^ 7 Mittwoch oen 17. Jänner i«??. )^VI. Jahrgang. Die „Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — für Marburg: ganzjährig 6 fl., halbjährig 3 fl., vierteljährig 1 fl. S0 kr; für Zustellung in» Hau» monatlich 10 kr. — mit Postversendnng: ganzjährig 3 fl., halbjährig 4 fl.. vierteljährig 2 fl. JnsertionSgebühr 8 kr. pr. Zeile. Vlrstaatlichmlg der Eisenbahnrn und Pachlbttritb. Matt führt das Schlagwort „die Eisen, bahnen sind StaatSl'traßen" im Mlinde, nnd doch hat man den Eisenbahn-Gesellschasten lnü-lanj^ das mit „Staatsstraßen" unvereiitdarliche Recht belassen, die Transportpreise fel'tzllsetzen, mit denselben ans- niid alnvärts zu riicken ltnd dadurch die Staatöstraßen vollständig in Privatwege umzuwandeln. Die Eisenbahn»Gesel!schasten sind Erwerbs-Gesellschasten, l)eißt es, und daraus hin j'lbergab man ihilen das T^rifrecht und mit ihm das Schicksal von Haltdel und Verkehr. Ja, die Eisenbahn Gesellschaften sind in allen Fällen Erwerbs-Gesellschaften, darüber kann kein Zweifel obwalten, aber unrichtig war es, daß man den Erwerb auf Variationen des TarifeS und nicht aus bestimmte Entschädigung für die von den Üwhnen verrichteten Leij'tungen basirte. Die Leistungen der Eisenbahnen wurden dadurch zu einer, jeder Handelskonjnnktur unterworfenen Waare und damit war die gegeiuvär-tige Gestaltung der Ertragsverhältnisse unausweichlich. Die Eisenbahn-Gesellschaften mußten ihren Erwerb vorzüglich, ja ausschließlich in klug angelegten Tarif-Kombinationen suchen und ftnden, »vül)rend die natürlichere Erwerbsqllelle, die doch stets die Hmlptsache hätte bleiben fotlcn, lmmlich durch Verbesserungen im Betriebe die Auslagen zu vermindern, als reine Nebensache behandelt wurde. Italien gel'ührt das Verdienst, mit diesem volkswirtl)schaftlich uurichtigen, staatsgefährlichen Prinzip gebrochen und die Thätigkeit der Privateisenbahngesellschaften auf ihr eigentliches Erwerbsfeld, den Betrieb, eingeschrmlkt zu haben. Italien erreichte diesen großen Zweck durch Erwerbung des Eigenthumrechtes der Eisenbahnen nnd durch Verpachtung des Betriebes. Das schwerwiegende Hoheitsrecht des Staates, das Tarifrecht, wird dort der Staat unbeschränkt ailSÜlien, llnd die Privat-Gesellschasten, welchen er die Beförderung der Güter und Personen überlassen wird, entschädigt er für die verrich-teteil Leistungen mit Preisen, die mit dem, vom Staate wirklich eingehobenen Fahrtarife, nicht in einein bestinunten ^.!e und der Lortheil der Gesellschaften besteht nur darin, mit geringer Kraft eine große Leistung zli erzielen. In Oesterreich gel)t das Eisenbahnwesen unaufl)altsanl großen Waildlnngen entgegen. Mögen auch die dermalen dem Neichsrathe zur Berathuilg vorliegen Gesetzelltwürfe noch mangelhaft sein, die Absicht, die Eisenbahnen in wirkliche Staatsstraßen zu verwaitdeln, scheint denn doch das Ziel zu sein, das die Negiernngs-vorlagen und alle bisher laut gewordenen Ab-ändernngSvorschläge unverrilckt in das Auge fassen. Die einfache Verwersnilg der Regierungsvorlagen dürfte allS diesem Grunde nicht anzu-rathen sein, wohl aber müßten dieselben in jene Form gebracht werden, welche den Zweck, die Eisenbahnen in Staatsstraßen umzuwandeln, mit sicherem Ersolge verbürgt. Eiue dieser Aendernngen, welche die Erreichung des vorgesteckten Zieles wesentlich beschleunigen könnte, scheint uns darin zu be- stehen, daß man in den Vorlagen die Erwer-buug des Eigenthunlsrechtss der Eisenbahnen ungleich präziser und ausgedehnter zur Anwendung brächte, dagegen aber den Gedanken, den Betrieb der Eisenbahnen von Staatsorganen allein ausüben zu lassen, fallen ließe. Wir wollen heute nicht davon sprechen, daß durch den Staatsbetrieb eine arge Verrückung der politischen Kräfte hervorgerufen werden muß, sondern das Schwergewicht daraus legen, daß durch sie Verpachtung der Staatseisenbahnen an Privat-betriebs-Gesellschasten die finanziellen Ergebnisse des Betriebes und der Fortschritt im Eisenbahn« wesen überhaupt mächtig gefördert würden. Allerdings dürften die mit den Gesellschasten abzuschließenden Verträge nicht nach dem Muster der für den Betrieb der Bahnen Rakonic-Pro» tivin, Tarnow-Leluchov, Divazza-Pola gewählten Akte geformt werden, denn in diesen Pakten hat die Staatsverwaltung es versäumt, dasilr Zorge tragen, daß den angesührten Eisenbahnen ihr natürliches Verkehrsgebiet »«nd dessen Relationen gewahrt und voti der Konkurrenz nicht eingeschränkt werde. In Folge dieser Unterlassung und weil die Entschädigung an die Pachtgesellschaften nicht allein von der Leistung abhängig genlacht ist, müssen die verpachteten Staatsbahnen einen wesentlich geringeren Ertrag liesern. als sie zweifellos abwerfen könnten, wenn den Verträgen eine die Rechte des Staates mehr wahrende Form gegeben worden märe. Zur Zeschichtr iies Tag»'!;. Ein bedelltfames Zeichen der Nothlage ist wohl die Verfügung der Rationalbauk, die K r e d i t v e r l e i h ll n g alif dein Platze A e u i t s t o n. Nobles Klüt. (Fortsetzung.) „Ulld wer war der alle Herr, luit dem der Hllnd mar ?" „Der Großvater des Herrn (>jrafen. Der alte Herr ist sehr alt", setzte der Diener von selbst hinzu, „schon in den neunziger Jahren. Da konilnt der Äienjch wieder in seine .^Undheil zurück." Er wollte noch mehr hinzlifügen, brach aber das Gespräch nb. Der Mönch war wieder allein. Er genoß ein halbes Glas von denl Weine, den der alte Diener il)m gebracht hatte, dann fetzte er sich in einen großen, alten ledernen Lehnjessel, der in dem Zimmer stand ullb überließ sich feinen Gedanken. War doch so ^.Vianches hier, was sie il)M beschäftigen konnte. Was er davon nicht selbst gesehen und gehört, hatte er durch den Lumpensammler und den Doktor ersahreu. Und Alles, was er gesellen und gehört und ersah-G ren hatte, waren Räthsel. Die kranke Frau, die nicht leben und nicht sterben konnte, bis sie il)ren Mann wiedergeselien habe; ihr Mal»n, der sie nnr wiedersehen konnte nnter der Gefahr, von den rulld umher auf ihn lanernden Franzosen erschossen zu werden; die schöne Gräfin, die verblendet war von der Leidenschast zu denl schönen sranzöfchen Obersten, dein sie für den späteren Abend ein Rendez vouS versprochen hatte, deln sie dann den Gatten der sterbenden Frau verrathen sollte; der alte, neunzigjäl^rige gebückte Graf, der in seine Kindheit zlirückgekonlnlen, dem der Geist vielleicht wohl ganz nnd gar zerrüttet war; der Enkel dieses alten Grafen, dessen stilles Wesen ebenfalls einen so eigenthüinlichen Charakter gehabt l)atte; jener Lunipensannnler endlich noch; das Alles waren Rätt)sel. Dazlt diese tiefe ^stille des Schlosses nnd seilier Unlgebnilg, die schon für sich allein ein RÜlhsel war. Einige von diesen Nätl)seUl, vieleicht alle, nlnßten sich noch in dieser Rächt lösen, die al,gebrochen war. — Der Äiöllch wurde in seinen Gedanken unterbrochen. Es klopfte Jemand an seine Thür. ^Herein!" rief er. Ein stattlicher, etwas runder Herr trat in das Stübchen. „Gnten Abend, Hcrr Pater." Der Pater erkannte die Slintme des Doktors, desien Gespräch mit dem Lllmpensainiuler im Walde er angehört hatte. „Guten Abend", ermiederte er. Der Doktor gehörte z»» den vortrefflichen Aerztet,, die immer Nar, entschieden und entschlossen, ohne Ulnstände, dabei freilich auch etivas derb nnd kurz angebundeil sind. „Herr Pater, ich soll Sie zu einer Dame hier im Schlosse sühreil, die schwer krank liegt nnd wahrscheinlich die Z!acht nicht überlelien wlrd. Sie wünscht, Jhnell zl» beichten und die Sterbesakramente von Ihnen zu enlpfangen. Ich bin selbst z»l Ihnen gekoinmen, weil ich eine Bitte an Sie hätte." Der Mönch lMte sich den Arzt näl)er ail-gesehen. Daß der Doktor ein braver, wohlwol» lender Mann sein müsse, hatte er scho»» aus dessen Worten in; Walde entnoinn^en. Er sah jetzt in ein braves nnd ivohlwollendes rundes Gesicht. „Herr Doktor!" sagte er. „Was, Sie kennen niich?" rief jetzt der Doktor. „Sie sollen es hören. Ich wollte es Ihnen sagen, bevor Sie Ihre Bitte an nlich auSspre« chen. Ich war vorhin im Walde Zeuge einer llnterredung mit eitienr Fremden, den Sie Hauptmann nannten uud der sich mir gegenüber für einen Lllmpensalninler ausgegeben hatte. Graz einzuschränken. Die Handelskammer hat zwar Einsprache dagegen erhoben; allein wir befürchten, daß sie sich vergebens bemüht und wir sind dann um ein Zeugniß der Armuth und Ohnmacht reicher. Die Reichstägs-Wahlen in Elsaß - Loth-ringen überraschen diesseits, wie jenseits des Rheins. Die „Franzosen" und die Ultramontanen sind unterlegen — gesiegt hat jene Partei, welche die Vereinigung mit dem deutschen Reiche anerkannt und innerhalb desselben eine selbständige Stellung für das Land verlangt. Diese Wandlung hat Deutschland nicht sobald, Frankreich aber gar nie erwartet. Die russische Diplomatie versucht, noch dem Scheitern der Konferenz die Großmächte für ein gemeinsames Vergehen zu gewinnen wie es jedoch scheint, bisher ohne günstigen Erfolg. In Petersburg ist man darauf gefaßt, nöthigeilfalls allein zu marschiren. Vermischte Nachrichten. (Türkische Rekruten.) Aus Konstantinopel wird der „Köln. Zeitung" geschrieben: Die letzten Tage, vom herrlichsten Früh-lingswetter begünstigt, hatten ganz Stambul auf die Beine gebracht, um dem Einzüge der Reservisten und Landwehrleute beizuwohnen, welche, ungefähr I '^l)0 Mann stark, in drei oder vier Abtheilungen in der Hauptstadt eintrafen, um eingekleidet und neu a»lSgebildet zll werden. Die meisten waren aus dem Vilayet von Erze-rum und trafen mit Extra-Dampfern ein. Um die ganze Wahrheit zu sagen, hat der Einzug der Rediss auf mich einen melancholifchen Eindruck gemacht und hätte, davon bin ich überzeugt, bei jedem lulbefangenen Zuschauer die-selben Gefühle hervorrufen müssen. Das Benehmen der Leute bildete einen diametrale:^ Gegensatz zu dem lustigen, lauten, hier und da sogar lärmenden, ungebundeilen Treiben unserer deutschen Rekruten und Reservisten. Stuinin ließen die kleinasiatischen Landwehrleute sich aus^ schiffen, ordnete!» sich stillschweigend in Reihen und solgten den Zaptiehwachen zum SeraSkerat, wo sie mit Waffen versehen wurden. Während des fast halbstündigen Weges durch die lnen-fchenerfüllten, von Begrüßungen und Beisalls-rusen wiederhallenden Straßen der Stadt blieb die Hattung der eiilgezogenen Truppen eben so düster und wortkarg, eben so stumm und gedrückt, wie beim Landen an der Sirkedji Jske-lessi. Die Ausrüstung und Bekleidung der Asi' aten war die phantastischste, die sich nur denken Ich weiß also vielleicht Manches voll dein, was Sie mir sagen wollten." Der Arzt war einen Augenblick stutzig geworden. Dann sah er dem Miinch forschend in das Gesicht, und aucy er hatte in eil» ehrliches braves Gesicht gesehen und war wieder beruhigt. „Ich brauche ineine Bitte kauu» noch auszusprechen", sagte er. „Sie werden einer frommen edlen Frau die Beichte hören, die sich dennoch Manches vorwerfen wird, gerade weil sie so fromm und edel ist. Macheli sie ihr nicht ebenfalls Vorwürfe. Das sollte meil,e Bitte sein. Der Geistliche und der Arzt, sie haben ja, wenn es einmal zuin Sterben konlmt, eine Ausgabe : dein armen Sterbenden den Tod so leicht wie möglich zu machen. Der liebe Gott weiß ohnehin, was er il)m geben will. Aber ich sehe, ich brailche meine Bitte nicht inehr auszusprechen. Ist es Ihnen gefällig, Herr Pater?" „Muß die Frau sterben?" sragte der Mönch. „Ich sürchte, ja." „Sie hat ihren Mann gesehen?" „Nein. Und sie wird ihn wohl nicht inehr sehell. Es ist neun Uhr vorbei — Sie Wissel» ja Alles — und von alle»» Seiten ko»nmen sichere Nachrichten, daß das Schloß von allen läßt; ich bedauerte auf's lebhafteste meinen Mangel an jeglichein Zeichentalent, weil ich mir gar zu gern eil»e Skizze von einigen Figurei» geinacht hätte. Die überwiegende Mehrzahl trug Sandalen, bunte Lappen um das Bein gewickelt, voln Knie an eine weite, meist dunkelfarbige Hose, bunte Kattun» oder Wolljacken und grellfarbige Leibbinden, dazu auf dem Haupte das nach Art der Hamale mit bunten Tüchern um-ivickelte Fez. Andere paradirten in langen, wallenden Talaren, mit weißein oder brauneln Pelz ausgefüttert, noch Andere ili kurzen, weiten, dunkeln Tuchröcken mit hellen, roth und »veiß gestreiften Kattunjacken darul»ter. Es war das seltsamste Bild, das sich nur dei»kel» läßt und eri!»nerte lebhaft an einen Fastnachts-Aufzug, wel»n die bewaffneten Gendarmeriepikets den Zuschauer nicht von Zeit zu wieder darauf hingewiesen hätten, daß es ernst, blutiger Erlist sei, der diese armen, größtei»tl)eils schoi» in vorgerückten Jahren stehenden Leute, die Ernährer ihrer ohne ihre Arbeit iln Elende schmachtenden Familien, l»»it Gewalt aus ihrer Heimat hill-anSgetrieben. Wenige Wochen später werden sie vielleicht im Felde stehe»», die uilglücklichen, be« schränkten asiatischen Bauern, Knechte, Pferde-treiber und Lastträger, von denen auch nicht ein einziger nur die entfernteste Idee dalion hat, für l»ias er denn eigentlich nur sein Leben einsetze»» m»»ß. Wie viele voi» den Arinen werden ihre Heiinat ni»n»ner»nehr »viedersehe»», »vie viele »nit de»n entsetzlichen Geda»'kel» sterben inüssen, daß it)re zurückgelasiene Familie, des Erl»ährerS beraltbt, dein Elende, vielleicht dein Hungertode anheiinfalte»» muß! Es ist ein schrecklicher Gedanke — und jetzt begriff ich die stuiniue, resig-nirte, ohnn»ächtige Verziveiflung der Arlllen, die das Machtwort des Padischah hil»ausgerissen aus den engbegrenzte»» Kreisen ihres eleilden Daseins, »l»n sie auf fernen Zchlachtselderi» zuln Schutze von Ideen zu ver»vei»den, von deren Tragweite sie keil»e Ahnung l)abei». Wenn schoi» die Be»vohl»er der.Hauptstadt selbst »ve>»ig politische Bildung habe»», die tinkischen Provinz« be»oohner l)aben keii»e Idee einer solchen; sie kälnpfen »licht für das bedrohte Vaterland, sie »Verden einfach in Masse ii»'s Feld geführt, nm d»lrch ihre Zahl m»d Stärke zmn Siege zu verHelsen, nicht uln durch die Sulnn»e ihrer Intelligenz selbst »nit del» Sieg erringen und herbei-sühren zu helfen. (R ä u b e r l e'b e n. Die eigentlichen Förderer Ves sizilian»schen Briga»»tel»thu,ns.) Die wahre Ursache der traurigen Zustäl»de, unter welchen Sizilen leidet, findet sich nicht sowohl Seiten besetzt »st. Der Lu»npensalnlnler ist ein kluger und gewandter Mani»; hier wird alle seine Kluglieit und Gewandtheit scheitern." „Gel)ett »vir, Herr Doktor", sagte der Mönch. „Und was Ihre Bitte betrifft, so seien Sie undesoigt." Der M..nch sprach die Worte in eii»e»n so eige»»thülnlichel» Tone, daß der Doktor ihn dar-ans ansehe!» »nußte. Das blasse Gesicht des Greises war aber verschlossen. Sie verlielzei» die Rentmeisterei, ii» der das Etübchen des Mönches lag, dilrchschritten quer oen Schloßhos und tratel» in das große, »veite Schloß. Sie waren aber nicht durch das hohe Mittelportal eingetretei». Der Arzt fül)rte den Mönch durch eil» schlnales dunkles Seitelipförtchel», das offen stand. „Wir nlüssen", sagte er zu de»n Mönche, „durch "de»» unbewohnten Theil des SchloffeS und dl»rch Hinterthnrei» zu der Kranken koinlnen. Das BedielUeilvolk darf Sie »»icht sehe»», es könnten Verräther darunter sein. Ihr Besuch bei der Kranken »viirde ihnen deren nahen Tod anzeigen; »nan »vnrde »veitere Ver»nutl)u»»gen daran knüpfen." Sie stiegen eine schinale, dunkle Treppe hina»»s; oben »nußten sie lange Gänge durchschreiten, die »natt erleuchtet »vare»». Der Doktor in den »ninderen, u»»gebildeten, zum Theil noch ganz rohell und verwilderten Schichten der Gesellschaft, als vielmehr in den höheren und höchsten Kreisen. Es werden bereits seit ei»»jger Zeit die sizilianischen Barone u»»d Gutsherrn als die wahren »lnd eigentlichen Träger und Förderer des Räuberthums bezeichnet. In der Regel wird von den mitunter fabelhaften Sum»nen, die als ^^ösegeld in die Taschen der Räuber fließen, die Hülste oder noch mehr an die Barone und Gutsherrn abgeliefert, die den Mitgliedern der „Mafia" auf ihren Besitzungen ein freies Unterko»nlnen u»»d Schutz gegen die Nachfor-fchungen der italienischen Polizei gewähren, ja deren Frau nicht selten Liebschaften »»»it den Briganten unterhalten So erzählt man sich u. A., daß der berüchtigte Brigal»ten-Chef Leone der bevorzugte Liebhaber einer ganzen Anzahl sizilianischer Baronesse», war. Nachdem die italienische Regierung im Jahre 1867 des in Pa» lerlno auögebrochenen Aufstandes Herr geworden war, glaubte sie ihre hauptsächlichsten Feinde in den Klöstern u»»d Pfarrwohnungen suchen zu »Nüsse»», von denen aus der Ausstand angezettelt ul»d geleitet wurde, so daß die als die schlim»»»-stei» Rädelsführer u»»d Unruhestifter verdächtigen Mönche und Geistlichen ohne die viele»» U»n-stände einer gerichtlichen Prozedur gefänglich ei,»gezogel,, zu Schiff gebracht und auf ei»»e kleilie Jllsel iin Ko!ner-See il»ternirt »vurden, wo sie fern voll Paler»no Zeit hatten, darüber »»achzudenken, daß ihr Reich nicht von dieser Welt ist. Ii» ähnücher Weise gedenkt die italienische Regierullg in» Einverstälchniß mit de»n l»ellerl»annten Präsekten von Paler»no und seine»« Kollegen von Girgenti u. s. w. gegen die Barone vorzugehen und eii»e Anzahl derselben durch ihre Karabinieri zu einein längeren Aufenhalt auf de»n Festlande eil»zuladen. (M i t e le kt ris che m L i cht e.) Das elektrische Licht gewinnt täglich »»»ehr Al'erke»»-nnng als Erleuchtungs»»littel in großen industriellen Gewerke»» und damit dürfte al»ch ein Schritt »»ach vorivärts ii» der Feiiersicherheit der Fabriken getl)a»l sein. So hat i»e»lerdittgS die Maschii»enfabrik von Gebrüder Meer in Gladbach das elektrifche Licht bei sich eingeführt. Ein A»»genzenge berichtet darüber: Das grobe Gebäude lag »»och in voller D»mkell)eit, als wir dert eintrafen; nachde»n einer der Besitzer den kleiilen, höchstens 75 Cn». langen und 40 Cln. hohen Entwicklungsapparat erklärt hatte, wnrde derselbe durch eine von der dort befindlichen Dalnps»naschine abgeleitete Rieinscheibe in Be-,veg»»ng gefetzt, ulld augenblicklich erschien der war auf de»n langen Wege gesprächig, der Mönch desto einsyldiger. „Sie hatten hier schon ein Abente»»er, Herr Pater? Der alte Konrad hat mir davon erzählt." Der Mönch antwortete »»icht. „Es sind hier", fuhr der Doktor fort, überhaupt al'soi»derliche Zustände. Ii» alten Schlössern »»nd Familie»» koln»nt das vor. Alter Sainen artet aus. Nni», Sie »Verden eS erfahre»», »Venn Sie öster hierher kolnn»en. Aber wel»n Sie »nein ga>»zeS Gespräch »nit de»»» Freunde Luinpensaln»nler da hi»»tel» iin Walde gehört haben —" „Ich habe es ganz gehört." „Danl» habe»» ^ie schoi» ein gut Theil vo»» den Dingen t)ier ersahren. Es war n»lr nicht viel Gutes, Herr Pater!" „Neil» l" ..Ja, ja, der alte Herr — Sie sahen ihn ja bei Jlirein Abenteuer — er ist wieder ein Kiild geworden, sagte Jhl»en der alte Ko»»rad; hin, er ist wahnsi>»nig u»»t' das »var er schon lange, schon sehr lange. (Fortsepttlig folgt.) in der Nähe befindliche große Maschinenraum in Tageshelle beleuchtet. Beim Eintritt in denselben bemerkte man eine einzige Lampe in iln-gesähr 4 bis 5 Meter Höhe, welche das herrliche elektrische Licht mit einer staunenswerthen Gleichmäßigkeit ausstrahlte. Von einem der anwesenden Herren war eine schöne Summlung von mit Anilinfarben gefärbter Seide mitgenommen worden und überzeugte sich derselbe, daß selbst die feinsten Nüancirungen zu unterscheiden waren. Auch war die Vertheilnng des elettrischen Lichtes durch einen Spiegel in der Art angebracht, daß ein längerer Aufenthalt in dem Räume den Augen nicht im geringsten unangenehm wurde. Beim Heraustreten in den Garten entzündete sich plötzlich eine dort ange brachte Laterne und überstrahlte die ganze Gegend nach der Stadt zu. Auf 30 Meter Entfernung war noch ganz kleine Schrift und auf 80 Meter größer^ Schrift ganz deutlich zu lesen. Daß hier das wundervolle elektrische Licht zur Beleuchtung wirklich benutzt wurde, davon hatten wir uns überzeut^t; daß aber dieses Licht sich je nach den lokalen Verhältnisiel' aus bis Vs der Kosten de« Leuchtgases berechnen soll, gibt dieser Erfindung eine ungeheure Tragweite. Der Ersatz des Gaslichtes durch elektrisches Licht überall da, wo man größere Räume, Plätze und Straßen zu beleuchten hat, erscheint nur noch als eine Frage von nicht zu langer Zeit. In Frankreich konlmt dasselbe schon immer mehr zur Ausnahme und ist dort bereits in vierzig Etablissements eingesührt. In der Ausführung begriffen ist auch das neue Licht für den große» Bahnhof der Nordbahn in Paris. Außer der hellen Beleuchtung, welche den Arbeiter in Stand setzt, Arbeiten so rasch und so ungehindert, als wie bei Tageslicht auszuführen, wird die Gefahr einer Feuersbrunst durch diese neue Lichtquelle vollständig ausgeschlossen. Es stnd der Pariser Ingenieur Gramme und der Ches-Ingenter v. Hesener-Alteneck der Firma Liemens-Halscke in Berlin, welche diese neuen elektromagnetischen Maschinen zuerst gebaut halben, durch deren Betried eine beliebige mechanische Kraft auf einfache und praktische Art in elektrisches Licht verwandelt wird. Diese Erfindung gehört zu den großar-tigsteu und schönsten Entdeckungen unserer Zeit. (Auswanderung aus Oesterreich.) Nach den Erhebungen der politischen Behörden ergaben sich im Jahre 1371 6169, 1872 6099, 1873 6927, 1874 5973 und 1875 10.012 Fälle von Auswanderung aus Oesterr-reich. Das größte Kontingent von Auswande^ rern (bis 1675 über sünfzig Perzent) stellte Böhmen. Die obigen Daten bleiben jedoch weit hinter den wirklichen Ziffern zlnück, weil die Konstatirung vou Auswanderungssällen oft erst seh? spät möglich ist. Den Beweis dafür bieten die offiziellen Mittheilungen von Bremen und Hamburg, wo mit der Evidenzhaltung der Schiffe eine genauere Statistik der Auswanderer möglich ist. Diese machen folgende Angaben über die daselbst eingeschifften österreichischen Auswanderer: 1871 9205, 1872 8903, 1873 10.246, 1874 8974, 1875 650^. Nur im letzten Jahre weisen die Angaben jener Hafen-plätze eine uul etwa 3400 niedrigere Zahl aus, als die politischen Behörden in Oesterreich. Es erklärt sich dies aus dem ungeheueril Aufschwung, den die Auswanderung aus Tirol un Jal)re 1875 ersuhr. Die Bezirksbehörden weisen nämlich Auswanderer aus Tirol nach: iul Jahre 1871 142, 1872 löö, 1673 359, 1874 227, 1875: 4793. In der ganzen Zeit von 1850 bis 1874 wnrden nur 4061 Auswanderer aus Tirol registrirt, also in 25 Jahren nicht so viele, als im Jahre 1875 allein. Dabei ist iwch weiter bemerkenSwerth, daß diese starke Aus-wandererbewegung Tirols sich auf einen kleine!, Theil von Südtirol, auf die Bezirke Borgo, Trient und Roveredo beschränkte. (G e s u u d h e i t s v e r h ä l t n i s s e d e s ö st e r r e i ch i s ch - u n g a r i s ch e ll H e e r e s im Oktober 1876.) Ende September be- trug der Krankenstand 8317; im Oktober erkrankten 35.312, macht also 43.629. Von diesen gesundeten 28.402; 393 riicktell aus den Spitälern ungeheilt zur Truppe ein; 734 wur» den krankheitsheitshalt'er beurlaubt, 2209 wegen körperlicher Gebrecheil entlassen; 61 desertirten und 124 starben. Der Abgang beläuft sich so^ mit auf 31.878 Mann. Die bemerkenSwerthe^ sien Krankheiten waren: Skorbut 77, Wechsel fieber 6559, Augenentzündungen 964, wundgedrückte Füße 2481 Fälle. Selbstmorde gab es 40, Selbstmordversuche und Selbstverstümmlungen 27. (Reformen der Gesetzgebung über Vogelschutz.) Der „Ornithologische Verein" in Wieil hat, vom Ackerbauministerium aufgefordert, ein Gutachteil betreffend die Reform der Gesetzgebung über Vogelschutz erstattet. Der Massensang ulid das muthwillige Vertilgen der Vögel sei in erster Reihe zu unterdrücken und daher auch der Verkauf der Massensang-mittel, sowie der getödteten Vögel zu verbieten. Der Vogelfang braucht nicht unbedingt verboten zu werden, weil die Stubenvögel-Liebhaberei ein Hauptmittel ist, die Kenntniß und das Interesse sür die einl)eimische Vogelwelt zu fördern. Doch sollen die Konzessionen zum Vogelfang unter strenge Kautelen gestellt werden. Weiter wird ein großes Gewicht auf die Leichtigkeit der Auslegung des Gesetzes mit Rücksicht ans die Organe, die zunächst zur Handhabung desselben berufen sind, gelegt. Ebenso wird auf die Richtigkeit der genanen Ueberein' stinttuung mit der österreichisch-italienischen Con-ventiou zum Vogelschutz hiiigewieseu. In dem Motiveubericht ist besollders hervorgehoben, daß das Gesetz allein den Vogelschutz nicht bewirken kann und daß hiezu vor Allenl die Mitwirkung der Volksschule von Nöthen ist. Daher wird anch die Bitte an den Ackerbauminister gerichtet, sich zu diesem Zwecke nlit dem Unterrichts-minister ins Einvernehmen zu setzen. (Südbahn. V e r k e h r s ä n d e r u n-g e n) Am 4. Dezenlber v. I. hatte Herr Jos. Oberranzmeyer in der Grazer Handelskammer einen Antrag gestellt, welcher sich auf die Re-gieruugsvorlage, betreffend die theilweise Abänderung der mit der Südbahn-Gesellschast abgeschlossenen Verträge bezog und sollte das fragliche Begehren durch den NeichsrathS-Abgeordneten Herrn Dr. Mag bei der Negierung gestellt werden. In der Kammersitzung vom 15. l. Ä1!. wurde dieser Autrag verworfen. Herr Julius Psriiner beantragte dann, es möge sich die Kammer an die Südbahil^Direktion selbst wenden, damit die gewünschten Aenderilngen erzielt werden uud zwar: 1. sollen auch im Sommer die Eilzüge Wagen zweiter Klaffe mit sich sühren — 2. sollen Lokal-Tour- und Re-tonrkarten eingeführt werden und ivürde t)iedei hauptfächlich der um 5 Ul)r 50 Minuten Früh abgehende Zug Marburg-Graz Berücksichtigung verdienen. Dieser Antrag wurde einstiuunig zum Beschluß erhoben. (Vernlögen der S ch u st e r i n u n g) Die Schnhmucher (Arbeitgeber) zu Ältarburg hatten bei der Grazer Hai^dels» und G^werbe-kammer eine Beschwerde geführt wegen ungerechter Vertheiluug des JnnungsveruiögenS. In der letzten Sitzniu^ dieser Kammer (15. Jänner) brachte der Regierungsvertreter zur Kenntniß, daß die Petenten bereits von Seiten der Statt-halterei abweislich beschieden worden luid wlirde hierauf zur Tagesordnung übergegangen. (Handhabung der Gewerbeord-n u u g.) In der letzten Sitzung der Grazer Handels- uud Gewerbekammer ward ein Gesuch der l)iesigen Schulimacher (Arbeitgeber), betres-seud die Handhabung der Gewerbeordnung vorgelesen. Die Versanunlung beschloß, die Beschwerdeführer auf die Bcsllinllnlngen des Ge-werbegefetzes zu verweisen. (S ch u l t o m b o l a.) Die Schultombola in Praßberg hat auch dieses Jahr wieder einen bedeutenden Reinertrag zum Besten der dortigen Industrieschule geliefert. (Feuerwehr.) Die Hauptoersammluug der hiesigen Feuerwehr (13. Jänner) hat folgende Herren in den Wehrausschuß gewählt: Eduard Janschitz, Hauptmann — Karl Scherbaum, Hauptmann Stellvertreter — Dom. Fa-leskini, Steiger-Zugsührer — Jgnaz RamS-bacher, Stellvertreter — Johann Hallecker j., I. Spritzen-Zugslchrer — Alois Hobacher, II. Spritzen.Zugführer — Hans Schmiderer, Zug-sührer der Schutzinannschast — Heinrich Krap-pek, Stellvertreter — Max Schurgast, Schrift« wart — Anton Scheikl, Säckelwart — Josef Martini, Zeugwart — Johann Hallecker f., Rottführer der ersten Steigerrotte — Jgnaz Schmiedl. Rottführer der zweiten Steigerrotte — Florian Hobacher, Rottführer der ersten Spritzenrotte — Franz Greiner, Rottführer der zweiten Spritzenrotte — Joses Äeidner, Rottführer der dritten Spritzenrotte. Die Nummern der Schuldscheine, welche gezogen worden, sind: 55, 15, 84, 25 108, 3S, 106, 28,26, 16. (D r e i z e h n P e r s o e n v e r s ch ü t t e t.) Am 15. d. M. halb 4 Uhr Morgens fand in Bresche, Gerichtsbezirk Tüffer, gegeniitier der Steiubrücker Oelfabrik am linken Sannujer eine große Fels- und Erdabrutschung statt und verschüttete zwei Wohngebäude mit dreizehn Personen; sechs Personen, durch das Gerärisch aus dem Schlafe geweckt, konilten sich noch rechtzeitig retten. Eine größere Anzahl sofort aus Trisail herbeigeholter Bergarbeiter, unter Leitung ntehrerer Bergingenieure, konnten trotz der riesigsten Anstrengungen bis 15. Jänner 7 llhr Abends nur eine Kindesleiche ausgraben, während nach den übrigen 1Ä Verschlttte-ten noch gesucht wurde. (Brandstifter.) In VerHolle, Gerichtsbezirk Gonobitz, haben zwei Landstreicher die Ätallung des Grundbesitzers Sebastian Stre-bel angezündet und erleidet der nicht versicherte Eigenthümer einen Schaden von 250 fl. (M ä n n e r g e f a n g v e r e in in Cilli.) Diefer Verein zählt 36 ausübende und i80 unterstützende Mitglieder. (Erster a l l g. B e a m t e ii v e re i n.) Morgen 7 Uhr Al'ends findet im Kasino (Speisesaal) eine Versmnmlung der hiesigeir Mitgliedergruppe, sowie des Spar- und Vorschußkonsortiums statt. (T a n z kr ä n z ch e u.) Die Südbahn-Liedertafel veranstaltet sür den l. Februar ein Tanzkränzchen in der Götz'schen Bierhalle. (Die bezügliche Nachricht in der letzten Nummer dieses Blattes (Männergesangverein) beruht aits eineni Mißverständniß.) Theater (—6.) Samstag den I3., Sonntag den 14. lNld Montag den 15. Jänner. „Fatinitza." Der sprechendste Beweis für die Güte der OperUte und für die Gediegenheit der Leistnn-gen der dubei vorzugsiveise engagirteu Kräfte silld die all oen genaniNen Tagen ausverkauften Hänser. Das Stück bewährt eine hier selten gesel)ene Zugkraft, was uns ütirigens nicht wundert, denn wir müssen ununuvunden gestehen, daß die Aufführung an einer größeren Bühlie kauin besser sein dürfte, weinl nran den Maßstab den Verhältnissen anlegt. Bei diesen Vorstellnngen tr.,t auch Herr Ftala (Izzet Pascha) in den Vordergrund, und l»estredle sich nach Alltäglichkeit in Spiel lind Maske den Ansorderuilgen seiner Ausgabe gerecht zu werdeil. Eü ist bei dem Unlstande, dlis; die Operette scholl 4inal llach eiilailder gegeben wurde, der gute Wille der Mitwirkenden nicht zu verkennen und es verdienen die Träger der Haupt-partiell uilbedingtes ^ob. Der Kapellineister.Herr Llldlvig Schlögel erhielt ain Sollntag elnen prachtvolleil Lorbeerkrailz und er ivurde beiin '^ilsteigeil des Dirigeilteilpultes lnit stilrlnischen ApplallS begrüßt. Von den Darstellern wurdei» am Montag durch Kranzspenden und wohlverdienten Beifall bei ihrem Erscheinen ausgezeichnet die Herren Friedmann, Mahlknecht und Fiala lind die Damen Frl. Kitty und Frl. Möller; die beiden letzteren erhielten überdies noch Blummenbonquets. Der Enthusiasmus für „Fatinitza" gab sich an allen Abenden durch außerordentlichen Beifall und durch Wiederholung einzelner Nummern zu erkennen, und wir wünschen nur, daß er sich aus ein anderes Ltück auch forterben möge, was bei fleißigem Stu-diunl, guten Eifer und Willen auch zu gewärtigen ist; gute Leistungen werden immer volle Häuser im Gefolge haben, das haben wir jetzt erfahren. Letzte Post Der Znaimer Gemeinderath ersucht daS Abgeordnetenhaus um Anfhebung der Mau» then auf ReichSstraßcn und Herabsetzung der Bahn-FracdtTarife. Der Kaiser soll die Abstcht haben, ungarische Parteimänner um ihre Meinung über den Ausgleich zu befragen. Zu Berlin hat man ein wachsames Auge auf die Vorgänge in Frankreich. Bewaffnete Tscherkessrn haben von Ka lafat aus einen Raubzug nach Rumänien unternommen. Course der Wiener Börse. 16. Jünner. Einheitliche Staatsschuld Creditaktien . . 141.— i» Noten . 61.60 London . . . 125.85 in Sillicr . 67.85 Sillier .... 115.30 Goldrente .... 75.50^ Napoleond'or . . 10.04 1860er St.''?InI.-Lose 112.25! K. k. Mnnz-Dukalen 5.97 Bankaktien . . . 817.— l 100 Reichsmark . 61.80 Nr> 153 Str^ (Sl Kundmachung. Zllm Zivecke der Einkomniensteuer-Umlage pro 1877 sind die Bekenntnisse bis längstens IV Februar d I. beim hierortigen Stadtrathe eiilzubringen. Bezi'iglich der Verfassung derselben lvird Folgendes bekannt gegeben: 1. Bei den Bekenntnissen i'iber das Ein-kolnlnen von erwerbstenerpflichtigen ltiiternel)-nnmgen und von Pachtungen sind die Einnah-Nlell und Ausgaben der Jahre 1^74, 1^75 n. 1^76 zu Grnnde zu legen. 2. Die stehenden Bezüge der Bediensteten stlld voil den zur Zahlllng dieser Bezüge ver-pstichteten .'»lassen und Privaten mittelst Anzeige-Blaiignetten nachzuweisen, und außerdem von den Bediensteten selbst mittelst den gewöhnlichen Fassions Vlanqnetten einznbekennen. — Solche Anzeigen nndBekeiultnisse habeli übrigens nicht bloß die (^Lebalte, sondern auch die alis n'us lnnner für einen Titel gewälirten ^)!eben-bezüge, als: Personalzlilagen, Onartiergelder n. s. w. zn entl)alten. ij. Tie Zinsen, >^^eibrenten nild aiwere den Zliiseiigeinls; von eineni .Kapitale vertretei^den Klienten sind nach deni Stande des Veriniigens niid Einkolnnlens voni .'U. Dezeniber t87t) zu fatiren. - Bon der Fatirniig ansgenonlnien sind die ')insen der Sparkasse-Einlagen, von iisfeinl. nild ständischen Schnldverschreibltngen. Die Ultterlassllng der rechtzeitigen (^inbrin-glillg der Bekeniltiiisse nnrd iln Sinne des K des kaiserlicheii Patentes vom ^Dktober l.^49 nnt eiller arbiträren bieldstrafe, die Berschlvei-gung oder liilrichtige Angabe des stenerpslichtigen C'iiikonunens dagegen nach § :j!i des vorbezogenen Pateiltes init dein Dreisachen desjenigen Betrages NN! den die StellergebiUir verkürzt oder der ('»jefalir der BerkiUzllng ausgesetzt lvnrde --geal)ndet iverdeii. Von der k. k. Bezlrk^ol)anptlnannschaft Marburg am II!. Jänner 1!^77. Der k. k. Bezirkshallptniallll: Seede r. Der Nnkerferti„te dankt freundlichst für das iljm grschcnkte Vertrauen und ist ftctS bemüht, seine vereinten Kunden in Hinsicht der Kleider-reinigung und Schönfärberei auf das Beste und Billigste zu bedieneu. (53 Tuchschcrcr, Viktringhofgasse Nr. 10, Aiarburg. k'ür 6is vddriiakt krsuväsokaktliods uvä auk-oxksrriäö öskavälullx uii<1 l'tisilQkltlms, >vö1ods lierr Dr*. äurvd Last aodt I^vnats dillüureli dsr uun ssIiA sutsolilaksusli k'rou ^llitsoli avxväviliSQ lisss, kiidlsv siell 2UM tiskiuQlKstsn Vavics vsrxtliotitst (59 Gemeindeamt Peßuitzhofen Am 25. Jänner 1877 Nachmittag 2 Uhr sindet inl Hause des Herrn Johanll Roschger in Jellentschen die Wahl des Gemeinde-Ansschlljsses statt. (54 Alois Weingerl, Gemeindevorst. Operette tUi SlRÄiiÄlK: Walzer 80 kr., Marsch 60 kr., Polka 60 kr., Qua» drille <><) zu gemitluen. (46 Bei der letzten Ziehung 1876 wurden Treffer Kot nRlr gewonnen. ^vl». 8ell^v»n» in In den neuesten Frisuren empfiehlt sich den geehrten ?. Damen eine grüizte Friscunn: Kärntnerstraße Nr. 9 ( 'll 227) 1. Stock, im Hof«^_ (58 ete ewpLeklt kviekmez^oi', 1500) Lonäiwr, 0dere Horl'enKttsse. Gin Kostknabe ans soliden!, guten Hause wird sogleich allfc^eilotnlnen. — Anzufragen in; ^öaron N a st'schell Hause iu der Magdalenavorstadt Är^2^i^___(56 Fllsching-Krllpstll Wich ftis», Coilditor, llliter Herreiigasse. (50 Ein Commis, gilt versirt, der slovenischeii Sprache mächtig, ivird sofort aeceptirt. (<^8 Anfrage inl Coinptoir d. Bl. Ein (lj7 schiltltS IttMldlichts Zimmer, inöblirt, gasseilseitig, 2. Stock, sogleich zii veriiiietheii im Gruder'schen Haiise, Hanptplatz. E^in schön eingerichtetes gassenseitiges Zimmer im 1. Stock ist ciin Dornpla^ Nr. tiM-A»l>MiMilg. In der k. k. Militär-Bau-DirektionS-Kanz-lei zu Graz, Jakominiplatz Nr. 16, tvird am »Ä. Jänner 1877 Vormittags um 10 Uhr die Verhandlung tvegen Ueberlafsung der für den Umbau des Abortes im Truppen-Spital zn Marburg erforderlichen Arbeits-nusfülzrunaen cin den Mindestfordernden abge-halten, nnd eS Werden bei dieser Verhandlung nur schriftliche Offerte entgegengenommen. Die einlangenden fchriftlicheu Offerte tverden nur dann t^erücksichtiget lverden, wenn sie folgenden Bedingungen vollkommen entsprechen: s.. Dieselben müssen längstens bis zum Ver-Handlungstage, d. i. am 22. Jänner 1877 Vormittags 10 Uhr in der k. k. Militär-Bau^ Direktions-Kanzlei, Jakominiplatz Nr. 16, u. z. versiegelt eingelangt, mit dem klassenmäßigen Stempel von 50 Kreuzer Oe. W. versehen und Mit der sestljesetzten Kaution pr. 370 fl.. Sage Dreihundert Siebenzig Gulden Oe. W. belegt sein. (22 Die Kaution kann in klarem Gelde, in Staatsobligntionen nach dem börsenmaßigen Course berechnet, oder aber in einer ämtlichen Bescheinigung über den erfolgten Erlag derselben bei einer k. k. Militär-Kasse bestehen, b. Muß dem Offerte ein von einer Handels- u. Getverbckatnmer oder der Ortsobrigkeit im Lause des J^ihres 1876 od. 1877 ausgestelltes Zertisiklit über die Verläßlichkeit nnd Befähigung des Konkurrenten beiliegen; indem nur solche Unternehmer berücksichtiget werden, welche dem Aerar die vorgeschriebene Ächerheit bieten, e. Muß der Offerent in seinem Offerte ausdrücklich erklären, daß er die KontraktS-Be-dingnisse eingesehen Hut und ihm das Projekts-Elaborat bekannt ist. Der Anbot ist als Prozento-Nachlaß oder Zuschuß auf die den Kontrakt-Btdlngtt'ssen beigefügtenEinheitSpreife bestimmt und deutlich sowohl mit Ziffern als in Worten anzufülircn. ll. ^))iuß jedes Offert mit dem Vor und Zunamen des Offerenten, oder bei mehreren Mit« offerenten auch mit Hiniveifung auf die Solidar-V^rpflichlung unterfertigt sein und nebst dem l^harakter auch den Wohnort desselben enthalten. 6. Der Offerent Miiß in seinem Offerte ausdrücklich erklären, daß er sich den ihm bekannten und von ihm. oder von seinem sich durch eine legalisirte Volltnacht ausweisenden Machthaber, unterfer«igten Kontrakts Bedingnissen unter» Werse und auf die Einhaltung der im K 862 des allgemeinen bürtierlichen GejttzbucheS und in den Artikeln 318 und 319 deS Handels» gesetzbuches festgksetzten Fristen, sür die Erklärung der Annahme cineS Versprechens od. Anbotes, verzichtet. t. Hat der Offerent ausdrücklich zu erklären, daß er den sür diesen Aborts-Umban sestge-setzten Vollenc^nngStlrunn, d. i. bis 15. Juni 1d77 einzuhalten bereit ist. Von der ^^^eibringung des erwähnten Eer-tifikatee» klittnen nur jene Belverlier enthoben iv erden, welche der k. k. Militär-Bau «Direktion schon aus früheren Koiitraktö Verhältnissen als i)erläßllche Unternehmer bekannt sind und sich deren volle Zufriedenheit erivorlien haben; dagegen werden bci dieser Offertverhandlung alle jene Individuen von der Konkurrenz ausgeschloffen, ivelche schon bei früliercn Unternehmungen entweder kontraktSbrnchlg oder so.lst des ferneren Vertrauens der k. k. Militär-Bau-Direktion verlustig gelvorden sind. Jln Falle, als ztvei völlig gleichlautende Offerte einlangen sollten, tvird demjenigen Offe» renten der Vorzug eingeräumt lverden, ivelcher der k. k. Militäi-Bau-Direktion bereits aus früheren Unternehmungen als vollkommen verläßlich bekannt ist Die Kontrakts-Bedingniffe soivie Plan und Voranschlag kiinnen täglich in den Vormittagsstunden von 8 bis 12 Uhr iu der Kanzlei der k. k. Militär-Bau-Direktion eingesehen lverden. Graz am 30. Dezember 1876. _K. k. Militür-Iau-Direkliou za Graz. in Marburg. Z.K.Et.G.