(Poitnina p'afana , got gangenen Sonntag gegen die jugoslawische Gesandt-schaft ein Steinhagel gerichtet. Bom 13. bis 15. August fanden in Neutra, der alten Slowakenstadt, groge Festlichkeiten zum 1100. Gedenktage der ersten Airchengründung in der Slowakei statt. Dabei wurde gegen den Willen der Regierung und in Anwesenheit des tschechoslo-wakischen Ministerpräsidenten durch den Führer der starken slowakischen Opposition, Pater Hlinka, mit scharfen Worten die Autonomie der Slowakei ge« fordert. Die tschechische Regierungspresse bezeichnet diesen unvorhergesehenen Zwischenfall als einen Skandal ersten Ranges, weil dabei die Worte ge-sprachen wurden, daß die geschichtliche Einheit zwischen Slowaken unv Tschechen Schwindel se». Unter dem Jubel vieltausendköpfigen Menschenmenge vollendete das italienische Ozean-geschwader am vergangenen Samstag Nachmittag den Amerikaflug. Balbos Flugzeug wasserte um 18,35 Uhr. Das Geschwader traf direkt aus Lissabon ein. Balbo wurde von Mussolini persönlich herzlich begrüht und zum Luftfahrtmarschall ernannt. Der italienische König empfing den Minister in einer Festaudienz und verlieh ihm den Goldenen Adler-orden. Sämtliche Teilnehmer de? Fluges erhielten hohe Auszeichnungen. Am 31. August d.J. findet in Nürnberg der diesjährige Parteikongreß der NSDAP statt. Die katholischen kirchlichen Kreise Deutschlands wollen diesen Anlaß benutzen, um ihre restlose Verbunden-heit und Bejahung des nationalsozialistischen Staates vor dem Führer des neuen Deutschland und der ganzen Welt zu bekunden. Wie die Berliner „Vossische Zeitung" meldet, gedenkt der frühere Reichskanzler Dr. Heinrich Brüning und Zenttumsabge ordnete sich für längere Zeit in ein Kloster zurückzuziehen, um sich dem Studium religiöser und wissenschaftlicher Probleme zu widmen. In der Schweiz hat sich eine „Nationale Front" gebildet, die kürzlich ausdrücklich erklärte, daß sie von der reichsdcutschen NSDAP völlig unabhängig sei. Dennoch habe der Nationalsozialismus in den deutschen Teilen der Schweiz so starken Einfluß ge-übt, daß namentlich die Jugend energisch die Ab-kehr vom schweizerischen Freisinn fordere. Die Loge auf der Insel Kuba ist noch immer nicht geklärt, trotzdem ein neuer Präsident, Oberst Cespedes, eingesetzt wurde. Die Unruhen dauern an. Der Präsident der Bereinigten Staaten Roosevelt, hat ein Flugzeuggeschwader und einige Kriegsschiffe zum Schutze des Lebens und Eigentums amerika-nischer Staatsbürger nach Kuba beordert. Der Herausgeber des Wiener „Abend" Ernst Colbert und der Redakteur dieser Zeitung Fritz Markus wurden wegen Verdachtes betrügerischer Krida und der Veruntreuung verhaftet. Der französische Sozialist und ehemalige Mi-nisterpräsident Herriot, der in den letzten Tagen dem Kongreß der radikal-demokratischen Partei in Sofia beiwohnte, ist zum Ehrenbürger der Stadt Sofia gewählt worden... Flug in die Zukunft Bon Blsriot zu Balbo E.P. Fliegen . . . Uralte Sehnsucht des Menschen, sich über den Erdboden zu erheben, ihn mit dem Auge zu beherrschen, ledig zu sein der Erdkraft und frei und einsam über seinen Dingen. Fliegen . .. Näher der Sonne, über den kleinen Menschen aargleich schweben, losgelöst von den Sorgen des Erdenlebens. Ein Hochgefühl des Freiseine. Fliegen . . . Mit Geist und Kraft die Nawr beherrschen, mit List und Technik ihre Geheimnisse über der Erde ergründen und bezwingen, dem Fort-schritt dienen und Lehrmeister sein für kommende Geschlechter. Als der deutsche Graf Zeppelin 1908 der Welt sein starres Luftschiff vorführte und große Strecken damit flog, hielten die Pessimisten den Punkt für gekommen, der nicht mehr zu überschreiten sei für Maschinen leichter als Luft. Als der Franzose BIsriot 1909 zum ersten Mal mit einem Doppeldecker den drei Dutzend Ki-lometer breiten Aermelkanal ohne Unfall überflog, da glaubte die Welt, nun sei erreicht, was zu er-reichen ist mit Maschinen, die schwerer sind als Luft. Dann kam der Weltkrieg. Die Tat Blsnols wurde immer kleiner und kleiner im Vergleich zu den Leistungen etwa eines Richthofen oder eines Göring. Und schon 1917 flog ein deutsches Militär-luftschiff 7000 Kilometer weit ohne Zwischenlandung. Nach den ungeheuren Kraftanstrengungen des Krieges kam wieder Friedensarbeit in der Lust. Deutschland baute 1924 seinen Z.R. lll und Eckener überflog als erster mit einem Luftschiff den Ozean. 1927 gelang dem amerikanischen Obersten Lindberg der waghalsige Ron-stop-Flug Neuyork-Paris. Noch in aller Erinnerung ist die Weltreise des deutschen Luftschiffes „Graf Zeppelin" und der Weltrundflug der Amerikaner Post und Gatti. Und wie die an-deren Flugpioniere weite Strecken bewältigten, so versuchte 1931 der belgische Professor Piccard in die Höhe zu streben, immer weiter von der Erde weg. So sehen wir viele Nationen im Wettbewerb beim Kampfe um die Bezwingung der Luft, um die Ueberbrückung der Ozeane, um die Verkürzung der Entfernungen. Aber jede große Tat fordert O^fer an Menschen und Dingen. Denken wir nur an den Grafen Zeppelin, an die Dutzenden von abgestürzten Ozeanfliegern, an den Absturz des englischen Luftschiffes R. 100 und die grauenhafte jüngste Luftschiffkatastrophe der „Akron" in Amerika. Trotzdem schreitet die Entwicklung der Luftfahrt fort, trotzdem werden weiter Opfer an Menschen und Dingen gebracht, um die Idee zu fördern, die Technik des Fluges zu verbessern. So kann in die Geschichte des fliegenden Menschen in diesen Tagen wieder ein neues Blatt geschrieben werden: Der Ozeanflug des italienischen Seeflugzeuggeschwaders. 24 Maschinen kämpften sich nach sorgfältigen Bor-bereitungen über den Ozean hinüber und herüber. 24 Maschinen, einem Willen gehorchend, der nicht nur gegen die Nawr ankämpfen mußte, sondern auch gegen Mißgunst, Borurteile und Neid. Daß dieser Wille stark war und von einer unerhörten Leistungsfähigkeit getragen wurde, beweist das Ge-lingen des Fluges. Freilich, auch bei dieser Pionier-tat mußten Opfer gebracht werden. Zwei Flugzeuge und zwei Menschenleben sind der Preis! Wer wollte da die Frage beantworten, ob die Tat Balbos mit diesem Opfer zu teuer erkauft war? Man mußte mit Opfern rechnen und muß froh sein, daß es so wenige waren. Von BIsriot zu Balbo. Eine Kette von Miß-erfolgen und Triumpfen. 1909 fliegt ein Einzelner mit einem Land-Doppeldecker über den Aermelkanal und 1933 überqueren hundert Menschen mit 24 modernsten Seeflugzeugen den Ozean. 1909 sprach man von einem Markstein in der Geschichte der Luftfahrt und 1933 muß man ebenso neidlos dem italienischen Luftfahrtminister den Ruhm eines „Pioniers der Luftfahrt" zuerkennen. Neidlos feiert auch das deutsche Volk die Tat Balbos, obwohl dem Deutschen Reich die Hände gebunden sind und obwohl es weiß, daß es selbst einen solchen Flug in die Zukunft vollbringen könnte, wenn es im Ausbau seiner Lufttechnik nicht gehindert wäre. So hat heute das italienische Volk das Verdienst, der Welt eine unerhörte Leistung gezeigt zu haben. Jedoch, die Entwicklung schreitet fort. Auch der Balboflug wird nach kurzer Zeit nur eine Etappe und nicht mehr eine Endleistung sein. Aber doch war er ein Flug in die Zukunft. Die Völker werden weiter sich im friedlichen Kampfe messen und noch größeres vollbringen. Und Balbo wirv einer ihrer Lehrmeister sein, der deutsche Luftfahrtminister Göring wahrscheinlich ein zweiter. So wenigstens weist die Entwicklung in die Zukunft. Die Lausitzer Wenden gegen die Wühlarbeit im Auslande Bemertenswerte Antwort der „Serbste Novine" Die tschechische Presse, die mit besonderer Bor-liebe als Verteidiger der in der Lausitz wohnenden Wenden auftritt, hat jetzt von dem Organ der Lau-sitzer Wenden, den „Serbske Novine" in Bautzen, folgende Antwort erhalten: „Soferne irgendeine Gefahr unserer geliebten Heimat droht, werden wir sie Schulter an Schulter mit den deutschen Brüdern abzuwenden wissen. Deshalb mögen sich die Tschechen alle Mühe er-sparen, sich um uns zu sorgen. Wir sind treue Bürger unseres Landes und folgen in guter Zuver-sicht unserem Führer. So sehr wir uns auch als Slawen mit anderen slawischen Nationen kul-turell befreundet fühlen, lassen wir uns doch nicht in unsere politischen Belange hineinreden. Unser Schicksal ist das des deutschen Volkes und des deutschen Staatsbürgers. Wer das im Auslande noch nicht glauben will, möge sich das Wahlergebnis in den Lausitzer Dörfern ansehen, in die Lausitz kommen und sich von der überall wehenden neuen Fahne überzeugen. Zusammen mit ihr weht auch die wendische Fahne. Das nimmt uns niemand übel." Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 66 Bauernschutzgesetz und Kredit Die Entschließung der Landwirtschastskonferenz Wir berichteten in unserer letzten Nummer von der Landwirtschaftskonferenz in Zagreb und deuteten auf eine Entschließung an die Regierung hin. Diese Entschließung beschäftigt sich u. a. auch mit der Landwirtschaft und stellt fest, daß das Gesetz über den Schutz der Landwirtschaft in seiner heutigen Form den Landwirk völlig aus dem Kreditgeschäft ausgeschlossen habe. Die Konferenz fordere, daß dieses Gesetz gründlich revidiert werde. Die Verordnung über das Vermittlungsverfahren habe keinerlei Ergebnisse für diejenigen gebracht, für die sie erlassen worden sei, vielmehr haben sie Anlaß zu zahlreichen Mißbrauchen gegeben. Die Konferenz fordere, daß die Regierung eine radikale Herabsetzung des staatlichen und Selbstoerwaltungs-budgets vornehme, wodurch die so seyr notwendige Herabsetzung der öffentlichen Abgaben ermöglicht würde, die jetzt 60 bis 70"/» des Verdienstes vieler Wirtschaftsunternehmungen verschlingen. Vor allem müßten auch administrative Reformen im Sinne der vom Ministerpräsidenten bereits angekündigten Dekonzentration der Verwaltung vorgenommen wer-den. Die Konferenz ist weiter der Ansicht, daß es unbedingt notwendig sei, den Wirtschaftsrat in kür-zester Zeit einzuberufen, umsomehr, als die gesetz-liche Frist für seine Einberufung schon lange über-schritten sei. Zum Schluße der Entschließung heißt es, daß die Annahme dieser Vorschläge in kürzester Zeit die Wirtschaft beleben würde. Der deutschfeindliche Boykott der Juden mißglückt Ein interessantes Eingeständnis Die große jüdische Zeitung in Warschau „Hajnt" klagt darüber, daß den Juden in der Welt der gegen Deutschland gerichtete Boykott nicht gelungen sei. Das Blatt schreibt u. a.: „...ImenglischenParlament sprachen die Engländer gegen Deutschland, dasselbe geschah in Genf im Völkerbünde, in M o n t r e u r auf der Konferenz der Völkerbundfreunde, auf dem Kongreß der P e n - K l u b s in Jugoslawien, sowie in B u d a p e st auf der Konferenz der Journalisten-Syndikate. Mit einem Worte, es schien so, als ob die ganze Welt auf unserer Seite steht, und wir hielten es für unmöglich, daß die ganze Welt nichts für uns unternehmen werde. Doch leider — man hat sich nicht in die inneren Ange-legenheiten Deutschlands gemischt, man ist sogar dazu übergegangen, die Ne-gierung Hitlers mehr und mehr zu schätzen. Man begann sich der Regierung Hitlers Der frisch - fröhliche Zukunftskrieg Unter dem Titel „What would be the Cha-rotier vf a new War" (Das Gesicht des nächsten Kriege») ist in London ein erschütterndes Werk erschienen, das von achtzehn der berühmtesten militärischen und chemischen Sachverständigen Europas, Amerikas und Japans geschrieben ist. Die Ver-fasfer, deren jeder seinen Beitrag ohne Kenntnis der anderen Arbeiten niederschrieb, waren durch den Herausgeber aufgefordert worden, ihre Einsichten über den Zukunftskrieg darzulegen. Und zwar keine phantasievollen Zukunftsbilder sondern feststehende Tatsachen, wie sie sich aus den neuesten Erfindungen ergeben. Auf welche Weise wird sich die Kriegs-technik die neuesten Errungenschaften der Wissenschaft zunutze machen? Keine furchtbarere Lektüre läßt sich denken als diese achtzehn Abhandlungen, deren nüchterner und unbeirrbar sachlicher Ton das Er-regende ihrer Wirkung nur noch steigert. Nachdem die Technik das Wirtschaftsleben re-volutioniert hat, — so schreibt der englische General Füller — hat sie nunmehr auch die Methoden der Kriegführung umgewälzt. Er weist nach, daß sich heute die Infanterie, die einstmals der maßgebende Faktor auf dem Schlachtfelde war, im Kriege un- Sefähr in derselben Lage befinden wird wie die lrbeiter in der Industrie, die die Maschine nahezu überflüssig gemacht hat. Der Krieg wird ebenso wie die Wirtschaft vollständig motorisiert und mechani- weit stärker zu nähern als der vorhergehenden Deutschen Regierung. Nachdem Hitter die Einstellung der anderen Staaten sich gegenüber bemerkt hat, begann er mit aller Gründlichkeit den jüdischen Einfluß auf das Leben des deutschen Volkes zu beseitigen. Der Boykott Deutschlands ist den Juden nicht gelungen, und aus diesem Grunde macht man sich über die Juden lustig. Aus dem Lager der Feinde selbst tönt das sadistische Lachen: „die Tore von Jericho wurden nicht gesprengt". Es schmerzt das Herz, und es brennt das Gesicht vor Scham. Wir wurden auf der ganzen Linie kompromittiert und blamiert. Wir haben leider zuviel auf unsere äußeren Freunde gehalten." Was in Deutschland alles möglich ist! Der preußische Theaterausschuß hat unter dem Vorsitz von Staatskommissär Hinke! dem Kultur-bund deutscher Juden e. V. die Konzession zum Betrieb eines jüdischen Theaters in Berlin erteilt. Die Konzessionserteilung ist unter der Bedingung erfolgt, daß ein öffentlicher Kartenverkauf für die Vorstellungen des Theaters, dessen künstlerisches und technisches Personal rein jüdisch sein wird, nicht er-folgt. Die Karten dürfen nur an die Mitglieder des Vereines abgegeben werden. Der Kulturbund soll die Absicht haben, ein Berliner Theater für seine Zwecke zu pachten, doch scheint eine endgültige Ent° scheidung noch nicht getrosten worden zu sein. Das jüdische Theater wird seine Spieltätigkeit voraus-sichtlich im Herbst aufnehmen. Polnisches Gericht spricht frei Der verantwortliche Schriftleiter der „Deutschen Rundschau in Polen", der vom Bezirksgericht in Bromberg wegen sogenannter „Verächtlichmachung des polnischen Staates und der polnischen Nation" zu neun Monaten Gefängnis verurteilt worden war, wurde in der Berufungsverhandlung vor dem Posener Appellationsgericht freigesprochen. Um was ging es? Das führende Blatt der deutschen Minderheit hatte in einem Aufsatz gegen völlig un-begründete Angriffe der polnischen Presse Stellung genommen und insbesondere den Vorwurf zurück-gewiesen, die deutsche Volksgruppe in Polen sei „staatsfeindlich eingestellt". Obwohl es sich hier letzlich um die pflichtgemäße Wahrung international geschützter Minderheitsrechte handelte, und jeder Satz des Aufsatzes unter Wahrheitsbeweis gestellt werden konnte, schloß sich das Bromberger Gericht der „Verächtlichkeits" These des Staatsan-walts an und fällte ein offensichtliches Fehlurteil. Das Gericht in Posen, das nunmehr dieses Fehl-urteil aufhob, auf Freispruch erkannte und dem siert werden. Auch in der Armee wird die Techno-kratie zur Herrschaft gelangen. Der Zukunftskrieg wird den Beweis dafür erbringen, bis zu welchem Grade die Infanterie bereits zum Anachronismus geworden ist. Es wird ihr ergehen wie der anderen, einstmals ebenfalls ruhmreichen, aber heute voll-kommen veralleten Waffe, der Kavallerie. Die mo-torisierten Truppen werden die eigentlich entscheidende Waffe sein. Infanteristen, denen man in Friedens-zeiten stundenlange Märsche mit Lasten von 56 Pfund auf dem Rücken einübt, sind zu nichts mehr gut, als von den Tanks vernichtet zu werden. Am 24. April 1913 haben sieben englische Tanks mit einer Besatzung von insgesamt nur 21 Offizieren und Mannschaften drei deutsche Bataillone in die Flucht geschlagen und ihnen einen Verlust von 400 Mann beigebracht. Tanks gegen Infanterie, das ist, schreibt Füller, kein Krieg mehr, das ist nur noch Metzelei. Die heutige Zusammensetzung der Truppen, d. h. die Verbindung der eigentlichen Infanterie mit motorisierten Abteilungen, ist, ebenfalls nach Füller, der Gipfel der Sinnlosigkeit, weil die Be-wegungsfähigkeit der beiden Truppen vollständig von einander abweicht. Sofortige Scheidung zwischen Infanterie und motorisierten Truppen ist zur ge-bieterischen Notwendigkeit geworden. Die heute durchgeführte militärische Dienstpflicht mit ihrem Kasernenleben und ihrer militärischen Instruktion ist das gerade Gegenteil dessen, was die Rekruten-ausbildung tatsächlich erfordert. Vor allen Dingen ist eine technische Ausbildung der Soldaten nötig. Angeklagten in der Begründung ausdrücklich be-stätigte, daß weder eine Verächtlichmachung vorliege, noch die Richtigkeit der in der „Deutschen Rundschau" veröffentlichten Totsachen bestritten werden könne, bewies eine bessere Einsicht in das Wesen der Recht-sprechung. Und so mag an Hand dieser Posener Entscheidung, die innerhalb der polnischen Staats-grenzen einen gewissen Seltenheitswert besitzt, frei-mutig festgestellt werden, daß es auch in Polen noch Richter gibt, die, in Ächtung vor der objektiven Wahrheit, einem aus rein politischen Gründen an-angeklagten deutschen Minderheitsangehörigen sein Recht werden lassen. Aus Stadt und Land W Teile Kranzablösung. Die Armensektion der städtischen Gemeindeverwaltung teilt uns mit, daß die hiesige Firma Pacchiaffo, Knez &■ <£omp. an Stelle eines Kranze? für den abgestürzten Gymna-siasten Franz Lecnn 100 Din für die Armen der Stadt gespendet hat. Der Autobusverkehr auf der Strecke Celje-Kozje-Podsreda ist Sonntag den 13. d. M wieder aufgenommen worden und wird wieder regelmäßig durchgeführt. Maribor Die Kastanienbrater, die sich für das Jahr 1933/34 um eine Konzession bewerben wollen, müssen, wie uns aus Maribor gemeldet wird, beim Marktamt der Stadtgemeinde zwischen dem 28. August und dem 5. September ihre Gesuche vorlegen. Ma-ronibrater, die im vergangenen Jahre keinen Stand im Stadtbereiche aufgestellt hatten, haben keine Aussicht, für das kommende Jahr berücksichtigt?zu werden. Zu spät einlangende Gesuche finden eben-falls keine Berücksichtigung. Grabschändungen. Aus Maribor wird uns berichtet: Aus So. Anton in den WB erfährt man über verübte Grabschändungen am dortigen Ortsfriedhofe. Ueber 30 Gräber wurden geschändet, gußeiserne Grabkreuze zerschlagen, manche samt dem schweren Steinsockel ausgegraben und irgendwohin geschleudert, Blumen abgerissen und achtlos beiseite geworfen. Die Bevölkerung ist begreiflicherweise da-rüber in nicht geringe Aufregung vnsetzt. Tödlicher Absturz von der „Ticarica". Am vorigen Samstag stürzte der bekannte Mari-borer Bergsteiger D. Gorup beim Edelweißpflücken von der „Ticarica" tödlich ab. Er stand im 21. Lebensjahre. Der Blitz erschlägt einen Radfahrer. Aus Maribor wird uns berichtet: Nach der tropi-schen Hitze der letzten Tage ging über Maribor und das Droufeld ein wolkenbruchartiger Regen nieder, vor dem sich was da kreuchte und fleuchte alles unter das nächste schützende Dach flüchtete. In der Statt in der Kaserne müßte die Ausbildung in Garage und Fabrik vor sich gehen. Schon während des letzten Krieges haben Chauffeure, Mechaniker, gelernte Maschinenarbeiter (mit einem Wort: Tech-niker) sich als die besten Soldaten erwiesen. Tech-nische Spezialisten sind es also, die man ausbilden muß, und nicht ungelernte Massenformationen, die nur als Kanonenfutter dienen können. Zufolge der Abhandlung des englischen Ma-jors Bratt wird der Ausgang künftiger Kriege nicht mehr auf dem Land: noch auf dem Meer, sondern in der Luft entschieden werden. Sieger wird der-jenige sein, der die Vorherrschaft in der Lust da-vonträgt. Bis heute spielten z. B. Eisenbahnen im Truppentransport eine entscheidende Rolle. Diese Rolle wird zu Ende sein, sobald alle Truppen motorisiert sind. Ander eits aber wird keine noch so mächtige und artilleri tisch starke Landarmee die gegnerische Luftflotte daran hindern können, ihre Stellungen zu überfliegen und in das verteidigte Gebiet einzubrechen. Ja, der Angreifer wird sich um diese Deckungstruppen vermutlich gar nicht mehr kümmern, ebensowenig wie um Festungen. Eisen-bahnlinien oder Eisenbahnknotenpunkte. Er wird einfach mit seinen Flugzeugen die Lebenszentren des Gegners, seine Großbetriebe, Bergwerke. Werk-stätten, Mühlen, angreifen. Es wird eines der Kennzeichen des Zukunftskneaes fein, daß die Luftflotte sich viel weniger die feindliche Armee als die Nichtkämpfer, die Zivilbevölkerung, von deren Durchhalten oder Kavitulation der Ausgang des Krieges bestimmt wird, zum Angriffsobjelt wählt. Nummer 66 Deutsche Zeitung Seite 3 Stadt hat man es in dieser Beziehung leichter, als aus dem flachen Lande, wo ein Gewitter manchmal katastrophal werden kann. So wurde der 20jährige Besitzerssohn Lorenz Spensek Samstag abends mitten auf der Landstraße von dem Wolkenbruch überrascht. Er versuchte durch Beschleunigung des Tempos rascb ein schützendes Dach zu erreichen. Aber das Schicksal hatte anders gewollt. Mitten auf der Straße traf ihn ein Blitzstrahl tödlich. Bekannte, die gleichfalls heimwärts wanderten, fanden ihn und veranlagten seinen Heimtransport. Verhängnis! Man weiß eben nie, wo einem der Tod auflauert. Ptu, Wieder ein Schadenfeuer! Die Wirt-schaftsgebäude des Besitzers Johann Stebih in Soojek brannten kürzlich samt großen Futteroorräten ab. Der Schaden übersteigt 20.000 Din. Vom Täter fehlt bis jetzt jede Spur. Wieder ein Opfer der Drau. Aus Ptuj wird uns geschrieben: Freitag nachmittag ertrank der 18-jährige Buchbindcrgehilfe Johann Rolki bei dem Versuche aus der Waidschach bei Ptuj nach dem städtischen Strombade zu schwimmen. Rolki soll erst vor drei Tagen das Schwimmen erlemt haben. Auf der Strecke, die er zu durchschwimmen gehabt hätte, befinden sich zwei Siromschnellen, deren Durch-schwimmen selbst erfahrenen und geübten Schwim-mern gefährlich werden kann. Rolki mußte seinen Wagemut mit dem Leben bezahlen. Die Leiche wurde bisher nicht aufgefischt. Motorradunfall. Aus Ptuj wird uns ge-meldet: Freitag nachmittag fuhr Herr Herbert Schön-laub auf seinem Motorrad? von So. Vid gegen Ptuj. als ihm etwa 1 km außerhalb des Dorfes der Bauer Ivan Kranjc entgegenkam und, jedenfalls um der Staubwolke auszuweichen, die andere Straßen-seite zu erreichen versuchte. Der Versuch Schönlaubs, durch Bremsen einen Zusammenstoß zu vermeiden war vergeblich, er verminderte jevoch den Anprall so, daß die Verletzungen, die der Motorradfahrer wie der Bauer erlitten, nicht allzuschwerer Natur sind. Schönlaub bestieg trotz zahlreicher Rißwunden an beiden Händen und Unterarmen sogleich wieder sein ziemlich havariertes Motorrad und holte das Net-wngsauto der freiw. Feuerwehr Ptuj herbei, um Kranjc, der einen Bruch des rechten Unterschenkels und Kontussionen der rechten Hand davongetragen hatte, ins Spital schaffen zu lassen. Ein Gendarm, der mit der Rettungsauto an die Unfallstelle ge-bracht wurde, nahm sogleich den Tatbestand auf, aus dem sich ebenso wie aus den Aussagen des Kranjc ergibt, daß den Motorfahrer keinerlei Schuld trifft. Murska Sobota Die Banalverwaltung hat die Er- Werbung des Schlosses des Grafen Szapary durch die Gemeinde Murska Sobota für nichttg erklärt. Bekanntlich war es im vorigen Jahre durch Selbstvteständlich wird jeder der beiden Gegner seinen Angriff in das Innere des feindlichen Landes vortragen. Ja, höchstwahrscheinlich werden die feind-lichen Lustgeschwader sich gegenseitig nicht einmal allzugroßen Schaden zufügen, sondern ihr Zerstö-rungswerk auf die Massen der gegnerischen Zivil-bevölkeruna konzentrieren. Mit anderen Worten: im Zukunftskrieg werden die Hekatomben der Opfer nicht mehr an der Front sondern im Hinterland, in jenen Gebieten zu verzeichnen sein, die normalerweise niemals zur Kriegszone gehört hätten. Eine gut unterrichtete Slhweizer Chemikerin, Dr. Gertrud Woker, widmet ihre Abhandlung dem bakteriologischen und chemischen Krieg. Der Gas-krieg, so berichtet sie, wird im kommenden Krieg von ungleich größerer Furchtbarkeit als im oergan-genen sein. Auch gewisse neue Brandbomben wer-den zur Verwendung kommen, von deren Explosio-kraft sich der Laie nur schwer einen Begriff machen kann. Es gibt heute Brandbomben von nur einem Kilo Gewicht, die bei Berührung eines Hausdaches oder des Erdbodens plötzlich 3000 Grad Hitze entwickeln. Der Stahlmantel dieser Bomben schmilzt im Feuer und ergießt sich als glühende Flüssigkeit, . die alles in Brand fetzt, von Stockwerk zu Stock-werk. Andere, schwere Bomben dringen tief in den Erdboden ein und bilden dort einen Brandherd, als stünde die Erde selber in Flammen. Zweck dieser Bomben ist es, Wasserleitung, Siele und Gasleitung zu zerstören oder in Brand zu setzen. Wenige Flugzeuge reichen aus zum Transport einer genügenden Anzahl solcher Bomben, um die größten Versteigerung zum Preise von 2,300.000 Din in den Besitz der Stadtgemeinde gelangt. Der Ausrufungs-preis wurde nun auf 1,600.000 Din herabgesetzt. In welchen Betrieben find Geschäfts-führer zu bestellen? Auf Grund des § 14 des Gewerbegesetzes erließ der Handelsminister Vorschriften über die Bestellung von Geschäftsführern in Gewerbebetrieben, die von Witwen geleitet wer-den. Diesen Vorschriften zufolge find Witwen ver-pflichtet, für den Gewerbebetrieb ihres verstorbenen Mannes Geschäftsführer zu bestellen, wenn es sich um Gewerbe handelt, die Gewehre und sonstige Feuerwaffen erzeugen. (Punkt 8, § 23 des Gewerbegesetzes), bei Maschinenschlossereten (Punkt 1), bei mechanischen Gewerben und Gewerben, die sich mit mechanischen Präzesionsarbeilen befassen (Punkt 22), bei der Erzeugung von medizinischen und chirurgischen Instrumenten. Apparaten und Geräten (Punkt 23), in Buchdruckereien' Lithographien und Xylographien (Punkt 75), bei Schriftgießereien und Zynkographien (Punkt 76), bei der Erzeugung von künstlichen Mineralwässern (Punkt 78), bei der Ausarbeitung von Munition und Sprengstoffen (Punkt 79), bei der Ausarbeitung von Feuerwerks-gegenständen und ähnlichen (Punkt 80) bei der Installierung von Wasserleitungen, Kanalisierungen und Gasleitungen (Punkt 81), bei der Installierung von elektrischen Anlagen für Beleuchtung. Motor-betrieb, elektrischen Uhren und elekrischen Leitungen (Punkt 82). Wenn Witwen nicht schon einen fach-Iich gebildeten Geschäftsführer bestellt haben, sind sie verpflichtet, dies binnen drei Monaten nach In-krafttreten dieser Vorschriften zu tun. Nachrichten des Amtsblattes vom 12. August. Der Bautenminister erließ eine Ver-vrdnung über die zulässige Zurichtung von Holz beim Bau sowie über die Vorschriften für die Ausführung von Botonbauten. Zusammenschluß der deutschen Aka» demiter in Baöka Palanka. Am verflossenen Samstag fand in Backa Palanka eine Tagung mtt dem Ziele des Zusammenschlusses der deutschen Akademikerschaft dieses Gebiets statt. Ausstellung der Äugomontafoner Rind» vieh-Rasse in Ljubljana. Auch Heuer ver-anstattet die „Jugomontafon, l. Jugoslavische Zen-Iralviehzuchtsellektionsgenossenschaft m. b. H." im Rahmen der landwirtschaftlichen Herbstmesse in Ljubljana. und zwar am 2. und 3. September, eine Ausstellung der Montafoner Rindvieh-Rasse. Es ist zu erwartn, daß die heurige Rinder-Schau auf der Höhe der vorjährigen stehen wird. Zum selben Zeitpunkt tritt in Ljubljana ein Kongreß der Tierärzte zusammen. Auch heuer haben die königl. Banalverwallung wie auch die Messeleitung Beträge zur Verfügung gestellt, die es wieder er-möglichen, dem Züchter die Transportspesen zu er-setzen. Da das Rindvieh wie alle Messegüter freien Rücktransport genießt, handelt es sich dabei nur um den Transport zur Messe. Dem einzelnen Züchter Städte einzuäschern. Ein anderer neuer Bombentyp sind die sog. „Berliner Bomben", fürchterliche Waffen, die in einem Umkreis von 800—1000 m vom Ort der Erplosion jedes lebende Wesen vernichten. Nach dem Ausführungen des Generals Growes ist es vollkommen illusorisch, bei den Luftangriffen des Zukunftskrieges an die Möglich-keit einer Verteidigung von Städten wie Paris, London oder Berlin zu glauben. Die neuen Bom-ben sind derart stark und unwiderstehlich, daß auch die solidesten und die am sinnreichsten konstruierten Unterstände keinen Schutz gegen sie bieten. Ganze Straßen werden schon nach wenigen Augenblicken in Flammen stehen. Wie sollen die in Keller, Untergrundbahntunnel und dgl. Geflüchtet«! durch die Trümmerberae, die die Eingänge versperren und vielleicht in Flammen stehen, wieder ins Freie gelangen, wenn sie nicht schon durch tödliche Gase vergiftet sind? Der General beschreibt dann ein kürzlich durchgeführtes Nachtmanöoer der englischen Luft-flotte über London, bei dem Flugzeuge zur Ver-wendung kamen, die durch einen neuartigen Anstrich praktisch unsichtbar waren. Von 250 so angestrichenen Flugzeugen, die am Nachtangriff teilnahmen, konnten selbst mit Hilfe der stärksten Scheinwerfer nur 16 entdeckt werden, während die 234 restlichen, obwohl e verhältnismäßig niedrig flogen, vollkommen un-chtbar blieben! Was die neuen Gase betrifft, so sind sie derart mannigfaltig und von derart heimtückischer Wir- ist die Möglichkeit gegeben, durch Auswahl unter dem Ausstellunzsvieh erstklassige Stücke für seinen Stall zu erwerben. Verbilligte Eisenbahnfahrten in Deutschland für die Besuchte ver "»»pziger Herbstmesse 1933. Außer den um 33 V» er-mäßigten deutschen Fahrkarten für die Hin- und Rückreise ab Grenze kann jeder ausländische Be-such« der diesjährigen Leipziger Herbstmesse mehrere (höchstens jedoch vier) weitere Fahrkarten mit 331/, % Ermäßigung für irgendwelche beliebige Reifen in Deutschland kaufen. Dies« Karten sind gegen Vorzeigung de messeamtliche Ausweikarte ausschließlich im Reisebüro des leipziger Meßamts Leipzig C 1 Markt 4 (Ausländerschalter) erhältlich und gelten in der Zeit vom 27. August bis 4. Sep-tember 1933. Wirtschaft u.Bertehr Hopfenbericht aus Zalec vom 16. August 1933. Nach einem belanglosen Gewitterregen ist seit Samstag Nacht im gesamten Anbaugeoiet eine merkliche Abkühlung eingetreten. Auch Dienstag Abend ging ein leichter Regen nieder, der das Erd-reich zwar nicht durchdringen konnte, immerhin aber eine Auffrischung der Hopfenpflanzen bewirkte und damit auch die Ausdoldung förderte. In einzelnen frühreifen Anlagen wurde schon heute zu pflücken begonnen und die Pflücke wird sich bis zum 21. d. M. allmählich verallgemeinern. Der Hopfen ist nach wie vor vollkommen gesund, von frischem Aussehen und verspricht bei einer guten Mittelernte von 12.000 bis 13.000 Meterzentnern ein hoch-wertiges Produkt. Mehrere fremde Käufer sind schon hier eingetroffen und man rechnet allgemein mit einem flotten Einkauf. Vk. Stand der Nationalbant vom 8. d. M. (in Millionen Dinar, in Klammern der Unterschied gegenüber der Vorwoche). Aktiva: Metalldeckung 1900.83 (+ 5.87), davon in Gold 1797.36 (->- 27.8). Wechselportefeuille 1918.14 (— 16.62), Lombarddarlehen 316.94 (—0.2), alte Staatsschuld 1816 08 (+ 0.26). — Passiva: Banknotenumlauf 4304.48 (— 1.1), Verbindlichkeiten gegen Sicht 1048.86 (-i- 11.55), davon Forderungen des Staates 4 4 (+ 0.5), verschiedene Verbindlichkeiten in Giro- 401.71 (-i- 8 94) und anderen Rechnun-gen 642.75 (-+- 2.11), befristete Verbindlichkeiten 1315.06 (+ 2.56). Bedeckung 35.50°/, (+ 004), davon in Gold 33.57 7« (— 0.06). Regelung der südslawischen Auslands' anleihen. Wie in einer amtlichen Verlautbarung mitgeteilt wird, haben die Verhandlungen, die mtt den ausländischen Anleihegläubigern nach der im Oktober des Vorjahres erfolgten Einstellung des Zinsen- und Amortijationsdienstes für sämtlich« südslawische Auslandsanleihen zu einem günstigen Abschluß geführt. Aus Grund des so erzielten Uebereinkommens werden alle südslawischen Aus* lung, daß man zwischen ihnen und den im letzten Krieg verwendeten überhaupt keinen Vergleich mehr ziehen kann. Man kennt heute Gase, die unbemerkt ben Organismus durchdringen und deren das Opfer sich erst im Augenblick des Eintritts d«s töd-lichen Wirkung bewußt wird. Und welche Wirkung ist das! Das „Grüngas" (Ei Coo C/3) z. B. führt im menschlichen Organismus zum sogenannten „trockenen Ertrinken". Unter der Wirkung des Gases ziehen Gewebe und Kapillargefäße der Lunge das gesamte Blutwasser an sich, so daß die Lunge buchstäblich in diesem Zustrom ertrinkt. Der Vorgang ist derselbe wie beim Ertrinken, nm daß dieses Ertrinken im eigenen Blute stattfindet! Der französische Professor Langevin stellt fest, daß hundert Flugzeuge vollkommen ausreichen würden, um eine Stadt wie Paris mit ihren drei Millionen Einwohnern zu vernichten. Der deutsche General Altrock pflichtet ihm vollkommen bei. Eben in dieser Ausrottung der Zivilbevölkerung wird, wie er ausführt, eines der Merkmale des Zukunfts-krieges liegen, während man sich an der eigentlichen Front verhältnismäßiger Ruhe erfreut. Lord Hals-bury, Letter der Sprengstoffabteilung im englischen Kriegsministerium, erörtert die Vorzüge des „Di-fenylzyanarsin". Vierzig Tonnen dieses Stoffes sollen genügen, um etwa acht Millionen Menschen, d. h. die Einwohnerschaft von Groß-London, zu vergiften und zu töten. Der amerikanische General Squier dagegen preist begeistert ein gutartiges Gas, das seine Opfer nur in vierundzwanzigstündigen Schlafversenkt, worauf sie wieder zu Besinnung kommen. Seilt 4 Deutsche Zeitung Nummer 66 lanbsanleihen auf der Grundlage einer dreijährigen konsolidierten völligen Einstellung der Amortisationen für diese Zeit und der möglichen Auszahlung der Kupons in internen Dinaren, deren Verwendung durch die Devisenvorschrift geregelt wird, geordnet. Dieses Abkommen bezieht sich auf vier Gruppen von Anleihen, und zwar 1. die französischen An-leihen, 2. die amerikanischen (Blair und Seligmann), 3. die Schweizer Anleihen und 4. die 6 prozentige montenegrinische Anleihe von 1930 und die 7.S-prozentigen Staatsbons für den Ablauf des Ostbahn. Das erwähnte Abkommen umfaßt fast alle staatlichen und staatlich garantierten konsolidierten Schulden, für deren Zinsen und Amortisation bisher in Devisen jährlich etwa 465 Millionen Schweizer Franken ausgegeben wurden, bzw. für drei Jahre 1395 Millionen Schweizer Franken. Durch das neue Abkommen wird die Zahlung in Devisen auf 52 Millionen Schweizer Franken im ersten Jahr, auf 45 Millionen im zweiten Jahr, auf 56 Mil> Honen im dritten Jahr nach Abzug der Kupons, die in Dinar zu bezahlen sind, erfolgen. Demnach erzielt unser Staat im Laufe von drei Jahren vom 14. Oktober 1932 an gerechnet, Einsparungen an Dmisen von etwa 1261 Millionen Schweizer Franken, was zweifellos von großer Bedeutung für die Erhaltung einer normalen Währung?» und Finanzlage sein wird. Offizieller Markt- und Pflanzenstands-bericht der Deutschen Sektion des Hopfen« bauverbandes in Saaz. In der abgelaufenen Woche kam es bei ruhiger Stimmung zu verschie-denen Umsätzen in 1932-er Saazer Hopfen in der unveränderten Preislage von Kc 1700.— bis 2000.—, 1931-er wurden zu Preisen von K 600.— bis K 650.— gehandelt. Die Preise verstehen sich ür 50 kg ausschließlich l°/„ Umsatzsteuer. Seit eginn der Saison hat die Oeffentliche Hopfen-signierhalle in Saaz 43.020 Ballen, d. s. 111.716 Zentner zu 50 kg brutto 1932-er Saazer Hopfen beglaubigt. Infolge Ausbleibens der ersehnten Nie-derschläge und AnHaltens der tropischen Hitzen, konnte sich der Pflanzenstand nur in den bestgele-genen Gärten, die noch Spuren von Feuchtigkeit aufweisen, bessern. Der größte Teil der Hopfen-gärten leidet stark unter der Trockenheit und es ist sehr fraglich, ob es in den spätgegangenen Gärten zur vollen Ausbildung der Dolden kommen wird. Davon wird der Aussall der Ernte abhängen, die aus jeden Fall mengenmäßig beträchtlich hinter der vorjährigen zurückbleiben wird. Von Peronospora ist nichts zu bemerken, die Blattläuse find gleichfalls verschwunden. Auch von der roten Spinne ist bis jetzt wenig zu bemerken, dagegen nimmt das Gelb-werden der unteren Blätter, der sogenannte Sommerbrand, rasch zu. Die jugoslawische Obsteinfuhr in Oesterreich ist wie im vorigen Jahre unbe-schränkt. Die Einsuhrkontingente für Birnen und Aepfet, deren Ernte in Steiermark in diesem Jahr sowohl qualitativ als auch quantitativ das Vorjahr nicht erreicht, werden für Jugoslawien im Wege von Zusatzkontingenten um 100 Prozent erhöht werden. Was die Weintrauben anbelangt, ist für Italien und Jugoslawien die Gesamteinfuhrmenge des Jahres 1931 in Aussicht genommen. Bulgarien hat auf Grund des Vertrages vom 25. Juli das verlangte Kontingent zugebilligt bekommen. Kongreß der Ziegelindustrie. Wie wir bereits ankündigten, fand in Novisad ein Kongreß der Ziegelindustrie statt, bei dem die Lage aus diesem Wirtschaftszweig eingehend behandelt wurde. Die vorgebrachten Vorschläge wurden in eine Ent-schließung zusammengefaßt, die u. a. von der Re-gierung die Herabsetzung der Transporttarife für Ziegel fordert. Vor allem müssen die Sätze für Hohlziegel, die unlängst um 1207# erhöht worden sind, mit den übrigen Tarifen für die Zie^elbeför-derung ausgeglichen werden. Um eine Belieferung der Mittelmeerstaaten zu ermöglichen, müssen die Frachtsätze zu den Seehäfen bedeutend gesenkt wer-den. Da die Ziegeleien auch Landwirte beliefern, wäre es sehr zu wünschen, daß das Bauernschutz-gesetz auch auf diese Betriebe ausgedehnt würde. Die Forderungen der Ziegeleien gegenüber den Selbstverwaltungskörperschaften müssen durch öffentliche Abgaben kompensiert werden. Schließlich wurde der Beschluß gesaßt, daß ein besonderes Geldinstitut gegründet werden soll, welches die Ziegeleien mit billigen Crediten versehen wird. In Beograd wird ein Jugoslawischer Ziegeleioerband gegründet. Richtigstellung. Die Hopfennotiz „Am 21. d. M. beginnt die Hopsenernte" ist in unserer letzten Nummer vom Sonntag den 13. d. M. nicht von unserem Mitarbeiter „Vk" verfaßt, wie irrtüm-lich gemeldet wurde. Gleichzeitig stellen wir sachlich richtig, daß nach unseren inzwischen eingeholten Informationen die etwas verringerte Ernte nicht auf Peronosporaschäden zurückzuführen ist, sondern auf das kalte und regnerische Wetter im Frühjahr. Weiter ist der von uns am Sonntag gebrachte Be- richt dahin zu erweitern, daß den Pflückern 1.50 Din je Schaff bei voller Verköstigung und 2.— Din je Schaff ohne Verpflegung gezahlt wird. Sport Sport vom Sonntag. Der S. K.-Jugo-siavija Zagreb konnte im Spiel gegen S. K.-Celje mit 3:2 gewinnen. Im Vorspiel besiegte die Re> serve von S. K.-OIimp dieReserve von S. K.-Celje 3:0. Feierdes 5 jährigen Bestandes des S. K.-Olimp. Der S. K.-Olimp Celje-Gaberje teilt uns mit, daß er am 3. September d. I. sein fünfjähriges Be-stehen feiert und aus diesem Anlaß zahlreiche Wett-kämpfe wie Fußballspiele, Sprungkonkurrenzen, Ringen, Boren usw. organisiert. Die übrigen Sportklub» werden vom S. K.-OIimp gebeten, an diesem Tage keine Veranstaltungen anzusetzen. Das Programm der Feier wird rechtzeitig veröffentlicht. Etwas Lustiges Rudi ist wie alle Lausbuben nur darauf aus. vor dem Unterricht noch möglichst viel Dummheiten zu machen. Daher läuft er, trotzdem der Schulweg nur zwei Minuten lang ist, jeden Tag schon eine halbe Stunde früher in die Schule. Mit der Zeit wird das der Mutter zu dumm und sie stellt ihren Sprößling zur Rede. Rudi war nie verlegen um Ausreden. Aber die Mutter läßt sich nicht so ohne weiters einwickeln und glaubt ihm nichts. Da, in seiner Verzweiflung — er sieht die Uhrzeiger immer weiter vorrücken und seine Kameraden be-reits in fröhlichsten Handgemenge — ruft er außer sich: „Aber Mutti las' mich doch endlich fort, ich krieg' sonst immer keinen Platz mehr in der Schule..." Furchtbare Rache Klein Margot hat öfter« heftige Zahnschmer»en. wenn sie Süßes ifet. Der schlechte Zahn muß gezogen werden. Als die Prozedur glücklich überstanden ist, fragt sie: ..Kann ich den Zahn mit nach Hause nehmen?" Ter Zahnarzt hat nichts dagegen, und so bekommt Klein'Maraot den Zahn. Hurtig nlt fie dann nach Hause, legt ihn aus den Küchenlisch, holt die Zuckerbüchse und streut Zucker in die braune Höhlung. Und dazu spricht sie die be, deutiamen Worte: „So. nun schmerz dich allem«'." Zwei Kostbuben oder Mädeln werden in deutsche Familie genommen. Nachhilfe in Französisch und Violine. Anzufragen in der Verwaltung d. BL 37613 Stütze der Hausfrau in allen Arbeiten versiert, sucht Stelle. Gefl. Anträge an die Verwaltung des Blattes. .mn Kostplatz in Graz für zwei Schülerinnen von 10 Jahren aufwärts, für das Schuljahr 1933/34 bei gediegener Familie zu vergeben. Schulnachhilfe, auch Sprachen, gesunde Wohnung, Ganen, gewissenhafte Aufsicht. Anfragen an die Verwaltung des Blatte, unter „Verlässlicher Kostplatz 37600". LEIPZIGER HERBSTMESSE 1933 * Beginn am 2 7. August Alle Auskünfte erteilt ING. G. TÖNNIES, LJUBLJANA Ovorakova ulica Nr. 3/11 — Telephon Nr. 2762 oder die Geschäftsstelle des Leipziger Messeamts Beograd, Knez Mihajlova33. Auf deutschen Reichsbahnen 33'/,°/» FatrpreUermässiguno. M ■ f Tieferschüttert geben wir hiemit Nachricht, daß unsere unvergeßliche, beste Gattin, bezw. Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwägerin und Tante, Frau Theresie Planko am Donnerstag, den 17. August um I Uhr nachts nach langem, Qualvollen Leiden, versehen mit den Tröstungen der heiligen Religion im 78. Lebensjahre gottergeben verschieden ist. Das Leichenbegängnis der teuren Verblichenen findet am Samstag, den 19. August um 5 Uhr nachmittags von der Leichenhalle des stadtischen Friedhofes aus statt. Die heilige Seelenmesse wird am Montag, den 21. August um 7 Uhr früh in der Marienkirche gelesen werden. Celje—Jasenovac, am 17. August 1933. Die tieftrauernclen Familien Planko und Pavllca. Statt JeJer besonderen Anzeige. i 32 Cpar- und Vorschussverein registrierte Genossenschaft mit unbeschränkter Jjaftung • /J J • _ • » > Gegründet im Jahre 1900 M Lß/je ♦ y/QY/7/ tsff 15 fostsparkassefanto Xjubtjana /fr. lt.176 / Girokonto bei der Jfarodna banka, filiale Jysaribor / Telefon 213 interurban Einlagenstand Din 42,000.000, Jahresumsatz Din 300,000.000 Geschäftsstunden täglich von 8 bis £1 Uhr Trucker. Verleger und Herausgeber: Bereintbuchdruckerei „Eeleja" in Celje. — Verantwortlich für den Herausgeber und verantwortliche Schriftleiter - Dr. Erich Petfchauer in Eelj». FSr die Trucker« verantwortlich: Guido Schidlo in Eeljr.