(Potaiiiu plai'*n» » Roto*ini.| Deutsche Zeitung _ Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat Gchriftleitung und «erV-ltung: PreLernooa ulira S, Telephon Rr. 21 (inUrnrbait) i «»,««»preis« für da» Inland: vierteljährig Dw. halbjährig «0 Di«. gan,. »ntündigungen werden in der »erwaliung zu bUligften Gebühren entgegengenommen f jährig >«> Din. Für da» Ausland entsprechende Erhöhung. Einzelnummer Din 1-50 Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 86 | Celje, Sonntag, den »v. Oktober 1932 ^ 57. Jahrgang Totengedenktag Unsere ganze gegenwärtige Zeit ist so beschaffen, daß für sie das entsprechendste Fest der Totenge-denktag ist. Während man in früheren Jahren aus dem lebendig brausenden, farbigbunten, stürmenden Strom der Zeit diesen einen Tag herausnahm, ihn mit den stillen Blumen des Herbstes und den bleichen Denkmälern der Friedhöfe erfüll«, ist jetzt unser Leben selber wie ein dauernder Novembertag, apathisch und widerstandslos geworden. Schon seit langem scheint es nur noch Sterbendes zu enthalten. Man nennt diesen Zustand Weltwirtschaftskrise. Er ist aber nicht nur eine Wirtschaftskrise, sondern die Menschheitskrise. In deren Grab sind so viele Hoffnungen, so manche gesunde Arbeit, sind Freude und Fortkommen gesunken. Viele Millionen ledens-starker Menschen stehen auf dem Trümmerfeld eines einst reichen Lebens. Die geheimnisvolle Kluft, die die Lebendigen von den Toten trennt, ist deshalb — man möchte so sagen — kleiner geworden. Als man noch von der mit glühenden Rosen geschmückten, unbedenk-lichen, fröhlichen, so schönen Tafel des Lebens auf-stehen muhte, um an einem Tage die toten Lieben zu besuchen, da wurde einem vor den ruhevollen Gräbern und Grüften das Herz schwer. Je lieber einem der Schläfer da unten in der Zeit seines Ledens gewesen war, um so schwerer wurde uns das Herz vor Leid, daß er nicht mehr die wunder-baren Freuden des Lebens genießen, nicht mehr mit uns in seinem rosigen Lichte atmen konnte. . Unser heißes Leben wehte der Tod mit schauriger Kälte an. Mit den Toten verband uns als stärkstes Band der Schmerz darüber, daß sie schon und zu früh hatten sterben müssen. Wir erkannten nicht die Größe der Erfüllung, das Glück der Vollendung, die Seligkeit des körperlichen Nichtseins in dem Bild der beweinten Gräber. Es ist heute etwas anders geworden, will uns bedünken. wenn wir durch die die herbstliche Sonne der Gräberfelder schreiten. Das Leben erscheint uns heute anders und auch der Tod. Nicht konnte das Millionenopfersterben der jungen Soldaten im Welt-krieg ohne Einfluß bleiben auf die Einschätzung dieser größten Di»ge auf Erden: des Ledens und des Todes. Und unsere Lebenstasel ist verwüstet. Die Wonne des Seins kann uns nicht mehr so groß erscheinen, daß in unserem Schmerz um unsere Toten nicht der große Trost vorwiegend wäre: Sie haben sie überstanden, alle diese Sorgen und Widerlichkeiten, Befürchtungen und Ungewißheiten, aus denen das heutige Leben der Menschen besteht. Wenn wir am Tage Allerheiligen auf unseren schönen Friedhöfen stehen und im Geiste unsere Lieben, die da ruhen, wieder lebendig sehen, dann muß inmitten der Lichter und Blumen der Ge> danke erlösende Süßigkeit haben: Hier enden alle Sorgen, hier ruhen die Glücklichen, die Vollendeten? Politische Rundschau Ausland Deutschland fordert Achtung der Minderheitenrechte Deutschland, das gewiß keinen Ueberstuß an Freunden besitzt und daher auf die wohlwollende Haltung der Großmacht Italien den größten Wert legen muß, scheut es dennoch nicht, zugunsten der nationalen Minderheiten in Italien einzutreten. Da in so offener Weise bisher keine andere Großmacht aufgetreten ist, müßte man erwarten, daß man e» besonders in Slowenien Deutschland zu Dank wissen sollte, daß es ein so gewichtiges Wort auch für die slowenische Minderheit in Italien ausgesprochen hat. Bekanntlich zeigten sich bisher — und besonders gegenwärtig — die slowenischen Tagblätter sehr deutschfeindlich. Wir übersetzen aus dem Ljubljanaer „Jutta" nachfolgenden Bericht: Die „Deutsche Allgemeine Zeitung", die in engen Beziehungen zur Regierung Papen steht und besonders enge Verbindung mit dem deutschen Außenami hat, ver° öffentlich! unter der Aufschrift „Ein offenes Wort an die Adresse Italiens" einen Artikel, in welchem das Verfahren Italiens mit den natio-nalen Minderheiten scharf kritisiert wird. Der Artikel erweckte in den diplomatischen und jenen Kreisen, die sich mit dem Minderheits-probiern befassen, große Aufmerksamkeit. Im Artikel heißt es u. a.: In Europa bestehen zwei Gruppen von Staaten. Die eine ist für die Revision der Friedensverträge, die andere für die genaue Er-süllung dieser Verträge. Italien aber richtet sich nach dem Wind und man kann es sowohl der einen wie der anderen Gruppe zuzählen. Aus der einen Seite verlangt es die Erfüllung der Friedensverträge, wann immer ihm dies notwendig erscheint, auf der anderen Seite ist es aber für die Revision der Friedensverträge, sobald ihm dies besser in die Rechnung paßt. Der Autor beschreibt dann um-fastend die Arbeit der deutschen Delegation im Völkerbund hinsichtlich des Schutzes der nationalen Minderheiten und unterstreicht die Erklärung Strese-mann» im Jahre 1926, der öffentlich das Verfahren Italiens mit den nationalen Minderheiten kritisierte. Das Blatt fährt dann fort: Der Faschismus ist auf dem Nationalismus begründet und man sollte glauben, daß gerade die Faschisten am leichtesten den Standpunkt Deutschlands verstehen würden. Italien müßte unter den ersten Staaten der Welt sein und das nationale Fühlen anderer Völker ver-stehen. Befindet sich doch gerade Italien unter den-jenigen Staaten, die am energischesten für ihre Leute im Ausland kämpfen. Dies zeigte besonders das Heiterer Liederabend des Männergesangvereines in Maribor Als Gast: Das humoristische Quartett des Männergesangvereines in Celje 22. Oktober. Unionsaal „Auch Nein« Dinae können uns entzücken" Paul Heyse — Hugo Wolf im .spanischen Liederbuch". Es muß nicht gerade der Tristan oder die Eroika sein, daß den Hörer ein Hauch jener ur-tümlichen Mysterien und süßwühlenden Gnaden anweht, die man zusammenfassend mit einem Wort bezeichnet, dem oft gebrauchten, aber noch öfter miß-brauchten Wort: Kunst. Auch einem Walzer, einem Tango, einer Polka kann, dies natürlich zunächst im mterpretatorischen Sinne gcmeint, unter Umständen dieser Hauch entschweben. Ja, so gewiß es ist, daß es genug Leute gibt, die sich Künstler nennen, im Grunde" aber verkappte Schlächterseelen sind und denen es mühelos gelingt, das Größte im Reich« der Kunst, woran sie sich mtt derbem Zugriff wagen, einen Beethoven, einen Wagner, einen Bach klein-zuschlagen, so fast steht anderseits auch, daß der wirkliche Künstler auch noch aus einem Gassenhauer allerhand Fünklein zaubern kann, allerhand Leben und Geheimnis, von dem die Schlächterseele, die fingende, geigende, klavierspielende, deklamierende Schlächterseele keine Ahnung hat. . . Es ist die alte Geschichte: nicht nur an das „Was" kommt es an, öfter und mehr noch auf das „Wie". Nicht der Beruf macht den Künstler, sondern seine Berufung. Und in diesem Sinne kann man oft erleben, wie die sogenannten „Gelernten", die sich mit oier, fünf und sechs Jahren Konservatorium ausweisen, in Grund und Boden beschämt werden von den so-genannten Dilettanten, die zu ihrer künstlerischen Legitimierung nichts haben als das bißchen — Berufung. Das humoristische Quartett aus Eelje (es be-steht aus den Mitgliedern des dortigen Männer-gesangvereines, den Herren Willi L ö s ch n i g g, Erich Blech in ger, Alexander Ai strich und Dr. Alfred Iuchart, mit ihrem Wegweiser und musikalischen Schutzengel Herrn Dr. Fritz Z a n g g e r am Klavier) hat nun diese Berufung in allerreich, stem Alaße, daß jedem Urteilsfähigen und Urteils-willigen das Herz im Leibe lacht. Quartett aus Celje? hör ich den Freund in der Ferne fragen, den Freund in Novisad, in Beckerek, in Beograd, in Graz, in Wien oder was weiß ich wo. Aus Celje? Das ist doch die hübsche kleine Stadt an der Sann, aber schließlich doch auch eins von den zahllosen Provinzneslerln, in denen (gewisser-maßen weltordnungsgemäß) alle» klein zu sein hat außer den Gottsöbersten und ihrem heiligen Dün- kel . . . Ute, wird auch schon was sein! Za lieber Freund in der Ferne, es i st etwa». Ist in seiner Art etwas ganz Besonderes, etwas Allerliebstes, ganz Bestrickendes, fast Vollkommenes, wert, daß man seinen noch ganz jungen Ruhm verbreite. Das Quartett aus Celje sollst du gehört haben, lieber Freund! Da stehen vier Menschen auf dem Podium, musikglühend, klangbesessen, aber anspruchslos. be> scheiden und fast ein bißchen unbeholfen und r eigen ihre hellhörigen Ohren einander zu wie Liebende, die sich ja kein Wort von den Lippen des andern entgehen lassen wollen, und singen. Singen mit Zungen, fast möchte man sagen Engelszungen, die nicht der teure Gesangsmeister in Berlin oder Wien (die Stunde zu 20 Schilling), sondern nur die un-bändige Liebe zur Musik, die Begeisterung sür's Schöne gelöst hat. Singen Kleinigkeiten, Gewicht-losigkeiten, musikalische Nichtigkeiten, darunter freilich manches Altwienerische von Niveau und Haltung, aber auch ganz moderne Schlager oder was man so nennt, verdammt niggwijche, an denen man im Kaffeehaus fast unwillig vorbeizuhören gewohnt ist, die aber in ihrem Munde plötzlich irgendwie an Sinn, Bedeutung und Beziehungsreichtum gewinnen und vor allem schön werden, schön, wie wohl auch noch die häßlichsten Negerbabys schön sind in den Augen derer, die sie hegen, in den Armen ihrer Mütter... So singen die vier Menschen aus Celje, singen, jubilieren, trällern, imitieren allerlei Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 86 Beispiel in Aialtci, wo die Italiener «ine bewun-dernswerte Beharrlichkeit in der Minderheitsfrage bewiesen. Warum will also Italien auf dem eigenen Territorium dem fremdstämmigen Element nicht die gleichen Rechte zuerkennen, wie es sie für seine Leute in der Fremde fordert! Deutschland ist zwar Italien für seine Unterstützung bei verschiedenen europäischen Fragen dankbar, aber einmal muh auch die Fra ge der deutschen und der anderen natio-nalen Minderheiten in Italien bereinig« werden. Mit Schweigen läßt sich diese Frage nicht lösen. Die Lage ist aber jetzt so, daß diese Frage ehestmöglich aus der Welt geschafft werden muh. Dies wird sowohl im Interesse Deutschlands wie im Interesse Italiens selbst sein, wenn Italien noch weiter auf die Mitarbeit Deutschlands bei oerschie-denen anderen, für Italien ebenso brennenden Fragen rechnen will. Ein permanenter Ausschuh des Nationalitätenkongresses in Genf Entsprechend einem Beschlusse des letzten in Wien abgehaltenen Europäischen Nationalitätenkon-gresses hat sich soeben in Genf ein permane n-ter Ausschutz des Kongresses konstituiert, dessen Aufgabe es sein soll, auch in der Zeü zwischen den Tagungen des Kongresses zu allen Fragen, die die Kntik am Verfahren u. s. w. betreffen. Stellung zu nehmen. Zum Präsidenten des Ausschusses wurden der katalanische Cortes-Abgeordnete I. Estelrich und zu Vizepräsidenten, der deutsche Abgeordnete im polnischen Sejm C. Graebe und der unga-rische Vertreter im rumänischen Senat Professor v. Balogh bestimmt. Ein „Tag der Auslandpolen" In ganz Polen ist der im Ausland lebenden Volksgenossen an einem besonderen Tage — dem „Tage der Auslandpolen" gedacht werden. Kardinal-primas Dr. Hlond, Protektor des Vereins für das Polentum im Auslande, erlieh einen Aufruf, in dem es u. a. heißt: Die Brüder in der Fremde zu retten, ist heilige katholische und polnische Pflicht. Diese Mission hat der „Verein zur Fürsorge für das Ausland-Polentum" übernommen, dessen Pro« tektorat ich innehabe. Seit sechs Jahren enfaltet er eine rege Tätigkeit der Betreuung, eine Aktion, die nicht einen Augenblick aufhören darf, da die Emigranten mehr denn je der Obhut bedürfen". In ähn-licher Weise äußerte sich die katholische Presse-Agentur in Warschau. In einem anderen Aufrufe wurde darauf hingewiesen, wie schlimm sich die Wirtschaftskrise auch für das Ausland-Polentum auswirke, in-sofern Bindungen mit dem Mutterland? sich lockerten, weil es beispielsweise an Mitteln fehle, um polni-sche Bücher anzuschaffen. Es ist etwas Merk-würdiges! Blätter, wie solche in Polen, die soviel klares Verständnis für die Pflege ihres Voltslums bezeigen, worin sie ein Vorbild für andere Völker sind, dieselben Blätter führen eine entgegenge setzte Sprache, wenn es um fremdes Volkstum gehl. Da ist z. B. der Krakauer „Ilustrooani? Ia^dond-Artigkeiten und Jazzband-Unartigkeiten. machen allerhand Scherze, schütten ein Füllhorn von köstlich launigen Einfällen aus und erfüllen den Raum rings mit Wohllauts Seele, Heiterkeit, Jugend und Anmut, einer Anmut, die ihre Wirkung nicht aus den seichten Quellen der Routine, sondern aus dem tiefen Born eines reichen Herzens schöpft. Und das Publikum unten wird nicht müde zuzuhören, «klatscht sich Zugabe um Zugabe, bleibt wie fest genagelt sitzen, da das Konzert schon längst zu Ende ist und statt 18 Nummern, die das Programm ver-hieß, deren 25 erklungen sind. Es ist, als ob die Harmonieseligkeit der „lustigen Vier" irgendwie ab-färbte auf die Gesichter im Publikum, die auch ihrerseits zu lächeln beginnen und heiter, hell und freundlich werden, als streiften sie für ein paar Stunden die entstellenden Schleier ihrer Sorgen, ihrer Kümmernisse und ihrer Feindseligkeiten ab. Und die vielen „Leute" da unten, werden zu eben so vielen „Menschen" . . . Und die Menschen zu Kindern, in denen der harmonische Wohllaut allerhand Assoziationen und Fantasien weckt. Wie schön wär's, denkt man, wenn die Haßknäuel dieser Well sich entwirrten und auflösten, sozusagen ab-rüsteten zu lauter solchen „Viererreihen". Die mühten ja nicht alle singen (beleibe nicht, sie könnten ja davon auch kaum leben und es gibt gewiß noch Wichtigeres auf dieser Welt), aber sich auf Harmo-nie abstimmen und die Herzensmetodic ihres Nachbarn erlauschen wollen, daß mühten sie. Wie schön Kurjer Codzienny", ein Blatt, das sämtliche gegen alle Minderheiten gerichteten Aktionen zu einer Ent-Nationalisierung derselben systematisch stützt, selbst mit Methoden recht bedenklicher 'Art. dieses Blatt fand anläßlich des „Tages der Ausland-Polen" Worte, die sehr eindringlich, voll Verstand-nis, auf die Pflicht der Pflege des eige-nen Volkstums hinwiesen. Urteil bezüglich des Reichs-kommissariats in Preußen Der oberste Staatsgerichtshof in Leipzig hat auf die Beschwerde der Regierungen von Bayern, Baden und Preußen gegen die am 20. Juli er-folgte Einsetzung eines Reichskommissars für Preußen, was die genannten Regierungen als unge-setzlichen Akt angesehen wissen wollten, der Reichs-regierung zur Gänze recht gegeben. Das Reichs-gericht sprach aber gleichzeitig aus, daß die Ein-führung des Reichskommisfariats kein Hindernis ist, daß die frühere preußische Regierung noch weiter Preußen im Reichsrat, Staatsrat und im preußi-schen Landtag vertritt. Demgemäß gibt es jetzt in Preußen gewissermaßen zwei Regierungen, weil sich auch die sozialdemokratische Regierung Braun wieder ans Regieren machen will. 21 Kandidatenlisten Für die deutschen Reichstagswahlen am 6. No-vember wurden 21 Kandidatenlisten von 24 eingereichten Listen bestätigt. Die erste Liste ist die natio-nalsozialistische, die letzte die Liste des .Kampfverbandes der Arbeiter und Bauern.' Vor allem Sicherheit. dann erst Abrüstung Die ftanzösijche Kammer nahm den neuen Ab-rüstungsentwurf Herriots an. dessen Einzelheiten jedoch noch nicht bekannt sind. Bei seinem Entwurf legt Herriot das Hauptgewicht wiederum auf die Sicherheit, dann erst kommt in zweiter Linie die Abrüstung. Der wesentliche Punkt der Maiimal-abrüstung ist die Herabsetzung der aktiven Dienst-zeit aus 9 Monate, wobei jedoch die Reserven ver-größert, eine Miliz organisiert und die militärische Erziehung der Jugend obligat sein würde. Ueber-dies verlangt Frankreich für diesen Fall Garantien von England und Amerika, daß diese es in ma-terieller und moralischer Hinsicht nicht isoliert lassen werden. Das Schicksal Europas Der Ljubljanaer „Jutro" berichtet: Der frühere französische Ministerpräsident und Finanzminister E a i l l a u r weilte dieser Tage in Wien, wo er einen Vortrag über die Weltkrise hielt. Den Journalisten erklärte er, daß die Krise in der ganzen Welt in allen Staaten viel schwerer ist als man allgemein glaubt. Diese Krise bedrohe die Zivilisation und be-deute vielleicht deren Ende. „Mir gereicht es zur großen Genugtuung", sagte er, „daß ich diese Ent-wirklung vorausgesagt habe. Zu Beginn des Jahr- Hunderts habe ich den Krieg verhindert, im Jahre 1917 forderte ich den Verftändigungsfrieden, was ich teuer bezahlen mußte. Im Jahre 1924 sagte ich den Franzosen, daß die Stunde der großen Reue gekommen sei. Viele traurige Voraussagen meines Buches ..Meine Gefängnisse" sind leider in Er-füllung gegangen. Heute aber sage ich, daß es nur zwei Alternativen gibt: Entweder kommt Europa zur politischen Befriedung und zur Wirtschastsver-ständigung oder es wird verschwinden. Russischer Fünfjahrplan für Aus-rottung aller Religionen Der Rat der Bolkskommissäre hat ein neues Dekret erlassen, das einen Fünfjahrplan zur vnll-ständigen Ausrottung der Religion und oollkomme-nen Vernichtung der Kirche in der Sowjetunion zum Inhalt hat. Noch in diesem Jahre soll ein genauer Plan über die Schließung aller Kirchen und Gotteshäuser aufgestellt werden: im Jahre 1933 sollen alle religiösen Zellen innerhalb der Familie und alle religiös gesinnten Personen aus staatlichen Aemtern und Betrieben entfernt werden: bis zum Frühjahr 1937 soll jedes religiöse Leben in der Sowjetunion faktisch ausgerottet sein. Seide Raneherzähne a&Ä mein« Z6hn«.Rach teri» «öligem Gebrauch blendend weil,» Zübne. Notzde« dieselben durch viele, Rauchen braun und unichbn wir»«,. Ich werde nichts andern mein q«. brauchen ai» Cd>oiodonl> v.. Hoch verff, »ton «ilanfl« nur die rtiie Worodon!-Zahnpaste, Tube Din. 8.— und Dln. 13.— und we it listn itriatz dafür zuruck. Aus Stadt und Land Die Staatspensionisten im Draubanat. Nach dem Stand vom Sevtember beziehen von der Ljubljanaer Finanzdirektion ihre Pensionen 3911 Beamte, 1526 Beamtenswitwen, 786 Lehrer, 417 Lehrerswitwen, 1437 Eisenbahner, 512 Eisenbah-nerswitwen, 67 Eisenbahnerswaisen, 939 Gagisten, 516 Gendarmen. 105 Witwen nach Gendarmen. 45 Offizianten, 85 Provisionisten, 4582 Invaliden. 3434 Witwen nach Invaliden, 192 Gnadengaben-empfänger. 215 Erziehungsbeiträge und 1313 ver-schieden«. Zusammen empfangen auf dem Gebiet des Draubanat? 19.141 Personen Pensionen und Unterstützungen. Die Hochzeit Ver „Mih Europa". Die europäische Schönheitskönigin von 1939, die Grie-chin Äliky Diplarakos. hat jetzt in Paris den Sohn des Industriellen WeiDer geheiratet. Weiller ist der Aufsichtsratvorsitzende der bekannten Motorenwerke Gnome und Rhone. Die Hochzeit fand mit außer-ordentlicher Pracht statt. In der Stadt des Herrn Bürgermei-fters Czermak, in Ehicago, kam dieser Tage ein eleganter Herr zum Direktor der im nächsten Jahre statt-findenden ungeheuren Welltausltellung und kündigte könnte es auf dieser Erde sein! Ja, so kindisch wird man vor lauter Freude, so naio-dumm vor lauter Wohlklang und Dankbarkeit-- Es scheint uns überflüssig, unsere Begeisterung über die Leistungen der „lustigen Vier" mit dem Pelzchen einer spezifisch-musikalischen Terminologie zu verbrämen. Scheint uns überflüssig, von ihrer unfehlbaren Intonationssicherheit und Reinheit, ihrer rhythmischen Präzision und Akkuratesse zu sprechen, überflüssig zu sagen, wie subtil sie dynamisch schattie-rett und welch' unvergleichlich intime Wirkungen sie dadurch erreichen, überflüssig zu betonen, welch' wohl-abwägender Kunstverstand sich schon in der Hu-sammensetzung des Programmes äußert, das sich, beim Volksliede beginnend, zu wahren Heiterkeit»-erplosionen steigert. Es dünkt uns auch überflüssig, etwa die Vorzüge des einen gegen die des anderen besonders abzuwägen, überflüssig von der alocken-reinen, leicht ansprechenden Höhe des ersten Tenors (Löfchnigg), von der eminenten Musikalität und Subordinationsfähiykeit des zweiten Tenors le bezeugen, dah sich der Gebrauch de« Iranz-Ioses-WafferS für den durch Essen und Trinken überladenen VerdauungSweg als eine wahre Wohltat erweift. Das Iran,-Iosef-Bitlerwa'1er ist in Apotheken. Drogerien und Zpevrcihandlungen erhältlich. Celje Konzert des M. G. V. Wir machen neuer-lich auf das Konzert des Cillier Männergesang-Vereines am ^November im Kinosaale des Hotels Skoberne aufmerksam. Der Kartenvorverkauf findet in der Buchhandlung der Frau Flora Lager-Necker-mann statt. Wir sind heute in der Lage, das Pro-gramm des Wiener Konzertjängers Ladislaus Kemeny bekanntzugeben. Der Künstler singt die Solls in den Schubertchören „Ständchen" (Grill-parzer) und „Nachtheile" — außerdem die Lieder: Josef Haydn: Mit Würde und Hochheit — aus der „Schöpfung", Josef Haydn: Antwort auf die Frage eines Mädchens, Brahms: Ständchen, Schubert: Geheimes (Goethe), Wolf: Verschwiegene Liebe (Eichendorff) Nicolai: Ständchen aus der Oper „Die lustigen Weiber von Windsor." Gerade mit den zuletzt genannten Stücken hat Kemeny in Maribor ungeheuren Erfolg gehabt. Der liebens-würdige junge Künstler wird bei entsprechender Stimmung des Publikums gewiß bereit sein, noch Zugaben aus seinem reichen Vorrat zu spenden. In, übrigen sind die Chorproben im vollen Gange und versprechen ein herrliches Gelingen. Die große Fuge aus den „Jahreszeiten" von Haydn wird mit einer Orchesterbegleitung gemacht, die eigens für diese Aufführung vom Herrn Kapellmeister Ma* Schönherr, Maribor. arrangiert wurde. Zwei heitere Szenen von Haydn und Mozart, welche ja bekanntlich innige Freunde waren, werden einen heiteren Ton in die feierliche Grundstimmung des Konzertes bringen. Hoffentlich wird die schwierige Arbeit des Vereines in einem vollen Saale die entsprechende und verdiente Resonanz finden. Der Iosef Ponten-Abend, der am 4. November häue stattfinden sollen, mußte mit Rück-ficht auf die am folgenden Tage vom M G. V. gegebene Haydnfeier, ferner auf die Gustav Adolf-seiet am 6. November auf unbestimmte Zeit ver-schoben werden. Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 30. Oktober, wird im Gottesdienst um 10 Uhr vor-mittags das Reformattonsfest gefeiert und im An» schluß daran das hl. Abendmahl gespendet. Am 31. Oktober, dem eigentlichen Festtag, der für die evangelische Schuljugend gesetzlich schulfrei ist, findet die Jugendseier um 9 Uhr in der Christuskirche statt. Raucher t! Räch Gebrauch der „Diana"- pasta werden Ei« sich wie neugeboren fühlen. Preis: i« ~'" m~ ~u' " »ormaltub« 5 T>rn, Doppelt«be Din 8.— erfolgreich vormachen: mit bescheidenen Mit-teln Schönes und Großes zu erzielen. Heißt das nicht: sich aus den dunklen Wettern dieser Well ein Bündel Sonnenstrahlen stehlen und damit ins eigene Innere flüchten, in das eigene und das Herz des Freundes, daß es darinnen ein wenig warm und licht werde? Denn das Beste und Größte im Menschen ist doch seine Seele, die allein Wunder wirkt, indem sie umso größer wird und umso herrlicher wächst, je dürstiger und beengender, je Neiner und kleinlicher die Welt rings um sie ist. Und die Seele weiß neben den Hymnen, die sie anstimmt, auch ein Liedchen davon zu singen, wie sehr und innig sie auch „kleine Dinge" entzücken tonnen, Hermann Arisch. Miran Viher Ein neuer Stern am Geigerhimmel Vor der gesamten Grazer Presse und einem erlesenen Kreis geladener Gäste stellte sich am 22. d. M. der kleine Geigenkünstler Miran Viher aus Celje vor. Ein schmächtiges Kind mit einer winzigen Geige unterm Arm betritt das Podium. Das Ge-ficht, aus dem geistige Frühreife spricht, ist schmal, blag, scharf gezeichnet und wird von einer Fülle pechschwarzer Haare umrahmt. Was aber diesem seltsamen Antlitz schon heute einen eigenartigen Aus» druck verleiht, der zur durchaus kindlichen Gestall einen starken Kontrast bildet, das sind zwei nacht-dunkle, wissende Augen, zwei Augen, die tiefes tretern Anklang gefunden, Mar Oswatitsch wurde mit aufrichtigen Glückwünschen bedacht. Unser h. p.-Mitarbeiter, welcher der Pressevorführung in Zagreb beiwohnte, wird darüber in unserer nächsten Blatt-folge berichten und eingehend Kritik üben. Am Allerheiligentag wird der städtische Autobus ungefähr jede Viertelstunde auf den Fried-Hof fahren; am Tage vor und am Tage nach Allerheiligen werden am Bahnhof zwei Autobusse zur Verfügung stehen, die nur beide Friedhöfe fahren weroen. Der Fahrpreis den städtischen oder auf den Umgebungsfriedhof trägt 3 Din. Die, Friseurgefchäfte in Celje und Ga-berje sind ab 1. November Sonntags den ganzen Tag geschlossen, an Samstagen dafür von >/,8 Uhr früh bis S Uhr (21) abends ohne Mittagpause offen. — Am Allerheiligentag (Dienstag) wird in den Friseurgeschäften von V,8 bis 11 Uhr vormittags gearbeitet. Seltenes Weidmannsheil. Dem bekannten Nimrod, Herrn Fritz K o n f i d e n t i, bescherte Diana am 21. d. M das seltene Weidmannsheil, einen ganz kapitalen Gamsbock im Gebiete des Okreselj erlegt zu haben. Der Bock, nach fachmännischer Schätzung mindestens 12—14 jährig, weist nach der nach Der Bedarf au hrpreis au auf auf be- Seit« 4 Deutsche Zeitung Nummer 86 Ouadt-Riegler'schen Bewertungsformel der Knuten 85-78 Einheiten auf, eine Wertung, welche auf allen Trophäenausstellungen berechtigtes Aufsehen hervorrufen wird. Autzerdem war m ein Meister- • schütz auf nahezu 400 Schritte! Gründung einer Kreditgenossenschaft der Ttaatsangestellten. Am 22. Oktober fand in der Restauration des Rarodni dom die gründende Hauptversammlung einer Kreditgenossenschaft der Staatsangestellten für den Bereich des Kreisge-richte« Celje statt. Jeder Genossenschaftsanteil be-trägt 100 Din; die Bürgschaft ist zehnfach und hört zwei Jahr nach Austritt aus der Genossenschaft auf. In den Verwaltungsausschutz wurden gewählt die Herren: Dr. Dolnicar, Richter des hiesigen Kreis-gerichts, Kocjan, Prof. Lenassi. Mocan, Proselc, Vengust und Voglar; Stellvertreter: Berdnik, Kosutnik, Savelli und Zorko: in den Aufsichtsrat: Bervar, Cepus, Cvahte, Fink und Zemljic: Stell-Vertreter: Burdian, Kovac und Mocivnik. Die Ge» nossenschaft zählte am Tag der gründenden Haupt-Versammlung 36 Mitglieder. Der Verwaltungsaus-schuh wurde bevollmächtigt, beim Verband der An-schaffungsgenosfenschaften in Beograd einen Kredit bis 500.000 Din aufzunehmen. Die Elektrizität in unserer Stadt ist nicht gerade das Billigste, namentlich durch die letzten Steuerzuschläge ist sie noch teurer geworden. Ader sie mutz sein und es erscheint heute fast aus-geschlossen, daß jemand, der an das elektrische Licht gewöhnt ist, zur „milden" und riechenden Petro-leumlampe zurückkehren könnte. Ueberdies sind die Geschäftsleute an den jetzigen langen Abenden auch für ihr Geschäft auf gut funktionierendes elektrisches Licht angewiesen. Datz hie und da einmal eine Störung eintritt, wer wollte dies bei einem so kom-plizierten und weitreichenden Drahtgewirr allzusehr benörgeln! Man wartet halt dann bei der Kerze eine kleine Viertelstunde, bis die ausflammende Helligkeit es einem jedesmal wieder zum Benutzt-sein bringt, was für ein unvergleichliches Licht doch das ektrische Licht ist. Solche Störungen kommen zuweilen in der ganzen Stadt vor. Man sei tole-rant! Run gibt es aber Viertel, die von den Stö-ningen besonders bevorzugt werden, so daß sie fast jeden Abend eine Zeitlang in schwarze Finsternis versinken. Dem Interessenten schwillt allmählich die Galle, denn er denkt an die Elektrizitätsrechnung, die er ja ohne Störung bezahlen mutz. Wenn je-mand z. B. Friseur in einem solchen Viertel ist und gerade eine Dame mit gewaschenem Kops in der Arbeit hat, dann mutz diese zehn Minuten mit nassen Haaren auf die Fortsetzung der Kunst warten. Es gibt Furcht vor Verkühlung und die Dame bleibt beim nächstenmal in einem solchen Geschäft aus. Wie kommt der Steuerzahler dazu, durch die elektrische Störung empfindliche Geschäftsstörungen zu er- dieses interessanten Abends. Datz Miran Viher auch diese beiden Programmnummern in vollendeter Art spielte, braucht nach dem eben Gesagten nicht wunderzunehmen. In Frau Mirca Sancin hatte der junge Künstler eine oerlätzliche und durchaus musikalische Mitgeftalterin und Begleiterin. Der Abend bedeutete einen vollen Erfolg. Miraiz Viher wurde vom anwesenden Publikum als kleiner Abgott gefeiert. Jeder Erfolg aber ver pflichtet! Ein grotzer Erfolg aber verpflichtet zu noch Größerem. Ueber die frohen Feste des Konzertierens seien die s» notwendigen sauren Wochen ernsten Studiums nicht vergessen! Möge dem kleinen Künstler, der bereits heute zu den grötzten Hoffnungen be-rechtigt, die Möglichkeit einer ruhigen Weiterem-wicklung nicht genommen werden! Den Namen Miran Viher und auch den Carlo S a n c i n s, des ausgezeichneten Geigen- Iädagogen, der selbst ein famoser Geiger ist und ahrelang dem weltberühmten Zika Quartett ange-jörte, aber wird man sich merken müssen! H. W, Graz. Memento Kannst dem Schicksal widerstel>en, Aber manchmal gibt es Schläge. Will's nicht aus dem Wege gehen, Ei — so geh Du aus dem Wege! Mutzt nicht widerstehn dem Schicksal, Aber mutzt e» auch nicht fliehen! Wirst du ihn, entgegengehen, Wird's dich freilich nach sich ziehen. __Goethe. leiden?! Wir möchten die Aufmerksamkeit der matz-gebenden Faktoren auf den Häuserblock lenken, der eingerahmt ist von der Cankarieva, Kralja Petra, Aleksandrova und Gubceva. Die dort mit fataler Häufigkeit auftretenden Störungen geben uns An-latz zu dieser Mahnung. Wenn die Leitung über-lastet ist und die Sicherungen durchbrennen, wird es doch Mittel geben, die diese Mängel beseitigen! Statt eines Kranzes für den verstorbenen Vater des Privaten Anton Rode hat Frau Gabriele Glisii den Bettag von 100 Din zugunsten der alten und schwachen städtischen Armen gespendet, wofür ihr der städtische Armenrat seinen herzlichsten Dank ausspricht. Die Jahrmärkte, die seinerzeit so zahlreich besucht wurden, datz sie die ganze Gegend als Fest empfand, weisen fest einigen Jahren einen so geringen Besuch auf. datz sich die Frage erhebt, ob es sich überhaupt noch auszahlt, solche Märkte abzu-halten. Der Ursulamarkt am vergangenen Freitag, sonst populär und grotz, war ebenfalls nur schwach besucht. Raubmord und Verbrennung des Opfers. Am 14. Oktober brannte in Zagorje bei Pilstanj die Keusche des 72-jährigen Vinko Jazbec bis zum Grunde nieder. Da nach dem Brande der Besitzer der Hütte nirgends zu seheu war. fatzte man den Argwohn, datz vielleicht ein Verbrechen geschehen sei, und richtig fand man am Brandherd verkohlte menschlich.' Knochen. Die Gendarmerie forschte nach und verhaftete den kaum 21-jährigen Burschen Janez Koprioc. Dieser gestand nach anfänglichem Leugnen ein, datz er mit dem Allen einen Stteit wegen einer gestohlenen Zange gehabt habe. Hiebei habe er den Jazbec niedergeschlagen und dann den Leichnam, nachdem er ihm die Uhr abgenommen hatte, in den Keller geschleppt. In der folgenden Nacht habe er, um die Spur des Verbrechens zu verwischen, die Hütte eingeäschert. Der jugendliche Verbrecher wurde dem Gerichtsgefängnis in Kozje übergeben. Seine beständige Bitte lautet: „Hängt mich nicht auf!" fei/tt «»/-> u. Stammofisune /cunn nocA scf'tn efitte -P LJl'BLJANA CELJF. M AK1BOK Alt'ktiAQciroYii 4 Abkerceva 3 SloTentka 18 Unglücksfälle. Der 28-jährige Tischlerge-Hilfe Albin Ottokar aus Zgornja Hudinja geriet am 19. Oktober mit der rechten Hand in eine Ma-schine, die ihm den kleinen Finger zerfleischte. — Dem 18-jährigen Mechanikerlehrling Ivan Mirnik aus Celje flog am 19. l. M. beim Schweitzen von Eisen ein glühendes Stückchen ins linke Auge, das schwer beschädigt wurde. — Am vergangenen Sonn-tag abends brach sich bei einem Sturze die 28-jährige verheiratete Arbeiterin Maria Fiis in Ga-berje das Bein. — Der 10-jährige Schriftsetzerssohn Stephan öekulin aus Nova vas bei Celje produzierte sich am Sonntag, dem 23. l. M., auf einem gespannten Draht als Seittänzer! hiebei fiel er 4'/, 's tief zur Erde herab und erlitt Verletzungen an den Händen und Fützen. — Der 52-jährige Schmied und Besitzer Anton Petek wurde am vorigen Sonntag abends auf dem Heimwege von Ponikoa nach Slatina von mehreren Burschen über-fallen und mit Latten verprügelt; er erlitt schwerere Beschädigungen am Kopf und am ganzen Leib. — In Medlog bei Celje fiel am Sonntag abends der 52-jährige Arbeiter Bartolomäus Konec auf der Stratze so unglücklich, datz er sich den Kopf schwer verletzte. — In Pristava bei Konjice kam das einhalbjährige Försterssöhnchen Rudolf Slatinsek am Montag unter eine Fuhre Sand- die Räder brachen dem Kinde beide Beine. — Der 22-jährige Taglöhner Ferdinand ^gajner aus Vojnik erhielt am vergangenen Sonntag bei einer Rauferei mehrere schwere Wunden an der linken Schulter und am linken Vorderarm. — In So. Ozbalt bei Ponikoa brach sich der 17-jährige Knecht Alois Mlinaric bei einem Sturze das rechte Bein. — Der 56-jährige Keuschler Anton Semic brach sich am 24. Oktober das linke Bein im Gelenk. e&lit f/tc cMrau. Um ■ifsLann, ine/ ,fernste"- ^&cAuAc, (/$e auf wTaten httui. LJUBLJAXA CKLJE MAKIBOR Qleilali&ka nl. 4 ASkerfeva 3 Slovonska 18 Polizeinachrichten. Der 27-jährige be-schäftigungslose Kellner Josef 3p., zuständig nach Videm bei Krsko, sowie der 38-jähnge arbeitslose Fleischergehiife Franz W. aus ömarje pri Jelöah erwarben sich in verschiedenen Gastwirtschaften ihren Unterhalt mtt Hazardspielen, wobei sie ihren Opfern kräftig zur Ader Netzen; sie wurden am 21. Oktober von den Polizeiagenten ausgehoben und dem Be-zirksgericht übergeben. — Am 21. Oktober stahl ein unbekannter Dieb einem Handelsgehilfen aus Sv. Peter na Medv. sei. aus einem Hausflur in der Klavniska ulia ein grün und rot lackiertes Fahrrad im Wert von 800 Din. — Am 20 L M. wurde auf dem Wege von der Zriniskega zur Gregorciceva ulica ein Taschenmesser im Wert von 200 Din ver-loren. — Am 21. Oktober gegen 11 Uhr vormittags kam am Hauptplatz eine schwarze Leder-geldtasche mit einer mittleren Geldsumme in Verlust. — Am vorigen Samstag wurde vor einem Haus in der Herrengasse ein blaulackiertes Fahrrad ohne Marke und Nummer (Wert 4—500 Din) gefunden. Uhren, Goldwaren auf Teilzahlungen ohne Preisau fachlag. Jlger, Maribor, iiosposka ulica Nr. l&. Todesfälle. Am 20. Oktober starb im Allg. Krankenhaus die 47 iährige Besitzersgattin Josefa Dolinsek aus So. Magdalena bei So. Pavel pri Preboldu, die sich am 18. Oktober zuhause beim Sturz von einer Leiter das Rückgrat gebrochen hatte, an den Folgen der Verletzung. — Am gleichen Tage starb ebendort die 70-jährige arbeitslose^Tag-löhnerin Anna Kocijaz aus Pristava bei ^?kofja vas. — Am 21. Oktober starben im Allg. Kranken-Haus der 37-jährige Heizer Miro Trojnar aus Sp. Hudinja und der 72 jährige arbeitslose Tag-löhner Ivan Breznik aus ötrmce bei So. Kristof nad Laskem. — Am 21. Oktober starb in Ga-berje das 4 Monate alle Feldwebelstöchterchen Nada Grubor. — Am 24. Oktober starb im Allg. Krankenhaus der 23-jährige Besitzerssohn Andrea» Kramersek aus Bezooica bei Vojnik. — Im 'Mg. Krankenhaus starb am Donnerstag die 37-jährige Auszüglerin Theresia Mercun aus Bcaslooce. Den Apothetennachtdienft für die kom-mende Woche, und zwar vom 29. Oktober bis ein-schlietzlich 4. November, versieht die Adler-Apotheke, Mr. Ioo Toniic, am Hauptplatz. Stadtkino. Heute Samstag, 29, und Sonn-tag, 30. Oktober, noch die deutsche Tonfilmoperette „Ein Lied, ein Kuh. ein Mädchen". In den Haupt-rollen Gustav Fröhlich und Martha Eggenh. Ab Montag, den 31. Oktober bis einschlietzlich Mittwoch. 2. November, der grotze deutsche orien-talische Tonfilm „Kismet" (das Schicksal). In den Haupttollen Gustav Fröhlich, Ditto Parlo, Anton Pointner. Original orientalische Musik. Wegen seiner grotzartigen Inszenierung bis jetzt der teuerste Ton-film. Diese 2 Grotzfilme soll niemand versäumen? Vorstellungen: wochentags um '/,9 Uhr abends, Sonntag und am Feiertag (Allerheiligen) um '/,5, '/,? und 7,9 Uhr abends. Maribor Kammermusttabend. Am Samstag, dem 5.November, veranstaltet das bekannte Krämer-Trio aus Graz im Rahmen des „Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes" im Saale der „Zadruzna gospodarska banka" einen Kammermusikabend. Die Mitwirkenden. Herr Pro-fessor Krömer, Konzertmeister Michel und Frau Grete Mascher - Pelikan, die uns schon wiederholt mit ihrer Kunst erfreut haben, werden diesmal einige besondere Perlen zu Gehör bringen. Wir machen schon jetzt auf diesen beson-deren Kunstgenutz aufmerksam. Die Anweisung der Ruheftandsge-bühren an die Staatspensionisten erfolgen so verschieden, datz diese nicht wissen ob sie die Pen-sionen am 1.. am 15. oder am letzten des Monates bekommen. Greise warten geduldig Tag um Tag aus ihre in manchen Fällen mehr als kärglich be-mejsenen Ruhestandsgedühren. Wäre es nicht mög. lich, ähnlich wie es in der Tschechoslowakei und in Oesterreich geschieht, die Ruheständler im Wege der Presse zu verständigen, an welchem Tage sie ihre Pensionen erhalten werden. Die genannten Staaten können auch vielfach diese Gebühren nicht auf einmal flüssig machen und deshalb verlautbaren sie dann in den Zeitungen die Tage, wann dies ge« schehen werde, und zwar geschieht dies dort in An-betracht der Krise, unter der wir ja alk leiden, in zwei, ja auch in drei Raten. Aber wissen tun es bann die Betreffenden im vorhinein, wann sie damit rechnen können. Wäre dies nicht auch bei uns möglich? Die Unterbringung der Obdachlosen, die in der Baracke in der Kralj Matiazeva ulica bisnun noch wohnen, von dort aber über Antrag Nummer 86 Deutsche Zeitung Seite 5 des städtischen Physikales au» sanitären Gründen delogiert werden müssen, macht unsem Gemeinde« vätern große Sorgen. Wer sich einmal die Mühe genommen Hai, die erwähnte Baracke, die nun au» gesundheitspolizeilichen Gründen abgetragen soll, zu besichtigen, der wird es einigermaßen begreifen, daß die Stadtverwaltung den bekannten Apell an die Hausbesitzer vergebens gerichtet hat. Diese armen Leute sind durch die Not eben schon so weit mit ihren Möbeln und auch ihrem Habitus herunter-gekommen, datz es nun wirklich nur mehr Sache der öffentlichen Hand sein kann, sich ihrer anzunehmen. Wie im privaten Leben, ist man auch in unserer Gemeinde wirtschaft nur zu gerne dazu geneigt, un-angenehme Dinge möglichst auf die lange Bank zu schieben. Der Winter steht vor der Türe und man hat nicht das Kleinste vorgekehrt, um unserem Ob-dachlosenelend zu steuern. Warum? Weil es eben noch nicht so drückend war; die 20 Familien mit annähernd 200 Familienmitgliedern hoflte man doch noch da und dort irgendwie hineinzustopfen. Jetzt erst erinnerte man sich unseres semerzeitigen Vor-schlage? und will einige Familien in ihre Heimats-gemeinden abschieben. Aber der Rest? Reichlich spät fiel es schließlich doch irgendjemand ein, datz man im benachbarten Oesterreich sowie draußen im Reiche in der ersten Zeit nach dem Kriege große Teile der Bevölkerung in ausrangierten Eisendahnwaggons untergebracht hat. Nun ist alles für diesen rettenden Gedanken Feuer und Flamme. Sicherlich ist er einer der zweckmäßigsten und vor allem, was als da» wichtigste Moment gewertet werden muß, rasch und mit geringen Mitteln durchführbaren Vorschläge, die auf diesem Gebiete gemacht worden sind. Nur einen Haken hat die ganze Sache noch. Wer ist in der Frage der Zuweisung solcher Waggons, die ja tag-täglich demontiert werden, eigentlich zuständig? Sollte dies der Verkehrsminister sein, so möge man sofort an unseren Abgeordneten herantreten, damit die Zustimmung zur Freigabe solcher Waggon» nicht erst im Frühjahre erfolgt. Wenn schon in einem Falle, so sicherlich in diesem würde sich das Sprüchwort bewahrheiten: Wer schnell gibt, doppelt gibt! 2m übrigen sollte man jedoch etwas rigoroser vorgehen und Elemente, die nicht in unseren Ge-meindeverband gehören und eine gewisse Zeit be-reits arbeitslos sind, in ihre Heimatsgemeinden schicken. Es würde sich vielleicht verlohnen, in gewissen Zentren Perlustr erungen geschickt vorzu-nehmen, wobei man wahrscheinlich auf manch einen Wohnraum stoßen würde, deren Bewohner alles andere als in unserer «ladt heimatsberechtigt sind und denen es schwer fallen dürste nachzuweisen, von was für Einkünften sie eigentlich leben. Auch dies wäre ein Weg, unserer Obdachlosenfrage zu steuern, der überdies den Vorzug ausweisen würde, der billigste von allen zu sein. Feierliche Einweihung des neuerban-ten Kirchleins des Jesuitenordens. Sonn-tag. den 30. d. M, wird Fürstbischof Dr. Anton Karlin das vom Architekten Mai Czeiie neuerbaute Kirchlein des Jesuitenordens einweihen. Von da an werden dann regelmäßige Gottesdienste abge-halten werden. Diese finden an Sonn- und Feier-tagen um 6 und 9 Uhr vormittags und um 6 Uhr nachmittags statt. An Wochentagen wird täglich um 6 und 7 Uhr früh je eine heilige Messe gelesen werden. Am Allerseelentage wird wie alljährlich auch heuer vom slowenischen Frauenvereine eine Zählung der Friedhofbesucher vorgenommen werden. Das städtische Autobusunternehmen hol mit 24. d. M. die Ueberlandlinie Maribor-Race-Ptuj wegen schlechter Frequenz aufgelassen. E» verkehren somit von diesem Tage an nur mehr die Kraftwagen der Autobusunternehmung Lrninger, die aber auf ihrem Wege auch Ptuj-Race nicht berühren. Die Weinlese ist immer auch ein Fest der Freude. Bei dieser Gelegenheit spart kein Besitzer, seinen Heifeshelfern ausgiebigen Trunk zu reichen. Bekanntlich geht aber, besonders in unseren Ge-genden, mit dem einmal erwischten Schwips gerne das Geduldiger! über und da gibt es dann in der Regel Krach, der nur zu oft übel ausgeht. So war es auch vergangene Woche in Rospoh gewesen. Dort waren sich einige bei der Weinlese beschäftigte Winzer in die Haare gefahren, wobei auch die Messer in Aktion traten. Der Winzer Anton Ermut mußte mit gefährlichen Verletzungen an der Nase sowie an der rechten Schulter von der Rettungs-ableilung ins Krankenhaus überführt werden. Der grohe Weintraubenrummel auf unserem Markte hat nun bereits nachgelassen. Die Trauben haben ihre Vollreife erreicht und eignen sich nun nicht mehr für Transporte in Wagen, da die unteren vollkommen zerquetscht werden. In-folgedessen haben auch die Zufuhren mittels Lasten-auto» aufgehört. Lediglich in der Nähe seßhafte Bauern bringen noch in Körben Vollreife Trauben auf den Markt. Die Preise dürften daher etwas anziehen. Invasion von vbsteinkäufern. Die letzten Tage der vergangenen Woche sind eine ganze An-zahl von Obsteinkäufern aus dem Reich, der Tsche-choslowakei sowie ein Holländer aus Paris einge-troffen. Der Verkauf in Leipzig geht jedoch etwas zähe. Manche Obstzüchter halten mit der Ware noch etwas zurück, die Preise dürften jedoch in der nächsten Zeit keine nennenswerte Veränderung er-fahren. Der Tschechoslowakei hat vornehmlich für Maschanzkerware Interesse. Großer Andrang zu den Verkaufs-ständen am Markt. In der letzten Zeit meh-ren sich in auffallendem Maße die Gesuche um Zuweisung eines Standplatzes auf unserem Markt. Als Verkaufsgegenstände kommt dabei alles Mög-liche und Unmögliche in Frage: alte Kleider, Eß-waren, etc. etc. Da es nicht gut angeht, daß unser Markt mit allem möglichen Zeugs vollgestopft wird, wird die Mehrzahl dieser Gesuchsteller abgewiesen. Die Aktion wegen Errichtung der imprägnierten Holzhäuser erfreut sich einer großen Popularität. Nach Berichten in der Tages-presse beträgt die Zahl der Interessenten bereits 900. Jedoch nur ein ganz kleiner Teil von diesen besitzt eigenes Geld, das dem Vernehmen nach bei dieser äußerst kleinen Minderheit von 5000 bis 50.000 Din schwankt. Der erdrückend große Rest besitzt kein Eigenkapital und ist ganz auf Kredite angewiesen. Dies wirkt natürlich keineswegs ermuti-gend auf unsere Bauunternehmer, die sich auf so langfristige Kredite nicht einlassen können. Da in unserem Staate solche Kredite nur sehr schwer auf-zutreiben sein werden, wird diese Aktion nicht recht vom Fleck kommen können, wenn nicht das anlage-bedürftige Auslandskapital hiefür interessiert wer-den wird. Der lS-fache Brandleger von Polskava zu lebenslänglichem Kerker verurteilt. Im Dezember des vergangenen Jahres war es, da begann langsam das Grauen in der Bevölkerung von Polskava platzzugreifen. Es verging nämlich keine Woche, ohne daß es bei dem oder jenem Besitzer ein Schadenfeuer gab. Natürlich war man sich beizeiten klar geworden, daß hier nur ein Brand-stifter am Werke sein konnte. Keine Familie wagte es mehr, sich das Abends ruhig zu Bett zu begeben, war sie doch nicht sicher, daß ihr nicht im schönsten Schlafe der rote Hahn aufs Dach gesetzt würde. Man stellte allenthalben Nachtwachen auf, um den Verbrecher, wenn nicht schon zu fassen, so doch im-merhin vom eigenem Anwesen fernzuhalten. Die Gen-darmerie tat ihrerseits natürlich auch das Möglichste, um dem Verbrecher das Handwerk zu legen. Aber es dauerte doch den ganzen Winter über, bis es heuer am 25. April endlich gelang, den Knecht Albin Terglec auf frischer Tat zu fassen. Der Ver-dacht war aber schon viel früher auf Terglec ge-fallen, da immer wieder er es war, der jedes Feuer als erster entdeckte und seinem Brotherrn meldete und dann jedesmal als erster am Brandplatze er-schien, um bei den Löscharbeiten mitzuwirken. Die Gendarmen ließen ihn daher nicht mehr aus den Augen und bewachten Nacht für Nacht den Raum, in dem er schlief. In der Nacht des 25. April ging nun der Fuchs in die gestellte Falle. Terglec verließ feine CchlafstäUe und konnte von den ihm vorsichtig folgenden Gendarmen auf frischer Tat er-tappt werden. Er gestand sofort alles ein. Tags darauf wurde er unter starker Gendarmerieeskorte von Brandstelle zu Brandstelle geführt, wo er mit unbekümmertem Gesicht dann erzählte, wie er in jedem einzelnen Falle bei der Brandlegung vorge-gangen war. Die Bevölkerung wollte thn in ihrer begreiflichen Erregung lynchen. Auch vor den Rich tern erzählte er alles haarklein und genau, nur auf die Frage, warum er dies getan habe, hatte er leine Antwort. Terglec ist bereits zweimal wegen Dieb» stahls vorbestraft und dem Gerichte als großer Freund fremden Eigentums wohlbekannt. Räch kurzer Beratung erfolgte der Urteilsspruch: lebens-- länglicher Kerker, dauernder Verlust der Ehrenrechte, Rückerstattung des angerichteten Schadens und Be-Zahlung der Gerichtskosten, welch letztere als unein-dringlich erklärt wurden. Der Verurteilte nahm die Strafe an. Marktpreise in Maridor. vom 26. vttsder 1932 Din Din Grünzeug »etrewe Kartoffel. . . kg 6.75—1.60 . ... I Zwiebel . . , lg 2.00-3.00 * Knoblauch Kroutlöpfe lg 8-10 Eaueriraul . tg saure Rüben . tg artn. Paprika 0. kg 1.00-3.00 Karfiol KohlkSpfe . Kren.... Grünzeug . 0peisekürbi» Paradcis . Petersilie . Kopfsalat 0. S. 4 2 1 1.00-4.00 1.00-2.00 kg 6.00-8.00 H. 0.50 S. 0.50 1.00 lg 2 B. 0.50 S. 0.50—1.00 Endwiensalat S. 0.50—1.50 Repinzelsalat. H. 1 Raditschisalat H 1 Spinat . . . H. 1 Pure .... lg 0.50 -1.00 Garteninöhre 5>. 1 Kohlrüben. . kg 0.50-1.00 Obst . kg 1.50-3.00 . kg 4.00-6.00 . kg 2.50—3.00 . kg 5.00-6.00 Weintrauben kg 2.00—5.00 Preiselbeeren. kg 6.50 Nüsse lganz» . kg 4.50 Rüssel geschält! kg 16 Kastanien (roh > I 1.00—1.50 Kastanien < geb.) I 5.00-6.0V Zitronen . . . S. 1.00-1.25 Aepsel . . Birnen. . Pflaumen Pfirsiche Weizen. Korn. . Gerste . Mai» . Käfer . tMt . Heide . Fisolen 1.50 I 1.50 ( 1.50 I 1.50 I 1.00-1.25 I 1.50 I 1.25 I 2.50-3.50 Fisch« Meerfisch« . . kg 16—26 »U» Reh.....kg 8—10 Hase.....0. 20 28 Rebhühner. .0. 8—10 Fasane. . . . 0. 12-15 Milchpr»b»N» Rahm .... I 10 12 Milch .... t 2.00-3.00 Kochbutter. . kg 22—24 Teebutter . . kg 28—32 Topfenlöst. .©. 7.00-8.00 Geflügel Hühner ... 0. 20—25 Brat,Ba langt, wurde das Auto beim Besitzer Meznaric Josef in einem Schuppen am Hofe eingestellt. Im Auto befanden sich 160 Liter Benzin sowie 2 Meter Buchenholz. Am nächsten Morgen wurde durch den Mechaniker der Abgang des Autos festgestellt, wo-rauf die Gendarmerie die Aufbewahrungstelle des Autos bald ausgeforscht hatte. Die beiden Brüder werden sich vor dem Gerichte verantworten müssen. Ueberfall. Der 26 jährige Besitzer Josef Arnus aus Locic hat dieser Tage nach einem Wortwechsel den Winzer Urban Fras sowie dessen Ehegattin Joana mit einem HolMock überfallen; diese erlitten arge körperliche Verletzungen. Gegen Josef Arnus wurde die Anzeige erstattet. e«ttt 6 Deutsche Zeitung Nummer 86 Unfälle. Dem 24.jährigen Pächter Stefan PrencI aus Podloz, Gemeinde Pwjska Gora, der mit seinem Fuhrwerk nach Hause fuhr, scheuten die Pferde vor einem daherkommenden Auto; dabei fiel er vom Wagen und wurde einige Meter am Boden geschleift. Prencl erlitt am ganzen Körper arge Ver-letzungen. — Die Zahlkellnerin Resi Velikonja fiel über einige Stufen, wobei sie sich den rechten Fuh brach. — Der kaum 14-jährige Winzerssohn Franz Rajh half bei der Weinlese im Weingarten; hiebei glitt er aus und brach sich das linke Bein. — Die W-jährige Terefia Kovaeec aus Hajdina war am Felde barfuß beschäftigt und stieg mit dem rechten Futz auf irgendeine Wurzel. Sie schenkte der Ver-letzung nicht die notwendige Beachtung; nach einigen Tagen verschlechterte sich ihr Zustand und führte zu einer Blutvergiftung. — Die Private Franziska Strel« aus Ptuj fiel dieser Tage über eine Treppe, wobei sie sich erhebliche innere Verletzungen zuzog. — Alle Verletzten mutzten im hiesigen Spital Hilfe suchen. Obstdiebstähle. Dem Besitzer Franz Braue aus Vareja wurde in letzterer Zeit von seinem Obst-garten in Dravci unaufhörlich Obst entwendet. Der Schaden beträgt ca. 5p artfremde Verfügungen einfach annulliert. Ljubljana und Cakovec hatten schon am vergangenen Sonntag, wie die Zeitungen berichteten, Spiele vor „leeren Häusern". Nur so wett« und es wird bald genügen, die Meisterschaft im Kaffee-haus auszuzipfeln! Allerlei Die Therefe von Konnersreuth soll sich untersuchen lassen. Die in Freising tagende katholische Bischofskonferenz hat eine aufsehenerre-gende Maßregel beschlossen: sie will die Stigmatisierte von Konnersreuth, die viel umstrittene Therese N e u m a n n, auffordern, sich in einer Universitätsklinik einer ärztlichen Untersuchung zu unterziehen. Durch die medizinische Wissenschaft solle festgestellt werden, ob die Nahrunglosigkeit, ob die Wundmale und Fernkommunionen Therese Neumanns auf „natür liche Ursachen" zurückgekehrt werden können. Durch den Entschluß der Bischöfe kommt eine Forderung ins Rollen, die auch von katholischen Aerzten mehr-fach gestellt worden war und die durch ein kürzlich erschienenes Buch von Ludwig Mayer neu in Fluß gebracht wurde, der die Erscheinungen der Sttgma-tisierten durch AutoHypnose erklären wollte, während die meisten katholischen Autoren bisher angenommen hatten, daß es sich um Erscheinungen handelte, für die es keine „natürlichen" Deutung?-Möglichkeiten mehr gebe. Es ist natürlich sehr zu bezweifeln, daß die Stigmatisierte und ihre unter den? Einfluß der Ortsgeistlichkeit stehenden Angehörigen einer klinischen Behandlung zustimmen werden, auch wenn dies die Bischöfe fordern und für den Fall einer Ablehnung ihr Abrücken vom Wunder von Konnersreuth in Aussicht gestellt haben. Gelegenheitskauf! Schönen Billard, neu überzogen, grosser harter Schreibtisch f»«t neu 160X80 c°>< gro&ser harter Aunzugtiach, hoher Spiegel mit Unterkasten und Mannorplatte, Eisenbett neu, eiserner Ofen, Pat.-Oien, 5-röhren-leitig, ganz neu, Srhub- und HSngeklelen, Tafelbett neu, verschiedene Stellagen. Alle» Terkauft billig F. Jakowitech, Celje. Gub-i'«t* utica Mr. 1. Radio-Apparat 5 Röhren-Telefon ken mit Lant-»precher, modernste Ausstattung. NetzanschluBs. um den halben Anschaffungspreis zu verkaufen. Adresse in der Verwaltung des Blattes. 87H9 E SPAR- UND YORSCHUSSVEREIN IN CELJE E ♦ ♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦ ri'jfl»trl<>rt<* GenoMMr>ni)<ei«'hrAiil(tn z. L. Hecker Der arme Inspektor starrte seinen Vorgesetzten wie entgeistert an. „Um des Himmels willen, Herr Kommissar, wie--kommen Sie denn in meinen Wagen?" Fairfull lachte belustigt. „Das sollten Sie, Bruder Leichtfuß, am besten wisien. Vor einer halben Stunde brachte Wachtmeister Watson den Wagen nach Scotland Pard. Er hatte ihn in Fleet-Street gefunden, und da er Ihre Nummer kennt, und im Innern ein Noch-buch von Ihnen lag, brachte er ihn kurzerhand zur Zentrale. Sie waren bereits fort und da ich, wie Sie wohl wissen, im Bay Fair vorn speise, so benutzte ich gleich die Gelegenheit, Ihnen den Wagen mit-zubringen. Nicht wahr, sehr einfach?" „Allerdings, äußerst einfach." erwiderte Foi, der froh war, daß sich der Kommissar mit dieser selbstgefundenen Lösung zufriedengab. 4. Kapitel. Eine halbe Stunde später machte sich der In-spektor auf den Weg zu Hirstcliffes. Er war froh, jetzt wenigstens für eine Stunde Ablenkung zu finden und für eine Weile nicht mehr an die unheilvolle Geschichte denken zu müssen, die sich täglich rätselhafter gestaltete. Er bestieg ein Tari und fuhr bis zur Halte-stelle Fenchurch- Street. Von da aus hatte er noch etwa fünf Minuten zu gehen. In kurzer Entfernung vor ihm ging ein Mann, der ihm durch sein scheues Wesen auffiel. Der Inspektor hatte einen eigenen Blick, mit dem er sofort und mit untrüglicher Sicherheit Leute erkannte, die das Tageslicht scheuten. Niemand von den vielen Menschen um ihn her erregte seine Aufmerksamkeit in irgendeiner Weise, aber der Mann dort vorn hatte etwas an sich, das ihm nicht gefiel. Irgendein dunkles Ge> fühl zwang ihn, denselben zu beobachten. Er war nicht wenig erstaunt, als er sah, wie der Mann vor dem Hause des Bankiers innehielt. Gleich darauf konnte er einen schrillen Pfiff vernehmen. Der Inspektor blieb in einiger Entfernung stehen und betrachtete interessiert den Burschen und Hirstcliffes Haus. Der Mann wiederholte seinen Pfiff des öfteren. Er schien auf jemand aus dem Hause zu war-ten, aber niemand kam. Einige Minuten verrannen. Foi wurde ungeduldig. Einige Augenblicke schwankte er noch, dann schritt er rasch entschlossen auf das Haus zu. Bei seiner Annäherung zog sich der Mann zurück und war im nächsten Augenblick im Dunkel verschwunden. Unschlüssig stand der Inspektor eine Weile da und überlegte, ob er dem seltsamen Burschen folgen sollte oder nicht. Der hatte am Ende nur eine Geliebte unter den Dienstboten im Hause: was sollte er also seine Zeit vergeuden? Er hob die Hand und schellte. For hatte eine besondere Art zu klingeln und Tilde kannte das. Der Inspektor hatte den Finger noch nicht vom Drücker, da sprang schon die Türe auf und Tllde stand aus der Schwelle, als ob sie ihn erwartet hätte. Harnld beugte sich über ihre feine, schlank-fingerige Rechte und Übersah die Blässe, die bei seinem Anblick sekundenlang ihre Wangen bedeckte. Als er sich austichtete, war ihr Gesicht wieder vollkommen beherrscht und der warme Blick, der ihm aus ihren Augen entgegen strahlte, ließ fein Herz höher schlagen. „Wie schön von dir, daß du dein Versprechen so pünktlich hältst!" sagte sie, indem sie die Türe hinter ihm schloß. For sät, die hellerleuchteten Treppen empor. Keine Seele ließ sich sehen. Da umschlang er das Mädchen mit beiden Armen und suchte ihren Mund. Eine Minute war es still in der Halle. „Du!" flüsterte er, „du---!" Sie strich ihm die Haare aus der Stirn und machte sich frei. Der Inspektor wandte sich zur Garderobe. Schrifttum Hermann llllmann: Flucht aus Berlin? bei E. Diederichs, Jena, 1932. — Unser Freund Dr. Ullmann, der uns die ausgezeichneten Berichte über Brasilien und das neueste Rußland geschenkt hat, schreibt nun mit dem ganzen ihn auszeichnen-den Tiefblick, seinem Feingefühl für Landschaft und Menschenart. seiner geschichtlichen Einfühlungsgabe und seinem politischen Instinkt ein Buch — es ist nur ein Büchlein von 120 Seiten, wiegt aber einen Wälzer auf über die Stadt, in der jeder 2S. Deutsche, jeder 16. Reichsdeutsche wohnt, die Stadt, die in amerikanischem Tempo zur Weltstadt wurde und doch „ungekonntes Amerika" ist: Berlin. Es ist die Stadt der Gegensätze, die Stadt ohne Land-schaff, die Weltstadt ohne Geschichte, die Stadt im Osten, die Hauptstadt ohne Gesellschaft, für die der Parvenu und jene frisch praktisch-nüchterne, unsinn-Ilche Berlinerin, von denen 800.000 berufstätig sind. Es ist die Stadt, in der der äußere Erfolg die Elite schafft, die mit ihrem maßloß aufgeblähten Zentralen-apparat und ihrem Gehaben, das wie ein schlechter Verstärker und Lautsprecher nur ein Fortissimo her vorbringt, die Nerven mitleidlos zermürbt. Hier wird „das Deutsche ins Babylonische der modernen Zivilisation übersetzt". Kein Wunder, wenn die all-gemeine Stimmung ist: „Flucht aus Berlin". Aber ist das richtig? Ullmann nennt das allgemeine Ressentiment gegen Berlin das unfruchtbarste von allen, die das deutsche Denken vergiften. Denn Berlin ist die Sammelstätte der stärksten deutschen Lebenskonflikte. Diese Stadt, die sich heute in einem ungeheuren Umbruch befindet, ist notwendig und hat ihre Bedeutung für das deutsche und europäische Schicksal. Flucht aus Berlin wäre heute Flucht vor dem deutschen Schicksal, vor einem seiner wichtigsten Frontabschnitte. —y An ein junges Mädchen begraben am städtischen Friedhof zu Celje Ich sah dich nie, kannte dich nicht; Ich weiß nur um dein Grab — Und daß du siebzehn Jahre warst, Als man dich ließ hinab. „Fiel wohl ein Reif in der Frühlingsnacht" — Die Knospe brach vom Stamm, Bevor zum vollen Rosentag Den Lauf dein Leben nahm. Bevor in deine junge Brust Der Liebe Glutstrom schoß Und sie mit ihrer Allgewalt Dich in die Arme schloß! Gott schützte dich vor „Liebesglück". Dem irdisch kurzen Spiel: Er rief in den Himmel dich zurück, Der Menschheit hohem Ziel! Hier darfft du als Engel schlicht und rein Auf ewig bei Seinem Throne sein: „Viel mächtiger als Liebe und Tod. In Seinem Walten ist unser Gott." R»d. L--l. Humoristisches Die junge Frau hat noch allerhand Neuan-schaffungen für ihren Hausstand zu besorgen. Auch ein Thermometer. „Wünschen gnädige Frau Celsius oder Reau-mur?" fragt der Verkäufer. „Was ist denn der Unterschied?" „Bei Celsius kocht das Wasser bei hundert Grad und bei Reaumur mit achtzig Grad." „Also dann geben Sie mir den Reaumur — der scheint mir doch viel sparsamer zu sein." * Einbrecher (der eben vom Gericht freigesprochen worden ist, zu seinem Verteidiger): „Ich werde Sie demnächst besuchen, Herr Doktors Rechtsanwalt: „Schon gut! Aber, bitte, am Tage!" Seite 8 Deutsche Zeitung Nummer 86 „Seltener Fun! Maribor, 24. Oktober 1932. Unter der Überschrift „Seltener Fund" brachte die „Mariborer Zeitung" in ihrer Ausgab« vom 19. Oktober d. I. die kurze Mitteilung, daß in der Nähe von St. Oswald (im Drautale) ein großer Stein aus der Römerzeit gefunden wurde, in dem noch deutlich die Radbahn der Wagen zu erkennen ist, und daß der Stein in das Museum nach Maribor gebracht wurde. Diese Meldung las man auch in der Grazer „Tagespost" (Morgen-blatt vom 20. Oktober). Das Berichterstatter der „Tagespost" weiß sogar noch Genaueres, daß nämlich vor „einigen Tagen" in St. Oswald ein römischer Straßenquader mit Wagenspuren „ausge-graben" wurde u. j. w. Aus welcher Quelle diese beiden Berichte stammen, ist uns nicht bekannt, auf Grund eigener perfönlichen Kenntnis des Sichgegenstandes der betreffenden Berichterstatter sind sie aber gewiß nicht entstanden. Sicher ist, daß die Verfasser der beiden Berichte über den fraglichen Römerstein, richtiger römischen Straßenbaugrundstein, wohl nur sehr mangelhaft oder eigentlich gar nicht unierrichtet und die beiden Zeitungsmeldungen in der vorliegenden Form nur geeignet sind, in den interessierten Kreisen Verwirrung hervorgerufen. Zur Aufzeigung der Wahrheit erscheint daher die nachstehende Richtigstellung des Sachverhaltes vonnöten. Bei seinerzeitigen Bau des großen Faler Elektrizitätswerkes mußte der Wasserspiegel der Drau behufs Gewinnung ihrer Wasserantriebdkrast auf mehrere Meter gehoben werden. Durch diesen bleibenden Aufstau befanden sich die tiefer gelegenen Teile der stellenweise knapp neben dem linken Fluß-ufer hinziehendem Kärntner (Drautaler) Reichsstraß« in der Strecke nördlich von Fala bis gegen St. Oswald in ständiger Ueberschwemmungsgefahr, weil sie bei jedem höheren Wasserstande der Drau, so-bald sie über die Ufer hinaustrat. unter Wasser gesetzt wurden. Das Faler Elektrizitätswerk sah sich deshalb genötigt, hier die Reichsstraße weiter nach rückwärt» (nördlicher) zu vertragen und gleichzeitig um ein Bedeutendes zu Heden. Dies geschah in einer jetzt kunstvoll angelegten neuen Straßenführung in der obangegebenen Strecke, und zwar in mehreren unterbrochenen Stücken auf einer Gesamtlänge von etwa fünf Kilometern. Die Grabungen für die Neuverlegung der Reichsstraße führten zu großen Erdbewegungen, wobei am vielen Stellen auch der Straßengrund der alten Straße, oft in beträchtlicher Tiefe aufgegraben worden mußte. Die Straßenbau-arbeiten wurden im östlichsten Teile schon im Jahre 1926 hergestellt, gegen St. Oswald hin aber im Jahre 1927 fortgesetzt und anfangs August 1928 vollendet. Bei Gelegenheit dieser Erdbewegungen nun kamen an mehreren Stellen im alten Straßengrunde Reste der einstigen Römerstraße zutage, die aus der Gegend der heutigen Stadt Maribor durch das Drautal nach Körnten (Vininum) geführt hat. Die Aufdeckung dieser Straßenspuren geschah allerdings den am Bau beschäftigten, verständnislosen Arbeitern unbewußt, und da es leider zumeist auch an der Bauaufsicht fehUe, erfuhr man davon immer erst " im Drautale dann, als es schon zu spät war und die betreffen-den Straßenstellen, kaum zum Vorschein gekommen, für den neuen Straßenzug auch schon wieder ver-baut waren, ohne daß es eben vorher möglich ge-wesen wäre, diese Straßenstücke der Römerstraße aus dem Erdreich herauszuheben und sie für ar-chäologische Zwecke zu sichern. Erst als der als Geschichts- und Aliertumsfreund bekannte Herr Franz D i e t i n g e r d. Ae. in St. Oswald, der der Frage der Römerstraße im Drautale schon seit langen Jahren ein besonderes Augenmerk zugewendet hatte, von diesen neuen Funden Kenntnis erlangte, wurde der Sache mehr Aufmerksamkeit ge-widmet, da Herr Dietinger selbst sich ihrer annahm. Ihm allein ist es zu danken, daß, wenn schon die mei-sten aufgedeckten Römerstraßenstücke vornehmlich aus technischen Gründen für eine archäologische Samm-lung leider nicht gerettet werden konnten, so doch wenigstens ihre Fundorte festgestellt wurden. Ueber alle diese Funde und die damit verbundenen Begleitumstände erschienen damals in einer auslän-dischen Fachzeitschrift sowie späterhin auch in der „Deutschen Zeitung" in Celje erschöpfende Berichte. Etwa 130 Meter westlich von der bekannten, an der Reichsstraße zwischen der Lorenzener Drau-überfuhr und St. Oswald gelegenen Gastwirtschaft Verdat nik (insgemein Verd»canek genannt) wurde beim neuen Straßenbau auch ein großer Straßenkanal aus Stein und Beton hergestellt, der die aus dem nordseitigen Straßengraben zu-sammenlaufenden Niederschlagsioässer unter dem Straßengrunde hindurch in die nahe Drau leitet: dabei stieß man in einer Tiefe von einem Dieter auf einen großen Stein, der scharf eingeschrittene parallele Radspuren trägt und den Herr Dietin-g e r sofort als Teil der alten Römerstraße erkannte. Diesen Stein, der ohne Verbindung mit den be-nachbarien Gesteinspartien frei in der Erde lag, ließ Herr Dietinger, um ihn zu erwerben und dauernd zu erhalten, auf eigene große Kosten her-ausheben, was nach langer, schwieriger Arbeit ge-lang. Da» Fundstück hat eine Länge von über 1.76 m und ist fast ebenso breit, blldet also in seinem wagrechten Durchschnitte nahezu ein Viereck mtt einer Fläche von rund 3.10 Geoiertmetern. Seine größte Stärke ist etwa 51 cm. Die Geleise-rillen find gut und rein ausgeprägt und gehen tief. Von einer genaueren Beschreibung kann hier abgesehen werden, weil sie im Nahmen der ober-wähnten seinerzcitiaen Berichte enthalten ist. Alles dieses gcjchah im Sommer 1928. Der Stein wurde also nicht erst jetzt „gefunden" oder „aus-gegraben", wie die eingangs genannten Zeitungen meldeten, sondern schon von mehr als vier Jahren und unter den hier geschilderten Um-ständen. Herr Dietinger wollte den Stein, für dessen mühevolle Ausgrabung und Erwerbung er einen hohen Geldbetrag gezahlt hatte, schon damals auf seine Behausung nach St. Oswald bringen und dort selbst aufbewahren. Die Größe und Schwere des Steines ließ aber eine sogleiche Ueberführung nicht tunlich erscheinen, und so blieb der Stein nächst der Fundstelle am südseitigen Straßenrande, jedoch ohne die geringste Behinderung des Straßen- Verkehrs liegen, bis sich eine günstigere Gelegenheii zu seiner Uederftellung finden würde. Die angeführten Tatsachen waren auch dem technischen Vertreter des Faler Elektrizitätswerkes und dem Vertreter der politischen Bezirksbehörde in Maribor wohlbekannt, da Herr Dietinger, der bei mehreren Kommissionierungen bezüglich des neuen Straßenzuges zugegen war. mit ihnen wie-verholt über die Sache gesprechen hatte. Man trug sich seither einmal auch schon mit dem Gedanken, den Stein an Ort und Stelle überhaupt zu belassen, ihn aber als archäologisches Schaustück mit einem gut schützenden Gitter zu umgeben und die Landesregierung in Ljubljana um die Uebernahme der Herstellungskosten zu er-suchen. Der Plan wurde aber als aussichtslos wieder fallen gelassen. Dieser Stein ist nun derjenige, der jetzt ohne Wissen des Herrn Dietinger und gegen seinen Willen einfach weggeführt und ins Museum nach Maribor gebracht wurde, ohne daß man es der Mühe wert gefunden hätte, sich vorher auch nur im geringsten nach irgendwelchen Umständen oder Eigentumsverhältnissen oder sonstigen Belangen hinsichtlich des Steines zu erkundigen: — ist derjenige Stein, der nach den obigen Zeitungsnach-richten jetzt in St. Oswald „gefunden" und „vor wenigen Tagen ausgegraben wurde"...... Die richtige Bezeichnung für diese etwas un-gewöhnliche Art der „Uebernahme" und Wegführung des Römersteines ins Mariborer Museum wird jeder unvoreingenommen Denkende leicht selbst sin-den. Er wird sich aber auch unschwer die keines-wegs freudige Ueberraschung vorstellen können, die Herrn Dietinger erfüllte, als er beim Lesen der obigen Zettungsmeldungen vor der Tatsache stand, daß man ihm den Römerstein, für dessen Hebung und Bergung er viele Kosten geopfert hatte, sozu-sagen hinter seinem Rücken daoongeführt halte. Ohne dieses bedeutende Geldopfer des Herrn Dietinger wäre der Römerstein niemals ans Tageslicht gekommen und Hütte das Museum in Maribor wohl nie eine Gelegenheit gehabt, einen so „seltenen Fund" zu machen. An dieser Stelle soll nicht unerwähnt bleiben, daß Herr Dietinger sich auch ryjch in anderer Weise um die Erhattung der Rvmerstragenreste im Drau-tale bemüht hat. Seinen Vorstellungen war es nämlich gelungen, die Kommission zu bestimmen, von der bereits festgesetzten Linie für die neue Sttaße, die über ein bekanntes, sehr gut erhaltene» und mehrere Nieter langes, offen daliegendes Stück der Römerstraße hinler dem Kilometerstein 23 in der Richtung gegen St. Oswald geführt und diese« Stück vollkommen zerstört halte, abzugehen und eine ge-ringfügig abweichende andere Linie für die neue Straße zu wählen, so daß das fragliche Stück der Römerstraße auch in Zukunft frei und sichtbar ge-blieben wäre. Sehr befremdlicherweise aber wurde später bei der Bauausführung entgegen diesem festgesetzten Uebereinkommen mtt den Vertretern der Behörden die neue Straße dennoch ohne eine Notwendigkeit dazu gerade über dieses fragliche Stück der Römerstraße hinweg angelegt, so daß dieser Straßenrest leider für alle Zeit unwider-dringlich verloren gegangen ist^ -igmo. 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