Hummer Z. peltau. den l5. Itnne? l^sv. X. ?i|rn»j, PettauerZeituna erscheint jeden Konnrag. Prei« für Peliau mit Zustellung >«» Hou«: Vierteljährig s>. halbjährig fl. '2.40, ganzjährig st. 4.80, mit Poftverscndung im Inlande: Vierteljährig st. l.-tO. halbjährig fl 2.80, ganzjährig fl. o.OO. — Einzelne Kümmern 10 kr. Schriftleiter: P«»l S »i e, «r. 14. — ven»«lt«»> ilk 8n(ag: W. vlante, «r V. Handschriften werde,- nicht zurttckgeftellk. Ankündigungen billigst berechnet. — Beiträge sind erwünscht und wollen längsten« bi« Freitag jeder Woche eingejandl werden. Prännmerations-Einladung. Hu Abonnement kann mit jede« Monate begannen «erde« und wird «ach zegeu monatliche Stählung k 45 kr. in Pettan, k 50 kt. auswärts mit poftver-lendnng angenammen. Klkichitilig er lande» »ir «>», alte p. S Leser unseres Statte« »« gefällige Einsendung des entfaltenden ^bonnementdetrage« höflichst )u ersuchen. Die Verwaltung. Zeitungsstempel und Colpor-tageverbot. Unter de» Dielen DringlichkeitSautragen, die im vorigen Jahre dem Abgeordvetenhause vorge^ legt wurden, befand sich auch ein Dringlichkeit«-antrug de« Abgeordneten Dr. Ruß. Dieser An trag lautete: § 1. Die Sternpelabgaben werden aufschoben: a) für Zeitungen und Zeitschriften, die nicht öfter al« dreimal pro Woche erscheine«, \ome -für Aotüudigung«- und Anzeigenblätter ab 1. März 1897; d) für alle übrigen Zkitungen und Zeitschriften ab 1. Jänner 1899. Der An-trag wurde an, 20. Jänner 1897 nn Abgeordnetenhaus? mit 149 gegen 44 Stimmen — also mit überwältigender Majorität angenommen. Am selben Tage wurde auch der Antrag de« Böhmische Diamanten. Au» den > Die diesjährige Jahre«-Versammlung der Pettaner Filiale, welche am .Jung, schön, reich »nd vornehm", erwiderte er. .81—o—a—ah! Sie kennen ihren Namen, ihren Stand?" „Gräfin von Malachowski ans Petersburg." „Eine Russin! Ah. i» Rttßland soll e« wunderbar schöne Frauen geben." Der CommissionSrath nickte, während er die» sagte, sehr gedankenvoll und folgte dabei mit den Blicken unverwandt dem Oberkellner, der hie und da einen Stuhl gerade rückte und jetzt, da nun auch die übrigen Gäste sich einfanden, dem kleinen, neugierigen Herr» keine Aufmerksamkeit mehr schenken konnte. Natürlich war unter den Gästen nur von der schönen, russischen Gräfin die Rede. Diejenigen, welche schon da« Glück gehabt hatten, sie zu sehen, wußten ihre Schönheit nicht hoch genug zu preisen, während die Übrigen mit gespannter Erwartung die Thür beobachteten, durch welche die Dame kommen sollte. Und in der That, al« sie nun eintrat, mußte man sich von dieser blendenden Erscheinung überrascht fühlen und manchem Munde ent-fuhr unwillkürlich ein leiser AuSruf der Bewunderung. Von schlankem Wuchs und üppigen For me», mit der Haltung und dem Austrete» einer Koni-gin, hatte sie etwas wahrhast Imponierendes, in ihren großen dunklen Auge« flammten die ge-dämpften Gluthen der Leidenschaften, während der AuSdnick ihre» klassisch schönen Gesicht» Sanstmuth und HerzenSgüte verieth. Ihre Toilette w»r außerordentlich geschmack- letzte» Mittwoch im Hotel Osterberger stattfand, war außkts! besucht. Auch die autwär- tigen Mitglieder wäre» in entsprechender Anzahl erschienen und der Vorsitzende der Filiale. Herr Pi«k. tonnte bei Begrüßung der Anioesrnden den zahlreichen Besuch mit Genugthuung hervor-heben. Bei Eintritt in die Tagesordnung wurde zunächst die BerhandlungSschnft über die letzte Versammlung genehmigt. Daran knüpften sich dann eine Reihe von Mittheilungen des Herrn Vorstehers. Die Filiale hat im Sinne des Be> schlusiks der letzten Jahresversammlung eine neuerliche Einyabe an die BezirkSverttetung ab-gesandt, um eine kräftigere Förderung der Korb-weldencultnr zu erzielen, die für die Landwirte von wesentlichem Werte sei. Eine Antwort darauf sei jedoch nicht erfolgt. Weiter sei die Filiale einem Beschlusse der letzten Versammlung zufolge dem Bunde der Vogelfreunde mit einem JahreSbe«-trage von 2 fl. beigetreten. Zur Dienstboten-prämiierung. zu milchst: nur Dienstboten mit mindestens 80 Dienstlichst 11 angemeldet werde» können, werden folgende vier vorgeschlagen: Martin G r o n > ch (30 Dienstjohre), Josef Wiedov ich (31 Dienstjahre), Jakob Klisch (dort geboren und immer dort gewesen, jetzt S8 Jahre alt), Anton K l e i n s ch e d (seit 1862 an demselben Platze) Die Versammlung erklärt sich mit den Vorschlägen einverstanden. Bei Punkt 3 der Tagesordnung: Wohl der De-legierten zu der in Graz stattfindenden 75. Versammlung der k. k. LandwirtschastSgesellschaft fordert der Vorsitzende die Versammlung auch zur Einbringung etwaiger Anträge für die betreffende Hauptversammlung auf. damit diese Anträge Heer vorher berathen werden können. Bon Seiten der Ventrale liegen, wie der Vor-sitzende bemerkt, noch keine Anträge vor. Herr Bürgernieister O r n i g bringt die Wiederholung des vorjährigen BersammlunaSbejchlusie« in Anregung, demzufolge die Statthaltern er-sucht wird. in Pettau an Stelle deS bisherigen vierwöchentlichen die Abhaltung eine« vierzehntägigen Haupwiehmarkte« zu geneh-migen. Die Filiale fei zwar mit ihre» damaligen An-suchen auf Grund eine« Gutachten« sritenS der Centralgesellschaft abgewiesen worden, doch schien die Anregung immerhin gewirkt zu haben, den» bald daraus ist von der Ekntrale analog diesen Wünschen der Beschluß gefaßt worden, das Markt-Wesen in Steiermark zu regeln und die einzelnen Märkte als Reben- (Lokal-) Märkte und Haupt- (Export-) Märkte einzutheilen. Al« solche Haupt-Märkte wurde» verschiedene Orte. u. a. Leibnitz, vorgeschlagen. Herr Ornig hälte» für angebracht, den früheren Beschluß zu erneuern, vielleicht wäre man jetzt eher geneigt, auf die Sache einzugehen. Tas« ein solcher Markt hier lebensfähig sei, dafür spreche vor allem die günstige Lage der Stadt, die gleichzeitig eine Einbruchstelle von Kroatien und Ungar» her darstelle und die günstige Zuaver-bindung, die den Viehhändlern bei einem Aus» enthalte vo» wenigen Stunde» den Einkauf er-mögliche. Villeicht werde dann auch ein Theil der außerordentlich zahlreichen Rebenmärkle verschwin-den, die den schädlichen Zwischenhandel begünstigen und de» Bauer in Folge dessen nur schädigen. Sollte die Versammlung mit der Anregung ein-verstanden sein und auch einem dicslx ^glichen An-trage ihre Zustimmung ertbeilen. so erklärt sich Herr Ornig bereit, bei der Eentrale noch einmal um die Einführung eine« 14-»ägigt»Bichmarkle«oaziisuchrn. Der vnrsitzende eröffnet darüber die Debatte. Herr Gutsbesitzer v. Hei i» (Sternthal) spricht fich zu Gunsten de« Antrage« auS, der auch in sanitärer Beziehung von Wert sei. Herr Thier-arzt E z a k giebt auf eine Anfrage hin die Zahl der im Pettanerncknsbe^rkte stattfindenden Vieh-Märkte auf 30. diejenige mcl. der beiden anderen Gerichtsbezirke Friedau und Rohitfch auf 88 an. terr S ch u l ft » f hat Bedenken, das« viele auern, welche infolge der ungünstigen land-wirtschaftlichen Verhältnisse ihre Existenz durch Vieh-Handel habe», durch die Auflassung von Reben-Märkten iu ihrer Existenz geichädigt «erden könnten. Auch Herr M. S t r a s ch i l l hebt hervor, das« für viele kleine Gemeinden die Mäikte eine nicht un-bedeutende EinnahmSquelle bilden und ist deshalb entschieden dagegen, das« gegen die kleinen Märkte Stellung genommen wird. Herr Ornig stellt seine Ausführungen dahin richtig, das« er kein^-fall« die Auflassung der Rebenmärkte angeregt habe. Wenn seine Anregung so verstandeu worden sei, so beruhe die« aus einem Mißverständni«; er habe nur die Bedeutung de« Pettau« Markte« al« Hauptmarkt betont, eine Einschränkung oder Auflassung der Rebemnärkt« sei ja überhaupt von hier au« nicht möglich, wenn auch in absehbarer Zeit eine Aufsaugung der kleinen Märkte die Folge sein dürfte. Die Versammlung erklärt sich schlliKlichdürchM'hchrltsbeschlußgeneigt. prinzipiell aus die Sache einzugehen. Herr Bürgermeister Ornig formuliert hieraus seinen Antrag, wir folA: Die Filiale Pettau beauftragt ihre Delegierten. iu der Vollversammlung der LandwirtschastSgesell-schast für einen alle 14 Tage in Pettau statt-findenden Markt, und zwar einen Hauptmarkt, »ie eS die Eentralgefellschaft proponiert hat, mit aller Energie Stellung zu nehmen. Der Antrag wird angenommen. Herr Sima (Rann) schlägt vor. an Stelle der Bezeichnung Hauptmarkt daS Wort Exportmarktzu setzen — angenommen. Auf Vorschlag der Vorsitzenden beschließt die Versammlung sodann, auch im Jahre 189S von der E i n h e b u n g der Mitgliederbeiträge abzusehen. Zur Auszeichnung als verdiente Landwirt wird au« der Versammlung heraus Herr W i lt s ch n igg vo» Grajena al« geeignet bezeichnet. Die ver-sammlang beschließt, den Ausschuß mit den iiöthigen Erhebungen zu beauftragen. Fallen diese in ent« sprechender Weise au«, dann solle der Ausschuß allein den Antrag auf Auszeichnung stellen. Als Delegierte für die Hauptversammlung in Graz werden die Herren Bürgermeister Ornig, P i S k, und Klammer gewählt. Herr ReichSabgeordneter Girstmayer, der als Gast erschienen war, hielt hieraus einen Bor« trag über die neue ldecutionSordnung, die seit dem 1. Jänner d. I. in Kraft sei. Dieselbe wurde s. Z. im Reichsrathe leider ohne Debatte angenommen und er habe dort keine Gelegenheit gehabt, Einwendungen und AbänderungSvor-ichläge zu machen Die neue ExecutionSordnung verfolge scheinbar den Zweck, den Schuldner in Schilfe zu nehmen. Dieser Schutz fei ober nur ein scheinbarer, den» die neue Ordnung habe eS mit sich gebracht, das« die Geldinstitute nicht mehr in der Lage sind, in derselben Weise wie früher Credit zu bewilligen und infolgedessen den Credit auf bäuerliche i^iwesen ungeheuer eingeschränkt haben. Eine Stellungnahme gegen diese« Gesetz sei deshalb absolut nothwendig, da ein Zögern von den uns reche»barsten Folgen sein kann und unser Bauernstand absolut keine Experimente mehr ver-trage. Redner geht dann auf einige Punkte der neuen ExecutionSordnung näher ei», deren ver-»erblich« Wirkung er vor Augen führt und fordert zum Schluß» die Versammlungaus, sich besonder« mit Rücksicht darauf, dass die große Mehrzahl der hiesigen Weingartenbesitzer infolge der zahlreichen Elementarschäden »nd parasitäre»Verwüstungen auf den Credit der Institute angewiesen sind, der Agi-tation gegen die neue ExecutionSordnung anzu-schließen, damit eine Änderung so bald wie mög» lich veranlaßt werd«. In der darauffolgend«» zwanglosen Debatte schließt sich Herr Bürger- Der Ring machte unterdessen an der Tafel die Rund«. Ein Stein vom reinsten Wasser!" — .Welches Feuer!" — .Ein kostbarer Stein!" — DaS waren die Bemerkungen, mit denen er weitergegeben wurde vo» Gast zu Gast, bis er endlich wieder in den Händen der Gräfin lag. »Ich b«daure wirklich, dass keiner der an-wesenden Herren meiner Behauptung beistimmen will", nahm die schöne Dame wieder daS Wort, .ich muß dabei beharren, dass der Stein ein böhmischer Diamant ist. Ich trage ihn schon deS' twlb mit Vorliebe, weil er keinen Wert hat, sein Verlust würde mich also nicht schmerzen " Der CommissionSrath schüttelte den Kops, eben jetzt blendete ihn wieder ein Farbenblitz au« dem kostbaren Stein. .ES ist nicht möglich", sagte er halblaut. .Bei dem Kaufe muß ein Irrthum, eine Ver-wechselung stattgefunden habe», ich schwöre da-rauf, dass dieser Stein echt ist." .Sie würden, allerdings unbewußt, einen Meineid schwören", erwiderte die Gräfin lächelnd. .Gnädige Frau, ich vermuthe Sie scherzen. Sie wollen unS auf die Probe stellen." . O. das wäre unartig!" .Sie bestehen also fest darauf, das« der Stein unecht ist?" »Ja." .Würden auch dem Urtheil eine« Juwelier« gegenüber bei Ihrer Behauptung beharren?" fragte der CommissionSrath. dem eS Ehrensache geworden war, die Wahrheit seiner Ansicht zu beweisen. voll, reich aber nicht überladen, sie schmiegte sich de« schöne» Formen deS Körper« an. Sie trug keinen Schmuck außer einen Ring an der rechten Hand, und als man die Dame selbst genugsam b,trachtet und bewundert hatte, richteten die Blicke Aller sich aus diesen Ring. Einen so großen, kostbaren Brillant hatte noch keiner der anwestnden Gäste gesehen, die Gräfin mußte enorm reich sein. Der CommissionSrath war glücklich. — sein Freund, der Oberkellner, hatte der schönen Dame den Platz neben ihm angewiesen. Ganz außer sich war der kleine Herr, er überbot sich in Dienstleistungen, ohne vorher da-rüber nachzudenken-, er bot ihr noch vor der Suppe ein GlaS Wein. Wasser und sogar die Zahnstocher an. fest überzeugt, das« sie ihn für einen sebr liebenswürdigen Herrn halten müsse. Uno nach der Suppe knüpfte er mit ihr ein Gespräch über Rußland an. Er war aller-ding» selbst nicht dagewesen, aber er halte doch manche« Buch über russische Zustände gelesen und er nah« sich fest vor. für den nächsten Tag den Bädecker gründlich zu studieren. Indeß. daS war nicht nöthig, die Gräfin beantwortete seine Fragen in der liebenswürdigsten Weise, sie sprach leicht, elegant und interessant, und die Tischgenosien nahmen an diesem Ge-spräch lebhaften Antheil. Man ivar b-i» Dessert angelangt, al« der kleine CommissionSrath sich ein Herz' faßte und den herrliche» Brillant bewunderte. Die Gräfin sah ihn lächelnd an. .Und wie hoch schätzen Sie den Wert dieses Steine«?" fragt, fie. Der kleine Herr wurde durch diese Frage einigermaßermaßen in Verlegenheit gebracht, er hatte niemals Brillante» taxiert, er verstand da-von nicht« und lief also Gefahr, durch seine Unkenntnis sich zu compromitieren. .Dreitausend Gulden mindestens", erwiderte «in Tischgenosse für ihn. .O, nicht doch, nicht zehn Guldeu Wert hat er", erwiderte die Gräfin leichthin. .S« ist ein böhmischer Stei» — GlaS. nicht« weiter." .Unmöglich!" sagte der CommissionSrath. Die schAne Dame streifte den Ring vom Finger and gab ihn dem kleinen Herrn. .Prüfen Sie selbst!" bot sie. Run konnte der kleine Herr allerding« nicht de» Wert eine« Brillanten bestimmen, aber er wußte doch einen echten von einem unrchten Stein zu unterscheiden nnd selbst, wenn er auch die« nicht gewußt hätte, würde er. der höfliche, ga-lante Herr, denselben jedenfalls für echt erklärt haben, eine solche Dame konnte ja keinen unechten Stein tragen. „Unmöglich — sage ich noch einmal", er-widerte er. ..Gnädige Frau, dieser Stein muß echt sein." .Und ich wiederhole Ihnen, ich habe den Ring gekauft für da«, wa» er wirklich ist — bödmischc« Gla«. Ich gebe zu. das« der Stein außerordentlich kunstreich geschliffen ist. aber besonderen Wert hat er nicht." tnriftrr Ornig de» Ausführungen de« Bor-redner« an »nd fslnt ,ytr Bekräftigung hinzu, das« unter dem neuen Gesetze auch die Credit» fähigkeit der Gemeinden sehr gelitte» habe. Die Anregung de« Reichsrathabgeordnete» sei deshalb von außerordentlichem Wert,', Die Versammlung drückt Herrn Girstmayer ihren Dank für seine» Bortrag durch Erheben von den Sitzen au» und erklärt sich mit seine» Ausführungen voll-ständig einverstanden. Auf der Tagesordnung stand dann noch ein Bortrag de« von früheren Versammlungen her bekannten Wanderlehrer« IelovSek über Milchgenoffenfchasten. Herr IelovSek hat im Auftragt de« LandeSaoS-schufst« weite Reisen nach der Schweiz. Deutsch-land und den nordischen Ländern gemacht, u« dort die Fortschritte in der Viehzucht und der Milchverwcrtnng kenne» zu lerne». In unserer Heiaiot find, so führte der Bortragende an«, außerordentlich Künftige Verhältnisse für die Viehzucht, namentlich aber für die Rinderzucht. Wenn »»» sch»» i» jenen nordischen Ländern der Ertrag der RindviehhMtvg ein außerordentlich zünftiger sei. so könne hier noch wesentlich «ehr erreicht «erden, wen» d« einzelnen Besitzer sich zweck« Bildung einer landwirtschaftlichen Genossenschaft zusa«menthun würden, wie sie in den oben erwähnten Lander» überall bestehen. Diese Genossenschoften haben dort wesentlich zu de« immensen Aufschwung der Viehzucht beige-trage». Redner geht dann näher ans die Bor-theile ein. die vor allen Dingen eine günstige und rationelle Ernährung und saubere Haltung der Tdiere bietet, wie sehr davon die Menge und Güte der Milch abhängt »nd ze«t dann einige Apparate, «it welche» man die Milch sofort nach dem Melken abrahmen und infolgedessen auch sofort verbutte»-» kann. Durch dieses Verfahren wird eine Butter von außcrordcnilicher Güte er-zeugt Räch Schluß der interessanten Ausführungen dankte der Vorsitzende Herrn IelovSek für seinen Bortrag u»d frägt an. in welchem Um-fange eine solche Genossenschaft wohl lebensfähig nnd rentabel sei. Herr IelovSek erklärt, das» «an unter einer gesicherten Lieferung von 1000 Litern täglich nicht ansanaen solle, für den Anfang können aber anch Versuche iu durch- „Wenn dieser Juwelier Senner ist —" ' .Gnädige Frau, ich bürge dafür; er hat so-gar de» Ruf, der beste Kenner weit und breit zu sein." .Nun wohl, dann würde ich mich seine« Urtheil unterwerfe». Ich bin ja meiner Sache sicher und kenn also dem Urtheile mit Ruhe ent-gegensehen." Diese Zuversicht brachteden kleinen Herrn in Verwirrung, überdies sah er die Blicke Aller aus sich gerichtet und in den Mienen einiger Tischgenossen glaubte er eine leise Schadenfreude zu entdecken; er wußte nur zu gut, dass man ihm schon d^hald eine Niederlage gönnte, weil er sich so sehr mit der schönen Dame beschäftigt und sie ihn i» Folge dessen vor allen Ander» bevorzugt hatte. .Darf ich die Bitte an sic richten, mir den Ring für eine halbe Stunde zu überlassen?" fragte er. .Diese Herren bürgen für mich —" ,O. bitte", siel die Gräfin ihm i»'« Wort, .Die »dürgschast ist durcho".« unnöthig, ste zu fordern wäre eine Beleidigung." Damit überreichte sie ihm den Ring und der Blick der ihn dabei auS de» großen, duuklen Augen traf, versetzte ihn in den siebente» Himmel. Er verbeugte sich dankend, nahm seinen Hut und eilte hinaus. Die Wohnung de« Juwelier« lag in der Rähe de« Gasthofe«, der kleine Herr hatte sie bald erreicht. Er blieb stehen und rang nach Athem — jetzt mußte e» sich entscheiden, wer Recht hatte. Er trat ein und legte den Ring i» die Hand de» Juweliers. .Ist der Stein echt oder falsch?" fragte er au» privater Weise geschehen, zu welche» übrigens die LandeSvertretung eine Subtx»tivn bewilligen dürfte. Der Borsi^ende hält eine Beschlußfassung infolge der erhaltenen Ausklärungen noch für verfrüht, «eil zu einer solche» eingehende Bor-besprechunge» stattfinde» müßte». Im Ausschuß an den Bortrag de« Herr» IelovSek theit der Borswende »och mit, dass ihm während desselben ei» Schreiben de« Herr» Grast» A ttem » zugekommen sei, in ivelchem der-selbe da» Streben des Bereines lebhaft begrüßt und fich tu einen? Bortrog über das genossen-schasiliche Wesen in der Lo»d«rtschast zur Ver-sügung stellt. Bei Punkt S der Tagesordnung .Allfällige Anträge- beantragt Herr Lehrer Frifch, das« der Berei» aus Hebung der Weidencultur ein Augenmerk richte. Zu diese« Punkte sollte ein ComitS gewählt werde», da« sich über die in Frage kommenden Borau«setzn»ge» informiere, die Frage durchberathe und dann bei der nächsten Versammlung darüber Bericht erstatten könne. Die Versam«lug erklärt sich mit dem Antrage ein» verstände» und wählt in da« betreffende Eomit« die Herren P i S k, F r i f ch. St ra fchill und Si ma. Herr Franz W i n k l e r macht weiter die Berein«. Mitglieder ans die große Gefahr aufmerksam, die de» Besitzern von Weingärten durch den Black-Roth, eine neue Rebenkrankhkit. drohe, die zur Zeit in Frankreich große Verheerungen anrichtet. Hm Winkler bea»trogt deshalb einen BereinSbeschluß. demzufolge die Eentrale dringend ersucht werden soll, einen Druck auf die Regierung auszuüben, das« die weitere Einfuhr von Reoen au« Frankreich verboten werde. Die Versammlung beschließt demgemäß. Schliß der Versammlung abend« 7 Uhr. Im Zusammenhang mit de? Ver-sammlung stand die praktische Betrieb-Vorführnng der Milch-Separatoren und der Fleischmann'schen Patent Buttermaschine, welche am Donnerstag Nachmittag vor einem zahlreichen Auditorium in der Meierei des Herrn Bürgermeisters stattfand. Wegen Mangel a» Raum müssen wir den Bericht darüber für die nächste RuM»er unsere« BlatteS zurückstelle». 7. Jänner acht das gelungene Schönthan'sche Lustspiel „Sodoin u»d Gom or r ha" (nicht mit den, Sudermann'schen Schauspiele „Sodom'S Ende zu verwechseln), in Scene; da« Stück ist voll lustiger Scene», so das« man sich wirklich gut unterhalten kann. Für die nächste Zeit plant Dir.. Gärtner eine Aufführung de« Gutzkow'schen Lustspiele«: Der König«, lieutenaut". welcher eben jetzt sowohl a« Deutschen BolkStheater wie am Jantschtheater in Wie» mit großem Erfolge gegeben wird. De» jungen „Göthe" spielt unsere vorzügliche Raiv«, während der König«lieutenant von eine« Gaste dargestellt werden wird. — In Vorbereitung befindet sich ferner der drastische Schwank „D i e blaue Grotte" von Emil Pohl; diese Novi-tät, welche jetzt u'.erall gegeben wird, ist so be-lustigend, das« da« Public»« den Reseraten der Blätter zufolge nicht au« dem Lache» kommt. Hemiche» (Direktor Gärtner) und dessen Sohn Melkcio (Frl. Bella »), die« die Haupt-rollen de« Stücke«, gehe» auf Abeuteuer au« und werde» dadurch in verschiedene komische Si-tuationen verwickelt, welche den Lach Erfolg diese« Schwanke« besiegeln. Die Dekoration für die Scenerie im 2. Acte .Die blaue Grotte" läßt Director Gärtner z» diesem Zwecke neu an-fertigen. Indem doch angenommen wird, das« da« Publicum im Theater gerne lacht, dürfte .Die blaue Grotte" ei» a»«verkauste« Hau« wieder einmal erleben. — Nächste» Sonntag den 22. Jänner findet wieder eine Kinder-B o r st e l l » » g, verbunden mit einer G e-w i n n st-L o t t e r i e. statt. (Eingesandt.) Donnerstag de» 1V. Jänner findet die Brneficevorstellung der Schauspielerin Therese W u g g a n i g statt, au« welchem Anlasse da« vortreffliche Lustspiel.Der »»>»« StiftSarzt" aufgeführt wird. Die Wahl dieses amüsanten Lustspieles im Bereine mit der Beliebtheit, deren sich Fr. Wugganig im Theaterpublicum erfreut, sichern der jederzeit war früher Armeelieferant gewesen, er handelte jetzt noch immer gern, weshalb sollte er die kleine Summe, die er an diesem Geschäfte verdiene» konnte, verschmähen? Und dann die Genugthuung vor den Tischgeuosse», wenn er selbst den Ring kaufte. .Fünfhundert Gulden — ja." „Gut, ich hoffe. Ihnen morgen den Stei» überliefern zu können." Der kleine Herr eilte in seine Wohnung, füllte sein Portefeuille mit Banknoten und kehrte dann in de» Gasthof zurück. Die Blicke Aller richten sich auf ihn, ei» triumphirende» Lächeln umspielte seine Lippe». „Run werden Sie mir wohl »echt geben", sagte die Gräfin ruhig, indem sie den Ring wieder in Empfang nahm. .Gnädige Frau, ich bin bereit. Ihnen für den Ring dreitausend Gulden zu zahlen", erwiderte der Kommission»rath und sein ganzer ManneSstolz spiegelte sich in dem Ton. den er anschlug. „Sie scherzen", antwortete die Gräfin kalt. „Wenn der Zuwelier Ihnen vielleicht gesagt hat. der Stein fei echt, so ist er entweder kein Kenner, oder er hat Ihnen einen kleinen Gefallen erzeigen wollen." „Ich setze vibedinhte« Bcrttauen in die Kenntnisse diese« Juwelier«", sagte der Roth, einigermaßen verlöt, „nenn ich e« nicht thäte, würde ich nicht die hohe Snmme für den Ring bieten, der nach Ihrer Behauptung ganz wert, lo« sein soll." Die Gräfin schüttelte leicht daS Haupt und ließ ihren Blick über die Gäste schwenk», al« ob sie die Tischgenossen auffordern wollte, ihr in diesem Wortkumpfe beizustehen. i;64iut (»ist.) gewissenhaften Cchauspieleriu an ihrem Ehren-abend« eiu volles Hau«. (Eingesandt.) (/ttlrrdrreilschasi »er frrin.it!igm Jtin- •rhr.) Für die laufende Woche hält der II. Zug und die I. Rotte Fkuerber^itschast. — Zug», führer Lellan. Rottsührer Reisil> ger und 8 Man». Feuermeldunge» sind auf der Lentral-statiou in der Sicherheitswachstube im Rathhause zu machen. Vermischte Nachrichten. (Deutscher Sch-lirreia.) In der Ausschuß-fitzung am 3. Jänner wurde den beide» Ort»-gruppen in Rumburg für den Ertrag eine« Wald- und Wiescufest^, der Ortsgruppe Rum-bürg für de» Ertrag eine» Gartenfeste« und eine« Ouartettabends. der Frauen Ortsgruppe in Olmütz für den bedeutenden Ertrag der JubiläumS-AuS-stellung. der Ortsgruppe Av«ob»ugg für ein Kränzchen, der Ortsgruppe LeoberSdorf für daS Ergebnis eines Weihnachtsabende». der Ort»-gruppe Hauda für ein Concert und endlich d<» Ortsgruppen Laibach und Raspenau für Reu-jatirSipfiibfn. ferner den SezirkSveitrelutigeu in Asch. Äuchau und Friedland, den Stadtgemeiudeu in Asch> Gdrkau, Mähr. Schönberg Linz. Rumburg und Stcyr. den Sparkassen in Asch. Linz und M. Schöuder.i. der AuSl,ilf»k.>fse in Asch, den deutschen Abgeordneten kraiu». der Papierfabrik Olleschau, der Spielgesellschuft in der Billa drt Herrn 04f.,r Slinger in Neustadt!, der Skatpartie im Casino in Mähr. Schönberg, und dem Vorstände der Ortsgruppe Aukan für Spenden, sowie endlich der deutsch» fortschrittlichen Tischgesellschaft in Troppau für einen gründenden Beitrag der geziemende Dank ausgesprochen. Nach Berathung von Angelegen-Keilen der Schule in Weitenstei» wurde die Dank-sagung de« Kindergarten'Curatoriums in WöUan für eine Unterstützung zur Kenntnis genommen. Es wurden sernel bewilligt: eine Subvention für die beiden Kindergärten in Hufsowitz. eine kleine Unterstützung für die Schule in ttößlerSdorf. eine Unterstützung der Schitterbibliothek an der FabrikSschulc in Göttfchach und eine Bücheiipende an« den vorhandenen Borräthen für die Bolk». bücherci in Freiberg Schließlich gelangten Ange-legenheite» der BereinSanstalten in Pilsen, Königinhof »nd Oberdorf »ur Berathung und Erledigung. An Spenden sind dem Vereine zu-gekommen: Ortsgruppe Wolfsberg 2 fl., H«rr Franz C z a p in Murau Sammlung durch Jagdgäste l 76 fl.. Ortsgruppe Littau 5-76»/i fl.. Ortsgruppe Rieme« 5 91, Ortsgruppe Micheldorf 10 20 fl, Ortsgruppe Schönhof 1 85 st. (Dratscher Scholverri».^ In der Ausschuß-sitzung am 10. Jänner wurde der Ortsgruppe Bodenstadt für da« Ergebnis eines Blockverkanfe« am Sylvesterabend. der Ortsgruppe Seinil für eine Extraspende, für das Ergebnis einer Ber-losung und für ReujahrSenthebungen. der Ort«-gruppe StorS für eine Abendunterhaltuug uud eine Sylvefterfeier. ferner der Gemeinde Poder-sam und der Gemeinde Stecken, den Sparkassen in Budwei« und Horn, dem Turnvereine in Friedek. der Section Friedek de« Beskideuvereine«. der Bürgerschaft in Budwei«. dem Zwölferclub in Podcnam. den Mitgliedern deS mähr, schle«. Schützenvereine« in Ung. Hradisch. der Ferial-Verbindung deutscher Hvchschüler.Markomannia" in Ung Hradisch, He^rn Prof. Dr. Philippi in Santiago (Chile) für Spenden, dem Club« .Ebriu«" in Leoben für eine Weihnacht«spende, Herrn Dr. Kluger in Wien für die Widmung von 1000 fl. u. endlichHr.CDittrich in Säönlwd« für eine Spende au« Anlaß seine« SO jährigen Ge-fchästSjubiläum« der geziemende Dank ausgesprochen. ES wurde!» hieraus bewilligt: eine kleine Unter-stützung für die Schule in »atscher, die Unter-stützung armer Kinder der Schulen in Dehhnei, Frauenthal und Gutwaffer und ein Credit für verschiedene Unterstützangen in Tirol. Räch Kenn« tni«nahme de« Berichte« de« Dr. Ma^Sgündter über den Verlauf einer Ort«gruppenversammlung in Salzburg, »vurde für die Musikschult de« Pettaner MnsilvereiiieS eine Subvention bewilligt und gelangten endlich Angelegenheile» der Schulen in Pickeriidorf uud Gouobitz zur Berathung. An Spendcil sind dem Vereine zugekommen: Ortsgruppe Wildl'tein fl. 2.98. Ortsgruppe WilhelmSburg fl. 2.27, Tischgesellschaft „Glatz" iu Feld«berg fl. 5.—. Ortsgruppe JaSlowitz fl. 15 24, Ort«-gruppe HainerSdorf fl. 4.60. Ortsgruppe Zwickau fl. 177.80 FranenortSgruppe Hohenstadt fl. 16.45, Frauenvriöqruppt Wien-Lenpoldstadt fl. 84.—, Ortsgruppe Wiegstadtl 29.78. Ortsgruppe Böckla-brück fl. —.60. Ortsgruppe Nestersitz fl. 2.10 u. OttSgrnvpe GirShübel am Main fl. 1.74. (Ciefrrang „n «ichevh,IM«rllrn »ach Arrbirn.) Stach einer Mittlieiluug der Handel«-und Gnvl'kbekammer in Graz benöthigt die Dierection der königlich-serb>ich»isteriums einzureichen und mit der Aufschrift: .Offctte für dir Lieserung von Unter lagschivelle», ai, die Direktion der königlich serbischen StaatSbahnen in Belgrad" zu versehen. Für eine Menge von unter 25000 Stück Schwellt» wird kein Offert an» genommen. >beuso werden NachtragS-Offerten nicht berücksichtig. DaS Badium vo» 20*/, der Licita» tionSsninmc ist i» Bargeld oder i» Staalswerl-papieren gleicher Höhe am LicitationStage oder auch srüher an der ^auptcaffe der Ciseubahn-Direktion (Grand Hotel) zu etlege». Die näbere» LiefernngSbedingiingen können im Baute» Mini-sterium täglich eingesehen werden. (Suuükslsg irr Vsgelfreonit.) Zu Pfingsten diese« Jahre« hält der Österreichische Bund der Bogelfreunde seineu ersten Bundestag (ornitho-logisch.v»nil>j0philen CongresS) in Aussig a. d. Elbe ab. Aus t^mselben weroen interessante Bor» träge aus dem Gebiet», der Thierkunde gehalten nnd Mittheilungen der Mitglieder und interesiierten Vereine entgegengenommen. Da der Bund der Bogelfreunde in Deutschböhmeu außerordentlich beliebt ist und dortselbst über 10.000 Mitglied?? zählt, so kann jedermann die Betheiligung an diesen interessanten, gemüth» und lehrreichen Ver-anstaltuugen empfohlen werden. Mit dem Congres« wird eine kleine Ausstellung von Büchern, Karten. Apparaten deS Thier- und BoqelschutzeS. verbunden sein. Näher« Auskünfte ertheilt der Vorstand de« Osterreichischen Bunde« der Bogelfreunde in Graz. (t«or»rs eines Lankhüise« i, N»tsch»k.> Über den derzeitige» Stand der ConcuiSangelegen-heit eines falliten Rustschuker Bankhauses rnheili die Handel«» und Gewerbekammer in Graz. Reu-thorgasie Rr. 57, wahrend den Amtsstunden an Wochentagen von 8 Uhr früh bis nachmittag« entsprechend legitimierte» Interessenten vertrauliche Auskunft. age regelmäßig mit einem neuen Platat Bild ein. daS immer reizender und anziehender wmponiert ist. Stach, gerade wird die« ei« erwartete und stet« angenehme ftlr da« Publikum, so das« bereit« gegen Ende de« ^Jijte« in den dkvV.ftrn gefragt Wirt: .Wo« bringt denn »athreiner zum n-tchstcn Jahr?' Die Frage ist wohl berechtig«, denn e« erscheim immer schwerer, aus dem beschränkten «ebiet der «nkündigung von »-»hmner« Annpp-Malztasfee Reue« und Originelle zu dieten. Und dennoch gelingt die« der genannten Firma immer wieder. Da« die«jilhrig» Bild nun mit dem angefahrten Motto zeigt ei« freundlich löcheliide« Mütterchen, da« fich eben behaglich zum RochmittagS «äffe» niedergesetzt hat. al« stürmisch der Nein« Enkel wodnch«>»lich au« dem «arten, mit einem rothbackigen «rfel in der lasche nnd mil dem versührerijchesten Lächeln ebensoll« seine — 6 — j ist vw bssn von (tritlg, tvtitn mu.t tu bcr M»hl bet «Idtter, in «u»-ßst»»g «d Abls»ung t*r «n-atigr iMdnfihig vorgeht. Unkt« seit 18*4 Wlt&enof >naoactn>ttxpe-«ttsa ist bcrrii. jedem Iosernit?» Me «tt «ath ai) Zhet htasichiltch »u erfvtßkiitxr R^»«»c, tn alle» 3«*. Mb« bei v»il n bis ha»d iu «ch? nb bin» gint« «tt SU. Wirkung Annonce __ tfrdätt ririünarnbf •rillt itgttch Am»s«,e« - Erpedttis» M. I)uk0S Nickf. :r wir». I, «Mpik 6—8. ffiBBmäBB®agamsasasBs Skucksorien für $£ande[ und Q^ewerBe! bissige Preise! J2effe Ausführung! Rasche JCiefenmg! 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Der steiermärkische LandesAusschuß hat beschlossen, zu Zwecken einer gründlichen Ausbildung von Winzern in der amen» konischen Rebencultur, auch im Jahre 1899 je einen ständigen WiuzerturS uud zwar an der 1. Landes-, Obst- und Weinbauschule in Marburg: 2. Landes-Winzerschule in Leibnitz und 3. in der Eentral-Rebschule in Unter-Rann bei Pettau, durch seine Fachorgane abhalten zu lassen. Diese dürfe beginnen mit 15. Februar und schließen mit Ib. December 1899 ab. In Marburg werden im Jahre 1899 12, in Leibnitz 20 und in Unterrm'n ebenfalls 20 junge Grundbesitzer- und Winzer-söhne aufgenommen. Diese erhalten dortselbst freie Wohnung, volle Berkvstigung und außerdem einen MonatSlohn von 4 fl. Die Ausbildung in diesen Cnrsen ist in erster Linie eine praktische und nur insoweit auch eine theoretische, als die» für Korarbeiter und selbständige Winzer unbedingt nothwendig erscheint. Räch Schluß der Eurse wird jedem Frequentanteu ein Zeugni» über dessen Verwendbarkeit ausgestellt. Behufs Austiahme in einen dieser Eurse haben fich die Be> werber bis spätestens 2b. Jänner 1899 in eine? der vorer-wähnten Anstalten (in jener, iu welche sie einzutreten wünschen) persönlich vorzustellen und haben mitzubringen: 1. DaS stempelfreie Gesuch um Aufnahme, 2. Den Nachweis Über da» zurückgelegte 17. Lebensjahr, 3. Moralitätszeugnis, welche» vom Pfarramte bestätigt werden muß, 4 ärztliche Bestätigung, das» der Bewerber nicht an einer ansteckenden Krankheit leidet und b. Entlassung»zeugni» au» der Volksschule. Bein» Eintritte müssen sich die Bewerber verpflichten, vom Ib. Februar bi» Ib. December ununterbrochen im Eurse zu verbleiben und allen, die Ausbildung bezweckenden Anordnungen der landwirtschaftlichen Fachorgane Folge zu leisten. Graz, am 1. Jänner 1899. Vom steiennärkischen Landes-Ausschuffe. Zahl 290. Kundmachung. Die Bezirk »-Sparkasse Rohitseh verzinst vom 1. Jänner 1899 ab alle Sparkasse-Einlagen mit 4l|t°l0 nnd nimmt dafür von allen Hypothekardarlehen entgegen. — Dieselbe übernimmt anch wie bisher die Zahlung der für die Spareinlagezinsen entfallenden Rentensteuer. Bezirfcssparfcfisse Rohitseh, am 29. December 1898. Der Directiora-Obmann: Franz STMFELUI, k. k. Notar. SUPPFM'MA CG! Die H»Ppe»»Sr?e Maggi ist einzjg in ihrer Art. um Zappt und jcbe schwache Bouillon augenblicklich überraschend gut »nd kräftig zu machen. — wenige Tropfen geniigen. In Originalfläschchen vo» 50 Heller an erhältlich in allen Delicateß», Eolonial-, Spezereiwarengeschästkn und Droguerien. Die Grlginalflaschchen werden mit Iuppe«a»Sr,e Maggi billig» nachgefüllt. KALENDER pro 1899, Für Verkauf- und Marktschneider wie: Taschen-K ALENDEB für Ärzte, Professoren, Juristen, J&ger, Weinbauer, Landwirte etc., sowie anch Portemonnaie-, Familien-, «and- und Abrelss- Kafender sind in reicher Answahl n haben bei W. Blanke, Buchhandlung, Pettau. 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B. und dem steirischen Seucheo^ebiete. sowie hinsichtlich der im Einvernehmen mit der llainijchen LantzeSregterung verfügte Freigebung dcS Rebenvcrlkhre« zwischen den verseuchten Ort»ge» meinden Steiermark« und dem mit diesem territorial zusammenhängenden, laut Note der t. k. Lande«'Regierung für itrain. vom 14. December 1898 Z. 17684 durch Einbeziehung der Gmaeindc St. Ernci« vergrößerten I. W-inbaugediete Krain« zur Darnachachtung hingewiesen. Statt««! Prtta», am 12. Jänner 1899 der Bürgermeister: 3. Ornig m. p. otel Belvedere, Wien nächst SUd-Staats-Aspangbahn. Arsenal III. 60rtel 27. Einzelne Zimmer von 1 fl. anfWArU and vollständig möblirte Wohnungen Möbel bilitzee »ie Zt«»er«i»richt»»g »»» SO ff. amfwtr«. P T. Sunden willen «ich von der Billigkeit selbst überzeugen Kasten, volit 8 fl., Dapvel'Ehiff«n»re 14 fl., Bett, massiv, 6 fl 50 fr., Zimmer,isch 3 fl., Seflel 1 fl., »i!-den.«reden, 7 fl. Wasch-kästen 6 fl. Ki»deebett ö fl. Dioan 21 fl., Sofa 8 fl. und aufwirt». 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Was war au» dem blühenden Mädchen in diesen dreizehn Jahren geworden ... der Schatten eine» Weibe»! Ihre hohe Gestalt erschien durch die wirklich uuffallende Mager-keit ihre« Körper« unbeschreibbar lang — ihre Augen waren er-mottet, ihre Bewegungen erschlafft. — und um diese» Bild der Zerrüttung zu vollenden, war ihr Gesicht bleich, wächsern, wie da« einer Leiche! Die Erschütterung bet diesem Anblick übermannte mich ... ich lehnte mich an einen Baum und ließ den StaatSanwalt allein aus sie zugehen. Er sprach einige leise Wotte mit ihr — ich sah. wie sie zufammeufuhr — mich erschreckt anblickte? dann erschien ein bauch von Röte auf ihren blasien Wangen, sie kam mir ?nt-gegen und streckte ihre Sand au«. .Seien Sie mir willkommen, Herr Waldburg/ sagte sie, .ich glaubte Sie nicht mehr in diesem Leben wiederzusehen.' Unfähig, ein Wort hervorzubringen, ergriff ich die abgemagerte Sand der Freundin meiner Jugend und drückte sie an meine Lippen. Sie erwiderte leise meinen Sändedruck — dann zog sie hastig ihre Sand frei ... eine Thräne war darauf gefallen. ... Ich raffte mich mit Gewalt auf, ich begriff, ich möchte sagen instinktmäßig, daß ich die Gefühle, die ahnungsvoll mein Serz durchstürmten, verbergen müsse. .Verzeihen Sie meine Rührung, gnädige Frau,' sagte ich. .ich dachte, indem ich Sie wiedersah, an meine Mutter, auf deren Schob Sie so oft gespielt und die mich so früh verlassen.' .Ja," erwiderte sie mit klangloser Stimme, ,e« war eine vor-treffliche Frau ..., und Ihr Serr Vater ist auch gestorben?' .Auch er!' Wir schwiegen beide, von den Rückerinnerungen, die. ich sah e« gar wohl, in ihr wie in mir lebendig waren, überwältigt. Der Staat»anwalt unterbrach unser stumme» Zwiegespräch und er-zählte ihr in wenigen Worten da« mit Segemann vorgefallene. Schon bei der Nennung seine» Namen» bebte sie zusammen, »nd al» sie die Detail» der Anklage, welche aus ihm lastete, er-fuhr, sah ich ganz deutlich, wir eine unbeschreibbare Aufregung sich ihrer bemächtigte. .Und was wird daraus werden?' fragte sie mit kaum ver-ständlicher Stimme. .Ich kann'» Dir nicht sagen.' erwiderte ihr Bnider. „aber viel wird von Herrn Waldburg abhängen.' .Inwiefern?' .Er hat allein eine gewisse Berechtigung, sich Segemann« an-zunehmen. Jedermann wird das gerechtfertigt sinden.' — dann sich plötzlich unterbrechend und al« wenn er bereute, schon zuviel gesagt zu haben, fügte er, sich zu einem Lächeln zwingend, hinzu: .Ich bitte um Entschuldigung, mir erlaubt zu haben, Ihnen etwa« zu sagen, da« wie ... eine Borschrist klingt.' .Und ich bin Ihnen im höchsten Grade dankbar dafür,' er-widert« ich; .ich habe gleich gefühlt, daß e« meine Pflicht war, zur Rkchnerttgung diese« Menschen da« Wort zu ergreifen — an gutem Willen wird e» mir nie fehlen, sicherlich aber an Erfahrung. Ich würde Ihnen sehr verpflichtet sein, wenn Sie mir sagten, was ich für ihn thun könnte.' .Bor allen Dingen — einige Tage hier im Städtchen ver-weilen: alle Welt ist gegen ihn eingenommen, und Sie können sich nicht vorstellen, wie der Strom der öffentlichen Meinung sich bi« zum Geist des Richter» herauswälzt und denselben oft ver-dunkelt —' .Sier bleiben?' meinte ich ziemlich unangenehm von der Au»-ficht berührt, einige Tage in dem langweiligen Städtchen ver-weilen zu müssen, »freilich — wenn e» absolut notwendig ist —" .0, ich bitte Sie darum,' rief die Baronin, indem sie von neuem meine Sand ergriff und heftig drückte. .Meine Schwester hat ein so reges Interesse für die Bessertmg Segemanns.' meinte der StaatSanwalt, dessen Blick — ich merkte eS gar wohl — kalt und scharf sich auf da« Gesicht der Baronin heftete, .daß Sie ihr, glaube ich. keinen größeren Gefallen thun könnten.' .Und sie muß es von früher her wissen.' versetzte ich lächelnd, .daß ich stet« ihr Ritter gewesen und mich jedem ihrer Wünsche gefügt habe.' ES lag auf der Sand, daß der scherzhafte Ton, mit welchem ich diese harmlosen Worte gesprochen hatte, ihnen jeglichen ern-steren Sinn hätte nehmen müssen, aber zu meinem nicht geringen Erstaunen bemerkte ich, daß dem nicht so war; die Baronin zog pfeilschnell ihre Sand auS der meinen und der StaatSanwalt warf mir eine,, eisigen Blick zu. Ich beschloß, aus meiner Sut zu fein. .Doch ich lasse die Serren hier auf der Landstraße ..., wollen Sie nicht eintteten, Serr Waldbnrg, damit ich Sie meinem Ge-mahl vorstellen kann,' sagte sie. „Ich möchte nicht gerne lästig fallen, gnädige Frau!' .Bitte, treten Sie ein — der Baron wird seine Bitten mit den meinen vereinen, damit Sie hier bleiben, um Segeman» nützlich werden zu können ... Sie erlauben, daß ich ihn auf Ihren Besuch vorbereite.' Und ohne eine Antwort abzuwarten, eilte sie in den Garten zurück und war wenige Augenblicke daraus im Sause verschwun-den. Ich wußte eigentlich nicht recht, toci ich von alle dem denken sollte, es ward mir unheimlich zu Mute, znmal, da ich wohl bemerkt, daß der Serr StaatSanwalt mich mit keinem Blicke verließ. »Sagten Sie nicht vorher, daß der Serr Baron fich nicht wohl befände?' fragte ich endlich. .Ja . .. hm! ... Sie wissen, diese organischen Leiden geben oft einige Tage Ruhe, um fich nachher desto bösartiger zu rächen!' Wir schritten gleichfalls durch den Garten dem Sause zu, und ich dachte mir, daß der StaatSanwalt vorhin vielleicht nur eine Krankheit seine« Schwager» vorgeschützt, um mich von einem Be« suche abzuhalten — doch nach wenigen Minuten schon sah ich ein. daß ich mich darin getäuscht. Bon seiner Gemahlin geführt, trat nn» der Baron aus der Schwelle de» Sause» entgegen. Wahrlich, da» war ein kranker, ein gebrochener Mann. Er war, wie ich später vernahm, hoch in den Bierzigen, sah aber wie ein Sechziger aus, obgleich seine ganze Erscheinung eine immer noch robuste zu nennen war. Seine Saare waren mehr weiß al« grau; sein Ge-ficht mager und eingefallen: aber auch er — und da« war e», wa« mich beim ersten Anblick am meisten frappierte — auch er war leichenhaft bleich ... wie seine Frau ... wie sein Schwager. Er hieß mich in wenigen gewählte» Worten sehr willkommen, und da ihm die Baronin wohl in der Eile die Begebenheit mit Segemann erzählt haben mußte, so vereinte er seine Bitten mit den ihren, damit ich alle« aufwende, um dem Unglücklichen, wie er ihn nannte, keine neue Gelegenheit des Sasse» und der Ber° bitterung gegen die Gesellschaft zu geben. Ich versprach es ... und doch konnte ich nicht umhin, in mei-nem Innern zu erstaunen über diesen mehr al» gewöhnlichen Anteil, welchen die ganze Familie an einem Menschen nahm, der eines Mordes schuldig befunden war. Man brachte Erfrischungen — wir plauderten von den TageS> ereignissen, von meine» langjährigen Reisen, und von dem Pro-jekte, welches ich gefaßt, mich nach meinen langen Irrfahrten in dieser Gegend niederzulassen. .Sie sind noch nicht verheiratet, Herr Waldburg?* fragte die Baronin. »Nein, gnädige Frau, aber Ihre Frage scheint die Bedeutung an haben, daß es bald an der Zeit sei, einen solche» Entschluß zu fassen, oder aus immer darauf zu verzichten." .Dies waren nicht im geringste» meine Gedanke». Herr Wald-bürg, Sie si»d ja »och nicht alt: ich entsinne mich ganz genau, Sie sind nur zwei Jahre älter als ich, und ich zähle vierund-dreißig Jahre." .Tie beste Zeit, nm sich zu verheirate»," warf der Staat« anwalt dazwischen ... .sechsunddreißig bis vierzig ... daun frei-lich ..." »Es ist auch hier keine feste Regel aufzustellen, lieber Theo bald," meinte der Baron, .und Du hast unrecht. Deine sünfund vierzig Jahre als ein so unüberwindliches Hindernis für eine Ehe hinzustellen." Ein wehmütiges Lächeln war die Antwort des StaatSanwalteS. Man schwieg — es ward mir bedrückend »u Mute; diese bleichen drei Menschen schienen eiue Atmosphäre von Trauer und Schmerz auszuströmen, welche ansteckend wirkte. Das Gespräch kam bald auf ein andere» Thema, und als auch dieses erschöpft war, wieder-um auf ein neues; aber es wollte durchaus nicht gelinge», die Unterhaltung in Gang zu bringen: eS war. al« wenn jeder von uns in Gedanken anderswo verweile. Schon machte ich Anstalt, mich zu erhebe», als ein leises Geräusch, welches ich zu meiner Linken vernahm, mich unwillkürlich den Kopf umwenden ließ. — Ein junges Mädchen kam aus dem kleinen Parke, welcher hinter den, Garten sich ziemlich weit hinzog, aus uu» zu. Sie trug einen großen Strohhut. der mir ihr Gesicht verbarg, und war dermaßen im Lesen vertieft, daß sie gar nicht zu bemerken schien, daß sie uns nähere. Auch der StaatSanwalt hatte den Kopf nach der Leserin gewendet, und ich weiß nicht, ob ich mich täuschte, als ich wahrzunehmen vermeinte, daß ein leiser Hauch von Röte plötzlich sein farbloses Gesicht überzog. Wahrscheinlich hatte irgend eine Bewegung unsererseits ein keiseS Geräusch verursacht, denn die Kommende hob plötzlich — sie war kaun, fünf Schritte entfernt — den Kopf in die Höhe, stieß einen kleine» SchreckenSschrei au» ... uud dann in ein klare«, helles Gelächter ansbrechend, rief sie: .O, wie habe ich mich er-schreckt . . ich war so vertieft, daß ich gar nicht wußte, daß . .." Tann plötzlich mich, den ihr Fremden, erblickend — hielt sie verwirrt inne und, da ich mich zum Gruße erhoben hatt», machte sie schnell einen mächtigen Unix und näherte sich der Baronin. .Fräulein Irene von Hallern, meine« Mannes Tochter," stellte diese vor. Noch einmal verbeugte ich mich — uud wahrlich, eS war not wendig, »m die Verwirrung zu verbergen, die sich sicherlich auf meinem Gesichte wiederspiegeln mußte ... Ich hatte in meinem Leben keine lieblichere, bezauberndere Erscheinung gesehen. Möge der Leser immerhin, wa» ihm die Poeten von der zün-denden Wirkung eines ersten Blickes erzählen, belächeln, es ist dennoch wahr! — Wie viele schöne Mädchen hatte ich schon in meinem Leben gesehen, und dennoch hatte ich nie etwa» gleiches gefühlt! ... Sie konnte siebzehn bis achtzehn Jahre al: sein, war schlank gewachsen, ohne groß zu sein, uud hatte rabenschwarze Haare; ihr Teint war rosig und frisch, und die Züge ihre» Ge-sichtS von dem lieblichsten Ebenmaß, da« man sich nur denken kann. Was aber diesem schönen Gesichte den höchsten Reiz ver-lieh, waren zwei herrliche dunkelblaue Augen, ans denen so viel Güte und herzliche Innigkeit strahlte, daß mau sich augenblicklich mit ihr vertraut fühlen mußte. .Wie geht es Dir, Papa?" srag:e sie. indem sie ihrem Bater mit ihrer kleine» Hand über die Stirn f»hr — .seit ei»er Stunde habe ich Dich nicht gesehen." .Gut, niein Kind, gut! Ter Sommer thnt mir wirklich wohl!" „Und Ihnen, Herr von Sternseld?" »Ich danke, liebe Irene — Du weißt, bei meinen Akten habe ich keine freie Stunde, um mich mit meinem Befinde» zu beschäs-tigen; nur wen» ich zu euch herauskomme, stelle ich mir die Frage, ob ich de»» auch wohl sei, uud freue mich, sie immer bejahen zu können." »Der Herr." sagte die Baronin, aus mich weisend, .ist derselbe, von dem ich Dir noch diesen Winter erzählte: entsinnst Dn Dich? Der Spielkamerad, den ich als achtjähriges Kind hatte." J i— »Ganz richtig, ich entsinne mich ... der Deiner großen Puppe den Kopf abbrach!" »Sollte ich wirklich diese Misiethat begangen haben, gnädige Frau?" fragte ich lächelnd. .Entsinnen Sie sich denn nicht mehr?" fragte Irene, mich schelmisch ansehend. .Zu meiner Schande muß ich gestehen; e» ist aber auch schon ziemlich lange her, gnädiges Fräulein." .Warst Du dem Herrn sehr böse, Mama?" .Ich weiß eS nicht mehr — wahrscheinlich nicht sehr; den» als man uns ... bald darauf treunte, weinte ich heftig." Was war das? ... Warum diese Lüge? ... E« war doch nicht möglich, daß sie alles vergessen hatte! ... Rein! Denn der scheue Blick, den sie auf mich warf, zeigte mir deutlich ihre Be-fürchtung, daß ich ihr widerspreche» wurde. Natürlich schwieg ich. .Ich habe nie einen Spielkameraden gehabt," meinte das junge Mädchen, indem sie mit einem Anstug von Träumerei ihre» schönen Kops neigte; .eS m»ß reizend sein, wenn man sich nach Jahren wiedersieht, sich gegenseitig all die kleinen Details der Kindheit ins Gedächtnis zunickzurufen." Sie hatte recht; aber weder die Baronin noch ich hatten bisher daran gedacht. Die Unterhaltung «ahm jetzt einen ganz andere» Gang; die Heiterkeit des jungen Mädchens gab derselben ein neues Leben. ES war ... bei Gott, es war, als wenn sie da» einzige lebendige Wesen in ihrer Familie sei, dermaßen stach ihre strudelnde Leben»-frische von dem kalten geisterhaften Wesen der andern ab. Mit rührender Sorgfalt beschäftigte sie sich mit ihrem Bater; ihre Stiefmutter schien für sie eine ältere Schwester zu sein, und selbst der Herr Staatsanwalt taute ihr gegenüber, wie man zu sage» pflegt, auf, und beantwortete diesen ode? jenen ihrer Scherze gleich-fall» mit einem Scherz — ein Ding, da» mir eine Stunde vor-her außerhalb aller Möglichkeit erschienen wäre. Auf mich machte diese» seltsame Mädchen den Eindruck des ersten Sonnenstrahls nach qualvoll durchwachter Rächt. Die Gesellschaft, in der ich mich seit einer Stunde befand, hatte, ich wiederhole e», so etwa» Düstere», Unheimliches, daß ich sie sicherlich ein andermal nicht wieder aufgesucht habe» würde; vielleicht war e» auch nur diese Gesellschaft, in welcher mir Jreue al» solch ein leuchtender Kontrast ei rfvine» und mich augenblicklich für sich einnehmen konnte. .Wie gesagt," rief sie mit einem Male, .ich wußte doch, daß ich mich über etwa» ärgern müsse. Denke Dir, Mama, verschlechte Menich, der Hegemann, den ich gestern schon auf den Bahnhof geschickt habe, damit er keinen Zug verpasse und gleich, wenn er den StaatSanwalt anssteigen sehe, herlause und uns da-von in Kenntnis setze — er hat eS heute versäumt — und mir die Ueberraschung verdorben, welche ich für Herrn von Sternfeld vorbereitet hatte." .Wie, Irene ... Du warst eS. die ihn dorthin gesandthat?" fragte dieser. .Freilich ... den» ..." ,O, das ist schlimm, unangenehm: den» mau wird ihn sicher-lich frage», warum er sich aus dem Bahnhof befand und wenn er die Wahrheit sagt, dann ... o, es ist äußerst unangenehm . . . dann wirst auch Du vernommen werden müssen." Der Hauch von LebenSsrische, welcher 5urch die Ankunft des junge» Mädchens über die Familie geweht hatte, war jetzt mit einem Male wie weggefegt. Man sah sich bedenklich an — man senszte und schlug die Blicke zu Boden. Doch die Reugier Irenens mußte befriedigt werden und der StaatSanwalt erzählte ihr in wenigen Worten das Borgefallene. .Er ist doch ein Pechvogel." sagte sie lächelnd, und ohne daß. wie es mir schien, das ganze Ereignis einen merklichen Eindruck auf sie gemacht hätte; .wie lange wird es dauern, ehr man ihn freilassen wird?" .DaS kann ich nicht sagen; aber viel hängt davon ab. daß He'r Waldburg sich seiner annimmt." .Das werden Sie doch sicherlich thun, mein Herr?" .Gewiß, gnädiges Fräulein — obgleich e» mein Boriav nicht war, in diesem Städtchen zu verweilen." i.ienir«»», foijD Ein« Höricrschülienfahrt. ö» war in einem besonder« g»t gewühlten, weil äuftcrst wichtigen Momente, wo der Maler unseren Schlitten auf seinen, Bilde fixierte; mein guter Mann war nünilich soeben höflichst ersucht worden, unser Gelahrt zu verlaslcn und den Rest de» Wege« zu stuft zu gehen. Betrübt stainvst» er hintendrein. allen Naturschdnheite» — mit «u«nal»nc der sür ihn wichtigste»: de» Angesicht» seiner Gattin! — den Racken zukehrend. Sr that ... !t :■ i. : »-.«'-jK-ZiK t ■- vs ni trat Wrfn ttulslcht htt, da» war offmbat ; ab« ich mel- fa.b d«. Wechsel nur »utr»glich fttc 10«, tan »it in »»..«rg.it (■folge aidin gute« Psteg« |> dick »kb. So war fttc mich d«r ®e«u& der mü»e hin««, i.» lhal schau«» ko.»te, I», hmliche wint«rlich» Ihal! «ch, wen» «» doch di« louristen glaub«» «dchte», da» da» H»chgebirge a« schönsten i« «Inter ist. a« «sichtigste, ».d prächtigsten in seiner schwmernde» «ajeftit' H»r««rschlit»ei»fahrt. von ««rner Z«h«e. l»it r»r»» Fuhrt nicht durch die «inplindung d- «itl«id» beeinträchtigt auch ««rdeckte der breite Stacken meine* ttheherrn nur selten «inen wichtigen Punkt de« Land, schasttbilde», da wie bald so steil lxrgan führe», da» ich stolz über seine Pelz- 3i« würden dann zahlreicher al» bisher die «eibnachi«- statt der Hun^tage zu ihren Toure» wShleu und ihren «ebeumenschcn insoier» einen gru«en Tien.l erweisen, al« die sog, Reisemouate etwa» entlaste' wür»>«.. lenn man brauch. -*h- 12 +- Kchneelanöschaft. fein Leichentuch, et» Festgewand Scheint »ilr die» Schneegefilb», lit gleicht da» hielte stille Land Der I»ngsrau bleichem Bild». IS» |«rrt M« brüulllch t«ngt Klar Dem Buhle» Lenz entgegen, Doch schmückt sie sich für ihn erst nur, N iht Ihr hrt ttfi» Segen. Dann führt sie ihm frohlockend vor Die lieb«» »Inder all». Daß ring» di« Luft I» »oll«« Ihor Erbraust vo» Zub»ischall» Jetzt schauet fl« »r»art»»b an D4» Bra»t I« weißen Schi«!«,! «enn der vor unserm Blick zerr»»», Beginnt die ®"«kij»ltf«l»* 1 viibwig g»,I,r. *d«! •rill» (Patientin): .Tatz Sie noch In »er «ach, gekommen find, rechne Ich Ihnen hoch an, Herr tofiar!- Wtzt: »Ich Ihnen auch. Frau Gräfin!» Gefährliche Kost. (Beim Verlag,buchhündler) Dichter: ,NaIson»l»r»n Sie nicht über mein« Roman» — fl» g»Hen doch w»g toi» kl» warme» S»m> mein!* — Brrlaglbuchhtndle»! .Allerding» — aber di» Leute ver-derben sich auch gründlich den wage« damit!' S»»drrl»are Brautwerbung Margaretha, di« «itwe de» letzt»» Herzog« t» »ilederbayern-Landthnt. »in» locht»! König« Johann vo» Bihmen, lag tränt In der B»rg zu La»b«h»t. Da trat »in»« lag»« Ihr Bater mit 8nflmir, Kbnig von Poleo, der die iiebenundjtoanjigjihrig» Fürstin, ohn« fl« g«s«h«n zu haben, zu ehelichen wüuscht», i» Ihr »»mach. Di» Htrzogla »rschrak über de» unerwartete» Besuch «nd >»trag, mehr aber «och über die Seftalt de» Bräutigam» so sehr, daß fie, fich wegwendend, aus der Stelle verschied. St, «r «»fchichi»ft»»b», L«hr»r- .«ristida» rücht» sich »ich, a« den >th»»ern, sonder» »ergatz ba» ihm z»g»sa,t» v»r»cht «»f wrlch» Et,»»schast lüßt da» schli»&»«. Müller?» - Müll»r: .«uf B.rgeßlichkeit!- emeinnüyigts wirNIch k»i» Menschenfeind ,» sei». »« di» Füll« der Saison mit ihre«___ ristengetolmmel etwa» lüstig z» fiade»! Wie hatte« wir un» amüsiert in der lustigen «»s.Uschaft, di« wir. in B«h«r» «asthau» I» »gn«t«ndorf traf«»! «I» nlzliteitR >be»b war'», n»b ich «»»Iß »icht, wa» rig««tlich u»f»r» Lau»« am ««ist«» hob: bi« gemütliche Gegenwart mit da«pf«»d»n Punschglüsern, dufte», de» Psaonkuch»», falsch gtsnng«»«» Li«der», «rbürrnlich g»tromrn«lt«» valj»r», schall««d Macht»» harmlos», Spüfsin — »der di« Zukunft der morgen ftüh anzntr»t»«b»» Hdrnerschllttenfahrt »ach der Peterbaude Da» große Wort führt« imrn«r ein alter jovialer Herr, der «ii Sachkenntni» u«d ans Erfahr»»g Boa den drei gr»ß«r«» b»kan»t»n Douren sprach: vo» der. »I« wir vorhatte»: di« vo» de» Geenzbanben »ach Schmleb»>»r, ««» be, dritte« v»» b«r «e»e» ?chl»stsch»» Ba«d« «ach Schr«ib«rha». >l» toir a« ander» Tag« i» der Peter» band« «»langte», fanden wir schon «i»c zahlreiche «elellschaft und «I» früh, lich«» Treibe» vor. Ein« Anzahl Herren war»» hi»r mit ihr«« eigenen HSrner. schlittrn. analog der .Maschine» de» Beloripedisten n»r »och .»«führt" g«nannt; di«« sind allerliebst«, ganz leichte Din^r, der«» Breite «twa» mehr, al» di« vo» Mü»n«rsch»It«r» betrSgt, so dqß fl«. »der di« »chs«l« geworfen, deqnem »ab ohn« da» Steigen z« hindern, getragen werde» ib»,e». Die jungen Sport», me» find mitunter erstaunlich kühn; fl» Mrfchnlfte« grn»dfützllch jeden Führ«r «nd l«ch«n mit B»rli«b« di« «ntl«,«»ste» Punkt« auf. ,» ««Ich«» selbst bi« Holzschlitt«» d«r «eblrg«bewoh»er «Icht vorbringen. Di«s« l«tzter«n, der«» wir dr«l auf uns«r«« Bild« sehen, flnd übrigen» von n-ti««-l»k»nimisch«« Interesse, denn ohn» fl» dli»b» »in großer D«il der a«s den Brrg»» lagtrnd»» Holzmafl»» all nicht tran»portabel liegen. Bl«rthalb St«»b«n waren wir hinaufgefahren, und «» hatte u»ser geduldige» Pferdche« diese Leistn», noch Schweiß genug gekostet — »nd binnen fünfzehn Minute» Ware» toir wieder u»t«n! Drollig »imrnt e» sich ziniüchst ob«» a»s dem Neinen Plateau au», daß alle die Schlitten ohne j»d» Btsvannung zur >bsahrt bereit steh»»; ab« n»r wenige Sekunben, und unser Führer stellt sein Sch^ «» mit de» Füße», wodurch er zu»«chst den Schlitten in Bewegnng setzt, ei» — toir gleite» vo» selbst dahin, Rein, wir gl»it»n schon »icht mehr: toir »11»» — toir schi»ß»n — wir fti»g»» I «ir haben da» »«fühl, ans «lnbe»siü,el» i» di« Tief« ,« sause« — »in b»kl»mm»nd»» »nd doch stltsam aag»n»hm prik»l«de» Sefühl. «eiste», g»ht e» gerade-«! bergab — plötzlich biegt sich die Straß» — dicht vor nn» müchtige Baumstümme: un« scheint, die nüchste Sekunde müsse einen entsetzliche» Znsammenstoß bringen! Da — eine blitzschnelle »««düng und unfehlbar hat «nser Führer den Schlitte« abgelenkt, «un wieder Ichnurge-rade thalwürt« — «nn im Zickzack — o herrlichste« aller Vergnügen I »» ab wir im Schnellzuge süße», so sause» die schneeschwerrn können an nn» vorüber, daß unser «ug» kaum haften kan» an ihrer glitzernden Pracht. Schneller al» wir wünschea, zeigen sich die schmucke» Hünser «,»»t»ndorf« — schon di« Sägemühle mit ihren langen »i»,apfen am Dache — schade, schade! Dort winti schon wieder Herrn «eher» gastliche Schwelle — toir flnd da. und der Svaß ist au»! Zum guten End« toerden wir nun vermntlich wieder Punsch trinken! «I» Galt« ,»,»» »»fgefpru»,«,« H»»b» »mpfl»hlt fich »i»« Mischung ' da» «ttoa» frifch«r B«tter »»b Ho«l>. Ma« gebraucht z» diese« Zwecke auch «it Barteil gereinigte» «ltzeeri», de« »vaa« H^nlg beiaemlscht Ist. Da» «acht bi« HaNt »«ich und zart. G«,e» A»pssch»PP«» «isch« «a« ffa«tjdranntw«i» »ab geriebene Zwie-beln zu gleichen Teile« nnd reib« mit dieser Misch»», di« »apfha»t wdchentlich einmal «I». Dadnrch werden »icht »«r di» Schuvpa» bekümpft, wenn auch nicht v»llstü»dig, sind«»» rt toirb dadurch auch dar Haarwnch» gesdrderl nnd da. Inisall«» d«r Haar« verhinderte «i»fi»tz be« Schnee» ans die Sichtbarkeit bt« v»de»« «llgem»!» ist »«« überzeugt, daß dar Schne» »in» »« s« mehr d»frncht»nd» Wirkung auf d«» »ob«» -»»übt, I« Mager er liegt, vh.« zu wisse,, ob er dirett «ührstoff« zuführt aber «ar da« Berbuusten der »«reit» i« Boden b»flnbliche« gatsdrmigen Stoff« verhiichrrt. Da sich indessen t» der L»ft «mmaniak i» verschiede»«» Meng«» beflubet, s, »»hm»» di» fich dftb«»b»» Schn»«w»Ik»» ba»s«lb« in flch ans. führ«» a» «It da« Schnee ,nr Erd» »nd geb«» 1 b»i» Sch«»l»»» an bi»I«ld« ad. I« langsamer ber Schnee schmilzt, best» m«hr Ammoniak vermag b« Bada» «i»z.sauge. »ber z» adsarbier»», toühr»nb b»i heftig»«, «it Rege» güfs»» verbundene« Tanwetter ei» großer D»U de»s»lbe» hi»toe„«schw»««t toirb a»b für da» Bada» v.rlore» ,eht. »«r daher schan I« Herbst« s«i»«n >ck«r ,«pflügt »«d sei, Oart««la»d tief «ad ,robsch»lli, »rngegrabe« hat, bornlt ba» lantoasser »icht abstieß«», s»«d»r» in di« tl«f« eindringen ka»», führt »h»« desonder« «u»gade seinem Lande einen toertvollen Dungstoff z». Lildeirttsel. «l. i»»l, de*;, Uv 41, a». «, «ta. sv. ftr, b». in., Ini. I». Int, li, Vilderritfel. ii, •». •», in, I», l«r, 11, 11«, rnt, »», raft, m»cl>, raaml, mtu, nur, n>, aiu, neu, «i, ni. a, on, r*«. .•», et, •»ob, ur ,, $», h1, m, te. ti, tnj, on. Tan. rl, wich. >u» den var» stehenden »« Gilbe» sind >1 »tn«>> »w« li One ulliwlleuliit« ÜanUscUft «)«1»e «titelincertusei. 7) ttnea . »»»«■»■ >1» stichle Mrkedullc^. S«r»»:n>»rll>u«gege»en oo» Grel»er k 4>|el||er In Stuttgart.