Laibachcr Zeitung. D ^K 92. Samstag am 1. August KAHO. Wien. 3" der »Gegenwart« vom 28. Juli lesen wir unter d"n Artikel «Wien:« Am 25. Juli um l l Uhr Vormittags trafen Se. k. k. Hoheit, der Erzherzog Neichspalatin, mit seiner Durchlauchtigsten Frau Gemalin und Tochter, aus Ofen hier cm. Am 26. Juli reis'ten I. I. k. k. Hoheiten, Erzherzog Franz Carl und Erzherzogin Sophie, mit Höchstihren Söhnen nach Ischl ab. Ain 27. begab sich die Durchlauchtigste Frau Gemahlin des Erzherzogs Palatin mit Prinzessin Tochter nach Prag. Siebenbürgen. Das »Siebend. Wochenblatt« meldet aus Kronstadt vom 14. Illli Folgendes: Mit wehmüthigen Gefühlen bl'mgcn wir die Nachricht von dem Unglück, das die Marien-bm-gcl- am 12. Illli betroffen hat, zur Oeffemlichkeit. Am angeführten Tage MittagS gegen l Uhr bemerkte man hinter dem Zeidner Berg leichte Wolken sich erheben und nach und nach zu einem drohenden lmd gefährlichen Gewitter sich gestalten. Daöselbe schien eine Zeitlang fest über dem Zeid-l,er Berge zu hangen und sich in leichten und lichten Wol-kcnmassen aufzulösen. Nach und nach aber zogen sich die Wolken in der Richtung gegen ^»m^an'öx^ und X>-!/,li» dichter zusammen und es schien, als wolle dieses verderbenschwangere Gewölk sich auf dein Rücken der zwischen dem Kronstädter und Fogarascher District liegenden Gebirgskette lagern. Bald aber nahn» dasselbe eine graue Gestalt an und schien sich in einen rabenschwarzen ungeheuren Knauel oberhalb Krisiba zu concentriren. Auf einmal stürmte ein gewaltiger Orkan in der Richtung gegen Helsdorf und Ma-nenburg, wirbelte ungeheure Staubwolken in die Höhe und wlirde von einem furchtbaren Bransen mit Donner und ^l'tz begleitet. In einem Nu fielen große Wassertropfen und der mir großer Gewalt daherstürmende Orcan risi mächtige Eschen-, Weiden-, Obst- und andere Bäume auS der Er-be, zerknickte deren Aeste und Fruchte, stürzte Scheunen und Gebäude in Trümmer und trieb alles in seiner gewaltigen Wuth in die durch eine ungewöhnliche Hitze kochende Atmosphäre. Aber mit Blitzesschnelle schleifte der ungeheure Wir-del die dichten schwarzen Wolkenmassen hart gegen die Erde, l"'d nnn begann ein Knistern und Knackern anf den Dächern, das; man glaubte, die We^t gehe in Trümmer, Der Hagel f"l bald m schräger Richtung von Westen »ach Osten, bald von der Windsbraut gepeitscht, glcich einem abgeschossenen Pfeilrege,, >„ ^. ^,ft s,ch kreuzend, nach allen Richtungen b»rchl'i„^,c^., dast man nicht wnßte, ob man sich den Rük-k«l! oder das Gesicht, odcr aber die Selmi decken und schir- men sollte. Er siel in der Größe eines Hühnereies, von 2 Zoll Länge nnd nach allen Seiten gezackt in so dichten Massen, daß in wenigen Augenblicken die Erde bis 6 Zoll hoch damit bedeckt war. Das ganze Sommer- und Winter-feld, wo die Früchte ungewöhnlich schön standen, wnrde ein Opfer dieses furchtbaren Gewitters. Alles liegt zerknickt und abgeschlagen In schrecklicher Verwüstung da. Die dicken und, starken Kukuruzstangel, I Zoll und darüber im Durchmesser, wurden theils aus der Erde gerissen, theils umgebrochen und vom Hagel zerfleischt und zerfetzt, als habe man solche mit einem Knittel zerschlagen. und zersplittert. Gerste, Hafer, Hirse, Bohnen u. s. w., besonders aber Hariisch, Fisolen und Kürbisse sind so vernichtet, daß man nur mit Mühe erkennt, wo solche gestanden; Blätter und Früchte sieht man gar leine davon. Der Jammer und das Elend ist unbeschreiblich, überall sieht man traurige nnd weinende Gesichter, uud es »st zu befürchten, daß ohne Unterstützung viele Bewohner dieses Marktes dem Hungertods verfallen. Der Schaden dürfte sich über 200.000 fl. W. W. belaufen. Nömische Staaten. N om, den 10. Jul. Als Pins IX. neulich die Slra' sien durchwanderte, begegnete ihm ein kleines Kind, welches ihn in seiner Unschuld mit den Worten anredete: »86» l'«-,'l>!>li^<> unterliegen oder für unfähig erklärt worden sind, Muuicipalämter zu bekleiden. IV. Es ist Unsere Willensliieinung, daß die Erimi-nalprozesse wegen rein politischen Verbrechen, die noch nicht dnrch ein förmliches Urtheil beendigt sind, abgebrochen und niedergeschlagen , und daß die Bezichtigten frei einlassen werden, wenn nicht einer derselben die Fortsetzung des Prozesses in der Hoffnnng verlangt, seine Unschuld dazuthun und die Nechte derselben zu erlangen. V. Es ist jedoch nicht Unsere Willensmcünmg, daß in den Anordnungen der vorstehenden Artikel jene sehr wenigen Geistlichen, Militär - Officiere und Beamten der Regierung begriffen seyn sollen, welche bereits veruriheilr worden, oder anf flüchtigem Fuße, oder noch in Untersuchung wegen politische» Verbrechen sich befinden, und in Betreff deren Wir Uns vorbehalten, andere Entschließungen zu fassen, sobald Wir nach erlangter Kenntniß der respective» Ansprüche es für raihsam erachten werden. V!. Wir wollen gleichfalls nicht, daß in der Begnadigung, begriffen seyn sollen die gewöhnlichen Vergehen, deren sich die polnischen Vcrurtheilten, oder Bezichtigten, oder Flüchtlinge außerdem schuldig gemacht haben dürften; für diese Zollen Wir, daß die gewöhulichen Gesetze ihre vollständige Vollziehung erhalten. Wir hegen die feste Zuversicht, daß di.'icniaen, welche von Unserer Milde Gebrauch mache:,, j.-derzelt sowohl Un- sere Nechte, als ihre eigene Ehre zu achten wissen werden. Wir hoffen ferner, daß die durch Unsere Verzeihung erweichten Gemüther jene Feindschaft und Gehässigkeit ablegen, welche stets Ursache oder Wirkung der politischen Leidenschaften sind: so daß wahrhaft jenes Band des Friedens wieder geknüpft werde, welches nach dem Willen Gottes sämmtliche Kinder EineS VaterS umschlingen soll. — Sollten jedoch Unsere Erwartungen in irgend einem Falle getauscht werden, so werden Wir, wenn auch mit bitterem Leidwesen Unseres Herzens, stets eingedenk seyn, daß, wenn die Milde das süßeste Attribut der Herrschergewalt, auch die Gerechtigkeit die erste Psiichc derselben ist. Gegeben zu Nom bei S. Maria Maggiore, am 16. Juli 18^6, Unseres Pontificals im ersten Jahre. Pius. 1'. I'. IX. Berichte aus Nom vom 18. Juli, im „Oesterreichi-schen Beobachter" vom 27. p. M,, schildern den Eindruck, welchen der am vorhergehenden Abend daselbst bekannt gemachte Gnadenact Sr. Heiligkeit erzeugt hat, folgendermaßen: „AlleS drängte sich um das Edict, welches gestern Abends an den Straßenecken und an den öffentlichen Gebäuden angeschlagen war; man brachte Laternen und Fackeln herbei, um es zu lesen, nnd das Volk war freudetrunken, nachdem es den Inhalt desselben vernommen hatte. Massen von Leuten alls allen Standen durchzogen die Straßeu i» größter Ordnung und brachten dem Papste und dem heiligen Stuhle Lebehochs; aus allen Theilen der Stadt strömte das Volt nach dem Monte Cavallo, um sich dem heiligen Vater zu Füßen zu werfen und um Seinen Segen zu bit-ten. Der Papst erschien zu wiederholten Malen und zum letzteu Male um I I Uhr Abends auf dein großen Balcot, des Quirinals, um dem Wunsche des Volkes zu cutsprechen, Ihn zu sehen und Seinen Segen zn empfangen. Frankreich. Sehr viele Beamte und Angestellte der Nordbahn ha-ben ihre Entlassung gegeben, da sie sich der großen Verantwortlichkeit, die auf ihnen lastet, nicht aussetzen wollen. Die Journale von Arras, Lille, Douai berichten übereinstim-mend, das alle Nacht Leichen aus dem Sumpf hervorgezogen und in aller Stille weggeschafft werden. (??) Sie geben die Zahl der in den letzten Nächten so herausgeschafften Leichen auf fünf uud dreißig an. (?) Der »Constitntionell" enthält eine rührende Danksagung der Baronin de Boers, welche mit auf dem verunglückten Zuge der Nordbahn war. Ihr Waggon war inS Wasser gestürzt, doch gelang es ihr, den Kopf durch daS Fenster über das Wasser zu erheben; ein Beamter, dessen Namen sie leider nicht kennt, rettete sie. Da vermißt sie ihre eilfjährige Toch^ ter. „Wo 1st sie!« ruft cin junger Mann. — »Dort im Wagen im Wasser!" —Er stürzt hinab und taucht unter; das erste Mal bringt er einen Seidenhut hervor, doch nicht das Kind selbst. Auf neue Weisung taucht er abermals unter, und jetzt hebt er die betäubte Kleine hinauf, und reicht sie der Mutter. Der edelmüchige Netter ist cin dramatischer Künstler, Hr. A^thnr Dargis. 567 Portugal. Ails Li sab on schreibt man von, 8. Juli: »Die durch b>c gegenwärtige Regierung amnestirtcn portugiesischeu Flücht.-ll'i'ge oder Verbannten sind vor zwei Tagen nach Lissabon zurückgekehrt. Ihre Ankunft wur^e durch Feuerwerke der Veo5lkerung der Hauptstadt gemeldet, und diese begab sich '" begeisterter Aufregung und dichtgedrängten Massen nach ^''>u Platze de la Memoria, einem der größten Plätze in Europa. Als sie landete«, wurden d.ie Proscribirten mit lau-^'Nl Jubel willkommen geheißen. Der spanische Flüchtling, Genial Iriarte, den seine ausgewanderten Landsleute be-gleiteten, hielt an die portugiesischen Flüchtlinge eine Anrede, ^cr Oberst Vasconcellos antwortete dem spanischen Gene.-l^l. Zwei Stunden darauf ging die Menge unter den» Z>uf: »Es lebe die Königin! es lebe die Constitution! es lebe die ^ationalgarde!« ruhig auseinander. Die portugiesischen Pa-^ioten beabsichtigen den Ertrag verschiedener theatralischer Vorstellungen dcu spanischen Emigrirten als Unterstützung i"siiesien zu lassen." Großbritannien. Der»Oesterr. Beobachter« vom 28. Inli bringt Nach. behendes aus London vom 20. Juli: Bei Scratforo auf d"' Colchester.Linie (Ostbahn) hat >am H8. Juli durch Col--l'sioi, zweier Züge ein furchtbares Eisenbahnunglück Statt gefunden, worüber die heutigen Londoner Ionrnale folgendes Nähere berichten: «Ein schreFlicher Zusammenstoß hat vorgestern auf der Eisenbahnlinie der östlichen Grafschaften zwischen zwei Convo«s, dem vo» Ipswich, der ulu 20 Minuten zu spät ankam, und dem von Nomford Statt gefunden. Der Convoi von Ipswich hatte kaun, eine Minute lang angehalten, um die Reisenden auf der Station von Stratford aussteigen zu lassen, als der Convoi von Nomford, der die Signale nicht verstand, oder sie nicht sah, mit voller Schnelligkeit auf den anhaltenden Zug losstürzte. Das Schauspiel 5er Zerstörung, welches sich nun den Blicken darbot, war in der That gräßlich; man sah nur einen Haufen von zer-Uümn,erteil Waggons, zerstreuten, Gliedern, verstümmelten, "'it Blut bedeckten Körpern »nid entstellten Köpfen. — Dreißig ^ vierzig Personen sind mehr oder minder schwer vcrwun-d" worden. Man ließ Wagen herbeiholen, um die Opfer b'eses tragischen Ereignisses ins Spital nach London zu bringen. -" Sobald sich die Kunde von der Katastrophe verbreitet hatte, ""fügten sich die Redacteurs der Journale zu Hrn. Noney, Secretär der Compagnie, welcher sie sehr höflich empfing u»d ih„c„ alle möglichen Details mitzmheilen versprach ; vor-lausig sagte er Folgendes: Hr. Richardson^ Aufseher der Station von Stratford, erklärt, daß er, nachdem er das Zeichen der Glocke, welches die Annäherung eines Convoi »leldete, gehört, aus seinem Bureau herausgetreten sey; cr >"b, wie der Convoi von Ipswich anhielt, wie einige der -"'senden ausstiegen und andere Platz im Wagen nahmen, um weiter nach London zu fahren. Plötzlich erscheint ein an.-^er Convoi, der mit voller Kraft gegen die Station von Stratford heranfährt. Der Zusammenstoß findet Statt; drei-^ bis vierzig Personen liegen auf den Schienen oder srit-'lt). -_ D^. Cm,oucm,z. des Nomfordcr Convoi wird ver- haftet; er behauptet, die Signale seyen schlecht gegeben worden; der Signalaufscher versichert oas Gegentheil. Es sind noch vier andere Personen, die durch ihre Nachlässigkeit an dem Unglück Schllld seyn sollen, festgenommen worden. — Hr. Nounay sagte den Journalisten, dieß seyen die einzigen Aufschlüsse, öie er ihnen bis icht geben könne. Hr. Moseley, Aufseher der Handelsdirection drr Linie, wird ihnen die Liste der Verwundeten mittheilen. Acht Personen sind ins Spital von London gebracht worden; fünf haben sich nach Hause führen lassen. Man schätzt den Schaden der Compagnie bei diesem Vorfalle auf 6 bis 7000 Pf. C5t. Es soll ,ine sehr strenge Untersuchung angestellt werden. Sechs Personen sind jchwer und drei bis vier tödtlich verwundet, todt ist Niemand auf dem Platze geblieben, was sehr zu verwundern ist. — Hr. William Catton, ehemaliger Gouverneur der Bank von England, befand sich unter den Reisenden; er hat eine starke Contusion ober dem Auge -erhalten. — Eine ungeheure Volksmenge drängte sich in die Nähe des Londoner Spitals, als die Verwundeten eingebracht wurden.« Sir R. Perl ist durch einen Unfall auf einige Tage an seine Wohnung gefesselt. Beim Ankleiden am l3. Juli früh setzte er unvorsichtig den Fust auf cin irdenes Wasch-gefäß, das unter seiner Schwere zerbrach und ihm dabei den Fuß vielfach verwundete. Die wundärztliche Untersuchung hat jedoch herausgestellt, daß, der bedeutenden Blutung ungeachtet, die eintrat, kein N'ichtigeS Gefäß verletzt und reine Gefahr bei dem Vorfalle zu besorgen sey. N u ß l a n d. St. Petersburg, 17. Juli. Zur Feier der Vermählung Sr. lönigl. Hoheit, des Kronprinzen von Würt« temberg, mit Ihrer kaiserl. Hoheit, der Großfürstin Olga, hat unsere Kaufmanuschaft «0 Pensionsstellen für arme Waisen gegründet. — Sc. Majestät, der Kaiser, hat den Minister der Volksaufklärung Uwarow und seine Nachkommen in den russischen Grafenstand erhoben. Die Vermählung der Großfürstin Olga mit dem Krön-Prinzen von Württemberg hat am l3. Juli zu Pclerhof mit großem Pompe Statt gefunden. Griechenland. Der «Moniteur Grec« schreibt aus Athen unterm 9. Juli: Sehr ernste Berichte sind uns neulich cms Eury« tanien zugekommen. Einige Tage vorher hatte uns unser Correspondent uber das Ankommen und Abgehen einiger bekannten Agenten der Opposition benachrichtigt, welche an der Gränze häufige Berathungen pflogen mit verdächtigen und, wie es heißt, aus Epirus und Thessalien angekommenen Leu» ten. Dumpfe Gerüchte gingen im Lande helum und ma» sprach von geheimen Rüstungen, welche durch ziemlich ansehnliche Personen der Provinz betrieben wurdcn. Auf die Aufmerksamkeit der Beholden vertrauend, und um keine Besorgnisse zu erregen, hatten wir die Veröffentlichung unserer Nachrichten verschoben. Mittlerweile erfuhren wir aber, daß ähnliche Symptome von den ottomaniichen Behörden auch 563 l'll der Türkei wahrgenommen worden waren und das; sie die griechische Regierung davon in Kenntniß gesetzt hatten. Mit dem nächstfolgenden Postcourier erhielten wir die Nachricht von der Eütdc-cknng neuer Umtriebe. Ein Brief-wechsel war aufgefangen worden. Dieser hatte zwischen eini-gen ausgesprochenen Anhängern der Opposition nnd zwischen jenem griechischen Oberstlieutenant, Evanghelis Koüdojanni, Statt gefunden, der vor mehreren Monaten sich znm Anführer einer Räuberbande aufgeworfen und zuletzt nach Le-rissa geflüchtet hatte, wo er sich noch befindet. Man erfuhr durch diese Briefe, daß der Näuberhäuptling, Christos Boul-gan'S, in Folge getroffener Verabredungen, sich anschickte, mit einer zahlreichen Bande in Griechenland einzufallen. Eine gewisse Anzahl von albancsischen Palikaren sollten einige Tage spater demselben nachfolgen und Kondojanni selbst sollte mit so vielen Gefährten, als er zusammen raffen konnte, der Neihe nach eintreffen. Durch die aus Griechenland zugeschickten Briefe ward Kondojanni von den Vorbereitungen benachrichtigt, welche dießseits der Gränze getroffen wurden. Eine von der Opposition der Provinz geworbene Trnppe sollte sich denjenigen anschließen, welche aus der Türkei erwartet wurden, allein bevor man diese Bewegung ausführte, wartete man noch anf die letzten Iustruclionen aus Athen. Mit Hilfe so bestimmter Daten war es der Obrigkeit ein Leichtes, sich der Leiter des Complotts zu bemächtigen. Sie wurden auf der Stelle festgenommen und befinden sichln diesem Augenblicke in den Gefängnissen von Missolnnghi. Wiewohl unter den Verhafteten sich sehr bedeutende Manner vorfanden, so wollen wir dennoch vor der Hand ihre Nahmen verschweigen. Uebrigens hat die Regierung solche Vorsichtsmaßregeln getroffen, um den Ruhestörern auf lange Zeit hinaus jede Allssicht auf einen Erfolg zu rauben. Ihre Majestäten, der König und die Königin, haben in Begleitung des Prinzen Wasa im Laufe der verflossenen Woche die Stadt Syra besucht. Der Empfang, der den erlauchten Gästen oon Seite der Stadt und der Gemeinde zn Theil ward, bewies, daß die Gesinnungen der Theilnahme, welche denselben im Pelopones so warm ausgedruckt worden, allenthalben im Lande bestehen. Ihre Majestäten fanden die Einwohner von Syra zufrieden mit der Verwaltung, voll Vertrauen in die Negierung, und befriedigt von der derma-ligcn Lage des Handels und der Industrie, dessen beträchtlichsten Mittelpunct in Griechenland die Stadt Syra bildet. Die erlauchte Gesellschaft besichtigte mit Theilnahme die Ge-werbs-Anstalten, nnd namentlich die Schiffswerfte, deren Thätigkeit und Wichtigkeit tagtäglich im Zunehmen sind. Die Schulen, Spitäler und sämmtliche Anstalten des öffentlichen Nutzens in Syra sind von Ihren Majestäten besucht worden, welche, nachdem sie drei Tage daselbst zugebracht und einem von der Stadtgemeinde ihnen zu Ehren gegebenen Ballfestc beigewohnt, nach Athen znrückkchrten. Se. königl. Hoheit, der Prinz Gustav Wasa, hat sich am verflossenen Montage auf einem Dampfboote des öfter. Lloyd nach Tn'cst eingeschifft. Wallache«. Bukarest, 6. Juli. Unter den zahlreichen, in alle Zweige der Verwaltung eingreifenden Beschlüssen, welche Fürst Bibesko in nnermüdlichor Sorgfalt für das Wohl des Landes seit dem Antritte semer Regierung gefaßt hat, war es eine seiner Lieblings . Idecn, die Hindernisse zu besiege", welche sich dem ununterbrochenen, höchst wichtigen Verkehr zwischen der großen und kleinen Wallache,' dadurch entgegen-thürmten, das; die Passage über den Allsinß nicht selten'gefährlich, ja oft und längere Zeit hindurch, bei Überschwemmungen und Eisgang, gänzlich unpractikabcl war. Diesem Uebel durch eine stehende Brücke abzuhelfen, mußten jedoch, sowohl in Betreff des an, zweckmäßigsten zu ihrer Errichtung auszuwählenden Ortes, als auch hinsichtlich der durch ihre Construction ?c. zu gewährenden Garantien einer gewünscht ten Dauer, mehrjährige Untersuchungen des Strombettes und der Führten, und vielseitig geprüfte Berathungen vorausgehen, welche endlich den Beschluß herbeiführten, daß die aus solidem Material zu erbauende Bogenbrücke in der Nähe der am Alrflusi gelegenen Stadt Slatina zn errichtell sey. Um nun diesen Beschluß möglicher Wcise noch im Laufe--dieses Jahres in volle Ausführung gebracht zu sehen, sind die nöthigen Bauvorräche bereits längst herbeigeschafft und die erforderlichen Vorarbeiten begonnen worden, so daß beute der Grundstein zu diesem, das Andenken an Fürst Bibesko neuerdings für späteste Zeiten verewigenden Bnidenkmale gelegt werden wird. Diesem Acte die volle Weihe zu qeben, sind Ihre Durchlauchten, der Fürst nnd die Fürstin, schon gestern nach Slacina abgereiset, um die Grundsteinlegung i,l höchsteigener Person zn vollziehen. Ob Ihre Durchlauchten von dort geraden Weges wieder hierher zurückkommen nnd dann nach den, Kloster Bistritza, wo ebenfalls der Grundstein zn den» neuen großartigen Kirchenball gelegt warden soll, reisen, oder gleich von Slacina ans die längst desorochene Nundfalm im Lande unternehmen werden, ist zur Zeit liocl) nicht bestinunt angeordnet worden. O st i »l d i o tt. Die »Allg. Zeitnüa," vom 25. Juli berichtet Folgendes: Wir haben indische Zeitungen elchalten : Ca I c u r ta, 2. Juni; Singapur, 2. Juni; die Bombayer Batter fehlen noch. Die Nachrichten sind, wie dieß während der heißen Jahreszeit kaum anders zu erwarten steht, wenig erheblich. Die Engländer imP.-ndschab fingen an, ihrem N,,ch-bar, dein von ihnen zum selbstständigen Fürsten der B^rgbe-zirke erhobenen Golab Singh zu mißtrauen. Die B^rgoestc Kotekankra hielt sich noch, und ihre 600 Mann starke Besatzung verwarf alle in» Namen der Regierung von Lahore ihr angebotenen günstigen Bedingungen. Brigadier Whelcr war sofort mit stärkeren Belagerungsmitteln gegen dieselbe aufgebrochen. Der Radschah von Ladwa, vormaliger Hänps-ling von einem der Sikh-Schutzstaaten dießseitö des Sud» letsch, der bei Ausbruch des Krieges Verrath gegen die Eng -ländcr spann nnd einen Theil Ludianahs verbrennen half, i,! vom Wessir Dhulip Singhs, welchem er sich mit der Bitte ergeben, daß er seinen Frieden mit den Engländern vermic-leln möge, dem brittischen politischen Agenten ausgeliefert worden. Er war als Staatsgefangener nach Calcutta mitc^ wegs. In Ludianah harte ei,» Orkan die Easerne des 50ste>» englischen Infanterieregiments eingestürzt; 84 europäische Soldaten, Weiber und Kinder wurden erschlagen, 127 verwundet, darunter viele sehr gefährlich. — Ueber Kabul har man jcht die Bestätignna, , das; Mr Mohammed in Herat noch am Leben ist. — Nichts neues aus China. Verleger: Ignaz Alois Gdlcr v. Kleinmayr. erours vom 28. Null l81tt Mittelvrsie. Staatoschuldv>' CM.) ,«o 5^8 Nieiiel- Vt^.dt,Va»c>?-Obligaiiol,. zu , ij^O.. 6iill» vb!!g<,i o, O^stei ltich nines lull' /)>,.> ."^'-> — -" ol' der ^'»"0, von 'i>>,'l'> lzl,»»!» ,.. i 65 — me» . Mcchrc» , Hchle» )zu »!),«>> l. — — N«>i. Stenct-mal'?, .^ac»« ^ >u » »^ l — — l,n. Krai». Gorj u,,0l'»,5!4 >. l 45»), — d,5 W Ql'cl!'. .'l»,l,a <. ^ ß jl. 5a^ fi. (3. M.....697 fi. i^' C. M. ^crjeililniz; vcr hicr ^erstorbcncn. Wlichei! . >» drr G:adischa - Vol'stadr Nl'. 39, a» Schwäche. Dcn 26. Dem Hrn. Alexander Ferrario, Nadler-lneistl,'»-, sein K,l,d Iiililis, alt 3 Monate, m der Stadt Nl'. 33, an Schwäche. — Den, woblciebornen Herrn Peter v. Funio, k. k. Kammerprocliratliröbeam-ten, srine Tochter Eünli^, alt 7 Iahrc, in der Pola.-n^.-Vorstadt s)ll'. '^l, an der allgemeinen scrop^ulo--sen Al>);chinng. Den 27. Dein ?lndrc'as Bernat, Inwohner, sein Kind Johann, alt 5 Monate, an» Moorgrnnde Nr. 2, an der DiN'i'sllcht. Den 28, Dem Hrn. Fran; Sottler, Verwalter zn E>oinieg!i, Icin Kind Aün.:, alt ein I^hr, m der > Stadc Nr. «27, an Fraise». » Den 29. Dem Herrn Joseph Bl.ismr', Bnch-e druckerei - Besiher, sein Kmd ^ndmilla, air t3 Ta^e, i» dcr Scadc Nr. il)t), an Fraisen. Den 3l). Der N, N. ihr K>»!> Frai,^, all 16 Wochen, in dl>r Krakan - Vsrj'tadc Nr. Il, an der sc.ophnlös'N Darrsncht. 3 1195 Soi«ntag den 2. August 1^16. Große Nachmittags - Oonversatwn i n Mailer's Kaffehhcms -Localitälen. Herr Capellmcistcr Paul Micheli wird das Orchester dirlgiren. NntR'^S 5 kr. — Anfang um 5- Ul)l. Z. lO.',^. (4) ' Dle dis jel?t unübertroffene, durch ein k. k. ausschließendes Privilegium ausgezeichnete Barbara Tprgglerscke Haairwiuchb-Pomade, welche aus den reinsten Pflanzen- und Wurzelsaf-, ten bereitet ist, und durch ihre auffallend schnellen Wirkungen, ihren fein aromatischen Geruch und die geschmackvolle Ausstattung ihrer Etuis jeder Toilette sich besonders empfiehlt, ist um den äußerst billigen Preis von 20 kr- pr. Tiegel zu haben bei Matthäus Nraschovitf, am Hauptplahc Nr. 240. (Z. L«ib.Zeit Nr. 92 ,. 1. Aug. I54S.) Vubernial-Verlautbarunnen. Z. 1l58. (!y Nr. l629ä. Ü i r c u l a r e d e s k. k. illyr. ^ andes Gubernlum 6. — Mit den veränderten Zoll» und Dreißigst-vestimrnungcn für die Ein« und Ausfuhr von Leinen- und Hanf- tarnen und Zwirnen, dann der vaumwolienen Dochtgarne. — Seine Ma^ jestät haben laut hohl» Hofkammer - Decret.S vom !^. Juni I. I.. Z. 225i)7^i)5, für eie ^ä I>'l-. 22,597j5()5, l8,6. (5in, und Auvsuyr von ^^„cn c und Hanf-Garnen uud Zwllnen im Nl'lkehre der im Zoll-vcrbande begriffenen Lanocr l)es österreichischen Kcliserstaaleö mit 0em Auölaiide und den >n den Zollausschlüfsen grlcgenen Theilen der Monar» chi,, dann sür eben dilse Warenartikel, mit Einschluß 5er balnlnvollenel, Docht^arne, im Berkehre von Ungarn und Su'bendürqen mit oen dießseils 0er ZwlschenzoU ' Lime oefmdliä'en T a r l f f Im Verkehre mit dem Auü> ^ ^ Maßstab _____Erfuhr. ^ Benennung d,r Artikel. derEmfuhrö- Zollstälten, bei ^ Gebühr ^) Zoll ^^ ^^ ^cr- ^oUung zu ge. l ^ ^ ^"- schehen hat , i Garn au5 Flacks, Hanf und Wers, dann Webergarn, stächserneß ilothgarn nnd ! Nesselgarn ungebleicht .... Centner NlNl.., 2 30 Hilfszollamt ! « 2 " halb und g«nz gebleicht . . . detto 5 — Eomm. Zollamt i >z — gefärbt ........ detto !0 — detto Anmerkung: Ltinenes Dochtgarn, wo zu im Verkehr mit Ungarn j auch jenes» aus Baumwolle von Nr ! 8 abwärts zu rechnen ist, ist wil ungebleichtes Varn zu verzollen. ! /z Zwirn a»S Flachs. Hanf und Werg mil detto 15 — detto ! Einschluß des KanlenzwlrnS, roh und gebleicht, jedoch ungefärbt . . . 5— auS Flachs, Hans und Werg gefarbl detto 25 — detto *) Der Maßstab der Ausgingögebühr der Centner 3r,0,cc». 570 österreichischen Provinzen , die ,'», dem nntfolgcli-den Tariffe encyaltenden Z»ll. und Drelplgst. bestimmungen Alle'höchst anzuordnen geruhet. ^ Die Wirksamkeit diesis Tariffs beginnt wic 1. August d. I, von welchem T^qe angc« fanqcn die in dem bestehenden Zolllariffe vom 1. November 1U38, unter den Post Nummern 2l9 his cmschließig 222, 652 u>,d 65^, dann die in dem bestchendtn Einsulirr Dreißigsttavsse von, 1. Seplcmver 1Ü.0, unrer den Post'Nun,- mern !9l bis eilischlilßig l9t und 546, vor« kommenden Bestimmungen außer Kraft treten. La;bach den 6. Juli l846. Joseph Freiherr v. Weingarten, LandeS - Gouverneur. Carl Graf zu Welsperg Raitenau und Primor, k. k. Vice,-Präsident. Friedrich Filter v. Krelzberg, k. k. Gul)ernicUracl). lande und den Hollauöschlüssen Im Verkehre mit Ungarn und Siebenbürgen .'l u h f „ l> r-_______ ,-i o l l ______! Drelßlgltaebüyr____ > dei del del del ! Zollstätten,bei der E'nfuhr derAuöfudr der Einfuhr der Ausfuhr ! ä o l l Dfi,i>n die Ver ^^^ nach nach aus ^ zoNung zu ge- Ungarn Ungarn Ungarn Ungarn > __ _________ sch ehen hat---------------------------—^-----------^-------------------^-------z—7— z f^"l kr. ^_____^ ^^tr^ ^', kr. ft. j kr. ft. > kr. - 10 HilfszoNamt — 10 — j 5 — l0 — b ^ ! ! —. l() detto l H0 — 10 — 50 — 10 ! ! — w ditto 3 20 — ! ,0 1 w — 10 ' ! l(, detto 2 30 — W 1 i0 — 10 ; l __. lO detlo 3 20 — 10 2 30 — 10 ! 572 Vermischte Verlautbarungen. Z. "84. (2) Nr. 3571. E d l c l. Vor dcm t'. k, Bc,irksgcrichtc Umgebung Lai bach'ö haben allc Jene, wclche an den Nachlüß deü zu Icschza am l2. Mai d. I. uerstorbenen ^^nzhiib-ltls und zugleich Wirthen, Valentin Deschmann, insgemein Koschicr, lrgend cinc Forderung zu stellen vermeinen, oder zu so Ichein etwa schulden, zn der dicßsalls auf den l'^. August d. I. angeordnelen Liquidations.-Tagsayung, und zwar l^rstece dci Vermeidung der Folgen vcs §. 8l4 d. G. B., ^ctztele aber dei Vermeidung der sonstigen KlagSanstrengung im Rechtswege gegen sie, zn clicheincn. K. K. Hciirkögericht Umgebung liaidach'c' am 25. Juli 18i6. Z. l185. (2) Nr. 3572. E d i c t. Alle Jene, welche in den Nachlaß des zn Icschza am 14. Juni l. ^,. vnswchencn .^aischlero nnd Zim-mcrm.nlns, ,^'l)ann Iuvan, irgend eine Forderung zu stellen vermeinen, werden hiemn cliimerc, mit ihren iiiechtüdeyelfcn zu der dicßsaUs am l 2. August l. I., srny um !) Uyr angeordneiei, ^iquioaiionscag-salzung, bei Vermeidung der im § ttl4 l'. G. Ä. ausgeorückll'n Hoigcn, vor dicscin k. k. Bez. Gerichte zu erscheinen. K. K. Bezirkl'glricht Umgcbnug Laibach's am 25.-Juli i u4li. Z. 1778. (2) ^ Nr. 190«. ! Edict. Vom Aezirtt'gcrichtc des Heizogthums Goltschee wird lncmil dehVnllU gc>nacht! öo scy üder Ansuchen des Michacl Lackner ». Gotlschtc, Hcrollmachligten ^ des Ioscpl) Vciderbcr von Slalzer^, in die executive Feilbictung dcr, dein Andreas Venderber gehörigen,^ in UlNelduchl)crg «u!» ^lecc. ^ir. >3g8 gelegencn 5.ll(» Url). Hude salnn'.. Gedano^'n 8!^l) ,0. ^ir. 5, dann der gepfanoeien Fayrüiü'e, dcsteycnd in einer ^ul),' Schwcilnn und sonsiigcr Hauöeinrichiung, wegen. schuldiger 9^ si, (h M, <.'. «, <>. gewilligt!, und'zu : deren Vornahme Ü,ie Hagi'ahrten ans den lU, Allgust, j 9. Scptenider und 9- October 18-^6, jedesmal llm II) Uhr Vormittags in loco der Nealita's mil dem Beisätze angeordnet worden, daß diese Realität und Fahr» niffe bei der ersten und ^weilen Felll'iecungslags'alnt nur um oder ubcr den gerichtlich erhobenen Scha-tzungswerth pr. 34^< ss. (5. M., bei der drltten aoer auch unler deinscloen, die Fahrnisse möbefondcre nur gegen gleich oax Bezahlung werden hintangegedrn werden. Grundbuchser^acs, Schätzungspro tocoll und Feill'iellmgsdeditigllisse löanen hierglrichls eingesehen werden. Bezirksgericht Gotischer am l<>5 Iuin 13^6. Pfandamtliche Licitation. , Donnerstag den 20. d.M. wcr-dcn zu dcn gewöhnlichen Amtsstun^ den in dcln hierortlgen Pfandamte die lm Monate Juni 1M5 vcr^ selztcn, und seither weder ausgelüsten noch umgeschriebenen Pfänder, so wie die Tags vorder zur Versteigerung überbrachten Kjfecten fremder Parteien, an den Meistbietenden vcrkauft. Laibach am 1. August lttW. N a ch r i ch t. Im Gastdaus am grmnn Berg ist dcr ganze erste Stock, aus fünf gemalten Zl.nmern, schöner Küche, (Ipcis, u. Dachboden, von Michaellz an, sehr billig ^u vergeben. Das Nä-i bcre erfährt man daselbst zu ebener! Erdc. ' ', ^ 3. 1165. (3) I Handlung;» -\ Lock^iiü - \?er&ndening\ » Vom l. August l.lI. angefangen, werde ich melne Speccrei-, Ma-tenal- und Farbwaren-Handlung in das Haus Nr. ^lZ, „zum weißen Wolf"j am Manen-Plal?, übertragen. Indem ich für den im alten Locale gütigst gemachten Besuch dössichst' danke, so bitte ich, tmr Ihren fernern geneigten Zuspruch auch m der Folge schenken zu wollen. ^ ! ^ Lalbach am 24. Juli 1tW. Z7iNt. NkNZeNberg.!