Nr. 177. Samstag, 6. August 1887. 106. Jahrgang OMcher Zeitung. _______ ' " "" ^ "" «"We vei .^cüe <. lr , b«i oNercn W,, Lande nur darum handeln °llte ,u ,? 3" 7^ we««« Art den Interesse,, de« V»t/ a„d^ °Ne ss^ «" ^'° !"' '"" '"' ^°'N""' wieder der ! «l! )^ ^ "." zügellosen Kampse« eqoistijcher In. Es ist daher lein Wunder, wenn revolutionäre Parteien die politische Rauferei cultivieren. wohl aber ist es widersinnig, sie von Männern der Ordnung ge. übt zu sehen. Wenn politische Duelle häufig werden, dann gelangt man zu der Meinung, dass entweder ein Theil dieser Duellanten die Ordnung nicht will. dass er die Gründe verschmäht und Gewalt gebrauchen will. oder dass diejenigen, welche von den Leidenschaften am wenigsten beherrscht sein sollten, weil sie auf die Ge. schicke des Landes Einfluss nehmen, sie vielleicht leiten sollen, doch in unzulässiger Weise von ihnen beherrscht werden. Das Vertrauen muss nothwendig darunter leiden. Die Liebhaber von Scandaleu haben nun in dieser Woche den seltenen Genoss, zwei ehemalige Minister, von denen der eine einen hervorragenden Ruf in ganz Europa genießt, während der andere nicht minder, wenn auch unoortheilhafter bekannt ist. mit Vorbereitungen zu einem Duell beschäftigt zu sehen. Daneben läuft eine andere DlieUaugeleqenhcit. in welcher zwei Abgeordnete, ein Intransigent und ein Bonapartist, eine Rolle spielen. Die beiden Zweilämpfe drehen sich um dieselbe Person, um den unvermeidlichen Boulanger. der es uicht verwinden laun. dass er das Ministerium verlassen musste, von dem aus er seinen Namen zum ersten in Frankreich machen wollte. Statt sich in den Kammern applaudieren, von der Menge bewundern, von der einen Hälfte des Officiers. corps anbeten, von der anderen hassen zu lassen, statt Besucher zu empfangen, welche ihm versichern, das Volk wünsche seine Militärdictatur. statt sich als den """del Vorsehung gesandten Sieo?r über Deutschland ^ ?^'cx1°,.^'"""^ aus .igener Machtvolllom menhelt thatsächlich scho„ das verhängnisvolle Wort «6s werde Krieg» zu sprechen - statt all drssen muss cr nun m emcr entlegenen Provinzstadt wrilni. mit den Alltäglichkeiten des Dienstes sich beschäftigen. Be» fehle entgegennehmen und in Gefahr gerathen, zurück-, geseht, vielleicht gar vergessen zu werden. , Man meis;, wie er dieser Gefahr vorbeugen wollte. Seine Freunde erhielten Briefe und Depeschen, die in die Oeffentlichkeit kamen und von ihm reden machten. Den Bahnbediensteten, welche an dem Tage beschäftigt waren, an dem ihm einige tausend Straßenjungen bei seiner Abreise eine der geschmacklosesten Ovationen dar« brachten, die je stattgefunden hat. vertheilte er — so sagt man wenigstens mit ziemlicher Bestimmtheit — Uhren, die das Datum und seinen Namen tragen Zuletzt kam der Abgeordnete Laur mit der Enthül< lung, bass ihm die Republik den höchsten Dank schulde, weil er einen Abtrag von vierundneunzig monarchist!» scheu Generalen, einen Staatsstreich auszuführen, ab« gelehnt habe. Caffaguac. der Herrn üaur der Lüge beschuldigte, wurde von diesem gefordert, und statt die Namen der Generale zu nennen, die man ihm nur auf dem Kampfplätze entreißen werde, nannte er den bonapartistischen Deputierten Delafosse. der nun seinerseits ihm Zeugen sandte. Der Zweck ist erreicht, die Reclame ist gemacht; sie ist es umsomehr, als Dela« fosse doch eingesteht, er und mancher andere Voua-partist hätten es gerne gesehen, wenn Voulanger den Parlamentarismus durch eine Dictatur erseht hätte. Ein General, den man cäsarischer Pläne würdig hält, mag ja sich und anderen halb schon ein Cäsar scheinen. Herr Delafosse sagte noch vor mehreren Tagen einem Berichterstatter des «Figaro», er halte ei für möglich, dass Boulanger trotz aller Ungeschicklichkeiten seiner Freunde doch noch wieder in die Höhe komme. Man liebe den Säbel in Frankreich, und niemand trage das Käppi so keck auf dem Ohr wie Boulanger. Reclame über Reclame, beabsichtigte und unbeabsichtigte! Das Kunststück der Marktschreier ist. ihren Namen, gleichgiltig auf welche Art, dem Publicum einzuprägen, und dieses Kunststück ist der Herr General in, Begriffe zu üben. Herr Ferry muss ihm gleichfalls dazu dienen. Dieser, von den Intransigenten und allen Noulangisten heftig angegriffen als ein Vorkämpfer der geordneten Rtpublil, hatte ihn einen «Saint Nrnaud der Singspielhalle»» genannt, eine vom Coupletsänger der Champs Elyse'es aufgebauschte Berühmtheit. Ge« wiss ist derlei verletzend für einen General, unrichtig ist es nicht. Indes stand es bei General Boulanger, sich dadurch zu einem Waffengange bewogen zu sehen oder nicht; er fasste den Entschluss. den ehemaligen Minist«Präsidenten zu fordern, uud diefen Entschluss Hütte vielleicht auch ein anderer a/fasst. Aber kein anderer hätte sich dabei benommen wie er; seine Zeugen schreiben ihm allein das Recht zu, die Bedingungen Jeuilteton. Was liest sie? sie ^^ ^ Garten. Ein dichtes Gebüsch schützt on.,^>" ^ einfallenden Strahlen der Abend-duf „n ms>? H°"^" "iegt ein Geischlattstrauch seine sommerlich klare Himmel chaf ^" ?^ Schirmdach über die stille Land-NW^ Reglos stehen Blatter und Halme, kein Hauch "tönt. die drückende qebra^ ^" ^" ^e rastlose Amsel zum Schweigen ^bracht. Nur dann und wann klingt von dem fernen Nerghang das Geläute weidender Herden herüber Alter ^/?^ ^ A"de im angenehmsten "lt r über d.e zngendllche Schlankheit hinaus, aber °ch fern von re.fer Ueppigkeit, so zwischen dre" Em leichtes, helles Sommerkleid lMhullt dle weichen, schwellenden Formen. Ein breit-trampiger Strohhut überschattet die Stirne. Sie hält K^ 5 ? vor sich. dass sie mit beiden Händen in den ^cyoß stüht und dessen Inhalt ihre ganze Aufmerksamen, zu fesseln scheint. Unter den gesenkten Lidern ^'venzunmlen die feucht schimmernden Augen hervor, «ei^ "'? bm fm, geschnittenen Lippen ist fest M Md^««'« h»s"» IntneN^^'I^ch beobachte sie mit leb. > »einer ^Ä. >,?" ^^'° ^°!"> >1" >>en Schall den Scharfsinn des weisen Hadig, dessen Schicksale Voltaire's leichte Feder so anziehend geschildert hat. oder den durchdringenden Verstand des Herrn Dupin, der m Egdar Poe's Erzählungen eine so dankbare Rolle spielt, es müsste mir ein Leichte« sein, den Ge« genstand ihrer Lecture zu errathen. Ueberlegen wir eiumal. Wir haben drei wichtige Anhaltepunkte: Erstens die Außenseite des Buches, zweitens den Cha. ratter und drittens die Physiognomie der Leserin. Und ein Räthsel, das so viele und bedeutsame Lösungs-behelfe bietet, sollte ein Räthsel bleibcu müssen? Achten wir vor allem auf das Buch. Es ist von mittlerer Stärke und gewöhnlichem Octavformat. der Einband von schwarzer Leinwand mit Goldpressung. Das ist alles, was sich aus cinsr Entfernung von zehn Schritten wahrnehmen lässt. Vei der Art. wie die Dame es vor sich hält. ist von, Inhalt nichts zu sehen, nicht einmal, ob die Darstellung sich in Versen oder Prosa bewegt, ist zu unterscheiden. Der Charakter der Leserin: Ein jedem Eindruck zugängliches, leicht entzündliches Gemüth, etwas schwärmerisch, wenig aus« dauernd. Empfänglichkeit uud Verständnis für die Kunst, aber nur dann, wrnn das ästhetische Interesse durch em stoffliches unterstützt wird Die Bildung übersteigt mcht das übliche Mah. Logik fehlt gänzlich. Ihre Physiognomie: Verrath immer deutlicher eine in seltenem Grade festgehaltene und concentrierte Theilnahme. Der Blick rnht unverwandt auf einer und derselben Buchseite, oie Nasenflügel zittern leise, die Lippen sind so start zusammengepreßt, dass sie etwas wulstig vortreten. Ein wissenschaftliches Werk ist es nicht, das sie liest — das steht fch. Also etwas Belletristisches — aber was? Lyrische Gedichte? Nein. Dergleichen pflegt ma:, nicht mit so gespannter Aufmerksamkeit zu lesen. Auch ist der Band ohne Goldschnitt. Von Lyrik kann also keine Rede sein. Vielleicht ist es ein Roman? Auch nicht. Erstens würde die Beschaffenheit des Ein» bands dazu nicht stimmen. Und dann — sollte es ein deutscher Roman sein? Die werden doch nur von jungen Mädchen gelesen. Ein französischer? Dafür ist das Format nicht hoch genug. Auch lässt man französische Romane nicht binden. — Und endlich — das ist ausschlagend — sie hält bereits drei Minuten bri derselben Seite ohne weiterzublättern. Gibt es eine gebildet" Fruu, die drei Minuten braucht, um eine Nomanfeite anszulefen? Hiemit ist die Romanhypothese beseitigt. Ein episches Gedicht also? Unsinn? Diese Gat« tung ist im Aussterben begriffen und wird nur mehr von Poeten gepflegt, die ohnehin nicht beanspruchen, gelesen zu werden, sondern sich mit der «Achtung^ einiger mitleidiger Kritiker begnügen. Die älteren classischen Werke dieser Richtung sind aber keineswegs danach angethan, das Wohlgefallen eines so durch und durcb modernen Weltkindrs zu erregen, wie es unine Freundin ist. Nuu bleibt kein anderes Gebiet mehr übrig als das dramatische. Wie man sieht, hat sich der Kreis der in Betracht zu ziehenden Möglichkeiten bereits ansehnlich verengert. Wir nähern uns dem Mittel- und Zielpunkte. Sie liest also ein Drama, doch was für eines? Ein moderms? Nein. Die sieht mau im Theater, aber man liest sie nicht. Eiu antikes? Ebenso, wenig. Hiezu wiegt die ästhetische Bildung zu laicht, die Lecture zu schwer. Es ist demnach etwas «Classisches»: Schiller, Goethe oder Shakespeare. Sie hat noch immer nicht umgeblättert. Die Scene muss daher einen mächtigen Eindruck aus sie machen. Eine historische Scene kann aber bei einem etwas oberflächlichen Geiste, der sich nicht leicht zu einer liebevollen Versenkung in ein srrneö Zeitalter üaibache? Zeitung Utr. 177. 1464 6. August M?. festzustellen, und fordern ein Pistolenduell der schärfsten Art. Es ist fast selbstverständlich, dass die Zeugen Ferry's sich daraufhin zurückzogen, und es ist möglich, dass der Zweikampf nun ganz unterbleibt. Ferry ist ein Mann, der schon in schwierigen Lagen Proben von moralischem und physischem Muth gegeben hat, aber er hätte Recht, wenn er sich für zu gut halten würde, sein Leben einer sehr großen Wahrscheinlichkeit von Gefahr auszusetzen. Trotzdem werden die Intransigenten nicht versäumen, ihn einen Feigling zu nennen, ihn lächerlich und verächtlich zu machen und Voulangers Tapferkeit bis in die Wolken zu erheben. Die Reclame wird wieder gearbeitet haben, und Herr Ferry wird sicherlich den Augenblick bedauern, in welchem er sich zu dem scharfen Worte hinreißen ließ, das dazu Gelegenheit gegeben hat. Es wäre eine Wohlthat zu nennen, wenn Herr Ferry thatsächlich den Eutschluss fassen würde, den wir von ihm voraussetzen, wenn er die Forderunq Forderung sein ließe. Er würde damit ein Beispiel geben, das ermuthigend wäre; schon hat, wie erwähnt. Cassag-nac ein gleiches gethan, aber anders muss es doch wirken, wenn ein Mann von der Bedeutung Ferry's den Muth hat, ein politisches Duell abzulehnen. So viel freilich hat er nicht gewagt, es von vornherein zurückzuweisen ; zu groß ist doch die Macht des Vorurtheil«, als dass er, Vcr sich noch zu großen Aufgaben berufen glaubt, ihm entgegentrete» möchte. Und doch wäre es höchste Zeit. dass dieses Vorurtheil besiegt würde, dass das schlimmste aller Duelle, das politische, in Frankreich aus der Mode käme. Es ist gleich verwerflich, wenn es durch die Form der Meinungsäußerung, wie wenn es durch die Parteistellung selbst veranlasst wird. In jenem Falle ist es unwürdig des Gebietes, auf dem der Kampf sich bewegt, in diesem Falle ist es eine unehrliche Waste. In weitaus den meisten Fällen ist es der schlechteren Sache förderlicher als der besseren. Kein civilisiertes Land sollte diese Unsitte kennen. Politische Ueberlicht. (Der Sturm gegen den Unterrichts» minister.) Der erwartete Feldzug gegen das jüngst veröffentlichte Mittelschulprogramm des Unterrichts« ministers hat begonnen, und an «Schneidigkeit» lassen es die einzelnen Kämpfer keineswegs fehlen. Zu con-statieren aber ist, dass in all diesen Nttaken gegen den Minister das Wichtigste zu vermissen ist: ein Argument a/a/n die thatsächlichen Unterlagen der betreffenden Maßnahmen, eine sachliche Widerlegung der Gründe, der praktischen Bedürfnisse, welche jene Maßnahmen zur Nothwendigkeit gemacht haben. Man bekämpft den Minister, weiß aber keine anderen als na« tionale Momente geltend zu machen, um die Sache zu bekämpfen. (Flussregulierungen.) Wie die «Wiener allgemeine Zeitung» wissen will, wird im Ackerbau« Ministerium im Einvernehmen mit dem Finanzministerium an einem groß angelegten, alle Kronländer umfassenden Plane einer systematischen Flussregulierung gearbeitet. Es handelt sich hiebci hauptsächlich um die noch zu regulierenden Theile der Donau, dann die größeren Nebenflüsse derselben, ferner den Unterlauf der Elbe, endlich um die San und den Pruth in Ga-lizien und die Dräu in Steiermark. Für die Ausführung eines bedeutenden Theiles der erwähnten Regulierungen soll schon im nächsten Jahre ein Präliminare vorgelegt werden. Die Regierung hat sich wegen eines gleichartigen Vorgehens mit den betreffenden Landesausschüssen in Verbindllng geseht. (Die czechischen Studenten und die deutsche Sprache.) Wie wir der «Bohemia» entnehmen, wurden im abgelaufenen Studienjahre an der Präger Universität bei den recbtshistorischen Staats« Prüfungen wegeu mangelhafte: Kenntnis der deutschen Sprache 28 Hörer, darunter drei zum zweitenmale, zur Wiederholung der Prüfung aus einem Fache angewiesen. Diese Ziffern sprechen eine sehr deutliche Sprache. Sie beweisen klar die Nothwendigkeit des Staatsprüfungs-Erlasses. Wenn die czechischen Organe, alkn voran das junqczcchische Hetzblatt, nicht müde werden, diesen Erlass zu bekämpfen, so zeigt dies i»ir. wie sehr der nationale Chauvinismus den klaren Blick für die praktische Nothwendigkeit zu trüben geeignet ist. In wm Augenblicke, wo für die czechischeu Studenten nicht mehr die Nothwendigkeit besteht, ihre Kenntnis der deutschen Sprache zu erweisen, fehlt auch jede Garantie dafür, dass sie sich dieselbe aneignen, und den Schaden davon hätten nur die czechischen Studenten selbst. (Kärnten.) Der Fürstbischof von Gurk, Dr. Josef Kahn. wird. wie die «Klagenfurter Zeituuq» ankündigt, demnächst einen Hirtenbrief erlasfen, der sich auch mit der Frage des Priestcrmangels in seiner Diöcese und den Vorkehrungen zur Abhilfe beschäftigen wird. (Ungarischer Reichstag.) Nach einer der «Pol. Corr.» aus Budapest zugehenden Meldung wird der Communicationsminister Baroß alsbald nach dem Zusammentritte des Reichstages dem Abgeordnetenhause Berichte über die durchgeführte Reorganisation der Staatseisenbahn» sowie der Post« und Telegraphen» Verwaltung vorlegen. Desgleichen wird Minister Baroh dem Parlamente den ersten Jahresbericht der königlich ungarischen Postsparcasse im Sinne des Gesetzes zugehen lassen. (Zur Kaiser-Entrevue in Gast ein.) Nach übereinstimmenden Blättermeldungen wird die heute stattfindende Begegnung der Monarchen Deutsch» lands und Oesterreichs in Gastein den intimsten Charakter tragen. Se. Majestät Kaiser Franz Josef wird nur von seinem Generaladjutanten Feldmarschall-Lieutenant Grafen Paar und je einem Beamten der Militär-und Cabinetskanzlei begleitet sein. Die militärische Suite wird gleich dem Monarchen das Civilkleid tragen. Die gleiche Anordnung wird auch die Suite Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm beobachten. (Frankreich.) Es fehlte nicht viel, so wären die Pariser Blätter aus Anlajs von Katkovs Tode mit schwarzem Trauerrande erschienen. Alle Zeitungen widmen diesem «besten und aufrichtigsten Freunde Frankreichs» die wärmsten Nachrufe und beklagen seinen Tod als einen der schwersten Verluste, welche Frankreich er- leiden konnte. Man tröstet sich in Paris jedoch etwa« mil der Hoffnung, dass die Politik Katkovs mit diesem nicht verschwinden, sondern weiterleben werde, und dass daher die Freundschaft und Allianz zwischen Nussland und Frankreich durch Katkovs Tod nicht el-schüttert werden könne. Natürlich sind es namentlich die boulangistischen, chauvinistischen und sonstigen «pa' triotischen» Organe, welche die lautesten Schmerzend klagen ausstoßen. (Kaiserin Elisabeth in Tngland.)M der «Pol. Corr.» aus London berichtet wird. hat K<»' serin Elisabeth vor ihrer Abreise aus England der K^ nigin Victoria in Osborne einen mehrstündigen BeM abgestattet und daselbst das Frühstück eingenommen-An diesem Dejeuner haben nebst anderen speciell der Prinz und die Prinzessin von Wales, der Kronprinz und die Kronprinzessin von Deutschland sowie der HeM und die Herzogin von Edinburgh theilgenommen. Nach dem überaus herzlichen Euipfange, welcher jüngst UN" serem Kronprinzen am königlich großbritannischen Hose zuthcil geworden, ist dieser Besuch unserer Kaiser'« gewiss ein neuerliches untrügliches Zeichen der freund-schaftlichen und herzlichen Beziehungen, welche zwiM diesen beiden Höfen herrschen. (Aus den deutschen Reichslanden.) Dlt reichsländische Regierung in Elsaß Lothringen richtete einen Erlass an die Direction?« der dortigen frauM-schen Privatschulen, worin dieselben aufgefordert !vel/ den, fortan bei den Preisvertheilungen statt französischer ausschließlich deutsche oder einem deutschen Verlage entnommene französische Bücher zu vertheilt«. Sämmtliche Privatschulen stellten infolge dessen je^ Preisvertheilung ein. (Aus Central«Asien.) Aus Simla, der '>" Pendschab gelegenen Sommer-Hauptstadt drs indische" Reiches, meldet das Bureau Rntter: Hier cingega^ gencn Meldungen zufolge hat zwischen den afghanisä»lll Truppen unter Gholam Haider Khan und den Ghll-zais ein Treffen stattgefunden. Nach dem einen VerB artete das Gefecht in eine regelrechte Schlacht aus, einem andern znfolge herrschte Verrätherei unter del« Truppen des Emirs von Afghanistan, die sechs K^ nonen verloren. Die Straße zwischen Kabul >'"" Kandahar ist gesperrt. Tagesncuigleiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die «Agraniel Zeitung» meldet, für den Bau der griechisch - orieilta' tischen Kirche in Krnjak ZOO fl. zn spenden geruht. Se. Majestät der Kaiser haben, wie das u^ garische Amtsblatt meldet, den Gemeinden Szalono'' Ueveghuta, Apatclek, Bagolya. Oravka. Petrücz, M hancza und Re'tsäg je 100 fl. zu Schulbauzwccken 5" spenden geruht. — (Vierzehn Millionen Gulden vel' brannt.) Am vergangenen Dienstag haben in V^ vierzehn Millionen Gulden ihren Tod in den FlaF^ gefunden. Die Umlaufzeit der Staatsnoten ist nä^ drei Jahre. Nach diesem Zeiträume werden die al^ und fremdartige Charaktere bewegen lässt, wohl kaum eine so tiefe Wirkung üben. Folglich — doch halt! Was war das? Soeben glitt ein flüchtiges Lächeln über ihr Gesicht, und die blinkenden Zähnchen, die dabei hervorguckten, gaben den Zügen einen ganz eigenthümlichen Ausdruck. Oh, sie sieht zum Küssen aus, der kleine Dämon! Man möchte ein König sein, um für einen Kuss von diesem Munde eine Provinz verschenken zu dürfen! . . . Doch bleiben wir bei unserer Untersuchung. Das Lächeln ist wieder ein Anhalts« puntt. und zwar einer, der sehr gelegen kam. Sehen wir einmal. Eine tragische Scene kann es nicht sein — die ist durch das Lächeln ausgeschlossen. Es ist offenbar . . .ja, ganz ohne Zweifel ... es ist eine Licbesscene. Nun hätten wir ja gewonnenes Spiel. Eine hübsche junge Frau, die sich bei der Lecture eines zärtlichen Dialoges ein so vielsagendes Lächeln entschlüpfen lässt... hm! Was kann das bedeuten? Hat sie sich bloß mitfühlend in die Rolle der Heldin hineinversetzt? Oder war dabei eine Erinnerung aus dem eigenen Leben im Spiele, klang eine Saite im eigenen Herzen mit? Letztere Annahme ist die wahrscheinlichere. Wenn eine Frau sich mit einer Gestalt der dichterischen Phantasie identificiert, gibt sie dabei ihr eigenes Selbst nicht auf. Die zähe weibliche Subjectivität lässt ein so schrankenloses Aufgehen in fremdes Wesen nicht zu. Der Mann vermag unter dem Banne einer stallen poetischen Einwirkung seine Individualität zu vergessen und sich ganz in d,e Seele seines Helden hineinzudenken. Die Frau seht im Gegentheile an die Stelle ihrer Heldin — sich selbst und nimmt, wo si? geben, eignet sich an, was sie nachempfinden sollte. Der Lieb« lingsdichter. die Lieblingsfigur einer Frau werden bei genauer Kenntnis ihres Charakters weit leichter zu errathen sein. als d«e entsprechenden Neigungen eines Manne«. Bei der Frau spricht die Sympathie, der ge- heimnisvolle Faden. der sich von Seele zu Seele schlingt, das entscheidende Wort. Beim Manne fallen noch zahlreiche andere Momente, wie Bildung. Ueberzeugung. Grundsätze, in die Wagschale. Der Dichter, der auf Leser rechnet, ist daher völlig unbehindert. Der Autor, der nur auf Leserinnen zählt, muss sich ihnen anpassen, sonst wehe ihm! Sehe ich also eine Leserin, die vor sich hinlächelt, und zwar so unnachahmlich und eigenartig lächelt, wie dies eben jetzt vor meinen Augen geschah, dann brauche ich nicht zu fragen: Ei, meine Gnädige, ist es Thekla, Iphigenic oder Ophelia, in deren Haut Sie gerade zu stecken meinen? Ich darf vielmehr getrost behaupten, dass es diese oder jene bestimmte poetische Figur sciu muss, eine Figur nämlich, die Ihnen sympathisch, die Ihnen geistes- und blutsverwandt genug ist. um Ihre volle Theilnahme zu gewinnen. So steht die Sache. Und darum können Sie versichert sein. mein holdetz Räthsel, dass ich Sie lösen werde, gleich, sofort! Ich bin Ihnen bereits auf der Spur, ich brauche nur noch die Hand auszustrecken, um Sie zu erHaschen. Warten Sie! Noch einen Augenblick Geduld! Dieses Lächeln war zu durchsichtig, als dass es sich nicht prüfen, zergliedern, ergründen ließe. Das war nicht das überirdische Lächeln jener ätherischen Verliebten, wie man sie bei Schiller findet. So lächelt auch Clärchen, auch Gretchen nicht. In diesem Lächeln lag weder die keusche Hingebung noch aufopfernde Selbstvergessenheit Ooethe'scher M'ädchengestalten. Nein. das war — nun? Das war Julia, das war die verhaltene Leidenschaftlichkeit der Südländerin, als fie die Stimme ihres Romeo im Garten hört. das war die süße Innigkeit britischer Poesie, gepaart mit der realen sinnlichen Glut Hesperiens... Der Gedanke hat mich kaum erfasst, als er mich auch schon beherrscht. Gewiss, es ist jenes unvergleichliche Zwiegespräch, es ist die Scene zwischen Romeo, der nachts in den Garten der Capulets schleicht, ^ Julia. die. am Fenster erscheinend, das Geständnis ihs" Liebe der lanschendcn Finsternis anoertrant — t>»e und nichts anderes ist es. was meine Schöne liH Und die Stelle, von der sie lein Auge lässt? ^ habe auch die Stelle: «Die Nacht bedeckt als MaSle mein Gesicht, Sonst wilrde mir, was du vernommen hast, Mit mädchenhafter Scham die Wange rothen. Gern that' ich sittsam» u, s. w. Iikurkka. l,6Ul-6i Buche aber — es traf mich wie eiu Blitzschlag. ^ ich hinsah — flatterte ein Blatt Papier hervor. ^ Blatt Papier von einer so bedenkliche» Form. "N^ Verrätherischen Farbe . . . man hätte blind und b> , sein müssen, um die Bedeutung dieses zierlichen A^ chens nicht augeublicklich zu errathen. <^,' Ich war starr. «Ach so!» rief ich verdicht- .^ Ausruf entfuhr mir unwillkürlich. Also d»'N ^ . hatte sie gelesen und nicht das Buch. Ach so- '^, «Nie?»... fragte sie errathend nnd bückte sich ^^ um das wertvolle Blättchen und den minder nielli Band an sich zu nehmen. .^ Auch ich bückte mich, scheinbar in der gU'H Absicht, aber mit discreter Langsamkeit, um ihr ^ zuvorzukommen. Sie richtete sich wieder auf unv ^ den Hut etwas tiefer in die Stirne. Ich Hat, ^^,1 ich ihre Befangenheit nicht merkte, und dann sV wir — von etwas anderem. e Edmund We"gl"'' ________________________1405 6. August 1887. Noten eingezogen, verbrannt und an deren Stelle neue ausgegeben, was am 2. d. M. stattfand. In mehreren riesengroßen, gelb angestrichenen Wagen fuhren die dem Tode geweihten Millionen Guldenzettel und Fünfgulden-noten hinaus in die Porzellangasse, in die alte Por-zellanfavrit. Die Functionäre der Staatsschulden - Con-trolswmmission, Viccvräsident Graf Siegmund Berch-told und das ungarische Mitglied Herr Przilesky, gaben dem merkwürdigen Leichenzuge das Geleite. Die Staatsnoten waren in große Körbe gelegt worden. Je zwei Millionen Gulden hatten in einem Korbe Platz. Oraf N<.rchtold übergab persönlich die Millionen den Flammen. Rasch war die Verbrennung vollzogen, und die Asche, uelche von den Millionen zurückblieb, präsentierte sich als ein fester, harter, erzähnlicher Klumpen, welcher m grünen und blauen Farben schillerte. Die Ursache dieser Erscheinung liegt darin, dass die Farben der Gub denzettel und Fünfernoten metallische Beimengungen haben, und die große Menge der verbrannten Noten enthält !ü""c c«" ."" U""ä hübfches Quantum metallischer Stoffe. Graf Berchwld, welcher ein Freund von Raritäten ist. nahm zwel solcher Klumpen mit sich zum Andenken an diesen Tag; er wird sie, als Briefbcfchwerer montiert, !!^ n" ^"?" 5°ben als ein Zeichen der Vergäng-llchkeit alles Irdischen. — (Eine slovakische Ausstellung.) In neuester ^eü glbt sich ein reges Interesse für die Stickerei tund, wle sie bei verschiedenen Nationen im Volke geübt !"^ ^ """entlieh an den Nationaltrachten hervortritt. Man kommt diesem Interesse durch Sammlung von Honen und originellen Mustern und durch Ausstellung derselben entgegen. Solcher Ausstellungen hat es jungst auf österreichischem Boden mehrere gegeben, und vorgestern ist der slovatische Frauenverein «Hvena» m,t elner Sammlung von slovatischen Stickerei - Objec- en vor die Oeffentlichteit getreten. Die Ausstellung Novatlscher Stickereien findet in Thurocz Szeut-Mar-ton, dem oberungarischen Culturcentrum der in den «andern der St. Stefanstrone ansässigen Slovaten, statt, und man kann sich eine Vorstellung von der Fülle der eingesendeten Gegenstände machen, wenn man erfährt, dass zu deren Aufstellung sieben Räume nothwendig find. Cm öheil der Stickereien wird verkäuflich fein. Daneben gelangen 16 Bilder nebst zahlreichen Skizzen und Tufch-ze.chnungen des flovalifchen Malers Iaroslav Vesin ""nem besonderen Locale zur Ausstellung. Slavische 3 A ^/'"^" ^''len ans denselben die Hauptrolle. D« Ausstellung dauert bis zum l. September — (Vom Bicycle üb erfahren.) Vor einigen Tagen wurde in Graz die 22jährige Dienstmagd Io-few Schatz aus Groß.Pireschitz im Bezirke Cilli in der Granatengaffe von einem unbekannten Manne mit seinem Bicycle überfahren und erlitt eine Riss-Quetsch-wunde am Stirnbein und eiiie zweite solche Verletzung am äußeren Augenwinkel. Sie wurde ins allgemeine Spltal abgegeben. — (Luftspiegelung.) Aus Ahlbeck in Pommern wird von einer Fata Morgana berichtet, die an emem der letzten Abende beobachtet wurde. Am rothgoldenen ^cnohunmcl schienen ungefähr gegen halb 9 Uhr etliche Wolkenballen von der See aufzusteigen, denen sich bald größere Massen zugesellten, bis dann in etwa 10 bis 15 Minuten sich die Insel Rügen in einer Ausdchuung von 25 bis 30 Meter den Blicken darbot. Man unterschied deutlich das Hochland, Stubbenkammer uud das tiefer liegende Land, mit dem Opernglase sogar die einzelnen Bäume; so dass es gar nicht der bestätigenden Worte der heimkehrenden Fischer bedürfte, um die Erscheinung als die Insel Rügen zu erkennen. Die seltene Luftspiegelung dauerte etwa eine halbe Stunde. — (Process Korab in Prag.) In Prag hat vorgestern der Process gegen Josef Korab, welcher bekanntlich befchuldigt wird, einen auf 52 000 fl. decla-rierten Geldbrief mit Papierschnitzeln angefüllt zu haben, begonnen, Das Publicum fand sich zur Verhandlung massenhaft ein. Der Angeklagte gibt an, die Oberrealschule und drei Jahre Technik absolviert zu haben. Auf die Frage des Vorsitzenden, ob er Vermögen besitze, erwiderte er: «Ja wohl, ich besitze 52 000 fl.» Die Präger Podircction ist als Befchädigte durch den Postamtsdirector Schaffranek bei der Verhandlung vertreten. Unter den vorgeladenen Zeugen befinden sich der Casseu-Chef-Stellvertreier der Ländcrbank, Herr Wodraschka, und zwei andere Beamte derselben. Ebenso wie in der Voruntersuchung beharrt auch bei der Hauptvcrhandlung der Angeklagte darauf, in das Convert 52 0N0 fl. gelegt zu haben. — (Ein neues Recept für den ewigen Friede n.) Das Ideal der Erhaltung des ewige» Frie< dens unter der Mcnfchheit hat in dem hervorragenden Pariser Publicisten Herrn vonMolinari einen neue» Apostel gefuuden, der für diefen Zweck die Bildung einer «Liga der Neutralen» in Europa in Anregung bringt. Die Liga würde sich aus den Mackten zusammensetzen, welche das meiste Interesse an der Erhaltung des Friedens haben: England, Belgien, Holland, die Schweiz und Dänemark. Diese Staaten, welche mehr als eine Million Mann ins Feld stellen könnten, würden sich nach dem Plane des Herr» von Molmari verpflichte», jeder von einem Kriege bedrohte» Macht mit ihren Streitträften beizuspringen, was allen kriegerischen Gelüsten ein rasches Ende bereiten würde. Es ist dies ein fchöner Plan, welcher auch der Originalität nicht entbehrt, ob er auch durchführbar ist, ist freilich eine andere Frage. — (Pa Pierstiefel.) Zu den neuesten Erzeugnissen auf dem Gebiete der amerikanifchen Papierindustrie gehören Stiefel. Ein Papierfabrikant bringt sie auf den Markt. Man rühmt ihnen nach, dafs sie weit billiger und hallbarer sind, als aus Leder gefertigte; auch ihre Dichtigkeit und Polilurfühigkeit sollen nichts zu wünschen udrlg lassen. Ihr Hauptvorzug wird aber darin gefunden, dafs sie ohne Nähte sind. — (Cholera in Italien.) Die Cholera herrscht in Süditalien unverändert. Bedrohlich ist sie nur im Städtchen Paterno, wo bei 20000 Einwohnern täglich 30 bis 40 Todte gezählt werden. Vorgestern wurden vier Personen, darunter eine tödlich, durch Flintenschüsse verletzt, welche die abergläubische Bevölkerung als an-geblich bestes Mittel gegen die Cholera nachts aufs geradewohl aus den Fenstern abfeuert. — (Der gebildete Hausknecht.) Reisender Löwe (im Gasthause): Wecken Sie mich morgen früh um 5 Uhr. — Hausknecht: Das kann ich nicht. Schon Schiller sagt ja: «Gefährlich ist's, den Leu zu wecken!» Die Hygiene der Sprache. Der in der letzten Zeit vielgenannte englische Specialarzt Dr. Morell Mackenzie, welcher gegenwärtig den deutschen Kronprinzen behandelt, spricht sich in seinem neu erschienenen Buch- «?lie U^ßißli« os tl>« Vol-a! Oi-ßlln»» über die Hygiene der Sprache folgendermaßen aus: Physiologisch ist der Unter-schied zwischen Stimme und Sprache lein sehr erheblicher. Die Sprache bewegt sich meist in einem Umfange von die, bi» vier Ganztüncn, die Articulation der Consonanten bedingt die Ver-ständlichleit der Sprache; deshalb sind Fehler und Krankheiten der Zähne, der Zunge und des Gaumens, der Nafe und der Lippen eiue so häufige Ursache von Sprachstörungen. Die Sprache hat nicht den vorgeschriebenen Rhythmus und Tonfall des Ge saugcs, mit dem ihr jedoch der Unterschied der Register gemeinsam ist. Während der Ton im Gesänge wie ein Fluss in der Ebene uugrhindrlt dahinfließt, wird der Voralstrom der Sprache durch allerlei Hindernisse, durch Engpässe, Felsen, Insrln unterbrochen, und an diesen Hindernissen entstehen die Consonanten. Die com^ plicierle, weniger leicht formulierbare Natur der Sprache macht ihre Ausbildung für jeden zu einer Nothwendigkeit, der für mehr als einen Zuhörer verständlich sein will. Es lann lein Zweifel darüber herrschen, dass die Schulung des Organs mit den ersten Sprachversuchcn des Kindes beginnen lann und muss. Die Entwicklung einer starlcn Stimme muss von vornherein vor allem durch Spiel und Arbeit in freier Luft erstrebt werden. Der künftige Redner muss, wie Pantagruels Sohn, Gargantua, «c:riei' comme wu» le» ämklkg. pour 8'exercyl- Ie lkorax». Gesangsunterricht ist eine höchst wün» schenswerte Beihilfe für den Sprachunterricht, und die Einübung reiner, llarer Vocale lann durch Singen nur gewinnen. Der Einfluss und das Beispiel des Lehrers und deshalb eine vollen» dete rednerische Ausbildung bei diesem ist viel mehr als beim Gesang eine der Hauptbedingungcn für die Ausbildung des lünl tigen Redners. Kinder sollten nie dem Einfluss unschön und gemein redender Dienstboten ausgesetzt sein. Eine gebrochene, rauhe, zitternde Stimme hat übrigens im Affect noch immer die Aussicht aus eine ergreifende Wirkung. Eigentlich pathologische Störungen der Sprache sollte der Lehrer zu erkennen imstande sein und dem Arzte zuweisen; jede Heiserleit, jedes Versagen der Stimme lann ein Anzeichen tiefer örtlicher oder nervöser Stö» rung sein und ersordert ärztlichen Neirath, Ein absolut lücten^ loses Gebiss lann und sollte jeder Redner besitzen. Die specielle Hygiene des Redners wird sich vor allem auf eiue sorgfältige Ausbildung stützen müssen, die eine volle Herrschaft über alle Mittel gibt. Eine große Menge von Fehlern in Vortrag und Haltung, die eine sehr gute Schulung entfernt, lünnen bei angestrengtem Sprechen krankheitserregend auf die Sprachorganc zurückwirken. Eine weise Sparsamkeit mit der Stärke der Stimme ist für den Redner, dem stundenlang zuge» hört wirb, wichtiger als für den Sänger, dem zahlreiche lange Pausen zugute kommen. Aufregung und Angst vor Beginn der Rede erfordert oft den Genuss eines Stärkungsmittels, dessen Wahl Sache der individuellen Erfahrung ist, und ohne das tra< ditionrlle Glas Wafser wird wohl selten ein Redner dem Aubi< torium entgegentreten. Nach jeder längeren rednerischen Anstren» gung ,st eine reichliche Mahlzeit sehr zu empfehlen, die Hygiene des Essens und TrinlenS ist für Sänger und Redner ungefähr dieselbe. Alle Einzelvorschriften, so sehr sich ihre Zahl steigern, ihre Bestimmtheit qualificiercn läfSt, sollen doch vor lauter Zweck« Mäßigkeit nicht alle Lebensfreude verbannen; sind Gesang und Rede aus sorgfältige Schulung gegründet, gibt — wie es immer fein folltc — die Lebenslage die Gelegenheit, bei jeder Störung der Organe ärztlichen Rath und vor allem Ruhe zu finden, so soll in gesunden Tagen nickt alles geopfert werden, was das Leben lcbenswert macht. Nur der Salontenor braucht alle Vor sicht einer Treibhaus-Hygiene, aber auch die reichbcgabtefte Orga^ nisatiou lann natürlichen Gesehen nicht lange ungestraft trotzen. lNllchdruck Vorboten.) Zas Zgil'ö im Spiegel'. Roman von Nietorien Vuval. (28. Fortsetzung.) Eine folgenschwere Entdeckung. Die Abendgesellschaft im Hause des Consuls ?t.Iohn war die angenehmste, die sich nur denken uetz Die schöne Lily, über welche die Natur ihre Herr« UHsten Gaben ausgeschüttet zu haben schien, war wie immer die Königin des kleinen Festes, welches der Consul A Ehren der Anwesenheit seines Freundes Mr. Gerald tflsl speciell veranstaltet hatte. Harry und Lily waren einst als Kinder mit einander sehr vertraut gewesen, und auch mit dem Lauf der Jahre war keine Entfremdung zwischen ihnen ein. getreten, so dass beide völlig zwanglos miteinander ver° kehrten. Aber dieser zwanglose Umgang glich dem zwischen cruder und Schwester und überschritt nie gewisse Grenzen. Lily's Schönheit war vielleicht nie zuvor so unverkennbar zutaae getreten, wie an diesem Abend. Ein blaues Schlepptleid mit Silberstickerei und Silber, spitzen umhüllte ihre echt mädchenhafte, schlanke Ge° stalt. Ihren Gürtel und ihr Haar schmückten blasörothe «tosen, ein? Schnur kostbarer Perlen umwand ihren stolzen Nacken, und der silberschimmernde Fächer, den lhre kleine Rechte graziös in Bewegung hielt, war mit mattgelben Rosen und himmelblauen Veilchen bemalt. "Ue ,hre Bewegungen waren sicher und ohne jede Ko-V?I'l' ö" "elcher sie sich nie herabwürdigte. Das schönste in ihrem stcts sonnigen Grsicht aber waren die mauen Aug?n. während tiefschwarzes Haar gegen ihre ^"."lnc Stirn sich mit doppelter Deutlichkeit abhob Nack^' n3rftöss "'" "ber den schwanenhaft weißen War bei ähnlichen Gelegenheiten sonst immer Harry des schönen Mädchens alleiniger Cavalier ge-Wesen, so sollte an diesem Abend ein offenbarer Rival ihm den Rang streitig machen. Derselbe, ein Engländer und der Neffe eines Herzogs, war ein junger Mann von äußerst gewinnendem Aeu'ßern und von feinen Um-qangsformen. Aber so sehr Harry sich auch bemühte, eifersüchtig zn werden über den sichtlichen Eindruck, den des jungen Engländers gewählte Unterhaltung und sein ritterliches Wesen aus Lily ausübten, es wollte ihm nicht gelingen. Ein stilles Mädchenbild lebte in seinem Herzen, dass für kein anderes darin Raun, war und alles ihn glcichgiltig ließ. was nicht sie betraf, der sein Träumen und sein Denken ausschließlich zn eigen war. In der Frühe des zweiten Tages nach der Abendgesellschaft im Hause St. Johns ward die von Mr. Fisk arrangierte Secpartie in Scene gesetzt. Die an derselben theilnehmende Gesellschaft zählte sieben Personen, den Consul St. John nebst Sohn und Tochter. Sir Haslyn Hamlin. Lily's Anbeter, den Harry großmüthig zu der Partie eingeladen, trotz seines Olllels Versicherung, dass er dadurch all seine Alissichten verscherze. Mr.Schuyler. einen Geschäftsfreund Mr. Fisks. sowie endlich diefen selbst und dessen Neffen. Die «Fleetwing» war eine schlankgcbaute, schnell» fegelnde Schooner°Yacht. und zweifellos war es. dass. wenn die schöne Lily imstande gewesen wäre. Fausta Livingston Harry's Herzen zu entfremden, auf dieser Fahrt die vorthrilhafteste Gelegenheit dazu geboten ge. wesen wäre. Aber völlig rrsultatlos erreichte die ?)acht am Nach. mittag des zweiten Tages das reizende Äppledore, und das schmucke Schiff untet der Obhut seiner Bemannung lassend, begab sich die kleine Gesellschaft in das Inselhotel, um hier Zimmer zn belegen und dann die Zeit bis zum Abendessen auszunutzen, indem sie sich auf dem Eilande ergieng. Entzückt von der Scenerie, wanderten sie an der Küste entlang, als sich Plötzlich eine kleine Bucht vor ihnen aufthat, welche bis dahin Klippen vor ihren Augen verborgen hatten. In demselben Momente trafen ihre Blicke zugleich auf eine einsame Gruppe von drei Perfoncn, welche dicht am Rande der steilen Felsen saßen. Die Gruppe bestand aus zwei Damen und einem Herrn. Die Damen entzogen sich dem Anblick der Her» annähenden durch große Sonnenschirme. Der sie begleitend? Mann trug einen Seemannsanzug und einen breitrandigen Hut, der tief ins Gesicht herabgezogen war. Er war mit Fifchen beschäftigt und konnte sich deshalb, trotzdem die Sonne sehr stark und heiß schien, des hellseidenen Schirmes nicht bedienen, der neben ihm lag. Er hielt eine Angelruthe in der Hand, deren Schnur in da« stille Wasser hinabreichte. Die kleine Gesellschaft war inzwischen ganz nahe gekommen, und Mr. Fisl, höflich den Hut ziehend, stellte die Frage, welcher Fisch hier gefangen werde, und ob der Fang ein ergiebiger sei. Der Fremde schaute nicht auf und wandte dem Fragenden auch sein Gesicht nicht zu, aber er antwortete mit angenehmer Stimme: «Es sollen Karpfen hier vorkommen, wie man sagt. Ich bin erst eine halbe Stunde hier und habe noch nichts gefangen.» Die Stimme berührte Harry wie ein elektrischer Schlag. Unwillkürlich war es ihm. als habe er dieselbe schon einmal gehört, und forschend richtete er seine Augen auf das allein sichtbare Profil einer glattrasier« ten Wange und auf das Ende eines grauen Schnurrbartes, aber ohne jemanden zu erkennen, mit dem er schon im Leben zusammengetroffen war. (Fortsetzung folgt.) Lllibacher Heituna Nr. 177. 1466 6. August IM. Local- und Promnzial-Nachrichten. — (ErzherzogAlbrecht inLaibach.) Seine kais. Hoheit der Herr Feldmarschall Erzherzog Albrecht trifft am 10. d. M. abends um 6 Uhr mit dem Wiener Eilzuge zur Inspicierung der hiesigen Truppen ein und wird im «Hotel Elefant» Absteigequartier nehmen. In Begleitung Sr. lais. Hoheit werden sich befinden: der Corpscommandant Freiherr von Kühn, dann die Herren des Gefolges Oberst Baron Spinette, Major Szmre -csanyi und Regimentsarzt Hübl. Am 11. August verlässt der Herr Erzherzog unsere Stadt. — (Zur Wolf-Feier.) Der hochwürdigste Herr Fürstbischof Dr. Missia hat als seinen Vertreter bei der Enthüllung der Gedenktafel des verstorbenen Fürstbischofs Anton Alois Wolf in Idria den hochw. Dom-capitular Herrn Urbas nominiert, welcher sich an der Feier betheiligen wird. — (Ein neues Touristenhaus.) Die trainische Industriegesellschaft hat am Wocheiner - See ein Touristenhaus mit 18 Zimmern erbauen und sehr solid einrichten lassen, welches nun den Touristen seit 1. August zur Verfügung steht. Dadurch wurde einem dringenden Bedürfnisse abgeholfen, da es bisher in dem schönen Wo-cheiner-Thale an einer entsprechenden Unterkunft gefehlt hat; insbesondere am romantisch gelegenen Wocheiner-See fehlte bisher eine Wohnstätte, und die Touristen, welche den See besuchten und von dort die überaus lohnenden Partien zum Ursprung der Savica, auf die Komarca zu den schwarzen Seen oder eventuell auf den Triglav machen wollten, haben diesen Mangel bisher sehr empfunden. Das Touristenhaus am Wochejner-See ist auch für einen längeren Sommeraufenthalt bestens geeignet, es liegt mitten im Fichtenwäldchen unmittelbar am See, welcher bei einer Temperatur von -^- 17 " It Gelegenheit zu erfrischenden Bädern bietet und von wo aus man die reizendsten Partien machen kann. Haus und Restauration sind an Herrn Fabijancic verpachtet, welcher sowohl die Preise der Zimmer als auch der Speisen und Getränke sehr bescheiden festgesetzt hat. Auch ist dafür geforgt, dass die Fischereien in den Wocheiner Wässern, welche reichlichst mit Lachs- und Steinforellen bevölkert sind, allen Gästen des Touristenhauses zur Ausübung des Fischereisportes zur Verfügung stehen. Das Touristenhaus ist 2'/, Stunden von Veldes entfernt und '/, Stunde von Wocheiner - Feistrih, bis wohin täglich die Postwagen von der Bahnstation Lees und von Veldes verkehren. Die letzte Post- und Telegraphenstation ist Wocheiner-Feistritz. — (Große Sternschnuppenfälle.) Für die Zeit vom 9. bis 13. August stehen große Sternschnuppenfälle zu erwarten. Zahlreicher als gewöhnlich werden, falls der Himmel hell sein sollte, die Sternschnuppen in diesen Tagen sichtbar sein. Dieselben gehören einem Meteorring an, welcher in bestimmten Zeiträumen die Bahn unserer Erde kreuzt und dessen Beobachtungen bis zum Jahre 83l) n. Chr. zurück verfolgt werden können. Entgegen dem Novemberstrom, welcher in Perioden von 32 Jahren das Schauspiel eines ungewöhnlich reichen und durch Schönheit seiner Meteore ausgezeichneten Schwarmes darbietet, ist der Auguststrom von Jahr zu Jahr geringeren Schwankungen in der Zahl der Meteore unterworfen und zeigt sich auf der ganzen Erde gleichmäßig. — (Vom «Katholischen Pressvereine».) Als vor vier Jahren das früher dreimal in der Woche erschienene conservative Blatt «Slovenec» täglich zu erscheinen anfieng, wurde zur leichteren Herausgabe desselben eine eigene «Katholische Buchdruckerei' in Laibach gegründet und die dadurch entstandenen Auslagen größten-theils durch freiwillige Beiträge feiner Gönner und Freunde bestritten. Da die zur Errichtung einer Buchdruckerei erforderliche Concession dem Herausgeber und verantwortlichen Redacteur des «Slovenec», Herrn Josef Ieric, ertheilt wurde, so galt in der Oeffentlichteit er als der rechtmäßige Eigenthümer derselben, obwohl er sie mit den vorerwähnten wohlthätigen Spenden errichtet hatte. Um nun auch vor dem Gesetze einen den thatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Eigenthümer zu schaffen, hat sich ein «Katholischer Pressverein» gebildet, der, wie gemeldet, jüngst seine constituierende Generalversammlung abhielt. Unser Ver'icht über diese Persammlung, obwohl vollkommen objectiv gehalten und aus guter Quelle stammend, wurde vorgestern im «Slovenec» in einer so urginellen Weise «richtiggestellt», dass wir nicht umhin können, auf denselben zurückzukommen. Der «Slovenec» bestreitet zunächst, dass der «Katholische Pressverein» politische Ziele verfolgen werde, gibt aber auch zu, dass der neugegründete Verein den < Slovenec» sowie auch andere Journale, welche im religiösen, nationalen und österreichisch-patriotischen Geiste redigiert werden, nach Kräften unterstützen werde. Ob hierin ein politisches Ziel erblickt werden könne oder nicht, dies zu beurlheilen überlassen wir unseren Lesern. Was die weitere «Richtigstellung» des «Slovenec» betrifft, der hiesige «Katholische Prcssverein» sei nicht nach dem Muster des Grazer katholischen Pressvereines gebildet worden, so ist selbe zu läppisch, als dass wir darauf erwidern sollten. Dass das Iounal «Slovenec» noch nicht ins Eigenthum des tathol. Pressveremes übergegangen ist, ist allerdings »ichtig; dass dies bereits geschehen wäre, haben wir nicht behauptet, weshalb auch diese «Richtigstellung» zumindest überflüssig war. Was jedoch den Plan, das genannte Iour-nalunlernehmen, für welches ja die Buchdruckerei eigentlich ins Leben gerufen wurde, für den Pressverein zu erwerben, anbelangt, so wird das Dementi jenes Herrn, dem an dem Scheitern dieses Planes allerdings viel gelegen sein mag, keinen Eingeweihten veranlassen, an der Richtigkeit unserer Meldung zu zweifeln. Dies zur Abwehr. — (Vergnügungszüge.) Anlässlich des Feiertages Maria Himmelfahrt arrangiert Schröckls Reise-bureau Vergnügungszüge mit halben Fahrpreisen nach Wien, Fiume, Trieft und Venedig. Die Abfahrt von Laibach nach Wien erfolgt Samstag, den 13. August, um 3 Uhr 7 Minuten nachmittags; nach Trieft und Fiume Sonntag, den 14. August, um 1 Uhr 2k Minuten nachmittags. Fahrpreise betragen nach Wien II. Classe 18 fl., III. Classe 12 fl.; nach Fiume oder Trieft II. Classe 9 fl., III. Classe 7 fl.; nach Venedig ll. Classe 12 fl., III.Classe 9 fl. Näheres ist aus den Programmen und affichierten Placaten ersichtlich. — (Spende) Der Nierbrauereibesitzer Herr Georg Auer hat den Pfründnern im städtischen Armenhause ein Hektoliter Vier gespendet. — (Ein Deserteur aus dem Jahre 1848.) Das Kriegsgericht in Laibach halte in den letzten Tagen über einen merkwürdigen Fall zu verhandeln. Ein im Jahre 1848 assentierter Krainer desertierte kurze Zeit nach der Stellung zweimal und hatte sich seither, also durch volle 39 Jahre, immer in den Wäldern und Ge-birgswildnissen zwischen Krain und Kärnten aufgehalten. Er mied mit Ausnahme der Alpcnhütten und vereinsamt stehenden Gehöfte jede menschliche Niederlassung, verkehrte nur mit Hirten oder Holzknechten, lebte in den Wäldern in selbsterrichteten nothdürftigen Hütten oder Verhauen und verdiente sich durch Harzgewinnung und sonstigen Zwischenhandel kümmerlich den Lebensunterhalt. Endlich wurde er des ewigen Versteckenspielens müde und stellte sich als 63jühriger Mann der Militärbehörde. Er wurde zu achtmonatlicher Kerkerstrafe verurtheilt. — (Wohlthätigkeits - Concert.) Der Arbeitergesangsverein «Slavec» veranstaltet morgen nachmittags im Kosler'schen Garten ein großes Wohlthätigkeit«^ Concert zugunsten der durch Hagelschlag geschädigten Ve< wohner Unterkrains, Zu dem gleichen Zwecke findet morgen dortselbst ein Bestschiehen und Vestkegel schieben statt; eine Serie von fünf Schüssen 20 kr., eine Serie von drei Schüben 10 kr. Die Musik besorgt die Kapelle des 17. Infanterieregiments, und zwar mit Rücksicht auf den wohlthätigen Zweck unentgeltlich. Beginn des Concertes um 4 Uhr nachmittags. Entree 20 kr. Ueberzahlungen werden mit Dank entgegengenommen. — (Postsparcassen.) Im Laufe des Monates Juli wurden in die Postsparcasse im Sparverkehre 1318 875 fl. eingelegt und 1113 353 fl. zurückgezahlt. Im Checkverkehre wurden 52 291 564 fl. eingelegt und 50 838 738 fl. zurückgezahlt. Die Zahl der Einleger hat sich im Juli im Sparvertehre um 3897 und im Checkverkehre um 162 vermehrt und betrug Ende Juli im Sparverkehre 577 557, im Checkverlehre 12 168. In Krain betrugen die Einlagen im Sparverkehre 12814fl., im Checkverlehre 456 488 fl.; die Rückzahlungen im Sparverkehre 8392 fl., im Checkverkehre 154 242 fl. — (Volksschule in Neumarttl.) Die vier-classige Voltsschule in Neumarktl wurde im abgelaufenen Schuljahre von 322 Schülern und Schülerinnen besucht, von welchen 200 reif zum Aufsteigen in die nächst höhere Classe befunden wurden; 19 blieben ungeprüft. 294 Schüler und Schülerinnen gehörten der slovenischcn Nationalität an. 22 der deutschen, 4 der italienischen, 2 der böhmischen. Mit der Volksschule in Verbindung steht die gewerbliche Fortbildungsschule und besteht aus einem Vurbereitungscurse und aus zwei Iahrescursen des gewerblichen Unterrichtes. Die gewerbliche Fortbildungsschule zählte 77 Schüler im Alter zwischen dem 12. und 20sten Lebensjahre. Der Lehrkörper bestand aus den Herren Josef Kragl «Schulleiter), Rochus Mer cun (Katechet), Johann Debelak, Andreas Kmet und Fräulein Anna Podretar. Das nächste Schuljahr^beginnt am 17ten September. — (Wallfahrt auf den Luschariberg.) Für die Wallfahrt auf den Luschariberg, welche am 13. August stattfindet, haben bis nun 1200 Theilnehmer ihre Legitimationskarten gelöst, so dass die Pilger in zwei Zügen bis Saifnitz befördert werden. Den Pilgerzug wird der hochw. Propst Dr. I arc führen, welcher auch in der Kirche auf dem Luschariberge das Hochamt cele-brieren wird, während der hochw, Herr Smeretar die slovenische Festpredigt halten soll. — (Aus dem Handelsregister.) Bei dem k. l. Landes- als Handelsgerichte Laibach wurde bei der im Register für Gcsellschaftsfirmell eingetragenen Firma «Gewerkschaft Littai» ») die Löschung des Josef Kr is per und des Pongraz Eichelter als Directionsmitglieder und des ihnen zugestandene!, Rechtes der Firmazeichnung und l)) die Eintragung der neuen Directionsmitglieder Rudolf Freiherr von Npfaltrern, Herrschasisbesiher in Orünhof, und Karl Wehrhan, Gewerle in Ciüi, und deren Firmazeichimng vorgenommen. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher M' Paris, 5. August. Die Mehrzahl drr Journale glaubt an eine Wiederaufnahme der Verhandlungen ilbel das Duell Ferry-Boulanger. London, 5. August. ' Bei dem in der letzten Nach' im Eanal stattgehabten Flottenmanöver platzten «? Bord dreier Kanonenboote mehrere Kanonen, wodurch vier Matrosen entsetzlich verstümmelt, eine Anzahl an< derer mehr weniger verletzt wurden. London, 5. August. Von Stanley sind aus Stanley" pool Briefe eingetroffen, wonach er am 1K. Juni an> Wasserfalle des Flusses Arunchimi angekommen sei lM sich vorbereite, die Urberlandreise anzutreten. Alles wohl' Petersburg, 5. August. Die «Börsen-Zeilunss' meldet: Gerüchtweise verlautet, die Verfügung bett«W Entfernung der Ausländer aus den Verwaltungen ^ commerciellen Unternehmungen soll bis zu einer «off maligen Prüfung der Frage suspendiert werden. ^ Uebernahme der ausländischen Industriellen in del> russischen Unterthanenverband wird möglichst erleichtl" werden. Belgrad, 5. August. Der König machte nachnnt' tags dem Ministerpräsidenten Ristu einen länssele» Besuch. Während der Abwesenheit des Königs wird d>e Regierunqsgewalt auf den Ministerrath übergehen. . Sofia, 5. August. Die Regenten verbleiben l" Rlistschuk nnd erwarten dort den Prinzen Feroina^ von Coburg, dessen Ankunft in zehn Tagen erfolgen s^ AlMlommeue Fremde. Am 4. August. Hotel Stadt Wien. »iüttig, Hauptmann, s. Frau- Weber, P".' vatier; Martin Elisabeth, Sprachlehrerin; Kleiner und Sch>^ Kaufleute, Wieu. — Leiße, Kfm., Siedlingshausen. - ^l tejlel. Kfm„ Turnau. — Iallitsch und Meditz, Kausicw' Steyr. — Ritter von Spinler, General Secretär, und ^' Wolf, Privatier, Graz. ^ Kalligaritsch, Privatier, s. Toch^ Cilli. — Wiesenberger, Lieutenant, und Depcris, Regierung'' Concipist, Gottschee. — Vrumschmidt, K,m,, s. Frau. Zupa"^ — Pucnil, Privatier, ttrainburg. — DepaSe, Professor, saM"" Frau und Löwy, kfm, s. Familie, Trieft. Hotel Elefant. Toubih, General-Secretär; Kundegrabcr, ScknM und Wechsler. Kaufleute, Graz. — Kardos, Kaufmann, S>ol^ — Pesel, Dechant, Dornegg. — Schweiger. Besitzer, s"""^ Tochter, Menmarlt. — Loncaric, Brscher. Selzach. — Vo"l' sier, Kaufmann, Neapel......Solauba, Pet, Kozusopulo, O'l^ bini, Ienter, Visin, Langi. Privatiers, und Witlhen, Obec^ lieutenant, Trieft. — Schiavi, Advocat, sammt Frau, W'^ — Ulmar, Marinc-Ädjunct, Pola. — Golic, Bescher, Seja"«' — Franken, Beamter. Innerlrain. ^. Hotel «attischer Hof. von Spoljaric, Private, Essegg. - P"^' Geschäftsmann, Iurjevce. («llsthof Tiidliahllhof. ssressi Marie, Private, Wien. - ? privec, Magazineur, Podgorje. — «unacel, Lehrer, WochL' Dr. Kugy, Privatier, Trieft. — Lammger, Linicnschiffs'M rich, Pola «aiser uon Oesterreich. Hubad, Professor, Krainvurg. !js Kaufm., s. Tochter, Kropp. ^, wasthllf Sternwarte. Cimiatti, Werlführer, Hof. ... EF" Kcinzlist. Sittich, - Stepic, Besitzer, Weichselburg. — s°> sl.'vschitz, Besitzer, Töplih. - Vajc, Lehrer, Brezovica- , Azmann, Besitzer, Reifnih. — Mcrhar, Kaufm.. Dolenj«^ Verstorbene. Den 5. Augu st. Johanna Dinmik, Arbeiterin, 22 3" Triesterstrafze 85. Auszehrung. Meteorolossilche Bcobachtunssen in Laibach^- « ^ ZV? H« de.H.mm«. ^ 'sU'.Ng.! M66 tä.6 NO. schwach heitel' ". ^ 5. 2 . N. 739.28 22,0 NO. mäßig ! schwach bew. "'" <., . Äb. 740.38! 16.0 O. schwach schwach bew. , Ziemlich heiter, lühl, das Tagesmiltel unter dem Nor»'^i mondhelle Nachl. Das Tagesmittel der Wärme 1»,2", u»' ^ unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Naglit. Fünf Millionen Flaschen Mundwasser. .^ Der Wiener Hoszahnarzt Dr. I. G. Popp, Erfinder des beliebten Anathcrin-Mundwasser«, der diefes Mund- und ^, Conservierungsmittel seit 40 Jahren erzeugt, hat jetzt "'ne ^ tistil der seit dieser Zeit versendeten Flaschen zusammenst/! ^ bei welcher die Summe von 4 U50 (XX» das Ergebnis >uar>.^ gibt wenig Conserviermittel, die eine solch verdiente Äcrbrc ^ gefunden haben, wie dieses Mundwasser, welches als "^ 81 «5 Slltelr«>l<....... 8»-80 83'- 1854« 4°/l, Etaatslose »50 fi. I«g'50l3«'50 lKsOii 5"/« ganze 50« „ I8«50i^u 7« »»«0^ »»/„ Funs»«! lO« « 138 ,t«188 ^ 1864.,» Staa»«lose . . 100 „ 183 »5l«».?5 l884er „ . , 50 „ 163 — Ib» l,0 ilomo , 4.z!ü iol,— Nnbere öffentl. «nlehen. DonauMeg.Lose «»/<> 10« sl. . ii3?51't»»5 dto. «nlcibc 1878, fteuersrel . 108- 10? - Nulchen d, O<»blg?m«inbe Wien 105 80108^0 Nnlchen l,', C ladlgcmcinbe lvien (Silber und Void) ....------------- PlllU.ien»«,,!, d, ^ l.,dtgem. Wien 12? «1^7 ?b Pfandbriefe tsllr 100 fi.) »odrncr. allg. österr, < »/„ Volb. 124 eo 1«l> lb bto. in 50 « „ 4V, «/„ 101-en i«? - dto, in l>0 ., „ 4«/° . V7-3K «7-85 bto. Pram!en.kchuldv«rschl.»°/o 102llb i02?5' Q«si, Hypelhefexbanl >0j. 5'/,°/,, 101 — 102 — Orsl xung il'.ml v«l, ö°/, . . 103 2b »03 75 btl>, „ c«dit»zlig«tione» /,»/, . ic»0'7s< l01'»5 Oefterr. Nord»>lftbllhn . , , 1««« ioe All Licl'lül^lü^e!....... ! —>—! —-— Stll»tNahn 1. »«»lfi,n . . »l.0 l,<> »c>i — «übbahn k»«/, .... .141—1»I5>0 o l» e°/°.....!«2 2(!l»l! «u Nng.nallz. Vahn.....z»l» — »» 70 Diverse Lose 1b0-«5 Llarv^Lose »0 fi...... 47— 48— 4°/« Donau»Dampssch, ivo fi. ,114.50115 — LailacherPl8mien.Nnleh.u0fi, «1 25 21-75 Osener ^,'ose 4« fi..... 48— 4g'— Palffh'Lose 40 fi..... <° - 4V 50 »lolhen «rniz, öft.Ges.v, wft li-50 i« 80 ittudols.Los« 10 fi, . ,<,.^5 _— Ealm-Lose 4o fi. . ««._ — - Vt.-Venois.i.'vse 40 s>, . . 53 ?o s.z»i« walbftem-^ose «0 fl, , «9 ,5 »» 7» Windischgrah'z.'ost üa U , <7 75 i» 25 Vanl.Uctle» (per «tü<,r.<«lift.,Qcft,zoofl.S.4U°/<>____— - o fl. ««».- «» 50 Dcpoftlenbc.nl, Nllg.liuo sl, ,1,7, - 173 -c. mpte.Ges. Nlcd«löft.5.(X»sI, 5««— b?i»'-H^pochvlcilb., bft,!!00sl,l!5°/v2, ^-- —>-^anderb.,°ft. ^oo sl. O.bO"/, « «0-75 «I 2k> 0efterr..U»g. U»n, , . . , »»5—«87 -Umonl'anl 2<«» sl. , . , zo8-^8'f>o Ver^chll'!'»»', A!:,,, >l,, fl, .!l5050l5l!.0 Netten von ??li»?vort» NT^'rnebwnnge». 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