iPoiroin* plaian» » tf0»0Tinii Deutsche Zeitung Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — «chriftleitung und Verwaltung: PreZernova ultca S. Telephon Rr. 2l linterurban» k Bezugspreis» fflr das Inland: Vierteljährig «0 Din. halbjährig 80 Din. ganz-Intündigungen werd«» in der Verwaltung zu billigsten Gebühren entgegengenommen f jährig 1K0 Din. Für das Ausland entsprechend« Erhöhung. Einzelnummer Din I'Sv-Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag_ Nummer 82 || Celje, Donnerstag, den 12. Oktober 193Ü jj 58. Jahrgang Kurz das Wichtigste Das «önigspaar von der Baltanreise zurückgekehrt §. M. der König kehrte am Montag mit 3. M. der Königin mit dem Schnellzuge um 8.30 Uhr nach Beograd zurück. Auf dem Haupt-bahnhose hatten stch zahlreiche hohe Beamte eingefunden, darunter Ministerpräsident Dr. SrS-tiö und Innenminister Lazic. — Damit ist die Reise des Konigspaares abgeschlossen, die in ganz Europa Aufsehen erregt hat und die, wie es den Anschein hat, wesentlich dazu beitragen wird, die Lage auf dem Balkan zu entspannen. T. M. der König empfing Minister Kramer, der ihm in einer langen Audienz die Kata-strophe schilderte, von der die Draubanschaft während der Abwesenheit des Herrschers im Auslande betroffen wurde. S. M. der König hörte mit Bedauern von der riesigen Ueberjchwemmung. Er stellte aus seiner Schatulle eine große Summe als Hilf« für diejenigen zur Beifügung, die vom Hoch-wasser unmiitelbar schwer geschädigt wurden. Kemeindewahten in vier Banschaften Vergangenen Sonntag fanden in vier Ban-schasten und zwar in der Drina-, Save-, Donau-und Küstenlandbanschoft Gemeindewahlen statt. Wie das Innenministerium erfährt, war die Wahlbetei-ligung leidlich out und bewegte sich zwischen 60 und 65°/0 der Wähler. Die Jugoslawische National-Partei errang durchschnittlich 90% aller Stimmen. Freundschaftspatt mit der Türkei Als ein erstes Zeichen der jugoslawischtürlischen Zusammenarbeit ist am Montag in Genf ein Freundschaftsvertrag zwischen Jugoslawien und der Türkei unterzeichnet worden, der auch Bestimmungen über die Gerichtsbarkeit zwischen den beiden Ländern enthält. litnlesen in Beograd Der rumänische Außenminister Titulescu, der eben eine Reise nach Warschau absolvierte, traf ge-stern in Beograd ein, wo er eine längere Unter-redung mit Außenminister Jevtic hatte. In Warschau besuchte Titulescu den polnischen Staatspräsidenten, Marschall Pilludski und die russische Botschaft. Maridorer Zeitung in Oesterreich verboten Die Verbreitung der „Mari'oorer Zeitung" ist vom Bundeskanzleramt für die Dauer von drei Monaten verboten worden. Uebertretungen werden mit Verwaltungsstrafen bis 2000 Schilling oder drei Monaten Arrest bestraft. — Wie die Mari-borer Zeitung schreibt, ist sie selbst nicht ganz klar darüber, warum sie eigentlich für Oesterreich ver-boten wurde. Sie gedenk! aber ihre bisherige SW-lung an Oesterreich beizuhalten. Von Papen besucht Balkanstaaten Wie «ine bulgarische Telegraphenagtntur mel-bet. wird der teutsche Vizekanzler von Papen im November Bulgarien und die Türkei besuchen. Reich»«ag»brandproj«h in Berlin Die Verhandlungen im Reichstagsbrandprozeß sind wegen Lokalterminen nach Berlin verlegt worden. «rdeitalasenjahl in, Reich sin« weiter Nach den neuesten amtlichen Berichten ist die Arbeitslosenziffer im Reich um weitere 22O0Q0 zurückgegangen und hat die Viermillionengrenze unterschritten. Der Höchststand in diesem Jahre war über 6 Millionen! Völkerbund, Deutschland und die Juden E.P. Der Völlerbundspalast erlebt gegenwärtig ein erfreuliches Interesse für Fragen der Minder-heiten. Wohl noch nie haben ^sich die hohen Diplo-malen so intensio mit dem modernsten, aktuellsten, aber für sie auch recht peinlichen Minderheitenrecht befaßt. Woher dieses Interesse? Warum drängen die Verhandlungen nun auf einmal so darauf hin, Einrichtungen zu schaffen auf diesem Gebiet? Es stecken die Juden dahinter! Ja, die Frage ob die Juden in Deutschland eine Minderheit seien und das Verlangen, daß die ganze Welt ihnen helfen müsse, bildet den eigentlichen Inhalt der gegenwärtigen Tagung. Wie ist das möglich? Gibt es nicht zu den-ken, daß derselbe Völkerbund, der für andere wirk-liche nationale Minderheiten so gut wie keinen Schutz aufbringt, für die Juden plötzlich seine ganze Autorität einsetzt und zwar gegenüber Deutschland, das bisher am eifrigsten die Minderheitenfrage in Genf verfocht? — Wozu braucht es überhaupt Ver-Handlungen zur Judenfrage im Völkerbund? Dazu wollen wir kurz Stellung nehmen. Wir denken an die Zeit knapp nach Kriegs-ende zurück, wo der Reichsdeutsche im Auslande — in England, in U.S.A., in Südamerika usw. entschädigungslos seines Vermögens beraubt wurde, jedes Recht verlor, wo man dem Deutschen Reiche seine Kolonien nahm, wo das deutsche Volk eine Minderheit, ja eine Minderwertigkeit unter den anderen Völkern war. trotzdem e» einen eigenen Staat von über 60 Millionen Menschen besaß. Damals wurden keine internationalen Kommitees gegründet zum Schutze der in aller Welt verhaßten Reichsdeutschen. Und wie sah es im Innern des Reiches aus? Wo waren denn damals die deutschen Juden ? Erinnert man sich denn nicht mehr, daß ein Jude, es ist Rathenau, deutscher Außenminister war? Welche echte nationale Minderheit in irgend» einem Staate Europas hat jemals seit dem Kriege einen Außenminister stellen dürfen für ihren Staat? Das höchst« was eine einzelne Volksgruppe «reichen konnte ist kulturell« Selbstverwaltung der Deutschen in Ostland. 3n allen Staaten sind den Ausland-deutschen aber die Beamtenstellen verschlossen, und damit haben sie auch keine Möglichkeit, die Politik des betreffenden Staates zu beeinflussen. In Deutsch-land dagegen bestimmten die Juden in hohem Maße das Schicksal der Republik, aber nicht nur als Bür-ger von unten her sondern auch als Inhaber hoch per Regierungsstellen von oben her! Wer spricht da noch von einer jüdischen Minderheit im Sinne des modernen Minderheitenr«chts? Wie kam es aber, daß das deutsche Volk danach strebt«, den Einfluß der Juden zurückzudrängen? Es ist richtig, daß nicht jeder Jude einfach als schlechter Mensch zu bezeichnen ist. Die Juden find tüchtig und haben vor allem ein festgefügtes Fa-milienleben. Aber sie sind wurzellos, haben nie Grund und Boden besessen, sondern halten das Kapital in Händen und sind in der Anwendung ihrer Mittel infolge des Fehlens eines angeborenen, aus Landschaft, Staats- und Volksbegriff usw. ent-stammenden Moralbegriffs skrupellos. Sie wollen herrschen und tun es auch, taten es besonders in Deutschland und zwar auf allen Lebensgebieten. Und es kam, was kommen mußte: So wie Rathe-nau, der demokratische Außenminister fiel, weil unter seiner außenpolitischen Führung das Reich immer tiefer in entnervende und entwürdigende Bindungen gegenüber dem Auslande sank, so mußte sich analog zu diesem Einzelsall das ganze deutsche Volk schließ-lich gegen die führende Judenschast kehren, einfach darum, weil der latente Mißerfolg ihrer Politik und ihrer Wirtschaft das ganze Volk dem Ruin zusteuerte. Neben der Politik sanken Kunst und Literatur auf eine dem deutschen Volkscharakter auf die Dauer unerträgliche Stufe. Aber es ist ein Irrtum zu glauben, daß erst Adolf Hitler das deutsche Volk gegen die Juden aufgestachelt habe. Sein Werk ist vielmehr u. a. eine Folge des jüdischen Einflusses! Wenn die jüdischen Emigranten aus Deutschland wirklich die geistige und kulturtragende Elite der vergan-genen deutschen Demokratie sind, dann kann das Ausland doch nur froh sein, diese Elite zu gewin-nen. Aber es hat nach den gegenwärtigen VerHand-lungen in Genf im Gegenteil den Anschein, als ob das Ausland die deutschen Juden nicht haben wollte, als ob es Deutschland vielmehr zwingen wollte, sie zu behallen. Damit sie jedoch geschützt sind, soll nach Bedarf das Minderheitenrecht auch auf die deutschen Juden ausgedehnt werden. So ist der Jude für Deutschland ein Verhäng-nis, aber nur darum, weil er in der übrigen Welt weiter ungeschmälerten Einfluß auf alle großen Aktionen besitzt. Wenn der Völkerbund darum ob-jektiv ist und gerecht sein will, dann möge er als ein Bund der einflußreichsten Staaten dafür sorgen, daß die Juden auf der ganzen Welt als Minder-heit behandelt werden, aber so wie der Völkerbund bisher diesen Begriff formuliert und gedeutet hat. Alle Staaten sollen dann für ihre Juden so Sorge tragen, wie diese es sich für die Rassegenossen im Reiche und die Emigranten wünschen. Man soll mich dafür sorgen, daß die jüdischen „Minderheiten" in allen Staaten auch ihre Pflichten auferlegt bekommen, von denen Herr Dr. Benesch sprach, und daß sie nicht mehr ganz gegen das Minderheiten» recht des Völkberbundes sich einfach aussuchen dürfen, was ihnen über das nationale und politische Eigen-leben der Staaten hinweg an Rechten und einfluß-reichen Stellen gerade genehm ist. Hopfenbericht 90m 11. Dttoder 1933. Au« 2dti wird uns telephoniert: Die Nach-frage hat sich etwas gesteigert und es werden bei etwas regerem Einkauf nach wie vor 65 bis 70 Din für 1 kg bezahlt. . Im Gegensatz zur ruhigen und flauen Markt-läge aus anderen Hvpfenhandelsplätzen haben sich die Preise im hiesigen Anbaugebiete trotzdem be- hauptet, was bei uns vor allem auf die stark ge-lichteten Vorräte zurückzuführen sein dürfte. Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 82 Leipziger „Allerlei" Von unserem ständigen K. P.-Korrespondenten in Leipzig Kennt man auch dort in der Draubanschaft dieses herrliche Gericht, das die Herzen aller Fein-schmecfer höher schlagen läßt? Karotten, junge Erb-sen, Spargel und Morcheln in einer Art holländi-scher Sauce. Ich sehe in Gedanken die lieben Leser mit der Zunge schnalzen. Wir hatten jetzt in Leipzig eine große Woche. Jede einzelne Angelegenheit war eine recht erfreu-liche Sache; alles zusammen genommen aber etwas für politische Genüßlinge. Die ehrwürdigen Türme und Bauwerke der alten Innenstadt sind seit Jahr-Hunderten an buntes und fröhliches Gedränge ge-wöhnt! schon die Messe sorgt dafür. Ein solch dun» es Treiben von Uniformen und Farben, fouid röhliche Gesichter, soviel kräftige selbstbewußte Ge-talten und soviel — Schmisse sah man selten zu-ammen. Es war die erste deutsche Juristentagung nich der nationalen Revolution. Es waren Tage, die ihren Höhepunkt und Abschluß in einer groß angelegten Rede des Führers fanden, der eigens dazu nach Leipzig gekommen war. Die deutschen Juristen tagen Mag ein Teil der Auslandspässe schreiben, was sie will: das deutsche Recht und die deutsche Rechtsprechung können sich sehen lassen. Jedenfalls hat das Volk Vertrauen zu feinen Richtern. Was .hätten wir wohl gewonnen, wäre es umgekehrt? So ist es jedenfalls besser! In Mißkredit versuchen es nur diejenigen zu bringen, die ich in Deutsch-land — leider nicht immer ohne Erfolg — bemüht hatten, die deutsche Rechtsprechung zu einer juristi-schen Spiegelfechterei herabzuwürdigen. Die Zeit soll vorbei sein, ebenso wie die Zeiten jenes Advokaten-tums, wo nicht mehr einAeborene vornehme Gesin-nung das Handeln dem Gegner gegenüber be-stimmte, sondern die oft schmutzige Grenze des Strafgesetzbuches. Hierzu den Volksgenossen m erziehen soll im neuen Deutschland die vornehmste Aufgabe des Richters und Rechtsanwalts sein. Lugen um den Brandprozeß Wegen der Tagung der Juristen war der Reichstagsbrandprozeß für einige Tage unterbrochen werden. Nichts kann besser den Lügenfeldzug eines Teiles der Auslandpresse illustrieren, als dieser Prozeß, den der Senatspräsident Dr. Bünger mit vorbildlicher Objektivität fühlt, und es ist Vorsorge getroffen, daß ein internationales Auditorium ihn in allen Phasen verfolaen kann. Am 10. VerHand-lungstage sahen sich Verteidigung und Reichsan-waltschaft gezwungen, gegen die Lügenhetze des Auslandes Stellung zu nehmen. Die Verteidigung soll da angeblich ihre Mandanten nicht entlasten, sondern dem Gerichte noch Belastungsmaterial liefern. Der Amerikaner Hays soll sich über „ein seit-sames Betragen" der Verteidigung geäußert haben, die nicht einmal versuche, sich das Alaterial über die wahrhaft Schuldigen zur Entlastung der Beschuldigten zunutze zu machen. Das tischt der Son-derkorrespondent der Prawda seinen Lesern aus Kunst auf 240 Tasten «in Gespräch mit Rudolf Pillich. Künstler haben für ihr Publikum immer einen gewissen Reiz. Wir Journalisten wissen das gut und kommen dem Publikum entgegen, indem wir uns an die Künstler heranmachen und sie einem peinlichen Verhör unterziehen darüber, wie sie das machen, daß sie so gut Violine oder Klavier spielen, wie alt sie sind, woher sie stammen u. s. w., so daß der Journalist mit seiner ewigen Fragerei in den Augen eines Künstlers wohl zu den überflüssigsten Lebewesen unter der Sonne gehört. (Schlimmer ist nur noch die Gilde der Autogrammjäger, vor der wirklich nichts schützen kann---). Ist der Künstler gnädig, haben wir Glück, ist er spröde und können wir nichts erfahren aus seinem Munde, na, dann schreiben wir eben, daß er unerreichbar ist und schildern, wie schwer es ist, an ihn heranzukommen. Ich aber hatte Glück, als ich mich an einen der merkwürdigsten Musikkünstler unseres Landes heranmachte, nämlich den jugoslawischen Meister im — Ziehharmonikaspiel, Rudolf Pillich, der letzthin ein kurzes Gastspiel in einem hiesigen Kaffeehaus absolvierte. Obwohl ihm nach meinem Wissen das Publikum darüber böse ist, daß er mit seinem Können einem Gespräch mit Hays auf. Aber Lügen haben kurze Beine: Hays konnte sofort erklären, daß er eine solche Aeußerung nicht getan habe. Die Ver-teidigung überläßt es allen Zeugen der VerHand-lung zu entscheiden, wer hier das Recht hat, empört *u sein: das Ausland über die Art der Prozeß-führung oder die letztere über die Lügenhetze. Es ist beinahe zu viel, daß auf diese Schamlosigkeiten überhaupt noch eingegangen wird. Schließlich geht es letzten Endes um etwas anderes, als um die Fest-stellung, ob irgend ein fanatischer Wirrkopf mit Feuer gespielt hat. Die Gefahr des Weltkommunis-mus war so nahe, daß nur mit Schaudern daran gedacht werden kann, was wohl geschehen wäre, wenn der Nationalsozialismus nicht noch gerade zur rechten Zeit rücksichtslos hätte eingreifen können. Das weiß Torgler, der Verfasser des berüchtigten Artikels „Handeln, nicht abwarten", das weiß Di-mitroff, das wissen alle die Drahtzieher in den Ne-daktionsstuben der marxistisch - internationalen Presse. Das ihnen der brutal-gesunde Selbsterhaltung»-betrieb der deutschen'Jugend einen Strich durch die Kalkulation macht, finden sie unerhört: dazu hat doch nur das klassenbewußte Proletariat ein Recht. Erntedank, Winterhilfe und Optimismus In diesen Tagen, eingerahmt von der Tagung der deutschen Juristen und dem Reichstagsbrand-prozeß, konnte Deutschland das erste Erntedankfest des dritten Reichs feiern. Jeder trug das Strauß, chen mit dem roten Klatschmohn und den beiden reifen Aehren im Knopfloch, jeder hatte damit ein Scherflein beigetragen zur Winterhilfe, diesem gran-dios angelegten Hilfswerk gegen das Elend im kommenden Winter. Das ist wahrer Sozialis-mus, der mit Marxismus aber auch gar nicht» mehr gemein hat. Und als ob des Himmel» Segen auf diesem Vorhaben geruht hat, ist die Ernte so reich ausgefallen, wie feit langen Jahren nicht. Alan macht dem Deutschen jetzt gern den Vorwurf, er feiere zu viel Feste! man solle lieber arbeiten, die Zeit sei zu ernst, zum Feiern. Verzeihung: die Lust an der Feier, an der ernsten Feier, ist ein Zeichen von gesundem Optimismus, der lange ge-nug geschlafen hat. so daß man meinen konnte, er sei schon tot. Daß nicht Feste gefeiert werden, bei denen Vergessenheit von hoffnungslosen Sorgen ge-sucht wird, davon kann sich jeder überzeugen, der sehen will. Und dann noch ein Geheimnis: Feste, wie sie jetzt in Deutschland gefeiert werden, schaffen Arbeit, bringen Arbeitslose von der Straße. Deshalb feiern wir und warten mit Vertrauen auf den nächsten Frühling: es wird besser in Deutschland! Ein aufgehobenes Urteil des Celjer Verwaltungsgerichts „Jutro" meldet unter dem 9. Oktober aus Beograd: Der Staatsrat als höchstes Verwaltungsgericht hat die Verfügung der politischen Behörde über die Konfinierung des Dr. Korosec genehmigt. Wie bekannt, wurden heuer im Frühjahr als Verfasser und Ver-fechter der bekannten Punktationen auf Grund des Gesetzes zum Schutze des Staates wegen Störung der öffentlichen Ordnung und des Friedens die Herren Dr. Anton Korosec, Dr. Fran Kulovec, Dr. Marko Natlacen und Dr. Anton Ogrizek kon-finiert. Als Aufenthaltsorte wurden ihnen verschie-dene Orte in der Drina- und Primorska Banschaft zugewiesen. Herr Dr. Korosec war bis zum Sommer im bekannten Bade Vrnjacka Banja, später über-siedelte er mit Genehmigung der Behörden nach Hvar in das dortige Hotel „Palace". Alle diese Herren haben gegen die Verfügung der politischen Behörde, welche die Banaloerwaltung in Ljubljana bestätigt hatte, beim Verwaltungsgericht in Celje Beschwerde erhoben. Dieses Gericht hat in einer besonderen, telegraphisch einberufenen Sitzung am 23. September d. I. die Verfügung der Banal-Verwaltung aus formellen Gründen aufgehoben. Die Art, wie das geschehen ist. und die Tatsache, daß das Urteil des Verwaltungsgerichts in Eelje in einem Augenblick erging, in dem die separatistische Agitation ihren Höhepunkt erreichte, und mit der Rückkehr der separatistischen Führer an die Macht mit dem poli-tischen Umsturz in der Draubanschaft operierte, waren der Grund, daß im Wahlkampf in den Gemeinden das Urteil des Verwaltungsgerichts von Seiten der separatistischen Agitation bis zum äußersten miß-braucht wurde. Die Banaloerwaltung in Ljubljana hat gegen die richterliche Entscheidung des Verwal-tungsgerichts in Celje sofort die Beschwerde beim höchsten Verwaltungsgericht, das ist der Staatsrat, eingelegt, der in seiner Sitzung vom 7. d. M mit einer umfangreichen Begründung die formellen Gründe des Gerichts in Celje als unbegründet verwarf, das Urteil aufhob und die Verfügung der Banalverwaltung über die Konfinierung des Dr. Korosec vollinhaltlich bestätigte. Damit ist diese Angelegenheit in letzter Instanz erledigt. Am 15. Oktober Gemeindewahlen Am kommenden Sonntag finden in der Drau-banschaft die Gemeindewahlen statt. Wie bekannt ist, gelten diese für eine Reihe von Städten nicht, wie Celje, Maribor, Ptuj, Ljubljana. Für diese Orte wird noch eine besondere Wahlordnung er-lassen werden. Wir wollen hoffen, daß der Ausgang der Wahlen am Sonntag vor allem für das wirt-schaftliche Vorwärtskommen der Gemeinden von innerhalb des Musikprogramms fo geizte, so waren doch alle, die ihn hörten, von dem wenigen Geborenen so begeistert, daß ich annehmen kann, das Publikum interessiert sich näher für den Künstler. Bereitwillig gewährte mir Rudolf Pillich eine Unterredung. Meine erste Frage an ihn war: „Wie sind Sie denn gerade auf die Zichhar-monika, dieses volkstümliche Instrument, gekommen?" „Durch Zufall; vor etwa sechs Jahren hörte ich in Maribor einen guten Harmonikaspieler. Als ich sah, daß man auf der Harmonika auch schwerere Mu-sik gut spielen kann, da hab' ich eben auch angefangen damit. Früher war ich Buchhalter." Dieses Interview war für mich eine leichte Angelegenheit, ich brauchte nämlich nicht viel zu fragen. Der Künstler erzählle freiwillig, als er sah, was mich interessierte. So erfuhr ich, daß er aus Maribor stammt und jetzt Lehrer an der Musikschule in Ljubljana sei. Dann flicht er seine Erfolge ein: „Das Radiopublikum des Senders von Ljubljana ver-langt immer wieder, daß ich öfter als viermal im Monat im Radio spiele. . sagt er, ohne Ueber-heblichkeit, eher ein wenig verschämt. Dann erzählt er mir von seinen Medaillen und Auszeichnungen. Bei der Staatsmeisterschaft auf der Herbstmesse in Ljubljana habe er den Titel „Staatsmeister von grundlegender Bedeutung sein wird, denn mehr denn je brauchen wir jetzt sparsame und richtig ver-wendete Haushalte. Aufruhr in Wien Am Dienstag kam es in Wien zu schweren Ausschreitungen der Sozialdemokraten, die geqen die Einstellung der Arbeiterzeitung protestierten. Ein Polizist wurde halb tot getrampelt. Jugoslawien im Harmonikaspiel" davongetragen und einen großen Pokal wie eine große goldene Anerkennungsmedaille erhalten zu seinen übrigen Diplomen. Da stellte ich die Zwischenfrage, wo er denn seine vollendete Kunst „gelernt" habe. Ich wurde belehtt, daß man so etwas nicht lernen könne, dazu müsse man geboren sein. Er selbst habe allen seinen Konkurrenten gegenüber den riesengroßen Vorteil, daß er ein absolutes Gehör habe, d. h. er ist im-stände, jeden angeschlagenen Ton ohne die Taste zu sehen, nach dem Gehör sofort zu erkennen. Davon konnte ich mich überzeugen. Es ist wirklich erstaunlich! Dann erhielt ich eine richtiggehende theoretische Lektion über da, Ziehharmonikaspiel vom künft-lerischen Standpunkt. Es sei ungeheuer schwer, meinte Rudolf Pillich ernst, sich ein geordnetes Spiel, etwa wie das Klavierspiel auf der Ziehharmonika anzu-eignen, da es fo gut wie kein Notenmaterial gebe. Er selbst habe sich einiges bereits aus Partituren für fein Instrument überschrieben, aber — das kam doch ein bißchen überlegen: „Da bin ich auch wieder in, Vorteil, weil die wenigsten Harmonikaspieler Noten schreiben und für die Ziehharmonika zurecht machen können." So spielt Pillich — man kann es sich kaum vorstellen, wenn man es nicht gehört hat, auf seiner Harmonika sogar Chopin. Tfchaikowski Nummer 82 Deutsche Zeitung Seite 3 Weisse Wäsche (/$? bunte Wäsche.. durch immer herrlich reine Wäsche S.TJ.6-33 SCHICHT TERPENTINSEIFE NUR ECHT MIT DEM HIRSCH ÜAIÜ j W Aus Stadt und Land Celje Wieder Hochwasser! Die Vrückennot unserer Stadt Wenige Stunden Regen hatten genügt, um wieder eine ernste Hochwassergefahr für Celje herauf-zubeschwören. Der Stadtpark, groß« Teile der „Insel" und zahlreiche Gatten und Felder waren schon über-schwemmt und wenn der Regen noch zwölf Stunden angedauett hätte, fo wäre Celje samt seiner Um-gebung wieder in ungefähr derselben Lage gewesen wie an den Schreckentagen vor wenigen Wochen. Und wer kann es wissen, ob nicht schon in kurzer Zeit bei einem länger dauernden Herbstlandregen s!ch dieselbe gefahrvolle Lage neuerding» bildet? Wer könnte es verhindern? Die Berkehrsverhältnisfe zwischen der Stadt und dem rechten Sannufer werden immer unerträglicher. Täglich gehen unserer Redaktion mündliche und schriftliche Anregungen zu. die uns auffordern, mit aller Energie auf diesen unhaltbaren Zustand hinzuweisen, damit endlich einmal wenigstens eine vernünftige Verbindung für den Fußverkehr über die Sann geschaffen wird. Die Fähre ist unbrauch-bar. sobald das Wasser um einige Dezimeter steigt, die Eisenbahnbrücke mit ihrem bei feuchter Lust und Regen glitschigen Abstieg ist ausgesprochen lebens-gefährlich, einmal wegen des Zugsverkehrs und dann auch, weil der Bretterbelag der Eisenbrücke sich in einem unglaublich vernachläßigten und morschen Zu-stände befindet, sodaß man namentlich bei Nacht Gefahr läuft, durchzubrechen und die Beine zu brechen! Die Oeffentlichkeit. die steuerzahlende Oeffent-lichkeit, fordert daher mit Recht dringend die ener-zische Inangriffnahme des Stegbaus über die Sann! In Krska vas, wo die Save bedeutend breiter ist als die Sann in Celje, hat man es nach einem Bericht des „Jutro" vom y. Oklober fertiggebracht, die am 24. Sep-tember fottgefchwemmte Brücke in 5 Tagen wieder für den Fußgängerverkehr herzustellen, trotzdem das Holz der Brücke 5 km (!) weit abgeschwemmt worden war. 15 Arbeiter standen den ganzen Tag im Wasser und arbeiteten mit einer Aufopferung, die man an den 3 oder 4 männlichen Personen nicht bemerken kann, die sich seit Tagen bemühen, zwei Joche des alten Sannstegs auf die vorschriftsmäßige Höhe zu bringen. Wenn sie so weiterarbeiten, dann werden und andere schwierige Dinge. „Ich spiele Ihnen dann was vor", sagte mein Gegenüber. 'Nun, damit hatte ich eigentlich nicht gerechnet. Daher wurde ich. offen gestanden, etwas ungeduldig beim Zuhören, — der Künstler hat aber sicher nichts bemerkt davon — denn ich konnte nicht schnell genug zu diesem Privatissimum im meisterhaften Harmonika-spiel gelangen. So fragte ich noch schnell, ob Pillich schon im Auslande gewesen sei, was er verneinte. Aber im kommenden Winler gedenke er — ich biete ihm eine Zigarette an, aber er raucht nicht — eine Konzertreise in die größeren jugoslawischen Städte zu unternehmen. (Hoffentlich rechnet Rudolf Pillich auch Celje zu den größeren Städten Jugoslawiens...) So nebenbei flocht ich ein, daß ich gehört habe, er werde auch am Konservatorium in Ljubljana Zieh-harmonika.Untenicht erteilen. „Ja, das stimmt," war die Antwott. „Ich verhandle noch, es wird höchstwahrscheinlich etwas werden." Also doch. — Ich wurde immer ungeduldiger. Um die Theorie abzuschließen, stellte ich die hochnotpeinliche Frage nach dem Alter. Das Publikum will auch so etwas wissen. Ich war etwas verlegen dabei. Einer Dame hätte ich in der gleichen Lage bestimmt nicht diese Frage vorgelegt. Aber ich erhielt auch da eine Ant-wort. Lächelnd sagte der Gefragte: „Dreißig und — zwei . . ." Also unter uns zweiunddreißig, dachte die Bregbewohner zu Weihnachten in Ermangelung einer Brücke mit Schlittschuhen über die Sann laufen! Haben wir nicht genug Arbeitslose? Warum werden beim Stegbau statt ein paar Arbeitern nicht deren 30 eingesetzt? Es kostet doch gleich viel, ob 4 Arbeiter zwei Monate zum Stegbau brauchen oder ob ihn 30 Arbeiter in ein paar Tagen fertig« stellen. Außerdem drängt die Jahreszeit. Die Herbst regen stehen bevor und wenn die Sann öfter hoch steht, und sehr kalt wird, dann kann kein Mensch mehr im Wasser stehen und die Pfosten einrammen und was sonst noch für Arbeiten im Wasser zu verrichten sind. Die Behörden werden daher von der Oeffent-lichkeit dringend gebeten, hier Abhilfe zu schaffen. Von Versprechungen allein entstehen keine Brücken! Veränderungen im Verwaltungsge-richt. Auf Vorschlag des Justizministers sind pensioniert worden: Der Vorsitzende des Verwaltung«-gerichts in Celje Dr. Ivan Vrtacnik. ferner die Richter Dr. Heinrich Steska und Dr. Ivan Likar. Zum Vorsitzenden des Celjer Verwaltungsgerichts wurde ernannt der bisherige Vorsitzende des Ver-waltungsgerichts in Sarajewo Dr. Ferdinand Prenj, und zum Richter der bisherige Richter am Ver-wallungsgericht in Sarajewo Dr. Anton Krzisnik. Das letzte Joch ist gefallen. Bis,um Dienstag Vormittag ragte noch immer das Mittel-joch der früheren Kapuzinerbrücke mahn«id und trotzig aus dem Sannbett. Nun ist auch dieses ver-schwunden. Das ist ein Beweis dafür, daß man sich auch auf die Joche des früheren Sannsteges nicht ohne weiteres verlassen kann. Sie werden wohl genau untersucht werden müssen, ob sie einen neuen Steg zu tragen vermögen. Wenn sie dem Ansturm der Wassermassen von der letzten Überschwemmung standgehalten haben, so heißt das nicht: „Sie haben sich bewährt und find fest", sondern es kann leicht der Fall sein, daß sie durch die reißenden Fluten stark gelockert worden sind, und bei einem neuen Hochwasser zusammenbrechen! Regulierung der Ljubljanica. Der Ver« waltungsrat der Postsparkasse hat der Stadtgemeinde von Ljubljana ein achtprozentiges Darlehen zur Regulierung der Ljubljanica gewähtt. Die Tilgung wird einvernehmlich bestimmt. Der Beschluß des Verwaltungsrates bedarf noch der Bestätigung fei-tens des Finanzministers. Und die Sannregulierung? ich. Dann wollte ich noch fragen, ob er eventuell, hm, auch. ja. so, hm — auch — verheiratet sei. Aber, es ging nicht. In dieser Frage kann ich also keine Auskunft geben, höchstens die, daß ich weder auf der rechten noch aus der linken Hand meines Gegenübers irgendeinen Ring bemerkte . . . Endlich erhoben wir uns und nun kam das Privatissimum in der Praris des Ziehharmonika-spiels, wie nur Rudols Pillich es beherrscht. Es braucht ziemliche Vorbereitungen, bis er sich das Instrument so an den Körper schnallt, daß es sich durch das Ziehen und Drücken des Balges nicht verschiebt. Endlich kam er mit dem herrlichen Instrument herein und eröffnete mir gleich: „Jetzt werde ich Ihnen die und die Quverture vorspielen." „Eine Ouverturc auf der Ziehharmonika . . .?" Da setzte ich mich denn doch etwas zurecht und mag wohl reichlich verdutzt dreingesehen haben. Auf ein-mal aber rauschte ein gewaltiger Akkord auf — es klang wie ein ganzes Orchester. Ich faß wie gebannt da und konnte nicht von dem Instrument wegblicken, au» dem mit einer unbegreiflichen Klangfülle die Tonserien strömten. Bold hötte ich die Orgel heraus, dann wieder die Violinen, und die Baßgeigen ._.. Unbegreiflich, unbegreiflich! Wer das.nicht gehört hat, hält es nicht für möglich, daß man aus einer Ziehharmonika solche Musik herausholen kann. Mit Waggon entgleist. Beim Verschieben eine» Güterzuges entgleiste Dienstag früh der letzte Waggon in der Nähe der Eisenbahnbrücke. Er geriet aus unvorhergesehene Weise auf die Drehtrommel für Lokomotiven, wo er aber nicht auf das darüber führend« Geleise lies, sondern wahrscheinlich wegen zu späten Abstoppen? auf den Holzbelag, den er wie Papier durchdrückte. Zu Schaden ist niemand gekommen. Maribor Gemeinderatssitzung Au» Maribor wird uns geschrieben: In der letzten Gemeinderatssitzung nahm selbstverständlicher-weise die Hochwassettatastrophe der letzten Tage den ersten Platz ein. Ueber Antrag des Bürgermeisters stiftete der Gemeinderat den Betrag von 10.000 Din für die vom Hochwasser Betroffenen aus dem Fonds für unvorhergesehene Ausgaben. Bezüglich der Belassung unserer Forstschule hatte der Bürgermeister ebenfalls mit Erfolg interveniert, fo daß die bereits erfolgten Transferierungen der Lehrkräfte wieder rückgängig gemacht wurden. Mit dem nächsten Schuljahr soll diese Schule zur Gänze von der Banalverwaltung übernommen werden, was bis jetzt nur teilweise der Fall war. Auf Grund des neuen Gewerbegesetzes ist die Stadtverwaltung gezwungen um eine eigene Tischlereikonzession anzu-suchen, da es auf Grund dieses Gesetzes verboten ist, daß die Gemeinde ihre Tischlerarbeiten in eigener Regie sonst durchführt. An Stelle des verstorbenen Gemeinderates Lahovic und des zurückgetretenen Gemeinderates Dolcek mußten die freigewordenen Stellen in den Ausschüssen neu besetzt werden. Die GR Gjurv Valjak und Anton Bajt wurden in die Aus-schüsse berufen. — Bezüglich der angesuchten Lohnaufbesserung der Arbeiter in den städtischen Schottergruben stellte der Bürgermeister fest, daß die städtischen Arbeiter in den eigenen Schottergruben besser entlohnt werden als dies bei privaten Unternehmungen der Fall ist und belegte die» mit Daten. Er versicherte jedoch, daß er in Einzelfällen unbe-dingt trachten werde, den Wünschen der Arbeiterschaft gerecht zu werden und auch eventuelle Mißstände zu beseitigen. Die GR Oslak und Genossen richteten eine Eingabe an den Gemeinderat. worin sie von der zwangsweisen Eintreibung des Eemeindekuluks für unheimlicher Fingertechnik gespielt rauschten Läufer und Staccatos, zierliche Moderatos und gewaltige Forte-Fortissimi durch das große Zimmer. Als er geendet hatte, saß ich beklommen da und fand keine Worte . . . Eine Stunde lang genoß ich fo diese echte Künstlerschaft aus einem Instrument das man sür banal hält. Ich bewunderte die Technik Pillich's und seine Einfühlung. Freilich, leicht ist es nicht, so zu spielen. Namentlich nicht, wenn ein Instrument 240 Tasten hat und darunter 140 Bässe, die mit der linken Hand zu bedienen sind und von denen der Spielend« überhaupt nichts sieht. Aber Pillich's linke Hand ist vielleicht besser geschult als das Auge. Im Nu war die Zeit, eine Stunde, verflogen. Ich weiß, daß ich noch lange hätte zuhören können, ohne zu ermüden. Aber, der Künstler hatte nun keine Zeit mehr für mich. So ging ich und sprach den Wunsch au», daß nicht die mit allerlei Genüssen manchmal schon übersättigte Großstadt Beschlag legen möge auf sein Künstlettum. Wir haben hier auch Verständnis dafür und wollen viel davon hören und es sei wiederholt: Rudolf Pillich möge auch Celje zu den „größeren Städten Jugoslawiens" rechnen! r—y Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 82 das Jahr 1932 abrieten. Diese Angelegenheit wurde an den Finanzausschuß verwiesen. — ER Doktor Strmsek berichtete für den ersten Ausschuß über die leidige Frage der Errichtung einer Pfandleih-anstatt. Von den drei Bewerbern wurde lediglich der Gemeindesparkasfe eine iolcke Konzession ver-liehen. Die Gemelndesparkasse yat binnen 6 Monaten die bewilligte Pfandleihanslalt zu eröffnen. Weiters berichtete Dr. Strmsek über die Revision der Oeffentlichen Küche, die klaglos funktioniert. Die Küche wurde bekanntlich vor drei Jahren von der Arbeitsbörse, der Stadtgemeinde und der Arbeiter-kammer gegründet und zeigt einen erfreulichen Auf-fchwung. Die Umsätze der letzten drei Jahre be-trugen: 1930, 40.000. -, 1931, 540.000.— und 1932 über 600.000.— Dinar. Die Preise der Mahl-zeiten bewegen sich in drei Kategorien und sind als mäßig anzusprechen. Arbeitslose erhalten Mahlzeiten zu drei Dinar. Der Stadtgemeinde, die bislang 30.000 Din beisteuerte, sind Einnahmen durch die Hcislieferung 98.790.— Din und den gelieferten elektrischen Strom 38.297.— Din erwachsen. — Für den dritten Ausschuß berichtete GR Tumpej über die Parzellierungen, die zur Gänze bewilligt wurden. Die Splosna stavbena druzba in Tezno legte der Stadtgemeinde Projekte über eine Brücke, die die Borstadt Melje mit dem Borort Pobrezje ver-binden soll, zur Genehmigung vor. Das Projekt wurde im Prinzip gutgeheißen, jedoch wegen Ka-pitalmangels auf einen besseren Zeitpunkt zurück-gelegt. GR Murko, der den Bezirk Melje ver-tritt, setzte sich sehr für die Durchführung dieses Brückenprojektes ein und gab der Meinung Aus-druck, daß sich die Kosten dieser Brücke sicherlich durch die Einführung einer Brückenmaut einbringen ließen. Der Bürgermeister konstatierte, daß die Re-gierung diesem Projekt wohlwollend gegenüberstehe und auch der Einführung einer Brückenmaut nichts in den Weg legen werde. — Für das Jahr 1934 wurden als Beitrag zu den Erhaltungskoiten der Stadtpolizei 400.000 Din vottert, die Adapticrungs-arbeiten am Gebäude der Stadtpolizei werden jedoch einstweilen nicht vorgenommen werden. GR. Dr. Kiefer beantragte die Gemeinde-taie von 100 Din auf jene Kultur- und Sport-Veranstaltungen in allen Fällen aufzulassen, in de-nen die Staatstaie nicht mehr als 10'/, ves Eintrittspreises beträgt. Der Antrag wurde angenom-men. — Der Freiwilligen Feuerwehr wird zur Deckung der diesjährigen Versicherungsprämie für die Magirusleiter der Betrag von 3500 Din be-willigt. — Für die Kanalisierung der Tomanova ulica wurde ein Kredit von 206X00 Din bewilligt, die Realisierung wird jedoch von der späteren Ge° stallung des Voranschlages abhängen. — Infolge Knappheit der Mittel kann die Renovierung des Beginnes der Pobreöka cesta nicht voll durchgeführt werden. Das Straßenstück vor dem neuen Recnik-Hause muß jedoch reguliert werden. Die Kosten betragen 24.000.— Dinar, zu welchen der Hauseigentümer ein Drittel beizusteuern hat. Eine unangenehme Ueberrafchung für ihn, da man ihm seinerzeit ver-fprochen hat. daß man dann die Straße selbstver-ständlich herrichten werde, falls er einen Neubau dort aufführe. Mitlerweile wurde der Beschluß ge-faßt, daß Eigentümer von Neubauten an den Kosten für die Straßenbauten mitpartipizieren. Uns ist nicht bekannt, ob dies auch rückwirkende Kraft hat. — In der daraufhin ftattgefundenen geheimen Sitzung wurden mehrere Personalfragen erledigt. Oberbau-inspettor Madile wurde in den Ruhestand versetzt, bei welcher Gelegenheit ihm auch der Titel eines Baurates zuerkannt wurde. Theateraufführung der Zagreber Kul-turbundortsgruppe. Der Schwäbisch-Deutsche Kulturbund hat, wie wir schon mitgeteilt haben, die bekannt gute Theatertruppe der Zagreber Schwesterort-gruppe zu einem Gastspiel eingeladen. Dieser haben unsere Zagreber Freunde, wie wir aus Maribor erfahren, Folge geleistet und werden am Samstag, den 14. d. M. um 20 Uhr in der Zadruzna gospodarska banka das Lustspiel Jngeborg von Kurt Götz zur Aufführung bringen. Die Erst-aufführung sano in der vorigen Woche in Zagreb statt und erntete den vollsten Beifall des den Saal vollkommen füllenden Publikums und höchst aner-kennende Kritik seitens der Zagreber Presse. Der Abend wird in jeder Hinsicht interessant werden. Wir werden nicht nur eine gute, humorsprühende Komödie kennen lernen, zu deren größten Vorzügen eine wunderbar schöne Sprach« gehört, sondern werden auch schauspielerische Leistungen von Künst-lern bewundern können, denen ein ausgezeichneter Ruf vorangeht. Den Kartenoorverkauf hat wieder Herr Höfer übernommen. Ptuj Achtzigster Geburtstag. Am Montag, den 9. Oktober 1933 feierte der Hauptmann der hiesigen freiw. Feuerwehr, Herr Johann Steudte in voller Rüstigkeit seinen 80. Geburtstag, welcher dem Ernste der Zeit entsprechend, im Rahmen der ; Feuerwehr einfach jedoch würdig festlich begangen ; wurde. Herr Johann Steudte ist der einzige noch lebende Gründer der seit dem Jahre 1870 besteh-enden Feuerwehr, der er seit dem Jahre 1888 als ' Hauptmann vorsteht und solcher noch heute an den I meisten Ausrückungen der Wehr teilnimmt. Er ist seit dem Jahre 1885 Mitglied des Gemeinderates, seit 1900 Mitglied der Direktion der „Städtischen Sparkasse". Der Jubilar bekleidete von 1889 bis 1919 die Obmannstelle des „Feuerwehrbezirles Pettau" und war durch 16 Jahre, bis Anfang 1919, als Vertreter des steirifchen Unterlandes im engeren Vorstände des fteiermärkischen Landesfeuer-wehrverbandes. Während der ganzen Dauer des Kriege^ war Herr Johann Steudte Obmann und Leiter der hiesigen Krankentransportkolonne, welche insgesamt 86.000 Verwundete und Kranke vom Bahnhofe nach den verschiedenen Spitälern beför-dert hat. Für seine großen Verdienste um das Feuerwehr und Rettungswesen wurde Herr Haupt-mann Steudte im Jahre 1910 mtt dem goldenen Verdienstkreuz mit der Krone, dann mit dem Ehren-zeichen des Roten Kreuzes und im Jahre 1930 mit d«m St. Savaordrn ausgezeichnet. Wetters wurde er zum Ehrenmitgliede des Tschechoslowakischen und des Kroatisch -Slawonischen Feuerwehr-Verbandes ernannt, deren Ehrenzeichen neben der Verdienstmedaille des jugoslawischen Feuerwehrver-bandes heute seine Brust zieren. Wir beglückwün-schen den rüstigen Jubilar auf das herzlichste und wünschen ihm. daß er sich noch manches Jahr an der Tätigkeit der Feuerwehr erfreuen möge, deren musterhafte Organisation und Ausrüstung sein Ver-dienst ist. _ Wirtschaft uBerkehr Saazer Hopfenbericht vom 6. Oktober 1933. In der verflossenen Berichtswoche wurde der Einkauf in ruhiger Weise fortgesetzt, wo-bei sich die Nachfrage hauptsächlich nach Mittelhopfen richtete. Die Umsätze belaufen sich wieder aus einige hundert Zentner. Käufer waren meist inländische Kundschaftshändler und Exporteure. Die Preise be-wegten sich im unveränderten Rahmen von Kc 2000.— bis 2400.— je Zentner zu 50 kg, aus-schließlich 1°/, Umsatzsteuer, erste Kosten ab Boden des Produzenten. Unterangebote wurden von den Produzenten abgelehnt. In der öffentlichen Hopfen-signierhalle hat die Zahl der Beglaubigungen stark zugenommen, bis heute sind 3821 Ballen, d. s. 9568 Zentner 1933er Saazer Hopfen halleamtlich behandelt worden. Sport Im Flüsterton weitersagen: Die Leitung des Smuiarsli llub ersucht olle Freunde und Mitglieder, welch« einen unbändige» Tatendrang ver spüren, sich Sonnlag vormittag um 10 Uhr bei der Dr. ctugy-Sprungschair^ einpisinde«. Diese (vortliche ctamplstätte bot durch t>«s Hochwasser zwar leinen Schaden erlitten, doch die letzten starten Regengüsse machen Planieningsarbeiten not» wendici. Der Klub will, dafz diese kleinen Erdarbeiten von Freiwilligen geleistet werden »nd verfolgt dabei drei Ten. denzen. Erstens wäre es sehr billig und dieser schlaue, lobcns-werte Einfall ist eS. der sie alle verpflichtet. Zweitens will der Klub seine Mitglieder während des herbstlichen Nichtstuns körperlich eintüchtigen. ^Wichtig für Wiesenrutfchcr und Lang, streckenläufer!) Drittens solle» die Sportler schon jetzt die Härte des Bodens feststellen, damit sie sich iit der Saison übet blaue Necken aus halsbrecherischen Stürzen nicht wundern. Kommet!.... Im Schupfen de« (tzasthofes Petricet ist ein Berg von Schaufeln und Hauen, der ganz zu unterst eine ctifte delikatester Labungen versteckt hält. Schmucke Ski-haserln werden von diesen Vorräten servieren, doch nur dann, wenn alle Werkzeuge von der Kiste weggenommen sind. Der Obmann versprich! die Arbeit gerecht zu verteilen, d. h. für jeden Arbeiter wird ein Aufsichtsorgan bestimmt. Die Freude derselben wird jedoch von kurzer Dauer fem, denn jede halbe Stunde wird gewechselt. Ein Gönner des ctlubs wird alle fleißigen, d. h. nur die schweißtriefenden, photographieren und wird diese Bilder als «nertennvng in Winterzeitschriften verösfentllchen. Freunde! Aendern wir den Tert unsere« ctlubliedeS und beherzigen wir die Worte: „Aus zum Petriiel am Leisberg. Mit Schaufeln und Hauen ans Werk!" Athletik 3. K. : S. K. SoStanj 6:0 <3 : 0) Dos Meisterschaftsspiel welches Sonntag Nachmittag am Sportplatz Felsenteller ausgetragen wurde, konmen die Athletiker bei stündiger Ueberlegenheit für sich entscheiden. Das Trefferergednis Hütte nach Spielverlauf viel höher aus-fallen müssen, doch verfielen alle Stürmer in Ueberkombina» tion und nützten die Schußgelegenheiten dadurch nicht aus. S. ct. SoStanj stellt zur ^jeit eine sehr flinke und aus» opfeningsooll spielende Elf in, Feld, in welcher besonder» die beiden Verteidiger und der Tormann die Stützen der Mannschaft bilden. Das Spiel wurde vom Schiedsrichter Herrn Oberlintner objektiv und sehr gut geleitet.» S. K. Celje : l. SSK Maribor 4 : ! (3:1) Das erste Meisterschaftsspiel der Herbstfaison entschied S. ct. Celje sicher für sich. , Im Vorspiel besiegten die Reserven von S. ct. Olimp jene von S. ct. Eelje mit 1 : 0. Ausflug. Für den 28. Oktober ist ein Ausflug nach St. ctuniaund vorgesehen. Der Ausflug ist als Fußmarsch gedacht; Marschdauer 2 2V, Stunden. Nähere» wird recht« zeitig bekanntgegeben. Bilder vom letzten Bachemausflug sind im Friseur-geschäft Puidasch erhältlich. srigymnafttt. Die Wiederherstellung der ctlubräume bei der „«Grünen Wiese" sind im vollen Gange, daher kann mit den Skigymnastitfdinden in Bälde begonnen werden. Koch- und Haushaltungskurse 3-6 monatliche, in deutscher u. slavonischer Sprache, für Mädchen aus Stadt ii. Land, erteilt erfahrene gebildete Hausfrau, gew. Leiterin in grösseren Küchenbetrieben, Kursund Penuionsbeitrag Dinar 8&0.— monatl. Zuschriften unter Nr. 37705 an die Verwaltung des Blatte«. Uebersiedlungs-Anzeige. Beehre mich hiemit meinen geehrten Kunden Rötlichst bekannt zu geben, d.s, ich mi, Schreibmasehinen-Reparaturwerkstätte °lic*Nr'30 Reparaturen aller Systeme von Schrcibmaschinen werden fachmännisch genau und sorgfältigst ausgeführt untk biUigst berechnet. 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