, gehören dic zur Durch führuug dcs Staalsgruudgcsctzcs übcr dic allgcmciucn Rcchle dcr Staatsbürgcr erforderlichen Gcfctzc zum Wirlungstreife des Rcichsrathcs. Dcr Laudcsausschuß habc selbst seinerzeit bei dcr Vorlage dicscs Gesetzentwurfes anerkannt, daß im Rcchtsstaatc das Erkenntniß, wodurch ein Staatsbürger vielleicht auf Jahre hiunuS seiner Freiheit beraubt wird, nur dcn compctenten Gerichten zustchc, uud auf das zu erwartende künftige Polizei-strafgefctzbuch hiugelviescn. Nach dem obcitirten Gcsetzc Z 11 ül. li. gehört dic Strafjusliz' und Polizcistraf- fo-wi: die CivilrcchtSgcsetzgcbung iu dic Eompctcnz dcS Neichsrathes. Das vorllcgcudc Gcjctz fei uicht cinc bloßc Confcqucnz der Ucbcruahme der Zwanqsarbcitsanslalt, sondern cS hat priucipicllc Bcstiuimuugcn. Ucbrigcns unithc cr dem Landtage nicht zu, sciuc eigcuc Eomvctciiz zu ncgircn, svudcru cr wolle uur scinc Ansicht allS-sprcchcn, daß durch dao Votircu des vorliegenden Gesetz-eutwnrfcs als cincs Landcsgesctzcs dcr voin Landtage angestrebte Zweck vereitelt wcrdcn könnte. Für dicfc Eventualität möchte cr cinc Vorsorge gctroffm wissen, uud cr stcllc dahcr, sich cincu Zusatzaulrag in dcr Spe-cialdebatle vurbehaltcud, dcn Antrag, der h. Landtag wolle beschließen, es sei dcr vorliegende Gesetzentwurf, falls fciue Sanction als Landcsgesctz wcgeu Iucompetcuz dco Laudtagcs uicht crrcichbal wärc, dcm hohcu Ministcrium als Reichsgcsctzvorlagc zu übcrrcichcu. Abg. Dr^ Eosta spricht srinc Verwunderung aus, daß hier die Incompctcnz des Landtages ciugewcndct werde; der Laudtag müssc allerdings seine Cumpelcnz streng cil.haltcu, wo dieselbe klar sci, wo aber dieselbe zweifelhaft fci, soll cr au derselben festhalten uud dic Entscheidung dcr Rcichsrczjicruug übcrlasseu; cr beruft sich ferner daranf, daß dcr Rcgicrmuiscommissär im setz erhoben habc. Die aus dcm Gruudgcsctzc, betreffend dic Rcichsvcrtrctung vom 21. December 18npe-tcuz köuuc übrigens uicht mehr iu Zweifel gezogcu ww dcu, nachdcin fclbft in Wien, wo doch am meisten tt" tralistischcr Geist weht, dcr Laubcsausschuß cincn O' lichcn Gesetzentwurf vorgelegt hat. Wir haben a^ keinen Grund, die Vorlage zu verwerfen. Gegen Kal teneggcr bemerkt Dr. Eosta, daß im Falle der A»' nähme seines Antrages dcr Laudtag sciuen Wirkung kreis gewissermaßen jenem dcs Ncichsrnthcs unterordB würde. iNan sollc das Gesetz daher entweder cinfaü aunchmcu oder verwerfen. Er wciöt wcitcrs anf die ^ 8> 10 dcr Vorlage hin, bezüglich deren die Compete»! außer allein Zweifel sei. Es scheine ihm die geringelt Gefahr, wenn das Gesetz dic allerhöchste Sanction nichl erhält, als wein: cs vom Landtag verworfen werde. Ei» Einvernehmen mit dcr Regierung fei übrigens nichl ausgeschlossen, wodurch dic Erlangung dcr Sanction s/ sichert wcrdcn würde. Abg. Kromcr sagt, cr habc vom Vorreducl kcinc geschlichen Gründe vcruommeu; daß dcr Rcait' ruiigscommissär die Eompclcnz dcs Laüdlagcs nicht bc' slrillcu, könne ihn nicht t'estimiucu, das sci slivjcctiv; uic wcrdc rr (dcr Redncr) scine persönliche Ucbcrzcll' gul'g rcr subjcctivcn Ansicht dcs Reg!cruuascommisscn6 uutcrwcrfcn. Wir sollcn selbst eine ^misfc Reife ha' bcu, nian soll uns nicht anderwärts n, die Schulc schickci!. (Heiterkeit.) Ucbrigcns könnc in dcr Eomvettnz' frage uicht zwischen pr^visorisch.u uud defimtivcu Bcstimmuugcu unterschieden werden. Dcm cS nicht zu« slcht, cin Gesetz zu gcdcn, kann cS auch nicht ploviso' risch gebcu. DaS Gesetz berühre dic wichtigsten Rcchtc dcr Staatsbürger, iu dicsciu Puulte lönnc es nicht i» verschiedenen Ländcrn verschiedene Gesetze geben. <2r halte dahcr ciu solches Gcsctz für cin Reichs gcsctz- Dr. Prcuz wcist auf dcn Zweck dcs GeschO tun, wclchcr nicht Strafe, fondcrn Bcsscrung sei, und beruft sich zur Begründung dcr Eampetcnz anf die §s 18 und 1l) dcr Landcsordnun,;. Iu § 18 Abf. 2 Z. 2 wcrdcn Kirchen« und Schulängclc^uhcitcn als Laliors-augclcgcuhcitni erlläit. Nach tz 19 Z. 1 ül. l>. fei dcr Landlag berufen, zu licialhen und Änträae zu slclle'i aaf Erlasfung allgemeiner Gcsctzc und Einrichtungen welche die Bcdinfnissc :md die Woh'.fahit des Landes erheischen. Kromcr cntgcguct. der Vorredner habc dc» § 18 berufcn, schciue abcr übcrfthcn zu haben, paß del» Lcmdtaac hi»isichllich dcr Kirchcn. und Schulangcleacü' hcitcu nur die üähcrcn Bestimmungen inner den Greuzcn dcr allgemciucn Gcsetzc zustehen, übrigens, fchlicßt dcr Redner, wcnn man oiescS Gcsctz mcht als in dic Strafglsetzgcbung gehörig cmsthen will, lönnc man bald Gewißheit haben, man frauc die Zwänss-llngc, ob sic sich die Bcrandung ihrcr pcrsöulichcn Frci-heil gcsallcu lasjcu wollcü, und ma» wcrdc bald dic Majorität gcacu das Gcsctz habrn. Dr. To mau macht auf dcu Zweck dcs Gesetzes aufmerksam, welchen dcr ij 1 dcssclbcn ausspricht, uicht Strafe, sondern Bcsscrnng sci die Bestimmung dtt ZwangSarbcitSanstalt. Ucbrigcns wolle cr constatirc", daß man nunmehr zum dritten male von jener Scill des Hauses (der Rechten) das llare Recht des Landes, selbst gegen dcn Willen der Regierung schmälern l>" lüi) wolle. (Beifall.) Kromer erwiedert, durch scine Acmerkungeu hal>> cr nur beabsichtigt, dcu eventuellen Erfolg des Gesetzes zu sichern. (Dr. Tomau: das ist keine persönliche Be mcrtuug!) Abg. Svctcc beruft sich zur Rechtfertigung dcs GcsctzcS anf dic Praxis; nach dem Gesetze sollte dcr Richter entscheiden, ob dcr Zwängling in dic Arbcit^ anstatt touimcn soll, wcrdc abcr dicS in dcr Pr^,' wirtlich geschehen? Ucbrigcnö seien durch dic nf^ ^taatsgruudgcsctzc dic Rcchtc dcs Laudtages crwe'^. worden. Wir müssen dahcr gcgcn jede Verkürzung selben auftreten. . c> Nachdem sohin auf Antrag Dr. Toman's f^ der Debatte beantragt worden, rechtfertigt dcr ^ «V, crftatter Dr. Saviufchcg die Eompetcnz dcs ^ ^ tagcs durch Bcrusuug auf dcu Zwcck dcs GeschO "',^ auf die Erlläruug des NcgicrmigsucrlrelcrS, ^. ^,. Gcsctz, welches die biclcn zerstreuten Direclivcn zu>a ^ mcufassc, wünschenswcrth sci, die Regierung l)"^' > ^ auf ciu Recht verzichtet, welches sic bishcr ""^^^ nämlich sich das Noliouiruugscrtcuutuiß vor d"" .^ zugc zur Einsicht vorlegen zn lassen, sie habc d"!" ' lich auch die Eompclcnzfrage vor Augcu achabt. ^ Nachdem somit dic Generaldebatte gcschlo^cn. ^ antragt Dr. Eosta, cs möge, wcun 'Niemand M^^^^ oder dcn anderen Punkt cinc Einwcndung z" hadc, das Gcsctz »! z 7 Alinea 1 das Amende-mcnt. daß zur Vermeidung dcs Verzuges dcr RccurS des Notiouirteu bei der ersten Instanz nicht nur anzumelden, sondern auch binnen 3 Tagen anzudringen und sohin dcr Laudcsrcgieruug vorzulegen fei. Nachdem sich dcr OerichlcrstlUtcr sür dieses Aincu-dcmcut cltlä't, wird dassclbc a i'g c u o m m c:,. Mg. Kaltcuegcr bcautragl zu K 10 2. Alinea: „Dcr zahluugsfahinc Zwäugliug ist dem Laudcöfondc nscitzpflichlig" dcn Äcis^tz „mit Freilassung dcö in dcr Anstalt crwoibcnen Utbel-ocrdicnstcs, odcr clhültcucn Gescheulec-." Wird, nachdem dcr Beichte!staltcr zugc-stimmt, angeuo m m c n. Dcr Hcrr k. t. La nd c s prä s i d eu t macht auf dic )llllbwc>!d!<,kl'it dcr Präcisiruug der Alinea 3 dcS § 19: bclrcfftüd Einbringung d^r Vclpflegskoslcll des Notiü' uivten — aiifn'.cllsaiu. Del Ausdruck: dic )l0l!o^iruugs. bchördc ^hat) mil den Aügchörigcn uud dein Landes-au<>schussc die Verhandlung durchzuführen, sci zu ulideterminitt, er schlägt vor, dcnscldcu zu stillsircn: „Die ^ioliuiiirnngt'b.'hüldc hat init dcu Ängchöligcu l>cs Nolioniltcu und dem Landcöuusschussc das ^inu^r->U'l)u>cu zu pflegen und im Falle dcr Zahll.ngsfähicikett sin die Einbeugung Sorg? zu lraacu." Nach kurzer Debatte, an welcher sich dic Abgeord« netcu E o st a, K r o m c r, Kalten c^g g c r bclhciligtt'n, wird drr § 10 nu dcu Ausschuh zur uochlnaligeu V> rat^unl^ uiid stilistischem Präcisinün! zu>i!tt>;nuicscu, zu di'scm Bchufc dieS'tzuug l,:if lOMiuut^n untcr'uiochcn nnd nach Wiederaufnahme dcrseldcu der § 10 3. Alinea mit lwchstchcndcr Fass"l'N: „Uebcr die Zahlung dcr Vcrpflcgslostcn l?at die ^lotiouiiuugsdchördc mit den« AngllM'igell dcs Zwäugliugö und dcm Lmidcsausschusse das Emvcrnchmcn zu pflcgcu und zu cnisch.idci'., uud für die Eiubiiu^iug Surge zu tragen," augeuomlucn. In der Forlsctzliüa dcr Spccialdcbattc cigrcist zum § 14 dcr Herr t. k. Lau des piäsi dcn l daö Wort, um zunächst nnf die slühci besprochene juridische Seite des Ocsctzcs! ^nückzukommcn, uud erklärt, duß die Regierung au dcr Ansicht fcsthallc, duß dic Zwau^sulbeitoanstaltcu dem Etaclisgrundgcschc üdcr ocio Necht uns pcrsöulichc Flei-l)eit nicht widersprechen, die Regierung dclrachtc dicse^ ^lnstnllen dun im ^ 1 dü'scö GcsrtzcS au^ljcsi.'rc!ll,clicu, Zwecke gemäß uls Gcssern:tstc) uicht kannten, widerspreche dahei,- dcm Geist „„d Zwcck dcr Anstalt cdcnso wie ciu ^la^imalmaß der Auhaltuug, durch welches ausgesprochen würde, daß ein nach .", Iahrcu noch nicht gebesserter Zwängling als uuverdesscrlich angesehen uud somit uu-gcachtet dcs uoch uicht erreichten Zweckes entlassen würde. Nachdem dcr Aug. Costa diese Festsetzung durch die Praxis gerechtfertigt, welche lehrt, daß dcr Zeitraum ,^«"!!'^?"'^ ''^°"«tc" zur Bcsseruug eines ^wäng-N cnn^ ^ ""^'"' aber der Bemerk.mg des men ä.^W^sf ""unmt und das Amende^ M^2V^itL^2!!r^^^^^^ ters angenommen. ^ ^cliel)tcljtat^ Nachdem writers Dr. v. Kalte ncqacv sciueu Antrag in Vctreff cucntuellcr Einbringuug dVs ^" .'s als NcichsratlMorlagc mit Bezug auf die Crtiävunacu des Negiclungsvcrtrctcrs zurückgezogen, wird der Gese«-" Entwurf !'n !>!<,<.' angenommen uud in dritter ^esnna öu»ü Bcschlnssc erhoben. ., Dcr Herr Vorsitzende theilt sohiu mit, daß '^, 2 Petitionen: 1. durch Abg. Kaltencggcr die Dillon dcs constitutiouellcu VcrcinS um Gcrücksichti-?/'Ng eiuigcr Wünsche in Vctrcff dcr Aenderung dcr ^üdtagswahlordnnng uud 2. durch Abg. Gariboldi ^s Gesuch dcr Gemeinde Untcrschischt'a um gesetzliche ^^llliguiig zur Umschrcilnmg zweier verkaufter Gc-''clndcweidcparzcllen an die Känfcr - übergeben wur. ^ll. Dieselbcu wcrdcu '!r< uns c c c m M itb ü r ger dem Her» » La nd es g r rick t s r n lb v. Strahl gewordene a, H. 21 u O z c i cl) ü il » ^) wod mit allgemt'mer Theilnahme be-sslüßt. M.i>, lKdcnll'!! stbr, das; Heir v. Strahl »ufere Mille v'l'lM , i,!d,m er dt» Wiittlr in G r a z mio tie sct)0no Iihie.'^it auf sciium Gule Altl^l z>l!lll)!!»^!'n dead-sichligl, Mn> dedcilirU nicht »ünocr, d.n, Hehen dcm Vernehmen nach demi'üchsl aus seiner Feder ein? Gelchichle der vaterländischen Kunst zn crwailen. — (Nachruf.) Wir babtn bcieits das Hinscheiden des Tompl-obsles am llilldolf^velther Kalhedralcapilel tes hochw. Hcnn Äattülum^us Arco, dieses so allgemein ge-aHttten ,l,id verehrten Puesters, erwähnt. Wir erhalten nun aus NudrlfswMb eine w.iterc Mittheilung üder die ungewöhnliche Theilnahme, welche dkser Tranetfall bei der Ar-voiteiung dcs O'tes und seiner Umgebung erregte. Die Äcvöltetung wünscht, daß dieser allgemeinen Theilnahme in dcr Landei^itlmq Ausdluct ^'geben werde, und dies g<^ schichl hicmil. Ter Veicwigte wai >m vollflen Sinne „hülf-reich und gut", wie der Dichter s^t, ci tiocknetc manche Ml,' Thräne und machte sich a«cb in Gnneinoeaügelegenhei-lc» um die Nudolfsweilher verdient. Sein hlriocndcs D.nl» mal hat er sich in dcn Herzen aller Nucolfew^rlh.-r s,cglün-d.t. Güstern um 9 Uhr Vmmltags wuroe s.ine iidische Hülle rcr Ecdc wildergegeben. (5c ruhe im Fiieden! " (Am vorgestern statt gefundenen Lehr er-t«ge) b5üch >''s>^ wild die ncu orqaMltc Lchrerbildun^schule abheilen, ^'i winde beschlossen. einen Lebrerverein z,»r Revision der Schulblicher zu bildei,'. Lehrer Moenit jprach für Trennn»!, dl3 Or^a:ns!cn- und Mchnerdienstes vom ^ehramle. lieber A»l,n/tiesss Ledre,^ besHloß die Versammlung auk eine Pcliliou um VerbcsscllN'g der Lchiergchalle an dcn Landtag, der wir den besten Ersolg wünschen. ^ (Musil,) Hcutl.' spieen bcioe Militär-Vauden im Koiler'schrn Gatten ulicutgeltlich von 3 bis 0 Uhr N^ch« miltag - uno Scnüllig «on l^! biö l Uhr Mnwgs in der SternaUce. -- sThe at er.) Die Saison wurde gestern mit Scribe's Muslelluslipiel: „Glas Wasser" bei Äeleucktung dez äus^ven Schauvlalzes eröffnet. Die Festouucrtule un< ! seres tüchtige» Kclvcllmeislecs Müller, dcn wir mit Ver-!gnuge» willkommen heißen, sand verdienten ÄclfaU. Von ocn Darstellern fanden Fr. Schmidts (Herzogin von Marldorougb) und in noch höherem Mal'e Hr. Verssmann (Volinghroke) A.>clt°nnung. Auch Hrn. Parth (Masham) qelang die Dulckfuhruna seiner Nolle recht ant. Frl. Stefann schien uns als itönigin weniger am Plafte. Die Dalsttllciiü der Abigail (Frl. Conradin) war sichtlich bestrebt, ihrer Nulle zu genüge», und zeigte hie und da recht hübsche Anläufe und ein warmes natürliches Spiel. Das Publicum zeigte sich fehr animirt und befriedigt und cs wurden am Scblußc des dnllcn Actes sämmtliche Darsteller gerufen. — Heule wild uns in dcr „leichten Person" ein alter Bekannter, Hr. Komiler Müller, ohne Zweifel einen luftigen Abend bereiten. /Mildmlgsllmitt für Dnchdrucktt. S o uutag, dcn 20. September, Nachmittag 2 Uhr, Generalversammlung. Tagcso^'du u ng: 1. Bericht des Dclegirtcn Herrn Arleth über dcu crslcu allgcmcincu Buchdruckcrtag in Wien. 2. Antrag von 24 Mitgliedern in Betreff einer PrciSaufbefseruug. ! 3. DringlichkcitSautrag des Ausschusses in Betreff einer Petition au dcn hohen Landtag, betreffend den Drnck dcr Schulbücher für das Laud Krain. 4. Autrag dcö Ausschusses in Betreff der Vermin« dcrung dcs Lchrliugöstauocs. 5. Allfällige Anträge. Jus dru Landtagen. Salzburg, 14. September. Bei dcr Berathung dcs Laudcsausschußbcrichtes übcr dcn Bau ciuer Eisenbahn übcr Hallciu uach Pougau nud Piuzgau wird der Kotlcr'schc Autrag augenoinmeu, dahin gehend: Es seien d e Ncgicruug uud dcr Ncichsrath driugend zu ersuchen, jcdcs Eisenbalniuutcrnchmcn zu unterstützen, welches eine directc Bcrbindnugsbahn zwischen Wlcn und dem Lande Tirol auf östcrrcichifchcm Boden durch Obcrsteiermark uud Salzburg bezweckt. Es fei der Unternehmung zur Pflicht ;n machcu, dafür zu sorgen, daß die Eisenbahn das Land Salzburg in möglichster Läugc durchziehe, und daß für dcn Fall, als die Nnlcruehmuug mit dieser Bahn die Stadt Salzburg nicht direct berührt, eine Verbin dung mit der Kronlaudshauptstadt hergestellt wird. Hicr auf erfolgt die zweite ^esuug und Auuahmc dcr Regie» runaMorlageil und betreffs der Abänderung der Land taqswahl- und Gcuieiude-Ordnuilg, und des Gcsctzeut wurfes bezüglich dcs Vorganges, weuu ciu Abgeordneter in llutclslichuug uud Strafe verfällt, cudlich dcs Gesetz cntwurfcs übcr die Wahlberechtigung der Frauen. Troppau, 15>. September. Die Landesooran-schlägc für daö Jahr 1868 wurden festgestellt und die NcchnnncMbschlnssc für 186? genehmigt. Die Regie-ruugsvorlagc über die Freithcilbarkcit von Grund und Boden wurdc unverändert augenommcn. Neueste M Trieft, ls». September. Dcr amerikanische Ad-miral Farragut ist hicr ciugetroffcn und verbleibt in Tricst zehn Tage. H c r u! anustadt, I5i. Scptcmbr. Heute wurde dic Natiousuuiucrsität cröffuet. Dcr provisorische Graf dcr Sachscuuatiou bctoutc in der Eröffnungsrede, daß die Ncgicruug kciucn Eingriff in die gesetzlichen Rechte dcr Sachscnnatiou beabsichtige. Bukarest, 14. September. Gestern wurde die außerordentliche Kammerscssion eröffnet Der Minister Präsident verlas dic Thronrede dcs Fürsten. Belgrad, 15. September. „Vidovdcm" m ldet: Drei vcrciuigte bulgarische Insurgcntcnbanden, zwischen Philipopcl uud Bazarchit vou dcn Türken erreicht, schlugcu sich dcuuoch nach dcm Balkan durch, woselbst Hadji Dimitri mit seiucr Bande cin türkisches Blockhaus erfolgreich angriff, wobei 200 Türken gefallen sind. Toulon, 15. September. Bei der gestern statt' gcfuudcuen Deputirtcuwahl wurde der Negicrungsccmdi-dat Peyruc gewählt. Telegraphische Wechselcouvse N','37 16. September. bperc. Melallique« 5^.70. — l^>prrc. illletallique? mit Mai- und '.'lovemoer-Ziuse,!5. — k)pcrc.?iütwnal Aulchen6<^.80. - i^ttOer Hlüllt«>m>!'bn! 79.!)6. — Vantacüen 702. - Ereditacuen 204.20. '>!l,::don 110 35. — Silber 113.50. — K. t. Ducatm 5.53. Das Postdamftfschiff.Memania." Capitän Bardua, welches am 20, August von Hamburg abgegangen, ist nm 9. September wohlbehalten in NewHort angekommen. Das Postdampfschisf „Hammouia," Capitän Meier, am 1. September von New-Iork adgeaangcu, ist am 11. d. M. in Cowcs angekommen und hat alsbald die^ Reife nach Hamburg fortgesetzt. M 1556 Imdel und Die lieurigc <3rute. Man lani, annchme», daß im 2'llchsch.ülle aller Länder die Wcizn! ernte gut, die Nossg(ner»le mittelmäßig die Ooislenelnle unlcr Miltcl wa> reu. dic Haselllnl^ uno die Hülienfinckleinle ^inen Turch-schnittöcltlaq liefern, di^ Kaelosfelen.lc dagege-ü ziemlich w.ii hinter cincm solHen ^uriictd leiben wild. Geringe Cinten hc»^ den siemackt u»d dcdnise» deshalb mehr oder weniger oer Einfuhr! die Prooinz Prluj;,,,, Galizien. ei» ciioßec Theil Rußland-?, nameullich die Oslsleprodlnz«», Schweden uno slorlreqen, der Sildcn Italiens, Epani.n und Poltugcil, wohl a» der Ss:den Frantlcichö. Hicizu lommen nuch als cvnllantc Konsum« utcn all^wättigen (Äelreide^ die Schweiz und England, da bbire Läudrr icldst in ren d.slen Jahren ihren Vedalj an Getrcid? nicht sell'st c:zkle!>. illnch geerl,-let habcn lind lönucn ron ihren Ecnteplocueten mehr ot».r weniqcr all^iübren -. Baiern. Wlirltlmder^ V^den, Hessen, die Rheiuprooinz. Mülncn, Nn^lü, Nun:ä»icn^ Bosilicn, Nmelila, ^l'.lsllnliln. Unter Äen!lss>chti^n>ss aller einschlagenden Moment? dilifte nliin sich i.i dn Annahme nictt ilien, daß die Wci^npslijc, da dic Hcui.' >,n Weizen ^iit war unv die Hauptploduelioilöl^lldet tiesel Getreidelt cincu dldeuteuvcn Uebeischuß zur Gmfuhr hadcu, von der Zeit an noch mel'r sii'ken weiden, >vo der amelilainsHe Wlizen aus den enlopa'lsch.n Märlt,n erjä'einen wild- dcch sich die Nogqenpreisc hchauplcn werden, da die E«nle i« Roggen in Deulschland übcroll nur line miltclma'bige, in den mei-lten Gouvernements Nußlandö eine jchleckte war, Ungain, Rumänien und Amerila aber mir velhältnißmäßig wenig vun dicscr Vaare auoftlhi-en: das; sick oucb tic Ge,s. Scplemder, Äuf dcm heutlgru 3>iariie fluo n-ichienlü: 5, Wachen mit Getreide nnd >! Waqen mit Hol; Hurchschuiltö-Preise. st. ll. fi. Ir. st. ll. ,1. ,l, Wn;^ü Pr, Metzeu 4 50^ 5, 20 Butler pr. Pfnud - ztall,si,ilch .. -24------- Heiden ,. .'> — A W Schweiurstrisä, „ -24------ Hnse ., ^:<0 2i»2 Schupftnfleisch „ — 15 — - jknlünilj „ — 'l 15» Hähndel Pr. Stiick — '«) - - ^rdiipss! „ 1 .'iN Tllnben „ - l5>------ Linsrn ,. ';-..- Hcu Pr, Zentner — W — ^rl)je,l „ .'l K)------- Stroh „ — »>N - - Fisolcii ,. 4 50— Holz, hart.,pr,Klft.------? 5iN Rindl«schmalz Psd. — ^ — — - weichet«, „ --------5>5»<> Schweineschmalz „ — 45 — — Wrin, rother, pr. Bpeck. frisch, ,.—3«!-------- Eimcv--------l».. — geräuchert,. —40,'------ — >r>ciß^r ,<------Ilj- M^leiiruso^isckj« Ac^liachllinqell ill Lliilwch. ^ - H ^" T ^ ^ ^ " " ,^?^ sillÜl Ml,. :«4.f>7 -z- l< l ,'vindsti'sl h>7b'el' 10. 2 „ N.' :^5.,< ^.:5»,<> windstill , haldhcilcr 00.,,,, 10 „ Ab., 325.s>:< >-14.- üjO", um 1 9° jiber deni Normale. Mchbllau und l»ic writcre Verarbeitung >iescr Pjiall.te. Pon Adolf Gaudia, II. Die Stengel dieser Pflanze l'cstcheil aus einer dünnen Haut, deu ssasern uud dem Kern oder Hol;. Diese Theile sind unter einander durch ciu harziges Wesen vcrlumdcu. Uni nun die reinen Fasern, als den eigentlich branchliaren Thl'il, von der oberen Haut und ! dem inneren Kern loszumachen, muf; man die Verbiß dung dieser Theile zerstören, welchcs aus folgende Weise dewcrlstclliget wird ^ Nnchocin dic Kiio^ii (Knoten) worin der Same fitzt, mit der Raufe oder Ncffc nbgesmifl wordcü sind, so dringt man die Slengel in die Nösic, d. i. man legt sie zwisclM eingeschlMuc Pfähle ili fließendes Wasser, beschwert sie mit Slroh uud Steinen, damit sie nicdersililen, uud läßt sic ctwa eine Woche lang liegen. Dadurch löset sich dcr harzige Schleim auf, uud die Fasern trennen sich leichter von dcr Haut uud dem Holze. In fließendem Wasser wird dcr Flachs weißer nlö im stehenden. Man muß adcr wohl acht geben, daß dic Fasern scllist uou Fäulniß nicht angcgriffcu werden, Das Kennzeichen dcr vollendeten Nöslc ist, wenn man einige Stenge! um die Finger wickelt und sich die Haut au dem dicken Ende lcichl ablöset. Mch dem Rösten ipüll man sie im Wasser rein ab und breitet sie auf einer Wicsc düi:nc auociuauocr, wo sie wiederum vierzehn Tage lü? vier Wochen liegen, damit die Tonne und der Thau das Rösten vollenden. Die von dcr Sonne uud ^uft schou ziemlich gc-trockneten Stengel bindet mau uuu iu Bündel lind lcgl sie zum Darren in eiu hiezu bestimmtes Darrhaus (Ich beziehe mich in Betreff eines best con-struirtcn Darrhauses auf meine Angabe in 0 cr Laibachcr Zcituug vom 14. und ! 5. April 18«; 8.) Iu Ermanglung eines Darrhauses stelle mau die Äüudcl iu eiuen ausgchcizten uud vou Oluth gereinigten Vackofcn. Die schlechteste und gefährlichste Darre ist beim offenen Feuer, wie es hier zu ^nde üblich ist. Wenu dic Stengel recht hart getrocknet siuo, so springt die äußcrile Haut wle Glas uon den Faseru ab. Nach dieser Vorarbeit befreit man die Fasern vou dcr Haut uud den» Holze, durch das Ärechcn uud Schwiu-geu, uud bereitet den Flachs zum Spinnen. Ich habe diese wichtige Pflanze hier sehr in Detail behandelt, da ich mich in meiner Praxis so vielfach überzeugte, daß die Reihenfolge der Vchandluug uicht so gcuan uud streng beobachtet wurde, als die Wichtigkeit und Nutzbartcit dieser Pflanze es erheischte, und durch Nachlässigkeit uud Uutcuutniß ein Gcspinnst erzielt wnrdc, woraus das Gewebe uur die halbe Ausdauer darbot. Zum Acschlusse muß ich uoch dcr Mauipulatiou erwähnen, mittelst welcher man den Flachs vcrfciucru, ihn seidenartig lind dcr Baumwolle ähnlich znbcrci-tcn kann. (5s wäre zu wünschen, daß die fleißigen kraiui-schcn Wirthschaftsfraucn sich zur Nachahunma herbei-ließen, worin die sächsischen Frauen schon lobcnswcrth vorangegangen sind. Will man die Flachsfascrn weicher nnd wollartigcr machen, so muß man den natürlichen Leim, dcr dic Stcifigteit derselben verursachet, gänzlich zerstören uud wegschaffcu; dies geschieht am besten durch Behandlung mit Vaugcilsalzcu. Auf diesem allgemeinen Gruudsatzc beruht jene Veredlung des Flachses. Einige von den mir bclauutcu Mitteln, dcrcn man sich schou vielfach vedicut, will ich hier auführcn. Man inacht eine starte ^auge vou Holzasche, nimmt auf jcdcs Pfund Flachs .'1 Loth scharfe Seife. Ein Voth gelbes Harz, ein halbes ^oth Glasgallc, ein halbes Loth Weißwurz und zwei Hände voll i'lüchcusalz. Alles dieses wird gröblich pulvcrisirt in die Lauge gethan. Daun wickelt man den gehechelten Flachs auf kleine runde Stöcke, um das Verwirren zu verhütcu (doch uicht so dicht uud zu dick, damit die Brühe durchdringen kann) und legt ihn so in die Brühe in den Kessel, und läßt ihn 48 Slnnden laug beizen; anfangs kann die Lauge etwas sieden, hernach aber ist cs genug, wcuu sie nur heiß bleibt. Darauf spült mau die Hölzer im kalten Wasser ab, wickelt dcn Flachs los, und legt ilm <> Tage laug ans die Bleiche. ,vo er begossen wird. Wcuu er trocken ist, bringt man ihn wieder auf die Hölzer, beizt ihn noch^ lualS iu obiger Lange uud wäscht ihu wieder ans; dauu ist cr fertig. Eine zweite Methode ist diese.- Man legt 100 Pfuud gehechelten Flacl.S in gc sä'ltigtcs Salzwasscr (das ist solches, worin so viel Salz aufgelöst wird, daß sich keines mehr auflöset, soudcru sich auf dcu Boden setzt) oder Mccrwasscr, uud läßt dcu Flachs dariu ^ Stuudcn bcizcn. Uuterdcsscu verfertigt mau c'mc starke Lauge von gleichen Theilen uugcloschteu Kalks und Buchcnaschc. DiescS scihct mau durch ciu dichtes Tuch. Das Salz wird darauf vom Flachs im Flußwasscr cck gespült uud dieser in cincm eisernen Hcsscl mit dcl Lange drei Tage lang bei cincm gclindcn Fcucr gc-kocht. Er muß aber iu ciucm großen Tuche eingeschlagen sein, daß cr uicht aubrcuuc. Nun spült man ihu im Flußwasscr aus uud sie-oet ihn noch ciucn Tag mit schwächerer Laugc: alsdaiui wird cr durch !4tügigcs Bleichen so weiß nud fein, wie Seide. Mit Bauniwollkammeu, welche clwas mit Ocl bc feuchtet wcrdcn, gibt mau ihm die l^cswlt dcr Baum wollcnblättcr uud um der ucucu Baumwolle die gchörigc Elasticität zu gcbcn, rollt mmi die Blätter iibcr glatte, zwei Zoll dicke nnd zwei Schuh laugc hölzerne Walzen, bewickelt sie mit Papier nnd legt sie eine halbe Stunde laug iu cincn nicht zu heißen Backofen, das; dic Faden nichl versengen. Null trampelt man sie wieder mit den feinsten Vanmwbllcul'ämmen. Po» 100 Pfuud Flachs erhält mau !«) Pfund Baumwolle. Ein lli'tcs Mittcl: Mau gicßc iu fi^cn kupfernen, unucrzilmten 5?cssll S^!zlc>u^e uud ciuc Llschc von Birkenholz mit wühlte-sielen! lcbcndigcin Kalk zu gleichen Thcilcu unlcreinau^ dcrgcmischt, bis die Lauge zu cincui düinici'. Vrci wird. Iu dicseu Brei legt man eine Schicht feinem Flach?, streuet wieder Asche und Kalk darauf, daß dcr Flachs damit ganz bedeckt wird, daun wicdcr eine ucuc Schicht Flachs, nud so abwechselnd wcitcr, bis dcr Kcsstl ans eine Elle oder 14 Zoll hoch vom obcicm Rande hcr unter voll ist. Dcr übrige Raum wird mit Salzlauge angefüllt. Dies erhält man nun 10 Standen laug gleichmäßia. kochend über dem Feuer uud füllt bei dcm alluiähligcn Villlochl'u immer mit frischer Lauge nach. Hierauf w-rd dcr Flachs in kalter Salzlauge ausgespült, voisichtin mit dcu Händen gcricbcu, daim mit Scifcnwasscr gc waschen und so mit dcr Scifd zum Bleichen ausgelegt. Wälncud dcr Blcichc muß cr oft umgcwcndet uud mitWasftr bespringt wcrdcn, uud wcnu cr bis z'ir erfoidcrlichcn Vcißc gebleicht ist, splilt man ihn wieder iu reinem Wasser ans und klopft und ttocknct ihn. Zuletzt bereitet mau dcn Flachs cbcn so wic will lichc Baumwolle und legl ihn 24 Stuuden lang zwi-scheu zwei Bicltcr uuttr ciuc P cssc. So h»! ma" dann cinc lüustlichc Aaumwolli: und man erhält nocti dazn um dic Hälflc Vaumw^llc mehr, als man Flachs verwcudct hat. Ans dcm Vorangc^.anacneu löiintc lnan dfn Schluß ziehen, daß mau durch tüustliche Bn-ciluna. dcs Flachses dic Seide und Baumwolle leicht ci.tdchrcn könnte, wcn» wir von dcu Ländclu, die dicsc nin ineislcu ploducircl» ciumal abgeschnitten wären. Die Verarbeitung dcr Baninwolle zu feiucn ZcU' gcu ist uicl all.r als dic Bcnütznug dcr Seide" 5" eben dcm Zweck, und ich glaube uichl ohuc Glund, daß man nntcr dcu scideueü Klcidcr«', welche iu dcl Bibel und andcrcu Schliftcn crwähut weiden, Bcuil"' wolle zu verstehen habe, so wie auch dcr >!>>>»', del Griccheu nichte audcrcs als dic Baumwolle sei. ^ die Baumwulle künstlich die Seide, und dcr Flachs t>lf Baumwolle vertreten kaun, so wiuc zu wünschcu, d^ dieser so uutzbarcu Pflauzc, dcm Flachs,', die ai^c Ausmcrfllmlcit gewidmet, würde. Pcrlunworllichcr Rrdaetenr: Ignn; v. ttle, n m n '! r> _. ^<»l'l'l>tti»<»»'»i.islisscrc Halinnc; . für Inonsiriepapicre aber hielt die flanc Tendenz an Drvift» '"' Klll^llzl'^.l.lU)l. Valuten blieben eher flauer. Geld flüssic,. Geschäft unerheblich. Deffentliche Schuld. ^. des Etacuc« (für 100 fl.) Geld Waare Iu ü. W. zu 5p/) . . . 93.75 94. Hilbcr'.Auk^'n vou I8«!4 . . iu5p^t. sür10l)ft, ?i.__ 7,59 ')lat.-Äill. mil I>n:.^ioup, zu ü«/„ «1.70 <>1 «0 „ „ „ Äpr.-Coup. .. 5 „ ki.70 »!1 80 Hietallique« ...... s> „ f>?.7o 57 ^) detlo mit Mni-^oup, „ 5> „ 57.W 5>^ - detto.....„ 4>„ !,l,f,o 52^.. Mit Verlos. 0. 1.163^ . .', 1K6 50 1075.0 ,. ,, « I«5)4 . . .77.- 7?'25 „ „ „ 1«!l.-Obli^. >1iiebc,ös.5O 66.— Siebenbürgen ... „ 5 „ ?1.<'5 7ö.— Bnloviua "....„ 5 ,, 65. - 66.50 llnss. m. d. «>..E. 1867 „ 5 „ 7-i.— 7:l.— Teiu.U. m. d.H.-E. 1867 „ 5 „ 70.^5 70.75 Actien (Pr. Stilck), ^iaiionalbau!...... 717.- 71l»,— "ialicr sserdiuaudS-Nordbahn zu 1000 sl. ü. W.....1845-1850- Krcdtt-Ansillll ?u 200 fl. i>. W 20Ü.40 2(>'.»,60 N. 0, E«com.-Oes. ^>500sl. ö.3«. 650 - 634 — «lat5c!scilb.-Grs. zu ii00 fl.CM ,°f^,^Fr.....'. 5>51 50 251.75 Älllf. ^ll,. Bahu zu 20l. ... CM. 160.50 liiO 75 Sild,-i!ordd,Ver,:B.2O0.. „ 148 50 148.75 Süd.St.-,l.-veu.u,z.-«.V.200ft. ö. W. oder 500 Fr. . . . i«4.90 185.- Geld Waare Gal.Karl-kud.-N. z.200si.EM. 208.25 208.50 Bohm. Weftdllhn ,,n 200 fi. . 151.50 151.75 Oes!.Don.-Hau,pj,ch,-Ges. «-^ 52l.— 5?3.— Ocs:crrcich. L'.oyd in Trieft Z >I 236.— 238.— Nlen.Dampfm.-Aclü. . ' . 370.— 380.— Pester itttt'.'nlirücte .... i38.- 440 — Anglo-Austria-Banl ,,u 20<» ft I6I,— 162.— ^'emlierg Czsruuwil)er Aclieu . 184 50 185.— Bersicher.-Oescllschaft Douan . 254 - 258. Pfandbriefe (für loo fl.) National- ^ bant auf ^ verloöbar zu 5°/« !i? "l0 l'7.60 '.'ialionalo.auf«.W. uer!osb.5 „ 92 80 W.— Ung.Vod..Ered.-Anst.zu5'/, „ 'i2.— 92.25 Alls,, osi. Vudüil-Ercdit'Aiistall rrrlocbü!,' ;u 5"/, in Silber 102.— 102.50 Uose (pr. Otilck.) dred>A.f.H.u.O.z.100fl.ä.W. 137,^5 137.^0 Hou.-Dmffsch,-G.z.100fl.CM. 92.-- 93 50 Stadtgcm. Oseu „ 40 „ ö. 3U. 30.50 31,— Ester^!,^ zu 40 fl. CM. 160.— 163.— Salm „ 40 „ „ . 37.- 38.- Geld ^50 Palffy zu 40 fl. CVc. 32 -^ .>^.. ^lary « 40 „ „ . 3!5'0 ,^ ^» St. Geuois „ 40 „ „ . 30.5"»^ Windischgrcitz „ 20 „ ,. . 20.^ ^l.50 Waldftcii! „ 20 „ „ . ?»"" ,550 Ke^leuich „ 10 „ „ . I4.b" ^.^ Nndolf-Hllflm'.g 10 „ ,. . 1^"" W e ch se l. ^ Äimwtt) Augsburg für 100 fl siidd. W. "5 75 ^.'^ Fraiilfurt u.M. 100 fl. detlo ^'^ 84.75 Hamburg, für 10» Mart Vanlo ^4> ^,,^^, London für 10 Pf, Sterling . l^,s/, 45,70 Pnris sür 100 Franiö . .' . ^ ' K. Müuz-Ducatcu . 5 fl. 50 lr. >' ^ ^'^ ^ Nllpulcouiid'or . . 9 „ l9 .. ^ " _' „ Nnss. Imperial? . - ,. .^/' , ^ 69 ,. Ver>!lni!thalcr . . 1 .- "»'" ^.; „ 25 „ Silber . . 113 ,. ^ " Kraiuische OruudentlaMing«'^" ^ ^ ^ v°t„°M,ma.: 86 50 <Äeld. ^