tür Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedigirr von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ . Ä^.^^»lbi»br,a oora>!»> !>e<»ill. Alle l.l. Postämter «eomen Vra»u,«eraiion an. In 3a,bae»i> Nerteaer am Hla»», Nr. ,yu, im ersten Stoite. Kraiuische VollSssesänge, in deutscher Sprache nachgebildet. 16. Komg Marco. *) V^i n Schloß auf »>achl'gcm Felsen thront. Darin der junge Marc» wohnt, Mil ihm Älcuta, jung und fein, Die war ein türkisch Mägdelein. Sie stände» auf bei guter Zeit, lustwandelten voll Fröhlichkeit, Nie öffneten die Fenslerlcin I m hohe» Saal de,» Sonnenschein. AIenk a jetzo also spricht: „Es deckt das Feld ein Nebel dich!, Sprich, Marc», wie ist Das und Was? Sag' an, wie wird wohl enden Das?» Darauf der junge Marc o sprich!: »Ei, eine» Nebel sieht man nicht. Der Türke» Pferde schnauben so. Die hier zu Gast sein wolle» froh. Und kommen sie on's Schloß heran, A,» Thor empfange du sie donn^ Und fragen sie sofort um mich. Und hallen sie recht tülkisch s,ch, S» brich du in die Worte aus: Jung Marc» ist jetzt nicht zu Haus, Er wird es auch nicht abends sein, Wohl morgcn selbst bin ich allein,» Schon sind dem Th»re sie genaht. Nie seh'n, daß sie 's geöffnet hat. Sie reicht die Nechle ihnen dar, Umschlinat sie mit der Linke» gar: «Mein Vruß, ihr Türken!» ruft sie aus, «Jung Marc» ist jetzt nicht zu Haus, Er wird es auch mcht abends sein, Wohl >»»rgen selbst bin ich allein.« Lmn gelben Tisch sie dann sie setzt, Mit Spei,'' und Traut pollauf sie letzt, Nacht gleich sie aller Waffen bloß. Und birgt sie hinter',» Kainmerschloß» Trinkt ihnen tüchtig zu mit Wein, Doch gießt ihn in den Nusen fein,. Indeß sein Schwert jung Marc o wetzl. Daß schulternd sich das Schloß entsetzt. ') Siehe der ».8!c»volllK« pilml, iViüi»!'!;!^ »»luc!»«, zweiten Nand, Leite «?. Da spricht ein Türke dieses Wort: »Was donnert denn so gräulich dort? Daheim ist Marc o sicher jetzt. Und auf de,» Stein das Schwert er wetzt," Da sagt Alenka wieder aus: »Jung Marco ist jetzt nicht zu Haus, Er wird es auch nicht abends sein, Wohl morgcn selbst bin ich allem. Die Hühner scharre» so im Schloß, Die kleine Eier lege», bloß,­ Die Türken lullt' in Rausch sie ein. Doch goß ,„ ' Nuien sie de» Wein. Nun stürzet Marco in das Haus, Das Schwert fliegt au5 der Scheid' heraus, Die Türken alle streckt er hin, Nur Einer unter'n Tisch kann flieh'». Der Türke redet jetzt ihm zu: »Halt' ein, halt' ein, » M a r c o, du! Halt' ein, du junger Marco , doch. Und bring mich nicht um's Leben noch! Laß mich am leben unversehrt, Ich bitte dich, du tapf'res Schwert, Von mir soll Jeder hören dann. Was Marco für «in tapf'rer Mann!» Darauf der junge Marc» Dies: >N»r,«Herzigkeit sei dir gewiß, Das leben sei dir zwar geschenkt. Doch bleibst du mir nicht ungekränkt"« Hervor er unter',» Tisch ihn zog, Und that mit ihn,, wie er s» pflog-Er prügelte ,hn butterweich, Stach d'rauf die Auge» aus ihm nlcich. Bracht' auf ein flüchtig R»ß den Mann , Ihm in die Hand sein Nanner dann. Daß er's dem Sultan bring' nach Haus, De,» m°g' er ferner richten »us: »Wenn Etwas noch von ihm er wollt'. Er nnr zu Gast ihm kommen sollt', Sie würden messen sich alsdann, Cr würde sehn. Was Marc o kann.« Der Türke »lsobald verschwand, Und eilt' in's ferne Türkenlond. An's Fenster ruft der Kaiser hin. Gar herzlich froh die Kaiserin: »O Kaiserin, o ton»» zu mir. Jetzt einmal jubeln können wie: IHO Dort bringt man Marco' s Nanner her^ Vewiß, gefangen folgt auch er.« Wie nu» der Türke fommt »»'s Schloß, Da ist des Kaisers Freude groß. Lr fragt ihn aus in oller Hast: »Nun, warst bei Marc « du zu Gast?" Der Türke so sich twre» ließ: »Ein wunderliches Mahl war dies! Zu Gast bei Marco waren wir, Dock besser ist's beim Teufel schier! Er prügelte mich butterweich, Stach d'rauf die Augen aus mir gleich. Setzt mich auf ein schnellfüßig Thier, Wiebt in die Hand sein Banner mir. Und kündet dir: Wenn ?usl du hast. So sollli allein du sein sein Vast, Ihr würdet messen euch »Isdann, Du würdest seh'». Was Marc o kann!» ^ertliches in Laibach seit 17»7 bis «8l5. Von F. X. Legat. (Fortsetzung.) August 1804. (2er römisch deutsche Kaiser Franz II. erklärt sich den 11. d. zum Erbkaiscr von Oesterreich; die Prin­zen und Prinzessinen seines Hauses, dann seiner Geschwi­ster und deren Kinder heißen fortan „Erzherzoge und Erz­herzoginnen von Oesterreich" mit dem Titel: t. k. Hoheit. Das hierüber erschienene allerhöchste Patent verkündigt als Beweggrund zu diesem zeitgemäßen Titelwechsel einzig die gerechte Sorgfalt Sr. k. k. Majestät, .'daß jene voll­kommene Gleichheit des Titels und der erblichen Würde mit den vorzüglichsten europäischen Regenten aufrecht er­halten und behauptet werde, welche den Souverainen Öster­reichs, sowohl in Hinsicht des uralten Glanzes ihres Erz­hauses , als vermöge der Größe und Bevölkerung ihrer, so beträchtliche Königreiche und unabhängige Fürstenthümer umfassenden Staaten gebührt, und durch völkerrechtliche Ausübung und Tractate versichert ist; zur dauerhaften Be­festigung dieser vollkommenen Rangsgleichheil geben Ver­anlassung und Recht jene Beisuiele, welche in dem vorigen Jahrhundert der russisch-kaiserliche Hof, und nunmehr auch der neue Beherrscher Frankreichs gegeben hat.") September 1804. (Sonntag, den Z. d. wird in Klagen fürt und Graz die Erhöhung Sr. k. k. Majestät als Erbkaiser von Oesterreich auf das Feierlichste und Fröhlichste begangen.) October 1804. 4 Schon seit 1. d. beeiferte sich die Bürgerschaft und die k. k. Garnison, um das heute eingetretene aller­höchste Namenöfest und zugleich die Annahme des erblichen Kaisertirels von Oesterreich auf das Wü» digste zu feiern. Canonenschüsse vom Schloßberge und die ganze Stadt durchziehende Musikchöre begrüßten den wichtigen Morgen. Um 9 Uhr zog das gesammte Militär des hier garnisonirenden t. k. Regiments Erzherzog Rudolph , wie auch das bürgert. Iäger­imd Grenadier-Corps, auf dem großen Scliulplatze auf. Nachdem um 10 Uhr der ^andeögouverneur, Se. Erc. Graf von Trautmannsdorf, der Fürst­erzbischof von Brigid » mir dem Metropoluankapuel; der General Graf Kav asini mit dem Officiercorps, der hiesige Adel, die Stände, und alle Branchen der hiesigen k. k. Armier im größten Staate ver­sammelt waren, erfolgte unter Trompeten- und Pau­kenschall von dem an der Fronte des 'Lyeealgebäu­des dazu errichteten Balcon, worüber das Bildniß Sr. k. k. Majestät prangte, die Verkündigung des allerhöchsten Patentes, in deutscher Sprache vom Gubernialsecretär Kaiser , in krainischer vom Gu° bernialsecretär o. Coppini abgelesen. Vivatrufe und Salven der paradirenden k. k. und bürgert. Truppen und der Canonen vom Tchloßberge beschlossen die Proclama­tion. Hierauf wurde in der Merropolitanl'irche das Hochamt von dem Fürsterzbischofe abgehalten; Mittags war große Tafel bei dem Landesgouuerneur. Das hiesige Armeninstitut, die Arrestanten, die Kranken bei den Barmherzigen und das gesammte k. k. Mili­tär wurden mir verschiedenen reichlichen Spenden verheilt. Von Seite der Stände wurde abends im stand. Schauspielhause ein Freitheaier und im stand. Redoutensaale ein Freiball veranstaltet, nachdem auch von der Schützengesellschafc auf der in diesem Jahre im neuen Aufbau begriffenen bürgerl. Schießstäcie nachmittags ein großes Freischießen und abends ein prächtiges Lichtelschießen gegeben worden war. 11. Reiset die Gräfin von Artois , Gemahlin deö zwei­ten Bruders des unglücklichen Königs Ludwig xvi, von Klagcnfurc nach Graz ab. Die allgemeine Ver­ehrung, und besonders der wehmürhige Dank der Armen, denen sie in der Zeit ihres fünfjährige,» Aufenthaltes in jener Stadt ein helfender Schutzen­gel war, folgen ihr und dem ebenso wohlthärigen Hofstaate nach. 24. Starb hier der Prälat von Landstraß, Freiherr von Hallerstein, im 82 Lebensjahre. 31. Reiset Papst Pius Vli. auf die Einladung Napo­ leon's zu dessen Salbung von Rom nach Paris ab. November 1804. 15. Ist der hiesige Friedhof wegen eines darauf vorge­gefallenen Selbstmordes neu eingesegnet worden. 28. Trifft Papst Pius Vli. in Begleitung Napoleons in Pans ein. December 1804. (2. Erhält Kaiser Napoleon in der Kirche Kutrs vnme von Papst Pius Vli. die Salbung unter unerhör­tem Prunke; die Krone setzte er sich und der Kai­serin selber aufs Haupt. Die kostbarsten Feste folg­cen sich mehre Tage nach einander, und versenkten in Genuß und Begeisterung den Freihcittraum des Volkes in Vergessenheir.) 8. Feierliches Dankfest in Wien bei St . Stephan für die Erhöhung Oesterreichs zum Erblaiserchume, in. Gegenwart Ihrer k. k. Majestäten, des gesammcen Hofes, der Garden, der Ordensritter, der Ministe­ 28^' rien undAemrer, der Landstände u. s. w. -die Bür­erwachte, tausend Stimmen riefen: »Lebe hoch!" und der gergarden und die k. k. ganze Garnison paradirten. auf die bereits beschriebene Weise langsam zurückschreitende Abends war in allen Theater freier Eintritt, und Zug deutete an, daß die heilige Handlung beendet sei. eine Denkmünze in Gold und Silber wurde auf Be­War diese Ceremonie auch mit einem früher nie ge­fehl Sr. Majestät sowohl in Wien als in den ge­sehenen Aufwände gefeiert worden, so mußte man nochstimmten Erbländern an die Behörden vercheilt. mehr erstaunen über den Reichthum, welcher bei dem Fest­31 . I n diesem beschlossenen Jahre sind 353 Personen gelage zu sehen war. Alles, was das reiche Indien dar-­in der^cadc und in den Vorstädten Laidachs verstorben. bietet, was die Erde Herrliches erzeugt und das Meer(Fortsetzung folgt.) Kostbares hervorbringen kann, alles dieses lag vor den Die Wette. Blicken der Anwesenden. Jeder Tag wetteiferte mit demKlinisches Volrsmnhrchen, nockcrzcihtt von Josef Buchen ho in. kommenden um den Vorzug und Monate lang währte die­ (Fortsetzung.) ses Hochentzücken. Von den Bergen und Höhen flatterten buntfarbige Fahnen, umgeben von Geschützen, und winkten rastlos ^ Doch Alles unterliegt dem Wechsel der Zeit. Auch mit ihren wellenartigen Schwingungen den Fremden aus diese Festlichkeiten nahmen ein Ende, und die Gäste tau­fernen Landen zu einem in diesem Reiche nie gesehenen melcen ihrer Heimaih zu, treue Herolde des Glanzes und Freudenfeste. Boten und Herolde waren ringsum ausge> der Herrlichkeit dieser Vermählungfeier, und still, wie sendet. Geschenke auf Kamehlen und Elephancen mit Gauk­früher war, wurde es wieder in dem königlichen Palaste. lern und Seiltänzern langten zur Verherrlichung des Ver­Liebe, Zufriedenheit und ein gegenseitiges Wohlwollen fei­mählungfestes an. Die Residenz glich einem Maskenballe erten darin ihre Triumphe. Marcu s ward zur Würde aus den südlichen Zonen , wo man über den heutigen Tag eines Vicekönigs erhoben. des kommenden Morgens nicht gedenkt. Einst besuchte er die weitläuftigen Kunstgärten, welche Endlich war der Morgen der Vermählung angebro­um die Residenzstadt angelegt waren. Ein Mensch in zer. chen. Die Geschütze fingen an, von den Höhen herab zn r,jsenem Gewände, bleich, abgemagert und kaum achmend dröhnen, die Glocken erschollen, zahllose Musikbanden durch­stellte sich vor ihn hin. „Endlich," begann der Fremde zogen in langen Reihen die Stadt, und ein unabsehbarer mit einem boshaften Lächeln, „nach so langen Versuchen, Volksschwarm drängte sich ihnen in tollem Jubel nach. gelingt es mir doch einmal, Eure Hoheit zu sprechen." Alles was lebte, drängte sich nach dem Platze, wo der »Womit kann ich helfen?" fragte verwundert und königliche Palast stand, aus welchem eben der Zug der teilnehmend der Angeredete. Trabanten seinen Anfang nahm. Diesem folgten mehre »Mit einer Kleinigkeit, königliche Hoheit. — Darf ich Abtheilungen der Krieger zu Fuß und zu Pferde; dann in Unterthänigkeic fragen, ob ein gewisser Zeno noch in d,e c^pielleute mit ihren Trompeten, Zymbeln und Heer­Eurem Gedächcniß lebt?" pauken; die Hausofficianten und endlich eine Unzahl jun­„O ja, ich erinnere mich seiner. Wo ist er?" ger Mädchen, welche goldene Vögel auf ihren Zeigefin­„Zeno liegt zu Eurer Hoheit Füßen," stammelte gern trugen, die wunderbare Melodien sangen. Auf die derselbe kaum vernehmlich. goldene Sänfte, in welcher die Prinzessin in blendendem Liebreich hob Marcus ihn auf. Er nannte ihn sei­ Glänze von Brillanten und Diamanten saß. welche von nen Freund, und wollte der von Zeno an ihm verübten mehren Edelknaben getragen wurde, und um die eine Menge That nicht mehr gedenken; nur war er höchlich befremdet der reizendsten Jungfrauen, Blumen und Kränze streuend, Über den so augenscheinlich traurigen Wechsel seines Geschickes. die schönsten Tanze aufführte, folgte unter dem Thron­Zeno erzählte kurz: „Auf meinen Grundsatz, der himmel der greise König mit Krone und Scepcer, an sei­Eurer H°he,t wohl noch erinnerlich sein mag, pochend, ner ^eiie aber der glückliche Eidam. Officianien, Krie­ward ich Vorsteher einer Bildung-Anstalt. Durch hoch­ ger zu Pferde und zu Fuß schlössen den Zug, welchen das fahrende Reden wußte ich mir Vertrauen zu verschaffen, lubelnde Volk mit seinen bunten Fahnen umgab. Fremde ia auch dasselbe eine Zeit hindurch zu erhalten; allein zu und Einheimische, Nahe und Ferne drängten sich nach der kühn und verwegen in meinen Unternehmungen, büsiie ich Burgcapelle, wo der hohe Priester unter zahlreichem Ge­mit meinem Gelde zugleich das Zutrauen der Menschen folge mit feierlicher Würde und heiligem Ernste das könig­ein. Ich ward falscher Spieler, und habe auch meine liche Brautpaar an den Stufen des Opferaltars empfmg. Tage gesehen. Als Quacksalber, als Weiterprophet, als Der innere Raum des Tempels aber strotzce von kostbaren Gauner wollte ich mein Glück »ersuchen, es kehrte mir Tribunen, auf welchen die hohen Gäste fremder Mächte den Rücken, und nun ward ich Bettler. Meinen Bruder aus den angränzenden Reichen der feierlichen Handlung in W. . wollte ich besuchen, da hörte ich von deinem Glü­beizuwohnen gekommen waren. cke, und auf dein gutes Herz bauend, siehe, habe ich Mich nicht getäuscht!" Jetzt schwieg der Donner der Feuerschlünde, auch die (Beschluß folgt.) Tone der Instrumente verstummten, und die Weihe eines Neues aus der Monarchie. Bündnisses begann, dessen Kraft weit hinaus über Erde Neues Trommelfell und Grab reicht. Kaum entschwebte s wechselseitige „Ja" «»^ ^il.o reicyt. vaum ent chwedte da s wechselfeniae ,,^a" -<>., ,?^ ^ ^,-^ ,, ^>--«,3-, ­> « x «v "«/,",r!l!Ul, „^» Die „>Vonntagsblatler" berichten: „Bei e,n>,qen Ba­"ppen der Wonnetrunkenen, als der Jubel neuerdings taillons der hiesigen Garnison sind neue Trommelselle ver­ 2Q8, suchsweise eingeführt", die aus keiner Kalbshaut, sondern aus einem neu erfundenen Gespinnst von Seide und Baum­wolle bestehen, das mit einem elastischen Lack überzogen ist, und den Vorzug besitzt, beim Regen nicht nachzuge­ben und im Schall zu verdumpfen," Gräßlicher Mord. Die vereinigte »Ofner-Pesther-Zeitung" erzählt: I m Marktflecken Böhönye, löbl. sümegher Comitates, lebre ein Ehepaar, von welchem das geldbegierige Weib, Catharina Olak, ihren Mann Georg Sinkö, zu bereden wußte, daß er ihren Vacer, der ihr schon zu lange lebre, um durch Erbschaft zu dem kleinen Vermögen von 33 fi. W. W. zu gelangen, mir einem Knüttel erschlug, und welche, da er nicht sogleich todc blieb, ihn noch mir einem großen Tischmesser in den Hals und die Seite stach, bis er sei­ne» Geist aufgab. Beide wurden bald nach der Thai verurcheilt und am 23. November durch das Schwert hin­gerichtet. Eine Lebensrettung. Der „Ungar" berühret folgenden Vorfall: K. Verbü ist ein kleines Dorfchen des honiher Bezirkes. I n diesem starb vor wenigen Tagen die fünfzehnjährige Tochter einer wohlhabenden Bäuerin, und sollte eben begraben werden. Da regte sich, gleichsam von Ahnung getrieben, in dem zerknirschten Muccerherzen der Wunsch, die Züge ihres einzigen Kindes noch einmal wie zum ewigen Lebewohl zu beschauen. Man willfahrte und hob sachte den Deckel auf. Kaum mochte Dies geschehen sein, da drückte die tiefgebeugte Murcer einen warmen, innigen Kuß auf die blassen Lippen der Leblosen; dies wirkte elektrisch denn mit einem Male eröffnete die Schlummernde ihre Augen und hob den Kopf in die Höhe, Viele flohen den Sichre­ckensorc, die Klügern blieben zurück und leisteten der Schein­todien alle mögliche Hülfe, bis die Erstarrte ihren Ange­hörigen und dem Leben wieder gegeben wurde. Auswärtige Neuigkeiten. (Die berühmte S impl onstra ß e) , welche aus dem Oberwallis über die Alpen nach Piemont führt, eines der großartigsten und nützlichsten Werke unsers Jahrhun­derts, geht aus Fahrläßigkeit im Ausbessern einem schnellen Untergänge entgegen. Auf dem Nordabhange des Gebir­ges sder schweizerischen Seice) ist zwar die Srraße im Zustande der vollkommensten Erhaltung , aber auf der Süd­seite ist sie von dem Puncte an, wo sie das Piemontcsi­sche betritt, so schadhaft, daß sie bald für alles Fuhrwerk gänzlich unfahrbar sein wird, und sogar schon jetzt für Saumchiere und Fußgänger gefährlich ist. „Hundertmal", erzählt ein Reisender, „lief ich Gefahr, daß mein Wa­gen in Trümmer ging; oft mußte ich längs des steilen BergndhangZ über herabgefallene und von Wasser nieder­geschwemmte Felsblöcke weile Umwege machen, ehe ich Nn­m» 6'<>55ul!l erreichte. Noch jetzt wären die nöchigen Re­paraturen leicht und ohne allzu große Kosten zu bewerk­stelligen ; aber es ist zu befürchten, daß die Herbstregen und Schneeschmelze im Frühjahre die Straße so 'arg zurich­ten , daß man vor der großen Ausgabe zurückscheut und dies schöne Werk gänzlich verloren ist." — (Amerika vor Colombo.) I n der Stadt Laqoa Santa in Brasilien wurde das Testament eines Ioao Ra­maso gefunden, das, am 3. Mai 1580 datirt, erwähnt, daß der Testator schon «0 Jahre in dieser Sraot lebre. So­mit ist er l^»u, zwei Jahre vor Eolom bo's Entdeckung, dort angekommen. — (Theekenncr in China.) I n China giebt es Theekenner, welche man mir unsern Weinkennern verglei­chen kann; denn jene unterscheiden 700 Gattungen Thee, insofern dieses Getränt eigemhümlich schmecken soll, ie nach dem es in diesem oder jenem Gefäße, mir diesem oder jenem Zusätze, um diese oder jene Zeit u. s. w. gekocht worden ist. — (Der Aerna,) der nun lange geruht, wirft seit den letzten Tagen Novembers zu allgemeinem Schrecken wieder ungeheure Feuermassen aus. — (Rübenwein.) I n Frankreich erzeugt man au« Runkelrüben nunmehr auch eine Weinsorte, die allen ng. türlichen gar Nichts nachgeben soll und dereits auch zu künstlichen Champagner mit besten Erfolge benutzt w,ro, — (Nebel in London.) Am 6. und ?. v. M. war der Nebel in London, besonders aber in dem The,le, der sich längs der Themse ausdehnt, so arg, daß der Tag m Nacht verwandelt war, und man den größten Theil des Tages hindurch Licht brennen mußte. — Briefe aus Klageufurt. (Beschluß.) Und so giebt es hier wie übirall noch so manche Lilien mit» Gl, rauche, deren Abschaffung unler meine »r>i,i ä^iäerii,« getreu, so z. N. find ich es höchst sonderbar, daß unsere tanzenden Damen ihre Walzertou» rcn schon lange »»raus für de» ganzen Carneoal »ergeben, gerade wie V>,ck> handler ei» Wert auf Pränumeration herausgeben, das sie sonst nichi <>„ den Mann zu bringen hoffen. Je nun! wo's der Niauch ist, leg! ,„!», die Kühe in's Ben ! «laude aber >ll nicht, lieber Leser, daß schnöde N»che mir diese Worte in die Feder gaben; ich bin ja fem Mädchen von >7 »ler 2? Jahren, das so lange hopsl und tanzt »nd hüpft, bis der letzie «eigen­strich vcrhalli; ich bin ja ein Man», und dazu »och einer, der die Pariser» mode ganz charmant findet, nach welcher die Hausballgebcr ex urlo-Tiinzer mit 5 Frants pr. Kopf cngagircn, ja ich hoffe und erwarte es sogar, d»ß einer aus de»! zahllosen Heere deuischer Ueberseyer diese überrhcinische Jim auf deutsche» Noden verpflanzen wird. Ich meines Theiles finde auf H»ui> ballen ganz andere Gcnüße, als sich eine Lungenschwi„dsuchl hinauf zu gli> loppiren, z. N . Fasanen und Li,'besblicke, welischer Salat und analoge Seufzer, endlich Champagner und freundliche Handedrücke. Aber, u,'l noch einmal aber! es giebt auch noch eine andere Gattung von Hausbä'llc», bei denen man von Fasanen und Champagner nur träumen tann, und an Heine's Worte denkt: „Glacehandschuhe, nackte Schuliern, Zuckelwasser!" Doch nun genug von Tanz und Vall ; denn dies Eleckenpferd mei> nes heutige» Vlieses ist bercils zu Todc geritten, auch hat meine Feder, ihre Spitze abgewetzt, und ist so stumpf geworden, daß ich sie nicht mehr als Waffe gebrauchen tan»; es bleibt mir daher nichts übrig, als Alles zu loben und zu rühmen, was mir nur in die Feder fließt. Um diesem Grundsätze im vorliegenden Schreiben getreu zu bleiben, darf ich hier das Theater »ich! berühren; darüber zu sprechen, muß ich mir schon für ei» andermal vorbehalten, da ich unmöglich dem Unison»>L»l>e unseres Tbcaterpublicums unbedingt beistimmen tonnte. Wovon soll ich aber schr,>be,l, »,» unbedingt zu loben und zu rühmen? Gottlob, ich Habs. Es ist die neueröffnete Restauration des Herrn Franz Kofler. Ja, da halt die Lleganz in der Ausschmückung »er nur etwas zu nieder,, Lokalitä­ten mit der Güie der Spruen und Welränte, gleichen Schritt. Nächstens also vom Tbeaier, und die« dürfte mein Schreiben einem größeren Lcsepublicum interessant »lachen, weil unser Thespiskarren,so »lt seinen Weg über den Loibl nah,», und die Schaubühnen von Laibach m>l> Klagenfurt Schwesterbühnen find. Für heule lebe wohl, lieber Leser! und du mein trauter yuon'ciuoa', du >»ci» werlhester Herr Collega im »Humoristen", der du mir so manch«' Wort von der Feder weggeschnappt, auch du lebe wohl, und laß rech! ba» wieder von dir hören. ßuiprociun. Berichtigung. Im Blatte Nr. ?,, Seile 282, Spalte 2, Zeile «8 von unle», ist nach »bekannte" das Wort »Graveur«, und .Seite 2»2, Spalte l, ZlM 2! «on oben vor »so« das Wort »die« ausgeblieben. Laibach. Hruck und Verla., des Iosept, Blasnik.