^K 5. »844 Dinstag den 16. Iänner. Wl i e n ^Hhre Majcstät die Kaiserinn . Mutter haben mit eitnm höch,i gnädigen Erlast vom 9. December v. I. dem UiNmiühungS. und Peoslonsvereme für Lehlgehilfen m Wien ein all.'lgnädigstes Geschenk von 400 fi. C. M. zur Gründung dcS VereinSfon» des huldvoll,'! anzuweisen gcruh:, wofür der Verein seinen licfljcfllhllen Dank hlermit öffentlich auSzu» sprechen wagt. (Oest. B.) D t « I i e n. Neapel, 26. December. Am Weihnachtabende kehrte die neapolitanische Flotte, welche d,e Kalse« rinn von Brasilien nach 3üo Janeiro hinüberge-fühit hatce, wohlbehalten und uom schönsten Wetter begünstigt in den Golf von Neapel he,m. Ihr Wie. oercrschemen verursachte groß» Bewegung am Ufer be» Santa Lucia und am Molo unter d.'n Frauen und Angehörigen der Seeleute, und vermehrte das Getöse der fröhlichen Wechnachlsfeier. Der Graf v. Aqulla verfügte sich bald nach sciner Ankunfl zu s.inen, königlichen Bruder m Caserta. D»e Nück» f^hrr ward in 85, hie H>n,v,se m 65 Tagen been» d>gt. Nur zwci Menschen soUcn bei der ganzen Ex-pid'tion ums Leben g.kommen seyn. E>n Gedicht in neapolitanischem Volksd.alclt besingt die glückliche Heimk.hr der Flotte. Die Kaiserinn hat in N>° Ja« neiro überaN Wohlwollen und L.cbe erweckt; nicht denselben Embruck hat dcr Hof auf d.e Neapoltta. ner gemacht. Dle Emladung z« emem Ball auf dem Admiralsch'ff, der dem Ka.scr z« Ehren angeordnet war, wurde abgelehnt; auch d,e Hoffnung auf große Geschenke ging N'cht in Erfüllung; «ur verschiedene Orden wurden eNheUt. 2uf der Rückreise trat Man» gel an Lebensmilteln «m, woran v>eU.,cht die große Anzahl von Papagay^n und Aff.'N Schuld gewis.n. welche als beliebte Luxusartikel mit herübergebracht wurden. In N,o Janeiro soll der Aufcnihalt lhcucr und lon^wcilig gewesen seyn. — Der König hat dem Publikum den Park von Caferta g.öffnct und außerdem eine rclchverziene Wcchnachiskripp? daselbst ausstellen lafs.n, was allgemeine Freude rr» regte. Auf den Eisenbahnstationen vcn Cas.rta und Neapel mischt sich d,e lönigliche Familie mit den Passagieren auf d,e leutseligste Weise, und der Kö» nig ermuntert auf seinen Spa;,ergangen die Arbei» ter an der Eisenbahn freundlich zu rascher Thätiglcit. (Allg. Z.) Valmntien. Nach Berichten aus Ragusa vom 22. Dcc., in der „Gazetta di Zara, sind neuerdings zwe» Erd. erschüiterungen am benannten Tage m «rsterer Slatt verspürt worden. Ragusa, den 26. Dec. Die hiesig? Vev'o'lke» rung, welche durch das fortwährende Erdbeben seit vierthalb Monaten in steter Angst erhalten wird, hatte den 24- d. einen außerordentlichen Schrecken auszustehen. Gegen 10 Uhr AbendS, während Jeder im Schooße seiner Familie den Emcrttr der We,h» nachts - Feiertage begmg , trat e>n heftiges Erdbeben ein, welchem ein Brausen dcr Luft vorangegan» gen war. Di« gesellige Heiterkeit des Abends wlch augenblicklich der größten Bestürzung. Der Erbstoß, w.lcher über zwei Secunden dauerte, war rütteln» der Art, der H,mmel heller und die Windrichtung von Westen. Gestern aber um 6 Uhr 35 Mm. Mor« gens trat ein zweite« rüttelndes Erebebcn ein, dem eine Detonation voranging, welche jedoch fast 5 Secun. dcn dauerte und an Heftigkeit jenem vom 3. Octo. ber, das bekanntlich die Besatzung zur Räumung der Cascrnen veranlaßt hatte, nicht viel nachgab. DaS Barometer ist fortwährend hoch, der Him» mcl schön, d,e Temperatur zwischen -s- 7" und ^. 80 Neaumur, und der Meeresstand sehr nieder l em für die gegenwärtige Jahreszeit sehr seltsamst 30 HhXnomen, so wie auch die Dürre des Bodens, «elche den Saaten von Nachthell ,st. ^W. Z.) V e u l s cv l a n v. Vs ist jetzt bestimmt, daß d>e Eisenbahn von TarlSruhe nach Offenburg und die Zweigbahn nach Kehl am 1. Apr.I eröffnet w»rd, sodann die Fahr' ten vom Qlicrlande hinab bis Mannheim täglich früh H Uhr beginnen. Den PostHaltern ,st die ganze Aahn entlang b»S 1. April gekündigt worden. (O.st. B.) Di« Verordnung wegen Bestrafung des Splc« lens an der Spielbank zu Köthen lautete ,W>r Friedrich Wilhelm )c. verordnen, um unglücklichen Kol^N/ welche auö dcr Foitvau.r der öffentlichen Spielbank zu Köthen für Unsere Unterthanen l»e< reüs entstanden sind, künftig vorzubeugen, auf den Antrag Unseres Staatsministerlums was folgt: Diejenigen Unserer Unterthanen, welche an der Spielbank zu Kochen spieen, oder für hre Rechnung spielen lassen, wer« den Mit dem d«u5lllUlu ^^ouuül be^rafl." (Allg. Z) F' r a n lt r e i ch. Im Hafcn von Toulon herrscht gegenwärtig ,roß« Thatige.lt. Es Handell sich um Ausrüstung emtS Uebllngsgeschiuaders von 6 Linienschiffen, meh. r,ren Fregatten und VrlggS und einem Dampsboot. Der Contreadmnal Prinz von IyiNville soll das Cammanbo übernehmen. (Allg. Z.) H p H n i e n. Madrid, 28. D»t. Ueber die Intentionen des Cabinets we«ß man n>Hts we,t«r, als was schon berichtet wurde; man ,st nur der Meinung, daß die Neg.crung Nicht bloß ^sichtlich der AyuntamientoS «no der Nationalga.de Verfügungen treffen, son-d"n auch die Preßfreiheit unterdrücken und d.e Censur herstellen werde. — Naroaez hat an dem Tag? der Aufhebung der Sitzungen des Congresses «ln« sehr lange Conferenz Mlt dem Grafen Bresson schabt. — Man erwartet hier d«n päpstlichen NUN' c>u< in Portugal!, Cappacini. Man glaubt er habe Aufträge bezüglich der kirchlichen Angelegenheiten in SPinien. __ Madrid,»st lu),g, die Bewegung üder den Erfolg der Maßregeln deS Cabinets ist nur in den politischen Salons bemerkbar. Die Deputirten halten Versammlungen, die Opposition bei de las Navas, die übrigen bei Carr,qucri, dcr einer der ergebensten Anhänger der Königinn Christine sepr» soll. __ Da.S Eco del Comer.cio bemerkt, daß di« Wirkung des Suspensions-Decrctes geschlich nur b,s zum 1. Dec. I844 dauere, indem alsdann die Cortes nach dem Art. 27 dcr Constitution da" Necht hallen, sich auch ohne Zusammenberufung zu versammeln. Von Figueras rechen die Nachrichten bi< zum 23. Dec. Amettler ließ am 25. die Stadt hcf«. tig beschießen, am 26. und !27. sielen nur einige Schüsse, Man glaubt die Insurgenten hätten nur noch für zwei Monate Lcliensmitle!, würden sich b,s Ende Februar halten und zsich dann nach Frankreich durch.«, schlagen suchen. Der Baron de Meer ist am 23. Dec. in Be. gleilung d»< G.neralS Lasanca, Chefs seines Gene-laIstal,'«S, zu F'gueras angekommen. Er hat zwei Protlamatlolien, die eine an die Catalanen, tie «n» dere an die Armee erlassin. Den Cistern vcisichert e Aufr« mögen Euch irgend eme Discussion oder Eurem Stand« fremde Ansichten einen einzig,n Augenblick von den Pflichten abweichen lassen, die in der Or» donnanz der Armee vorgeschrieben sind. Ich empfchle Euch, derselben gänzlich nachzukommen; m,t ihr wer. dct Ihr d,m Wege dcr Ehre, dcm schönsten Attr.. but Eurer Laufbahn, folgen. —Am 24. Dec. hat der Baron be Meer die ganz? Blckate. Lmie in Au^n-schein genommen, ohne durch dieCitadelle beunruhigt zu werden, obgleich er durch Prim und einen zahlrei. chen Generalstab begleitet war. Das Feuer deS Forts hüt am 25. Morgens wieder begonnen. Baron de Meer wird ohne Zweifel persönlich d,e Belagerungs. arbeiten leiten. Drei von den Individuen, die wegen des At' tentats auf Narvarz verhaftet waren, sind aus dem Gefängnisse entsprungen. Es sollen gerade die am meisten Verdächtigen seyn. (Vest. P.) 3l - Am Sonnabend rcr dem Chrisilage hat cine außerordentliche Vorstellung »m festlich geschmückten Lyceum Statt gefunden zur Feier dnbez>rren dauert die Aufregung überall fcrt; außerdem herrscht Ruhe, »bleich Bittschriften u,n Entlassung der Minister «us Oporto undCoimbra an d,e Könlgmn emgcschickt »orden sind. Die am 19. December erfolgte Ankunft dcS Hllln VIozaga zu Cast.llo Branco wurde durch den Telegraphen nach Lissabon berichtet. Herr Olozaga soll fthon am 'se gemacht haben. (Oest. B.) t^ r o V b r l t a n n i e n. AuS Dublin wlrd vom 30. Dcc. berichtet, daß cie Ep.clal^Iurl für ten Prozeß gegcnO'^on» um voraus einverstanden. (Allg. Z,) D,e Nachrichten aus ChiNa sind vom 30. Sept. Es ist dort Alles te,m Alten. T«r englische E««,« Mlssär bat c,:nn Eupplcmentar. Tractot m!t dem Kuisci ron Cl)>na übg^schll-'ss^n, wcr,n sich eine 85«« stimmung findcl, tcicn Tend.li^ ist, jclem fremden Gesang.n d.n Aufelnhalt >n P'llng zu untersagen. Man fincht.te, taß h>crauK M>schcll,gke>t,n zwi» chcn d»n euicpälschcn 3)NN und 3) der große Hong-Kaufmann Howqua, der n>cht weniger olS 15 Millionen Dollars (81 Mil' l,onen Francs) hinterlassen hat. (W. Z.) Mavagascar. Nach cilnm Echre.d.n vcn der Instl Bourbon in französischen Blättern <1äo. 1. Sept. v.J. haben die Engländer den Hafen von Diego» Suarcz aus der InstlG»'Id und Menschrnlebcn kostenden Versuche aufMagatt^Vtost-Be, Sa>nlc»M"rle und andern dort herum aele» gcncn Inselchen zu nichtö führen können. (7lllg. Z.) e? h i n a. Der Supplemcnlarvertrag mit der kalserl. Re« gierung, dessen Unterzeichnung von Eir H. Pot» tmger und dem Commissar 5^ey>ng man entgegensah, enthält auch die Claulel, taß m den Hondelsprivi« legien und übrigen Verhälinissen aNe fremden Na» lionen den Engländern gleichgestellt seyn sollen. Die englische Politik will es dadurch den andern Mäch» tcn unmöglich machen, Specialunterhandlungen mit dem Pckmgcr Hof anzuknüpfen, oder für andere diplomatische Agenten als Consuln den Zutritt zu v.rlangcn. D>e Ilcb.nduhlcrschaft der Nordamerika» ncr und Franzosen wird also >n dieser Bestimmung ein unüberwindliches Hmdermß Men, wenn sie be» sondcee Zwecke verfolgen wollen, wie andereisc'lS die chinesische Neg.erung der Intriguen c.nes europäl« schcn diplomatischen Corps, daö sich «"' H°f dekäw. pfiN N'ittde, überhoben seyn w»d. l,!ebr>gcnS hatte der französische Consul Hr. M"li>'Menion dei Ueder» rcichung seiner Beglaubigungsschreiben auf dem Land» haus des Vice-KönigS von Canton sich m>l den ^orvettenofflcieren, die ihn begleiteten, einer sehr ehrenvollen Aufnahme zu erfreuen. Dc>>,'i«n an^cf«Uc. De> Vicetö' nig erkundigte sich mch d.m Kön>q der Franzosen, seinen Mll^stern uild b.'solldrrs dem M^n^rin für die auswärtigen Angelegenheiten, Hin. Guizot. D>e Unterhaltung dauerte über ege Hand.'is^örungen abgesetzt, weil die Hongkausieute sich weigerten, Geschäfte ^u machen, so lange o«e Regierung nicht von dem Ansinnen, daß sie eine beträchtliche Gesumm? zahlen sollten, abstehen würde, auch wollten die Zolldcamrcn Mit keinen, als den alten Dolmetschen zu lhun ha-den, wclche unmäßige O.bühren bezogen, doch halte die Intervention des amerikanischen Consuls uad dhafcl'r sting der Handel in Tschusana,, Wusong,c. Im Allclemei^ Nen waren die Aussichten gedeihlich, nur wieo.rholt sich überall die Klage über d>e Ungesun^he,! d»s Kll» Ma's der neuen englischen Colome. ?lußcr aneern liamhaften Personen war auch der Vlccgeneral'Com' Missär Hr. Foote gestorben. Man schr.ibt die Ursa» che jetzt dem Wasser zu, das so schlecht ist, daß nach der Versicherung der Chinesen selbst jeder, der es «ine Zeit lang trinkt, unfehlbar krank wird. Anstatt des Sinologen I>N. Morrison war bcr hochwürdlge Charles Gühlaff (bekanntlich ein Prcus;e von Ge» burt) zum chinesischen Secretär Sir H. Pottingers UNd des Gouvernements auf Hongkong ernannt wor» den; Hr. Gützlaff wollte aber für's erste auf Tschu« fan bleiben, bis ihm dort cin Nachfolger in seinen AnitSpsilchten gefunden. (AUg. Z.) Vermischte Nachrichten. Der berühmte Naturforscher Auoubon theilt in einem vom 20. Juni datircen und 110 englische Meilen oberhalb Fort Union (Nord-Amerika) m> ter dem 49. Breitengrad« g?schriebencn Briefe, die Entdeckung eines neuen viesfüß.gen Thieres mit, Welches ein werthvolles Hausthiec zu werden geeignet ist. Er hatte während eines Gturmes in einem Walde Zusiuchc gcsucht und sch plötzlich zwei große Thiere, hie er n,c gesehen noch beschrieben gefunden hatte, mit einander spielen. Sie glichen in etwas dem Känguruh. Sem Gefährte schoß einS derselben; das andere cntstüh. Herr Audubon berichtet sodann »veiter : »Der Buffalo oder das Vcrg-Elennthier ist, was den Werth'angeht, m,t diesem Thiere nicht zu verc»leich>n. Es sitzt auf seinen Hinterbeinen, mit denen es hi'i^fc oder sprm^c ; !>>>'? Varderb^ine ober Arme sind kurz, aber nnt scharfen Klancn bcwass, n.'t. Es hat einen zehn Zoll lan^n schweif, der elnem Hchafschweif zl.milch ähnelt; um die Mitte d.s l?''ibes hat es em.'» l2 Zoll breiten und in der Mlite 3 Z°ll dicken Fl^'schrxig, w.'lchcr ein, große Men>,e Oel ergibt. )luf dem Kopfe trägt cS zwei achlzchnzolllge Hmner, die den Rlhftörnern gleichen, auch der Kopf selbst ist den, e,ncs Nches z'cmlich; ähnllch und hat di.'s.lbe Art Z.ihne. Für merkwü» diger ab.'r als alles ll.'brig.' halce >ch, daß das F,'ll dcr schönste und lösbarste dunkelbraune Pelz ,st, den >ch j.mals sah. D>c (5)>ös;>'des von uns getödte. ten Thieres war sehr b.'deut.nb; denn es wog nach unser.r genausten Schätzung über 600 Pfund und maß von dcr Sp'tze des Kopf.S bis zum Ende des Schweifes 9 F"ß 4 Zoll, was die Größe eines völ» lg ausgewachsenen Thi.res zu s/yn scheint. Wir hatt.-n daS Tl)>er kaum gl>lö?ccr, «is einigt durch z den Knall herbeig.lockte Indlaner zu uns kam.n. Ulis.'r Dolmetsch sprach m>t ihnen und sie sügc.n aus, d^si es in diesen Walblanbcn ähnliche Th'ere ,n großer Menge gebe. S«e nannten dieselben in ihrer Sprache Ke'k0'ka»ki oder Hüpfer (Sprin» ger) und gaben an, daß «hre Nahrung in Gras, Kräutern und Blättern bestch.-. AIS sie sahen, daß ,vlr die Haut abzoa/n, wünschten sie einen Theil deS Fl.lscheS zu haben, und wir gaben ihnen davon, kochten hierauf aber seldst einig« Stücke Flusch und fanden dasselbe köstlich; es war sehr we>ß zart und im Geschmacke den, Kalbsieische sehr ähn-l,ch. Der Ring um den Leib war fast lauter Oel und der ganze obere Theil ergab eine Menge d,«.-s.Iben. Die In^aner führten uns in ihre Hütlen oder vielmehr ,n ,hr auS sechs Familien bestehendes Dorf; dort sahen wir nicht ,ven>ger als sechs sol< cher Thiere gezähmt als Hausthiere, worunter zwei junge, cin Männchen und ein Weibchen. Ich han, delte dirselben um einige Schnüre Z,hl»erlen em und beabsichtigte, sie nnt erster Gelegenheit nach dem Fort zu senden. St v&