Nr. 273. Vl»nnmll«t<°n»Piel«: Im «omptolr «an,l. fi. i,. b«Ibj N. ii'i«. ssllr b!e HusttUim, !n« Hau« h«lbj. f,0 ll. Mi! dcr Post «c>n,j. fl. 15, hilbi- si, 7 »l>. Freitag, 30. November. Instttlon«g«bübi: Fill Nein« Inserat« bi» ,n 4 Zeill» »5 t,., grline P». ijell» « ki.l bei öflne» wiebrrholnn«« pi. Zeil« 5 l». 1877. MMntllcher Theil. Oesterreichiicher ÄeichSrath. ll2. Gltznng tzes Nbgeordnetenhanses. Wien, 28. November. lfllrr i!>" ^" Einlüufen befindet sich der Bericht der blr N?4tn Ouotendeputation über den Abbruch tj.., Handlungen mlt der ungarischen Quolendeputa ch.,/"etreff der Feststellung der Quote. Gleichzeitig Ueber <" Deputation mit, daß sie sich aufgelöst habe. »..« < .lug dcs Präsidenten wirb der Bericht an den «"«^«ausschuß geleitet. g we« der Wahl eines Mitgliedes für die Dele-ly! '°nen an Stelle des ausgetretenen Dr. Smolla °^lbg. Iaworsli in die Delegalionen gewählt. N„ ^" der Forlsetzung der Verhandlung über das lz.^lstatut wird der Art. 24 (Wahl der General. b»,?^ ^"' Antrage des Ausschusses gemäß ohne De. "^ angenommen. y, Zu Ure. ii5 (Wirlsamleil des Oeneralralhes) stellt enteil Vareulher einen Zusatzantrag, welcher eine yWeomere Einflußnahme des Oeneralrathe» auf die .^«wirlsamleit der Directionen in Wien und Pest be-^"ll- Da laut einer Bemerkung des Präsidenten der ^'W (Befugnisse der Directionen in Wien und Vuda« ^ nm dem Art. 25 in unmittelbarem Zusammen« ?°ngt steht^ sy wird zugleich mit Art. 25 auch Art. 40 Berathung gezogen. . Finanzminister Freiherr von Pretls spricht aus Mlichen Gründen gegen den Antrag Vareulher, l«n wenn dieser Anlrag angenommen würde, so wür. ^ dadurch die beiden Directlonen in Wien undVuda« «st aus das Niveau von Filialen herabgedrückt. Dg. Schaup unterstützt den Antrag Bareuther. ^ Bei der Abstimmung wird der Antrag Vareuther y^lthnt und Art. 25 und 40 nach der Fassung des '^sses angenommen. „.. ^l. 26, 27, 32 und 33 werden ohne Debatte an kommen. tz, Iu Urt. 34 (Eidesleistung des Gouverneurs, der ,/^uverneure und der Oeneralrülhe) stellt Abgeordne». ^.^"»arschmid den Anlrag, conform mit dem un. s,tz ^" Nb^eordnetenhause in die Eidesformel den Zu. i^ufzunthmen, daß die Betreffenden auch zur Förde-Hcoi, ^" Interessen des öffentlichen Kredite« und zur ^^ch'ung der bestehenden Gesetze verpflichtet werden d>^ Dles wird vom Finanzminister von Pretls so l>üa.°" Berichterstatter Dr. Gislra unterstützt und "°tNlNtN. Uh^U. 35 bi« 38 (Versammlungen de« Generalrathes, ""» der Firma) werden ohne Debatte angenommen. ^^ ________ Zu Art. 39 (Zusammensetzung des Executiocomltös) wltd eln vom Abg. Au spitz gestelller Abänderung«, antrag angenommen, vermöge welchem das Executiocomil6 aus vier Generalrlllhen (statt dem Gouverneur und vier Oeneralrüthen) zu bestehen hat. Art. 40 bis 55 (Directlonen, Vejchäftsleitung und Peisonale der Bank, Rechnungsreolsorcn, Verhältnis zu den Staatsverwaltungen) werden nach langer Debatte den Ausschußanträgen gemäß angenomw^n. Die nächste Sitzung findet Freitag den 30ften d. M. statt. Die französischen KammervorMge. Die französischen Zustände stehen im Vorder« gründe des politischen Interesses. 2« liegt noch leine Andeutung über den Entschluß vor, welchen Marschall Mac Mahon fassen wird, um dem Widerstände, den die Majorität des Abgeordnetenhauses dem neuen Mini« sterinm entgegensetzt, zu begegnen. Die Kammer erklärte, das Ministerium ignorieren zu wollen, und das Ministerium scheint diese Erklärung gleichfalls zu ignorieren, indem es das Budget einbringt. Wie offiziös aus Paris gemeldet wird, hat das Ministerium „nicht einen Augen, blick daran gedacht, seine Demission zu geben." Was geschehen soll, wird in französischen slattern vielfach erörtert; was geschehen wird, ruht im Schoße der Zu. tnnft. Der über die Dispositionen der Llnlen in der Regel wohlunterrichtete Kammcr.Korrespondent des Map. pel" schreibt: „Die praktische Folge des gestrigen Vo-tums «st b»e, daß die neue,» Minister für die Kammer nicht vorhanden sind. Wenn sie wider alle Erwartung im Amte verbleiben, wird die Kammer sie so behandeln, als ob sie nicht existierten. Wenn sie sprechen, wird man lhnen nicht antworten; wenn sie Gesetzentwürfe ein. bringen, wird man davon Act nehmen, aber die Ent» würfe an keinen Ausschuh verweisen, so daß sie von vornherein zwecklos wären. Die Majorität ist, wie wir versichern können, fest entschlossen, diesen Weg einzu. schlagen. Die Regierung ist damit in die enge und unentrinnbare Alternative gestellt, dem Willen des Landes Genugthuung zu geben oder die Kammer aufzulösen. Es ist der besondere Zweck des gestrigen Volums, den Prä. sidenten der Republik zu einer Wahl zwischen diesen beiden Auswegen zu drängen. Seine Sache ist es, zu entscheiden." Die „Rspublique fran^aise" bemerkt: „Die gestern beschlossene Tagesordnung tft ein Wink für Frankreich und macht eine rasche Lösung unvermeidlich. Diese Lösung kann noch friedlicher Natur sein. Wenn der Marschall Mac Mahon sich für gebunden hält, den Rathschlägen der wahren konservativen lein Gehör lei. hen will und über seine verfassungsmäßigen Vorrechte noch einige Zweifel bewahrt, fo steht e« bei ihm, jenen Eongreß einzuberufen, in wtlchem sein Minister de« Innern selbst die vollständige Vertretung der Voll«, souoeränelüt zu erblicken glaubt. Von dieser Einberufung des Congresses abgesehen, der nach einer Debatte von nur wenigen Stunden dem Lande den Frieden wiedergeben könnte, hoffen wir, daß der Marschall noch zwi. schen mehreren anderen Entschließungen wählen lann, die dem Conflicte ein Ziel zu setzen vermögen." — Das französische Abgeordnetenhaus sucht inzwischen durch rasche Volierung neuer Gesetze eine Wahlkampagne, wie sie unter dem Ministerium BroglieFourtou Frankreich aufregte, unmöglich zu machen. Abgeordneter Barooux hat zwei Vorlagen eingebracht, deren erste die dem Präsidenten von der Verjassung bezüglich der Pro-rogation der Kammern eingeräumten Rechte einschränkt und bestimmt, daß im Falle einer Kammerauflösung der Belagerungszustand nur bei Kriegsgefahr ver. hängt werden darf; die zweite Vorlage sucht die Eol-portage vor der Willkür der Administration zu schützen. Für beide Vorlagen wurde die Dringlichkeit anerkannt, und sie werden voraussichtlich auch bald zur Annahme im Abgeordnelenhause gelangen. Allerdings haben sie dann noch den Senat zu passieren, wo sie kaum die Majorität für sich haben dürften. In dieser Körperschaft wurde am 26. d. der Antrag der Linken auf Einsetzung einer Nolhstands.Enquöte von der Regierung unterstützt und einstimmig angenommen. Die Ansprache, welche in der Sitzung der franzö, fischen Abgeordnetenkammer am 24. d. M. der Minister des Innern, Herr Welche, hielt, lautete: „Unsere Vorgänger habe ich nicht zu vertheidigen. Das Ministerium tritt bei aller Bescheidenheit mit dem Bewuhtiein seiner vollen Unabhängigkeit vor die Kammer. (Sehr gut! rechts.) Sein Existenzrecht schöpft es aus der Verfassung. Die Beispiele von Ministerien, welche außerhalb des Parlaments gebildet wurden, sind zahlreich. Die herrschende Versassung hat zwei Kammern eingeführt, welche die Vollssouveränetüt in ihrer ganzen Fülle und mit gleichen Rechten repräsentieren; ihnen gegenüber steht an der Spitze der execuliven Gewalt der Präsident, welcher seine Minister in der einen über der anderen Kammer wählen kann. Das Ideal wäre ein Ministerium, welche« sich der Majorität in beiden Häusern erfreut. Wenn dieses Ideal nicht erreicht werden kann, so lann eln Ministerium versuchen, sich mlt der Majorität in einem der beiden Häuser zu behaupten. Die gegenwärtigen Minister wollen niemanden den Klieg tlllüren. Ihr Zweck ist die Beschwichtigung der Parteien, die Wiederherstellung des öffentlichen Friedens. Da« Ministerium, welche« vor Ihnen steht, ist daS Ministe-rium der Pflicht, der Hingebung und Vaterlandsliebe." (Einiger Beifall rechts.) Im Senate verlas am 24. d. M. der Präsident folgende Resolution: „Die Unterzeichneten beantragen, Feuilleton. Hamlet und Esser. Von Friedrich Luöz. ^llt^n e« jemand unternähme, die geographische Ent. ^trbt!. Stratford am Avon. dem Veburts- und A'bstü. Shakespeare's, bis nach Hclsingör, der ^'llst lc "lets, mil einem sechs Zoll breiten ^ljcht p/^" ö" überspannen, so würde ihm da^u die >>, zvamlet.Litcralur allein hinlängliche« Malerlale ^ sein ^ "ber den berühmten Trauerspiel'Helden ! diel/,. Uebung ..aeblaustrumftst" worden. Für ' lt»t> a.^""rlschen Thätigkeiten am meisten fruclift. ^fllr?lsen seien? Ob für Shakespeare oder da« « s«r ^" interessierende Publikum? Ob für die Er-^. die »! ^" vo" Literatur und deren Veroielfältl. I btii>. "lngsbuchhändler? 94 bin sehr geneigt, mlch ? zu t>f Mcren zu entscheiden. Einen großen Künst-! ^ ver^' ' ist die Sache eines großen Künstler«; >PH'"lU jenen in seiner Ursprüngllchtelt l^btl, »""' und je mehr es ihm — dem reprodu« so?t der ,?l"" - gelingt, seine menschliche Subjec-t< 'lorer ^,, ^krischen Objccllvllät unterzuordnen, um l«!>und w" st« ztigm. daß nur er der einzig lite ""n N„ blae Vermittler eine« großen Dichters l^'uri' A? "«a mit aller commentatorlschen After, er «>."« y,s"an bilde den Künstler durch mit Sach. 5u "lthen ! " Kriliten; man zeige ihm das, was 'We, ^ ?". damit er d'e Mängel ergänze und die Hm der Dichter gestellt, decke; dann haben wlr den einzig richtigen, well den einzig nutzbringenden Commentator. Diese« kurze Expos6 soll den Leser davor sichern, daß ich ihm den Mund verstopft, um ihn am Schreien um Hilfe zu verhindern, ihn knebele und ihm dann einen Eommentar über Shakespeare unter die Augen schiebe. Das Wenige, wa« ich zu geben habe, ist eine Episode au« der Entstehungsgeschichte txs Shalespeare'schen „Hamlet" und dürfte ganz beson. ders für solche vom Interesse sein, die einen Vergleich zu ziehen vermögen zwischen dem dänischen Novellisten Saxo Grannnaticus, welchem Shakespeare den Urstoff zu „Hamlet" entnahm, und der Familie des geschichtlich berühmten englischen Glasen Robert Essex- Seit der Herzog von Manchester im „Athenäum" die Frage aufgeworfen, ob der Eharalter des „Hamlet" eine Zeichnung nach dem Leben und ob da« Original, welches der Dichter zeichnele, niemand anders sei, als der berühmte, glänzende, ttauerspiel.verl,errlichle Gelieble der Königin Elisabeth, als Graf Essex? Seitdem haben die englischen Geschichls- nnd Llteraturforscher in ihren Untersuchungen nicht eher nachgelassen, bie es lhnen ge> lungen, diese Frage mit Hilfe aufgefundener Document« aufs bestimmteste zu bejahen. Demnach sind die merkwürdigen Beziehungen zwischen Hamlet und Essex «ber allem Zweifel erhaben. ^ Was die innere Seile dieser Beziehungen betrifft, so haben wlr da zwei Briefe von Essex an seine Schwester Lady Rich, in welchen ein wahres HamletsGemüil, au« jedec Zeile hervorblickt. Der erste dieser Briefe lautet: „Theure Schwester! Ich will im Voischasl. senden nicht hinler dir zurückbleiben, deshalb schicke ich dir einen Diener, damit ich durch ihn etwas über dein Wohlergehen erfahre. Ich bin sehr schwermüthig, bisweilen heiter, ja glücklich, und dann wieber mißmuthig. Die Stimmungen am Hofe wechseln so oft. als der Regenbogen Farben hat. Unsere Zeit ist unbeständiger al« Weibergebanlen, elender al« da« dahinsiechende Alter und bringt Menschen und Zustünde hervor, die ihr gleichen, d. h. ruchlose, gewaltthütige und phantastische. Ich wundere mich über die seltsamen Abenteuer anderer Leute und gewinne nicht einmal Zeit, den Wallungen meine« eigenen Herzens zn folgen. — Sicherlich würde ich da« Gule ohne Stolz entgegen nehmen, da es ja doch nur als eine Vergünstigung des Zufalls anzusehen wäre, und durch eln Unglück würde ich mich durchaus nicht erdrücken lassen, weil ich weiß, daß alle Schicksale gute oder böse sind, je nachdem man sie für daS eine oder das andere hält. An sich ist nichts weder gut noch böse, das Denken macht es erst dazu. Ich fange an zu predigen, darum i,l es besser, wenn ich schließe. Dein Bruder, der dich herzlich liebt. Robert Essex." Ist dieser Brief nicht der Widerhall Hamlet'scher Gedanken? Spiegelt sich in dieser Träumerei, in dieser launenhaften Schwermuth, in dieser Unzufriedenheit mit seiner Zeit, in dieser Neigung. Ruhe im Unglauben zu suchen, nicht etwas von der schwachen und phantasti-schen Scitc des Dänen.Prinzcn? In einem zweiten Briefe an seine Schwester schreibt Essex: „Auf etwas zu hoffen, was ich nicht besitze, ist ein unnützes Erwarten; und an dem mich zn freuen, was ich brsitze, ist eine trügerische Freude; den Wiedergewinn dessen, was ich verloren habe, herbeizusehnen, ist weibische Vernunft. Auch wlll 2296 daß der Senat baldigst in seinen Abtheilungen einen Ausschuß ernenne, welcher die Ursachen desNothstandeS, von dtm Handel und Gewerbe heimgesucht find, zu erforschen und die geeignetsten Mittel zur Abhilfe des-selben in Vorschlag zu dringen hätte." Feray u. s. w. Vom Kriegsschauplätze. (Vom Tpezialberichterftatter der „Laibacher Iettung."> Vor Dubnil, 20. November. Die gestern zur Feier des Siege» in Kars auf allen russischen und rumänischen Linien begonnene blinde Kanonade artete gegen Nachmittag in eine ernste Beschießung aus, da die Türlen diesmal einen besonderen Eifer an den Tag legten, unser ungefährliches Feuer zu erwidern, so daß schließlich unsere sämmtliche Artillerie gezwungen war, in eincr schärferen Tonart in das Konzert mit einzustimmen. Fürst Karl befand sich eben zur Inspicierung der äußersten Linien bei der 16. Division des Generals Slobeless, als eine Granate fast unmittelbar neben Sr. Hoheit einschlug und platzte, ohne aber glücklicherweise irgend welchen Verlust herbeizuführen. — Slobeleff ließ sich die letzten Tage vor seiner zweiten Verwundung in der äußersten Linie seincr Btel< lung ein Zelt aufstellen, wo er, ungeachtet des mitunter ziemlich heftigen Kugelregens, häufig mit seiner Suite diniert, während hie und da eine Gewehrkugel die Leinwand passiert. Man erzählt sich, daß er seit Veginn des Feldzuges bereits fünf Pferde unter dem Leibe ver. loren hat und so mancher seiner Adjutanten bereits todt oder verwundet ist. Heutc war in allen Biooualplätzen der russisch« rumänischen Armee Feldgottesdienst zur Feier des Namens» festes Sr. laiserl. Hohe't des Großfürsten Michael, Bruder Sr. Majestät des Kaisers und Oberlomman« dant der KaulasuS Armee. In Poradlm wohnten der Feierlichkeit Se. Majestät der Kaiser, Großfürst Mo. laus, Fürst Karl und die gesummte Suite der Aller-höchsten und hohen Herrschaften bei. Unmittelbar nach der Ceremonie begab sich der Kaiser in den Rayon der Truppen, da gleichzeitig der Namenspatron verschiedener russischer Regimenter gefeiert wurde, und beglückwünschte persönlich jeden einzelnen Truppentörper. Die von der Artillerie neuerdings abgegebenen Ehrensalven verliehen der Feierlichkeit noch ein besonderes Gepränge. Nach Beendigung des Feldgottesdienstes machte ich einen Besuch bei Professor Bernath konnt, sie hatte ihre Pflicht verletzt, war verführt worden, während ihr Gemal noch lebte. Dieser vortreffliche und edle Gatte war dnrch das schuldbeladene Paar, das ihm solche Schmach angethan, vergiftet worden. Nach der Ermordung des Vaters hatte der Verführer (Graf Leicester) die verbrecherische Mutter geheiratet. Der Vater war in der Blüte seines Lebens nicht gestorben, ohne zu fühlen und auszusprechen, daß er das Opfer eines schändlichen Streiches geworden, aber von seinem Sterbebette hatte er seinem Weibe seine Verzeihung gesandt. In dem allem liegen die auffallendsten Nehnlich. leiten mit der Geschickte Hamlets, und es ist demnach kaum zu verkennen, daß, wie Essex zu dem Charakter deS Hamlet, so Southampton zu dem des Horatio und Graf Leicester zu dem deS Claudius daS Vorbild gewesen. In der That war die Siellung LeicesterS zu Essex der des ElaudiuS zu Hamlet ganz analog. Lei» cefter hielt jenen unter dem Vorwande väterlicher Freundschaft fern, auf dem Lande oder im Colleg; er mißtraute ihm, und darum entfernte er ihn von seiner Mutter — er fürchtete ihn; und ebenso wie Gertrude den Hamlet, so fürchtete jene Mutler ihren Sohn, den sie nie mit seinem Stiefvater aussöhnen konnte. Ist es nun wol nach dem allem zu viel behauptet, wenn man Essex das Vorbild des Hamlet nennt? — Der gründliche Kenner Shakespeare'S und der Geschichte Englands wird unschwer nachweisen können, daß der Dichter sowol den Sioff als auch die Charakter. Vorbilder zu seinen Dramen nicht selten der Geschichte seiner Zelt entnahm. Wer sich die Mühe geben will, einen Vergleich zu ziehen zwischen der Geschichte Anna BollelnS, einer der unglücklichen Gemalinnen des zlvi« llsierten Blaubarts Heinrichs VIII., und ihrer Tochter, der nachmaligen Kömgin Elisabeth, mit der Handlung des Wintermärchens, der wird mit Leichtigkeit in dcm Künlg Leonte« jenen Heinrich, in der Künlaln Hermlne Anna Volleln und in der Peroita die Elisabeth wieder-erkennen. Doch darüber vielleicht ein andereSmal mehr. Laib ach im November 1877. Als ich im Laufe deS Nachmittags wledtt "' " nem gegenwärtigen Standquartiere eingetroffen M^ fuhr ich einiges über verschiedene, am!7. d.M.^' Armee des Thronfolgers vorgekommene T«" mutzel, die zwar leine besondere Bedeutung y» und von durchaus leinen Conscquenzen für dem , > » größere Bewegungen begleitet sind, dessenungeach« » um über alle Vorgänge im Currenten zu sein, »M gangen werden können. ^. ,..,„ Eine vom 11. NrmeecorpS des Generals W»i Schachowskoj designierte NecognoSclerungscolonne, 32. Division de« Generalmajors Aller entnomu'tn, u in der Stärke eines Bataillons deS 128. ^ic'H. mentS, 6 Kanonen und 2 Sotnien Kosaken in d«" tung gegen Zerowltsch vor, um in der Umgevun» ° fouragieren und bei dieser Gelegenheit Nach^aM die Stellung des GeguelS einzuholen. Eine »M >"" ltcher Richtung im Anmärsche befindliche, nuiMl " lalllone starke feindliche Colonne veranlaßte M^ ^ die Expedition kommandierenden Stabsoffizier, "w ^ ter vorzugehen und zwischen Zerniza und KaMw ^ gesicherte Stellung zu beziehen, die schon M" ^ weise in Verlheioigungezustand gesetzt war. ^H^ dieser Zeit rückte von Solenlt her ein Tabor tM ^ Infanterie vor, welcher eine von einer Kosalen''" . lung begleitete Infanterie. Kompagnie verdrängte un selbe ebenfalls zum Rückzüge auf Kazeljewo i" Das Engagement war lein besonders lebhafte« »> , schränkte sich «ur darauf, daß zwischen den btidMc ^, Avantgarden mehrere Schüsse gewechselt wurden» I die Verluste ziemlich unbedeutend sind. . ^l Bedentender als die vorhergehende AfsaU ^, eine zweite Streifnng, welche die Türken ain I Tage mit größeren Streltlräflen in der NichW^M' PyrgoS unternahmen. Die Bewegung ging von ^ denen Punkten aus und schien den Zweck gehabt i" ^„, eine Unterbrechung der russischen Linien herbeM ^,. Zu diesem Behufe rückten 4'/, Taliorö fci"dU")° ^ fanterie vou Basarbowa, den Lom überschreitend, ^ auf Pyrgos, eine zweite Colonne, ans 3 TM „< einer Section Artillerie bestehend, marschierte vo>'^ D Ciftlit gegen die von Bjela nach Rustschul führend: ^ ^, und besetzte dieselbe, während zur Flankendew'^. stärkeres Infanterie-Detachrmcnt mit mehreren ^ ^ nen regulärer Kavallerie die Richtung gegen Kojo"' ^ schlug und den Schwarzen Lom stromanfwärts .^ ficht hatte, die russische Fonragier«Colulme alMv zü respective deren Operationen in der linken vla verhindern. , M" Die russische Colonne war aber den !^' F Bewegungen zuvorgekommen und warf sich ''^^ Escadronen und einer reitenden Batterie auf da° H trum der türkischen Infanterie, während S^ ^i eine von Kazeljcmo in der Flanke erschiene"'^» Infanterie und Kosaken bestehende Seitencolonnc ' ^ch tigen Momente an Ort und Stelle erschien ""^ ein sofort begonnenes lebhaftes Schnellfeuer de" ^ zum Rückzüge zwang. Letzterer erreichte u>»a"^^>' die befestigte Stellung von Labut-Ciftlil. ^^F" erlitten einen Verlust von einigen 50 Man» a" ^„de und Verwundeten. Ein noch am selben Tage v"" ^ versuchler Vorstoß gegen Nowosclo wurde v" Ochotslische Regiment vereitelt. Hagesneuigkeiten. ^, - (Versuchter T> ° p p else l b st m ° r d.) ^ll^i^ deutscht T«bl." vom 25. d. berichtet: «Cine jcner ""»^ «>,!< ^'iebcstragüditn, wllche mit Doppelselbstmoldm elides ^ ^ epidemische Kcaulyeil MlsereS modernen Zcilaltcls bil ^ '.^' stecu auch ill Hiriuamistadl sich abgespielt u»d "" ^,>' lwi Familien m Mitleldcuschast gezogen. Oberarzt ^,ph,»"' und Frl. W., ein verlobte« Oluulpaar, hallen durch ^' ihren, Lebel-. lin Ende zu machcu gesucht. Die z"""^M!v^ Weigerung der von Dr. M. höhciuorts llliglslichtcll ^ , A' gung soll die unglücklichen «rautlcute zur »M»" I ^ vtranlaßt haben. Der «rilutigam wurde iu das ^ c ^ gebracht, und mail zweifelt an smicm Huslomme». ^ ^ nung gewährt der Zustund der Vraut, die unter dec ^ bllltmmerte» Eltern uoch gercltet werden dlttslc," «Ml>^^ - (Das Herz durchschossen.) Unter °e" ^,H des böhmischen akademische,, ilesevereilies "r^" ^pl> Selbstmord deö CustoS dieses Vereines, Prolop ^ ^ssesl»^ licheS Aussehen. Er halte sich einer unregelmäßig"' ^„ig ^ schuldin gemacht und jagte sich auS Furcht uor ^v> ' der Viemsion, die in einigen Tagen ware vorgenom eine Kugel durch's Herz. ,^< b"' ,, - (v°m Papfte.) Die ilber den Zustand de« Papstc« : „Gestern l/5>) '^ „gth'°"' ,< sich etwa« bcsscr, doch erachtrten die Ncrz'e e« " ^^c >^, °i>h er da« Vel« uicht verlasse. Dollur 2?cca" ^ ^^e ^ Wohnung p^rmontnt im Valicau °"s^ "^ttt, """"^ Papst vormittags zweimal und ilußeit?, °of) ^^ ^lt>e ^ V.sslnmg anhält. d°S «elt noch im ^"f' ^ ^.„t "'1^ lassen lüni.eu. lNoch -mderweitigcu ^""^'' ^ das <^ .Fi »icht der F°U gew-seu zu sein. D. N'd,) " «^ ^r, ^" , daß Proftfsor V.nze.li, welcher di< Veh°« ''"^,^,,ter.^ seinerzeit gebilligl halte, dcu Rath erlh"t y« . ^ ^, v ^ «bzulchli.hen. da er die zwei Font«'"»" <"" " ^, ^«„1 °l» hinreichend erachte. Dc. VanzeM very ^ ^ ^, hauptun«. daß der Zustand des Pops'" "°°" " „ °" Eel°hr sei und daß dtchlbe noch längere o 2297 ,3","'"" lüune, vorau«gts«hl, d»ß er grvhere Vewtgungen ^ " Mt«firmtn in Frankfurt a. M. herrscht ««er Verkehr, da >« Au«fic»l,ung der Prinzessin Charlotte «uch bedeutende Aul» t« n 3r°nlfurt a. M. gegeben sind. In srUheren Zeiten trug »nb dll Kofi«, einer Prinzessinnen.Ausftaltung. jetzt ist die« Llt»°»> ^°^ ^onfidelcomm'ß Übernommen und wirb au« dem M ^" ^" lüniglichm Gesammthause« bestriltm. (Eine Prin. ^n »elommt 600.000 M«t, wovon die Hälfte a»s die «lu«. tini"^ ^"^Nlt, die andere bar angelegt wird.) Auch soll von llb/^ ^'^tr bei Hochzeiten beobachteten Gebräuchen am Hofe l"Md genommen werden, al» nicht mehr in die Icit passend. »üb °° ^l" Spiel, da« unmittelbar nach d«r Trauung stattfand klllk^"^ ^^" ^" Herrschaften die Defiliercour annahmen. ^l wohnten die juxgrn Paare nach der Trauung in de» ,.'""" F"tbr»ch« i., un deren ThUren da« Strumpfband ver> H»^ ""^'' '^'"l, d,lser Tebrauch soll bei den demnächfligen lnein '^" "ulg:i,c»btu werden. O« liegt dem Ober-Eeremonien» l^ «b, ein ganz lleues Plogramm zu entwerfen. in, ll" ^^ lurchlbare Sturm,) der am Ili. November y. anal la Manche gewUlhet, hat, wie man der „Korr, Univ." « "' folgende Gchäden angerichtet: breiundzwanzig Schiffe <>ttt ""^"2t«al'gen, achlundvlerzig sind an die Küste geschleu» worden, vicnmddreißig sind angelaufen und schwer beschädigt den .^afen gelangt, sünfundfilnfzig Schiffe haben sich mit luft der Unlei. Maftbäume und Ketten auf verschiedene Punkte l Kllsie flüchten mlissen. Ungefähr zweihundert Menschen sind tunlen. Der Schaben wird ans >ech« Millionen Francs geschäht. H, ^(Cin Kriegsdampfer untergegangen.) Der ^«dumpfer der Vereinigten Staaten „Huron" ist Bamslag °tl «ilsle von Nordcarolina gesunken. Bon der au« 15 Off" ^"» und 119 Mann bestehend«, Equipage wurden 4 Offiziere "° 20 Mani, ^rettet. Der Kapitän ist todt. , ^"^ (Gelungene Scherze.) Im ^Kladderadatsch.Kalen. " findn, wir einen Polizeibericht, der die folgenden Facta mel. "' „Am 13. d. M. wnrde ein lahme« Mutterchen gcftlngNch Ngebcacht, w:Iche« an ihrem Klllckstock neben dem Zuge der tlltdlmhn cmherhumptlle und die Reisenden zwischen Belli« und raittenbulg u>t stundenlang durch Vetlelu belässigte. — Am ' °. M. fuhr ein junger Mann von Vteu.Vrandenburg nach ^lrlin, um dort a!« Freiwilliger sein Jahr abzudienen, «l« er ">ll>m, war sciue Dienstzeit bereits abgelaufen." — (Sleuerlontrollmaschine.) Zu den amerilani» chen Gesetzen, dle von den Temperenzlern in« iicben gerufen sind, >al sich — wie dem schwäbischen „Merlur" aus Philadelphia be« ichlet wird — ein neues gesellt. Der Staat Virginia hat eine Klcuer auf Vranntwein, Wein und Vier gelegt, und zwar aus ^« Ola« Wein oder Branntwein, da« '/, Pint ober weniger ^' 2'/» Eenl, auf da« entsprechende Quantum Vier '/« 2«nt. " Sonderbare aber ist die Nrt ihrer Eintreibung, »n den kultisch jeder Wirthschaft wird nämlich ein kleiner duutelfarb«. ^ Behälter angefchrauut. Derselbe umschließt eine Glocke und ^" Z'fstlblalt. Sobald der Kellner nun ein Gla« der Geträule "l«u>l, ist er gesetzlich vtlpflichtet, in Gegenwart de« «lonsumen,- '" bie in der Steuerlontrollmaschine enthaltene Glocke klingen ^ b,n Zeiger einen Punlt weiter rUllen ,u lassen. Thut er da« '">'» " Noch dem Urheber de» neuen Steuergesetzes benannte Mof« ^«lchincheu seine Thalia.!«»!. Lange zwar wird diese« Gesetz yH 'n Wlllsamleit bleiben, denn bald wird man finden, bah der »^ doch eine Hinterthür hat, wie e« auch mit dem Verbote in h"'b"phi<, der Fall ist, an Sonntagen geistige Getraute zu ^ '"leu. Die Vordeithllr, Läden und Fenster sind sest verschlos- tttt'l!^" ^ Wirthsfamilie hat ,u ihren Piioalftubtll eine Hin, l><>« » ""^ dadurch wandern die Durstigen an Sonntagen in -^^lnlzinimei. Kein Polizist dar» den Privateingang betreten. fokales. Uns dem Oemelnderathe. Laib ach, 23. November. (Fortsetzung.) ^^. Dr. Ritter v. Schlipp! referiert namens ich "'"anzsection über den Voranschlag des städti-^fort». - tSschulfondes für das Jahr 1878. Das ^cr?6 beträgt 19,372 fl., die Bedeckung 16.526 fl., dtt S ^ /in Abgang per 2846 fl. ergibt, welcher aus Atlasse zu decken ist. ^rl»a/ .3" herüber postwelse geführten Debatte be-RdH W3t. Regall die für die Beleuchtung der ^ si a Volksschule in der Zoisstraße eingestellten lNorg'""s bem Prilliminare zu streichen, da ja früh "lUtrs5 °der ln der Nacht niemals in diefer Schule sM "theilt werde. Aw ^"trag wird abgelehnt.) 'littti ^-Dr. Suppan: Ich ft"de den für Lehr-^tllttn m ^ E^currendoschule auf den» Moraste ein-Mgt M?"rag per 20 fi., entgegengehalten dem für die h tl^^tnschule eingestellten Betrage per 50 fi., ^ 300 " .^ ^°ch gegriffen. In der Mädchenschule sind Arosts'.u^ßtenlheils °uch arme Schülerinnen, in der H"t3l iedoch höchstens 50 Kinder, welche die !n> haben "-^hazhizh ' Die Kinder auf dem Mo-^affen ." weniger Gelegenheit, sich Lehrmittel '. «l« die in der Stadt, und sind zudem auch' wirklich so arm, daß, wenn man ihnen die Lehrmittel nicht geben würde, sie derselben ganz entbehren müßten. Auch GR. Mahr spricht für die Velassung der 20 Gulden. Der Bürgermeister gibt die Aufklärung, daß in der genannten Schule 70 bis 80 Kinder inskribiert sind. Freilich finde man bei einer Revision der Schule nur 50 SchüKr, doch dies erklärt sich durch den Umstand, daß wegen der großen Entfernung nicht immer alle Kinder zur Schule kommen lünnen. Bei der hierauf erfolgten Abstimmung wird diese Post unverändert angenommen. Zur Post „Substitutionen und Remunerationen", welche mit 400 fi. prällminiert ist, spricht GR. Dr. Uhazhizh: Ich bin der Anschauung, daß unsere Lehrer genügend bezahlt sind und es durch, aus nicht nöthig haben, auf ausgiebige Remunerationen zu reflectieren. Ich beantrage daher, diese Post auf 2 00 fi. zu reducieren. GR. Mahr: Dieser Betrag ist nur zum geringsten Theile für Remunerationen der Lehrer bestimmt, ondern zum größten Theile für deren Substitution. Bei dem Stande von 18 bis 20 Lehrern, den wir haben, sind Erkrankungen immer wahrscheinlich, und in solchen Fällen müssen eben die Vupplenten bezahlt werden. GR. Dr. Guppan: Ich beantragt, diesen Posten zu theilen, so daß 300 fl. für Substitutionen und 100 fi. sür Remunerationen eingestellt werden. Referent GR. Dr. R. v. Echöppl wendet sich gegen den Antrag des GR. Dr. Ahazhizh und erklärt ich mit dem Antrage des GR. Dr. Suppan einver -standen. Bei der Abstimmung wird der Antrag Dr. Sup» pans angenommen, wodurch der Antrag Dr. Aha-zhizhs entfällt. Schließlich wird das gesammte Prällminare genehmiget. — GR. Dr. R. v. Schöppl referiert namens der Finanzscction über das Präliminare des Armen-institutsfonoes für das Jahr 1878. Das Vrfor. devnls beträgt 13,412 fi., die Bedeckung 14,018 fi., sohln ergibt sich ein Abgang per 4394 fi., welcher aus der Stadtlasse zu deckrn sein wird. Zur Post ..Spenden," welche dem Berichterstalter mit 1100 fl. zu hoch gegriffen scheint, gibt der Bür-germeister die Aufklärung, daß diese Tumme von Spenden wohlthätiger Stadtbewohner herrühre und nahezu zedeS Jahr in ähnlicher Höhe einflleße. Zur Post „Strafgelder", welche Referent nur mit 800 fi. einllestellt wissen will, beantragt GR. Dr. Sup pan dieselbe auf 900 fi. zu «hohen. Wenn dtr Magistrat fleißig fei, werde er die Summe schon ein-bringen. GR. Reg alt: Ich beantrage, daß wir diese ganze Post streichen, da wir doch unmöglich unsere Mitbürger schon im voraus strafen ttnnen, indem wir ihnen durch diese Post vorschreiben, daß sie fehlen müs-fen. Wollen wir aber das, fo strafen wir sie lieber aleich jetzt, aber liberal ist dies zum mindesten nicht. Wird jemand gegen das Gesetz verstoßen, so wird er ge. straft werden, dann mag e« an der Zelt seln, das Geld als eingegangen zu betrachten, nicht schon jetzt. GR. Dr. Suppan: Es gibt Gesetze, welche Uebertrelungen derselben mit Geldstrafen belegen und dieselben dem Armenfonde zuweisen. Auch Arreststrafen werden in Geld umgewandelt und dasselbe dem »rmen-fonde zugewendet. Ich bin daher dafür, daß diese Poft ln der von mir beantragten Hohe aufrecht bleibe. GR. Dr. R. v. Kaltenegger: tegorie der Unterstützungen einreihen würde, das Ver. sorgungShaus aber scheint mir zur Pflege wirklich Kran-ler nicht eingerichtet zu seln. GR. Regali zieht seinen Antrag zurück. Bei der Abstimmung wirb der Antrag des Gemeinderathes Dr. Bleiweis angenommen und so» dann das ge sammle Präliminare des Armenfondes genehmiget. GR. Leslooic beantragt namens der Finanz, section, der vom Moorgrunde gebürtigen Schülerin der Hebammen-Lehranstalt, Ursula Zadnilar eine Unterstützung von 50 ft. auS der Sladtlasse zu bewilligen. Nachdem noch GR. Dr. Ahazhizh den Antrag unterstützt hat, wird derselbe angenommen. (Schluß folgt.) — (Ernennung) Da« l. l. Oberlandeegericht für Gteilimatt, Kllrnlen und «rain hat dem Rtcht«platl,l»nten Michael Noval eine «uScultantenftelle für Steier« «»rl verliehen. — (Vtilit« rver » nbernn,.) Der z.j llu« der Feder de« geschätzten Vorleser« Heim Friedrich Luiz, dessen fUr vorgeften abend» an-gellludigl gewesene englische „0lhello"-lljorlesung wegen fast gänzlichen Mangels eine« zuhi>cung«lufligen Publikum« unterbleiben mußte, veröffentlichen wir in der heuligen Nummer unsere« vlatte« ein Original-Feuilleton unter dem Ti-tel „ H » mlel u nb Ess er ," in welchem der Versasser, ein genauer Kenner Ghalespeare'« und der ShHlespearc-Viteratur, die vielseil» gelhellte Vehauptung näher ausfllhrl, daß der vom eng« lifchen Dichter fur alle Zeiten verewigte unglückliche Dlinenprinz „Hamlet" niemand anderer al« der bekannte, von i.'aube und vlelen anderen Dichtern mehr oder weniger glücklich dramatisierte englische Peer Rodert Graf Esser isl. Shakespeare nahm sich in seinem „Hamlet" diesen unglücklichen, später enthaupletm VUnstling der Königin Llisabllh von England zum Porträt, sowie slch auch °uber< in dessen Leben eng verflochtene Person» lichtclten, wie z. V. Gras Leicester, Anna Vollem u. s, w., in der genannten Tragödie unter anderen Namen wiederfinden. — Herr Luüz verlieb gestern ^aibach und begab sich zur Fortsetzung seiner üeselournüe zunächst nach Ugram. Vielleicht findet er dort einen seinen Zwecken gUnstigereren Boden al» hier. — (Petitionen.) Gleich bem Temeinderaiht von Lalbach. der in seiner vorgestrigen Sitzung, wie bereit« mit. getheilt, beschloss.'« hat, sich an beide Häuser de« h. Reich«r°the, mit der Bitte nm Ermäßigung der projektierten Z » lle aus Kaffee. Rei« und Petroleum zu wenden, haben außer mehreren anderen im kaufe der letzten Tage auch die Vtllott Klagenfur«, Groz, OlmUH und Tternberg gleichlautende oder ähnliche Petitionen beschlossen. —z. (Theater.) Der vorgestrige Theaterabend gehörte unseren Darwin'schen Großvater», von denen tin Vertreter, Herr John Jackson - M«nsch im «lffenlostilm -uu« und ein volle« Haus mit seinen ordinären »ewegungen und höchst schUlerh°flen gymnastischen Producliouen langweilte, viel. 2296 leicht auch indignierte. Vlo« die der Kinderwelt »ngehvrigen Vefucher freuten sich be« Gesehenen und mischten da« unbefan» gene «latschen ihrer Händchen in da« Zischen vorgeschrittener Ve» urthliler. — Der materiell günstige Clfolg des ersten Abende, llo««Plomefse gelauft hattcn, mit der dieselben wenig« Tage später dcn Haupttreffer von 200,000 fi. gewannen. — (Wohlthätigle it«. Konzert.) Zu dem vom 53. Uegimentstommando veranstalteten, am 2. l. M. im land» schaftltchen Redoutensaale in Lalbach stattfindenden Wohlthä « tigleilS«Konzerte zugunsten des üfterreichisch«plltrioliichtn Hilisoerein«, dessen Programm wir gestern bereit« mittheilten, sind Pailetl- und «alleriesitze zu 50 lr. sowie Entrse« zu 30 tc. schon jetzt in der Buchhandlung de« Herrn Kail S. T ^ l l zu haben. — (Spenden für den lrainifchen Schul» Pfennig.) Zugunsten de« lrainischenSchulpfennig« sind nachstehende Spenden eingelaufen, von deu Herren: August Tfchinlel Söhne 5 fl.; Anton Ritter von Oariboldi, Josef Vin« cenz Krisper »nd Franz Krisper je 3 fi.; Professor Dr. Valenta und Arthur Mühleisen je 2 fl.; vom OrtSjchulrache in Trata 1 fi. und aus der Sammelbüchse in Kronau 3 fl. 50 lr., — zu-fammen 22 fl. 50 lr. — (Politifche Lauheit.) Wo lein Kampf — lein Leben! Di« Wahrheit dieser Devise bewährt sich wol nirgend« so, wie im politischen Leben. Während die «Vemeinderaths« Wahlen in Laibach, angeregt durch den Wettstreit der beiden politischen Parteien, die wir im Lande haben, stet« bei regster Betheiligung vor sich gehen und eilien wahren Kampfplatz bilden, sehen wir anderwärts, nicht weit von un«, die grüßte Lauheit walten. So haben beispielsweise in unserer Nachbarstadt Mar« burg am 26. d. M. die Vemeinderathewahlen begonnen. Von 506 Stimmberechtigten des dritten WalMrpers betheiligten sich blos (!) 469 nicht an der W,hl. Es wa«n fomit im gan« zen nur 3 6 Wähler erschienen, also 7 Perzent aller Wahlberechtigten! — (Fischerei«Sport.) „Deutsche Fischerei.Ieitung," Wochenblatt für See« und Binnenfischerei, Fischzucht, Fischberei« tung und Fischhandel, auch für Angelsport und Nquarienlunde, nennt sich ein Blatt, welches von Neujahr ab in Stettin »öchent« lich einmal erscheint und auf jedem Postamt für 2 Marl viertel« jährlich zuhaben »st. — Die Probenummer, welche unentgeltlich und franco von der Verlagshandlung Herrcke ' legraum von 4150 Betten an verschiedenen Punllen z errichte». , ^ Konstantinopel, 28.November. Ein Tele«rllln° des Gouverneurs von Widdin bestätigt, dah st°> ° türkische Garnison von Rachowa nach einem »M ' in welchem die Russen 800 und die Türken 165 M»" verloren, nach Lom-Palanka zurückgezogen habe. Budapest, 29. November. (Fruchlb0rse.)W°>" Weizen, 80 Kilo effectio per hclloliler wiegend, ">! 12 fi. 10 lr. FrühjahrS-Usance-Weizen 10 si-°^' Tendenz unverändert, Verkehr geschaftSloS. Telegrafischer Wechselkurs vom 29. November. /°A Papier - Rente 63 40. — Silber « Rente 66 60. ^ ^.^ Rente 74 45. — 1860er Staats-Äuleheu 112 25. — V°" ^M 8U1. — Kredit - Nctien 208 50. - London 118 60. - ^ 105 60. — «. t. Münz - Dukaten 5 6b. — 20-Franlen-^ 953. — 100 Reichsmail 58 80. Wien. 29. November. 2 Uni imchmitlags. (s^luM^ Kredllaclteu 208 40, 1«60er Vole 112 25. 18ö4er l'osl ^' ,. osterreichllchs Rente in Papier 63 40. Slaalsbahn 258'7b, '^ bahn 19325, 2U-lro-orie'l'^ «Vanl ——, Lloydaclle» 392 —, «mftro,otlomanilche V»w ^ ^, lürlische Los« 15-, Kommunal. Vlulehe., 89 25, s^! — —. Goldrenle 74 50. Nuh'g. ^^^^-^ Kandel und WolkswirthschastlM ^ochenauHwei« ver Vlationalbank. Derselbe ^« im Vcrhliltnlsst zu dem der Vorwoche folgende VcrU»»"'^, aus: Bantuulcn-Unllllus sl. 290 525,860. Abliahme st. ^ ,Ml< Giio.cilillllgeu fl. 2.646,743, Zunahme st. 730,852; lUE'^/, Vanlauweisuugell und andere fällige Passiva fl. b" '^< Zuuahme fl. 4.«25,3^5; Metallschatz fl. 136.617.9N3, Z"'Hl fl. 1538; in Metall zahlbare Wechsel fi. 11.379.632, ZW, st. 144,771; Staatsnote» fi. 7.068.903, Zunahme fi. l ^',^« Escompte fl. 127.498,250, Abnahme ft. 3.006,635; ^" fi. 28.689.300. Avuahme fi. 600,300.____________^^-^ Angekommene Fremde. Äm 29. Nuvember. M»' Hotel Ltadt Wien. Pagani. Uoine. - Taußig, Kf"-, - Beyer, Kfm,. Trieft. 5F b«tel Elefant. Grebenz, Großlaschiz. — Drgavina, Kl^ — Premer, Kfm., C'lll. — Leslovih. PoftmeiNer. 3"'" Kaiser von Oesterreich. Schuber und Haltz, U»««"' ^jttl Mohren. Pogorelz Julie, Piezid. - Gabel, Besitzer^^- Theater. ^ , ,B Heute bei aufgehobenem Nbonnement (ungerader ^^,,,!»' erstenmale: Cine feste» u rg ist unserVotl' tioüsstllcl in 5 «uszuqe» von Arthur MUlle^^--^ Meteorologische Beobachtungen in^aibaZ> ^ ^i B ^- ^. -- tz 7ÜMa7^724"« ^. 5.« SOTschwach bewM «" 29. 2 ^ N. 724« -«- 7.« VO. schwach, bew^ »"» 9 „ »v. 725.« ! -»- 6.« Vtil». schwachl bewö" ^^l AnhaKend trNbe. regnerisch. Da« Iage«M'Ml " ^^ f- «4». um 4 6' über dem Normale._____________^-^"^ Veranlworllicher Redacteur: Otto mar « amb^^. <5l)l>(Nl)tl^l. Wie», 28. November, li Uhr.) Die Speculatiou war wenig onimiert, da« Geschäft im allgemeinen schwach. Die Kutse hielten sich leidlich. Papierrent« ......... 6325 6« «5 Vtlvlrrente........ 66 60 66 70 «oldrente ........ 74 05 74 ih ilose. 1838........ 803 _ 394. . » 1W4........ 10875 10!, 25 » I860........ 112 25 i!2b0 » I860 (FUnftel) .... 131 7b 122 » 1864 . . ,..... 14025 14050 Un>. Pcämien.Nnl...... «025 8075 «reo.«^.......... IV4 ?5 1^5 ._ N"d°ls«.?.......... 13 50 ,4 _ Pr»m,t2,nl«hen der Stadt Wien 89 25 89 75 2>''uau-NinuU«rung,.<»ole . . 104 25 1» 4 50 DomtllltN.Piu.ldbnest .... 138 50 139 - Oetierrelchische Schatzlcheine. . 99 80 100- Ung. 6perz. Goldrente .... 91 90 92 10 Ung. El';ubayn««nl..... 9^59 99 _ Ung. Schatzbou« vo» I. 1874 1U2 10 10240 Nulehen d. Slabtgemtiude Wien i» V. V......... 96— 96 2b Gr«ndentl«ftnn«S-v»li««N«nen. V2h«en.......... 103". - — »iiederöfterreich....... 104 - 104 50 »tld wa« «alizien..........«6- si« 50 Vlebenbürgtl,.......76 7650 lemefer «au«t......7? - ?« . Ungarn..........777si 7850 Nctien von Vanleu. »uglo-llsterr. «anl ... 87 75 88 — «reditanflalt........ 20580 L06 — Depllfitenbanl....... 15» — ,f>4 _ zkredltciftall, ung«..... 183 50 168 75 ««lomp.e.Ullßall...... '— — — ««tionulbans....... 811 — 813 — Uniondllnl ........ 6075 61 — «erlehrsbanl ....... 96- 9650 Wiener Vanlverew..... 69 — 70 — Uctieu von Transport-Unternehmungen. »eli» V«, «lföld'Vahn........11150 11175 »°nau.D«l«pschiff.. Gesellschaft 340— 24z _. «lisabeth.Weftbahn.....16075 161-.. FtrdinlludslNordbahu , . 1945 1950 . »,lb W«t , Franz, Joseph, »ahn . . 12?5<» !28- Oal,zische «acl^uowlq.Vahn 242 ?f> 243 2b Koschau-Oderderger Nahn , 100 — 100 50 Lembera-ahn 1. Vm. ,^780 '""^ süooahu » 2',, . . 91 8l) ^ .^ «üdbahn, «an« . . - - ' »uf deutsche Plllye..... 11»^ 3 Z" London, lurze «Sicht - - ' ' ,,c,2l' '^hb London, langt Vicht . ' ' 47 45 Pari«..... ' ' «eldlorte«. ^ ««lb «67 ^ Dukaten______5fi."'r. ^7^ " «apoleonsd'or . . 9 „ 0, Deutsche «eich,- ^ 58 ^ ^ banlnoten - - °° " 3n « -06 ^ Bilbergulben . . 105 ^" " «ramische «rn«deu.la"V ^ Priv°ln°ti«uu»: Selb9^-' «^nV^i« 1^"^^^^^ Ä7bö. ^e7i0^ «"«rente "" " ^70. «old«mte 7.15 bi, 7420. Kcedit 2)57d bl« 206' - «^ "" ^