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Wo war sonst ein Auiweg? Oder winkte ihm doch einer? Ja, wenn die Wetterwolken diese« Mal nicht, wie so oft, nur dräute»? Wenn et wirklich Krieg gab? Ha — ein srisch-fröhlicher Krieg — ein mutiger Reitertod — da» »Ire ein Ende l In Gedanken war er weiter und weiter in die Einsamkeit hineingegangen. Plötzlich sah er sich um. Wo war er denn eigentlich? Richtig — di« Gegend kannte er. Auf der Anhöhe dort gab eS eint Bank — mitten im Walde«-srikden. Er klomm den Richtwcg hinaus. Dort hin-ter den Tannen mußte der Ruheplatz sein. Er dog die Zweig« aus«inand«r und — schrak zurück. Sie — allein! Sie, — die er hatte meiden wollen l In sich zusammengesunken, saß Gräsin Marga da und starrte mit toten Augen in die Weite. War du« die selbstsichere Frau, die er sonst kannte, strasf und vornehm? Ihr süßeS Gesicht war Deutsche Wacht geworfen. Bei der Heeresgrnppe deS General« von Linsinge» wurde der Angriff bis in die und über die allgemeine Linie Zubilno—Waty» —Zwiniacze vorgetragen. Heftige feindliche Gegenangriffe scheiterten. Die Zahl der russischen Gefangene« ist ständig im Wachsen. Bei der Armee des Generals Grafen Bothmer fanden nur kleine Gefechte zwischen vorge-fchobenen Abteilungen statt. 25. Juni. Auf dem nördlichen Teile der Front kam eS an mehreren Stellen zu Gefechten von Er-kunduugsabteilnngen, wobei Gefangene und Beute in unsere Hand fielen. Heeresgruppe des Generals von Linsingen. Unserem fortschreitenden Angriffe gegenüber blieben auch gestern starke russische Gegenstöße, be-sonders beiderseits von Zaturce, völlig ergebnislos. Südlich des Plaszewka-Abschoittes (südöstlich von Berefleczko) wurden mit nennenswerten Kräften ge-führte feindliche Angriffe restlos abgeschlagen. Heeresgruppe des Generalfeldmarschallö von Hindenburg. 27. Juni. Deutsche Abteilungen, die in die russischen Abteilungen vorstießen, brachten südlich von Kekäu 26 Offiziere, ein Maschinengewehr, einen Minenverfer und nördlich von Ztiadziolpe einen Offizier, 188 Mann, 6 Maschinengewehre. 4 Minenwerfer ein. Feindliche Patrouillen wurden abgewiesen. Der Güierbahnhos von Dünaburg wurde ausgiebig mit Bomben belegt. 25. Juni. Abgesehen von teilweise regerer Ar-tillerietätigkeit und einigen Gefechten kleinerer Abtei-lungen, ist vom nördlichen Teil der Front nicht« Wesentliche» zu berichten. Heeresgruppe deS Generals von Linsinzen. Westlich von Sokul und bei Zaturcy dauern heftige, für uns erfolgreiche Kämpse a«. Die Ge-sangenenzahl ist feil dem 16. Juni aus 61 Offiziere. 11.097 Mann, die Beute auf zwei Seschütze, 54 Maschinengewehre gestiegen. Die Lage bei der Ar-mee des Generals Grasen von Bothmer ist im all-gemeinen unverändert. Heeresgruppe de» General» von Linsingen. Südwestlich von Sokul stürmten unsere Trup« pen russische Linien und machten einige hundert Ge-fangene. Feindliche Gegenangriffe hatte» nirgend« Erfolg. Gegen Frankreich und England. Große« Hauptquartier, 24. Juni. Rechts der Maas brachen unser« Truppen, an der Spitze das '10. bayrische Infanterieregiment „König" und daS bayrische Jnsanterie-Leibreziment, nach wirksamer Feuervorbereitung auf dem Höhenrücken „Kalte Erd* und östlich davon zum Angriffe vor, stürmten über daS Panzerwerk Thiaumont, daS genommen wurde, hinaus, erstürmten den größten Teil des Dorfes Fleury und gewannen auch füdlich der Feste Vaux Gelände. Bisher sind an die Sammelstelle 2673 Gefangene, darunter 60 Offiziere, eingeliefert. Auf der übrigen Front stellenweise lebhaste Artillerie-, Patrouillen- uns Fliegertätigkeit. Bei Haumont wurde ein französischer Kampfeindecker im Luftkampfe Nummer 51 zum Absturz gebracht. Leutnant WindgenS schoß bei Lamont sein 7. feindliche« Flugzeug, einen französi-scheu Doppeldecker, ab. 25. Juni. Der Feind entwickelte im Abschnitte südlich des Kanals von La Basse« bis über di« Somme hinaus auch nachtS anhaltende rege Tätig» keit, belegte Lens «nd Bororte mit schwerem Feuer und ließ in der Gegend von Beaumont Hamel (nörd-lich von Albert) ohne Erfolg Gas über unsere Li-nien streichen. Link« der Maas erreichte da« feindliche Feuer gegen abend« besonder» am «Toten Mann" große Stärke. Nachts fanden hier kleinere, für uns sehr ersolgreiche Jnsanterieunternehmun-gen statt. An unseren östlich der Maas gewonnenen ueuen Stellungen entspannen sich unter beiderseits dauernd starker Artillerientsaltung mehrfache heftige Jnsanteriekämpfe. Alle Versuche der Franzosen schei-terten unter schwersten Verlusten sür sie -, außerdem büßten sie dabei noch über 200 Gefangene ein. Oest-lich von Sawt Die wurden bei einem Patrouillen-vorftoß 15 Franzosen gesangeu genommen. 26. Juni. Die Kampstätigkeit an unserer nach Westen gerichteten Front gegenüber der englischen und dem Nordflügel der französischen Armee war, wie an den beiden letzten Tagen, bedeutend. West-lich des „Toten Mannes" scheiterten nächtliche feind« liehe Vorstöße im Artillerie- und Maschinengewehr-seuer. Rechts der Maas endete abends ein Angriff schwacher Kräfte gegen die deutschen Stellungen aus dem Rücken „Lalie Erde" mit einem völligen Miß-ersolg der Franzosen. Sie wurden unter großen Verlusten, teilweise nach Handgemenge, in unseren Linien, überall zurückgeworfen. Deutsche Flieger-geschwader griffen englische bei PaS (östlich Doullen«) mit Boben an. 27. Juni. An der englischen und am Nord-flügel der französischen Front ist es mehrfach zu Patrouillengesechten gekommen. Zahlreiche Gas« und Rauchwolken strichen zu uns herüber; sie schädigten die deutschen Truppen nicht und schlugen teilweise in die feindlichen Gräben zurück. Das gegnerische Feuer richtete sich mit besonderer Heftigkeit gegen unsere Stellungen beiderseits der Somme. Durch die Be-schießung von NeSle durch die Franzosen sind 23 ihrer Landsicute getötet oder verwundet worden. Rechts der Maas blieben französische Angriff« n»rd-westlich und westlich de» PanzerwerkeS Thiaumont sowie südlich der Feste Vanx ergebnislos. Im Cha-pitrewalde wurde eine feindliche Abteilung in der Stärk« von zwei Offizieren und einigen Dutzend Leuten gesangen genommen. Ei» englischer Doppel-decker ist östlich von ArraS im Luftkampfe abgeschossen ; die Insassen sind vnwundet gefangen. Der Krieg gegen Italien. 24. Juni. Amtlich wird Verlautbart: Im Plöckenabschnitte setzte der Feind nach höchster Stei, gerung seines GeschützfeuerS Jnfanterieangriffe gegen unsere Stellungen auf das Lahnerjoch und den Kleinen Pal an. Beide Angriffe wurden abgeschla-gen. Sonst ist die Lage unverändert. Der Bahnhof von Ala stand unter dem Feuer unserer schweren Geschütze. 25. Juni. An der küstenländischen Front stan- Seil« i Der Weltkrieg. Der Krieg gegen Rußland. Die Berichte deS österreichischen GeneralstabtS. 24. Juni. Amtlich wird Verlautbart: Bei Kimpolung in der Bukowina wurde g«st«rn heftig gekämpft. Im Czeremofztale drängte umfassendes Vorgehen österreichisch ungarischer Truppen den Feind aus der Stadt Kuty zurück. Nordwestlich von Tar-nap»l brach ein mächtiger russischer Angriff unter unserem Geschützfeuer zusammen. Bei Radziwillow wurden geliern vormittags abermals russisch« «». griffe abgeschlagen. Bei den vorgestrigen Kämpfe« nördlich dieser Stadt hat die au» Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg ergänzte erst« Land^ sturmbrigad« wieder Proben ihrer Tüchtigkeit abgelegt. Die in Wolhynien fechtenden deutschen und österreichisch-ungarischen Streitkräfte ringen dem Feinde nördlich der Lipa, nordöstlich von Gorochow und westlich und nordwestlich von Torczyn Schritt für Schritt Loden ab. Alle Gegenangriff« durch zum Teile frische rnssische Kräfte blieben für den Feind ohne Erfolg. 25. Juni. In der Bukowina bezogen »nsere Truppen zwischen Kimpelung und Jakobeny Die Höhen südlich von Berhometh und Wiznitz wurden von uns ohne feindliche Einwirkung geräumt. An der galizischen Front gewohnte ArlillerietStizkeit, nordwestlich von Tarnovol auch Minenwerfer-' und Handgranatenkämpfe. Südöstlich von Beresteczko wie-sen wir mehrere feindliche Angriffe ab. Bei Hola-tyn-Grn. wurden die Höhe« nördlich der Lipa er-stürmt. Der Feind hatte hier schwere Verluste an Toten. Westlich von Torczyn drangen unser« Trup-pen in die feindliche Stellung ein »nd wiesen hef-tige Gegenangriffe ab. Am Styr abwäriS Sokul ist die Lage unverändert. 26. Juni. In der Bukowina keine besonderen Ereignisse. Auf den Höhen nördlich vo» Kuty wur. den russische -angriffe mit schweren Verlusten sür den Feind abgeschlagen; an der übrigen Front in Galizien verlief der Tag ruhiger. In Wolhynien beschränkte sich die Ge'echtStätigkeit meist nur aus Artilleriekämpse. Westlich von Sokul erstürmten deutsche Truppen die erste feindliche Stellung in etwa drei Kilometer Breite und wiese« darin heftige Gegenangriffe ab. Weiter nördlich ist die Lage un-»rändert. i 37. Juni. Bei Jakobeny, nördlich von Kuty und westlich von Nowo Poczajew wurde» ruffische Angriffe abgeschlagen; der Feind «rlitt überall große Verluste. Bei Sokul schreitet der »«griff fort. Sonst bei unveränderter Lage keine Ereigniff« von Belang. Die Berichte der Deutschen Obersten Heeresleitung. 24. Juni. Russische Teilvorstöße wnrden siid-lich vo« Jll«xt und nördlich Widsy abgewiesen. Ein deutsches Fliegergeschwader griff den Bahnhos Po-loczany (südwestlich von Molodeczno) an. aus dem Truppencinladungen beobachtet wurde«. Ebenso wur. den aus die Bahnanlagen vo« Luniniec Bomben ab- blaß. Das seine Prosil, das ihm zugewandt blieb, schien heute schmäler, zarter. Litt sie? Warum ? Um wen? Sein Herz klopfte zum Zerspringen. Hier, wo sie sich ganz unbeobachtet glaubt-, sah er die Maske von der stolzen Frau fallen. ES war das Weib, da« schmerzlich rang, er sah es an dem sest geschlos-sene«, herben Mund, den verkrampften Fingern. Jetzt hob sich die Hand und eine Träne rann in» weiße Lin«en; ihr folgte eine andere, ei war ein verzwei-feltes Weinen. Hafso von Brechoss wußte, um wen Gräfin Marga weinte. Er war versucht, vorzustürze», sie an sich zu reißen wie ein Jrsianiger, Worte der Liebe z« stammeln. Er tat es nicht — er konnte nicht. Sie sah so zart, so rührend au«, so hilslos. Hier litt sie allei», hier kämpfte sie allein, und er sollte sie überfallen, sie in den Abgrund stürzen — sie und sich, wie Ehrlose? — Die Zweige schlugen geräuschlos zusammen. Müde, wie ein alter Mann, ging Brechoff zurück. Nein, sein Tischnachbar sollte nicht "Recht behalten. Marga sollte «icht zu Gr«vde gehen, — an ihm nicht. — Als er sein Hotel erreicht hatte, übergab ihm der Portier ein Telegramm: ei«e ZurückberufungS-»rdrc zum Regiment. Also doch —: Krieg! Da war er, der Erlöser für ihn und sie! Er schrieb einige wenige Zeile« an Marga, knapp, schlicht und doch voll versteckten hei-ße» Gefühls. Es war ja ein Abschied für immer. Eine Stunde später saß er in der Bah», die ihn seiner Garnison zuführte. Er wußte, er würde Marga »ie wiedersehen — nie! Aie Mumung von Gzernowitz Schilderungen des LandtagSabgeord-neten Dr. Fokschaner. Die „Zeit" teilt vom 19. d. mit: Nach einer beschwerlichen Reise, die acht Tage in Anspruch nahm, tras gestern mittags in Wien der Landtags-abgeordnete der Bukowina, Dr. Fokschaner, au« Czernowitz ein. Der Abgeordnete, der Czernowitz am SamStaz den 10. d., nachlS, verließ, äußerte sich heute einem »Zeit'-Mitarbeiter gegenüber solgender-maßen über die Vorgänge in der Hauptsta t der Bukowina: „SamStag den 10. d. ah»!e in den Nachmit-tagistunden in Czernowitz noch niemand, daß man vor so ernsten Ereignisse» stehe. Erst im Laufe deS Nachmittag« begann sich in der Stadt eine gewiffe Unruhe bemerkbar zu machen, weil gewiffe Anzeichen darauf hindeuteten, da« eine Evakuierung der Stadt im Bereich der Möglichkeit liege. Es bildeten sich auch bereits die charakteristischen Gr»ppcn von Menschen auf den Straßen, die man von den fr»-heren Rusfeninvasioncn her zu sehen gewohnt war. Abends fanden nun bereit« Beratungen mit den Beamten der verschiedenen Behörden statt, denen mitgeteilt wurde, daß Sonntag morgens von der Station Volksgarten aus EvakuierungSzüge abgehen würden. Die Bevölkerung wurde durch Plakate daraus ausmerksam gemacht, daß Czernowitz am Sonntag wahrscheinlich nnter feindlichem Feuer stehen werde. Sonntag um 8 Uhr morgens ging tatsächlich der erste EvakuierungSzug aus Czernowitz ab. Mit sehr großen Verzögerungen langte der Zug mit den Flüchtlingen um 3 Uhr morgens in Kimpolung an. In Kimpolung halten die Behörden bereit? weit-gehende Vorbereitungen zur Unterbringu»g der Flücht-linge getroffen. Ueber Kimpolung hinaus bis Dor-natwatra durste niemand Weiterreisen, nm eine Ueber-füllunz dieses bereits stark in Anspruch genommenen OrteS zu vermeiden. Mit dem Evakuierungszug begaben sich unter anderem auch die Universität«-prosesforen Dr. Kellner und Dr. Leder sowie Uni-versitätsbibliothekar Dr. Leidlrnger nach Wien. Nach den Verfügungen der Behörden ersolgt in Kimpolung eine Konsignation der Flüchtlinge; die Bemittelten dürfen nach Wien Weiterreisen, während die unbemittelten Flüchtlinge in die Flüchtlingslager westwärts weitergeleitet werden. Die Ankunft der Nummer 51 den unsere Stellungen zwischen de« Meer und de« Monte Sabotino zeitweise unter lebhaftem Artillerie-feuer. Oestlich von Palozzo kam e« z« Handgrana-leukämpsen. Nacht« versuchten drei Torpedoboote und Motorboot einen Handstreich gegen Pirano; als unsere Strandbatterien das Feuer eröffneten, ergriffen die feindlichen Schiffe die Flucht. An der Kärntner Front beschränkte sich die GesechtStätigkeit nach den von unseren Truppen abgeschlagenen An-griffen im Plöckenabschnitte auf Geschützseuer. In den Dolomiten brach ein Angriff der Italiener aus unsere Rusreddostellung im Sperrfeuer zusammen. Zwischen Brenta und Elsch war di« Kampftätigkeit gering; vereinzelte Vorstöße des Gegners wurden abgewiesen. Im Ortlergebiet scheiterte ein Angriff einer feindlichen Abteilung vor dem Kleinen Eis-kogele. 26. Juni. Zur Wahrung unserer vollen Frei-heit deS Handelns wurde unsere Front im Angriffs-räum zwischen Brenta und Etsch stellenweise ver-kürzt. Die« vollzog sich unbemerkt, ungestört und ohne Verluste. In den Dolomiten, an der Kärntner und an der küstenländischen Front dauern die Ge-schützkämps« fort. Zwei unserer Seeflugzeuge belegten die Adriawerke mit Bombe«. 27. Juni. Die Verkürzung unserer Front im AngriffSraum« zwischen Brema und Etsch wurde gestern beendet. Alle aus diesem Anlasse von italie-nischer Seile verbreiteten Nachrichten über Eroberungen und sonstige Erfolge sind, wie die folgende, au« militärische« Gründen erst heule mögliche Dar-stelluiig beweist, vollkommen unwahr. In der Nacht zum 25. d. begann die seit einer Woche vorbereitete teilweise Räumung der durch unseren Angriff gewon-«ene«, im Gelände jedoch ungünstigen vorderste« Linie. Den solgenden vormittag setzte der Feind die Beschießung der von unseren Truppen verlassenen Stellungen fort. Erst mittag» begannen italienische Abteilungen an einzelnen Frontteilen zwischen Astach-und Luganertal zaghast vorzufühlen. Im Abschnitte zwischen Etsch' und Nstachtal hielt die erwähnte Be-schießung gegen die längst verlaffenen Stellungen den ganzen Tag sowie die nächste 'Nacht und stellen-weise noch gestern an. An beiden Tagen wurde an der ganzen Front nicht gekämps«. Unsere Truppen verloren weder Gefangene noch Geschütze. Maschinen-gewehre oder sonstiges Kriegsmaterial. Nunmehr gehen die Italiener an unsere neuen Siellungen h :««. Heute früh erst griffen sie den Monte Testo an, wo sie »nter schweren Verlusten abgewiesen wur-fctn. Im Posinatale zwang unser Geschützseuer meh-rcre Bataillone zur Flucht. An der küstenlindischrn Front scheiterten feindliche Angriffe im Krngebiete und gegen den Mrzli Brh. Ereignisse zur See. 24. Juni. Amtlich wird »erlaittbart: Eines unserer Tvrpedosahrzeug« beschoß am 23. d. früh an der italienischen Ostküste bei Giuliannova eine Fabriksanlage und auch einen fahrenden Lastzug. Durch die Beschießung explodierte die Lokomotive des ZugeS. Bier Waggons gerieten in Brand, meh-rrre wurden beschädigt. Die Fahrzeuge sind vom ersten Flüchtlinge i« Wien dürste noch einige Tage in Anspruch nehmen, da nur wenigen Leuten die Weiterreise über Kimpolung hinaus gestattet wird, und die Reise infolge der herrschenden Verkehrs»«» hältniffe etwa acht Tage in Anspruch nimmt, ein-schließlich einer neunstündigen Wagensahrt über die Magora nach Siebenbürge«. In Czernowitz herrichte bis zum Abgang des ersten EvakuierungSzugeS große Luversicht und voll-ständige Ruhe. Die lange Zeit der Ruhe seit der letzten Russeninvasion hat die Kaufleute veranlaßt, sich mit überaus großen Vorräten zu Versehen, die sehr statten Abgang fa«den. Der Geschäftsgang konnte bis z«m letzten Augenblick als ein glänzen-der bezeichnet werden. Die Saaten standen in der nördlichen Bukowina überall sehr gut, doch haben die Russen leider in der nördlichen Bukowina an allen Orten, die ste passierten, die grünen Saaten aus den Feldern niedergemäht. Brennende Ortschas-ten weisen überall den Weg, den die Rusien ge-nommen haben «nd nehmen. Deutsche, unterstützet eure Schutzvereine durch die Verbreitung der von ihnen herausgegebenen Wirtschastögcgcnstände. Deutsche Wacht Feinde »«belästigt zurückgekehrt. Am 23. d. abend« hat Linie«fchiffsleutnant vanfield acht Minuten «ach-dem er gegen einen zu« Augriff auf Trieft Hera«-fliegenden feindlichen Hydroplan aufgestiegen war, diesen noch über de« Meere i« Luftkampfe herun-tergeschoffen. Beobachter (Italiener) tot, Pilot (Iran-zose) gefangen. DnS Flugzeug .F. B. A. 12" wurde nach Trieft ««gebracht. Am 24. d. früh hat eines «nser Flugzenggeschwader die Eisenbahnbrücke «nd den vuh^cs von Ponte de P>av« sowie den Hasen Grado mit sehr gutem Erfolge bombardiert, i« die Brücke vier Volltreffer erzielt. Alle Flugzeuge sind trotz heftiger feindlicher Beschießung unversehrt eingerückt. Eine Stunde später wurde ei« sranzösi-scheS Seeflugzeug, Type ,F- B. A." im Gols« von Trieft vom Linienschiffsleutnant Banfield im Lust-kampse heruntergeschossen. Es stürzte vier Kilometer vor Grado in« Meer. Unter dcm Schutze feindlicher Batterien gelang einem feindliche« armierten Pan-zermolorboot, das Flugzeug zu bergen, deffen beide Jafaffen schwer verwundet sein dürsten. 25). Juni. Am 23. Juni vormittags hat eines unserer Unterseeboote in der Otrantostraße einen von einem Zerstörer, Type „Fourche", begleiteten Hilfskreuzer, Typ „Principe Umberto", versenkt. Der Zerstirer verfolgte daS Unterseeboot mit Bombenwürfen, kehrte zur Sinkstelle zurück und wurde dann dort vom Unterseeboot ebenfalls versenkt. Flottenkommando. Türkischer Kriegsbericht. Mitteilungen des türkischen Haupt-quartier?: 23. Juni. DaS Hauptquartier teilt mit: Unsere Truppen, die mit der Säuberung des südlichen Per-sienS vom Feinde beaustragt sind, grisfe« am 21. d. die Russen heftig an, die sich um den auf beide« Seiten von 1500 Meter hohen Bergen umgebeneu Paß von Paitak verschanzt hatten. Nachdem sie den Feind von dort vertrieben hatten, verfolgten sie ihn und rückten di« zur Ortschaft Sermel (15 Kilometer östlich det Passes) vor. Man nimmt an, dap der Feind bei der Verteidigung des Passes ziemlich groß« Verluste erlitten hat. KaukasnSfront: Auf dem linken Flügel haben unsere Truppen nördlich de« Tschorochfluffes am 22. d. M. früh nach Bajonettangriffen sich de« größten Teile« der ruffische« Stützpunkt« bemächtigt, die aus einer Gebirgskette und einer 2060 Meter überstei-gende« Höhe gelegen sind und di« der Feind gegen Süden stark befestigt hatte. Wir haben auf dirs« Weis« unser« Stellungen auch in diesem Abschnitt« v«rb«ffert. Während de« bis zum Abend dauernden Kampfe« machten die Rusien große Anstrengungen, um die verlorenen Stellungen wieder zu nehmen, aber sie wurden jedesmal zurückgeschlagen, wobei si« schreckliche Verlust« erlitten. Wir machten hier 500 Gefangene, darunter 5 Offizier«, und erbeuteten zwei Maschinengewehre, eine große Menge von Zelten, Kr!«g»q«rät und Lebensrnittel. 24. Juni. Jrakfront: Unsere Abteilungen wur-den eine Wegstunde weiter gegen Osten bis über den Ort Eermil hinaus vorgeschoben. Di« Russe« trach-ten mit allen Mitteln, sich östlich von Sermil zu halten. Kaukasusfront: Die am 22. Juni am linktn Flügel gegen die feindlichen Stellungen in dem Ab-schnitte nördlich de« Flusse» Tschoroch begonnene Offensiv« dau«rte am Tag« de« 23. d. an und die Besetzung der angegriffene« Stellungen wurde zu Ende gesührt. Die eroberten Stellungen befinden sich 25 und 30 Kilometer südlich von Of und Traptzunt. In diesen Kämpse« machten wir eine reiche Beut« an verschiedenen Unisormsorten und Krirgsmaterial, ferner ein« Million Patron«« und sieben Maschinen-gew«hr«, die wir bereit« gegen den Feind verwenden, und brachten 652 Gefangene, darunter 7 Offizier«, ei«. Der Feind hatte ungefähr 2000 Ma«n an To-te«. Unsere Verlust« sind im Verhältnis dazu grring. Brulfilom unö feine Soldaten. Der KriegSbtrichterstcittrr d«S .Neuen Pester Journal" schickt seinem Blatte folgenden, vom Kriegs-preffequartier genehmigten Bericht: Dem Namen de« Generals Bruffilow begegnen wir zum erstenmale im Ruffisch Japanischen Krieg. Damals war er noch Korpskommandant und auS der großen ruffischen militärischen Katastrophe ging «ur der Name Bruffilow und deS Generals Mischt« schcnko mit ungeschmälertem Ansehen hervor. Der 3 noch junge Korpskommandant war damals als «per» gischer Stratege von selbständigem Urteil bekan«t, der nicht nur di« Massen z«m Stur« vorwärtszu-treiben, sondern auch die Situation auszunützen »er-stand n«d Meister i« der Knnst war. den bekannten Gehorsam »nd die sprichwörtliche Opsersähigkeit de« ruffischen Soldaten aus die höchste Stnfe zu steigern. Die Katastrophen konnte auch General Bruffilow nicht aufhalten, aber als nach der Schlacht bei Muk-den das ruffische Heer geschlagen und mit Schmach beladen nach Rußland dnoizekchrt war, .«ahmen vroßsürst Nikolai Nikolajewitsch und der Kriegsmini' ster Suchomlinow, denen die Reorganisation der Ar« mee anvertraut war, auch General Bruffilow al« Mitarbeiter auf. Dem General wurde das Militär-kommando eine» Gouvernements übertragen und er war daz» bestimmt, im Kriege da« Kommando einer Armee zu übernehmen. Tatsächlich wurde Bruffilow gleich zu Beginn des Kriege« die Führung einer Armee anvertraut und nach der ersten Schlacht bei Lemberg wurde der Name deiZ Generals Bruffilow bekannt und volkstümlich. Nach dem Falle LembergS richtete Großfürst Nikolai Nikolajewitsch an den Za-ren «in Ttlegramm, in welchem «r dem Zar«» mit-teilte, daß mit Gottes Beihilf« die Truppen des General« Bruffilow Halitsch besetzt hätten. Damit war die Wichtigkeit der Rolle des General« Bruffilow anerkannt. Zur Zeit der zweiten Schlacht bei Lemberg hielten die Truppen des General» Bruffilow die Li« nie Lemderg-Grodek besetzt. Dies« Truppen standen hier der Armee des Generals Voroevics gegenüber und General Boroevic« schlug die Ruffen aus« Haupt und drängte sie bis nahe an Lemberg zurück. Vom gänzlichen Untergange wurde die ruffisch« Trmee «ur durch den Umstand gerettet, daß bei Rawaruska eine ruffische Uebermacht unsere Ar«ee im Rücken te-drohte, wa« zur Folge hatte, daß auch die siegreich« Arm«« Boroevic« in «in« andere Linie vrrlkgt wurde. Gelegentlich der im Oktober 1314 eingeleiteten Offensiv« gegen di« Sanlinie hatte die Arme« des General» Brnffilow «inen harten Kampf zu bestehen mit der Armee de« General« Bihm-Ermolli und der den russiichen Truppen bei Htary-Samdor drohenden Niederlage entging General Bruffilow nur dadurch, daß zwischen Warschau und Jwangorod sehr starke ruffische Kräste den linken Flügel der Armee Hin-denburg ernstlich bedrohten und deffetmegen auch die Ersolg versprechenden Kämpf« bei Stary Sambor »nd Chyrow abgebrochen werden mußte». Zu Beginn des Jahre» 1915 stand Grn«ral Brussilow in den Karpathen. Dr« russische Armee sorcierte den Paß von Uzsok «nd ganz Rußland war-tete tn fieberhafter Spannung aus die Nachricht, daß die riffischen Heere da» ungarische Tiefland erreicht hätte». Auf die Kund« von den Kämpfen bri Lodz, Lapanow und Limanowa ging auch Gen«ral Boioe-vic« in d«n Karpath«» zum Gegenangriff über, ver« trieb die Ruff«n au» Ungarn und drängt« dieselben bi» über Krosno und Ja«la» weit nach Galizien zurück. Wieder schien e», al« sollte di« Armee Bruffi« low von einer Katastrophe erreicht werden, als un» erwartet von Rußland wieder mächtige Verstärkungen eintrafen, so daß di« Arme« Boroevic« wieder bi» in die Karpathen zurückweiche» mußte. E» war am 2. Mai de» Jahre« 1915, als in die ruffische Front «in« breite Bresche geschlagen wurde. Die ruffisch« Arm«« des General» Radko Dimitriew erlitt «ine vernichtend« Niederlage und diesmal w»rde auch Ge»era! Bruffilow von seinem Schick» sal erreicht. Di« Arme«» der General« Mackensen, Boroevic» und Böm-Ermolli griffen di« achte ruffische Armee mit vereinten Kräften an und General Bruffilow konnte u»r di« Trümmer seiner Armee au» den Karpathen retten. Der Gc»eral selbst konnt« sich nur mit rascher Flucht auf s«i««m Automobil in Sicherheit bringen. G«n«ral Bruffilow ist von kleiner Statur, ein bereitft älterer Mann mit ergrautem Barte. Man schildert Bruffilow al» Mann der brutalen Energie, der sei««» eigenen Soldaten gegenüber streng, der zivilen Bevölkerung der besetzten Länder gegenüber ober geradezu grausam war. General Bruffilow ist verschlossen und schweigsam, «r hat in KroSno, Ja-roSlau, Lemberg mit niemand verkehrt, und wenn hi« und da «inmal ei» Bürger mit einer Klage kam über Gewalttaten seitens derKosak«», würd« er ei»-fach roh abgewiesen. Trotz seiner Niederlagen war und blieb Gene-ral Bruss'Iow Günstling de» Zaren »nd nach dem Rücktritt deS Großfürsten Nikolai Nikolaj«ivitfch wurde neben den Generalen Rußkij, Jwa»ow und Evrrt auch dem General Brussilow die Führung einer rus-fischen Armee, »nd zwar de» ruffischen Zentrum», anvertraut. ES würd«« ihm dr«i Armeekorps unter- Seite 4 Mlts»ye Kracht Nummer SI stellt: bei Luek die Armee Schtscherbatschew, bei Tar»opol die Armee Sacharow und a» der B«ko-winasront die Armee Leschitzky. Mit diefen drei Ar» meen begann Brussilow in den ersten Tagen de« Juni seine Ossenswe, jetzt schon allerdingt mit stär-kererZArlillerie. mit ungeheuer viel Munition; aber das System ist dennoch da» alte geblieben. Zehn« taufende v»n Muschik» stürmen in Reihen bis zu vierzig Mann lies gegen die Drahtverhaue an. mit« ten im Maschinengewehrfeuer, über Leichen hinweg-schreitend, geradeweg« in den Tod aus Beseht des rauhen, strengen General« Brussilow. Menschenleben haben vor ihm keinen Wert, da» Blut läßt ihn kalt, schweigsam und herzlos arbeitet er weiter mit seinem Generalstabe, und das TodeSröchel» der Berwun-delen und Sterbenden dringt nicht bis zu ihm. Die Frage drr Deckung der Krirg-iuuslagr». Vor längerer Zeit ist man im Deutschen Reiche darangegangen, durch Einführung neuer und Erhö hung bestehender Steuern und Abgaben sür den Zm-sendienst der Kriegsanleihen Borsorge zu treffen. Jüngst ist die ungarische Regierung diesem Beispiel gefolgt und hat dem Abgeordnetenhause eine Reihe von Steuervorlage» unterbreitet, von denen sie ein Erträgnis von 360 Millionen Kronen erwartet, wel-ches für die Verzinsung der in Ungarn zur Au»« gäbe gelangten Kriegianleiben hinreicht. Z«r Erhö-hung der Spirilussteuer und der Tabakpreist ge» seilen sich eine Erhöhung der Einkommensteuer in den Stufen von mehr als 10.000 K, die Einfüh-rung einer Vermögenssteuer, die Steigerung des Sleuersuße» sür jene Aktitogesellschaftt». die mehr al» 10 Prozent Dividende zahlen, endlich die Erhö-hung der Gebühren. Bon diesen Maßnahmen erwartet man einen Gesamtertrag von etwa 250 Millionen, der sich auf 360 Millionen erhöht, wenn man die Erträgnisse der Kriegsgewinnsteuer hinzufügt. Wa» Oesterreich betrifft, so sind mit Ausnahme der Er-höhung der Spiritussteuer und der Tabakpreise bi». her keine Maßnahmen zur daneradtn Vermehrung der staatlichen Einnahmen getroffen worden. Adge-ordneter Dr. Steinwender hat berechnet, daß wir zur Verzinsung der eigentlichen Kriegianleihen rund 720 Millionen K jährlich answcnde« müssen, so daß, wenn ähnlich, wie in Ungarn in* den Bedarf de» ersten Jahre» der Ertrag der Krieg»gewinost«uer ein» gerechnet wird, »och etwa 500 Millionen durch die Eröffnung nexer Einnahmsquellcn zu beschossen wären. Hievo» dürften durch die Verteuerung vo« Tabak und Spiritus etwa 120, durch die bevorste« hende Erhöhung der Postgebühren «0 Millionen ge-deckt werden. Es ist bis jetzt »och nicht bekannt ge. worden, ob die österreichische Regierung die Absicht hat, auch den sthlbarr« Rest durch Steuern sicher-zustellen, wie es in Ungarn der Fall ist oder ob sie vitllricht mit Rücksicht auf unsere innerpolitische» Ver-Hältnisse die Beschaffung neuer Einnahmsquellen auf die Zukunft verschieben und vorläufig die Zinsen der allen Anleihen au» dem Erträgnisse der neuen decken will. Jedenfalls dürste sich das Finanzministerium mit der Frage der neuen Steuern bereit» eisrig be. schäslige». Wie die Btrhältnisse liege«, ist ei diesmal ganz besonder« notwendig, die finanziell leistung». fähige« Schichte« der Bevölkerung zur Deckung der SlaatSbedüifnisse heranzuziehen, denn die Lebens-Verhältnisse sind im Kriege so schwierig geworden, daß- di« große Maße weitere Belastunzen kaum mehr zu ertragen vermöchte. Diese Verhältniffe «erden sich nach dem Kriege nicht rasch ändern. Aus Stadt und And. Todesfälle. Gestern starb in NeuhauS bei Cilli Herr Franz Orosel, gewesener Realitälenbesitzer und Gastwirt im hohen Alter von 89 Jahren. Der Verstorbene, ein strammer deutscher Mann, von allen, die ihn kannten hochgeachtet, lebte mit seiner Gattin Josefine geb. Hartner, durch 57 Jahre in glücklicher Ehe. — flm 24. d. starb hier Frau Marie Lu«. SodawassersabrikantenSgattin nach langem, schweren Leide«. Heldentod. A«S Gonobitz wird gemeldet: Fähnrich Hugo SverS eines Infanterieregimentes ist bei einem Anstürme am Berge Koston-Lemmerle bei Eanove, Norditalien, ausrecht. wie er im Leben war, durch zwei Kopfschüffe tätlich verletzt, gefallen. Kaum 28 Jahre alt war der ehemalige Baumeister Hugo Eoers, der nicht nur im Unterlande wegen seines geraden, ausrechte» Wesen» besten» bekannt «nd be> freundet war. Seine Tüchtigkeit führte ihn zu große-ren sachlichen Arbeiten auch nach Abbazia, zuletzt aus die Insel Arbe, von w» au« er mit glühender Begeisterung dem Ruse zu den Wassen für sein Volk, Kaiser und Baterla«d folgte. Vorbildlich wirkt« seine Stramheit und Unrrschrockenheit, der Durchbruch bei Cernelitza in Rußland brachte ihm seine außertour-liche Besörderung zum k. u. k. Fähnrich, seine Kühn-heit und Helde«haftigk«it bei schweren Kämpfen im Doberdo und beim Durchbruche ins welsche Feinde«-land die bronzene sowie die silbernen Tapserkeitsme-daillen 2. und l. Klasse. Am Soldatensriedhos in Canoda errichteten ihm seine Kameraden, seine Bor-gesetzie« und seine ihn vergötternden Untergebenen sein Heldengrab. — Am 12. April siel auf dem südwestlichen Kriegsschauplatz, i« de« Tiroler Bergen, der Landsturmman« Johann Stari, Grundbesitzer in Zirknitzberg, im 32. Lebensjahre. Für fein tapferes Verhalten vor dem Feinde war er mit der Silber-nen TopferkeitSmedaille ausgezeichnet worden. SoldatendegrSbnisfe In den letzten Ta-ge« sind nachstehende Soldaten, die hier an einer vor dem Feinde erlittenen Krankheit bezw. Verletzung ge-storben sind, am städtischen Friedhose zur letzten Ruhe bestattet worden: am 23. Juni Kanonier Peter Hein-berger, am 27. Juni, Telektz György, Soldat der Train Div. 6. Auszeichnung. Dem Feldwebel. Herrn Karl Scheligo, des Jnf.-Reg. 87 wurde das Eiserne Ver-dienstkreuz mit der Krone am Bande der Tapfe, keits-medaille verliehen. Wohltätigkeit? - Konzert im Stadt-parke. Am Donnerstag den 29. Juni findet bei günstiger Witterung da« 11. WohltätigkeitSkenzert der Musikabteilung deS Ersatzbataillon» deS Jnf.-Reg. Rr. 87 im Stadipark statt. Beginn 11 Uhr vormittag, Ende 7»! Uhr mittags. Eintritt 20 Heller sür die Person. Kinder unter 10 Jahren frei. Für das Rote Kreuz Spital in Cilli spendelen Frau Johanna Bergotfch 2 K, 1 Kopf-polster, 1 Spazieruock und verschiedene Zeitschriften ; Frau General Gellinek 2 Schaff Kraut und 1 Schaff Rüben. Herzlichen Dank den Spendern. Freundliche Zuwendungen werden im Roten Kreuz-Spilal (Hotel Mohr) entgegengenommen. Anstatt eines Kranzes für den verstorbe-nen Herrn Gustav Lachnil spendete Herr Bikior Luhn, Realitätendesitzer, 20 K für daS Rote Kreuz Spital. Für die Ladestelle am Bahnhof haben gütigst gespendet: Frau du Nord und Fräulein von Czernh A000 Zigarettrn als Psingstgefchenk; Ungenannt 20 K; Sammelbüchse am Bahnhof 22-33 K; Herr Stipanek 20 K; daS k. u. k. Bahnhof Lom-mando 10l/ä Liter Rum »nd 51/« Kilo Zucker; Frau M. K. 2 K; Herr Direktor Georg Sima von Donauefchingen 10 K; Firma Gustav Stiger zehn Liter Rum; eine stille Spende 30 K. Herzlichst dankend wird um weitere freundliche Gaben vielmals gebeten. Feuerwehrbezirkstag. Am Sonntag sa«d hier drr diesjährige Bezirkstag der deutschen Feuerwehren deS Uuterlande« statt. Jedermann weiß, wie ties der Weltkrieg in alle Verhältnisse, insbesondere aber iu die Vereiniverhältnisse eingegriffen hat. Darunter leiden nicht n«r Vereine, die sich die Lebenslust, die Geselligkeit, den Sport und anderes aus da« Banner geschrieben haben, darunter leiden auch leider die meiste» jener Samariter-Vereine, die sich die Nächstenliebe, den Schutz des Eigentum» und de» Leben« al« ideales Ziel gesteckt haben. Umso er-sreulicher ist e«, daß trotz der gegebenen Verhältnisse, die u,eiste« Wehrmän««r sind im Ftldr und viele derselben haben schon ihr Leben für daS Vaterland lassen müssen, der Bezirkstag doch so gut besucht war. Es ist ditS ein schöne» Zeugnis für da» Pflicht-bewußtsei» und den Ernst, mit dem sich wirkliche Feuerwehrmänner ihrer sreiwlSig gewählten Ehre«-Pflicht widmen. Unter dem Eindrucke der ernsten Zeit, in der wir leben, wurde von jeder Festlichkeit adge-sehen uno der Tag war lediglich der Arbeit und Beratung gewidmet. Um 2 Uhr nachmitiags fand eine SchauLbung im Militärbarackenlager nächst der Stadt statt, welche bewiestn hat, daß die Eillier frei-willige Feuerwehr, wenn sie die Pflicht ruft, an ihrem Platze ist. Es ist nicht notwendig, zu erörtern, daß die wenigen Mitglieder, die dabei mitwirkten, meist wohl den Veteranen der Ftuerwehren ange-höre«, da ja die jüngeren Mitglieder das Baterland .zur Verteidigung der heimatlichen Scholle inS Feld gerufen hat. Umwmehr ist daS stramme Aushalten dieser wackeren Männer, die bei der, gerade in die-sen Tagen herrschende« Sommerhitze mit edler Be-geisterung, eingeschnürt in Wassenrock, Helm und Ausrüstung, unverdroffe« ihre Arbeit leisteten. Es gebührt sowohl ihnen, sowie ihrem wackeren Haupt-maane, Herr« Ptttr Derganz nur daS vollste Lob. H'»aus fand im Hotel Erzherzog Johann die Be-zirkStagung statt, welche trotz der oben bereits ge, schilderten, durch de« Krieg bedingten verhältniffe» gut besucht war. Vertreten waren folgende Feuer, wehren: Cilli, Gonobitz. Hochtnegg, Markt Tüfstr. Moniprtis, Rann a. Savc. Schönste!«, Lidem. Wöl-la«, Trisail (Werk) und Pragwald. Der Bezirk», obmann. Herr Karl Ferse» eröffnete die Tagung mit einer herzlichen Begrüßung der erschitn«nen Vertreter und gab seiner Freude Ausdruck, daß wider Erwar-ttn so viele derselben erschienen siod. Nach den üb-lichen einleitenden Förmlichkeiten wurde die Wahl der Bezirksobmäniicr vorgenommen. Ueber Zuruf wurden einstimmig die frühere« wirklich sehr verdienst, vollen Männer wiedergewählt und zwar: Herr Karl Ferjen zum BezirkSobmann und Hm Lausmann Schescherko (MontpreiS) zu deffe« Stellvertreter. Der die Tagung leitende Obmann gedachte mit bewegten Worten jener Mitglieder, die den Heldentod für daS Vaterland erlitten haben und widmete denselben einen warme« Nachrus, welchen die Mitglieder sichtlich ge-rührt stehend anhörten. Nach Erledigung mehrerer innerer BerbandSangelegenheite« schloß der Vor. sitzende die in schönster Weise verlaufene Tagung mit herzlichen DankeSworten an die Erschienenen. Neue oesterreichische Rote Kreuz Lose. Anmeldungen zur Subskription werden zu der im Ankündigungsteile des heutigen Blatte» bekannt ge-gebenen Bedingungen, von der k. k. priv. Böhmischen Union-Bank. Filiale Cilli, entgegengenommen. Zweifelhafte Fremdenoerkehrsförde rung Dem Landesucrband für Fremdenverkehr ist zur «enntniS gekommen, daß seit jüngster Zeit wie-der verschiedene Agenten unser Land bereise« und iich «m Reklameausträge für Veröffentlichungen und Unternehmungen bewerben, die entweder gar keinen oder aber nur einen sehr geringen Reklamewert haben. E« wird daher vom verband« alle« an den Fremdenvetkehr Beteiligte« dri«gend empfohlen, keine wie immer geartete» Aufträge zu erteile«, ohne daß sie sich vorher über den Wert der betreffende« An-preisu«g sichere Ueberzeugung verschafft haben. Die Zeichnung der neuen Oesterrei-chischen Roten Kreuz Lose. Der Prospekt, welcher im Anzeigenteil veröffentlicht ist. enthält ab-weichend von sonstiger Gepflogenheit den Hiiweis, daß jene Zeichner, welche entweder bis 10 Stick srel oder bi» 100 Stück mit einjähriger Verkaus», sperre zeichne«, bei der Zuteilung bevorzugt werde«, im Falle die Los« überzeichnet werden sollte». Die öffentliche Zeichnung, welche das gesamle Loianlehe» von 2,000.000 Stück umfaßt, schafft für alle Zeich-ner gleiche Bedingungen. Bis 10. Juli kann 'jeder-mann seinen Bedars anmelden und nach Schluß der Zeichnung wird festgestellt werden, wie viel alle Zeichner insgesamt angemeldet haben. Tritt eine lltb«rz«ichnung ein, wa« bei den neuen Losen nicht unwahrscheinlich ist. so muffen alle Zuchnunge» bei der Zuteilung herabgemindert werden, damit mit dem vorhandenen Losquantum das Auslange« ge-funden wird. DaS Berkaufssyndikat, welch?» von dem Bestreben geleitet ist, die neuen Lose schon bei der öffentlichen Zeichnung in die letzte Hand zu bringen, würde im Falle einer Ueberzeichnung die Wulst haben, ob e» alle Zeichner bei der Zutcilu-z gleichmäßig verkürzen oder gewisse Zeichner bevor, zugen will und es ist selbstverständlich, daß sich das Berkaufssyndikat dasür entscheiden würd«, jene Zeich-ner günstiger zu behandeln, welch« nur wenig Lose verlangen, so daß man annehmen kann, daß sie die Lose sür nur dauernden Besitz erwerben wollen. Aehnlich sind die Zuteilungen auch bei früheren Zeich-nungen gehandhadt worden. Bei der Zeichnung der alte» Roten Kreuz-Lose im Jabre 1882 wurde» beispielsweise 3 6mal so viel Lose verlangt, als für die Zeich ung zur Verfügung standen. Bei der Zu-teilung würd.» dann die Zeichner mit 1 bis eh« schließlich 3 Stücken voll berücksichtigt, auf Zeich-nungen »on 11 —15 Stück entfielen 5 Lose u. s. f. Das war also bereit» «in Beispiel für geminderte Zuteilungen unter Bevorzugung der kleine» Zeichner. Während die Rich'linien für die Bevorzugung der kleinen Zeichner sonst aber erst nach Abschluß der Zeichnung bekanntgegeben wurden, enthält diesmal bereit» der Prospekt de« Hinweis darauf, daß Zeich, ner mit bescheidenen Anmeldungen besser behandelt werden sollen al« Zeichner, die eine größere Partie Lose aus einmal erwerben wollen. Damit hat da» VerkaufSsyndikat seinem Entschlüsse zur Begebung der Lose an die breiten Schichten des Publikum« unter Vermeidung der Zwischenhände und spekulati-ven Kreise, die nur au« einer Kurssteigerung Nutzen Nummer 51 Deutsche Wacht Seite 9 ziehen wolle«, stark Ausdruck verliehen. Die kulante Bemessung des Zcichnungtpreiset, welche auch ein gewisses Öpser det „Roten Kreuzet" beinhaltet, soll ausschließlich den wirNichen Lotkäufern zugute kom-men. Neu ist auch die Schassung von Losen mit einjähriger VcrkausSsp«rr«. Man hat sich offenbar vor Augen gehalten, daß eS heutzutage auch wohl« habende Lotkäufer gibt, welche auch 100 Lose mit einem Geldauswande von 3000 8 zur dauernden Anlage und ohne die Absicht, auS dem Weiterver-kauf Nutzen zu ziehen, erwerben würden. Um aber bei der Anmeldung größerer Posten die Absicht deS dauernden Erwerbet erkennen zu können, wurde die Kategorie der bit zum 1. Zuli 1917 »om Verkaufe autgeschlossenen gesperrten Lose geschaffen. Auch diese gesperrten Lose werden nach der Zeichnung den Par-teien autgesolgt werden, sie können nur während einet Jähret nicht verkauft werden. Aufnahme in den Heimatverband. Herr Jv'ef Wcren, Kaufmann in Cilli, erlegte eine freiwillige Spende von 50 A für den Armenfond anläßlich der ihm in der Sitzung det Gemeindcaut-fchufset der Stadt Cilli vom 8. Juni zugestandenen Zusicherung der Aufnahme in den hiesigen Heimats-verband. Perfonenhaltestelle Pletrowitsch Mit Willigkeit vom 1. Juli 1916 werden die Güterzüge mit Perfonenbeförderung Nr. 1877 und 1888 in der Personenhaltestelle Pletrowitsch zum Aut- und Ein-steigen von Reisenden Ausenthalt nehmen Bitte aus dem Felde. Herr Vikar Loh-mann erhielt von Herrn Josef Book, Rechnung«-Unteroffizier in einem Marschbataillon des 87 Ins.« Reg. (Feldpost 238) einem Cillier Kinde, ein Schreiben, in welchem dieser die herzliche Bitt« auSspricht, et mögen sich in unserer Stadt Gönner finden, die seiner Kompanie eine Ziehharmonika stiften. Wir veröffentlichen diese Bitte in der Erwartung, daß sie nicht vergeblich an unsere Mitbürger gerichtet wurde. Spenden für diesen Zweck, die in der „Deut-schcn Wacht' ausgewiesen werden, nehmen entgegen Herr Vikar Lohmann »nd die Schristleitung. Bahnfrevel. In letzterer Zeit häufen sich die mutwilligen Beschädigungen und Diebstähle auf drr Bahnstrecke Grobelno—Rohitsch—Landesgrenze. So wurden kürzlich wieder auf dieser Strecke Telephondrähte im Werte von mindestens 400 K ge-stöhle«, sowie Isolator«» teilweise beschädigt, teilweise vo« den D eben mitgenommen. Die Täter dürsten junge Burscheu aut Kroatien sein, da die gestohle-nen Gegenstände sich knapp .in der LandeSgrenze be-fanden. Trotz eifriger Nachforschung gelang es bis j.tzt nicht, den Täter« auf die Spur zu kommen. Einbruch in eine Schutzhütte. Kürzlich wurde in der dem slowenischen Alpenverein gehört-gen Situtzhütte auf der Raudacher Alpe von bisher unbekannten Tätern eingebrochen und daraus 7 Bett-bellen, Wolldecken, Gläser, Teller, Schalen, Hand« tücher, Lavoirt, Geschirr, eine eiserne Kasse sür Cyrill und Methoud usw. im Gesamtwerte von 130 Kionen gestohle». Im Zuge bestohlen. Am 19. d. wurde bim in Fiume wohnhaften GerichtSrat Dr. Zoltan Hulas; während der Fahrt zwischen Cilli und Pra-zcrhof sein IM Wagenabteil befindlicher Winterrock im Werte von 250 K gestohlen. Wie vermutet, diuf-ten die Täter zwei Mitreisende, anscheinend ein Jude und ein magerer Man« mit blonden Haaren und ot>»e Schnurrbart fein, welche in Pragerhof aut-stiegt». Dr. Zoltan Halasz fuhr als Badegast nach Toll bad. Ein angenehmer Gast Der Gastwirt Josef Radej in Rcichenburg hatte an einem Vormit-tag d. M. wenig Gäste und streute sich deshalb, daß ihn sein Nachbar, der Grundbesitzer Franz Zidar einmal wieder mit seinem Besuche beehrte. Die Freude wandelte sich aber sehr bald i» bitteres Leid um, denn, al« sich Zidar, der einzige Gast, entfernte, be» merkte der Gastwirt, daß Zidar in der Zerstreutheit eine Brieftasche det Gastwirtes mit dem Inhalte von 1600 K, welche der Wirt auf dem Tische liege« ließ, mit sich genommen hat. Franz Zidar verwickelte sich i>ci seiner Vernehmung durch die Gendarmerie in so verdächtige Widersprüche, daß er d dcc erblickt, so griff er ?ojou nach seiner geladenen Doppelflinte, stolperte jedoch berwr er dieselbe auf den Jagdaussehcr ai'.cgr» konnte. Der Jagdaufseher sprang nun rasch hinzu und wollte de» Jazbec das »ewehr entreißen. In diesem Augenblicke legte Jac-bec das Gewehr aus den Jagdaufseher a« und hätte denselben auch niedergeschossen, wenn nicht der in der Nähe befindliche Kohlenarbeiter Matiat Echirzer her-beigesprungen wäre und dem Jazbec daS Gewehr von rückwärts entrissen hätte. Bei der »achsderBer-Haftung det Jacbec vorgenommene» Hausdurchsuchung wurden in der Behausung desselben noch zwei und zwar schars geladene Gewehre gesunden. Jazbec ist ein sehr gefährlicher und verwegener Wilddieb, der in den herrschaftlichen Forsten in Montpreit schor sehr viel Wild und insbesondere Rehwild abgeschossen hat. Eine Frau mit zwei Männern. In eine unangenehme Lag« ist eine Kriegersfrau aut Küppersteg im Kreise Solingen gerate». Sie erhielt im Oktober 1914 von dem Regiment ihres Manne«, das im Osten stand, die Mitteilung, daß ihr Mann gefallen sei. Alle an ihn abgeschickten Postkarten, Briese und Pakete kamen wieder zurück mit dem Vermerk: „Adressat gefallen." In der katholische« Kirche, der der Mann angehörte, wurde da« Seelen-amt für ihn gelefen. Von einer Kasse erhielt die Frau das ihr zustehende Sterbegeld ausgezahlt; auch das vom Kaiser ge>tistete Gedenkblatt für Gefallene wurde ihr ausgehändigt, Da die Frau keinen Zwei-fei mehr am Tode ihret Manne» hatte, verheiratete sie sich kürzlich wieder mit einem Bahubeamten aut Düsseldorf. Acht Tage nach der Hochzeit erhielt die Neuvermählte eine Karte au« Sibirien, auf der ihr der totgeglaubt« Mann mitteilte, daß er sich in ruf? sifcher Gefangenschaft befinde und ganz wohl fühle. Ein Todesurteil. Vor dem Laibacher Aut-nahmSgerichle halten sich die Schwestern Johanna und Franzitka Ferjancic aut Slap bei Wippach de« Verbrechen« det KindeSmordes zu verantworten. Di« ledige Franzitka Ferjancic hatte am 14. Mai l. I. ei» lebende« Kind männlichen Geschlechte« zur Welt gebracht, da» aus Zureden der unehelichen Mutter von deren Schwester Johanna gleich »ach der Ge-burt erwürgt «nd im Garten de« elterlichen Hauset v«rscharrt wurde. Beide Schwestern sind der Tat ge-ständig. Johanna Ferjancic wurde zum Tode durch den Strang. Fra«zi«ka Ferjancic zu zwölf Jahren schweren Kerker »«rurteilt. Aus dem fahrenden Zug gestürzt. Am 20. Juni stürzt« auf der Strecke Windischfei-stritz—Pöttschach im Kilometer 304-7 der Train-soldat Auton Horkut a»S dem jährenden Zug Nr. 825 und wurde hiedurch am Kopfe schwer verletzt. Man brachte ihn mittels Bahn in das Spital nach Cilli. Großer Delddiebstahl. An« Frieda» wird berichtet: Am 16 Mai drang ei» Dieb inS Woh«-haut de« Besitzers Martin Zorjan in Loperschitz und stahl aut einem im Zimmer befindlichen Schublad-kästen 2640 K. AIS der Tat verdächtig wurde der dortige 69jährige Keufchler Lorenz Alekschitsch am 18. d. von den Gendarmerie Polltrau dem Bezirks-gericht eingeliefert; er stellt aber den Gelddiedstahl aus da« entschiedenste in Abrede. Teilweise Einstellung des Waren-probenoerkehres. Zufolge Erlasse« de« Han« delsaiinisteriurnS voni 19. Juni wird der Waren-probenverkehr zu den Feldpostämtern 12, 19, 19/11, 25, 30, 31, 52, 57, 67, 111, 128, 130, 137, 142, 160, 251, 254, 313, 501 und 506 eingestellt. Fünf fleischlose Tage in der Woche? Au« Wien wird berichtet: In amtlichen Kreisen werde« zur Zeit Maßnahmen erwogen, um den Fleischverbrauch weiter einzuschränken. Wie von gut unterrichteter Seite verlautet, steht die Vereinfachung der Gafthautf^eiskarte unmittelbar bevor. ES wer-den nur zwei kleine Speisen und zwei Fleischspeisen in verschiedener Bereitungsart erlaubt sein, von denen jeder Gast nur eine erhalt«» kann. Man hofft durch diese Beschränkung eine bedeutende Fleisch-ersparung zu erzielen. Außerdem wird noch eine besonder« Maßnahm« für diesen Zweck herangezogen. Man plant nämlich, die Zahl der rindfleischlosen Tage aus sänf (I) zu erhöhen. Freiplätze «nd Unterrichtsbeiträge für Beamten- und Lehrerkinder. Dem Er-sten allgemeine« Beomteuverein der öfter?.-ung.Mo-narchie wurden von einer große« Anzahl von Unter-richtSanstalten in Dien und in der Provinz (Han-delS-, HauShallungS-, Industrie-, Sprach-, Mustk-, Zeichen- und Maljchulen, Lyzeen, Kindergärtnerinnen-kurlen ukw.) freie nnd ermäßigte Plätze zur ver-fügung gestellt Ferner gelangt im Tochterheim det Schulvercine« für Beamtentöchter in Wien 8., Lange» qass« 47. ein Frciplatz »ur Besetzung. Außerdem wurden Bcawlcnvrrernt UnlrrrichtSbeilräge im Gesamtbetrag« von K 50.000 »um Besuch« von ös-se»tlich«n Bürger-, Fach», Mittel- u«d Hochschulen ausgeschrieben, vereintmitglieder könne« die Bewer« bungtbtdingungen und da« Verzeichnis der freien und ermäßigten Plätze gegen Portovergütung bei der Zentralleitung det Beamtenvcreine« in Wien 1., Wipplingerstraße 25, beziehen. Tschechen in Frankreich. Mitteilungen eine» Augenzeugen ; abgedruckt aus der Wiener Deut-schen Hochfchulzeitu«g. Die in Wie» erscheinend« Deutsch« Hochschulzeitung bringt in ihrer Nummer 17/18 vom 1. Mai 1916 folgende Mitteilung: „Patriotische Tschechen in Frankreich. In der „Gar« tenlanbe" werde« seit Beginn des Jahre« die Aben-teuer det Fremdenlegionärs Kirsch von dem Kapitän-leutnant Paasche veröffentlicht. Kirsch war zu Be« ginn deS Kriege» von Kamerun au« in englische Gesangenschast. dann in die Händ« der Franzosen geraten, in die Fremdenlegion eingetreien und schließ-lich an die Front gelingt, wo er eine« Nacht» glück« lich zu den deutschen Schützengräben hinübergelangte. Während seiner Ausbildung alt Legionär war er in der südfranzöstschen Stadt Bayonne und lag hier in derselben Kaserne, in der auch Tschechen «nterge-bracht waren. Er erzählt: „Eine» Morg«n» bot sich «in ungewohnter Anblick: in der Kaserne war großer Lärm, auf den Kasernenhof kam in musterhafter Ordnung in geschlossene» Reihe» ein großer Zug Engländer an, bald hörte »an. daß et Tschechen seien, die b«i AuSdruch de« Krieges in England be-schästigt waren, von England erst alt O«sterr«icher gefangengesetzt, dann «bcr freigelassen worden waren, al« sie sich dereit erklärt hatten, für die „Sache der Tschechen" mit Rußland gegen Oesterreich zu kämp-sen. E» waren meist junge Menschen: Studenten, Kaufleute, Kellner, Hotelangestellte, die drn „Sokol"« Turnvereinen angehörten. „Nazdar", grüßten sie sich. Da« ist etwa so. wie wenn unsere Wandervögel jetzt „H«il" rufen. Sie hatten auch ein Blatt, da« „Naz-dar" hieß. Sie kamen an unter Führung von Mä«-ner» gebildeter Stände, e» waren österreichische Re-serveoffiziere dabei. Diese Legion der Tscheche» wucht balo aus m«hrer« tausend« Köpfe an, bildete ein gan-ze« Bataillon und wurde von den Franzosen b«-geistert empfangen. Der Bürgermeister von Bayonne wurde zum Ehrenpräsisenteu ernannt. Die Damen der Stadi stiftete« eine Fahne au« roter Seide. Darauf war der goldene Löwe schreitend gestickt." Die Tschechen wurden täglich in die Stad! einge-laden «nd wegen ihrer musikalischen Begabung hoch-geschätzt. Die Leute warcn schon in England mili-«ärisch autzed!ldel und dann den Franzosen zug«-sandt worden. Ungern trtnntcn sie sich nach Woche« vo« der englischen Kleidung, in d«r sie den Ein-wohnern ausfielen. Neue Postkarten des Deutschen Schulvereines. Der Deutsche Schulverein hat wieder neu« Karte» herausgegeben, die sein« reicht,allige Auswahl um einige schöne Ausgaben vermehren. Acht dieser neuen Karten bringen Bilder aus dem Kriezsleben im Hinterland«: .Metalleinkanf", „Hau»-sammeldienst", „Verkauf von Kriegtkartcffeln", .Die Feldpostkarte- (der Briefträger bringt mil wichtiger Amismiene der herbeieilenden Hausfrau eine Feld-Postkarte ihre» Gatten), „Die Brotkare" und die unvermeidliche .Extra-AuSgabe". Ferner zwei Ge-genstücke: „Abschied vom Dörflein" und „Hcimkthr det KriegerS tun Urlaub". W«it«r sind vier Künst-lerkarien erschienen: „Der Bries". „Hildr" («in schöner Frauenkops) und zwei Bilder .stilleben". Eine sehr stimmungsvoll« Ansicht einer „Wald-kapelle bildet den Schluß der neue« Karten, die sich den bisherigen Ausgaben in würdiger Weise an-reihen. _ Eingesendet. MATiTONTr EINZIQ IN SEINER /ANALYTISCHEN I BESCHAffENHEIT. BESTES | ALTBEWAHRTE FAMILIEN-GETRÄNK. GIESSHÜBLER 36 uchera ©rite « Crtttsdjf Nacht Nuawer 51 Sofortige Wiederbeftellung abgeräumter Gartenbeete. Bei der a»tzerordentlich großen Bedeutung bcr verschiedenen Gemisearten für die PolkSernShrung darf eS während deS EowmerS feme Unterbrechung im Gemüseanbau geben. Jede« durch das Abernten eines Gemüses fteiwerdend« Gartenbeet sollte sofort wieder durch Pflanzung oder LuSsaat einer anderen Gemüseart bebaut werden, vei dieser Gelegenheit ist stet« darauf Rücksicht zu nehmen, daß nicht gleichartige oder ähnliche Pslan« zenarten aufeinanderfolgen. Ei» durchschlagender Er« folg beim Gemüsebau ist größtenteils von der richli-gen Durchführung der Wechselwirtschaft abhängig. Wer in dieser Beziehung keine hinreichenden Ersah« rungen besitzt, wende sich um kostenlose Ratschläge an die AuSkunstSstelle für Gemüse- und Kartoffel-bau bei der Etatthalterei in Graz, Burgring 4 und Burggasse 1 im dritten Stock. IlmtSstunden an Wo« chentagen von 8 bi» 12 Uhr vormittags. Räch «ut-wärt« schriftlich. Da» eigene Kind erschaffen. Aus Jan». brück, 16. Juni, wird gemeldet: Der Grundbesitzer Sebastian Adeliberger in Reit bei Kitzbühel wollte sei» Jagdgewehr einschießen. Zu diesem Zwecke stellte er aus einem Holzhaufen eine Scheibe auf, ohne gewahr zu «erden, daß hinter demselben sein sieben-jähriges Cihnlein spielte. Gleich die erste Kugel traf den Kopf de» Kinde», da« tot zusammensank. Eine Räuberbande im Unterlande. In Kostreinitz bei Pölischach drangen in der Nacht zum 19. d. nach AuSwiegen der Fenstergitter Diebe in den GeschästSraum de» Kaufmannes Junesch. Durch da» Geräusch erwachten der Kaufmann und seine Familie. Auf die Frage, wer darinnen sei, sie- le» sofort durch» Fenster und durch die Tür Revol« verschüsse in da» Schlafzimmer. Mit Müh« gelang e» dem Kaufmann, mit eine« größere» Geldbetrag au» dem Hause zu eine« Nachbar» zu entkommen. Zwei Strolche drangen in» Schlaizimmer. Einer er-faßte die Frau, die zwei kleine Kinder auf de» Ar-me» hatte, und verlangte von ihr die Herau»gabe det Gelde», indem er ihr eine» Revolver an die Brust hielt, während der zweite Räuber Tischläde» »nd Schränke ausplünderte. Ein im Hause wohnen-der Soldat kam der Frau zu Hilfe, wurde aber von einem Räuber durch einen Schuß schwer veuvundet. Erst al» die Räuder 1000 K, Kleider und Wäsche geraubt hatten und geflohen waren, kamen die durch die Schüsse geweckten Nachbarn herbei. Scüwesel-fleilliail WARASDIN-TÖPLITZ (Kroatien) Eisenbahn-, Post», Telephon- und Tclegraphenstation. NEUES KURHOTEL MIT ELEKTRISCHER BELEUCHTUNG. AltberHlitnte radioaktive Sehwefeltlierine + 58" Celsius empfohlen bei Gicht, Rheuma, Ischias etc. Trinkkaren hi>l hartnäckigen Hai«-. Kenlkopf, Brust-, Leber , Ma«*n- und Darmleiden. Elektr. Massage, Schlamm-, Kohlensäure- and Sonnenbäder. Das stanze Jahr geöffnet. Herrliche Umgehung. Moderner Komfort. MilitAr-- luanik. Knranct • Dr. 4. Löchert. Prospekte grati«. 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Abteilung: Kriegsversicherung. Landesstelle: Laibach, Schellenburggasse 6/2. Krapina -Töplitz (Kroiitifn) Auskunft n. Prospekt gratis durch die D.r^ktion heilt Gicht, Rheumatismus, Ischias. Ausweis über die im städt. Schlachlhause in der Woche vom 19. bis 25. Juni 1916 vorgenommenen Schlachtungen, sowie die Menge und Gattung des eingesührteu Fleisches. Name des Fleischers Junqer Ludwig . . «ossar Ludwig . . Le.toichek Jakob . Blevöal Franz '. . Redcuilbegg Joses . SeUal Fran; . . . Sleljor Joses . . . Zanv Blkior . . . Gaitwirle Privat« w ß v 1 s -r: -S O Q »wl-chtusgrl« 12 £ 53 o» ■it | g .2. 03 •9 *: (D «5 & L i e H c I * at et) Eingeführtes Fleisch tn Kilogramm - ! -S «L U t- tz I 3 <3 <3 « « ö n ö- -e | -e .5 (D (0 * oQ Danksagung. Im eigenen und im Namen meiner Kinder drücke ich allen meinen lieben F reunden und Bekannten für die innige Teilnahme während der Krankheit meiner unvergesslichen Gattin, der Frau Marie Kuss für das Geleite zur letzten Rnhestitte sowie für die schönen Kranzspenden meinen herzlichsten Dank aus und bitte der Verstorbenen eiu gutes Gedenken zu bewahren. cnii, am 26. juui 1916. Michael Kuss Sodawassererzeuger. libmark. T wv *rv t vv ♦ Blätter zur Unterhaltung und Belehrung sür Haus und Familie. 3»»a8t«4»Bcifatit der „Devtsiöe* Wacht" in Lilll. kYI«. c\ Ä il lie „feaBmart" cttoeint jtötn 6onn:aa al« unent^ellliS« Beilage für die Jl*f« I . n, « JCf» || e .Deutsche» ffiacht*. — gtmeln ift ,Iii feübwot»* niftt »&«fltem Lehnstuhle faß Kurt, den linken Arm in einer fchwarzen Binde und auch einen schmale» Verband quer über die Stirne. Auch 3 rt|trug nicht mehr bis Unisorm der schwarzen Jäger, aber dafür die eine« preußischen Dragonerregimente». Er hatte schon bald noch dem Brande von Schloß Rodenwalde den Entschluß gesaßt, die militärische Lausbahn einzuschlagen, war, nachdem er sichineinl-gen Gefechten ausgezeichnet halte, gerne in die könig-liche Armee ausgenommen worden und hatte schon in den Schlachten bei Goldbach und Löwenberg als preußischer Offizier mitgesochten. Während der hei-ßen Kämpse bei Leipzig war er schwer verwundet worden und, obwohl seine Verletzungen heilbar wa« ren, konnte er nun doch nicht mit seinem Regiment« an der Weiteroersolgung des Feinde» teilnehmen. Mit Mühe war ti ihm gelungen, hierherzugelangen, um im Hause seiner Eltern sich völlig wieder her-zustellen. — Als er jetzt Arno erblickte sprang er überrascht aus und wollte ihm entgegen gehen. „Bleibe", ries ihm der Kommende zu, eilte hin und drückte ihn wieder in den Stuhl zurück. „Ich weiß von Deiner Verwundung. Was machst Du jetzt? Ich habe, seil Du von uns weg zu den Di agonern gegangen warst, nur einmal von Dir ge-hört." .ES geht schon", antwortete Kurt, „und wenn ich allein bin wie jetzt, versolge ich stets im Geiste mein Regiment und die ganze Armee, die wohl über den Rhein gegangen sein wird. WaS aber machst Du?" „Ich werde einige Zeit hier bleiben müssen, Kurt, und wir können uns viel erzählen. Erlaub« mir einen Stuhl und dann ein wenig Tabak, ich möchte meine Pseife anbrennen." „Bitte tue nach Deinem Belieben und wenn Du gesällig sein willst, stops« auch mir die Pseife. Sie liegt dort neben dem Tabak — und dann erzähle." Arno besorgte daS Gewünschte und bald saßen sich beide dampfend gegenüber und erzählten sich ge-genseitig ihre letzten Erlebnisse. Al« dies eine Zeit lang gedauert hatte, srug Arno ganz unvermittelt: „Nun, sag« mir ab«r, waS Dich bewogen hat, Dich ganz dem Soldatenstande zu widmen. Es kam mir so unerwartet, Dein Abschied von mir war so über-eilt, daß ich es nicht recht »erstehen konnte." „Ja", erwiderte Kurt, .mein Entschluß war rasch und unerschütterlich zugleich, doch, wenn ich Dir alles, wa» mich bestimmte, erklären sollte, würde es eine lange Geschichte. Vielleicht ein anderes Mal." Er schloß die Augen und legte die Hand an die Stirne, als wollte er seine Gedanken sammeln. Auch Arno schwieg und blie« dichte Rauchwol-len iu die Luft. Nach einer Weile begann er aber wieder: „Du sollst bei Möckern wie ein Toller um Dich gehauen haben, so erzählte mir in aller Eile der geschwätzige Gastwirt." „Ja und wurde nicht verwundet, erst am drit-ten Tage, spät des Nachmittags." Er brach wieder ab und wieder saßen sich Beide stumm gegenüber. Arno sah seinen Freund an und als sein Blick dem KurtS begegnete sagte er ernst und leise: „Noch eine Frage, hast Du — gesprochen?" „Noch nicht, Arno, aber ich werde e», obwohl ei mir jetzt ganz unnütz erscheint, ich werde eS." Er setzte sich aus, legte die ausgebrannte Pseise weg und suhr sort: „Siehst Du, Arno, damals, an jenem Tage, da wir vereint in Rodenwalde daS Schloß von »en Franzosen befreien wollten und ich daS ganze Gebäude lichterloh brennen sah, überkam mich ein eigenartiges Empfinden, das ich Dir nicht erklären kann. Mir war, als ob vor meinen Augen mein ganzes bisheriges Leben niederbrennen würde. — Wir zogen dann immer weiter fort, ich wußte nicht, wo meine Eltern waren und konnt« ihnen nicht einmal fchreiben. Sie hatten zwa>- an mich geschrieben, aber ihre Briese kamen nicht immer in meine Hände und die mir überbrachten, erhielt ich erst nach langer Zeit. In Ungewißheit, auch in eine An Trübsinn versun-ken, schien mir mein Leben mit einem Male völlig wertlos. ES war Unrecht von mir, ich weiß es. aber eS war so. Die Zeit verging, ich achlete keiner Ge» fahr. Verrannt in die Begeisterung sür die große Sache, dachte ich an nichts andere» und al» ich end-lich vor Leipzig von zwei französischen Säbeln ver-wundet im Sande lag im» glaubte, daß ich den nächsten Morgen nicht mehr sehen würde, schien mir da» so selbstverständlich, so begreiflich, daß ich mich völlig ausgesöhnt mit meinem Schicksal, aus den einen noch gesunden Arm stützte, um so viel wie möglich vom Kampfe verfolgen zu können. Bunt sah ich alle» durcheinander wirbeln, Ka-nonen krachten, Trompeten tönten von allen Seilen und Staub verhüllte die sich wie raseno verteidigen-gen Franzosen. Da mitten im Lärm kam mir — ich weiß nicht wie — eine Erinnerung, die mir schwer aus» Gewissen siel. Das Wort, daS ich Dir gegeben, Dich von jedem falschen Scheine zu be-freien, — «ine Tat, die nur ich allein im Stande war — das mußte erst gesprochen werden und — ich wollte wieder leben I" Er war ausgestanden und schritt im Zimmer hin und her. „Gut", sagte Arno. „aber war eS wirklich nur die Ungewißheit wegen Deiner Eltern, die Dich «ist verzweiselu macht«, war eS dann wirklich nur V«r-langen, Dein mir gegebene» Wort zu hallen, daS 4 Dir wieder neue Lebenslust gab?" Er richtete sein Auge fest auf da» seine» Freunde«. Dieser blieb stehen, erwiderte den Blick und sagte ruhig: „Du hast recht, ich leugne nicht, e« war noch etwas." Und näher zu Arno tretend frug er leise: „Hast Du etwa« vo» — ihr gehört?" „Von der Gräsin — nicht ein Wort." „Sie ist verschwunden! Niemand will sie ge-sehen haben. Die Nachsorschunten meine« Bater» waren alle umsonst." Arno sagte Kurt an der Schulter und sagte in seiner ireuherzigen aber derben Art: „Es ist da« Beste sür Dich, wenn Du sie nicht mehr siehst. Sie st gewiß entflohen, wer weiß, welchem Schicksal sie entgegengeht. Sie hat immer und trotz aller Deiner Auslegungen den Grasen Rodenburg gelölet." „Und", siel Kurt ein, „Du seinen Bruder, den zweiten Grasen Rodenburg. Ich sah e« genau, wie Du ihn damal« vor dem Schloß aus» Korn ge-nommcn hast." 'Schluß solgl.l Vermischtes. Unsere deutsche Duldsamkeit. In der „Reichtpost" lesen wir: Die reichbelebte. sonnendurch« flutete Kärntnerstraße — viele Frauen von frischester, süßester Jugend, bis weit hinaus zum besten Alter, dos lange nicht mehr das allerbeste ist, einige schön, alle hübsch, die meisten reizend. — Aeltere und ganz junge Herren, jetzt zu ungeahnter Geltung gelangt, kaum hier und da ein vereinzelte» Gigerl, in dieser Zeit noch unleidiger al» sonst, — Pulsierende« Leben — die große, elegante Verkehriitraße der gro-ßen Stadt. Die herrlichen Siegesnachrichten vom südlichen Kriegsschauplätze werden in grhobener, freu-diger Stimmung besprochen, man kritisiert die Vor» übergehenden, die Reden Wilson» und Grey», da» bulgarische Gastspiel in Wien, die Seeschlacht im Skagerrak, die verschiedenen ausgestellten praktlschen und die viel schöneren unnütze» Dinge in den Aus-lagen. Da, mitten drin ein sunkelnagelneu eingerich» teteS Geichäst — an der Tür prangen, weiihin sicht-bar, die englischen Namen der englischen Besitzer, In den Schaufenstern, geschmackvoll ausgebaut, nur au»-ländisch« Waren, englischen, französischen, auch hol-ländischen und amerikanischen Ursprung«; alle« in Originalverpackung, um nur keinen Zweisrl an d«r Echtheit auskommen zu lassen! Ob wohl in Pari« oder London in Irgend einer Straße irgend ein Ge-schästsmann den Mut sände, deulsche «der österreichische Waren auszustellen und anzupreisen? Wenn sie heute unsere Wiener Lederwaren, böhmische» Gla« u. f. w. verlausen wollen, werden sie sich wohl hüten müssen, ihrem Publikum die Herkunft der Dinge zu verraten — ist e» denn wirklich möglich, daß man bei un» nach wie vor die Käufer anlockl? ES ist noch nicht lange her, daß alle fr«mdfprachigen Auf. fchriften sorgfältig entfernt od«r überklebt wurden. — Jetzt hüngt ein zerrissener Fetzen Papier lose über dem Eingang zu den „EambreS separee»der „English tailor", der die gutsitzenden Wiener Jackenkleider macht, die nirgend», auch in England nicht, so beliebt sind, wie bei un». macht sich auf den Schildern wieder breit, die „Robe» und Mode»" und die „Fournisfeur» de la Cour" kommen wieder za Ehren. Weit entfernt, Uebertreibungen, die ansang« in der ersten Erregung stattfanden, da» Wort reden zu wollen, muß man doch sagen, daß diese doch weit begreiflicher und jedenfalls undendlich sympathischer waren, alS je^t die unfaßbare Duldsamkeit unsere« Publikum». Auch die Gemütlichkeit muß ihre Gren« zen haben. Wa« muß denn noch kommen, um un-sere indolente Gutmütigkeit zu beenden, wenn e« nicht einmal dem Weltkrieg gelingt! Paganini und der Kutscher. Der be-rühmte Italienische Geiger besand sich eines Tage» in Florenz auf dem Wege zum Theater, wo er das »Gebet de« Mose»" au« Rossini» jetzt fast vergesse-ner Oper aus einer Saite zu spielen gedachte. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, »aß die Zeit schon vorgerückt war, und er rief trotz der nur noch kur-zen Wegstrecke eine Droschke an. „Wa» kostet die Fahrt?" fragte er den Kutscher. „Für Sie zehn Lire", antwortete ihm der Rofselenker, der im Geldschnei» den ein echter Italiener war, und der den großen Meister der Geige kannte. „Wa» sagen Sie »a? Zehn Lire? Machen Sie keine dummen Witze!" rief Paganini au». „Wieso Witze?" meinte der Kutscher seelenruhig. „Nehmen Sie denn nicht auch zehn Lire für »inen Platz in Ihrem Konzert?" — „Ach so!" entgegnete Paganini. „Na, da haben Sie ja eigent-lich r?cht. Also Sie sollen von mir auch zehn Lire bekommen, vorauSgcsetzt aber, daß Sie mich aus einem Rade fahren können!" (Qj»VVap£ AI»C mJ» Aw^-1 &&&&&& A A* A -*• A Deutsche, unterstützet eure Schutzvereine durch die Verbreitung der von ihnen heraus» gegebenen Wirtschaftsgegenstände. "f* *£* Y V V" "f" "t" V ftuaonet 51 Deutsche Wacht ©etle 7 Lehrjunge wird aufgenommen bei Josef Werei Mannfaktur- und Modegeschäft in Cilli, Hauptplatz 20. 2 Hängelampen, 2 Nähmaschinen, ein K a s p e r 1-0 f e n billigst zu verkaufen. Anfrage Hauptplatz 4, ebenerdig. Zwei eingerichtete Zimmer gesucht. Anträge an die Verwaltung d. BI. 21990 Visitkarten vtdb7& Vereinsbuchdruckerei Celeja. ob!. Zimmer gasseuseitig, mit separiertem Eingang ist sofort zu vergeben. Anfrage in der Verwaltung d. BI. 21974 31. 7185/1916. Kundmachung. Ausgabe von Pferden für landwirtschaftliche Arbeiten (Kom-mandiernngen von Mannschaften und Ausgabe von Pferden zu land- und forstwirtschaftlichen Arbeiten). Laut telegraphischen Erlasses deS k. k. Ackerbauministeriums vom 3. Juni 1916, Zl. 26178, hat daS f. u. f. Kriegsministerium (Abt. 10) mit Erlaß Zl. 80231/Res. bic Militärkommandos beauftragt, die Ausgabezeit von Pserden zu landwirtschaftlichen Arbeiten bis zur Beenbigung ber Ernte zu verlängern. Die Kavallerie und schweren Zugpferde, die dem Armee-Oberkommai'.do in Cilli unterstehen, sind jedoch sür landwirtschaftliche Arbeiten zusolge ge« nannten Erlasses nicht mehr heranzuziehen. Weiter hat daS k. k. Ackerbauministerium mit bern Erlasse vom 30. Mai 1916, Zl. 25775, in teilweiser Abänderung ber Erlässe vom 3. März 1916, Zl. 10545, (Statthalterei-Runberlaß vom 10. März 1916, Zl. 7-1999 Mob./92) betreffend Urlaube nnb Kommandierungen zu landwirtschaftlichen Arbeiten, sowie vom 4. März 1916, Zl. 1025,9, (Statth.-Runberlaß vom 10. Mai; 1916, Hl. 4-819 W. M./7) betreffenb die AnSgab« von Pserden sür landwirtschast-liche Arbeiten bekannt gegeben, daß Gesuche um Kommandieningen von Mann-chaften sowie Überlassung von Pserden, auch unmittelbar bei ber Landes-Arbeitsnachweisstelle eingebracht werden können und daß sohin eine vorherige sBegutachtuiig burch bie politische Bezirksbehörbe entfallen kann. Stabtamt Cilli, am 18. Juni 1916. Der Bürgermeister: Dr. v. Iabornegg Starke, schmackhafte und gesunde T)a!matiner Weine sind zu haben in der J)almatiner 'Weinniederlage J. JVtaikovic Jpauptplatz /fr. 8 Tpauptplatz )fr. 8 Spezicr/wein für }}lutarme. Zur gell. Beachtung! Auf einer Geschäftreise habe ich mich Dienstag den 13. Juni auch in Cilli aufgehalten, wo ich mehrere Tage meinen Beruf als Klavierstimmer ausgeübt habe. Dabei brachte ich in Erfahrung, dass das geehrte Publikum mit dem Klavierstimmen in der letzteren Zeit an einen Nicht-fachmann angewiesen war; dies ist freilich ein grosser Nachteil för die Instrumente. Ich erlaube mir dem geehrten Publikum höflichst bekannt zu geben, dass ich beabsichtige, tnehreremale im Jahre Cilli zu besuchen ; ich bin Spezialist in meinem Fache, bin beliebt und gesucht in ganz Krain, Istrien, Küstenland und Nordkroatien. Bin zu jeder Zeit gern zu Diensten. Bei Bedarf genögt eine Korrespondenzkarte mit der genauen Adresse des Absenders. £lnvierrcinstimmer und Musikiiistrumentenliändlcr Laibach, Wolfgasse Nr. 12. I ■- i '■ - i Unser lieber, guter Gatte und Vater Herr Franz Orosel ist heute, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, im 89. Lebensjahre sanft und schmerzlos verschieden. Die Beerdigung des teuren Verblichenen findet am 29. d. M. um 6 Uhr nachmittags auf dem Ortsfriedhos in Doberna-NeuhauS statt. Die heilige Seelen-messe wird am 30. d. M. um 9 Uhr früh in der Pfarrkirche zu Doberna gelesen werden. Neuhaus bei Cilli, am 27. Juni 1916. Iosefine Orosel. geb. Hartner Gattin. Iosefine Hausbaum geb. Orosel, Dr. Ludwig Orosel. Christine Kamniker geb. Orosel Kinder. Statt jeder besonberen TobcSanzeige. Leite 8 S/euWe Wachzi •'imiiaicr 51 ' PROSPEKT. Mit kaiserl. Verordnung vom 4. Juni 1916, R.-G.-Bl. Nr. 170, wurde der unter dem Allerhöchsten Protektorate Sr. Majestät des Kaisers stehenden Oesterreichischen Gesellschaft vom Roten Kreuze die Anggab« eines Losanleliens im Nennwert 9 000 000 l,n