r. svetina: Zur herkunft sowie zur verbreitung der verehrung des hl. Lambert …46 robert svetina Zur herkunft sowie zur verbreitung der verehrung des hl. Lambert von Lüttich / sv. Lambert in slowenien udc 27 (436.5)”653” SVETiNA Robert, dr. iur., kustos des karolin- germuseums Moosburg, a 9062 Moosburg. Privat: a 9020 klagenfurt, Flatschacherstraße 134/ii, rob.svetina@aon.at Zur Herkunft sowie zur Verbreitung der Verehrung des hl. Lambert von Lüttich / Sv. Lambert in Slowenien Zgodovinski časopis, Ljubljana 64/2010 (141), št. 1-2, pp. 46–114, 409 notes 1.01 izvirni znanstveni članek: jezik de. (sn., de., sn.) Schlüsselworte: heiligenverehrung, Mittelalter, hl. Lambert, slowenien, askuiner der artikel schließt an eine arbeit des autors über die verehrung des hl. Lambert von Liège (Lüttich) in karantanien an. die arbeit machte wahrscheinlich, dass die verehrung des Lütti- cher heiligen zur Zeit arnulfs von kärnten nach karantanien kam. im heutigen kärnten gibt es 16 Lambertkirchen; in slowenien lassen sich für das Mittelalter 10 oder 11 Lambertkirchen und weitere 8 kirchen mit reliquien des heiligen nachweisen, davon der großteil in gorenjska. diese kirchen stehen an alten verkehrswegen bzw. in grenzzonen. eine der Lambertkirchen könnte schon der gatte der hl. hemma, wilhelm ii., errichtet haben, für die meisten anderen ist ein Bezug zu den aus kärnten kommenden askuinern sehr wahrscheinlich. abstract des verfassers udk 27 (436.5)”653” SVETiNA Robert, dr. iur., kustos des karolin- germuseums Moosburg, a -9062 Moosburg. Privat: a-9020 klagenfurt, Flatschacherstraße 134/ii, rob.svetina@aon.at O izvoru in razširjenosti čaščenja svetega Lamberta v Sloveniji Zgodovinski časopis (Historical Review), Ljubljana 64/2010 (141), no. 1-2, str. 46–114, cit. 409 Language: de. (sn., de., sn.) Ključne besede: čaščenje svetnikov, srednji vek, sv. Lambert, slovenija, askvinci Članek dopolnjuje avtorjevo razpravo o čašče- nju sv. Lamberta iz Liègea v karantaniji. raz- prava je pokazala, da so lièškega svetnika v karantaniji verjetno začeli častiti v času arnulfa koroškega. na današnjem koroškem je 16 Lambertovih cerkev; za srednji vek je na območju slovenije mogoče dokazati 10 ali 11 cerkev, poimenovanih po tem svetniku, poleg tega pa še 8 cerkev, ki hranijo njegove relikvije (večina jih je na gorenjskem). omenjene cerkve stojijo na starih prometnih poteh ali na mejnih območjih. eno od Lambertovih cerkev je morda postavil že mož sv. heme krške, viljem ii., za večino drugih pa je zveza z askvinci, ki prihajajo s koroške, zelo verjetna. avtorski izvleček Vorbemerkung zur Methode Bei der nun folgenden darstellung der Lambertverehrung in slowenien erschien es dem autor zweckmäßig, die gliederung nicht nach den heutigen statistischen, sondern nach den traditionellen regionen vorzunehmen. deshalb waren sowohl die historische Provinz kranjska (krain), unterteilt in gorenjska (oberkrain), dolenjska (unterkrain), notranjska (innerkrain) und Bela krajina (weisskrain) wie auch die seit dem ende des ersten bzw. des Zweiten weltkrieges hinzu gekommenen regionen koroška (slowenisches kärnten), [spodnja] štajerska (slowenische steiermark), Primorska (küstenland) und Prekmurje (Übermur) zu berücksichtigen (s. Landkarte 1). Zur leichteren orientierung in den Quellen wurden neben den slowenischen Provinz-, orts- oder Burgnamen zumeist auch ehemalige deutschsprachige Bezeichnungen angegeben.1 – Bei der ermittlung der orte mit Lambertverehrung wurde zunächst von den aktuellen kirchenpatrozinien ausge- gangen, die jedoch mit hilfe von historischen Quellen (urbarien, weiheregister, visitationsberichte, reliquienverzeichnisse) ergänzt wurden. Für die altersbestim- mung der jeweiligen Lambertkirchen wurden soweit möglich schriftliche Quellen und kunsthistorische Bewertungen herangezogen. die urkundlichen erstnennungen waren jedoch vielfach sehr zufällig und wenig aussagekräftig. schon auf grund der ergebnisse der untersuchung der Lambertverehrung in kärnten wurde daher auch die topographische situation der orte mit hinweisen auf eine verehrung des hl. Lambert berücksichtigt und diese wurden daher vom verfasser z. t. mehrfach aufgesucht: Berücksichtigt wurden insbesondere die nähe zu alten verkehrsadern, gewässern, Burgen und anderen herrschaftsmittelpunkten sowie, soweit zugänglich, ergebnisse der archäologie und der ortsnamenkunde. einbezogen wurde auch die Möglichkeit eines Patrozinienwechsels. es wurde auch versucht, an hand der urkundlichen nennungen, der geographischen verteilung der orte und genealo- gischer Zusammenhänge die träger der Lambertverehrung und ihre herkunft zu ermitteln. 1 allgemeines verzeichnis der ortsgemeinden und ortschaften Österreichs nach den ergebnissen der volkszählung vom 31. dezember 1910 nebst vollständigem alphabetischen namensverzeichnis. hsg. von der k. k. statistischen Zentralkommission in wien, wien 1915. Zgodovinski časopis | 64 | 2010 | 1-2 | (141) | 46–114 47 r. svetina: Zur herkunft sowie zur verbreitung der verehrung des hl. Lambert …48 Landkarte 1 Einleitung der autor hat 2006 eine arbeit mit dem titel „Zum Beginn der verehrung des hl. Lambert von Lüttich in karantanien“ veröffentlicht.2 den anstoß gab ein jubiläum: in den jahren 2005 und 2006 gedachten die belgische stadt Liège (Lüt- tich), die gleichnamige diözese, die Provinz sowie die universität Liège des vor 1200 jahren ermordeten hl. Lambert von Lüttich und der Bedeutung seiner ver- ehrung für die stadt und das einstige geistliche Fürstentum Lüttich. Bei der gele- genheit wurde auch auf die weite verbreitung seines liturgische kultes in europa hingewiesen.3 – Lambert von Lüttich war Bischof von tongern-Maastricht, gilt als Missionar toxandriens (nord-Brabant) und hatte u. a. am hof des karolingers Pippin ii. lange Zeit bedeutenden einfluss. er fiel am 17. september 705 oder 706 ohne eigenes verschulden in Maastricht der Blutrache einer rivalisierenden adels- gruppe zum opfer. er hat, obwohl ihm ein Bediensteter das herannahen der Feinde gemeldet hatte und er offenbar kampferprobt war, auf gegenwehr verzich- tet und wurde beim gebet getötet. da er sich nicht gewehrt hatte, wurde er bald als Märtyrer hoch verehrt.4 ausgangspunkt seines liturgischen kultes war Lüttich, wohin seine gebeine übertragen worden waren und wo ihm 714 die erste kirche geweiht wurde. seine vita erfuhr später mehrere umformungen und diese wurde 2 svetina, verehrung, s. 227–254. 3 de saint Lambert ... au Pays de Liège; http://www.prov-liege.be/saintlambert/calen- drierd.htm . 4 vita Landeberti vetustissima, sp. 1627/28. Zgodovinski časopis | 64 | 2010 | 1-2 | (141) 49 auch in die weit verbreitete Legenda aurea des jacopo de voragine5 aufgenommen. – einen wertvollen, oft zitierten Überblick über die verbreitung des Lambertkultes in europa bietet Matthias Zender mit über 800 einzelbelegen (nennung von Lam- bertkirchen, -kapellen und –altären sowie altarreliquien) unter angabe der jewei- ligen erstnennung.6 die geographische verbreitung des Lambertkultes reicht nach Zender von nordfrankreich bis Polen und von norddeutschland bis kärnten und vereinzelt auch nach ungarn sowie seiner Meinung nach mit nur einem einzigen Beleg7 auch nach slowenien. die größte dichte an Belegen findet sich im Maas- und rheingebiet; diese nimmt aber im ehemaligen heiligen römischen reich nach osten und auch richtung südosten, d. h. Bayern und Österreich, stark ab.– die verehrung des hl. Lambert von Lüttich beginnt wie erwähnt im 8. jahrhundert. „der höhepunkt der Lambertusverehrung liegt ... für fast alle gebiete vor dem jahr 1000. spätestens seit dem 12. jahrhundert stagniert die verehrung überall ....“.8 als träger des kultes betrachten Zender wie auch heinz dopsch9 den hohen adel. die annahme Zenders, dass die verehrung des heiligen aus dem heutigen Bayern in die steiermark und nach kärnten gekommen sei,10 wurde auch von anderen historikern übernommen,11 ist aber nicht haltbar (s. unten). heinz dopsch nimmt an, dass der kärntner herzog otto „von worms“ die Lambertverehrung nach 978 aus seiner heimat am mittleren rhein nach kärnten gebracht hätte, was jedoch ebenfalls und nicht nur aus chronologischen gründen unwahrscheinlich ist.12 ─ im anschluss an die oben genannte, 2006 vorgelegte arbeit konnte der autor feststellen, dass es in slowenien nicht nur die eine von Zender angeführte Lambertkirche gibt und dass auch altarreliquien nachweisbar sind. es zeigte sich auch, dass die geschichte und verbreitung der verehrung des hl. Lambert von Lüttich in slowenien einige gemeinsamkeiten mit dessen verehrung in kärnten aufweist, sodass die für kärnten vorgelegten ergebnisse auch aufschlüsse für die Lambertverehrung in slowenien bieten und umgekehrt. daher erschien es wün- schenswert, die vorliegende arbeit, die eigentlich nur ein anfang sein kann, in slowenien zu publizieren.13 Zu vergleichszwecken soll daher zunächst das resul- tat der arbeit über die Lambertverehrung in karantanien im Überblick vorgestellt werden14: auf dem gebiet des karolingischen karantanien, das neben dem heutigen kärnten auch den großteil der österreichischen steiermark, den südlichsten teil von niederösterreich und auch díe heutige slowenischen region koroška und 5 verfasst zwischen 1263 und 1273, s. Benz, die Legenda aurea, s. 719–720. 6 Zender, räume, s. 27–60. 7 Zender, räume, s. 56, alphabetisches verzeichnis, Beleg nr. 666, kirche in skomarje. 8 Zender, räume. s. 33. 9 dopsch, die anfänge der kärntner klöster, s. 89–122, s. 97. 10 Zender, räume, s. 33. 11 z. B. ebner, romanische kunst, s. 293. 12 dopsch, die stifterfamilie st. georgen, s. 98–139, s. 105. vergleiche dazu svetina, verehrung, s. 233 u. 249. 13 Für die Möglichkeit der veröffentlichung im Zgodovinski časopis danke ich herrn univ. Prof. dr. Peter štih ganz besonders. 14 im detail darf auf svetina, verehrung, verwiesen werden. r. svetina: Zur herkunft sowie zur verbreitung der verehrung des hl. Lambert …50 teile der region štajerska umfasste, sind 23 dem hl. Lambert von Lüttich ge- weihte kirchen nachweisbar, im heutigen Bundesland kärnten 16. diese sind auf das ganze Bundesland verteilt. im übrigen heutigen Österreich gibt es insgesamt 17 Lambertkirchen (s. Landkarte 2),15 wobei die Bundesländer vorarlberg, salzburg und Burgenland und der westteil tirols überhaupt keine Lambertkirchen aufweisen. in der steiermark sind Lambertkirchen nur südlich der oberen Mur und bis zum Murknie bei Bruck an der Mur zu finden. von kärnten und der oberen Mur nach norden schließt eine fast 200 km lange und 100 km breite Zone ohne Lambertkir- chen an. diese finden wir erst wieder im innviertel und entlang der donau bzw. nördlich davon. schon der oben genannte breite gürtel ohne Lambertverehrung, der zudem größtenteils gebiete umfasst, die ursprünglich zum herzogtum Baiern gehörten, spricht gegen die angenommene herkunft der Lambertverehrung in karantanien bzw. kärnten aus Baiern. dieses ergebnis bestätigt auch der vergleich der Zahl und der frühen urkundlichen erstnennungen von Lambertkirchen in alt- baiern (heutige regierungsbezirke ober- und niederbayern und oberpfalz) mit kärnten: nach Zender gibt es in altbaiern 15 Lambertkirchen, in kärnten (im gebietsumfang bis 1122) 17. in Baiern werden zwei Lambertkirchen schon im 9. jahrhundert genannt, zwei weitere im 10. jahrhundert, im 11. und 12. jahrhundert fehlen weitere erstnennungen.16 in kärnten wird die erste, schon bestehende Lam- bertkirche 983 urkundlich genannt,17 im 11. und 12. jahrhundert je drei weitere.18 die vier ersten urkundlich genannten Lambertkirchen im heutigen Österreich stehen in kärnten (Landkarte 2). die kirchliche obrigkeit in kärnten, sei es das erzbistum salzburg, dessen kirchenprovinz im süden bis zur drau reichte, oder das von süden her ebenfalls bis zur drau reichende Patriarchat aquileja bzw. die salzburger suffraganbistümer gurk und Lavant wie auch die kärntner klöster haben die verbreitung des Lambertkultes nicht gefördert.19 es konnte auch geklärt werden, dass der kult des im Bistum Freising verehrten Bischofs und Bekenners Lantbert († 957)20 nicht bis kärnten gelangt ist. hingegen sind in kärnten schon 983 die Lambertkirche unter dem ulrichsberg und 1169 auch die Pfarrkirche st. Lambert in Pisweg bei gurk ausdrücklich dem Lütticher Bischof und Märtyrer Lambert bzw. dem Märtyrer Lambert geweiht.21 Zudem feiern alle Lambertkirchen in kärnten das Fest des kirchenpatrons am 17. september, dem todestag des hl. Lambert von Lüttich.─ was schon Zender allgemein ausgesprochen hat, gilt auch für kärnten bzw. für karantanien: gerade die frühesten Lambertkirchen sind of- fensichtlich adelige eigenkirchen. eine karantanische Besonderheit scheint es zu 15 Zum vergleich wurden nur kirchen mit Lambertpatrozinium herangezogen, da z. B. nachrichten über altarreliquien zu sehr vom Zufall abhängen. 16 svetina, verehrung, s. 228. 17 d. o. ii., nr. 292: Pörtschach unter dem ulrichsberg. 18 svetina, verehrung, s. 228 mit anm. 9. 19 weder im erzbistum salzburg noch in den einstigen Besitzungen salzburgs oder des Bistums gurk in slowenien finden sich Lambertkirchen. das gilt auch für den einstigen Patriar- chenstaat in Friaul. 20 Zender, räume, s. 34; svetina, verehrung, s. 231. 21 d. o. ii., nr. 292; Mc i, s. 196, nr. 256. Zgodovinski časopis | 64 | 2010 | 1-2 | (141) 51 sein, dass mehrere der früh genannten Lambertkirchen auf einstigem königsgut der späten karolingerzeit stehen. dieses königsgut wurde z. t. schon von kaiser arnulf „von kärnten“ bzw. dessen sohn Ludwig iv. an königliche gefolgsleute geschenkt.22 darunter sind die vorfahren der gräfin hemma von Zeltschach- Friesach23 (gest. 1045), weiterhin als hl. hemma bezeichnet,24 und angehörige der sogen. „älteren wilhelminer“. deren nachfahren sind die „jüngeren wilhelminer“ in kärnten, die mit der ermordung des grafen wilhelm ii. (1036) in der männlichen Linie ausgestorben sind.25 das liturgische gedächtnis für wilhelm ii., den gatten der hl. hemma von gurk, seine söhne und seine anderen Blutsverwandten wurde in der Bischofskirche von gurk noch bis ins 18. jahrhundert nicht am todestag des grafen (20. März), sondern am Fest des hl. Lambert von Lüttich (17. septem- ber) gefeiert.26 er und seine sippe müssen daher den hl. Lambert besonders verehrt haben wie wahrscheinlich schon die „älteren“ wilhelminer. auch die hl. hemma besitzt 1043 eine dem hl. Lambert geweihte, ererbte kirche im trixnertal. hemma (oder ihr gatte?) soll auch die Lambertkirche von Pisweg bei gurk erbaut haben.27 die Lambertverehrung des grafen wilhelm ii. und der hl. hemma haben höchst- wahrscheinlich die Blutsverwandten der hl. hemma, die auch für slowenien be- deutsamen askuiner, die ab 1072 und bis 1130 erbvögte des Bistums gurk waren (s. anhang 1), übernommen. – als ursprung der Lambertverehrung in karantanien konnte wahrscheinlich gemacht werden, dass gefolgsleute könig arnulfs „von kärnten“, darunter die vorfahren hemmas und wilhelms (s. oben), in den jahren 882 und 891 an den Feldzügen des genannten königs gegen die nordmänner (wikinger) in der gegend von Lüttich teilgenommen haben. die Beziehung der an diesen Feldzügen teilnehmenden wilhelminer zu Lüttich und seinem kriegeri- schen Bischof Franco ist ebenso nachweisbar wie die besondere Beziehung des königs arnulf zu diesem Bischof und seiner kirche.28 könig arnulf hat aber auch wenige tage vor dem sieg über die nordmänner an der dyle bei Löwen (anfang november 891) für das königliche kloster stablo, wo der hl. Lambert 7 jahre in verbannung gelebt hatte und daher sein kult gepflegt wurde, geurkundet.29 der genannte, noch lange unvergessene sieg arnulfs über die nordmänner wurde vermutlich ebenso der hilfe des Patrons der Lütticher kirche zugeschrieben wie später der sieg am Lechfeld (955) dem hl. Mauritius und der heiligen Lanze.30 es ist daher sehr wahrscheinlich, dass die gefolgsleute des königs oder der könig selbst um 892 den Lambertkult – um einen mächtigen himmlischen schutzherrn zu gewinnen und wohl auch zur erinnerung an den eigenen erfolg – nach karan- 22 dd. arn., nrn.138, 162; d. Lk., nr. 31; d. o. ii. nr., 292; Lit.: svetina, verehrung, s. 248–249. 23 dopsch, die stifterfamilie gurk, s. 95- 124. 24 sie wurde 1938 heilig gesprochen. 25 štih, viljemovci, s. 241–242. 26 necrologium gurcense zum 17. 9., s. 452. 27 svetina, verehrung, s. 237. 28 svetina, verehrung, s. 247–248. 29 d. arn., nr. 94. 30 Prinz, das wahre Leben, s. 154. r. svetina: Zur herkunft sowie zur verbreitung der verehrung des hl. Lambert …52 tanien brachten. Zu diesen gefolgsleuten aus karantanien gehörten höchstwahr- scheinlich mehrere wilhelminer31 sowie der hemmavorfahre waltuni32 und auch sighardinger. als 983 der kärntner herzog otto „von worms“ für die Lambertkir- che unter dem ulrichsberg 983 eine königliche schenkung erbat, knüpfte er ziem- lich sicher nur an die noch lebendige verehrung des hl. Lambert in kärnten an. weitere Lambertkirchen werden in kärnten zwar erst im 11. und 12. jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt, sie können aber durchaus älter sein. diese kirchen stehen durchwegs an strategisch wichtigen Positionen, vier der ältesten an weithin sichtbaren stellen, die im Frühmittelalter wohl signalplätze waren. auch daher ist es wahrscheinlich, dass man damals den hl. Lambert von Lüttich auch in kärnten ebenso als Behüter des Landes vor Feindesgefahr verehrte, wie dessen name schon nach der ältesten vita des heiligen im Maasland erklärt wurde (Landbert = „Land- wart“). Abbildung 1: Statue des hl Lambert von Lüttich/Liège in der Kirche von Pörtschach unter dem Ulrichsberg in Kärnten. (Aufn. d. Verf.). 31 d. arn., nr. 109. 32 d. arn., nr. 138. Zgodovinski časopis | 64 | 2010 | 1-2 | (141) 53 die Bedeutung Lamberts als schutzherr war um 1000 so groß, dass sich der bedrängte könig heinrich ii. ausdrücklich nach Lüttich begab, um dessen schutz zu erlangen.33 als sich der adel später längst der verehrung des hl. georg zuge- wendet hatte, wurde der hl. Lambert in kärnten von der Landbevölkerung noch lange offenbar wie einer der 14 nothelfer verehrt. dem heiligen wurden in der Zeit der türkeneinfälle (ende 15./16. jh.) nochmals eine renovierte kirche, altäre und altarreliquien geweiht und er auch bildlich dargestellt. im jauntal in kärnten war Lambert noch im 16. jahrhundert ein öfters für Bauern verwendeter tauf- und dann auch vulgarname.34 aber spätestens ab dem ende des 17. jahrhunderts verlor die verehrung des hl. Lambert so sehr an Bedeutung, dass etliche Lambertkirchen noch einen zweiten schutzheiligen bekamen, der allerdings den ursprünglichen bis heute nicht verdrängen konnte.35 heute gibt es in kärnten nur mehr eine wal- lfahrt zu einer hoch gelegenen Lambertkirche.36 hier bittet man den hl. Lambert um gutes wetter. Landkarte 2 33 die chronik des Bischofs thietmar von Merseburg, liber v c. 28. 34 kLa ha Bleiburg hs. 32b, urbar der herrschaft Bleiburg von 1571. 35 Z. B. st. Lambert b. rosegg/semisvavče s. Lavrič, Ljubljanska škofija, s. 161, aber auch st. Lambert in gösselsdorf/goselna vas, Lamprechtskogel usf. 36 adg wallfahrten in kärnten: http://www.kath-kirche-kaernten.at/pages/bericht.asp?id=190, wallfahrt zur kirche st. Lambert auf dem Lampersberg in oberkärnten. r. svetina: Zur herkunft sowie zur verbreitung der verehrung des hl. Lambert …54 Oberkrain (Gorenjska) in gorenjska (einschließlich Posavje) lassen sich drei Lambertkirchen sicher nachweisen (Lancovo, Zalog, šentlambert), zwei weitere werden zumindest einmal genannt (Zabreznica, vače). dazu kommen noch reliquien des heiligen Lambert in vier verschiedenen kirchen (velesovo, Ljubljana 2x, šmarna gora). Lancovo die kirche sv. Lambert na Láncovem (asl. s. 82, a1) mit dem kirchenpa- tron oder schutzheiligen sveti Lambert mučenec, d.i. der hl. Bischof und Märtyrer Lambert von Lüttich, ist heute die einzige37 und war zumindest seit dem späten Mittelalter eine der Filialkirchen der Pfarrkirche von radovljica (radmannsdorf). diese Lambertkirche wird erstmalig 1468 in der Matrik dieser Pfarrkirche und 1498 im urbar der herrschaft radmannsdorf /radovljica genannt38 auch in einem visi- tationsbericht von 1584 gehört sie als Filiale zur Pfarrkirche von radovljica.39 das Patronat der Lambertkirche stand ab 1348 den inhabern der herrschaft waldenberg/ Lipnica zu.40 alter und erbauer der kirche sind urkundlich nicht nachweisbar. – die kirche sv. Lambert na Lancovem ist von einem aufgelassenen Friedhof umgeben. das spätgotische Presbyterium der kirche wurde nach janez höfler um 1510–1520, errichtet.41 da die kirche schon 1468 genannt wird, wurde das Presbyterium an ein älteres kirchenschiff angebaut. das barockisierte kirchenschiff zeigt keine älteren datierbaren Merkmale mehr.42 weder die urkundliche erstnennung, noch der kunsthistorische Befund stimmen aber mit dem vor das 13. jahrhundert weisenden Patrozinium und der besonderen Lage der kirche überein. es soll versucht werden, das tatsächliche alter der kir- che zu erschließen:43 die Lambertkirche ist nur zwei kilometer von der einstigen Burg Waldenberg, heute ruine Pusti grad oder auch Lipniški grad, entfernt. die genannte Burg hat nach dušan kos schon vor dem ende des 12. jahrhunderts bestanden.44 1228 wird erstmalig ein Ministeriale der oberkärntner grafen von ortenburg nach der Burg benannt.45 Mit dem teilungsvertrag der ortenburger von 1263 wird waldenberg Mittelpunkt der ortenburgischen verwaltung in gorenjska 37 www.druzina.si/icd/spletnastran.nsf/all/897dFc03B74acFF5c12572030034F72B 38 höfler, gradivo, s. 217. 39 smole, vicedomski urad, s. 206. 40 höfler, gradivo, s. 216. 41 s anm. 38. 42 rsrkd, evidenčna št. 2206. 43 Mezler andelberg, heilige Patrone s. 15–25, s. 18: “den kirchenpatrozinien (kir- chentiteln) kommen besonders – aber nicht nur – für Zeiten mit ganz fehlender oder geringer schriftlicher Überlieferung die Funktion von geschichtsquellen zu.” 44 kos, in Burg und stadt, s. 299. 45 Mc i, s. 404, nr. 520: als Zeugen in einer gurker urkunde hermannus comes in or- tenburch et ministerialis suus Fridericus de waldenberch. Zgodovinski časopis | 64 | 2010 | 1-2 | (141) 55 (oberkrain).46 auf waldenberg residiert 1390 der letzte ortenburger,47 der 1418 auch hier stirbt. die ortenburgischen Besitzungen, darunter auch waldenberg und radovljica (radmannsdorf), und ihre Patronats- und vogteirechte gingen 1420 an die grafen von cilli und 1457 an die habsburger über.48 die für waldenberg, Lipnica und Lancovo zuständige Pfarrkirche befand sich ursprünglich im 10 km entfernten rodine. der Pfarrsitz wurde erst 1296 oder wenig zuvor nach radovljica übertragen.49 wie schon oben angeführt wurde, saßen auf der Burg waldenberg nicht nur Ministerialen der ortenburger, sondern die grafen residierten hier seit dem 13. jahrhundert und bis zu deren aussterben immer wieder selbst. die grafen empfingen in waldenberg auch hochgestellte geistliche würdenträger: so suchte 1245 der herr der herrschaft Bled (veldes), der Brixener Bischof egino, den grafen hermann ii. v. ortenburg auf der Burg auf.50 in der Burg waldenberg gab es auch eine kleine, dem hl. Pankratius geweihte kapelle, die aber offenbar erst in spätgotischer Zeit errichtet wurde.51 selbst wenn es diese kapelle schon früher gegeben haben sollte, so war deren Besuch nur einem sehr kleinen Personenkreis, etwa dem hochadeligen Burgherrn und seiner Familie, vorbehalten. Für das gesinde 46 Mc iv/2, s. 595, nr. 2805. 47 grafenauer, die reichweite, s. 271. 48 stopar, Burgen und schlösser, s. 236; adam, Zakaj razstava, s. 4. 49 s. anm. 40. 50 Bizjak, urbarji, s. 126. 51 občina radovljica, aktuelle informationstafel „naravoslovna učna pot Pusti grad“. Abbildung 2: Kirche Sv. Lambert na Lancovem (Aufn. d. Verf.) r. svetina: Zur herkunft sowie zur verbreitung der verehrung des hl. Lambert …56 und vor allem für die untertanen der grundherrschaft Lipnica, zur grundherr- schaft gehörten z. B. etwa 60 Bauerngehöfte, wurde eine eigene kirche benötigt. ein Besuch der Pfarrkirche war nur zu den hochfesten und bei taufen oder der Firmung zwingend. hätte es nicht schon im 13. jahrhundert die Lambertkirche von Lancovo mit ihrem Friedhof gegeben, so hätten die ortenburger wohl unter der Burg im ort Lipnica eine unter ihrem Patronat stehende kirche für alle Bewohner der Burg, die untertänigen Bauern des tales von Lipnica und das dazu gehörige gesinde errichtet, was aber nicht der Fall war. dass die ortenburger statt dessen die Lambertkirche von Lancovo errichtet hätten, ist unwahrscheinlich, denn auf ihren einstigen Besitzungen im heutigen slowenien, die sie siedlungsmäßig erschlossen haben, wie etwa in kočevje (gottschee), gibt es keine Lambertkirchen. die orten- burger müssen die Lambertkirche daher schon vorgefunden haben. – nach einer lokalen Überlieferung soll die Lambertkirche oberhalb von Lancovo die kirche der Suličarji (krieger mit Lanzen) der Burg Pusti grad gewesen sein,52 wohl ein volkstümlicher versuch, den namen zu erklären, aber keine aussage darüber, wer die kirche errichtet hat.– der ort Lancovo wird erstmals 1296 genannt: ein Friz von Lanczawe und sin brůder Leutolt sind damals auf der Burg waldenberg im gefolge zweier grafen von ortenburg Zeugen einer urkunde.53 die beiden niederen adeligen, die sich nach ihrem hof Lancovo nennen, sind offensichtlich Ministe- rialen der ortenburger. in kärnten findet sich der ortsname Láncove, na Láncovo als slowenische entsprechung für die deutsche ortsnamenform Lanzendorf.54 der ortsname Lanzendorf findet sich urkundlich in Österreich auch außerhalb von kärnten mehrmals, und zwar schon vor 1200. er wird als dorf des Lanzo, d. i. eine kurzform von Landbert oder Lambert, erklärt.55 da der slowenischsprachige ortsname Láncove in kärnten mit dem deutschsprachigen Lanzendorf identisch ist, ist es wahrscheinlich, dass auch der ortsname Láncovo in gorenjska auf den vor 1200 gebräuchlichen Personennamen Lanzo zurückgeht. dieser Personenname geriet bald in vergessenheit, sodass die oben zitierte lokale Überlieferung den na- men mit Lanzenreitern (?) in verbindung brachte. nach dem tod Friedrichs iii., des letzten ortenburgers (1418), ging auch waldenberg zunächst an die grafen von cilli und 1457 an die habsburger über, die es sogleich verpfändeten.56 waldenberg verlor bald seine Bedeutung, wurde 1509 oder 1511 durch ein erdbeben beschädigt, brannte danach ab57 und wurde etwa im 17. jahrhundert aufgegeben.58 dass die Lambertkirche erst durch die rechtsnachfolger der ortenburger, d. s. die grafen von cilli und die habsburger, oder durch den Propst des domkapitels von Ljubljana, dessen tischgut die Pfarre radovljica ab 1461 war,59 erstmals errichtet worden 52 globočnik, sveti Lambert, s. 11. 53 Mc vi, s. 248/49, nr. 365. 54 Zdovc, slovenska krajevna imena, s. 59. 55 hausner-schuster, anB, s. 595–674, s. 646–647: erklärung der ortsnamen Lanzendorf, Lanzenkirchen, Lanzenberg. http://oeaw.ac.at/1617–9inhalt?frames=yes. 56 Bizjak, urbarji, s. 58. 57 avguštin, Lancovo, s. 96. 58 Predovnik, arheological sources. 59 s. anm. 40. Zgodovinski časopis | 64 | 2010 | 1-2 | (141) 57 wäre, kann schon wegen des damals nicht mehr „aktuellen“ Lambertpatroziniums ausgeschlossen werden. – Bodenfunde stehen für die altersbestimmung der kirche nicht zur verfügung, denn im gegensatz zum gebiet von Bled oder der umgebung von radovljica sind für das Plateau von Lancovo-waldenberg keine altslawischen bzw. frühmittelalterlichen,60 sondern nur ein bronzezeitlicher Bodenfund zwischen Lancovo und der sava dokumentiert.61 aussagekräftig ist jedoch die Lage der kirche: diese steht westlich des ortes Lancovo auf einem halbinselförmigen hügel, der offenbar durch noch erkennbare erdwälle befestigt war. dieser hügel erhebt sich auf einem Plateau, das sich im westen bis zur teilweise tief eingeschnittenen sava Bohinjka und bis zum von der kirche 800 m entfernten Zusammenfluss der beiden arme der sava (sava Bohin- jka und sava dolinka) und im osten bis zum dorf Lipnica und der ruine Pusti grad erstreckt. die nördliche Begrenzung des Plateaus bildet die rd. 100 Meter tiefer fließende vereinigte sava, die südliche Begrenzung die mehrere hundert Meter steil ansteigende jelovica. vom kirchhügel selbst fällt das gelände im nordosten steil zur sava ab, wo eine Brücke den Fluss überspannt. Über diese Brücke führte spätestens im 13. jahrhundert ein karrenweg oder eine straße von radovljica nach waldenberg, die vom kirchhügel aus überwacht werden konnte. südlich an der kirche vorbei führte ein weg vom 2 km entfernten waldenberg über die schon 1254 urkundlich erwähnte, aber wohl wesentlich ältere Brücke über die sava Bohinjka bei ribno62 nach Bled (veldes). vom kirchhügel aus bestehen beste sichtverbindungen zur genannten Brücke unter radovljica, zur ruine Pusti grad und zur stadt radovljica sowie zum Burgberg von Bled. die mehrfach ge- schützte und daher einst strategisch bedeutende Position des kirchhügels ist un- verkennbar. auf diesem könnte vor der errichtung der kirche sogar ein befestigter hof gestanden sein. er war jedenfalls als standort einer dem hl. Lambert, dem „hüter des Landes“, geweihten kirche wie geschaffen. – Für ein weit vor die erste zufällig erhaltene nennung (1468) der Lambertkirche zurückreichendes alter scheint auch folgende Beobachtung zu sprechen: das Plateau von Lancovo/Wal- denberg lag bereits in der zweiten hälfte des 11. jahrhunderts zwischen zwei großen geistlichen grundherrschaften, die größtenteils aus königsgut hervorgegangen sind und die durch das genannte Plateau getrennt in Luftlinie nur rd. 6 km (asl. 82) von einander entfernt waren. diese grundherrschaften waren der rund 500 km2 große, geschlossene Freisinger Besitz in und um škofja Loka (Bischoflack) und der große Brixener Besitz in und um Bled und in Bohinj (wochein). die nord- grenze des Freisinger Besitzes lag ab 1002 am Bache Lipnica,63 4,5 km östlich der späteren Burg waldenberg. eine weitere ausdehnung auf das Plateau von walden- berg gelang Freising auch später nicht, obwohl damit eine günstige verbindung 60 vodopivec, slovenska zgodovina, s. 23; korošec, Zgodnjesrednjeveška slika, s. 241–248 (index). 61 http://portal.geopedia.si/scripts/viewtabledata.php?run&layer=1582&theme=336&p age=2&sort=f4645 62 Bizjak, urbarji, s. 124 u. 126 mit anm. 39. 63 d. h. ii., nr. 32; Lit.: Blaznik, škofja Loka, s. 15. r. svetina: Zur herkunft sowie zur verbreitung der verehrung des hl. Lambert …58 zum schon zwischen 1029 und 1045 erworbenen Freisinger Besitz um dovje (Lengenfeld)64 hergestellt worden wäre. – der große Brixner Besitz um Bled, der durch königsgutschenkungen von 1004 und 101165 sowie durch erwerb von klei- nen lokalen adeligen entstandenen war, wurde im südosten ab 104066 durch die sava Bohinjka bis zu deren vereinigung mit der sava dolinka begrenzt. obwohl Brixen im 11. jahrhundert durch weitere königliche und herzogliche güterschen- kungen auch umfangreichen Besitz nördlich der sava bis zur tržiška Bistrica (neumarktler Feistritz) und den karawanken erwarb,67 konnte es auf dem der Burg Bled nahe gelegenen Plateau von Lancovo-waldenberg ebenso wenig wie Freising Fuß fassen, ein deutliches Zeichen dafür, dass es hier bereits einen anderen mäch- tigen grundherrn gab. wer dieser grundherr war, lässt eine königsurkunde aus dem jahre 1063 erkennen: Mit diesem diplom schenkte kaiser heinrich iv. der Brixener kirche in der Mark krain aus dem reichsgut die Staeinberch und Otales genannten Berge,68 die zwischen der grenze (dem gebiet)69 von Linta und dem Fluss Steinpach gelegen sind (montes ... duos Staeinberch et Otales dictos inter terminum Linta et flumen Steinpach sitos), mit allem Zubehör . dieses schenkungs- gut lokalisiert andrej Pleterski als teil der jelovica westlich der Linie Ledine-Bach kamenek70 mit den alpen talež (asl. s. 82, a2) und Pečana (asl. s. 103, B1) unter dem ratitovec.71 der Zugang auf die alpe talež (rd. 730 m seehöhe) ist von Bled aus über die oben genannte Brücke von ribno leicht möglich.72 die ge- nannte schenkung erbittet der krainer Markgraf ulrich i. von weimar-orlamünde.73 im text der genannten urkunde wird auffällig betont, dass die schenkung auch den Beifall des Markgrafen finde (ipso ... marchio conlaudante et rogante). diesen Beifall des Markgrafen zu betonen war wohl nur dann notwendig, wenn dieser das östlich an das schenkungsgut anschließende gebiet von Linta als königliches Lehen74 oder als allod besaß und mit diesem Besitz bisher eine nutzung zumindest eines teiles der nun an Brixen geschenkten Berge und ihres Zubehörs (appendicia) verbunden gewesen war. Bei Zutreffen der Lokalisierung muss der Besitzkomplex (predium) Linta im südwesten bis auf die jelovica gereicht haben und selbst östlich davon auf dem Plateau von Lancovo-waldenberg gelegen gewesen sein. dort gibt 64 Bizjak, urbarji, s. 122. 65 d. h. ii., nrn. 67 u.. 228. 66 d. h iii., nr. 24. 67 d. h.iv., nr. 259. 68 d. h.iv., nr. 111. 69 ˝terminum könnte nach d. h. iv., nr. 259 von 1073, gegensatz certo limite und infra quem terminum, auch mit „gebiet” übersetzt werden. 70 albertoni, inter duos fluvios, s. 8: “identifichiamo i due montes con gli alpeggi di talež e Pečana sull’ altopiano di jelovica“. ebenso: Bizjak, urbarji, s. 122/23 und anm. 14 und s. 265 (Landkarte). 71 Zur Lokalisierung des Baches steinpach s. auch sinobad, opis meja s. 2: der bei Brda, unweit von Lancovo, entspringende Bach kamenek, der westlich von Lancovo in die sava Bohinjka fließt, wurde auch stäinpach genannt. 72 turistična karta občine Bled 1:30.000. 73 štih, von der urgeschichte, s. 75. 74 dienst(amts-)gut/-lehen des Markgrafen vom reich s. štih, von der urgeschichte, s. 58. Zgodovinski časopis | 64 | 2010 | 1-2 | (141) 59 es tatsächlich unterhalb der ruine Pustigrad den ort Lipnica, sitz der früheren herrschaft Lipnica (1591: an der Leybniz).75 dieser slowenische ortsname ent- spricht dem genannten Linta.76 ─ was bedeutet das für den errichtungszeitpunkt der Lambertkirche? die grenzen des Linta genannten Besitzes können nach dem oben gesagten ab 1063 mit einiger sicherheit einerseits mit der ostgrenze des Brixener Besitzes an der jelovica und an der sava Bohinjka, d. i. auch die ost- grenze des späteren Landgerichtes Bled (veldes),77 und andererseits mit der schon 1002 erreichten nordgrenze des Freisinger Besitzes am Bach Lipnica angenommen werden. demnach umfasste der Besitzkomplex Linta im 11. jahrhundert sowohl den kirchhügel von sv. Lambert wie auch das spätere Waldenberg. war Linta ursprünglich ein königlicher hof, so gehörte zu diesem in aller regel auch eine reich dotierte Capella,78 die meist etwas außerhalb des herrenhofes lag, was auch auf unsere Lambertkirche zuträfe. die Filialkirche sv. Lambert besaß noch im 16. jahrhundert 6 huben, die z. t. dem Besitz der Pfarrkirche von radovljica benach- bart waren, weshalb auch dieser Besitz der Pfarrkirche ursprünglich ebenfalls zur dotation der Lambertkirche gehört haben kann.79 das genannte Linta kann ebenso wie kranj (krainburg), mit dem es offenbar durch einen weg entlang des Baches Lipnica und südlich der sava verbunden war, nicht nur dienstlehen des genannten Markgrafen ulrich i. sondern schon seiner vorgänger, der Markgrafen aus dem geschlecht der ebersberger oder sighardinger (zwischen 1011? und1058),80 ge- wesen sein. da die sighardinger in kärnten schon vor 1091 bei dem späteren kloster st. Paul im Lavanttal eine Lambertkirche besaßen,81 scheinen sie diesen heiligen verehrt zu haben. als besonderer schutzpatron der ebersberger ist al- lerdings der hl. sebastian überliefert.82 daher können schon die genannten Mark- grafen mit hilfe eines vasallen namens Lanzo83 die genannte Lambertkirche auf ihrem dienst(amts-) lehen Linta errichtet haben, und dieser siedelte sich unter der kirche an. – es gibt jedoch noch eine weitere erklärungsmöglichkeit: erstmals 1077 und dann ab 1093 war der Patriarch von aquileja formal Markgraf von krain84 und über dessen dienstlehen verfügungsberechtigt. „in krain regierten [ab 1093] 75 urbar der herrschaft radmannsdorf von 1579, kLa ha Bleiburg hs. 33. 76 hausner-schuster, anB, s. 657: auch Leibnitz in der steiermark ist aus slaw. *lipa=Linde zu erklären. 77 s. anm. 71. 78 vgl. etwa Mc iii, s. 218, nr. 539: 1107-c. 1120 wird der hof razvanje mit einer ei- genkirche genannt (curtis et ęcclesiam razwei), s. a. kap. Betnava. 79 eine Parallele dazu findet sich bei der dotation der 983 genannten Lambertkirche von Pörtschach unter dem ulrichsberg in kärnten. auch hier ging ein teil der dos an die spätere Pfarrkirche st. Michael am Zollfeld verloren s. svetina, verehrung, s. 232–237. 80 štih, von der urgeschichte, s. 75. 81 Mc iii, s. 193, nr. 496. 82 chronicon eberspergense, 13. 83 1002 erwirbt Brixen königsgut in regensburg (d. h. ii. nr. 27), das u. a. ein Lanzo besitzt. dieser könnte allenfalls ab 1004/11 über das Brixner Bled nach krain gekommen und schließlich vasall des Markgrafen geworden sein. im index suB ii finden sich 6 Belegstellen für den namen Lanzo vor dem jahre 1000. 84 d. h. iv. nr. 432. r. svetina: Zur herkunft sowie zur verbreitung der verehrung des hl. Lambert …60 in wirklichkeit die stellvertreter, denen der Patriarch zusammen mit dem dienst- lehen krainburg die Markgrafenwürde verlieh“. ein solcher stellvertreter des Markgrafen in krain („Landgraf“) war höchstwahrscheinlich um 1100 der askui- ner starchand ii.85, der Bruder des gurker erbvogtes weriand und onkel der edelfreien von Pux.86 stane adam vertrat 2002 anlässlich einer ausstellung über die ortenburger die ansicht, dass Lipnica und ein teil von Bohinj Besitz der as- kuiner gewesen sei, den Meinhard i. von ortenburg durch seine ehe mit einer tochter starchands i., der ebenfalls gurker erbvogt war, um 1102 als dos, Mitgift oder erbe erlangt habe.87 da, wie schon oben ausgeführt wurde, die ortenburger als erbauer der Lambertkirche von Lancovo ausscheiden, ist es nicht unwahr- scheinlich, dass diese kirche von den askuinern errichtet wurde. als terminus ante quem kann dann das jahr 1102 angesehen werden. wenn die askuiner vor 1102 tatsächlich das Plateau von waldenberg und einen teil von Bohinj besessen haben, könnte das auch der Beginn der legendenhaften erinnerung an die hl. hemma und ihren gatten wilhelm in Bohinj (wochein) sein, wenn diese heute auch erst späte- ren kolonisten aus kärnten zugeschrieben wird.88 dann hätten die askuiner nicht nur die erinnerung an ihre Blutsverwandte, die gräfin hemma von Friesach- Zeltschach, nach gorenjska gebracht, sondern auch die verehrung des hl. Lambert, des schutzheiligen ihres gatten wilhelm ii. auf die verbindung des Lambertkul- tes in Lancovo mit kärnten scheint sogar noch eine um 1515 in kärnten angefer- tigte Lambertstatue aus der genannten kirche hinzuweisen.89 gewissheit über das alter der Lambertkirche von Lancovo könnten allerdings nur archäologische gra- bungen auf dem dortigen kirchhügel bringen. Zabreznica im urbar der herrschaft radovljica/radmannsdorf aus dem jahre 1579 wer- den auch Zehentrechte der genannten herrschaft in Zabreznica (asl. s. 56 a3) ausgewiesen: Zehenndt zu Säbreßniz ... Leonhard Stoyan, S. Lamprechts Kirchen zu Sabresniz unterthan 1 Hub. unmittelbar darauf folgt die angabe: Nabrego Jherney Pernätsch sannct Lamprechts Kirchen Zu Lannzaw vndtertan.90 soferne sich der schreiber des urbars nicht geirrt hat, scheint es sich um je eine Lambertkirche zu Zabreznica und zu Lancovo zu handeln. in Zabreznica gibt es heute keine kirche, wohl aber oberhalb von Zabreznica die schon 1372 und noch 1631 und 1668 genannte,91 später verfallene und erst in jüngster Zeit wieder errichtete Filialkirche sv. Lovrenc nad Zabreznico. die genannte kirche des hl. Lorenz ist nach den aufzeichnungen des landesfürstlichen vizedomamtes in kranj von 1584 eine der 23 Filialkirchen 85 štih, von der urgeschichte, s. 76–77. 86 hauptmann, grofovi višnjegorski, s. 238. 87 adam, Zakaj razstava, s. 1. 88 till, hema krška, s. 184–186. 89 höfler-štefanac, architektura in kiparstvo, s. 54. 90 kLa ha Bleiburg hs. 33, ohne Blatt- oder seitennummerierung. 91 Lavrič, vizitacije, s. 143. Zgodovinski časopis | 64 | 2010 | 1-2 | (141) 61 der Pfarrkirche von radovljica; eine weitere kirche gibt es 1584 in Zabreznica nicht.92 da jedoch bei der neuanlage von urbarien häufig schon aus gründen der rechtssicherheit wesentlich ältere angaben wörtlich übernommen wurden, kann es sein, dass der genannte Bauer zwar noch immer zehentpflichtig, die Lambertkirche aber bereits bei den türkeneinfällen ende des 15. jahrhunderts untergegangen war. – der ort Zabreznica gehört heute zur Pfarre Breznica, zuvor zur Pfarre radovljica und bis zum ende des 13. jahrhunderts zur Mutterkirche in rodine (rodein). das gesamte gebiet dieser Mutterpfarre weist nicht nur mehrere spätantike Fundstät- ten, sondern auch Zeugnisse für die mit dem 7. jahrhundert einsetzende slawische Besiedlung des raumes auf.93 Zabreznica ist nur 2 kilometer von der einstigen, schon 1154 genannten „römerbrücke“ bei Moste und 4 kilometer von koroška Bela (Karner, d. i. kärntner Vellach) entfernt. Über die karawanken gab es west- lich des Loiblpasses eine reihe von saumpfaden, die noch bis ins 19. jahrhundert häufig begangen wurden. der ausbau des saumweges über den Loibl zur straße erfolgte auf der kärntner seite erst 1575.94 wie auch der ortsname koroška Bela, aber auch die im genannten urbar verwendete Bezeichnung Kerner Saw für die sava dolinjka erkennen lassen, müssen diese Übergänge, das sind die saumpfade über den Bärensattel-Medvedjak, den kočna- und den rožica(rosenbach)-sattel, bis zum Bau der Brücke über die drau bei hollenburg vor 122095 und die ständige Betreuung des Loiblweges durch das kloster viktring nach 123996 mit dem Loiblweg gleichwertig und schon im hinblick auf die Besitzungen auswärtiger geistlicher und weltlicher herren in krain nach der schlacht auf dem Lechfeld (955) und die bald darauf beginnende wiedereingliederung krains in das Sacrum Imperium sehr wichtig gewesen sein. dass diese Übergänge nicht nur für Bergerfahrene passierbar waren, zeigt etwa der Übergang von französichen truppen im jahre 1813 von jese- nice (aßling) nach suetschach-sveče mit schwererem gerät.97 einen aufstieg von Zabreznica aus scheint es auch über die Zabreška planina vorbei an der spätantiken Befestigung ajdna98 gegeben zu haben. es fällt auf, dass am Beginn des aufstieges zum Bärensattel auf der kärntner seite in suetschach-sveče ebenso eine kirche des hl. Lambert von Lüttich steht99 wie in st. Lambrecht-semislavče am Übergang über die drau bei rosegg (asl. s. 29 a1). diesen Übergang benützten im 12. jahrhundert offenbar sowohl die zu den askuinern gehörenden grafen von stern- berg wie auch die eltern des Patriarchen ulrich ii. von aquileja, graf wolfrat von treffen und hemma, eine Puxerin (s. anhang 1), die bei st. jakob im rosental,100 92 smole, vicedomski urad, s. 206. 93 vodopivec, Zgodovina, s. 23. 94 Paschinger, grundzüge, s. 377. 95 Mc iv/1, s.109/110, nr. 1809. 96 Mc iv/1, s. 270/71, nr. 2184. 97 jerabek, die kämpfe, s. 27. 98 vodopivec, Zgodovina, s. 23 u. asl. 56 a2. 99 1239 wird bereits ein magister Petrus ecclesiasticus der villa Zwenca genannt: Mc iv/1, s. 268, nr. 2180. 100 erschlossen auf grund der schenkung einer wohl ererbten eigenkirche durch Patriarch ulrich ii. s. Mc iii, s. 431, nr. 1144 . r. svetina: Zur herkunft sowie zur verbreitung der verehrung des hl. Lambert …62 also am aufgang zum rožicasattel und ebenso in krain Besitz hatten.101 wolfrat von treffen erwarb 1142 zum genannten Besitz bei st. jakob noch gut im nahen Fresnach-Brežnje pri Podgorjah und in Sowen, vielleicht einem ort an der oberen sava.102 aus den oben genannten gründen ist es nicht unwahrscheinlich, dass es in Zabreznica tatsächlich eine Lambertkirche gegeben hat, die möglicherweise sogar durch einen askuiner errichtet worden war. schon im hinblick auf die erstarrung der Lambertverehrung um 1200 müsste daher diese verschwundene Lambertkirche vor 1200 errichtet worden sein. Zalog die kirche sv. Lambert v Zalogu pri golniku (asl. s 83, B2) ist dem sv. Lambert mučenec, also dem hl. Lambert von Lüttich, geweiht und untersteht schon im 19. jahrhundert der Pfarrkirche sv. andrej v goričah als Filialkirche.103 das kirchengebäude ist im kern mittelalterlich und wurde zuletzt nach 1901 umgebaut. der glockenturm stammt aus dem jahre 1701.104 nach Milko kos wird der ort Salog erstmals 1364 urkundlich erwähnt, die kirche 1493, und 1499 scheint dieses Salog im register der Pfarrkirche von naklo (naklas) auf.105 die Pfarre naklo gehörte ab 1462 zum neu gegründeten Bistum Ljubljana (Laibach). aus den visi- tationsberichten dieses Bistums ist zu entnehmen, dass Bischof christof rauber/ ravbar (1488–1536) 1521 die zur Pfarre naklo gehörige Filialkirche sv. Lamberta v Zalogu und darin zwei nicht näher beschriebene altäre geweiht hat. 1631 werden in dieser noch immer zur Pfarre naklo gehörigen Filialkirche je ein dem hl. Lam- bert und ein dem hl. georg geweihter altar genannt.106 gorenjska (oberkrain) hatte in der zweiten hälfte des 15. jahrhunderts durch türkeneinfälle schwer zu leiden.107 1511 erlitten die Burg Bled und radovljica und sicherlich auch die um- gebung durch ein erdbeben schwere schäden. die neuerliche weihe der kirche im jahre 1521 war daher wohl nach Behebung der durch die türken oder allenfalls auch durch das erdbeben erlittenen schäden erfolgt. es ist anzunehmen, dass der 1631 genannte georgsaltar bereits 1521 diesem heiligen geweiht worden war, denn der aus einem alten kärtnerisch-krainerischen rittergeschlecht stammende Bischof hat selbst militärische aufgebote gegen die venezianer und in dolenjska gegen die türken geführt und daher dürfte er wie die kaiser Friedrich iii. und Maximilian i. diesen ritterheiligen verehrt haben.108 der altar kann aber auch 101 grebenc, gospodarska ustanovitev, s. 16 nr. 10: im jahre 1178 schenken die eltern des Patriarchen ulrich ii. das Praedium Lessou, wahrscheinlich Leskovec nad višnjo goro, an stična; zu den grafen von heunburg-sternberg, s. komac, od mejne grofije, s. 51. 102 Mc iii, s. 292, nr. 749. 103 šilc, Župnije s. 315.; www.druzina.si/icd/spletna.stran.nsf/all/. 104 rsrkd evidenčna št. 1818. 105 kos, gradivo za historično topografijo, s. 749. 106 Lavrič, vizitacije, s. 140. 107 ivanič-vidic, turki in kmečki upori, s. 54. 108 wiesflecker, Maximilian i., s. 431–453. Zgodovinski časopis | 64 | 2010 | 1-2 | (141) 63 deshalb dem hl. georg geweiht worden sein, weil der heilige damals vom volk als einer der 14 nothelfer besonders verehrt wurde.109 sollte man den hl. georg in Zalog erst 1521 dem hl. Lambert an die seite gestellt haben, dann wäre das wohl ein Zeichen dafür, dass man durch die anrufung des hl. Lambert allein nicht mehr ausreichende hilfe bei der türkenabwehr erwartete. da das Lambert-Patrozinium der kirche aber beibehalten wurde, obwohl die Bischöfe von Laibach dem hl. Lambert sonst nirgends eine kirche geweiht, sondern in einzelfällen nachweisbar sogar ein bestehendes Lambertpatrozinium durch ein „moderneres“ Patrozinium ersetzt haben,110 ist dies ein indirekter Beweis für das alter der Lambertkirche von Zalog. im gegensatz dazu wurde fast zur gleichen Zeit im kirchlich zum Patriarchat aquileja gehörenden würmlach in kärnten am Fuß des Plöckenpasses, wo die türken ebenfalls gewütet hatten, das Patrozinium der Lambertkirche nach deren wiederaufbau auf „Lambert und georg“ geändert.111 das Lambertpatrozinium der kirche von Zalog war jedoch nicht nur 1521, sondern auch schon 1493, zur Zeit der ersten urkundlichen nennung, längst unzeitgemäß.112 die kirche muss daher schon lange vor 1493 bestanden haben. deshalb soll versucht werden, das tatsäch- liche alter der kirche zu erschließen: Zalog liegt am Fuße steil aufsteigender Berge auf einer sanft nach süden geneigten ebene. es handelt sich jedenfalls um altsiedelland mit zahlreichen edlingern113 und hoch gelegenen kirchen in der nachbarschaft (sv. Lovrenc schon 1154 genannt), die bei Feindesgefahr wohl als wacht- und signalstationen dienten. auf dem in der nähe von Zalog gelegenen steilen hügel gradišče nad Bašljem (asl. 83 u. 84) befand sich in der spätantike eine Befestigung, in deren resten u. a. auch Pferdezaumzeug und sporen aus dem 9. jahrhundert gefunden worden sind.114 an Zalog vorbei führte im Mittelalter ein wichtiger weg aus kärnten vom Loiblpass nach Preddvor und weiter nach kamnik und bis celje oder aber auch über Mengeš und Moravče nach dolenjska. in Pred- dvor (höflein, Niuwenhouen), das 7 km östlich von Zalog liegt (asl. s. 84, a2), traf der Loiblweg auf einen weiteren wichtigen weg aus und nach kärnten, den weg durch das kokra(kanker-)tal zum seebergsattel/jeserski vrh. diese beiden wege stellten schon im 11. jahrhundert die verbindung zwischen den Besitzungen der hl. hemma von gurk in kärnten und in krain her und auf diesen gelangten später auch ihre Blutsverwandten, die askuiner, und auch die Bischöfe von gurk zu ihren von hemma stammenden Besitzungen in dolenjska. wenn es auch schwierig erscheint, eindeutig unserem Zalog zuordenbare frühe urkundliche nachrichten zu finden, weil es in gorenjska mehrere Zalog gibt,115 ist nicht zu übersehen, dass die namen zahlreicher ortschaften in der nachbarschaft schon im 12. jahrhundert genannt werden: das kärntner kloster viktring hatte 1147 durch 109 LdM iv sp. 1274. 110 Lavrič, vizitacije, s. 161: Änderung des Patroziniums st. Lambert auf st. augustin der kirche von st. Lambert bei rosegg-semislavče pri rožeku in kärnten. 111 dehio kärnten, s. 275. 112 Zender, räume, s. 33. 113 Milkowicz, die supanei-verfassung, s. 41–52, s. 41–48. 114 vodopivec, Zgodovina, s. 26; korošec, arheološka slika, s. 27, nr. 66. 115 Zalog bei golnik oder šenčur, bei cerklje und bei Ljubljana. r. svetina: Zur herkunft sowie zur verbreitung der verehrung des hl. Lambert …64 eine schenkung eines viktringer Mönches eberhard und eines andechser Minis- terialen, des Meinhard schabab de chocher (kokra/kanker), in Preddvor Fuß gefasst116 und 1154 vom Patriarchen von aquileja die durch ihn vom Bischof ulrich von treviso eingetauschten eigenkirchen Preddvor und tupalice samt Zubehör und auch Zehentrechte erhalten.117 der Besitz des klosters in und um Preddvor wurde um 1154 durch schenkungen des grafen Berthold iii. von andechs und der gräfin hadwiga von Bogen, aber auch durch den grafen Meinhard von schönberg/ schwarzenburg in Preddvor und im nahe gelegenen Breg (Rain) vermehrt. Bischof ulrich von treviso war der Bruder des genannten grafen Meinhard. die Mutter der beiden Brüder war eine askuinerin118 und daher stammten höchstwahrschein- lich das von Meinhard geschenkte gut in Preddvor und Breg wie auch die für ihn namengebende Burg schönberg/šumberk in dolenjska (s. kap. Male Pece) und die beiden eigenkirchen des Bischofs ulrich aus dem askuinischen erbe. die schenkung Meinhards an viktring fand in der Burg weichselburg/višnja gora, die von einem Zweig der edelfreien von Pux, die auch zu den askuinern gehörten (s. anhang 1), errichtet worden war, statt. die schenkung der gräfin hadwiga, einer tochter des letzten Markgrafen von krain aus dem hause weimar-orlamünde, erfolgte durch die hand des edelfreien heinrich i. Pris [von Pux], der wohl ebenso ihr Besitznachbar war wie graf Meinhard von schönberg und dessen Bru- der ulrich. heinrich von Pux war auch gemeinsam mit seinem Bruder Meginhalm und dem oben genannten grafen Meinhard von schönberg Zeuge der schenkung der oben genannten kirchen durch den Patriarchen an viktring gewesen.119 da sich die andechser Besitzungen überwiegend von Preddvor nach osten erstreckten und ihren Mittelpunkt in kamnik (stein) hatten, ist anzunehmen, dass die Besitzungen der Puxer bzw. ihrer askuinischen vorfahren nicht nur in Preddvor, sondern vor allem westlich davon lagen. die Puxer hatten ihren stammsitz an der nordgrenze des herzogtums kärnten an der Mur unweit des damals schon berühmten klosters st. Lambrecht und sie hatten auch Besitzungen in dolenjska (s. kap. Pristava). auf dem wege zwischen diesen Besitzungen hatten sie nachweisbar stützpunkte am Loibl120 und bei klagenfurt121 (s. Landkarte nr. 3). schon weil Zalog für sie ebenso auf dem wege zum Loibl lag wie Preddvor, wäre es zumindest möglich, dass auch Zalog zu diesen stützpunkten der askuiner gehörte. Mit der von Milko kos erwähnten urkunde von 1364 (s. oben) verkauft ein enderli von salog eine hube bei šenčur (asl. s. 106 a1) südlich von Preddvor. erbetener Mitsiegler der urkunde ist der adelige gotfrid von graednik.122 ein chonrad de grednik ist schon 1300 gemeinsam mit einem ulricus de Zalog Zeuge einer urkunde, mit der wulfing 116 Mc iii, s. 519/20, nr. 1377. 117 Mc iii, s. 360/61, nr. 928; Lit.: Mlinarič, Posest, s. 101–119, 101–106. 118 hauptmann, višnjegorski, s. 238. 119 Mc iii, s. 361, nr. 928. 120 grebenc, ustanovitev, s. 14/15, nr. 8. 121 Mc iv/1, s. 270/71, nr. 2184: schenkung des Patronatsrechtes der kirche alt-st. Le- onhard nördlich des Loibl aus weichselburger erbe zufolge Mc iv/1, s. 33, nr. 1597; Mc iv/1, s. 60/61, nr. 1675: weriand de hoheneke als Lehensherr in cetolik, d. i. st. Martin b. klgft. 122 gorenjski muzej kranj, 13640618, L3. Zgodovinski časopis | 64 | 2010 | 1-2 | (141) 65 von gurnitz eine hube beim genannten šenčur verkauft.123 die gurnitzer wie die mit ihnen verwandten greifenfelser stammten wie die von graednik aus kärnten. dušan kos weist für das jahr 1299 einen adelshof Zalog bei šenčur aus.124 die stammburgen der gurnitzer und der greifenfelser standen in kärnten unweit der schon 1217 als Pfarrkirche genannten Lambertkirche auf dem radsberg/radiše. die gurnitzer waren dort schon 1142 Besitznachbarn des grafen wolfrat von tref- fen, der mit der askuinerin hemma von Zeltschach verheiratet war.125 1298 verkauft ein gurnitzer sein allod in veliki gaber bei stična, also mitten im einstigen Macht- bereich der grafen von weichselburg, an seinen Lehensmann.126 1273 hat ein ehemaliger Ministeriale der grafen von weichselburg bzw. der edelfreien von Pux, engelbert von Breitenau,127 Besitz am Loibl und in Breitenau/Zalog in dolenjska. dieser engelbert stammte höchstwahrscheinlich vom genannten radsberg in kärnten, denn dort vertauschte er viktring 10 huben.128 der Besitz des erwähnten engelbert am Loibl stammte wie auch sein Lehen in Breitenau nahezu sicher von den edelfreien von Pux. 1154 ist ein gurnitzer Zeuge der Übergabe der schenkung der gräfin hadwig von Bogen an viktring von gut etwas östlich von Zalog durch heinrich Pris [von Pux].129 deshalb können die gurnitzer ihren Besitz in šenčur unweit von Zalog wie auch in veliki gaber ebenfalls von den askuinern erworben haben, etwa ursprünglich als freie gefolgsleute, wenngleich die gurnitzer später Ministerialen verschiedener führender adelsgeschlechter waren.130 und daher kann auch jener um 1300 genannte ulricus de Zalog auf ursprünglich askuinischem Besitz gesessen sein. auf den einstigen Besitzungen der andechser und der Boge- ner im heutigen slowenien sind jedenfalls keine Lambertkirchen nachweisbar. ebenso wenig haben mit einer ausnahme (s. kap. rut) die Patriarchen von aqui- leja Lambertkirchen errichtet. die zu den askuinern gehörenden Puxer werden erstmals 1136 als grundbesitzer in dolenjska genannt,131 verpflichten sich aber bereits 1132, Zehent von ihren Besitzungen in der kirchenprovinz des Patriarchen, also jedenfalls südlich der drau, zu leisten.132 da das praedium ... Sitik, das die Puxer um 1136 dem Patriarchen Peregrin i. übergaben (s. kap. stična), offensicht- lich zuvor schon länger in ihrer hand gewesen war, hatten sie sicher auch schon 1132 stützpunkte in gorenjska. wie oben erwähnt wurde, kannten die Puxer die Lambertverehrung schon durch die nähe ihres stammsitzes zum stift st. Lambrecht (heute obersteiermark); sie waren nachfahren jenes Blutsverwandten der hl. hemma namens askuin und damit erben eines teiles der einstigen Besitzungen 123 Mc vii, s. 8, nr. 16. 124 kos, Burg, s. 41. 125 Mc iii, s. 292, nr. 749. genannt werden comes wolurad de ratenstain (rottenstein unter dem radsberg) und Bernhardus de gurnocia. 126 kos, Burg, s. 114. 127 komac, od mejne grofije, s. 124–125. 128 Mc v, s. 23–24, nr. 43. 129 Mc iii, s. 524, nr. 1377. 130 komac, od mejne grofije, s. 105 und anm. 400. 131 uBkr i, s. 88/89, nr. 79. 132 Mc iii, s. 255–257, nr. 641. r. svetina: Zur herkunft sowie zur verbreitung der verehrung des hl. Lambert …66 ihres gatten wilhelm ii. daher ist es auch wahrscheinlich, dass sie zumindest am Beginn ihres auftretens in krain die Lambertverehrung wilhelms ii. fortsetzten. wenn die Puxer und nicht schon ihre vorfahren die Lambertkirche von Zalog er- richtet haben, ist als terminus ante quem der errichtung der kirche mit einiger wahrscheinlichkeit das jahr 1132 anzusehen. Velesovo 1607 hat Bischof hren von Ljubljana im dominikanerinnenkloster velesovo (Michelstetten) [asl. s. 84, B3], das damals kirchlich noch im Patriarchat aqui- leja gelegen war, die profaniert gewesene klosterkirche und den einzigen altar zu ehren der gottesmutter Maria, der hl. Maria Magdalena und der bisherigen kirchenpatrone, des hl. stefan und der hl. dorothea, geweiht. unter den zahlrei- chen in den altar eingeschlossenen reliquien werden genannt eine des bisherigen kirchenpatrons stephanus und Reliquiae ... S. Nicolai et Lamberti Episcoporum et S. Benedicti Abbatis Confessoris.133 der hl. nikolaus ist der Patron des 1461 gegründeten Bistums Ljubljana und wurde daher wohl von Bischof hren beige- stellt. die übrigen reliquien könnten aus der profanierten klosterkirche oder auch aus der älteren Pfarrkirche st. Margaretha (sv. Marjeta na trati) gestammt haben. das kloster velesovo wurde erst 1238 vom Patriarchen Berthold von aquileja ge- gründet. die erforderliche wirtschaftliche Basis stammte aber von dem andechser Ministerialen gerloch von stein,134 dessen Familie in velesovo (Michelstetten) ihren stammhof hatte.135 schon 1163 hatte Patriarch ulrich ii. die Übergabe einer kapelle der hl. Margaretha in Michilstet an den andechser Ministerialen gerloch i. (von Michelstetten) beurkundet, die offenbar auch Pfarr-rechte erhielt.136 1511 weihte und entsühnte (reconciliavit) Bischof Peurl von Lavant den chor der Pfarr kirche S. Margarethe prope Michelstettn und darin einen altar. unter den im konsekrationsbericht genannten vier altarreliquien war keine des hl. Lambert.137 die 1163 und 1511 genannte Margarethenkirche ist mit der heutigen Filialkirche sv. Marjeta na trati, die der Pfarrkirche von velesovo untersteht, identisch.138 ein sohn des 1163 genannten gerloch, der andechser Ministeriale Gerlochus [ii.] de Stain/kamnik verkauft 1207 gut in Breg bei velesovo an das in Preddvor begüterte kloster viktring.139 gut bei Preddvor besaß 1147/54 auch ein Meinhard schabab von kanker/kokra, der onkel des oben genannten gerloch i.. Meinhard vertausch- te diesen Besitz dem kloster viktring gegen anderen in kärnten und verkaufte diesem kloster auch noch sein gut waidmannsdorf bei klagenfurt.140 sein Besitz 133 höfler, gradivo, s. 63. 134 uBkr ii, 74–5 zitiert nach: Mc iv/1, s. 257, nr. 2165. 135 kos, Burg, s. 206. 136 uBkr i, s. 120–21, nr. 128. 137 veselski, die konsekrationsberichte, s. 46, nr. 101–102. 138 schon im 19. jhdt. s. šilc, Župnije, s. 315. 139 Mc iv/1, s. 32, nr. 1596. genealogische Übersicht bei komac, od mejne grofije, s. 104. 140 Mc iii, s. 523, nr. 1377, uBkr. i, s. 108–112, nr. 113. Zgodovinski časopis | 64 | 2010 | 1-2 | (141) 67 in waidmannsdorf wie auch sein Besitz bei Preddvor war Besitzungen der askuiner benachbart. (s. kap. Zalog). es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass die verehrung des hl. Lambert durch diese nachbarschaft auch zu Meinhards verwandten nach velesovo kam. wie schon im kapitel Zalog ausgeführt wurde, trafen in Preddvor der Loiblweg und der weg über den seebergpass aufeinander. velesovo ist kaum 3 km von Preddvor entfernt. am wege vom Loibl nach Preddvor stand im 12. jahr- hundert höchstwahrscheinlich schon die Lambertkirche von Zalog und am Beginn des weges über den seebergsattel auf der kärntner seite in gösselsdorf-goselna vas ebenfalls eine alte Lambertkirche. die Lambertverehrung in velesovo kann daher auch unter diesem einfluss nach velesovo gekommen sein. die vermittlung viktrings ist aber auszuschließen, denn der hl. Lambert ist kein Zisterzienserheiliger; ebenso wenig ist anzunehmen, dass die dominikanerinnen oder erst Bischof hren diese verehrung nach velesovo gebracht hätten. schon durch die erstarrung des Lambertkultes im 12. jahrhundert ist eine Übernahme der Lambertverehrung nach 1200 auszuschließen. am ehesten kam die Lambertverehrung daher über den oben genannten Meinhard schabab nach velesovo. da gerloch i. die Margarethenkirche erst 1163 erwarb, wäre als terminus post quem der verehrung einer altarreliquie des hl. Lambert in velesovo das jahr 1163 anzusehen, soferne die 1607 genannte Lambertreliquie tatsächlich aus der kirche sv. Marjeta na trati gestammt hat. ob es in dieser kirche nur eine Lambertreliquie oder ursprünglich auch einen Lam- bertaltar gegeben hat, ist nicht beurteilbar. Ljubljana-Reliquien Lambertreliquien in Ljubljana (Laibach) vom Beginn des 17. jahrhunderts sind aufzeichnungen des Laibacher Bischofs tomaž hren über die von ihm vorgenommenen kirch- und altarweihen erhalten, die auch die jeweils in die altäre eingeschlossenen reliquien mit heiligennamen anführen: im jahre 1606 weiht der Bischof die auf älterer grundlage erbaute kir- che der karthäuser in Ljubljana (Laibach) und den altar mit genannten reliquien, darunter auch solche des hl. abtes Benedikt und S. Lamberti Episcopi et Confes- soris.141 1608 weiht Bischof hren in Ljubljana das kloster der neu angesiedelten kapuziner (im Bereich des heutigen kongresni trg) und dabei eine neue kirche auf den namen jesu und der jungfrau Maria sowie des hl. johannes evangelist. diese wurde an stelle von zwei offenbar profanierten kirchen, einer nicht weit entfernten Martinskirche und einer Marienkirche, errichtet. im hauptaltar wurden 83 reliquien eingeschlossen, darunter auch solche des hl. Martin (Episcopi et Confessoris Patroni) und der kirchenfürsten und Bekenner (Pontificum et Confes- sorum) Lambert, servatius, nikolaus, wolfgang sowie ulrich. auch reliquien des hl. Leopold und eines herzogs wilhelm werden genannt. da nur der hl. Martin 141 höfler, gradivo, s. 42. r. svetina: Zur herkunft sowie zur verbreitung der verehrung des hl. Lambert …68 auch als Patronus bezeichnet wird, stammte zumindest seine reliquie, wenn nicht auch die übrigen genannten, aus der aufgelassenen Martinskirche.142 Bischof hren hat in der kathedralkirche in Ljubljana eine krypta errichtet und 1611 in den dortigen thomasaltar eine große anzahl von reliquien eingeschlossen. von den bei der kirche der kapuziner oben angeführten sind nur solche der heiligen nikolaus, des Laibacher Bistumspatrons, und des von den habsburgern verehrten Leopold darunter.143 es kann daher ausgeschlossen werden, dass der genannte Bischof den Lambertkult gefördert hätte. vielmehr scheint ihm die Bezeichnung Märtyrer für Lambert von Lüttich unpassend erschienen zu sein, sodass er ihn unter den Bekennern einreihte (s. oben). die verehrung eines anderen hl. Bischofs und Bekenners Lambert ist in slowenien wohl ebenso wenig anzunehmen wie für das österreichische kärnten. ob und seit wann es in den genannten kirchen eine be- sondere verehrung des hl. Lambert gegeben hat, ist nicht beurteilbar. anzumerken ist aber doch, dass die Burg von Ljubljana zwischen 1112 und 1125 in der hand des vogtes von aquileja rudolf von tarcento aus dem geschlecht der edelfreien von Machland war und dass dieser damals auch zwanzig Bauernhöfe bei dieser Burg an das kapitel von aquileja schenkte.144 die Machländer waren im Lungau Besitznachbarn der edelfreien von Pux und im Machland (oberösterreich) haben sie vor 1141 eine Lambertkirche als eigenkirche errichtet.145 die Lambertverehrung in Ljubljana könnte daher vielleicht sogar auf sie zurückgehen. Šmarna Gora nach jurij šilc weihte im jahre 1673 der Laibacher Bischof josef graf rabatta in der Marienwallfahrtskirche na šmarni gori (ecclesia B. M. Virginis in Khallenberg) bei Ljubljana den hauptaltar und sechs seitenaltäre. in den dem hl. nikolaus, dem Patron des Bistums Ljubljana, geweihten seitenaltar schließt er re- liquien der heiligen servatius, Lambert und Malahias ein. die genannte berühmte wallfahrtskirche gehört zur Pfarre vodice nad Ljubljano und steht auf einem aus der ebene aufragenden Berg mit ausgezeichneter sicht auf das umliegende Land. 1314 hat der Patriarch ottobon robari de razzi der capella Beatae Mariae Virgi- nis in monte qui dicitur Cholemperch wie schon seine vorgänger den Besuchern der kapelle einen ablass gewährt. obwohl es nach šilc reichlich urkunden über altarweihen und ablassgewährungen für die genannte wallfahrtskirche gibt, enthält seine arbeit außer der erwähnung der oben genannten reliquie keinen weiteren hinweis auf eine verehrung des hl. Lambert in dieser kirche.146 die Landschaft um die šmarna gora stand unter dem einfluss der Burg smlednik (Flödnig), die nach 142 höfler, gradivo, s. 72–75. 143 höfler, gradivo, s. 133–134. 144 štih, der bayerische adel, s. 4, 15, 24, 51. 145 die kirche des hl Lambert in Mettensdorf als dotation des klosters Baumgartenberg s. urkundenbuch zur geschichte der Babenberger in Österreich i, s. 217, nr. 166. 146 šilc, nadškof, s. 5–16. Zgodovinski časopis | 64 | 2010 | 1-2 | (141) 69 dušan kos im 12. und 13. in der hand der trixner und der schärfenberger war.147 auch Beziehungen zu den herren von Pux wurden vermutet. jede Überlegung, ob es in der erwähnten Marienkirche vor 1673 schon eine Lambertverehrung gegeben hat und ob diese allenfalls auf die erwähnten askuiner zurückzuführen wäre, muss derzeit reine spekulation bleiben. Vače nach der die Pfarre vače (asl. s. 129, B1) betreffenden eintragung im steuerregister des landesfürstlichen vizedomamtes für krain der jahre 1732–1734 bestand im ort vače (waatsch) neben der Pfarrkirche st. andreas und der kaplanei st. Michael auch eine kirche des hl. Lambert.148 die damals schon bestehende Lambertkirche im ort šentlambert konnte mit der im steuerregister genannten Lambertkirche in vače nicht gemeint sein, denn dieses register führt die kirche von šentlambert an ganz anderer stelle, und zwar unter den 9 Filialkirchen der Pfarre st. Peter [und Paul] in Zagorje, an.149 – der chronist der Pfarre vače, valentin Benedik, kennt in vače weder eine Lambertkirche noch einen Lambertaltar oder eine andere Form der Lambertverehrung. nach ihm soll die älteste kirche in vače eine kleine kapelle na Grmu, deren Patrozinium er aber nicht anführt, gewesen sein. die spä- tere Pfarrkirche st. andreas soll mehrere vorgängerbauten gehabt und in vače soll schon vor 1262 ein von der Mutterpfarre Mengeš (Mannsburg) abhängiges vikariat bestanden haben. die oben genannte kaplanei st. Michael wurde 1473 gestiftet. außerdem gab es in vače noch eine den heiligen Peter und Paul geweihte kapelle sowie ein der gottesmutter geweihtes Benefizium. das Patronat des genannten vikariates stand bis 1355 dem Patriarchen von aquileja, danach dem Landesfürsten und ab 1462 den Zisterzienserklöstern wiener neustadt und später stična zu.150 urkundlich erwähnt wird vače erstmals 1296 als vikariat der Mutterpfarre Mengeš (Mannsburg).151 diese Pfarre wurde 1462 im tausch gegen die Pfarre st. Peter in Ljubljana dem Zisterzienserkloster allerheiligste dreifaltigkeit in wiener neustadt inkorporiert. im jahre 1668 verkauft das genannte kloster die Pfarre Mengeš mit ihren vikariaten, darunter st. andreas zu vače und st. Peter zu Zagorje, mit urbar und Zehenten an das Zisterzienserkloster stična.152 während der Zugehörigkeit der Pfarre Mengeš zu den genannten Zisterzienserklöstern erwähnt jedenfalls außer dem oben genannten steuerregister keine weitere Quelle eine Lambertkirche in vače: so führt ein umfangreicher Bericht des abtes Mottoch von stična aus dem jahre 1667 an die innerösterreichische regierung in graz über die dem kloster 147 kos, Burg, s. 272. 148 smole, vicedomski urad, s. 339, rZ 70: „davčni izkazi v župniji vače za leta 1732, 1733, 1734. navedene so cerkve: ... župnijška cerkev sv. andreja v vačah, cerkev sv. Lampreta v vačah, kaplanija sv. Mihaela v vačah …”. 149 smole, vicedomski urad, s. 176, rZ 65. 150 Benedik, vače. 151 granda, vače, s. 123. 152 Mlinarič, opatija, s. 583–584. r. svetina: Zur herkunft sowie zur verbreitung der verehrung des hl. Lambert …70 inkorporierten Pfarren, vikariate und Filialkirchen im ort vače nur die kirchen st. andreas und st. Peter auf dem Friedhof bei der Pfarrkirche an.153 im jahre 1691 wird in einer aufstellung des klosters stična in vače neben der kirche st. andreas noch ein Benefizium st. Michael genannt.154 – anhaltspunkte für mittelalterliche sakralbauten in vače gibt es heute abgesehen von der Pfarrkirche offenbar nicht. und selbst diese zeigt nur an der südseite des turms ein gemauertes gotisches Fenster, denn die heutige Pfarrkirche wurde erst 1834 nach einem verheerenden Brand und nach abtragung des vorgängerbaues errichtet.155 wenn Benedik auch keine Lambertverehrung in vače erwähnt, scheint es diese doch gegeben zu haben: als 1752 die bisherige Filialkirche der Pfarre vače, st. Lambert in šentlambert, zum vikariat erhoben wurde, wurden gegenseitige verpflichtungen des Pfarrers von vače und des vikars von šentlambert festgehalten. der vikar wurde für seine Person zu einigen gottesdienstlichen verrichtungen in vače und zur organisation einer Prozession zur Pfarrkirche am tag des Pestpatrons sv. rok verpflichtet, der Pfarrer von vače bzw. sein kaplan aber dazu, „am Fest des hl. Lambert“ (17. sep- tember) und bei anderen anlässen, bei denen es bisher gewohnheit war, in einer Prozession zur Lambertkirche von šentlambert zu gehen, mit einer Prozession zu dieser Lambertkirche zu kommen.156 daraus kann man jedenfalls ein weit zurück- reichendes ansehen der bisherigen Filialkirche in šentlambert bzw. durchaus auch eine besondere verehrung des hl. Lambert im Bereich der Pfarre vače ablesen. – wenn es die gesuchte Lambertkirche in vače tatsächlich einmal gegeben hat, dann wurde sie mit einiger wahrscheinlichkeit von den askuinern, d. h. den edelfreien von Pux bzw. den grafen von weichselburg, errichtet, denn diese haben bis 1209 die zwei kilometer von vače entfernte, im 12. jahrhundert errichtete Burg Liebekke/ Lebek, heute ruine Ljubek (asl. s. 129, B1), von der gurker Bischofskirche zu Lehen getragen.157 die Burg und das bereits in der hallstattzeit bedeutsame vače mit dem möglicherweise den namen gebenden mittelalterlichen wachtturm158 waren wichtige stützpunkte für die askuiner (s. a. kap. šentlambert). das gebiet um vače war wohl auch aus der dotation des von der hl. hemma († 1045) gegründeten, vor 1072 aufgelösten Frauenklosters in gurk an die gurker Bischofskirche gekommen. dass gurk, der Patriarch von aquileja oder die spanheimer als Lehensträger der Burg Lebek (ab 1228) oder ab 1462 die Zisterzienser die Lambertkirche errichtet hätten, ist jedenfalls auszuschließen (s. kap. stična). eher ist daran zu denken, dass die Zisterzienser das nicht mehr „zeitgemäße“ Patrozinium etwa anlässlich einer neuweihe nach einer restaurierung der bisherigen Lambertkirche geändert haben. das oben angeführte steuerregister könnte deshalb in vače eine bis 1462 besehende Lambertkirche weiterhin ausgewiesen haben. als wahrscheinlicher 153 Mlinarič, opatija, s. 848. 154 Mlinarič, opatija, s. 655. 155 Benedik, vače, ohne seitenangaben. 156 Mlinarič, opatija, s. 775: „Župnik ali njegov kaplan je moral za praznik sv. Lamberta (17. septembra) in ob drugih priložnostih, ko je bilo v navadi hoditi v procesiji k cerkvi sv. Lamberta, prihajati s procesijo k novi dušnopastirski postojanki.” 157 kos, Burg, s. 228. 158 valvasor, die ehre, Xi. Buch, s. 623–624. Zgodovinski časopis | 64 | 2010 | 1-2 | (141) 71 terminus ante quem der errichtung dieser kirche wäre dann das jahr 1209, in dem die weichselburger im Mannesstamme ausgestorben sind, anzusehen. Šentlambert die Pfarrkirche sv. Lambert v šentlambertu (asl. s. 130, B1) liegt in der gemeinde Zagorje ob savi. die erste urkundliche erwähnung des nach dem kir- chenheiligen benannten ortes ist für 1321 (Sand Lamprech) nachweisbar, eine weitere (Sand Lamprecht) für 1438.159 die für den ort namengebende kirche wird selbst erst 1526 erstmals genannt. weder der name des Bauherrn der kirche noch der Zeitpunkt der errichtung ist überliefert. die heutige Pfarrkirche wurde im jahre 1867 in neoromanischem stil erbaut.160 Ältere stilelemente sind nicht erkennbar. Pfarrpatron ist eindeutig der hl. Lambert von Lüttich, denn das kirchweihfest wird am sonntag nach dem Fest des hl. Lambert (17. september) gefeiert.161 die genannte Lambertkirche gehörte als Filialkirche jahrhunderte lang zum vikariat vače, das wiederum der Mutterpfarre Mengeš unterstand, und teilte auch das wechselhafte schicksal dieser Pfarre bzw. des vikariats vače (s. kap. vače). so wird z. B. 1667 st. Lambert in šentlambert als Filialkirche des vikariats st. andreas zu vače angeführt.162 1668 kauft die abtei stična die Pfarre Mengeš mit all ihren vikariaten und Filialkirchen.163 1752 wird sv. Lambert v šentlambertu ein vikariat von vače und 1862 selbstän- dige Pfarre.164 Bei der errichtung des vikariats wurde bestimmt, dass der Pfarrer von vače am Festtag des hl. Lambert (17. september) und bei anderen gelegen- heiten, bei denen es [bisher] üblich gewesen ist, von vače aus mit einer Prozession zur genannten kirche st. Lambert zu gehen, mit einer Prozession zur nunmehrigen vikariatskirche zu kommen habe.165 aus dieser nachricht ist deutlich erkennbar, dass die kirche von šentlambert durch ihr Patrozinium st. Lambert eine offen- sichtlich weiter zurück reichende besondere Bedeutung hatte. in diesem Zusam- menhang ist darauf zu verweisen, dass es ja auch in vače eine Lambertkirche ge- geben haben soll (s. kap. vače). – der ort šentlambert (st. Lambert) gehörte wahrscheinlich ursprünglich zur großen gurker grundherrschaft, die mit der Burg Liebekke/ Ljubek-Lebek bei vače verbunden war,166 denn das spätere Landgericht Ponovice an der sava umfasste auch die katastralgemeinden vače, rovišče und šentlambert. Bereits Ljudomil hauptmann vermutete, dass das ganze gebiet zwi- schen gamberk (gallenberg) und Ponovice ursprünglich Besitz der Markgrafen 159 kos, gradivo za historično topografijo, s. 609. 160 rsrkd, nr. 2464. 161 grošelj, kraji in zaselki. 162 Mlinarič, opatija, s. 850. 163 Mlinarič, opatija, s. 833. 164 Benedik, vače. 165 Mlinarič, opatija, s. 774–775. 166 štih, von der urgeschichte, s. 78. r. svetina: Zur herkunft sowie zur verbreitung der verehrung des hl. Lambert …72 von saunien, d. h. wilhelms ii. und der askuiner, bzw. der hl. hemma war.167 Burg und herrschaft Lebek waren bis 1209 Lehen der grafen von weichselburg von der gurker kirche und wurden 1228 an den kärntner herzog zu Lehen gegeben.168 – nur 2 km in Luftlinie von šentlambert und 4, 5 km von Ljubek entfernt liegt tirna (asl. s. 130, a1/B1), das nach M. kos mit dem 1154 vom kärntner herzog heinrich v., einem spanheimer, an den gurker Bischof roman i. verkauften pre- dium Teramperch ... iuxta fluenta Sǒwe situm gleichzusetzen ist.169 wie tirna an den kärntner herzog gelangt war, ist nicht bekannt. es besteht aber die Möglich- keit, dass Bischof roman dieses gut vom herzog nur zurückgekauft hat: vor 1106 soll der in diesem jahre abgesetzte gurker Bischof Perhtold von Zeltschach in großem umfang gurker allode verschiedenen Personen zu Lehen überlassen haben, darunter auch in der Mark dem kärntner herzog heinrich iii. und einer namentlich nicht genannten gräfin, nach august jaksch vielleicht der gattin des spanheimers engelbert i., 80 villae und zwei höfe.170 die gurker kirche hat sich jedenfalls bald nach 1106 bemüht, verlehnte güter zurückzukaufen.171 vielleicht gilt das auch für das 1154 genannte tirna. nur angemerkt sei, dass sich die hl. hemma nach einer um 1170 gefälschten urkunde u. a. eine villa Teramperch in Sovnital bei der güterschenkung an das von ihr gegründete Frauenkloster in gurk vorbehalten hat.172 dieses Teramperch wird heute allerdings nicht mehr mit tirna173, sondern mit dramlje (asl. s. 92, a3) östlich von celje (cilli) identifiziert.174 tirna war 1154 sicher keine neugründung und es war damals offenbar von mehre- ren seiten vom erwähnten umfangreichen gurker grundbesitz umgeben. kaum zu bezweifeln ist, dass sowohl das gebiet der gurker herrschaft Lebek als auch der vom süden her bis zur sava bei Litija reichende allodialbesitz der grafen von weichselburg im kern von der hl. hemma stammte, den sie von ihrem 1036 er- mordeten gatten, graf wilhelm ii., geerbt hatte. wilhelm ii. hatte 1016175 und 1025176 vom deutschen könig auf dem gebiet des heutigen slowenien umfangrei- ches reichsgut geschenkt bekommen, darunter solches in Posavje und westlich 167 hauptmann, višnjegorski, s. 227: ... leže u trokotu trojana- trbovlje-sava višnjegorski gallenberg, Bitiče, krčki Ljubek i hemina tirna. 168 kos, Burg, s. 228; Mc i, s. 404, nr. 520. 169 Mc i, s. 154–155, nr. 187. Lit.: kos, gradivo, s. 636. 170 Mc 1, s. 84, nr. 39. daneben besteht allerdings die bei kapla na kozjaku (s. dort) skizzierte Möglichkeit, dass sich ab 1106 graf Bernhard von spanheim auch hier des erbes der askuiner nach der hl. hemma bemächtigt und dieses an seine verwandten vererbt hat (Mc iii, s. 202, nr. 505). 171 Mc i, s. 191, s. 248. 172 Mc 1, s. 59, nr. 17. 173 hauptmann, višnjegorski, s. 227. 174 štih, Zgodovinsko, 18. 175 d. h. ii., nr. 346. die schenkung umfasst 30 königshuben um kozje na kozjanskem und alles, was die krone noch zwischen der sava und der savinja und zwischen der unterkrainer sotla (asl. s. 151, B1) und der Mirna besaß. Lit.: štih, Zgodovinsko, s. 15. 176 d. ko. ii, nr. 32. diese schenkung umfasst 30 königshuben zwischen der koprivnica, der hudinja und der voglajna nördlich von celje und zwischen der unterkrainer gurk und der sava. Lit.: štih, Zgodovinsko, s. 15. Zgodovinski časopis | 64 | 2010 | 1-2 | (141) 73 davon zwischen der sava und der krka, d. h. wohl bis zum ursprung der krka (asl. s. 149, a3). wilhelm ii. war einerseits graf von Zeltschach-Friesach in kärnten und andererseits Markgraf an der sann. die westgrenze der Mark an der sann (marchia Souna), an deren spitze graf wilhelm ii. stand, ist nicht exakt zu bestimmen; dass wilhelms Besitz aber bis zur krka reichte, ist nahezu sicher.177 der kürzeste weg aus der grafschaft Friesach zur oberen krka führte den grafen ohne Zweifel über die karawankenpässe nach gorenjska und zur sava bei Litija und weiter nach stična (s. kap. Pristava). wie der spätere gurker Besitz um vače bzw. Lebek und der Puxer Besitz in Biteče und Moravče (asl. s. 108, B3 u. 129, B. 1) annehmen lässt, besaß wilhelm ii. offenbar auch stützpunkte nördlich der sava im raum Lebek-vače-Litija. Führte die schnellste verbindung zu wilhelms Besitzungen in dolenjska vom savaübergang bei Litija nach süden (s. kap. Pris- tava), so war die schnellste verbindung zwischen diesen Besitzungen und den östlicher gelegenen wilhelms ii. eine bei Litija beginnende Fahrt auf der sava. ein Beispiel für die Bedeutung der Flussschifffahrt auf der sava lässt sich sogar aus der späten karolingerzeit beibringen.178 und schon in der römerzeit gab es of- fenbar unter vernek bei Litija an der sava einen Flusshafen,179 wie ab dem Mit- telalter in Litija. Östlich von Ponovice bzw. tirna beginnt eine bei Zagorje unter- brochene durchbruchsschlucht der sava (asl. s. 130/131), die bis in die neuzeit, von radeč bis Ponovice noch bis ins 19. jahrhundert, nur auf schiffen oder zu Fuß bewältigt werden konnte.180 die verbindung zwischen der Überfuhr bei Litija, vernek, Lebek oder vače und dem strategisch wichtigen Zagorje, hier werden 1311 edlinger genannt, die zur Landgrafschaft im sanntal gehörten,181 war flussaufwärts oder bei jahreszeitlich bedingten gefahren (hoch- oder niedrigwasser, eisstau) nur über den höhenrücken, auf dem šentlambert liegt, möglich. diese umgehung der savaschlucht findet im Mittelalter ihre Parallele in der zeitweiligen umgehung des durchbruches der drau im drauwald zwischen Brezno und Fala (asl. s. 39, B1; s. 40, B2).182 die entfernung zwischen šentlambert und Zagorje beträgt heute auf der Lokalstraße über Podkraj/kisovec 5 km (asl. 110, B3). in strahovlje bei kisovec wurden mehrerer frühmittelalterliche gräber ausgegraben, die nach Paola korošec karantanischen einfluss zeigen.183 auf dem etwas mehr als 3 km westlich von šentlambert gelegenen kirchhügel von sveta gora bei rovišče (asl. s. 110, a3) stand in der spätantike ein kastell184 mit hervorragender Fernsicht, dem schon im 12. jahrhundert ein vorgängerbau der heutigen wallfahrtskirche 177 hauptmann, višnjegorski, karte zu s. 232. 178 annales Fuldenses, s. 121–122, continuatio ratisbonensis zum jahr 892: eine ge- sandtschaft köng arnulfs „von kärnten“ fährt auf der odra südlich Zagreb bis zur kolpa und anschließend auf der sava zu den Bulgaren und zurück. 179 kos, Burg, s. 292. 180 društvo krt, Čolnišče. 181 Mc viii, s. 17, nr. 47. 182 Fresacher, st. Paul, anhang, karte amt st. Lorenzen in der wüste. 183 korošec, arheološka slika, s. 76, nr. 235. 184 vodopivec, Zgodovina, s. 23. r. svetina: Zur herkunft sowie zur verbreitung der verehrung des hl. Lambert …74 folgte.185 von šentlambert aus konnte man leicht am kastell bzw. der kirche vor- bei sowohl nach vače und weiter nach Litija wie auch richtung norden nach Moravče gelangen. Bei rovišče hatten die weichselburger vor 1238 allodialbesitz..186 aus den genannten gründen ist es recht wahrscheinlich, dass der gesamte höhen- rücken zwischen vače und Zagorje ob savi bereits zur Zeit des Markgrafen wilhelm ii. erschlossen war und dass schon er den Landweg über diesen höhenrücken benützt hat. daher kann schon wilhelm ii. dem von ihm verehrten hl. Lambert in šentlambert eine eigenkirche errichtet haben. diese kann aber auch durch die askuiner als gurker Lehensträger oder als teilerben der hl. hemma errichtet worden sein. Für Letzteres spricht die tatsache, dass der kärntner herzog heinrich v., ein spanheimer, 1154 das an den gurker Bischof roman i. verkaufte predium Ternberch treuhändig dem askuiner heinrich Bris [von Pux], einem der Mitstifter des klosters stična (s. kap. Pristava), zur Übergabe an den genannten Bischof überlässt und dass die tatsächliche Übergabe durch diesen heinrich, der vielleicht per schiff auf der sava gekommen war, bei Brestanica/Richenburg (asl. s. 154, B1) im Beisein weiterer askuiner erfolgt.187 hier zeigt sich eine auffällige Paral- lele zur Betrauung des heinrich Bris mit der Übergabe von einst askuinischem gut im slowenischen drautal durch den grafen Bernhard von spanheim vor 1147188 (s. kap. kapla na kozjaku). deshalb könnte auch im Falle tirna der askuiner mit der verpflichtung zur Übergabe an gurk daran gehindert worden sein, das nach 1106 an den grafen Bernhard von spanheim verlorene und nach Bernhards tod (1147) an den kärntner herzog gelangte gut wieder zu erwerben. heinrich Bris kann 1154 allerdings auch nur als ortskundiger Besitznachbar, ob als allodialherr oder als gurker Lehensträger, mit der Übergabe betraut worden sein. dass die errichtung der Lambertkirche durch die Bischöfe von gurk als Lehensherren der herrschaft Lebek erfolgt wäre, ist auszuschließen, da sich gerade in den großen Besitzungen des Bischofs bzw. des kapitels von gurk im südosten des heutigen slowenien, die von gurk siedlungsmäßig erschlossen wurden,189 keine einzige Lambertkirche findet. auch die spanheimer, seit 1228 Lehensträger der herrschaft Lebek, lassen sich sonst nirgends als stifter einer Lambertkirche nachweisen. deshalb ist diese Lambertkirche am wahrscheinlichsten durch die askuiner, z. B. die edelfreien von Pux, errichtet worden. weil die von ihnen abstammenden gra- fen von weichselburg um 1209 im Mannesstamm ausgestorben sind,190 kann als terminus ante quem der errichtung der kirche von šentlambert das jahr 1209 angesehen werden. 185 grošelj, kraji in zaselki. der keller des Pfarrhauses zeigt einen romanischen torbo- gen. 186 grebenc, ustanovitev, s. 20, nr. 25. 187 Mc 1, s. 154, nr. 187. 188 Mc 3, s. 391–392, nr. 1041. 189 dolinar, die verehrung, 122. 190 štih, von der urgeschichte, s. 78. Zgodovinski časopis | 64 | 2010 | 1-2 | (141) 75 dolenjska (unterkrain) in dolenjska gibt es im umkreis von 5 kilometern um das kloster stična (sittich) zwei Lambertkirchen, nämlich sv. Lambert na Pristavi nad stično im norden und sv. Lambert in Male Pece im südosten des klosters (asl. s.149, B1 u. B2). außerdem sind im kloster selbst altarreliquien eines hl. Märtyrers bzw. Bischofs Lambert nachzuweisen. eine altarreliquie des hl. Lambert gab es auch in einer kirche auf dem Berge kum bei svibno: Stična-Pristava die heutige Lambertkirche bei Pristava ober stična wird 1667 unter den Filialkirchen der Pfarre šentvid bei stična,191 heute aber als Filialkirche der Pfarre stična192 genannt. an der nordwand des spätgotisch eingewölbten Presbyteriums der kirche ist die jahreszahl 1497 erkennbar, die für das weihedatum der kirche gehalten wird. die Pfarre šentvid wurde 1389 mit all ihren Filialen dem kloster stična inkorporiert193 und hat schon vor der gründung des klosters (1136) als Mutterpfarre bestanden.194 nach dem vom heute erkennbaren iststand ausgehenden bau- bzw. kunstgeschichtlichen Befund soll die Lambertkirche bei Pristava aus dem späten Mittelalter stammen.195 es lässt sich aber zeigen, dass die spätgotischen Merkmale des kirchengebäudes nur das ergebnis eines wiederaufbaues sind: im jahre 1500 hat hieronymus, ein geistlicher des Patriarchats aquileja, den Patri- archen dominicus grimani gebeten, er möge als ortsordinarius den Besuchern der kirche des hl. Lambert, einer Filialkirche der Pfarrkirche von šentvid pri stični, unter der Bedingung ablässe gewähren, dass sie für die instandsetzung und erneuerung dieser kirche und für dinge, die dort für den gottesdienst notwendig sind, einen Beitrag leisten. diesem ersuchen wurde offensichtlich entsprochen. als tage, an denen ablässe erlangt werden konnten, wurden der donnerstag nach weihnachten und der nach Pfingsten, der namenstag der hl. Barbara und das Fest des jahrestages der weihe der kirche genannt.196 das Patroziniumsfest, d. h. das Fest des hl. Lambert, wird nicht erwähnt, könnte jedoch allenfalls mit dem kirchweihtag identisch sein. im jahre 1677 führte abt Mottoch von stična eine visitation der Pfarre šentvid pri stični mit ihren zahlreichen Filialkirchen197 durch. im visitationsprotokoll erwähnte der abt gesondert die kirchen st. Lambert na Pristavi und st. Lucia v Mišjem dolu. von der kirche des hl. Lambert bei Pristava 191 Mlinarič, opatija, s. 840. 192 Župnija stična. 193 grebenc, ustanovitev, s. 80, nr. 265. 194 Župnija stična. 195 accetto, stična. 196 Mlinarič, opatija, s. 302. 197 nach: Mlinarič, opatija, s. 839–841, gehörten zur Pfarre šentvid unmittelbar 32 Fi- lialkirchen und zudem 4 vikariate mit Filialkirchen. r. svetina: Zur herkunft sowie zur verbreitung der verehrung des hl. Lambert …76 sagt er, dass sie von allen Filialkirchen des klosters198 am meisten mit geistlichen gnaden versehen sei. dies sei jedoch mit der Zeit in vergessenheit geraten, weshalb er die geistlichkeit beauftragt habe, den gläubigen bekannt zu machen, an welchen tagen hier ablässe erlangt werden könnten. Besonders verpflichtete der abt die geistlichen, in der kirche st. Lambert am namenstag der hl. Barbara (4. dezember) gottesdienst zu feiern.199 die 1677 erfolgte, besondere Betonung der verehrung der hl. Barbara, deren namenstag schon um 1500 zu den ablasstagen zählte (s. oben), bei gleichzeitiger nichterwähnung des Patroziniumsfestes, zeigt, dass die unzwei- felhaft ältere Lambertverehrung längst an Bedeutung verloren hatte. dafür hoffte der abt offensichtlich auf wallfahrer aus den benachbarten, nördlicher gelegenen Bergbaugebieten. die Lambertkirche bei Pristava muss aber schon vor 1500 eine besondere Bedeutung gehabt haben, da offenbar nur für deren renovierung, die vermutlich 1497 einigermaßen abgeschlossen war, ein ablass beantragt und auch erlangt wurde, obwohl zu dieser Zeit sicher viele der stična unterstehenden Pfarr- und Filialkirchen dringend einer erneuerung bedurft hätten bzw. erneuert wurden, denn das kloster stična selbst und erst recht dessen ungeschützte umgebung hat während der türkeneinfälle, besonders 1471, 1475 und 1492, schwere schäden erlitten.200 ─ im hinblick auf die wieder belebte volkstümliche viridis-Überlieferung in stična201 könnte die Bedeutung der genannten kirche durch die erinnerung an die in stična begrabene Fürstin viridis visconti gegeben gewesen sein, denn die Lambertkirche wurde angeblich auf den resten einer Burg der viridis errichtet. die reste einer Burg bei Pristava und dass viridis in Pristava gelebt habe, erwähnen der auf der nahe gelegenen Burg Wagensberg/Bogenšperk lebende große geschichtsschreiber johann weikhardt Freiherr von valvasor in seinem 1689 erschienenen werk „die ehre des herzogtums krain“202 und 1719 der gut informierte und ortskundige Pater Paul Puzel oder Pucelj in seiner Idiographia genannten chronik von stična. aber weder valvasor noch Puzel kennen den namen der Burg. Puzel gibt nur an, dass viridis „zu oder bei st. Lambert, nämlich einer Filiale der kirche von st. veit ..., wo man heute Mauerreste, die schon beinahe zerfallen und dem erdboden gleich- gemacht sind, sieht, den größten teil ihrer witwenschaft gelebt habe“ (potiori ex parte in Carniola, ad Sanctum Lambertum ... utpote filialem Ecclesiam Sancti Viti, medio itineris Sanctum Martinum à Littay, inter et coenobium Siticense sitam, ubi hodiedum rudera, licet iam penè quassata, ac solo aequata visuntur).203 viridis visconti ist zwischen 1396 und 1404 urkundlich als wohltäterin der klöster stična und kostanjevica nachweisbar, verstarb 1414 (?) und hatte sich schon 1399 die 198 1667 unterstanden dem kloster nach Mlinarič, opatija, s. 839 acht hauptpfarren, 15 vikariate und 225 Filialkirchen. 199 Mlinarič, opatija, s. 592. 200 Mlinarič, opatija, s. 825 und 978; vodopivec, Zgodovina, s. 54. 201 gedenktafel in der kirche und ausstellung im kloster (2007) und viridis-pot als wanderweg. 202 valvasor, die ehre, viii. Buch, s. 693 und Xi. Buch, s. 531. valvasor erwähnt das kloster stična und zugleich viridis. 203 Pucelj, idiographia, s. 77, zit. nach Mlinarič, opatija, s. 184 und anm. 53. Zgodovinski časopis | 64 | 2010 | 1-2 | (141) 77 klosterkirche von stična als Begräbnisort ausgewählt.204 sie war die gattin des 1386 in der schlacht von sempach getöteten herzogs Leopold iii. und Mutter herzog ernsts des eisernen.205 es ist höchst unwahrscheinlich, dass die alternde Fürstin sich bei dem of- fensichtlich schon bestehenden Pristava (d. i. Meierhof), sie selbst wird in der sage Gospa s Pristava genannt, eine Burg errichten ließ, die dann – für eine fürstliche Burg höchst unpassend – Meierhof geheißen hätte. grebenc betont, dass sich vi- ridis 1397 in Pristava, das ihre domäne war, angesiedelt habe.206 dieser Meierhof und dessen umgebung waren also landesfürstlicher Besitz. er gelangte wohl erst 1374 mit dem erbe nach graf albert iii. aus der istrianischen Linie der grafen von görz an die habsburger,207 war einst Besitz der weichselburger208 und offenbar ursprünglich Zubehör jener „Burg“, die wahrscheinlich schon zur Zeit der viridis längst verfallenen war. die Fürstin hatte Pristava vermutlich als wohnsitz gewählt, um auf eigenem Besitz in der nähe des berühmten klosters stična zu sein, in dem sie auch begraben sein wollte. dass die alternde Fürstin sich für ihre täglichen andachten jedes Mal ins kloster begeben hätte, ist unwahrscheinlich. es wird aber weder von obiger klosterchronik noch von der volksüberlieferung berichtet, dass viridis in Pristava eine kirche oder kapelle erbaut hätte. nicht einmal jene erzäh- lung aus dem 19. jahrhundert, nach der die Fürstin viridis gar die stifterin des lange vor ihrer Zeit errichteten klosters stična gewesen sein soll, weiß etwas davon.209 demnach muss viridis die genannte Lambertkirche schon vorgefunden haben, was 1995 offenbar auch jože Mlinarič angenommen hat.210 dass die aus oberitalien stammende Fürstin dem hl. Lambert von Lüttich, dem in ihrer heimat offenbar keine einzige kirche geweiht ist, eine kirche erbaut hätte, ist auch nach Folgendem auszuschließen: viridis streckte 1397 dem kloster 400 dukaten vor und verfügte, dass für sie täglich beim katharinenaltar im kloster eine Messe gelesen werden und außerdem an ihrem todestage ein festlicher jahrtag begangen werden solle; vom hl. Lambert ist keine rede211 ─ wie bereits oben erwähnt, hat der chronist Pucelj 1719 nicht nur darauf hingewiesen, dass bei der Lambertkirche kaum mehr erkennbare Mauerreste zu sehen seien, sondern auch, dass die Lam- bertkirche in der Mitte des weges von der sava bei Litija nach stična stehe (s. oben). diesen weg hat Boris golec in einer arbeit über ehemalige Zollstellen für das 16. und 17. jahrhundert ausgewiesen.212 auch die tatsache, dass die Martins- kirche von šmartno südlich Litija (asl. s. 129 B2) schon lange vor 1389 der 204 Zadnikar, samostan stična, s. 26; Mlinarič, opatija, s. 186. 205 Mlinarič, opatija, s. 976. 206 grebenc, ustanovitev, s. 168. 207 štih, studien, s. 38. 208 komac, od mejne grofije, s. 127, Landkarte 6 u. s. 162. 209 gregorič, cistercijani, s. 21 u. 158. 210 Mlinarič, opatija, s. 713: “gotska cerkev sv. Lamberta na Pristavi nad stično, ob kateri je na začetku 14. stoletja prebivala vojvodina virida” und s. 976: „... lebte lange Zeit auf dem gut Pristava in der nähe der abtei“. 211 Mlinarič, opatija, s. 185. 212 golec, trgovski promet, s. 81. r. svetina: Zur herkunft sowie zur verbreitung der verehrung des hl. Lambert …78 Mutterkirche šentvid bei stična unterstellt war,213 beweist die wichtigkeit dieses weges. es ist durch umfangreiche Bodenfunde gesichert, dass der hügel, auf dem heute die Lambertkirche steht, in der römerzeit und auch noch in der spätantike besiedelt und auch befestigt war.214 slavko ciglenecki geht auf grund der spätan- tiken Funde beim heutigen kirchhügel von sv. Lambert davon aus, dass man diese „Festung ... nur als kontrollstation einer wichtigen straße bzw. eines durch- ganges verstehen kann“.215 dieser durchgang führte von norden über die spätan- tike Befestigung auf der sveta gora (s. kap. šentlambert) zum savaübergang (Überfuhr, Furt?) bei Litija und über Pristava bei stična zur römerstraße von Emona (Ljubljana) nach Noviodunum (drnovo bei krško) und auch zu den spätan- tiken Befestigungen westlich der oberen krka (Limberk s. asl. 148, a3 und ko- rinjjski hrib s. asl. 168, a1).216 – nach einem diplom des königs konrad ii. von 1025 war wilhelm ii., der gatte der hl. hemma von gurk, (Mark-)graf in einem raum, der im westen von den Flüssen krka und sava und im osten von den Flüs- sen koprivnica, hodinje und ogvanje begrenzt wurde. der könig schenkte dem grafen umfangreichen Besitz in seiner grafschaft, den er sich selbst aussuchen konnte.217 wilhelm ii. war gleichzeitig in kärnten graf von Friesach-Zeltschach und es ist daher sehr naheliegend, dass er aus diesem raum seine gefolgsleute und auch kolonisten in seine grafschaft bzw. Mark brachte. demnach war es schon für wilhelm ii. wichtig, aus kärnten auf kürzestem wege auch bis an den oberlauf der krka zu kommen, wozu er mit hoher wahrscheinlichkeit die alten römischen verkehrswege und daher auch die oben genannte verkehrsverbindung über Pris- tava benutzte. vielleicht hat daher bereits wilhelm ii. auf den resten der römischen Befestigung bei Pristava einen stützpunkt (turmburg?) und, da er ziemlich sicher ein besonderer Lambertverehrer war,218 auch eine Lambertkirche errichten lassen. diese annahme kann auch dadurch gestützt werden, dass in seiner grafschaft Friesach bei gurk, im trixner tal auf dem Besitz seiner gattin, der hl. hemma, aber auch auf seinem einstigen Besitz um vitanje in skomarje je eine Lambertkir- che an strategisch wichtiger stelle zu finden ist. es ist opinio communis der his- toriker, dass die hl. hemma nach dem frühen tod ihrer gemeinsamen kinder und der ermordung wilhelms ii. im jahre 1036 die umfangreichen Ländereien ihres gatten erbte und den großteil ihres riesigen vermögens dem von ihr errichteten nonnenkloster gurk schenkte.219 ein teil ging jedoch an ihre Blutsverwandten, die sogen. askuiner.220 von diesen stammten auch die edelfreien von Pux, die ihre stammburg Pux am nordrand der grafschaft Friesach an der oberen Mur hatten, ab. – 1136 beurkundet Patriarch Peregrin i., dass er praedium quondam in loco, qui vulgo Sitik appellatus est, also ein Landgut, für die gründung eines klosters 213 Mlinarič, opatija, s. 180. 214 vodopivec, Zgodovina, s. 21 u. 23; semrov, die Fundmünzen, s. 226–237 nr. 106. 215 ciglenečki, Langobardische Präsenz, s. 268. 216 ciglenečki, slavko: Poznoantično obdobje. 217 d. ko ii, nr. 32. 218 svetina, verehrung, s. 241. 219 eine kritische Position bezieht neuerdings sacherer: die stiftungsurkunde, s. 95–118. 220 štih, von der urgeschichte, s. 61–62. Zgodovinski časopis | 64 | 2010 | 1-2 | (141) 79 in stična mit umfangreichem Zubehör von den edlen dietrich, Meinhalm und heinrich [von Pux] gegen kleineren und weniger wertvollen Besitz der Pfarrkirche šentvid bei stična eingetauscht habe.221 ─ die edelfreien von Pux/Puchs sind schon 1132 als grundbesitzer in krain nachweisbar.222 dušan kos nimmt an, dass sie ihre in Luftlinie rd. 10 km südöstlich von stična gelegene Burg šumberk/Schönberg (asl. s.150, a3) schon vor 1141 erbaut hätten.223 nach ihr nennt sich jedenfalls schon 1154 der gatte einer tante der Puxer Brüder,224 graf Meinhard von schön- berg-schwarzenburg in istrien.225 die Burg war wohl die Mitgift seiner Frau. schon vor 1145 hatten zwei der Puxer Brüder auch Besitz an der oberen krka.226 daher führte auch der kürzeste weg der Puxer aus kärnten zu ihren Besitzungen um stična und ihren noch südlicher gelegenen Besitzungen vom savaübergang bei Litija über die heutige Lambertkirche bei Pristava. 1152 nennt sich der Puxer Meinhalm erstmals nach der Burg Weichselburg/višnja gora. 1136 und 1140 wird er nur mit der allgemeinen herkunftsbezeichnung „aus krain“ (1136: Meginhalmus de Chreine) als urkundszeuge angeführt.227 die Burg višnja gora wurde jedenfalls später errichtet als die Burg šumberk.228 schon auf grund der Länge des weges von den Puxer Besitzungen nördlich von Litija (s. kap. vače) bis zur Burg šumberk ist es sehr wahrscheinlich, dass die Puxer vor 1136 nicht nur Landbesitz in stična, sondern in der nähe auch einen befestigten stützpunkt gehabt haben. dafür bot sich der heutige kirchhügel von st. Lambert an. diesen Besitz hatten sie dann höchstwahrscheinlich wie stična von ihren askuinischen vorfahren geerbt und der stammte dann, wie oben erwähnt wurde, wieder von der hl. hemma als erbin ihres gatten wilhelm ii. wenn diese Burg (?) bei Pristava die für sie wichtige nord- süd-verbindung sicherte, kann sie sogar die älteste Befestigung der askuiner südlich des sava-Überganges bei Litija gewesen sein. dann dürfte die Befestigung bei Pristava erst durch die errichtung der Burg weichselburg/višnja gora und das vordringen der weichselburger bis zur kolpa in der 2. hälfte des 12. jahrhunderts229 sowie durch die errichtung weiterer, südlicher gelegener Burgen wie Mehovo/ Meichau ihre Bedeutung verloren haben und schließlich verfallen sein. sogar der name wurde vergessen; nur die kirche und der Meierhof blieben bestehen. die weichselburger sicherten übrigens später auch den östlicher gelegenen Übergang von Litija nach veliki gaber und weiter richtung trebnje durch die um 1200 er- richtete Burg Lihtenberk beim späteren Bogenšperk (wagensberg).230– Für die existenz eines befestigten stützpunktes der askuiner auf dem heutigen kirchhügel bei Pristava vor der errichtung der Burg weichselburg/višnja gora (1152 genannt) 221 uBkr i, s. 88/89, nr. 79. Lit.: Mlinarič, opatija, s. 47–48, 57. 222 Mc iii, s. 255–257, nr. 641. 223 kos, Burg, s. 287. 224 hauptmann, višnjegorski, s 238. 225 Mc iii, s. 520, nr. 1377. 226 uBkr i, s. 99, nr . 97. 227 Mc iii, s. 269, nr. 673; uBstneu oB 1, s. 4, verunechtet; uBkr. i, s. 92, nr. 87. 228 kos, Burg, s. 287. 229 komac, od mejne grofije, s. 124. 230 kos, Burg, s. 229. r. svetina: Zur herkunft sowie zur verbreitung der verehrung des hl. Lambert …80 spricht auch die tatsache, dass die Puxer bis 1136 nicht nur stična und das nahe gelegene vinograd besessen hatten und vögte der kirche šentvid waren,231 sondern auch, dass sie ihr gut stična der kirche von aquileja unter der Bedingung über- ließen, dass hier ein kloster gegründet wird.232 die Puxer Brüder vermehrten bereits 1145 gemeinsam mit dem Patriarchen die zu geringe ausstattung des klosters durch mehrere güterschenkungen.233 und 1152, 1169, 1177 sowie 1178 stiften Puxer und ihre verwandten weitere güter an das kloster stična.234 es ist daher sehr wahrscheinlich, dass die Puxer dem neuen kloster schon ab dessen gründung und vor der errichtung der Burg weichselburg die liturgische Memoria für ihre Fami- lie übertragen wollten. Für die von den Puxern abstammenden grafen von weich- selburg ist es urkundlich nachweisbar, dass sie in stična ihre Familiengrablege hatten.235 – hatten die Puxer auf dem heutigen kirchhügel bei Pristava tatsächlich schon vor 1136 zumindest einen turm und in Pristava einen Meierhof, gab es daneben mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit auch eine eigenkirche. dass diese gerade dem hl. Lambert geweiht wurde, spricht für deren errichtung durch die askuiner, am wahrscheinlichsten durch die bei der gründung des klos- ters stična genannten Brüder von Pux, da diese aus einem gebiet mit Lambert- verehrung stammten und wie erwähnt, als askuiner mit der hl. hemma verwandt waren und diese beerbt hatten. wenn die askuiner tatsächlich die verehrung des hl. Lambert als „Landwart (hüter des Landes)“ in den raum stična gebracht haben, stellt sich allerdings die Frage, wieso im südlichen teil von dolenjska und in der Bela krajina, die in der zweiten hälfte des 12. jahrhunderts vor allem von den Puxern bzw. weichselburgern erobert wurden,236 keine Lambertkirchen mehr zu finden sind. dafür ist sicherlich einerseits der einfluss der Zisterzienser von stična maßgebend, denn der hl. Lambert war kein Zisterzienserheiliger, und andererseits war der hl. Lambert ein heiliger der defensive („Landwart“); das vorschieben der reichsgrenze bis zur kolpa erforderte aber einen offensiven schutzheiligen, der im hl. georg, der gerade zum schutzherrn der kreuzfahrer und ritter237 geworden war, gefunden wurde. es ist daher sicher kein Zufall, dass graf albert von weich- selburg vor 1194 im kloster stična ausgerechnet dem hl. georg (miles et martyr) einen altar errichten lässt und dotiert, der vom gurker Bischof dietrich geweiht wird.238 wenn die askuiner tatsächlich vor der errichtung der Burg višnja gora den kirchhügel bei Pristava als stützpunkt genutzt haben, wofür archäologische Befunde sehr erwünscht wären, kann als terminus ante quem der errichtung der Lambertkirche bei Pristava mit einiger wahrscheinlichkeit das jahr 1136 (abschluss der gründung des klosters stična) angenommen werden. 231 uBstneu si 1, s. 3: ... per manum dieterici eiusdem ecclesiae [sancti viti] advocati … 232 uBkr. i, s. 89, nr. 79; uBstneu si 1, 1., s. 1–3: … petentibus isdem viris … 233 uBkr i, s. 99, nr. 97; uBstneu si 2, 1., s. 1–2. 234 grebenc, ustanovitev, s. 13, nr. 5, s. 15 nr. 8 u. 9, s. 16, nr. 10. 235 grebenc, ustanovitev, s. 18/19, nr. 19. 236 komac, od mejne grofije, s. 124. 237 LdM iv, sp. 1274. 238 Mc iii, s. 534, nr. 1396; Lit.: grebenc, ustanovitev, s. 22, nr. 14. Zgodovinski časopis | 64 | 2010 | 1-2 | (141) 81 Stična-Altarreliquien die Lambertverehrung scheint selbst im kloster stična (sittich) einen ge- wissen stellenwert gehabt haben, obwohl der Lütticher Bischof und Märtyrer nicht zu den Zisterzienserheiligen zählt. im genannten kloster gibt es und gab es mit größter wahrscheinlichkeit auch im Mittelalter weder einen dem hl. Lambert geweihter altar noch eine ihm geweihte kapelle.239 jože grebenc berichtet aber über die Bergung einer schachtel aus Blei anlässlich der wiederbesiedlung des klosters im jahre 1898 aus dem verfallenen altar des hl. Bernhard. die schachtel war verschnürt und mit siegeln des abtes kovačič (1734–1764) versehen. in dieser schachtel befanden sich reliquien und eine Pergamenturkunde. diese urkunde berichtet über die weihe eines altars zu ehren des hl. Bernhard am 11. Mai 1769 und die hinterlegung „alter“ und „neuerer“ reliquien, die namentlich angeführten heiligen zugeordnet werden, in diesen. ein hl. Lambert scheint einmal bei den alten reliquien als Märtyrer und einmal unter den neueren als Bischof auf. die alten reliquien sollen schon aus dem 1181 geweihten kreuzaltar stammen.240 im verski muzej im kloster stična wird aber auch eine kostbar geschmückte, trop- fenförmige Platte (teil eines reliquiars?), vermutlich aus dem 18. jahrhundert, ausgestellt, auf der 14 reliquienpartikel jeweils mit einem schriftband angebracht sind (s. abb. 3). Abbildung 3: Schautafel mit Reliquien aus dem Slovenski verski muzej in Stična mit Reliquie S. Lamberti eps. (Aufn. d. Verf.). 239 grebenc, ustanovitev, s. 43, 45, 56, 184. 240 grebenc, s. 208. r. svetina: Zur herkunft sowie zur verbreitung der verehrung des hl. Lambert …82 gleich unter dem schriftband S. Benedicti folgt eines mit der aufschrift S. Lamberti ep.[iscopi]. der großteil der heiligennamen auf dieser Platte stimmt mit dem verzeichnis aus dem oben genannten reliquienkästchen aus dem Bernhardaltar nicht überein. da die Platte schon auf grund der kostbaren Fassung der reliquien aus stična stammen dürfte, müsste es im kloster vor der aufhebung durch kaiser joseph ii. (1784) zwei altäre mit Lambertreliquien gegeben haben. nach dem oben gesagten lassen sich in stična drei Lambertreliquien verschiedenen alters und mit verschiedener Bezeichnung feststellen: die Lambertreliquie aus dem 1181 geweihten kreuzaltar stammt vom Märtyrer Lambert, womit nur Lambert von Lüttich gemeint sein kann. die zwei von einem hl. Bischof Lambert stammenden Partikel beziehen sich mit großer wahrscheinlichkeit auch auf ihn. wenn in den 1181 geweihten kreuzaltar neben reliquien von vier aposteln, von johannes dem täufer und dem erzmärtyrer stephanus auch reliquien der Märtyrer Lambert und veit eingeschlossen wurden, so wurde bei der auswahl nahezu sicher sowohl auf die Mutterpfarre st. veit wie auch auf eine zumindest in der nähe bestehende Lambertverehrung rücksicht genommen. die grafen von weichselburg, ein Zweig der Puxer (s. anhang 1), waren nachweisbar ab 1177 vögte des klosters241 und wurden als (Mit-)stifter des klosters auch in diesem begraben, wie die letzte weichselburgerin, die Markgräfin sophie, ausdrücklich betont.242 die reliquie des Märtyrers Lambert aus dem kreuzaltar kann daher auf die schon im kapitel Pristava angedeutete Lambertverehrung der weichselburger bzw. Puxer im raum stična hinweisen. die „jüngeren“ reliquien des hl. Bischofs Lambert können aus einer der dem kloster unterstellten und wahrscheinlich in der Zeit der türkeneinfälle profanierten, später wieder dem hl. Lambert geweihten kirchen (sv. Lambert nad Pristavo, Male Pece, vielleicht auch ilova gora) ins kloster gelangt sein. wie die nachrichten von 1500 und von 1667 über die Bemühung, die hl. Barbara in der Lambertkirche von Pristava verehren zu lassen,243 zeigt, war die Lambertverehrung im kloster stična spätestens ab dem ende des Mittelalters in stična kein anliegen mehr. die genannten reliquien müssten daher älter sein. Male Pece die dem hl. Bischofs Lambert geweihte kirche in Male Pece (1667: Khlein Steindorff), 5 km südöstlich von stična (asl. s. 149, B2), wird erstmals 1643 ur- kundlich erwähnt. der heutige Bauzustand wird in das zweite viertel des 17. jahrhunderts datiert.244 1667 ist die kirche ebenso wie noch heute und wohl schon seit ihrer errichtung eine Filialkirche der schon vor 1136 bestehenden Pfarrkirche von šentvid pri stični (st. veit bei sittich).245 wer die kirche errichtet hat, ist 241 uBkr. i, s. 150–151, nr. 173a. 242 grebenc, s. 18, nr. 19. 243 s. kap. Pristava und anm.196 u. 199. 244 rsrkd, evidenčna št. 2494. 245 Mlinarič, opatija, s. 840. Pfarre šentvid: www.druzina.si/icd/spletnastran.nsf/all/d3 Zgodovinski časopis | 64 | 2010 | 1-2 | (141) 83 unbekannt. Patriarch Peregrin i. von aquileja schenkte um 1145 dem kloster stična bei obigem šentvid vier villae, darunter zwei mit dem namen Steindorf, die mit velike und Male Pece identifiziert werden.246 das kloster stična hat auch noch 1505 Besitz in Male und velike Pece.247 die Lambertkirche von Male Pece steht in einer senke unter der siedlung, neben dem weg nach velike Pece. die Lage der genannten kirche ist gänzlich ungeschützt. sie weist im gegensatz zur erstmals 1642 genannten Marienkirche von velike Pece248 keinerlei mittelalterliche stilele- mente auf. es sieht im hinblick auf das alter von Lambertpatrozinien so aus, als wäre die kirche nach den Zerstörungen der türkeneinfälle aufgegeben und erst im 17. jahrhundert, möglicherweise sogar an anderer stelle, mit dem alten Patro- zinium wieder errichtet worden. ─ wie schon mehrfach ausgeführt wurde (s. kap. Pristava), hat Patriarch Peregrin i. das praedium ... in loco, qui vulgo Sitik appel- latus est, um 1136 von den edelfreien heinrich, dietrich und Meinhard [von Pux] für die errichtung eines klosters erworben. in der nachbarschaft von stična lagen umfangreiche Besitzungen der späteren, von Meinhard von Pux abstammenden grafen von weichselburg und anderer Puxer, die alle zu den askuinern gerechnet werden (s. anhang 1). 1145 haben die Puxer Brüder dem kloster auch mehrere ihrer güter an der krka übergeben.249 auf dem wege von stična zur oberen krka stand auch die vor 1141 von den askuinern errichtete Burg šumberk (schönberg).250 einen teil ihres Besitzes um stična scheinen die weichselburger oder ihre askui- nischen Besitzvorgänger auch an Ministerialen und freie gefolgsleute verlehnt oder als entlohnung für geleistete dienste verschenkt zu haben. so erwarb das kloster stična vor 1250 gut von einem ehemaligen Ministerialen der weichsel- burger im rund 4 km von Male Pece entfernten veliki gaber (Hagenbuch).251 und in eben diesem ort besaßen bis 1298 die herren von gurnitz, die offenbar als gefolgsleute der askuiner nach krain gekommen waren, ein allod.252 die gurnit- zer waren schon 1142 am radsberg in kärnten Besitznachbarn des mit einer as- kuinerin verheirateten grafen wolfrat von treffen.253 radsberg-radiše hat eine dem hl. Lambert geweihte kirche. es ist, wie schon mehrfach erwähnt wurde, opinio communis der historiker, dass zumindest der kern der weichselburger Besitzungen in dolenjska auf das erbe nach der hl. hemma, die auch in dolen- jska reich begütert gewesen ist, zurückgeht.254 – Male und velike Pece benachbart ist das dorf artiža vas. dieses wird mit jenem Hartwigisdorf gleichgesetzt,255 das 86844cB676d558ac12572030034F9B3?opendocument 246 uBkr. i, s. 99, nr. 97. Lit.: grebenc, ustanovitev, s. 12, nr. 4; kos, gradivo i, s. 422. 247 grebenc, ustanovitev, s. 108, nr. 145, 146. 248 rsrkd, evidenčna št. 2501: “… prvotno gotska cerkev”. 249 uBstneu i si 2, s. 2, nr. 1: ozipdorff iuxta fluvium gurcae … iii mansi iuxta fluvium gurgke; zur Lokalisierung s. grebenc, ustanovitev, s. 12, nr. 4. 250 kos, Burg, s. 287. 251 grebenc, ustanovitev, s. 22, nr. 2. 252 kos, Burg, s. 114. 253 Mc iii, s. 292 u. 294, nr. 749: wolfrat de ratenstein (treffen) ... Bernhardus de gur- nocia als Zeugen der dotation des klosters viktring (s. anhang 1). 254 dopsch, geschichte salzburgs i/2, s. 230; štih, von der urgeschichte, s. 78. 255 grebenc, ustanovitev, s. 16/17, nr. 12. r. svetina: Zur herkunft sowie zur verbreitung der verehrung des hl. Lambert …84 1190 ein Poppo de albecke dem kloster stična teils verkauft und teils geschenkt hat.256 es könnte sich um ein Lehen des Bistums gurk gehandelt haben, da das rechtsgeschäft vom gurker Bischof dietrich, dem Bruder des genannten Poppo, beurkundet wurde. auch dieser gurker Besitz stammte dann mit hoher wahrschein- lichkeit aus der dotation des einstigen gurker Frauenklosters durch die hl. hem- ma.257 nach Meinung von august jaksch besaßen aber die albecker auch güter aus dem erbe einer askuinerin, das offenbar von der hl. hemma stammte.258 wie dem auch sei, das predium Hartwigisdorf war sicher ursprünglich Besitz der hl. hemma. der ortsname könnte sogar an hemmas um 1036 umgekommenen sohn hartwig erinnern, wenn auch der name hartwig im hohen Mittelalter sehr verbrei- tet war.259 ein hartwig wird auch unter den Zeugen eines später gefälschten tausch- vertrages der hl. hemma († 1045) mit dem salzburger erzbischof Balduin genannt.260 – nur angemerkt sei, dass die hl. hemma nach einer in den jahren 1170/71 gefäl- schten urkunde von ihren gütern in Sounital, die sie an das Frauenkloster gurk in kärnten schenkte, vier villae ausnahm, darunter auch ein Steindorf,261 das al- lerdings heute mit kameno nördlich von šentjur (östlich von celje) identifiziert wird.262 südlich von stična hatten allerdings um die Zeit der gründung des klos- ters stična auch die spanheimer Besitz, denn der kärntner herzog heinrich v. und sein Bruder hermann vertauschten dem kloster stična zwischen 1144 und 1161 32 huben in der ebene beim kloster (in planitie iuxta monasterium Sittich).263 wie die spanheimer diesen erworben haben, ist unbekannt. Bekannt ist allerdings der 1106 beginnende angriff des einflussreichen grafen Bernhard von spanheim auf die askuiner, der ihre Macht in kärnten und krain brach. daher könnte sogar der Besitz der spanheimer in der ebene bei stična bis zum Beginn des 12. jahrhun derts den askuinern gehört haben. Möglicherweise haben die Puxer sogar um 1136 ihren Besitz in stična und vielleicht auch den um Steindorf vor 1145 dem Patriar- chen von aquileja überlassen, um ihn vor dem Zugriff der spanheimer zu retten. eine unklare mündliche Überlieferung im kloster könnte so gedeutet werden.264 es ist jedenfalls auffällig, dass Patriarch Peregrin bei der Beurkundung der klos- tergründung (1136) denen, die es wagen sollten, den eben geschenkten klosterbe- sitz anzugreifen, mehrfach exkommunikation und ewige verdammnis androht. und auffällig ist es auch, dass graf Bernhard von spanheim zwar 1140 bei der gründung des klosters gornji grad als Zeuge auftritt,265 nicht jedoch in den ur- kunden des Patriarchen von 1136 und 1145 für das kloster stična (s. kap. Pris- tava); ebenso wenig andere kärntner spanheimer, obwohl sie wie erwähnt Besitz- 256 Mc i, s. 260, nr. 349. 257 Mc i, s. 258, nr. 348. 258 Mc i, s. 158, nr. 197, anmerkungen. 259 štih, der bayerische adel, s. 46. 260 Mc i, s. 57, nr. 16. 261 Mc i, s. 59, nr. 17. 262 štih, Zgodovinsko, s. 18. 263 grebenc, ustanovitev, s. 15, nr. 8 lit. n. 264 grebenc, ustanovitev, s. 209. 265 uBstneu oB 1 1., s. 1–3. Zgodovinski časopis | 64 | 2010 | 1-2 | (141) 85 nachbarn des klosters waren. die spanheimer gehören erst Mitte des 13. jahrhunderts zu den wohltätern stičnas.266 vor 1169 schenkt zwar ein Bernhard gemeinsam mit seiner gattin ivitta sein allod in Altendorff an stična. aber bereits grebenc ist sich nicht sicher, ob der schenker tatsächlich graf Bernhard gewesen sei, denn dessen gattin hieß kunigunde.267 es kann sich vielmehr um den 1147–1154 bei schenkungen an viktring in gorenjska als Zeuge genannten Bernhard/Weriand de Gurnozia gehandelt haben.268 die beiden 1145 genannten villae Steindorf schei- nen ursprünglich die zwei benachbarten teile eines gleichnamigen, vor 1145 zerteilten hofes gewesen zu sein, wie sowohl die ursprüngliche Bedeutung des grundwortes -dorf 269 des einstigen deutschsprachigen ortsnamens als auch die heutige slowenische Bezeichnung Male und velike Pece vermuten lassen. gab es hier ursprünglich einen größeren hof im Besitz eines adeligen, so ist auch die existenz einer eigenkirche als Zubehör dieses hofes zu erwarten. – dass die ge- gend von Male Pece und veliki gaber bzw. artiža vas schon im Frühmittelalter besiedelt war, lassen archäologische Funde beim Bau der autobahn in den jahren 2002 und 2003 annehmen: 3,5 km östlich der Lambertkirche von Male Pece wur- den zwischen Zagorica bei veliki gaber und Bič reste einer römerzeitlichen, spätantiken, frühmittelalterlichen (altslawischen) und mittelalterlichen siedlung gefunden.270 Zwischen dem Fundort und Male Pece führte eine römerstraße nach südosten. es ist wahrscheinlich, dass diese noch im 12. jahrhundert, also auch von den askuinern, auf ihrem wege zur oberen krka (krainer gurk), weiter benutzt wurde. rund 4,5 km südlich von Male Pece stand die schon oben erwähnte Burg, heute ruine šumberk (asl. 150 a 3) der askuiner. schon durch die räumliche nähe von Male und velike Pece zu šumberk ist zu vermuten, dass die askuiner nicht nur die genannte Burg, sondern auch den hof Steindorf mit einer dem hl. Lambert von Lüttich geweihten eigenkirche errichtet haben. vielleicht war der hof sogar ursprünglich Pertinenz der Burg. auffällig ist jedenfalls, dass auf dem wege der askuiner von ihrer Burg Lebek bis zu ihrer Burg šumberk fast in einer Linie vier orte mit Lambertverehung feststellbar sind, d. h. vače, Pristava nad stično, stična selbst und Male Pece.– während es Lambertkirchen mit Bezug zur hl. hemma bzw. den askuinern gibt,271 lässt sich weder für die Patriarchen von aquileja, noch für die Zisterzienser nachweisen, dass sie die verehrung des hl. Lambert besonders gepflegt und daher Lambertkirchen errichtet hätten. demnach müsste der Patriarch die beiden 1145 an das kloster stična geschenkten Steindorf bereits mit einer Lambertkirche erworben haben. wieso wird diese dann in der urkunde von 1145 nicht genannt? Patriarch Peregrin und auch die Puxer hatten dem kloster grundbesitz zur verbesserung der wirtschaftlichen Lage geschenkt. es lag aber 1145 sicher nicht in der absicht des Patriarchen, dem kloster auch 266 uBkr i, s. 89, nr. 79 und s. 99, nr. 97. Lit.: grebenc, ustanovitev, s. 27, nr. 37. 267 grebenc, ustanovitev, s. 14, nr. 8 und s. 203. 268 Mc iii, s. 522 u. 524, nr. 1377 ii u. viii. 269 schützeichel, althochdeutsches wörterbuch, s. 32. 270 Predovnik, intenzivni. 271 svetina, verehrung, s. 237. r. svetina: Zur herkunft sowie zur verbreitung der verehrung des hl. Lambert …86 eigenkirchen zu schenken. erst 1274 inkorporierte ein Patriarch von aquileja dem kloster stična die Pfarre št. Peter v savinjski dolini und 1389 die Mutterpfarre šentvid, allerdings mit allen Filialkirchen.272 es ist daher naheliegend, dass der Patriarch die eigenkirche von Male Pece 1145 selbst in der hand behielt und sie der Mutterpfarre šentvid unterstellte. aus den oben genannten gründen ist als terminus ante quem der errichtung der ersten Lambertkirche von Male Pece mit einiger wahrscheinlichkeit das jahr 1145 anzusehen. kum auf dem 1231 m hohen Berg kum (asl. 131; B1) bei svibno (schärfenberg) gab es auf dem höchsten Punkt, wo heute ein sendeturm steht, bis 1961 die kirche sv. jošt (st. jodok) und in geringer entfernung auf 1219 m seehöhe die kirche sv. ana, die noch heute besteht.273 diese gehört heute als Filialkirche zur Pfarre dobo- vec. – wie aus einem Pontifikalprotokoll des Bischofs tomaž hren von Ljubljana hervorgeht, waren die beiden kirchen auf dem Berge kum 1603 durch Blitzschläge schwer beschädigt, wieder aufgebaut und 1609 von ihm entsühnt bzw. neu geweiht worden. in der kirche st. agnes hatte er zuvor den hauptaltar geöffnet und darin ein kleines altes, aber unversehrtes gefäß mit reliquien gefunden, das mit dem siegel des Bischofs christoph rauber/ravbar (1494-1536) versehen war. unter den in diesem reliquiar vorgefundenen reliquien befanden sich auch solche der heiligen Bischöfe und Bekenner Martin, wolfgang und Lambert. die kirchen st. jodok und st. agnes waren damals Filialen der Pfarrkirche S. Crucis in Schärf- fenberg/svibno. nach angabe des Bischofs hren gab es in krain keinen älteren wallfahrtsort (concursus peregrinorum, quo alias in Carniola non est antiquior ullus).274 die kirchen auf dem Berge kum sollen schon im 15. jahrhundert großen Zulauf von Pilgern gehabt haben. j. w. valvasor berichtet zu 1688 von 50.000 Pilgern am tag des hl. Bartholomäus; diese kamen auch aus den nachbarländern. die kirche sv. neža ist noch heute Ziel von wallfahrten.275 der Berg kum hat eine dominierende stellung in der Landschaft und wird daher auch „triglav von Zasavje“ genannt. schon auf grund der seine umgebung überragenden Lage des wallfahrtsortes wäre es möglich, dass dort zur Zeit der insbesondere dolenjska schwe r verheerenden türkeneinfälle des 15. und 16. jahrhunderts auch der hl. Lambert um Beistand angerufen wurde. das würde damit übereinstimmen, dass der oben genannte Bischof rauber in Zalog bei golnik 1521 eine Lambertkirche geweiht hat (s. kap. Zalog). in den visitationsprotokollen des Bistums Ljubljana des 17. jahrhunderts sind mehrere visitationen (1631, 1668) der beiden Filialkirchen auf dem Berge kum und der Pfarrkirche von svibno verzeichnet; diese eintragungen enthalten jedoch keinerlei weitere hinweise auf eine Lambertverehrung in den 272 grebenc, ustanovitev, s. 36, nr. 67 und s. 80, nr. 265. 273 Petrič, Franci: slovenske božje poti, Ljubljana 2008, s. 221. 274 höfler, gradivo, s. 98-100. 275 Petrič: Podružnična; www.kam.si/romarske_cerkev/kum.html Zgodovinski časopis | 64 | 2010 | 1-2 | (141) 87 genannten kirchen.276─ nach dušan kos war der raum um Laško (tüffer) und svibno, die Burg wurde vor 1169 errichtet, erbe der askuiner nach der hl. hemma. svibno scheint im 12. jahrhundert in der hand der Puxer gewesen zu sein. vor 1169 heiratete ein vielleicht aus kärnten oder rheinfranken stammender konrad, der erste bekannte schärfenberger, eine askuinerin. dadurch kamen die namen Leopold und wilhelm in die Familie der schärfenberger.277 auch heinz dopsch hält offenbar die abstammung der schärfenberger von den edelfreien von Pux für möglich.278 konrad von schärfenberg wird 1169 in einer urkunde des Patriarchen ulrich ii. neben mehreren Puxern als wohltäter des klosters stična genannt.279 soferne die von Bischof rauber in den altar eingeschlossenen reliquien von ihm auf dem Berge kum vorgefunden worden sind, gab es dort eine wesentlich ältere verehrung des hl. Lambert, die durch die Puxer oder die ehe des genannten konrad in den raum svibno gekommen sein kann. die schärfenberger hatten auch enge Beziehungen zu den grafen von heunburg, die zur verwandschaft der askuiner gerechnet werden und ober deren einstiger stammburg in kärnten eine romani- sche Lambertkirche steht.280 1293 kämpfte und fiel der schärfenberger wilhelm ii. in der schlacht am wallersberg in kärnten als Mitstreiter des grafen ulrich von heunburg.281 trotzdem kann über den umfang und den Beginn der einstigen Lambertverehrung im raum svibno nur spekuliert werden. (Spodnja) Štajerska (Slowenische Steiermark, untersteiermark) Skomarje in dieser region gibt es heute nur eine Lambertkirche in skomarje (asl. s. 65, B3) unweit von slovenske konjice (gonobitz). Zudem hat es je eine Lambert- reliquie in der ehemaligen Filialkirche und nunmehrigen Pfarrkirche sv. katarina in spodnja kapla na kozjaku (asl. s. 15, a3 ) sowie in der zur Pfarrkirche in hoče (kötsch) gehörigen Marienkapelle von Betnava (asl. s. 42, a3) gegeben. die genannten kirchen gehören heute alle zum erzbistum Maribor (Marburg). die dem sv. Lambert ardenski škof in mučenec, d. i. dem hl. Bischof und Märtyrer Lambert von Lüttich, geweihte Pfarrkirche sv. Lambert in skomarje (skommern), gemein- de Zreče (retschach),282 unweit von slovenske konjice gehörte zum Zeitpunkt der ersten nennung der kirche (s. unten) als Filiale zum vikariat vitanje (weitenstein) der Mutterpfarre st. Martin bei slovenj gradec (windischgraz) und mit diesem 276 Lavrič, vizitacije, s. 175. 277 d. kos, Burg, s. 276-279. 278 dopsch, stifterfamilie, s. 121. 279 grebenc, ustanovitev, s. 14 , nr. 8. 280 dehio kärnten, s. 275. 281 Mc vi, s. 164, nr. 250. 282 družina, št. 29, letnik 2008. r. svetina: Zur herkunft sowie zur verbreitung der verehrung des hl. Lambert …88 zum archidiakonat unterkärnten des Patriarchats aquileja.283 skomarje gehörte noch 1782 zur Pfarre vitanje. die vogtei des vikariats vitanje und damit auch der Filialkirche in skomarje übte die gurker herrschaft vitanje aus.284 das nur weni- ge kilometer von skomarje entfernte slovenske konjice gehörte bereits zum ar- chidiakonat saunien des Patriarchats. die ostgrenze des archidiakonats unter kärnten deckte sich noch im 12. jahrhundert mit der ostgrenze der kärntner grafschaft jaun.285 die heutige kirche von skomarje zeigt deutlich mehrere Baustufen; so wurde ein spätgotisches Presbyterium an ein älteres, rechteckiges kirchenschiff angebaut. weitere bauliche veränderungen erfolgten im 17., 18. und 19. jahrhun- dert.286 – die erste direkte, auf uns gekommene urkundliche nennung der kirche sv. Lambert in skomarje stammt aus dem jahre 1389,287 die erste indirekte nennung wird mit 1313 angegeben: in diesem jahr beurkundet der adelige Friedrich von Chuengsperch (kunšperk, königsberg an der sotla) den verkauf von 4 huben an den abt von gornji grad (oberburg). als Zeugen werden u. a. Herr Pabe von Sand Lamperth, Herr Gottschalch und nochmals Herr Gotschalch von Sand Lamprech (sic!) genannt.288 diese 1313 nach St. Lamprecht (skomarje) benannten drei ur- kundszeugen waren offensichtlich standesgenossen des Friedrich von kunšperk und vermutlich wie er gurker Lehensträger. kunšperk zählte 1251 zu den fünf hauptlehen des Bistums gurk.289 skomarje gehörte schon lange vor 1313 zur gurker herrschaft vitanje (weitenstein), die ebenso wie die herrschaft Lušperk (Luchsberg) südlich von skomarje (asl. s. 65, B3) bis 1783 gurker Besitz blieb.290 das Bistum gurk in kärnten hatte den Besitz um vitanje nach der aufhebung des von der hl. hemma von gurk errichteten Frauenklosters in gurk (vor 1072) erhal- ten. hemma hatte ihn von ihrem 1036 ermordeten gatten wilhelm ii. geerbt, dem sohn des grafen wilhelm i.,291 der diesen Besitz von kaiser otto ii. geschenkt bekommen hatte.292 er reichte nach hans Pirchegger vom Berg Planinka nördlich von sl. konjice (1391 m, asl. s. 65, a1) bis zur höhe der Berge Brezen (wresnitz) und stenica (sö. v. vitanje).293 der Besitz des gurker Bischofs in skomarje ist erstmals 1404 im ersten erhaltenen urbar der gurker Bischöfe unter dessen um- fangreichen Besitzungen in der gegend von vitanje verzeichnet.294 dieser Besitz geht, wie oben erwähnt wurde, zweifelsfrei auf die hl. hemma († 1045) zurück. Mittelpunkt der verwaltung dieses gurker Besitzes war vitanje.295 – wer die kir- 283 Mc vi, s. 227, nr. 328; Mc viii, s. 198, nr. 683. Lit.: Pirchegger, erläuterungen, s. 136, Zi. 312. 284 straka, verwaltungsgrenzen s. 288-289. 285 Pirchegger, erläuterungen, s. 187-189. 286 rsrkd, evidenčna št. 3362. 287 Blaznik, slovenska štajerska, s. 286. 288 regesten des herzogtums steiermark, s. 158, nr. 581. 289 kos, Burg, s. 49. 290 wadl, das wirtschaftliche erbe, s. 57-58. 291 štih, Zgodovinsko, s. 16. 292 d. o. ii., nr. 235. 293 Pirchegger, herrschaften, s. 5; ders., untersteiermark, karte im anhang. 294 wiessner, gurker urbare, s. 260-261. 295 s. anm. 290. Zgodovinski časopis | 64 | 2010 | 1-2 | (141) 89 che in skomarje errichtet hat ist ebenso unbekannt wie ihr errichtungszeitpunkt. Für die Bestimmung des alters der ersten, dem hl. Lambert geweihten kirche von skomarje ist wiederum die Berücksichtigung der Lage der kirche hilfreich: durch vitanje und südlich an skomarje vorbei führte schon in der römerzeit eine wich- tige straße von virunum richtung Ptuj (Poetovio, Pettau) bzw. celje (celeia, cilli). diese straße war durch das ganze Mittelalter hindurch eine wichtige ver- kehrslinie.296 der heutige ort skomarje mit der Lambertkirche liegt relativ geschütz t ober dem im Mittelalter durch feindliche einfälle oft gefährdeten talboden auf rd. 950 m seehöhe auf einem sonnigen südhang mit freiem Blick zu den einstigen Burgen vitanje und konjice sowie zur auch in der spätantike besiedelten Brinjeva gora297 und über die nach osten offene ebene bis zur donačka gora (donatiberg) an der heutigen kroatischen grenze. die Lage der kirche ist wie geschaffen für eine mittelalterliche wacht- und signalstation. skomarje war bis 1147 auch grenz- gebiet, denn bis zu diesem jahr bildete die dravinja (drann) die ostgrenze der kärntner grafschaft jaun.298 Bedenkt man, dass kaiser otto ii. das gebiet um vitanje schon 980, also nur 25 jahre nach der schlacht am Lechfeld mit den ungarn, an den grafen wilhelm i. geschenkt hat, ist unverkennbar, dass diesem hier die sicherung der reichsgrenze gegen einen möglichen ungarneinfall übertragen wurde. dazu benötigte er siedler, befestigte Plätze und ein gutes wacht- und si- gnalsystem. im skomarje nahe gelegenen Brezje pri Zrečah wurde ein größeres gräberfeld archäologisch erforscht, das Funde aus dem 8. – 11. jahrhundert ergab299 und ivan stopar schließt für die nahe gelegene kirche von Zgornje Zreče (ober- rötschach) sogar karolingerzeitlichen ursprung nicht aus.300 dass skomarje schon in der römerzeit besiedelt war, beweisen archäologische Funde.301 es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass auch zur Zeit des genannten wilhelm i. oder zumin- dest seines sohnes, des Markgrafen wilhelm ii., dem die könige heinrich ii. und konrad ii. 1016 bzw. 1025 noch weiter südlich umfangreiches reichsgut zur er- schließung und verteidigung geschenkt haben,302 in skomarje eine siedlung und eine signalstation bestand. die errichtung einer dem hl. Lambert als „wächter des Landes“ geweihten eigenkirche würde gut zu dieser situation passen. dazu komm t, dass graf wilhelm ii., der gatte der hl. hemma, mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit ein besonderer verehrer des hl. Lambert von Lüttich war;303 möglicherweise war das auch schon sein vater. die beiden sind höchstwahrschein- lich zumindest in weiblicher Linie nachfahren der zur Zeit arnulfs „von kärnten“ 296 Pirchegger, herrschaften, s. 10. 297 ciglenečki, results and Problems, s. 295. am rand der Brinjeva gora stand nach kos, Burg, s. 326 auch die Burg Freudenberg. 298 Posch, Besiedlung, s. 43, 53. 299 korošec, arheološka slika, s. 18, nr. 23. 300 stopar, karolinška arhitektura, s. 31, 66. 301 Zu den archäologischen denkmälern der gemeinde Zreče gehört auch ein römischer grabhügel in skomarje: uradni list republike slovenije, št. 86/1998 v. 18. 12. 1998, 4. člen št. 3.1. 302 d. h. ii., nr. 346 u. d. ko. ii., nr. 32. 303 svetina, verehrung, s. 241. r. svetina: Zur herkunft sowie zur verbreitung der verehrung des hl. Lambert …90 in karantanien und dem westlichen Pannonien bedeutsamen wilhelminer.304 die gurker kirche hat auf ihren auf die dotation des 1043 von der hl. hemma gestif- teten Frauenklosters in gurk zurückgehenden und von der gurker kirche koloni- sierten riesigen Besitzungen im südosten der heutigen region štajerska (d. h. das gebiet nördlich und östlich von celje, kozjansko, Bizeljsko) sonst nirgends eine Lambertkirche errichtet, scheidet also als gründerin der Lambertkirche von sko- marje aus.  dafür, dass die Lambertkirche von skomarje nicht erst 1313, sondern zumindest schon im 12. jahrhundert bestanden hat, gibt es offenbar noch einen bisher nicht beachteten urkundlichen Beweis: im jahre 1157 ist ein Nudungus de sancto Lamberto Zeuge einer schenkung einer gurker Ministerialin an ihren standesgenossen, den kleriker heinrich, von gut bei gurk.305 wenig später schenkt dieser heinrich das erworbene an das gurker domkapitel. einer der Zeugen ist ein Nůdungus und sein sohn Lambertus.306 1158 bezeugt ein Nudung, er wird unter den liberi (Freien) angeführt, wiederum eine gurker urkunde, und zwar zusammen mit gurker Ministerialen, darunter einigen aus dem heutigen slowenien, und ein Lambertus.307 1161 treten ein Nvdungus und sein sohn Gebehardus in gurk gemeinsam mit Ernestus de Pilstain sowie Hermannus de Wolchenburch308 in einer urkunde, die gurker Besitz im heutigen slowenien betrifft, als Zeugen auf.309 nudung erscheint auch in einer 1196-1200 gefälschten gurker urkunde mit der jahresangabe 1164 unter zahlreichen Zeugen vor einem wodelscalcus de witen- steine.310 dass sich nudung nicht nach der gurk nahe gelegenen Lambertkirche in Pisweg genannt haben kann, ist offensichtlich, weil schon 1121 der ortsname Pisweg (in loco Pisiuuih) bezeugt ist311 und diese kirche schon 1169 als ecclesia sancti Lamberti martyris Pisiwic,312 also mit angabe des ortsnamens, genannt wird. auch 1191 und 1196 wird ein Hartwicus de Piswich in gurker urkunden erwähnt.313 eine herkunftsbezeichnung nach dem kloster st. Lambrecht in der obersteiermark ist wohl ebenfalls auszuschließen,314 zumal nudung immer wieder gemeinsam mit gurker Ministerialen auftritt. nudung trägt einen seltenen, aber aus der heldensage bekannten namen. das Bistum gurk war bemüht, auch seinen Besitz um vitanje und sl. konjice militärisch durch Burgen (alt-weitenstein schon um 1100, Luchsberg, Freudenberg bei Zreče) zu sichern, umso mehr, als es noch im 12. jahrhundert immer wieder zu kämpfen mit den ungarn kam,315 und diese 304 štih, Zgodovinsko, s. 16. 305 Mc i, s. 161, nr. 199. 306 Mc i, s. 162, nr. 200. 307 Mc i, s. 164, nr. 201. 308 obla gorica: gurker Besitz in dolenjska. 309 Mc i, s. 172, nr. 216. 310 Mc i, s. 189, nr. 243. 311 Mc iii, s. 227, nr. 564. 312 Mc i, s. 196, nr. 256. 313 Mc i, s. 261, nr. 350 u. s. 270, nr. 367. 314 kein eintrag im index des uBst. 315 komac, od mejne grofije, s. 124. Zgodovinski časopis | 64 | 2010 | 1-2 | (141) 91 Burgen als Lehen zu vergeben316 Zu diesem verteidigungssystem gehörten mit ziemlicher sicherheit auch geeignete signalplätze wie etwa skomarje. so kann auch der Freie nudung als Lehensträger des gurker Bischofs aus dem gurktal nach skomarje gekommen sein, wo er sich bei der schon bestehenden Lambertkirche ansiedelte. der hl. Lambert wurde damals wohl noch als „Landwart“ verehrt, weshalb offenbar nudung sogar einem sohn den namen des kirchenpatrons gab. nudungs Beziehungen zum herkunftsgebiet blieben aber aufrecht. weil er nach der Lambertkirche und nicht nach der gegend skomarje benannt wurde, muss er in deren unmittelbarer nähe ansässig gewesen und die kirche weitum und schon lange bekannt gewesen sein. das gleiche gilt auch für die herkunftsbezeichnung der 1313 genannten niederen adeligen. da der in skomarje geborene volksdichter und sänger jurij vodovnik († 1858) von skomarje sagt: Tam je mesto Cokelburg/ Tja ne pride nekdar Turk317 (dort ist der Platz cokelburg, dorthin kommt der tür- ke niemals), kann es zu seiner Zeit sogar noch eine erinnerung an eine vergange- ne Burg und die besondere strategische Position des kirchhügels von skomarje gegeben haben. als terminus ante quem der errichtung der kirche von skomarje ist mit sicherheit das jahr 1313, mit einiger wahrscheinlichkeit aber sogar schon das jahr 1043, d. i. das jahr der ausstattung des von der hl. hemma gegründeten Frauenklosters gurk mit den vom Markgrafen wilhelm ii. ererbten gütern, dessen Besitz 1072 an das Bistum gurk überging, anzusehen. Betnava eine Lambertreliquie in Betnava (asl. s. 42, a3): im jahre 1511 weihte der Lavanter Bischof Peurl in Betnava/Wintenaw eine kapelle zu ehren der seligen jungfrau Maria und den darin befindlichen altar zu ehren der seligen jungfrau Maria, des apostels Paulus und des hl. sebastian. in den altar wurden reliquien S. Lamperti et sancte crucis et unum Agnus dei eingeschlossen. auffällig ist, dass hier nur eine heiligenreliquie, eben die des hl. Lambert, hinterlegt wird. die genannte kapelle unterstand der Pfarrkirche st. georg im nahe gelegenen hoče (kötsch).318 nach ivan stopar stammt das heutige schloss Betnava aus dem 16. jahrhundert, wurde aber offenbar an stelle eines früheren Bauwerks errichtet.319 der ort Bet- nava ist erstmals 1319 als Wintenau urkundlich nachweisbar und ab 1378 wird wiederholt ein Paltram von Wintenaw erwähnt.320 1338 soll in Betnava ein adelshof bestanden haben.321 ob die kapelle 1511 neu errichtet oder nur umgestaltet worden war, lässt sich nicht klären.322 Betnava ist jedenfalls alter siedlungsboden: in der 316 kos, Burg, s. 49. 317 karo, Zgodovina Zreč, s. 8; www.Zgodovina_Zrec_in_razvoj_turizma[1].pdf 318 veselsky, konsekrationsberichte, s. 48, nr. 122-123. 319 stopar, Burgen und schlösser, s. 114-116. 320 Blaznik, slovenska štajerska, s. 41. 321 kos, Burg, s. 40. 322 Mlinarič, Betnava, s. 13. r. svetina: Zur herkunft sowie zur verbreitung der verehrung des hl. Lambert …92 umgebung des schlosses wurden zahlreiche römische Funde gemacht323 und 985 schenkte könig otto iii. über intervention des kärntner herzogs heinrich dem grafen rachwin 15 königshuben im nur wenige kilometer vom heutigen schloss Betnava entfernten ort Razuuai, das ist das heutige razvanje (rosswein).324 um 1100 hat dann graf Bernhard von spanheim dem kloster st. Paul im Lavanttal den stadelhof Razwei und die befestigte siedlung radvanje,325 offensichtlich erbe nach seiner Mutter hadwig,326 geschenkt. der genannte stadelhof soll nach jože Mlinarič mit dem heutigen Betnava gleichzusetzen sein.327 und zwischen 1107 und 1120 vertauschte der Bruder des grafen Bernhard, Markgraf engelbert von istrien, dem kloster st. Paul seinen ererbten teil des hofes und der kirche Razwei.328 die kirche von razvanje ist heute dem hl. Michael geweiht; sie ist eine Filialkirche der großen, bereits 1146 genannten Mutterpfarre hoče (kötsch).329 die Fragmente von Flechtwerksteinen an der hoče benachbarten Marienkirche von slivnica pri Mariboru330 lassen erkennen, dass dort schon in der späten karolingerzeit eine kirche gestanden hat, die wohl nach 907 von den ungarn zerstört worden war. die entdeckung von frühmittelalterlichen/altslawischen gräbern an mehreren orten im raum radvanje-slivnica, so auch in spodnje hoče,331 beweist die Besiedlung dieses gebietes schon im 8. und 9. jahrhundert. radvanje, hoče und slivnica liegen am ostrand des Pohorje(Bachern)-gebirges und zugleich am westrande einer weiten ebene, dem dravsko Polje (draufeld) und haben daher immer wieder, so noch um 1100332 und erst recht wieder in der türkenzeit, durch feindliche einfälle schwer gelitten. das dem schon 985 genannten razvanje benachbarte radvanje wurde ohne Zweifel bei der wiedergewinnung des raumes östlich des drauwaldes, die von karantanien aus erfolgte, nach 970 für das reich wichtig. da in kärnten bis 1100 schon vier Lambertkirchen urkundlich nachweisbar sind,333 wäre es eigent- lich zu erwarten, dass bei der genannten wiedergewinnung schon auf grund der strategischen Lage etwa bei radvanje oder der vor 1124 errichteten Burg hompoš (haus am Bacher)334 bei hoče auch dem hl. Lambert als „Landwart“ eine eigen- kirche errichtet worden wäre. hans Pirchegger vermutete sogar, dass das gebiet um Maribor (Marburg) bis 1106 unter der Leitung des gurker hauptvogtes und grafen werigand,335 eines askuiners, der 1093 westlich von Maribor 2 huben an 323 Mlinarič, Betnava, s. 11 324 d.o iii.22: quindecim mansos regales in villa razuuai. 325 Mc iii, s. 197, nr. 500. 326 ebner, traungauer, s. 282. 327 Mlinarič: Betnava, s. 11. 328 Mc iii, s. 218–219, nr. 539. 329 Pirchegger, erläuterungen, s. 138, nr. 321. 330 vorromanische Flechtwerksteine an der süd- und ostseite der kirche außen s. stelé, vorromanisches, s. 310 und anm. 1; höfler-štefanac, arhitektura, s. 37. 331 vodopivec, Zgodovina, s. 22. 332 s. anm. 328: … loca... crebra hostium irruptione devastata ... fuerant .. 333 svetina, verehrung, s. 231-242. 334 kos, Burg, s. 341. 335 Pirchegger, erläuterungen, s. 188. Zgodovinski časopis | 64 | 2010 | 1-2 | (141) 93 das kloster st. Paul schenkt,336 gestanden hätte. da graf weri[g]and ab 1106 Macht und Besitzungen an graf Bernhard von spanheim/Marburg verlor (s. kap. kapla na kozjaku) und keine anhaltspunkte für eine Lambertverehrung der spanheimer zu finden sind, wäre als terminus ante quem der Übertragung der Lambertverehrung aus kärnten das jahr 1106 anzusetzen. die ungünstige Quellenlage macht allerdings den Beweis derzeit unmöglich. kapla na kozjaku Für die heutige Pfarrkirche kapla na kozjaku in spodnja kapla (asl. s. 15, a3), die der hl. katharina von alexandria geweiht ist, lässt sich das einstige vorhan- densein einer altarreliquie des hl. Lambert nachweisen: im jahre 1535 weihte der seckauer Bischof renner neben der Pfarrkirche st. georg am Rembsneckh auch deren filialem eccl. S. Catharine ad Rembsneckh. in den hauptaltar der genannten katharinenkirche wurden neben reliquien vom hl. kreuz sowie des erzmärtyrers stefan auch reliquien der heiligen Laurentius, Lampertus, nikolaus, katharina, Margaretha und ursula mit gefährten eingeschlossen. die weihe der beiden kirchen war durch die beim türkeneinfall von 1532 erlittenen schäden notwendig geworden. es war üblich, in entweihten kirchen vorgefundene altarreliquien bei der neuerlichen weihe wieder zu verwenden, wie das offenbar auch in kapla der Fall war.337  die kirche in spodnja kapla (unter-kappel) wird erstmals 1372 erwähnt338 (siehe auch unten). der heutige kirchenbau stammt aus dem 19. jahrhundert, denn die kirche wurde nach einem Brand im jahre 1813 wieder aufgebaut, lässt allerdings keinerlei ältere stilelemente erkennen. selbst wenn die oben genannte Lambertreliquie aus einem profanierten altar der katharinenkirche stammte, ist das allein noch kein Beweis für eine besondere Lambertverehrung in kapla. erklärungsbedürftig ist dann allerdings das frühe und noch heute gegebene mehrfache vorkommen des vulgar- und Familiennamens Lampre[c]ht/Lampret/Lampred im gebiet von kapla: im urbar des klosters st. Paul im Lavanttal von 1372 ist unter der Überschrift Predium sancti Pauli in monte Remmsnik umfangreicher Besitz des klosters, der von walter Fresacher überwiegend in den katastralgemeinden Zgornja und spodnja kapla lokalisiert wurde, ausgewiesen.339 dabei wird auch erstmals zur Lagebestimmung von huben prope Cappellam angegeben.340 ebenda (ibidem) hat auch ein Michel eine halbe hube, von der er an stelle eines Lampreht abgaben leistet.341 das älteste, 1289 angelegte urbar des klosters weist die Besitzungen in Remsnych getrennt nach solchen unter der vogtei der herr- schaft Mahrenberg (radlje) und solchen ohne vogtei aus. unter letzteren ist auch 336 Mc iii, s. 195, nr. 498: duos mansos trans silvam aput celnitz. 337 veselsky, konsekrationsberichte, s. 88-89, nr. 645, 651-652. 338 Blaznik, slovenska štajerska, s. 193. 339 Fresacher, st. Paul, , s. 276-287, nrn. 1482-1542. 340 Fresacher, st. Paul, s. 286, nr. 1539: jacob am Bidentz ... prope cappellam. 341 Fresacher, st. Paul, s. 286, nr, 1540. r. svetina: Zur herkunft sowie zur verbreitung der verehrung des hl. Lambert …94 ein Bauer Lampreht ohne nähere ortsangabe genannt;342 vielleicht ist er identisch mit jenem Lamprecht, der im urbar von 1372 als vorbesitzer des obigen Michel genannt wird. vorbesitzer wurden aus gründen der rechtssicherheit oft noch nach jahrzehnten angeführt. nach dem atlas slovenije von 1992 (Bl. 15, a3) gibt es 2,5 km östlich und 2 km westlich der kirche sv. katarina in kapla einen Bauern Lampreht und einen Lamprehtov vrh sowie einen Lamprehtov potok. der genannte atlas weist auch südlich von kapla zu beiden seiten der drau noch mehrere Bau- ern mit dem vulgarnamen Lampreht aus (asl. s. 39, a1; 40, a3).  das kloster st. Paul im Lavanttal (gegründet 1091) hat um die Mitte des 12. jahrhunderts aus dem Besitz des grafen Bernhard von spanheim und seiner Frau kunigunde das gut Vrezen/Brezna an der drau (asl. s. 39, B1) samt Zubehör erworben. 1184 gehörte zu diesem auch die ecclesia Vrezen und der umliegende drauwald mit den dazu gehörenden Mansen. wie otto Lamprecht betont, hatte st. Paul mit Beginn des 13. jahrhunderts bereits den gesamten Bereich des remschnikberglandes, also auch spodnja und Zgornja kapla, besessen und besiedelt, wobei jedoch nach seiner Meinung die herkunft des klostergutes auf dem nordteil des remschnik ungeklärt ist.343 das gebiet des heutigen kapla hat ab 1201 zur Pfarre bei der von st. Paul neu errichteten kirche sv. jurij (st. georg) am remšnik gehört. der neue Pfarrspren- gel wurde aus der Mutterpfarre Lavamünd eximiert, die bis dahin bis zum schon 1093 genannten Bach Črmenica/ Wodemunde, wudmat (asl. s. 40, a1) gereicht hatte.344 wenn auch die bedeutende siedlungstätigkeit des klosters am remšnik unbestreitbar ist, scheint es gerade in dessen nordteil mit kapla ursprünglich einen anderen grundherrn gegeben zu haben: nach einer st. Pauler traditionsnotiz hat das kloster zwischen 1193 und 1220 dem reimbert von Mureck, der damals die herrschaften arnfels und schmirnberg besaß, 60 Mark und ein Pferd gegeben hat, damit er auf sein predium in Remsnik verzichte.345 otto Lamprecht nimmt an, dass der genannte Besitz dem wert von mindestens 60 huben entsprochen hat.346 dieser reimbert gehörte der ursprünglich hochfreien sippe der trixner an347 die zur verwandtschaft der hl. hemma gezählt,348 aber 1147 unter den an die traungauer, die Markgrafen der späteren steiermark, vererbten Ministerialen des grafen Bern- hard von spanheim genannt wird349 1252 gab die tochter des genannten, schon verstorbenen reimbert von Mureck von ihrem eigen als schadensgutmachung 9 Feuerstätten bei schmirnberg an st. Paul.350 demnach kann auch das von st. Paul beanspruchte predium in Remsnik ursprünglich freies ererbtes eigen gewesen sein, das die trixner etwa nach dem angriff des grafen Bernhard auf die Besit- zungen der askuiner ab 1106 (siehe unten) von ihm zu Lehen nehmen mussten. 342 Fresacher, st. Paul, s. 52, nr. 501. 343 Lamprecht, Besitz, s. 336. 344 Mc iii, s. 590, nr. 1510. 345 Mc iii, s. 546, nr. 1421 vii. 346 Lamprecht, Besitz, s. 336. 347 jaksch, Mc iv/2, anhang iX. 348 dopsch, stifterfamilie, s. 110-111. 349 ebner, traungauer, s. 291. 350 Mc iv/1, s. 465, nr. 2586. Zgodovinski časopis | 64 | 2010 | 1-2 | (141) 95 dieses Predium hat schon auf grund seines umfanges ziemlich sicher einen hof als Mittelpunkt gehabt, der durchaus in spodnja kapla gestanden sein kann. die späteren ortsbezeichnungen ober- und unter-kappel lassen jedenfalls auf einen ursprünglich einheitlichen güterkomplex schließen. stimmt diese annahme, dann ist auch mit der existenz einer eigenkirche bei diesem hof vor 1200 zu rechnen. dafür, dass es diesen hof wahrscheinlich in spodnja kapla gab, spricht auch die bis 1147 gegebene strategisch bedeutsame eckposition des ortes: der bei spodnja kapla entspringende und östlich des ortes durch den wurmatgraben nach süden zur drau fließende Bach Črmenica bildete die ostgrenze der ursprünglichen grafschaft jaun und damit des herzogtums kärnten im drautal351 wie auch noch später die ostgrenze des salzburger archidiakonats unterkärnten352 und nur rd. 1 kilometer nördlich der heutigen kirche st. katharina grenzte das herzogtum kärnten an die (obere) karantanische Mark. vom nordrand der schüsselartigen, kleinen hochfläche von kapla, an diesem verläuft heute die slowenisch-österreichische grenze, hat man eine hervorragende sicht nach norden auf das 400 Meter tiefer gelegene tal. durch dieses führt eine alte verkehrsverbindung von Leibnitz zur ehemaligen Burg arnfels, bei der st. Paul schon vor 1193-1220 Lehen vergab,353 und zur ruine schmirnberg bei Leutschach. von schmirnberg aus konnte man ohne besondere schwierigkeiten und ohne den entfernteren radelpass zu benützen, entweder nach kapla oder entlang des ožbaltski potok zur via regia (königsstraße354 im drautal gelangen. nicht nur die Lage, sondern auch der ortsname kapla spricht für die errichtung der ersten kirche von kapla jedenfalls vor Übergabe des gutes am Berge remsnik, also vor 1193, denn von den drei orten mit dem namen kappel im heu- tigen kärnten werden zwei bereits im 11. und einer im 12. jahrhundert erwähnt355 und um 1050 wird auch schon kappel im sulmtal westlich von arnfels urkundlich genannt356 im Bergland nördlich der drau zwischen dravograd (unterdrauburg) und Brezna gibt es zahlreiche Filialkirchen und selbst st. georg am remšnik war ursprünglich nur eine kapelle, ohne dass die orte oder die gegend kapla genannt worden wären. dass die gegend von kapla nach der einzigen kapelle weitum benannt wurde, beweist daher auch ihre frühe errichtung. – das von reimbert von Mureck an st. Paul abgetretene, schon mehrfach erwähnte Predium schloss im süden an alten Besitz der askuiner im drautal vor dem drauwald an, denn das gebiet von radlje (Mahrenberg) mit seinem bergigen hinterland war bis etwa 1106 als provincia Radelach Besitz des gurker hauptvogtes und grafen weri[g] and.357 der genannte graf hat sein predium ad Radelach und seine dortigen Lehen vor 1139 als sühne für verbrechen, gemeint ist der angriff auf den salzburger 351 dopsch, steirischen otakare, s. 121. 352 Mlinarič, selnica pri Mariboru, s. 119. Pirchegger, erläuterungen, s. 185. 353 Mc iii, s. 551, nr. 1426 Liii. 354 Mc v, s. 215, nr. 344.hinterland war bis etwa 1106 als provincia radelach. 355 eisenkappel-Železna kapla – Mc iii, s. 123, nr. 296; kappel an der drau-kapla ob dravi – Mc iii, s. 421, nr.1123; kappel am krappfeld – Mc iii, s. 109, nr. 258. 356 suB i, s. 230, nrn. 11 u. 12: predium ad chapellun prope sulpam. 357 Mc iii, s. 331-332, nr. 848. r. svetina: Zur herkunft sowie zur verbreitung der verehrung des hl. Lambert …96 erzbischof thiemo358 dem salzburger erzbischof konrad übergeben;359 weriand hatte aber schon zuvor um 1106 durch angriffe des grafen Bernhard von spanheim seinen gesamten übrigen Besitz von radlje bis Brezna ebenso wie auch slovenj gradec an diesen verloren.360 graf Bernhard bemächtigte sich allerdings auch des von weriand an salzburg und von diesem an das stift admont gegebenen Besitzes ohne ihn zunächst zu ersetzen.361 wie oben erwähnt wurde, hat graf Bernhard († 1147) einen teil des den askui- nern im drautal abgenommenen Besitzes (Brezna im drautal) an st. Paul geschenkt und den sohn des grafen weriand, heinrich i. Pris, beauftragt, diesen Besitz nach Bernhards tod an st. Paul zu übergeben, was um 1162 erfolgte.362 dadurch, dass er gerade den askuiner heinrich Pris i. mit dieser Übergabe an ein kloster betraute, wollte der graf wohl verhindern, dass die askuiner nach seinem tod güter, die er ihnen um 1106 entrissen hatte, wieder erwerben konnten.  wenn weriand vor 1106 gerade an der ostgrenze kärntens, am Beginn des drauwaldes, Besitz hatte, ist das wohl kaum Zufall. ihm oder schon seinen vorfahren oblag wohl auch hier die verteidigung gegen einen noch immer möglichen einfall der ungarn.363 und eben diese aufgabe haben höchstwahrscheinlich auch die trixner, viel- leicht sogar gleichzeitig, z. B. durch die errichtung eines hofes und wachtpostens auf der höhe von kapla, übernommen. deshalb ist es unwahrscheinlich, dass das gesamte Bergland am remšnik und daher auch das gebiet von kapla am kozjak erst nach 1162 von Brezna aus durch st. Paul erschlossen worden wäre, wie walter Fresacher meint.364 viel wahrscheinlicher ist es, dass in kapla schon vor 1106 ein von den askuinern errichteter hof mit eigenkirche bestand, den die trixner bis etwa 1200 entweder als allod oder als vom grafen Bernhard stammendes Lehen von st. Paul behaupteten. die hl. hemma hat 1043 im trixner tal eine Lamber- tkirche als eigenkirche besessen, die die mit hemma verwandten trixner365 erbten. schon deshalb ist es nicht unwahrscheinlich, dass die erste kirche in kapla eine dem hl. Lambert als „Landwart“ geweihte eigenkirche war. dass diese kirche dann 1535 der hl. katharina geweiht ist, steht dem nicht entgegen. vermutlich hat st. Paul nach 1200 etwa anlässlich einer neuweihe infolge einer baulichen veränderung die Änderung des Patroziniums veranlasst, wie dies auch bei einer schon 1091 in nächster nähe des kärntner klosters gelegenen Lambertkirche geschah.366 die konservative bäuerliche Bevölkerung von kapla und umgebung scheint trotzdem noch lange „ihrem“ heiligen als hüter des Landes (?) die treue gehalten und noch lange Lambert als taufnamen gewählt zu haben, der auch zum Familiennamen wurde. 358 Mc iii, s. 202, nr. 505, 359 suB ii nr. 196 u. Mc iii, s. 331, nr. 848. 360 Mc iii, s. 202, nr. 505; Mc iii, s. 332, nr. 848. 361 Mc iii, s. 331, nr. 848. 362 Mc iii, s. 392, nr. 1041. 363 ebner, traungauer, s. 283. 364 Fresacher, st. Paul, s. XXii. 365 dopsch, stifterfamilie, s. 110. 366 Mc iii, s. 193, nr. 496; übertragen auf st. Lambert am Lambrechtsberg östl. v. st. Paul. Zgodovinski časopis | 64 | 2010 | 1-2 | (141) 97 koroška (Slowenisches kärnten) Lom der sprachforscher eberhard kranzmayer erwähnt im alphabetischen teil seines ortsnamenbuches von kärnten unter Lamberg, dass die seit 1919 nicht mehr zum österreichischen kärnten gehörige streusiedlung Lom (asl. s. 35, B2) in Mežica dolina (Mießtal) in der slowenischen Mundart šent Łầmpret geheißen habe.367 der verfasser konnte jedoch weder nach dem haupturbar der Pfarre ebern dorf vom ende des 16. jahrhunderts,368 das auch die urbarien der unterstellten kirche n enthält, noch im urbar der herrschaft Bleiburg von 1571,369 noch in anderen schriftlichen Quellen oder durch Befragung vor ort hinweise auf eine einstige Lambertkirche in Lom finden. diese Quellen kennen auch nur den ortsnamen Lom. trotzdem scheint der Personenname Lambert in der gegend früh verbreitet gewesen zu sein, denn schon 1268 werden ein herzoglicher untertan Lambertus in Lom370 bei Bleiburg und 1291 und 1296 mehrmals ein Lamprecht von Bleiburg in urkunden des gra- fen ulrich von heunburg, die gut bei Bleiburg und Libeliče (Leifling) betreffen, genannt.371 1302 gehört dieser Lamprecht ausdrücklich zur dienstmannschaft des heunburger grafen.372 im urbar der herrschaft Bleiburg von 1571 sind unter der Überschrift Misitzer (=Mežica, asl. s. 35, B3) neben dem noch heute bestehenden vlg. Merva am Lom auch drei untertanen jeweils mit dem vornamen Lamprecht angeführt.373 wie schon Zender feststellte,374 tritt der name Lambert als vorname am häufigsten in der nähe einer Lambertkirche auf. die gesuchte Lambertkirche in Mežica dolina könnte jene bis heute nicht zweifelsfrei identifizierte kapelle in einem orte Luchwich gewesen sein, die 1154 angeblich vom Patriarchen von aquileja als eine von zwei Filialkirchen der Pfarre Liwuelich (Libeliče, Leifling) mit dieser an das stift eberndorf übertragen wurde.375 Luchwich ist sprachlich mit dem heutigen, Lom benachbarten weiler Lokovica (asl. s. 35, 36) gleichzusetzen. der weiler Lokovica liegt wie Lom auf einem steilen hügel knapp südlich der einstigen von Celeia nach Juenna führenden römerstraße. eine kirche gab es hier aber offenbar nicht. war Luchwich ursprünglich ein gegendname, der heute nur mehr im ortsnamen Lokovica weiterlebt, kann Luchwich auch der alte name des nahe gelegenen šentanel oder sv. danijel nad Prevaljami (st. daniel am Fettengupf) gewesen sein. dann hätte nicht nur der name des kirchenpatrons den ortsnamen verdrängt, sondern es wäre vorher eine Änderung des Patroziniums der kirche erfolgt. die über dem talboden stehende kirche st. daniel wird erstmals 1437 367 kranzmayer, ortsnamenbuch ii, s. 135. 368 adg Pa eberndorf hs. 70. 369 kLa ha Bleiburg hs. 32b. 370 Mc iv/2, s. 698 nr. 2984, 34. 371 Mc vi, s. 107, nr. 167; s. 117, nr. 185 u. s. 238, nr. 348. 372 Mc vii, s. 58, nr. 148. 373 kLa ha Bleiburg hs. 32b, f. 358, 360, 372, 374. 374 Zender, räume, s. 37. 375 Mc iii, s. 362, nr. 930. r. svetina: Zur herkunft sowie zur verbreitung der verehrung des hl. Lambert …98 als Filiale der Pfarrkirche st. Michael ob Bleiburg-šmihel pri Pliberku genannt.376 sie wurde im 19. jahrhundert neu aufgebaut und zeigt keinerlei mittelalterliche stilelemente. Bei Poljane bzw. šentanel bot das gelände eine letzte Möglichkeit, den Zugang zum jauntal zu sperren. von šentanel (asl. s.36, a2) aus hat man dazu einen guten Überblick und hier saßen auch edlinger,377 was gut zu einer dem „Landwart“ st. Lambert geweihten kirche passen würde. einen gewissen hinweis auf alte Lambertverehrung im gebiet östlich von Bleiburg bietet auch eine weihenotiz des Bischofs hren von Ljubljana (Laibach) aus dem jahre 1611: in diesem jahr weihte der genannte Bischof die von Lom bzw. Lokovica rd. 3 km entfernte, der Pfarrkirche in Bleiburg unterstehende Filialkirche st. Bartlmä in oberloibach-Zgornje Libuče mit drei altären neu. in einem dieser altäre, der den heiligen simon und juda geweiht wurde, wurden auch reliquien S. Lamberti Episcopi et Confessoris eingeschlossen.378 die kirche ist im kern romanisch,379 stand unter der vogtei der herrschaft Bleiburg380 und liegt an einer alten straße ins Mießtal.381 die Pfarre Bleiburg (Pliberk) mit ihren Filialkirchen gehörte seit 1462 zum kärntner teil der diözese Ljubljana.382 die herrschaft Bleiburg war schon vor 1228 und bis 1322 im Besitz der grafen von heunburg,383 ober deren stammburg bei völkermarkt schon 1314 eine noch ältere kirche des hl. Lambert stand.384 die heunburger grafen werden zur verwandtschaft der askuiner gerech- net.385 daher können sie die Lambertverehrung schon vor 1228 in ihre herrschaft Bleiburg gebracht haben. Notranjska (innerkrain) ilova Gora jože Mlinarič erwähnt in seinem werk stiška opatija einen Bericht des abtes Maximilian Mottoch von stična yber des Gottshaus Sittich incorporirten Phar: vndt Filial Khürchen ... in Crain und Steyer aus dem jahre 1667, in dem auch eine Filialkirche sv. Lambert na ilovi gori (am Lamperg) der Pfarre sv. Marija v šmarju pri Ljubljani386 vorkommt. heute gibt es die benachbarten ortschaften velika ilova gora und Mala ilova gora. Mala ilova gora (asl. 148, B3) hat erst seit dem ende 376 klebel, Pfarren und kirchen kärntens ii, s. 52. 377 klebel, von den edlingern, s. 37. 378 höfler, gradivo, s. 139, nr. 330. 379 dehio kärnten, s. 475. 380 Fresacher, erläuterungen, s. 197, nr. 7b. 381 wutte, gerichtsbeschreibungen, s. 25. 382 tropper, vom Missionsgebiet, s. 169; Benedik, Zgodovina cerkve, s. 74. 383 wießner, stadt, s. 865-866. 384 s. anm. 280 u. Mc viii, s. 68, nr. 208. 385 dopsch, stifterfamilie, s. 120. 386 Mlinarič, opatija, s. 839, 846. Zgodovinski časopis | 64 | 2010 | 1-2 | (141) 99 des 20. jahrhunderts eine neu erbaute kirche.387 demnach hat es sich bei der 1667 in ilova gora genannten Lambertkirche mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit um die kirche von velika ilova gora gehandelt. diese hat heute das Patrozinium Presveta trojica (allerheiligste dreifaltigkeit) und ist eine Filiale der Pfarrkirche in kopanj, die zur erzdiözese Ljubljana (Laibach) gehört. die kirche von velika ilova gora wird 1433 erstmals erwähnt und weist spätgotische stilelemente auf.388 im erzbistum Ljubljana gibt es zwar eine reihe von der hl. dreifaltigkeit geweihten kirchen, die aber erst im spätmittelalter (idrija) oder in der neuzeit (z. B. sv. trojica na vrhniku oder in Ljubljana) errichtet wurden. das entspricht auch den verhältnissen in kärnten. hier lässt sich auch feststellen, dass bei einigen kirchen das Patrozinium hl. dreifaltigkeit ein älteres ersetzte bzw. dass es zum Mitpatro- zinium wurde.389 dass ein Lambertpatrozinium durch ein „aktuelleres“ (z. B. hl. augustinus) ersetzt wurde, lässt sich im 17. jahrhundert für die Lambertkirche in st. Lambrecht/semislavče in kärnten, die damals zur diözese Laibach gehörte, nachweisen.390 demnach wurde wahrscheinlich auch in ilova gora etwa im 17. jahrhundert dem nicht mehr „aktuellen“ Lambert-Patrozinium das Patrozinium hl. dreifaltigkeit hinzugefügt, das offenbar schließlich das Lambertpatrozinium ganz verdrängte. der abt verwendete aber offenbar in seiner aufzeichnung von 1667 nur das ältere Patrozinium. – die abtei stična besitzt nach dem urbar des jahres 1505 und ebenso im jahre 1572/1643 im Officium ultra silvam in Lamperg (ilova gora pod Čušperkom) acht Bauern.391 grebenc gibt keinen geschenkgeber dieses Besitzes an, erwähnt aber, dass das von heinrich Pris zwischen 1136 und 1145 an stična übergebene, nicht lokalisierte Ozipdorf unweit von ilova gora gesucht wird.392 Mlinarič erwähnt eine schenkung des engelbert v. auersperg/turjak von 1177 an stična, die in hočevje pod ilovo goro lokalisiert wird.393 das kloster hatte auch Besitz im nicht allzu weit entfernten grosuplje (groslup), der von den schon 1211 genannten Brüdern winter und godefrid de Prissek, einstigen Ministerialen der weichselburger bzw. Puxer,394 stammte.395 unweit von ilova gora stand die um 1160/70 errichtete Burg Zobelsberg/Čušperk, die bis zu deren aussterben (1248) den edelfreien von auersperg/turjak gehörte.396 dieses geschlecht war mit den herren von Machland verwandt, die ebenso wie die Puxer zu den askuinern gezählt werden. auf den Besitzungen der herren von Machland gab es eine vor 1141 errichtete 387 rsrkd, nr. 9823; http://fjzl.web.siol.com/rkd_212/opis.asp?esd=9823. 388 rsrkd, nr. 1906; http://fjzl.web.siol.com/rkd_212/opis.asp?esd=1906. 389 dehio kärnten, s. 1156, register: doppelpatrozinium nrn. 636, 841. nur nr. 1009 auf 1462 datiert. 390 Lavrič, vizitacije, s. 161. die kirche ist 1631 noch dem hl. Lambert, 1685 lt. visita- tionsbericht aber dem hl. augustinus geweiht. dieses Patrozinium hat sich in der Bevölkerung nicht durchgesetzt. 391 grebenc, ustanovitev, s. 105, nr. 71. 392 grebenc, ustanovitev, s. 12, nr. 4, 216. 393 Mlinarič, opatija, s. 71; grebenc, ustanovitev, s. 200. 394 komac, od mejne grofije, s. 133. 395 grebenc, ustanovitev, s. 25, nr. 45, 193. 396 kos, Burg, s. 177. r. svetina: Zur herkunft sowie zur verbreitung der verehrung des hl. Lambert …100 Lambertkirche.397 es besteht aber auch die Möglichkeit, dass die erste kirche von ilova gora von den Puxern von ihrer Burg schönberg/šumberk398 aus schon im 12. jahrhundert oder durch die herren von auersperg vor 1248 errichtet wurde. Primorska (Slowenisches küstenland) Rut in der gemeinde tolmin (tolmein) befindet sich in einer seehöhe von 671 m in rut (nemški rut, deutschruth) bei grahovo im Bačatal die Pfarrkirche sv. Lambert (asl. 102 u. 245); diese gehört zur diözese koper/capodistria. die kirche wird erstmals 1356 ohne nennung des Patroziniums als sitz eines vikars des kapitels von cividale/Čedad erwähnt. 1480 wird die parrochialis ecclesia S. Lamperti in Rutis genannt.399 das heutige kirchengebäude wird als Bau des dritten viertels des 14. jahrhunderts mit veränderungen im 18. und 19. jahrhun- dert beschrieben.400 die erste kirche scheint aber aus holz gewesen zu sein, denn nach dem ergebnis von ausgrabungen hatte die heutige offenbar einen hölzernen vorgängerbau mit einem innen liegenden Priestergrab, der vermutlich schon am Beginn der kolonisation errichtet wurde.401 hinsichtlich des schutzpatrons der kirche scheint es einige unsicherheit zu geben, denn dieser wird heute als abt bezeichnet.402 im jahre 2007 wurde das Patroziniumsfest am 15. 9. gefeiert,403 ein deutlicher hinweis darauf, dass es sich um den hl Lambert von Lüttich/sv. Lambert mučenec, handelt. eindeutig wird das durch die nicht vollständig aufgedeckten, einst zur aufbringung von verputz teilweise abgeschlagenen Fresken aus dem 16. (?) jahrhundert im Presbyterium der kirche: an diesen ist noch erkennbar, dass sie szenen aus der vita des hl. Lambert von Lüttich darstellen. so sieht man z. B. einen in einer kirche oder kapelle vor einem aufgeschlagenen liturgischen Buch betenden Bischof im ornat mit heiligenschein, der von hinten von einem gewappneten an der schulter gepackt und mit einem schwert durchbohrt wird. hinter dem Mörder und außerhalb des gebäudes steht eine anzahl von Männern in rüstung mit langen, nach oben gerichteten Lanzen. eine zweite szene zeigt einen Bischof im ornat, der einen könig belehrt oder rügt. soweit bisher bekann t, ist das der einzige dem hl. Lambert gewidmete Freskenzyklus im alpenraum. höchst- wahrscheinlich entspricht die darstellung der schilderung des Martyriums des hl. Lambert von Lüttich in der im Mittelalter sehr verbreiteten Legenda aurea des 397 urkundenbuch zur geschichte der Babenberger i, s. 217, nr. 166: ecclesia sancti Lamberti in Modminsdorf (Mettensdorf in oberösterreich). 398 kos, Burg, s. 287. 399 höfler, gradivo – Primorska, s. 87. 400 rsrkd, evidenčna št. 3981. 401 schriftliche information in der kirche sv. Lambert in rut. 402 nach družina, abgefragt am 7. 10. 2008: http://www.druzina.si. 403 Zgaga, rut. Zgodovinski časopis | 64 | 2010 | 1-2 | (141) 101 jacopo de voragine.404 demnach müsste auch der belehrte könig der fränkische könig Pippin ii. sein. Abbildung 4: Das Martyrium des hl. Lambert; Ausschnitt aus Fresko in der Kirche von Rut (Aufn. d. Verf.). vor dem Zweiten weltkrieg war der „namenstag“ des heiligen in rut (deutschruth) der wichtigste Feiertag. an diesem tag kehrten verwandte und Freunde aus verschiedensten orten nachhause zurück. in den nachbarortschaften von rut war es üblich, an diesem tag zum hl. Lambert in rut eine wallfahrt zu machen,405 ein letzter nachklang der einstigen Bedeutung von rut als kirchlicher Mittelpunkt und gerichtsort für die ursprünglich 13 deutschsprachigen dörfer im Bačatal.  die gründung der siedlung rut wird einhellig dem Patriarchen Bert- hold von andechs (1218-1256) zugeschrieben, der in der ersten hälfte des 13. jahrhunderts tiroler siedler zur erschließung des mittleren Bača-tales ins Land gerufen hat. rut ist als koritnica eine der vier 1310 urkundlich genannten, deutsch- 404 die Legenda aurea, s. anm. 5. 405 siehe anm. 403. r. svetina: Zur herkunft sowie zur verbreitung der verehrung des hl. Lambert …102 sprachigen orte im Bačatal.406 die Bewohner von rut erinnern sich noch heute an ihre tiroler herkunft. die oft wiederholte Meinung, dass die ersten siedler aus der freisingischen hofmark innichen/san candido im Pustertal gekommen seien, stützt sich auf die bis ins 19. jahrhundert übliche spendung eines „käfergeldes“ an die kirche von innichen.407 ein derartiges käfergeld wurde auch von den zur einst freisingischen herrschaft škofja Loka (Bischoflack) gehörenden Bewohnern von sorica (Zarz) nach innichen geleistet. nun hat Freising das gebiet von sorica aber erst ab 1283 roden lassen,408 hatte also zuvor wohl keinen an den Patriarchen abgebbaren Überschuss an rodungsbauern. wie sprachliche untersuchungen der einstigen deutschen Mundart von rut ergeben haben, stammten die ersten Bewoh- ner von rut und den nachbarorten tatsächlich aus dem tirolischen Pustertal-alta Pusteria.409 eine eingrenzung der herkunft auf die hofmark innichen ist aber schon im hinblick auf den umfang der ansiedlung nicht realistisch. die Leistung des käfergeldes durch die Bewohner von rut und sorica lässt sich zwanglos damit erklären, dass die gesamte Berglandschaft offenbar wiederholt durch das auftreten von großen Mengen an schadinsekten heimgesucht wurde. scheinbar machten daraufhin die Bewohner von sorica eine wallfahrt nach innichen und spendeten dort das „käfergeld“. als die Plage dann aufhörte, folgten diesem Beispiel auch die Bewohner von rut. da die Bevölkerung in beiden orten deutschsprachig war, ist wohl ständiger kontakt der Bewohner über Fußwege anzunehmen. – woher, wenn nicht aus innichen, holte sich der Patriarch die siedler dann? Bis 1209 waren die verwandten des Patriarchen Berthold aus dem hause andechs vögte des Bistums Brixen-Bressanone. Bei Bruneck-Brunico steht die schon im 11. jahrhundert genannte kirche St. Lantpert, heute st. Lambrecht,410 nach der die seit 1170-73 urkundlich nachweisbare, noch bestehende Lamprechtsburg benannt ist.411 die kirche st. Lambert in der Lamprechtsburg ist die einzige Lambertkirche in südtirol-alto adige; sie unterstand wie die genannte Burg jahrhunderte lang der Bischofskirche von Brixen. diese Lambertkirche erhielt um 1200 vom Brixner Bischof ein großes kruzifix, das später zur hl. kümmernis umgestaltet bis in die jüngste vergangenheit das Ziel von wallfahrten war,412 beides wohl ein indiz für die einstige besondere Bedeutung der kirche für die Bevölkerung des Pustertales. es ist naheliegend, dass Patriarch Berthold von seinem amtsbruder, dem Bischof von Brixen-Bressanone, der ja auch in gorenjska Besitzungen hatte, die dem 406 torkar, rut, s. 360. 407 czörnig, sprachinseln, s. 16: „die Leute stammen aus der gegend von innichen im Pustertal, wohin sie ... eine kirchenspende sandten genannt käfergeld ...“. diese ansicht wurde von zahlreichen autoren übernommen. 408 Blaznik, urbarji, s. 49: „na soriško ozemlje je začel 1283 freisinški škof naseljevati tirolske nemce iz okolice innichena, ki so nadaljevali kolonizacijsko delo svojih sorojakov nemškorutarjev na tolminski strani. Produkt te kolonizacije so naselbine sorica ...“. 409 Lessiak-kranzmayer-richter, Mundart, s. 12 u. kartenanhang. 410 redlich, traditionsbücher, s. 118, nrn. 339 u. 340: c. 1075-1090 actum ad sanctum Lantpertum. 411 hausner-schuster, anB, s. 642.: … in castro sancti Lantberti (tr. schäftlarn nr. 163). 412 grießmair-volgger, kirche, Bruneck 1995. Zgodovinski časopis | 64 | 2010 | 1-2 | (141) 103 Patriarchen kirchenrechtlich unterstanden, rodungsbauern aus dem früheren an- dechser vogteigebiet bekam. dass diese selbstbewussten rodungsbauern, denen der Patriarch besondere Freiheiten gewährte, den von ihnen wahrscheinlich schon bisher verehrten heiligen Lantpert als schutzpatron in die Fremde mitnahmen, ist naheliegend. als terminus ante quem der Lambertverehrung in rut ist jedenfalls das todesjahr des Patriarchen Berthold (1258) anzusehen. Anhang 1 Verwandtschaftsverhältnis der in der Arbeit genannten Askuiner (Nach Ljudmil Hauptmann, Grofovi Višnjegorski und Heinz Dopsch, Stifterfamilie) Askuin, Blutsverwandter der hl. Hemma, Graf, Erbvogt d. Gurker Nonnenklosters oo N.N. Starchand I, Erbvogt von Gurk oo N. N. | Hemma Ulrich I. Starchand II. Weriand N. oo Gf. Poppo I. Markgraf an der v. Grec oo Meinhard v. Schönberg/ v. Zeltschach Sann (u. in Krain?) Gurker Vogt Šumberk u.Schwarzenburg/ oo N. N. bis ca. 1130, Črnigrad in Istrien. | Gf. v. Plain N. oo 1. N. v. Kraig oo Mainhard I. v. Ortenburg 2. N. aus der Familie d. Liutolde u. Wilhelme Grafen von Plain Hemma Heinrich I. Bris Dietrich Meinhalm oo Wolfrat v. Treffen, Gf. auf Pux ,1105-1166 von Pux de Creine, | oo N.N. † ca. 1145 ab 1152 v. Weichselburg Ulrich II., Patriarch v. Aquileja | oo Sofia Heinrich II. Bris | oo N.N. Albert, Gf. v. Weichselburg | † 1209 Heinrich III. Bris oo N.N. : | : Sofia v. Weichselburg Schärfenberger/Svibenski? “Markgräfin”, † 1256. oo Heinrich IV. von Andechs, Markgraf v. Istrien, † 1228; dessen Bruder Berthold [V.] war von 1218-1251 Patriarch von Aquileja Anhang 1: r. svetina: Zur herkunft sowie zur verbreitung der verehrung des hl. Lambert …104 Anhang 2 Zgodovinski časopis | 64 | 2010 | 1-2 | (141) 105 Anhang 3 Zum Zeitpunkt des Festes des hl. Lambert in Slowenien nach dem heiligenkalender der katholischen Zeitung družina feiern Personen mit dem namen Lambert am 26. Mai ihren namenstag. diese angabe wird mit informationen über den hl. Lambert von Liège (Lüttich) verbunden.413 anlässlich des jubiläumsjahres 2000 (heiliges jahr) veröffentlichte die katholische kirche sloweniens einen veranstaltungskalender, der den 26. Mai als Fest des hl. Lambert von vence, er war zuerst Benediktinermönch, dann von 1114–1154 abt von vence in Frankreich, und den 17. september als Fest des hl. Lambert von Liège, Bischof von tongern-Maastricht und Märtyrer, ausweist.414 in einigen Lambertkirchen sloweniens wird das Patroziniumsfest, d. i. das Fest des schutzheiligen, um die Mitte des Monats september gefeiert, z. B. in rut und šentlambert, d. h. gerade in kirchen, deren schutzheiliger von der Zeitung druzina mit sv. Lambert, opat, angegeben wird. diese angabe entspricht im hinblick auf den Zeitpunkt des Patro- ziniumsfestes nicht der historischen situation, sondern berücksichtigt vielleicht die tradition der Zisterzienser, denn ein abt Lambert war im 12. jahrhundert abt von Morimond.415 dessen verehrung lässt sich aber im alpenraum nicht nachweisen. Zudem hatten die beiden genannten kirchen im Mittelalter keinen Bezug zu den Zisterziensern. das Martyrologium romanum in der ab 2001 geltenden Fassung kennt den hl. Lambert von vence nicht, gibt aber an, dass in Liége am 17. september das Fest des seligen Lambert, des Bischofs von Maastricht, gefeiert wird. auch das Martyrologium romanum von 1748 enthielt die gleichen angaben.416 Abkürzungen: adg archiv der diözese gurk-klagenfurt in klagenfurt aesl acta ecclesiastica sloveniae agt archiv für vaterländische geschichte und topographie anB altdeutsches namenbuch asl. atlas slovenije bearb. berarbeitet car. i carinthia i, Zeitschrift für geschichtliche Landeskunde von kärnten d. diplom d. arn. die urkunden arnolfs, Mgh diplomata regum germaniae ex stirpe karolinorum iii, (bearb. von Paul kehr, Berlin 1939), 2. unveränderte auflage, Berlin 1956 d. h. ii. die urkunden heinrichs ii. und arduins, Mgh diplomata regum et imperatorum germaniae iii (ed. harry Bresslau, strassburg und hannover 1900-1903), unveränd. nachdruck München 1980. d. h. iv. die urkunden heinrichs iv., Mgh diplomata regum et imperatorum germaniae vi/1 (ed. dietrich von gladiss und alfred gawlik, Berlin 1941). 413 http://www.druzina.si/icd/spletnastran.nsf/all/c17eFac57Bedd8e5c12570660038. 414 koledar dogodkov v sloveniji (2000); www.rkc.si/ad2000/slo2000_09.html. 415 www.breviary.net/martyrology/martcal.htm. 416 www.liturgialatina.org/martyrologium/35.htm. r. svetina: Zur herkunft sowie zur verbreitung der verehrung des hl. 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Lamberta iz Liègea v karantaniji se je avtor posvetil razisko- vanju čaščenja tega svetnika v državah ob južni in vzhodni meji avstrije. največ dokazov za to čaščenje (cerkev, relikvij in romanj) je bilo mogoče najti v sloveniji. tu še danes v sedmih krajih stojijo Lambertove cerkve, tri ali štiri pa so bile očitno opuščene ali pa so jim spremenili patrocinij. Pri petih ohranjenih cerkvah je oziroma je bil patron škof in mučenec sveti Lambert, pri drugih dveh pa to ni tako jasno.417 god tega svetnika se v sloveniji praznuje 26. maja, v nekaterih njemu posvečenih cerkvah pa tudi 17. septembra (gl. Prilogo 2). Poleg Lambertovih cerkev je bilo v seznamih posvetitev iz 16. oziroma 17. stoletja ter v seznamu relikvij iz 18. stoletja mogoče najti tudi osem cerkev, ki niso bile posvečene temu svetniku, a so hranile oltarne relikvije nekega sv. Lamberta. relikvije so le enkrat pripisane mučencu Lambertu, večinoma pa so jih pripisali škofu Lambertu. ti seznami ponujajo zgolj zelo nepopolne informacije o vseh nekdaj obstoječih Lambertovih relikvijah v današnji sloveniji. – Pri predstavitvi razširjenosti Lambertovega kulta na območju slovenije po zgodovinskih provincah (gl. Zemljevid 1) se pokaže, da je največ Lambertovih cerkev in relikvij na gorenjskem; na dolenjskem najdemo dokaze zgolj v in pri stični, za Prekmurje ni nobenih dokazov, za Primorsko in notranjsko je le po en, za koroško en vprašljiv, za štajersko pa dva. slovenske Lambertove cerkve so v uradnih listinah omenjene zgolj naključno; prve tovrstne omembe segajo v 14. stoletje: v njih so te cerkve sprva označene zgolj kot podružnične, stale pa so oziroma še stojijo na območjih, ki so bila vsaj v 12. stoletju že poseljena (edina izjema je cerkev v rutu v Baški grapi). te cerkve najdemo skoraj izključno na pomembnih srednjeveških poteh; tri od njih poleg tega stojijo na višje ležečih krajih, ki so morali v zgodnjem srednjem veku imeti poseben pomen kot stražna in signalna mesta ob nevarnosti napadov. cerkve, ki niso posvečene sv. Lambertu, a so v njih bile njegove relikvije, stojijo na že v srednjem veku pomembnih prometnih poteh, na vse do 12. stoletja pomembnih mejnih območjih ali na pomembnih razglednih točkah. slovenski kraji z Lambertovimi cerkvami kažejo jasne vzporednice z avstrijsko koroško, kjer v vsej avstriji najdemo daleč največje število in tudi najzgodnejše omembe Lambertovih cerkev v uradnih listinah (prve omembe segajo že na konec 10. in v 11. stoletje). Zato je zelo verjetno, da je bilo tudi v sloveniji vsaj nekaj Lambertovih cerkev zgrajenih že v zgodnjem srednjem veku, ko so sv. Lamberta – predvsem med višjim plemstvom – častili kot “varuha dežele”. v zahodni in srednji evropi močno razširjen Lambertov kult je tudi na območju alp okoli leta 1200 zamrl; možnost, da so bile po tem letu postavljene nove Lambertove cerkve, bo zato – z eno razložljivo izjemo (rut, ki ga je pred letom 1256 ustanovil oglejski patriarh Bertold) – treba izključiti tudi za slovenijo. Za širitev čaščenja sv. Lamberta tudi v sloveniji ni skrbela cerkvena oblast (oglej, salzburg) in tudi ne veliki cerkveni zemljiški posestniki (Briksen, Freising, krka na avstrijskem koroškem), temveč plemstvo, in to očitno askvinci – krvni sorodniki in dediči sv. heme krške, na katere je prešel del hemine velikanske dediščine. večina te dediščine je izvirala od heminega leta 1036 umorjenega moža, mejnega grofa viljema ii., ki je bil očitno Lambertov častilec, zato lahko domnevamo, da je prvo Lambertovo cerkev, v skomarjah, morda pa tudi tisto v šentlambertu postavil že on. Lambertove cerkve v Zalogu pri golniku, v vačah, Pristavi in Malih Pecah pri stični so zelo verjetno na svoji poti z avstrijske koroške proti gornji krki v 11. in 12. stoletju postavili prej omenjeni askvinci. vsaj začetke čaščenja Lamberta v stični in njeni okolici je mogoče pripisati določeni veji askvincev – svobodnim gospodom s Puxa, ki izvirajo iz okolice danes gornjeavstrijskoštajerskega samostana sv. Lambrehta, oziroma njihovim potomcem, gro- fom višnjegorskim. tudi za cerkev v Lancovem je mogoče, da so jo že okoli leta 1100 zgradili 417 jasno je pri cerkvah v Lancovem, Zalogu pri golniku, šentlambertu, skomarjah in rutu. nejasno pa pri Pristavi nad stično in Malih Pecah. r. svetina: Zur herkunft sowie zur verbreitung der verehrung des hl. Lambert …114 askvinci. Pozornost vzbuja dejstvo, da Lambertove relikvije v cerkvah, ki mu niso posvečene, najdemo večinoma tam, kjer so askvinci še na začetku 12. stoletja imeli svoja posestva. od ustanovitve stične (1136) oziroma od druge križarske vojne (1147) so se, kot kaže, tudi askvinci preusmerili k čaščenju sv. gregorja kot bojevitega viteškega svetnika. kljub temu je sv. Lamberta tako v sloveniji kot tudi na avstrijskem koroškem kmečko prebivalstvo sprva častilo še naprej, očitno kot zavetnika dežele. najbrž so prav zato po turških vpadih in potresu še okoli leta 1500 in v prvi tretjini 16. stoletja dali prednost novi postavitvi, prenovi in opremi nekaterih Lambertovih cerkev, v drugih cerkvah pa so bile pri posvetitvah oltarjev vključene tudi relikvije sv. Lamberta. Čeprav je za 16., 17. in 18. stoletje izpričanih še nekaj romanj k Lambertovim cerkvam, je bil Lambertov kult v sloveniji očitno že v času Primoža trubarja skoraj nepomemben; trubar je leta 1575 v svojem slovenskem koledarju sicer omenil 61 svetnikov, vendar sv. Lamberta ni bilo med njimi.418 kot izjemo je treba obravnavati dejstvo, da je prebivalstvo iz okolice ruta v Baški grapi še vse do leta 1941 romalo k tamkajšnji Lambertovi cerkvi. Prevod iz nemščine: Anja Naglič 418 Makarovič, Pričevanja, str. 159 in 195.