„Freihett, Wohlstand, Kilding skr Allt " »r I»t Mittwoch, IS. Dez»«ber tVVV. VI. Jahrgang Die^Marburger Zeittiiig" erscheiiit jede» Soiiuta,;, vtiUwoch und Kreitat,. Preise — für Marburg: ganzjährig 6 fl., halbjAhttg »ff., vierteljährig 1 fl. 5.0 kr. für itls Haus monatlich 10 kr. — mitPostversendnng: ganzjährig 3 st., halbjährig 4 fl.. vierteljährig 2 st. Die ein Mal gespaltene Varmondzeile wird bei einmaliger Ei mit l0, beizwelmaliger mit 15, l,ei dreimaliger mit :j0 kr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung 3V kr. Inseraten«Stempelgebühr kommen. für Anstellung Einschaltung Zur Zfschichte des Tages. DerAusgleichsausschnß des HerrknhauseShatin zwei Gitzungea sümmtliche drei AuSttleichsgejeße beralhen und kinftimmiq uaveründert und nach den Beschlüffrn des Abgeordnetenhauses angenommen. Aerner einpfieblt der Ausschuß zum Slaatsschuldengesej^e drei Beschlüss«?: 1. Dni Beschlui» des Abgeordnetenhauses (baldige Vorlage des Boranschlagks). 2. Die Regierung sci aufzufordern, die Ärrwaltung und Kontrole der Staatsschuld baldigst und verfassungsmäßig zu regeln. 3. Die drei Gesetze seien gleichzeitig zu genclimigcn. treten jei'och erst dann in Kraft, tvenn dieselben auch in Ungarn Giltigkeit erlangt. Zu dem Zoll' und Handelsbü»,dniß empfiehlt der Ausschuß fol^lenden Beschluß : Die Rcgitsung tvetde aufgefordert, ein llebereinkommen betreffs drr politischen Areizslgigkeit uud betreffs dcr Regelung der gerichtlichen Berhültnisse mit Ungain anzustreben. Im ungarischen Abgeorduetenhause ist mit einer sehr ans'hnlichen Stimmenmehrlieit das Staatsschuldengesetz angenommen worden. Ts haben also nur noch unser Herrenhaus und die ungarische Magnatentasrl ihre Zustimmung zu gebt«, tvorauf der Ausgleich mit Ungarn fettig ist Das wird vorausnchtlich in den allernächsteu Tagrn aeschthcn, und da auch sür die Berfassungsgesetze die sünfundvierz^tägige Frist, welche sonst von der Bekanntmachnng eines GesetztS bis ztim Beginne seiner Siechtsverbindlichkeit zu verstreichen hat. aufgehoben wird, so ljabcn »vir noch für diese Woche auch die erste Ausitbung dcr neuen Berfafsung. die Delegationswahl. zu ertvarten. Die Annahme des neuen Wehrgesetzes. tvelchkS gegenwärtig in der bairischen Kammer berathen wird, ist nun gesichert. Die neue Vehrverfaffung. tvelche durch dieses Gesetz eingeführt werden soU, ist bekanntlich ein Mittelding zwischen der alten Militär Organisation des Ktnigreiches und dem preußischen Landwehrsysteme, nach dem UUheile unbesangener Fachleute ebenso kostspielig und ebenso drückend, aber krines-Wegs so praktisch wie dcs letztere Die Lasten des Landes werden durch diese neue Errungenschaft des vorjährigen Krieges bekanntlich so bedeutend gesteigert, daß die unmittelbaren Steuern um die volle Hälfte vermehrt werden müssen. Der wichtigste Borwurf, ivelchen man dem Gesetze macht, betrifft die Bildung des Offizierkorps, in dem sich nach wie vor jenes Protektions Unlvesen breitmachen kann, dessen Rachtheile im letzten Keldzuge nur allzusehr sich gezeigt. Bon der neuen tvürtemberg'schen und der völlig nach preußischem Muster eingerichteten badischen Vehrverfaffung weicht dieses baierische Gesetz mehr ab, als dies nach den Stuttgarter Frbruar Verein« barungen gerechtfertigt erscheint. Die Enthüllungen Ron Hers über die preußischen Anerbiet» n gen ivegen einer Grenzberichtigung haben in Berlin Lärm vernrsacht, und man rückt dort mit thatsächlichen Dar« stellungen heraus. Als näinlich der König und Vraf Bismarck am 4. August 1866 Abends in Berlin eintrafen, ivar Herr Benedetti bereits im Besitz der Wünsche seiner Regierung. Bekannt ist. daß der französische Botschafter am 5. August, dem Tage der Kammereröffnung und lvenige Stunden vor derselben eine Konserenz mit dem Grafen Bismarck nachsuchte und die Entschädigungsforderungen in bekannter Ausdclznung stellte. Graf Bismarck lvies dieselben in der nnztveideutigsten Weise zurück, mit der Anfra.^e. oli Benedetti ermächtigt sei. ihm dieselben abschriftlich mit-zuthellen. damit er den Kammern davon Kenntniß gkb,. was Benedetti verneinte. Am 6. kam Benedetti noch einmal unter lSem Borgeben. Graf Bismarck liabe keine bestimmte Antlvort ertheilt. aus die Angelegenheit zurück und ersuchte den Ministerpräsidemen. dieselbe drm Könige vorzu legen. Jedermann erinnert sich noch der kräftigen Antwort König Wil-Helms: „Nicht einen deutschen Schorustrinl" Als sich nun Benedetti in den folgend« n Tagen nach Paris begab. Hatte er allerdings triftige Gründe, detti Kaiser und seinen Ministern anseinanderzusev n. daß der von ihm mißverständlicher Weise angeregte „Gedanke dcr lSntschädigung ebenso des Interesses sür Frankreich, wie der günstigen Gelegenheit in Anbetracht der Ereigniffe ermangle". Es handelte sich in der That nur darum, ob Frankreich die Forderung fallen laffen wolle oder nicht. Es ist ljinlänglich bekaimt. daß General Moltke auf eine Anfrage damals erklärte, Preußen könne eine Armee von 200.000 Mann am Rheine haben, ehe die französische Armee daselbst angelangt sei. Frankreich gab nach und die wenigen bereits auf dem lWege besindlithen pretlßisch n Regimenter wurden zurückberufen Natur- und Ztlenschenseken in der Sahara. (Schluß^) Die Tibbuhs verbreiten sich über eine ungeheuere Strecke und uehmen alle Oasen. Quellen und fruchtfähigen Stellen auf der rechten Seite des früi^er erivähnten Wüstengürtels van Tripolis bis zu den Ludanstaaten am Tsodsee. vom l6tett b's z«m 26sten Grade nördlicher Breite als ihr Land in Anspluch. Sie beivohnen die Inseln dieses Wüsten Ozeans, auf den ergiebigeren daueind. auf den kärglicheren vorüberziehend. Wo der Boden auch den armseligsten Hirse, ilzr Brod, nicht aufkommen läßt und das kärgliche, rauhe Gras und das stachelige Gesträuche »icht hin reichen, dis geuügsamen Kameele ^u sättigen, da müffcn Strauß« und Gazellenjagd Tauschartikel für die jährlich durchziehenden Karavanen und so das yehlende herbeischaffen. Im Uebrigen sind sie an Entbehrungen getvöhnt, wie das Kameel. und der durch Roth und Gefahr ausgebildete Scharfsinn und Mutterivitz hilft ihnen durch tausend Sorgen und trollende Tode, dene« der gebildete Europäer erliegen ivürde. Da sie keine Regie-rung. keine Soldaten und Polizei halltii und zu bezahlen brauche«, kommen sie mit Gütern und Lebensmittrln aus. von denen man nach »»ser« Begriffe« keine Katze erhalten könnte Wenn es darauf ankommt, find fie alle Soldaten. Wtib »nd Kind nicht av^ßgenomme«. Aber dabei erliegen sie freilich oft genug den kriegerisch und räuberisch über fie dahin brausenden Rachbarn d,n Tnariks. Bor einetn Tibl»u!» Dorfe sir.cken Palmen ihr lielrlicheS Grfieder hoch in die Luft, ohne de» tödtlichkN Strahl der Spinne zn fürchten, s^ameele. Schafe und Ziegen tveidkn in GiUppcn nnd vereinzelt weit in die Feine »mher und kommen »zklegentlich heran zu spielenden Kindel». Mädchen und Frauen, die kindisch frohlocken, wertn eine glückliche Schöne eine ein-zige Blume f.'nd. ihr lockiges. ßi,ßend,s Haar damit zu fchmückr«. Dort länft fie hln tie Glückliche mit dem seltenen Schmuck, in übcrmütl)iger Iugkndlust vor dem jungen Kameele fliet,,nd. d.:s großen Appetit auf den seltene« Haarschmtlck veiräth und dtshalb in lustigen, luftigen Sätzen und Bocksspringen »m üe lier jagt und trotz aller Behendif,keit t»cr schlankktt. elastisichen braunen Gestalt nicht nahe g'nug kommen kann. Sie bückt sich und schießt an ihm vorbei, sie fliegt in gekreuzten Sprüngen lachcnd ins Weite, belvnndert von den lachenden Zurückbleibenden und der ueu« gierig aufblickenden, bunten Heerde. Sie merkt es nicht, daß am äusiersten. kahlen Horizonte der Wüste ein schwarzes PünktchlU sichtbar wird und mit reißender Schnelligkeit zu einer dunkeln, belvegten Masse anschwillt. AuS der dunkeln Masse blitzt es hell in Waffenglanz. Sie wird zu einem daher brausenden Mobari-Reiter. Im Ru liat sich die vermummte riesige Gestalt des Tuarik vermittelst der Lanze vom Katiteele gestür.it. das reizende Tibbuhmädchen gepackt und auf seinein Mohari ivieder die Weite gesucht. Er Verschwindet mit ihr tvieder als schivarzer Punkt am Horizonte, zufrieden mit der Beute, ivahrend die Andern in s Dorf hineinreiten und entivtder eine bestimmte Steuer eintreilien oder in» grausamen Kampfe gegen die friedlichen, aber tapfern Beivohner siegen und Heelden als Beute und die schönsten Frauen und Kinder als Sklavinnen zum Berkauf mit fortschleppen. Unt» tvie in drr Menschen-, so auch in dcr Tlnerwelt der Wüste uttd an ihrem Saume: Tod und Leben, friedlicher Erlverb und raube rischer Ueberfall sind sich stets erneuernde Bilder. Ueber dl»' iveite, kies-bedeckte El»ene schleitct majestätisch aufgerichtet das Wunder drr afrika«,-schen Thierwelt, die Giraffe. Eine Pyramide iiitniltrn der Tliiere, lvun-drrbar IN Größe nnd Bau. durchmustert sie schen mit den kingtn. lterr-lichkn Augen die weite Ebene: keiner ihrer Ae einzelne in die Tausende von Thalern läuft — während im ganzen Lande eme entsetzliche Noth herrscht und stellenweise der Hungertyphus wüthet. Der Preßfonds und der geheime Polizeifonds sind um 12,000 beziehungsweise 14.000 Thaler erhöht, und ein dritter, ganz neuer geheimer Fonds von 40.000 Thalern wird aesordert. und das in der Zeit der allgemeinen Bedrängniß! Für zwei Entthronte lverden fünfundzwanzig Millionen verlangt, für die preußische Krone (die Jahresrente kapitnlisirt) zwanzig Millionen, und das Alles so nebenbei, neben den wachsenden Steuern, der erdrückenden Militärlast! Für die Fürsten Millionen und aber Millionen, während das Volk am Hungertuche nagt, das stellenweise bald zum Leichentuchc werden dürfte! (Für alle Freunde des Obstbaues in hohem Blaßt beachtensw erth) sind die Anordnungen des Rathes für die Landes« Kultur in Trier, wonach in allen Gegenden und beziehungsweise Ortschaften Erhebungen übee diejenigen Obstsorten g«macltt werden sollen, die ersah-ruugsmäßig am besten gedeihen uns die reichlichsten, möglichst jedes Jahr wiederkehrenden Erträge bringen. Es wird dabei von der ersahrungsmäßig richtigen Ansicht ausgfgangen. daß im Großen und Ganzen bei der Auswahl der Obststämmchen noch viel zu wenig die Berschirdcnheit des Bodens und der Lage» in Betracht gezogen wird, uud daß in Folge deffen einZelue Sorten, die in der einen Lage und Bodenart selir befrie digend sich entwickeln und reiche Erträge bringen, in einer anderen Lage von kaum ncnnenswerther Entfernung von tier ersteren nur kümmerlich vorankommen und jclten lohnen. Ast einmal durch grwifsenhaft grmaätte Angaben festgestellt, welches sür die einzelnen Oertlichkeiten die besten Obst'ort n sind, so lißt sich durch Beschaffung der entsprechenden Edelreiser den Obstbaumzüchtern derart an die Hand gehen, daß nicht mehr blindlings in den Tag hinein, sondern mit der nüthi' gen Borsicht uud Borausberechnung die entsprechenden Sorten ausgewählt tverdeu Marburger Berichte. (K in d es m o r d.) Tine Dienstmagd des Uebersührers Joseph Ferk in Schwabeck hat Vor dem Untersuchungsgerichte Bleiburg gestanden, am 7. d. M. ihr ueugebornes Kind — iveiblichen Geschlechts — in die Drau geworfen.zu haben. Das Marburger Gericht ist ersucht worden, mit aller Blschleuuigung zu veranlassen, d»ß in den am Draufluß gelegenen Ge meinden nach der Leiche des Kindes geforscht werde. (Ku h d i eb st a h l) Der Ktuschlerin Anna Scherak in Tlake ist, wie das Nohitscher Untersuchnn.^sgericht hi-her gemeldet, aus dem ver» sperrten Stalle eine trächtige Kuh sainmt dem Anhängschlosse gestohlen worden. Der Schaden beträgt 45 st. (Tinbruch.) Der Äuwohner Äakob Kobulla in Berholle. der seinen Keller nur mit einem Holzriegel verschlossen, mußte diese Nach« Weite. Andere reiten anf Pferden. Sklaven wandern zu Fuß daneben. In ihrer dunkeln Umhüllung von Leder und Wolle, di? Alles, mit AnS« nähme der Augen und Hände, bedecken, steigen sie tvie riesige Dämonen (auf der glatten Wüste erscheint Alles größer, da es dem Auge oft Wochen und Monate lang an andern Gegenständen zum Bergteichen fehlt) aus dem kahle» Horizonte herauf, wie böse Geister drr Wüste, unter deren Schrecknissen geboren und erzogen, um dcn Wanderer zu berauben und dann zu verschwinden, wie eine Sandwoge des Samum. Außer diesen großen, viele Bölkcrschaften und Raec» in sich schließen den beide« Huuptvölkern der Wüste gibt es noch unzählige andere Wan« der. uud feste Stämme, die sich erst mit der Zeit später« Forschern aus. Ihun werden. Man kennt jetzt klMM ei» Hundertstel der Sahara. Bon den Umtvohr^ern der Wüste sprechen wir nicht und erwähnen nur noch, daß es über Marokko hinaus, weit m die Wüste hinein manche berberische Ausiedlungen gibt, deren Bewohner als Handwerker uud Künstler für die Tuariks u. s. w. berühmt sind. Endlich dürfe« wir die Jude« nicht vergesse«, die sich vou den große« Handelsanternehmungen. welche die wüfteiwetrennte« Völker verbi«den, in die Sahara ziehen «nd dort trotz aller Gefahre« und Beschimpfungen als Vermittler zwischen Käufern und Berkäufee«, Schacherer und Haunrer (wenn man hier so sagen kann) fesseln ließen. Um des Gewinnes wegea trng der Jude von jeher selbst das Ueber« «nd Unmenschlichste. «irge«dS aber so viel, als i« der Wüste, die härteste Beracht««g Aller, die ihm begeg«e«. «nd selbst den gräßlichsten Hohn der Ztatnr. die ihn ««ter prachtvolle« Lngenbildern der Lnst «nd — fnt» morKkv» erbartn««gslos vertrock«en «nd versengen läßt. „Längst hat er auS dem zlegenledcrue» Schlauche d.n l tzten Wasser, tropfen anSgepreßt." wie «s in einer berühmt gewordenen Schilderung des culerikanist^e« „kutuam's lzeißt. „Leine Glieter sind anSgedampst. seine Lippen vtldorrt. liegen sci«e kostbaren Güter neben dem schnell in Aas übergehenden Kameele. Er späht um siH. Plötzlit, vernimmt er das leiste Knistern des Wnstcnsandei'. Fern t..ucht ein schankelndeS Dromedar aus mit eiuer stolz snnkelnden Vestnlt a«k dem hohen Sattel. Sch»ß- nnd Hitbtuaffen rverfen einen stechende« Gl,nz in die verdorrte«, heiße« Au^n des Z^den. Die stolze Reitergkftalt wiegt sich anmuthig auf de« Sattel des jäh Nnd r.'sch lässigkeit schwer büßen: Gauner, deren Spur noch nicht entdeckt worden, hallen znr Nachtzeit eingebrochen und Kleider. Hausleinwand. Hemden und Schuhe im Gesammtwerthe von 45 fl. gestohlen. (S ch anbühn e.) Die Operette: „Die schöne Galathe". die am lü. d. M. zum dritten Male vor einem zahlreichen Publikum ausgeführt wurde, ist im Allgemeinen besser gelungen, als das erste und zweite Mal. Der Eingangschor klang etwas schwächer als der Schlußchor, dessen Grnppirung zu dem Vollendetsten dieser Art gehört. Die „Galathe" der Fran von Bertalan zeugte von seltener Kraft, von Wol!l. laut der Stimme, von trefflichster Schulung. Herrn Urbans Pygmaleon wurde mit jenem Weiße und jener Innigkeit gegeben, welche für diesen Künstler in so hohem Grade einnehmen. Fräulein Hondl (Gauymed) spielte lebhast, sang frisch und wurde nach dem Siede: „Wir Griechen" wiedkrholt gerusen. Das „Trinklied", ein Meisterstück deS Tonsetzers. wurde von Frau von Bertalan. Fräulein Hondl und Herrn Urban ent-sprechend vorgetragen. Rauschenden Beifall ernteten grau von Bertalan uns Fräulein Hondl für den Zivelgesang: „Ach, wie zieht eS mich zn Dir!" Die Beleuchtung am Schluß erhöhte die Schönheit der Gruppe. (Freunde des Theaters) machen wir aufmerksam, daß die heutige Darstellung zum Bortheite unserer beliebten Lokolsänl.erin Fräul. Hondl stattfindet. Das Fräulein hat in der Operette: „Hani weint, Hann lacht" die Rolle Hannchens und in der Gesangspoffe: „Die neue Wirth-schasterin" die Titelrolle übernommen und wird den „Rosenwalzer" allein, den ungarischen Rationoltanz aber im Bereine mit Herrn Urban ausfuhren. (Die Leitung un sere r B ü hn e) hat dem Schauspieler und St gisseur Herrn Sigmund Dentsch die erste Vorstellung, die zu seinrm Bortheile gegeben worden, nicht angerechnet, weil das schlechte Wetter au jenem Abende nur einen sehr spärlichen Besuch ermöglicht und es soll nun zu seinem Borthelle am nächsten Samstag ein „dramatisches Gedicht" in fünf Akten: „Dle Rächer" in Sceue gehen, welches einen hier lebenden Dichter zum Verfasser hat. Herrn Deutsch ist die Rolle Barberini's. eines venetianischen Adelichen zugetheilt worden. Letzte Post. Di-Nolksverfammkung»«, di»am tS. d.M. im Kant»«Sürtch an »ter Orten stattgefunde», »rgabe« Ma««»u ZI,so« für die Aenderung der Verfaffung, während nur tn,o«« Stimmen erforderlteh find. Die AanptrSdelsführer der Kenier in vsndpn find entwischt. In Mexiko soll ein Gesandter ^ap»le»«s an Iuarez einse- Gt«gefa«dt. Motto: „Des Volkes Vöhl über Alles." Stadt wie Land begrüßt die Wahl des Herrn Friedrich Brandstätt er zum Landtags - Abgeordneten mit unendlicher Frende, ja mit Snti)usiaS-mns! — Dieser unser Landesgenosse hatte gegen Elemente zu kämpsen, welche das Tageslicht gescheut und durch Bücklinge der Portiere das zu erschtei-chen gesucht, was ein Mann von Herz nnd Bildung durch sein Verdienst, seine Fähigkeit, sein offenes Austreten, und seinen sehr hohen Werth erlangt! Darum Glück aus! VerginannSgruß dem neuen Ab,uordneten deS steiermärkischen Landtages. Es möge Gottes Segen ihn geleiten in jener Weise, wie ihm seine Wähler und GesinnuugSfreunde Alles vom ganzen Herzen wünschen. Drei Grundbesitzer von Zinsath. Greuth. Kumen sprengenden Kameels. Er schmaucht gravitätisch aus langer.» Ehibuk. Der Ju^e steht Hülse. S? erhebt sich hoffnungsvoll und ualtet sich bittend demüthig. Der stolze Reiter sprengt mit einem Fluche ans dcn Bertretkr des verachteten Geschlechts vorbei und verschivindet an» Horizonte. Den verziveiflungsvoll zusammensinkenden Juden erwarten noch giövere Qualen, ehe ihm die Erlösung wird. Sein fieberentzündetes Auge funkelt in die leere Weile hinein. Zusammengedörrt, lebt er jetzt zur lctztei, Anstrengung aus. Der Gott At»rahams hat ihn nicht verlafftn. Er sjei)t Wasser! Wasser! Bäche. Brunnen. Meeresspiegel, grüne Eilande un) Berge. Segel schivellen auf Schiffen, die aber nicht vorwärts kammku. '11,'it d«r letzten Kraft schleppt er sich über de« brennenden Sand. Nur noch hundert Schritte, und seine Augen werden das köstliche W.sser bcrühle» und sein Antlitz wiid sich tailchen in die külilende glntli! Er verläßt d,n himinlischen Anblick mit keinem Auge. Aber eininal sinken doch die matten An,:enlider. Er erhebt sie wieder nnd vor ihtn giihnt und glüht wi,dk>^ die leere, gluthzitternde Wüste. Die „Wasser des S.itans" sind spurlos verschwunden. Dies traf sein Leben. Sein Hanpt sinkt zus«m>-men. zusammen sinkt die ganze Oestatt. und aus seine Zunge sällt der schwarze Tropfrn vom Schwerte des ?odeseng.ls. Diese Nacht wird er bei seinen Bätern sein." Er ist todt. entsetzlich todt. Aber es gilit keii«en Tod. Auch die Wüste ist Leben. Ein wiudgescheuchteS Distelsaamenkorn. ein Dattelkeru im Sande findet das vermoderte Gebein, saßt Wurzel und keimt. So legt sich der Grnnd zn einer Oase Dreimal dörit sie die Sonne anS nnd begräbt sie iii S^nd. abcr die Leihname der ersten Pftanzen lverdkN GeburlSstätten einer zahlreicheren Pfianzei'welt. die eine So«nen' glulh ausdält. um jedem neurn Angriffe ueue Llreitkräfte «nd endlich gar eine Ouelle entgegenzus^tzkn. Iktzl h^it sie geivounen. Sl) stehen die Gebkine der Berdorrte» ivieder auf als Pfl.inze«. als Futter, als Be-stanbtt,cile von Bieh «nd Menschen ««d als Mensch,» So eefi^llt sich l'aS Wor! des Propheten: „Die Wüfir ivird jubeln «nd blühe« wie die Rose." Die Handlung von Scheitl und Klaus in Marburg erlaubt sich bei Herannahen von Weihnachten und Neujahr auf ihr großes Herrenfleiderlager besonders aufmerkb»m zu machen. Es sind diese Artikel der günstiger Witterung stets zahlreich vor dem Lokale ausgehängt und ist jtdkS einzelne Stück mit Preiszettel versehen. Unpartheiische Sachkenner müssen diese Preise, welche sich nur bei komptanter Bezahlung verstehe«, staunend billig nennen. — Zugleich empfiehlt obige Handlung: Herienwüsche, Stoffe, die Ach für Herrenkleider. Damenmäntel zc. bestens eigNtV bann ^ Barchente zu 20 kr., TamiS zu 14 kr., Nanking zu 24 kr!. Orleans zu S5 kr.. Schirding zu 27 kr., Croise zu 27 kr. nebst verschiedeuen anderen Artikeln. — Das Lager von Pelzwerk ist noch bis Janner vorräthig. (696 viPtolilsilsvsrUl " 211 Veilttiselitii - »Nil lXei^sIir« - keselivalien. KM iuitnlttiiiüelie Mimdiieii voH WlTSVlsi? Vorlt. 1867, Pariser WeltausstellvNg, 1867. aiöA vom ^6. /967. vis Norrsn svx» k'»Iinlcnnten «m«rilc»m>okor k»dsv Ar clis ßtro«« VvUkommenksit unä 6io i^u»»sr»t «oliäs Lonitruktion ikrvr Isäkm»-«okineii, »vHeio für äis vsuv Lrün-«ine» i!nop7eioknunx HVU16« vbsvio 6«n Hvrren -u 'kkei! kür äio ssrouo Lnt-vleUuvI, volvk« >i« äom I?«Iim»»<:kinsn-(?o>vdäktv xexvdvo, in^siv »ie äio Ä«»ol»iveii in ä«u ösreioli von .so6ermaon» Wtteln xvkrsodt. It»rs öilli^Icvit uack ero»»« ZLuvsrI»»»i?Icvit maodt »is -u einem unbe-adlbarsn ^erlrrvu^e in li'immsn, lovie in 6e8obskten «lor mknniskkltittton ^rten. i)is 6»rkatio, veivks üis Herron ^ un^ in 6vrsn X»men ikre ^^vnton, äen l(i»ussrn xe^ien, virä van lot-tsrsn «0 »skr sss-»okRt-t, «I»»» im vorekvsslivn.lkkro .i.^,U00 liilksodivvn vericault vurävn, 6io über ^ie ßssnre oivil»irto Welt »ioli vsrtdeilen. Lin solv^vi I^esultst i>t ^eüen-t»U» 6ie »eUmoj»»U«»t»ttoton ^ttkkI^LK ck >VIl«80U'svkon !?»dm»»odinvv. H^oUsr, Ilkupt Ikioäerl»»« kür Illltvrstviorm»rlc una Xürnten. Ginladung (70» TeschästSberichte. Petta u. IS. Dezember. tWochenmarktSbericht.) Weizen fi. 5.50, Korn si. ^ ^ 8.70. «erste fl. o.—. Hnfer fl. 1.50. Kttturntz fl. 8.-. Heiden si. S.55, Hirsebreiv DaS gefertigte Comite Macht hlemtt an sammtllche Herren Wahler fi. 5.sb, SrdSpfel fl. 0.-- pr. Metz«,. i»indfleisch ohne Suwage 25. Kalbsieisch h^x Stadt Marburg die Einladung, sich bei dem am 22. Dezember d.I. ohne Zuwage 25. Achweinfleisch jung 26 kr. pr.Pf. Holz 36" hart fl. 10.—, detto weich v ^ .... fl. pr. Klafter. Holzkohlen hart fl. 0..';5. detto weich fl. 0..t4 pr. Metze«. Heu fl. 1.—, Strob, Lager- fl. 0.90. Stren' fl. 0.70 pr. Centner. Nachmittags I Uhr in den Easino Lokalitäten zu Ehren des Landtags» Abgeordneten Hcrrn Friedrich Brandftetter zu verasKaltendtA Bankette zu betheiligen. — Subskriptionsbogen liegen beim Herrn Eduard Zanschid auf. wo die ZutrittSkarten längstens bis Freitag den 2V. d. M. gelöst werden wollen. Dss »vkr ßxeviKnst kür empLvklt äem xevlirtvu ?. ?. tudlilcum WZ. Si>p»ii, -LesediN, lloli 8vk 8okm»Ä, Itkckt» IlerrOUssM»«» >r. IIS» vj>»t vi« üsm v»5e ?iod>» »k.in volilnssortirte» WW»LU°Z.^GWN. 0»rantiv 1 ^»dr Lei 8took uuü kouäil-Mrou L ^»drs.^WW Nachdem die Berzeichniffe der Stellungspflichtigen in der Stadt-gemeinde Marburg behufs der Durchführung der Heeres Ergänzung pro !868 aufgenommen sind, so tverden dieselben von heute an durch 14 ^ ^ ,, . , . v !Tage bei der gefertigten StellungsbehSrde zu Jedermanus Sinstcht Kffent- » ''''' n »ich mit de. Äkanntmachnng au?g.I,g». daK Ztwma«». der »«d,». iwa Vu»t,r Ill«S«,t»ik«a, sovls u. «utlassung oSkk «»richtige Slnttagnng. «der d) gegkn die geschehene Bezeichnung eine« zur Stellung Berufene« als offenkundig untauglich, oder als von Amtswegen befreit Einsprache erhebe» will, oder e) von der Pflicht zum Eintritte in das Heer befreit zu sein ^aubt, berechtiget ist. sein Anbringen bei dicscm Stadtamte bis tum 31.Deze»-ber d. zu stellen und dessen Standhältigkeit nachzuweisen. Zugleich werden die Betheiligten aufmerksam gemacht, die Gelegen, htit nicht vorübergehen zu lassen, wenn fie oder ihre zur Stellung beru-fenen Augehörigen in dem bctrcffenden Verzeichnisse ausgelassen worden sei» sollten, hievon di' Anzeige zu machen, indem die Uebergangenen sonst Gefahr laufen, nach drr Bestitnmung des A. 30 des H. E O. ver-.. , . , . ^ ^-. halten ^u werden, in späterer Zeit, sonach wenn sie schon älter geworden 0.»!-.. Ver..m6u»«.n m.t .,«n «7'«° jhi. Wich, ,«m Ei«».ili. i« H.cr »ach.räglich z« erftUe«. >>.».e-t «°u r««l .°ri-.us«n .« 1-0..»°^ V vargebrach«. Bef.ei«««»- ansprüche. welche uuch d.r oben festgesel»teu Frist vorgebracht werden, nicht mehr berücksichtiget werden dilrsen. denn allkia ausgenommen, wo es erwiesen nicht möglich war, den Anspruch vor Ablauf jener Frist gel-tcnd zu machen. Ein Mann, welcher diese Frist versäumt, iviirve uugc. achtet der ihm etwa gebührendcn Vefreinng zum Heere gestellt. Endlich wird auch zur Kundmachung gebracht, d^ch für diese Heeres-lSrgänzung auch die Militärbejreiung durch Tazeilag im Betrage per 1000 fl. jedoch unr in Bezug auf jene Andividven gestattet ist. welche den zur Stellung berufeueu AltersNaffeu angehören. Es werden daher diejcuigkN Militärpflichtige«, welche gegen den Erlag der Za^e vom Eintritte in d.n Militärdieast enthoben zu werden wünschen, aufgefordert, bis längstens Ende d. M. um die Bewillißnug zum Tazerlage Hieramts anzusuchen. Spätir eiutangrnde Gesuche würbe« nicht beritcksichliget werdeu können. Stadtamt Marbulg als politische Behörde am 17. Dezembrr 1867. Der Viirgermeifter. Die von Tr. Heller, k. k. Profes-sor an der Wienel Klinik. als allein echt und zum Genüsse bei Husten. Hei' skrkeit und jeder Art Lungenleidcn zc le. anempfohlenen .sl»lZ!«xte»kt-kn»Intti.'j,5l»l/vxtrsI»t-l'lwlt«»l»<>iii der t. t. «. priv. Vilhelm»dorfer Malzprobutten. Fnbri? (Niede'lage Wien, Beil)bnrggasse 3l. GartenbauKkscllschlift) sind in Marburg zu haben bei 585) in der Tegetthoffstraße. A«er?ennuitgsschreihen. Reuleiigbach bei Wien, am ZV. März t8K6. . ^ ^ ^ « Endlich fand ich die «nnonc« Ihrer Vk«lz»xtr«?e-B»«»»«O und »a sie »ir »on unftre« Vezirttvolsteher so lxlodt wurden, sandte ich ihm da» Zeitungsblatt: er deßätigte. daß e» dtesrldeu find. Du»,»t ich nun die echten detomme, wen», ich mich unmittelbar a« Ihr? Itiederlage lc. ». Karoliue Venda, t. k. Veamtenswitwe. D^^ie echt, Malz,xtrake-i?h»?»t«»e wird anstatt d^ ertzitzeudeu Kaffee's uud Ahee's und »er anderen vcrstopfeudeu khskoladen als kraftigere Nahr.llig genemmen. Anzeige. Ich lilibe die bei verschied»»,u »» «ei«» Shtßalt»» Herr« Rikola«» öertiö ««»„efttll»'» Ballmachte« gerichtlich wid»n»f«» »ad werke in Hiokaft mein Kermigen selbst verwalt». Pabersch de» 17. Dezember 18S7. GtisatetP 0«»ti». 13 Startin spät gkltstne !867er Pickerer Eigenbanwkine find z» verkansen. Nähere Auskunft in der Kanzlei des k. k. Notars Ludwig Bitterl. (697 «erantwortlicher Nedatteur: ^rauz viesttzater. Hl « Gt O Druck uud «ertag -n «d« ar » S a «sch itz iu «ardurg.