„/reihttt. Pildiii ftr All»." Str t»« So»«tag, tS. Dezember IVV?. VI. Jahrgang Die »Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und AreilNt;. Preise — für Marburg: ganzjährig 6 fl., halbjährig S fl.. vierteljahrig 1 fl. ö0tr'. für Anstellung tnß vaus monatlich 1l) tr. — mitPostverseudnng: ganzjährig 3 fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig S ft. Die ein Mal gespaltene Varmondzeile wird bei einmaliger Einschaltnng mit 10, bei zweimaliger mit 1b, bei dreimaliger mit 20 tr. berechnet, wozu für jev« . . ....... Zur ^kschichte des Tages. DaS Aus Aleichsgesetz über die Staatsschuld ist vom Abgeordnetcudause nach dem Antrage, welchen die Mehrheit des Ausschusses gestellt, angtnommeu tvorden. Die Minderheit glaubte, daß die diesseitige Reichöhalstt, n.ichde>n für sie keine bestimmte Summe der Staatsschuld ausgesetzt ivorden. doch nicht die ganze Last, tvelche nach Abzug des ungarischen Anthkilrs entfallt, aufgebürdet erhalten kann. Ihren zum Antrage geformten Ausdruck erhielt diese Besorgniß in der von Perger vorgeschlagenen krtlarung. daß sich die dirsseitige Vertretung die Beschlüsse über Bedeckung nnd Lirziusung der Schuld vorbehalte. — Das Ober-Haus hat dem Grundgesetz über die Abänderung der Februar Btrfassung nach den letzten Veschlüfsen des Abaeordnltenhauses in ziveiter und dritter Hesulig zugestimmt, nachdem die „HkrrlN" ihre Seele durch das Gestiind' «iß beruhigt, daß ste fich den Umständen sügea. Auch Hye bekannte sich als „Opportunltäter". Schließlich entschuldigte der Reichskanzler srine Haltung, die bisher bei diesem Gesetze zwischen dem Herren- und Abgeord« netenhause hin und wider schwankte, mit dem schon einmal vorgebrachten Grunde, daß auch im Abgeordnetenhause ein großer Theil de»n Herren-Hause zustimme. Da er aber endlich gesehen, daß es in Allem nicht «achgebe, habe er. um zum Ziele zu gelangen, sich den Anschauungen des Abgeordnetenhauses gefügt. Im schweizerischen Rational rat he ist an den Bundes-rath wegen seiner Annahme der Einladung zur Konferenz eine Anfrage gestellt tvorden. Die Sache »v«rde dort mit Belseitelafsung der in den meisten monarchischen Staaten üblichen Heimlichthuerei verhandelt. Inler» essant war die Antivort des Bundespräsidenten Dubs. aus welcher wir Ainigis anführen; Es sei. bemerkte er unter Anderem, eine neue, wesent-lich durch grantreich eingeführte Präzis, daß über europäische Fragen «ichi mehr dlos die Großmächte entscheiden, sondern auch die Staaten zweiler und dritter Größe dazu geladen werden; «ine der Großmächte habe gerade deßhalb die KonferenzTialadung ungünstig aufgenommen, und man habe daselbst unter Anderem geäußert. Frankreich scheine auch in den völkerrechtliche« Beziehungen das allgemeine Stimmrecht ein-führen zu wolle«. Umsotveuiger habe die Schwriz die Einladung ab- »esmaltge Einschaltung S0 kr. Inseraten-Btempelgebühr kommen. lehnen dürfen, und der Vundesrath habe die Annahme erklärt, in der Absicht, auf der Konferenz die römische Frage lediglich nach ihrem politischen Charakter zu behandeln und die rettgiöse Seite derselben beiseite zu lassen. Er, Dubs, habe den französischen Gesandten schon bei U brrreichung der Einladung gefragt, ob nicht auch das römische Volk bei der Konferenz vertreten sein werde, und sich freilich bei der Antwort, der Papst sei dermal auch thatsächlicher Herrscher in Rom. befriedigen müssen. Keine europäische Frage sei so sehr eine grundsätzliche, wie.die römische. DaS Selbstbestimmungsrecht der Völker und der Grundsatz der Nichteinmischung ständen dabei in Frage; in beiden Beziehungen sei die Schweiz wesentlich intereffirt. daß an der Konferenz diese Grundsätze, dem Kirchenstaate gegenüber eine europäische Anerkennung erlangen. Das italienische Parlament setzt seine Lerhandluug über die jüngsten Ereignisse fort. Es geht daraus hervor, daß die Stimmung gegen die napoleonische Rtgierung. welche Italien zum Sklaven Frankreichs machen tvill. eine höchst erbitterte ist. Menabrea wird bei jedein Worte verhöhnt uub hält sich nur, iudem er das Programm Kavour's zu dem seinigt« macht, was natürlich kein Mensch in Italien für aufrichtig gemeint hält. Alar ist sich übrigens nur die Linke, tvelche die Be-letzung Roms auf die Gefahr eines Krieges mit Frankreich hin fordert. In der Schlußsitzung des englischen Parlaments beantwortete Lord Stanley eine Anfrage über die Konferenz. Stanley wiederholte seine früheren Erklärungen, aber er gab seinen Zweifeln an dem Erfolg der Konferenz einen viel entschiedeneren Ausdruck. „Ich habe mehr als einmal", sagte er, „die Stellung Ihrer Majestät Regierung gegenüber dem Koferenzvorfchlage anseinandergesetzt. und ich glaube kaum, daß es nothwendig sei. das früher Gesagte zu wiederholen. Wenn die Fra^e. mit welcher sich die Konferenz beschäftigen soll, in befriedigender Weise verhandelt »Verden könnte, so würde dies natürlich ein großtr Gewinn für Europa sein. Aber es ist gleichfalls wahr, daß keine Gewißheit dafür vorhanden ist. daß die Konferenz überhaupt zusammentraten werde. Ich meinerseits sehe keine Möglichkeit, ivie die leider widerstreitenden Ansprüche des Papstes einerseits und jene der italienischen Regierung andererseits geregelt werden können. Nenn irgend ein Plan sür diesen Ztveck vorgeschlagen werden kann, werden »vir vcrpstichtet sein, ihn in Erwägung zu ziehen Aber ich habe bis jetzt noch von keinem solchen Ein Aeiseakentmer am Nicaragua-See. Bon A. Wilsett. (Schluß.) Als sie bri der Umzäumuug des Hauses a»»gelangt waren, späheten sie nach allen Seiten umher und begannen dann sie zu übersteigen. Wo befand sich der Indianer? Pedro hatte ihn aus den Ange« verloren, als er fortschlich, um mir die Nachricht von dem Herannahen der Äauditen zu bringen Ich konnte ihn nirgends im Hofe entdecken. Die Bewaffneten hatten jetzt fämmtlich den Zaun überstiegen und schliche« leife der Hauptthür zu. die ich wieder verriegelt hatte. Vir waren alle an die Fensteröffnungen getreten, und auf meinen Ko»«andor«f feuerte jetzt Jeder nach der Richtung hin, wo die Ränder standen. Diese erste Salve war von schrecklicher Wirkung. Bier der Kerle lagen am Bode« ««d ei« fünfter spra^ heulend bei Seite Die übrigen, wildanssehende Menschen von riesiger Gestalt, blieben mnthig stehe«, und als wir NU« das Thor anfriffen ««d allgesammt hinausstürzten, schickten sie sich zur Verztveifeltsten Gegenwehr an. Der Mechaniket. der sei«e Flj«ie »eggelegt und dagegen eine« Stoß-dege« i« die Hand genomme« hatte, stürzte fich auf deu zuuächst stehe«-de« der Va«dite«. wurde aber «ach k«r^ Gefecht zu Bode« geworfen, ««d scho« zückte der Gegner de« lange» Dolch auf seine Brnst. als Pedro herbeistürzte ««d de« Kerl mit einem kräftigen Kolbenstoß bei Seite warf. In demselben Augenblick aber sank er selber zur Erde, ein Pistolenschuß hatte ihn kampfunfähig gemacht. Da erschie« plötzlich die Gekalt des vermißten I»dia«ers im Ricken der fechte»den Räuber. Mit wildem Geschrei stürzte ,r fich aus diese, welche, dnrch de« uuvermuthete« Ueberfall außer Faff««g gebracht, sofort die M«cht ergriffen und über den Zan« z« e«tto««e« s«chte«. Aber es »var schon z« spät. Wie der Blitz waren die Leute unseres Wirthes ihnen auf den Fersen, und in den nächsten Minuten lagen sie eutivaffnct am Boden. Der Mechaniker, welcher beim Fallen nur eine leichte Kontusion erhalten hatte, »var inzwischen wieder auf die Beine gekommen und hatte seinen tapfern Retter, meinen brave« Pedro, ins Haus getragen. Die Wunde des armen Menschen blutete stark. Anfangs vermutheten wir, es sei ihm ein Knochen im Arm zerschmettert, es zeigte sich jedoch bald bei genauerer Untersuchung, daß nur das dicke Fleisch des Oberarmes zerri^en war. Donna Ramirez. eine getvandte, erfahrene Daine. legte dem Verwundeten sogleich einen Verband an. und als man den beim Beginn des Gefechtes ver»vundeten Banditen hereintrug, war sie mit derselben Bereitwilligkeit zur Hand, anch diese« ihre Sorgfalt und ihr Er-barmen zn widmen. Die Gefangenen hatten tvir iudeß gefesselt und in einen kleincn festen Stall gesperrt, wo die Dienerschaft sie streng bewachte; die Todten schleppten »vir in einen tiefen Graben am Eingange zu den Ktikaogärten und dedeckten sie dann am folgenden Morgen mit Erde und Rasen. Den Indianer ließ ich mein Pferd besteigen, nm eiligst Nachricht von dem Borfalle an die Behörden in Granada zn bringen. So endete unser Abenteuer iu der Hazienda des edlen Don Ramirez. Als am folgenden Morgen die Sonne strahlend emporslieg und wieder Wald nnd Feld «nd die fern ra»schende« Woge» des Nicaragua Sees mit goldigem Schimmer üdergoß. trat ich a» das Lager «elnes Pedro, an dem der Mechaniker die ga»ze Nacht gewacht hatte. Pedro schien sich ziemlich »vohl z« b.finde«. .Armer Fre«»d.- sagte ich. ihm herzlich die Hand drückend, ^wie schmerzt es «ich. daß D» so leiden mnßt.- das wird bald überstanden sein. Senor." erwiderte er lächelnd, ^und dann habe ich ja auch diese» Herrn." dabei sah er den Aarikce schelmisch an. „dentlich beweisen können, daß lnir öente von Niearagn« keine ^senfüße find." etwas gesehen oder ftehört. DaS ist der g^egeuwärtige Stand der Angelegenheit, und ich habe über diesen Gegenstand nichts mehr weiter zu erwähnen. In der Haupt st adt Irlands hat eine großartige Kundgebung u» Ehrin der gehenkten Aeuier stattgefunden. Ungeachtet des starten Regens nahmen ungefähr 16.V00 Personen, darunter 3—4000 Frauen und Kinder, daran Theil. Alle trugen grüne Schleifen und Bänder. An der Stelle, wo Tmmet gehenkt worden, entblößte die Menge das Haupt. John Martin hielt eine Rede, in welcher er die Politik Englmds tadelte; er sagte, daß die Hingerichteten genier keine Mörder, sondern tugendhafte, »ott und dem Baterlande ergebene Menschen gewesen. Dieselben seien auf gesetzliche Weise ermordet worden. Es werde ein Tag kommen, wo die „amerikanischen Isländer" England bekämpfen werden: England zittere vor diesen und darum handle es auf eine solche barbarische Weise. Schwere Stoth. (Schl«».) Ueberall erfordern die Militärbudgets Summen, von denen sich vor zwanzig Iahren die kühnste Phantasie nichts hätte träumen lassen. Während die Bevölkerung und ihre EriverbSfähigkeit in arithmetischen Progressionen stieg, wuchs der Aufwand fi»r die Heere in geometrische» Progressionen. Im Durchschnitt sind die Staatssteuern in den meiste» Ländern unseres Kontinentes viermal so rasch gewachsen, als die Kopfzahl der Bevölkerung, und dabei jahraus jaljreiu an den europäischen Börsen Schulden über Schulden kre»rt. die zu wenigstens zwei Dritteln zur Deckung für die ungeheueren Heeresbedürfniffe bestimmt sind. Selbst in den griedensjahreu ist die Ziffer der offenen und maskirten Militär Anlehen nicht unter einhundertundfünfzig Millionen Gulden jährlich zu rechnen ^ ganz abgesehen davon, daß die Anlehen zu produktiven Zwecken entbehrlich geivesen wären, daß Eisenbahn- und Ehausseebauten au» den laufenden Steuer Erträgnissen bestritten «Verden konnten, ivenn die Militär-Erfordernisse nur einen mehr geringeren Raum in den Ausgabe - Etats beansprucht hätten. Die Zinsen der Anleihen lasten auf den Schultern der Steuerzahler. Die gewaltige Militärmacht wird für ihren Inhaber leicht zur Verführung, von dem schneidigen Instrumente Gebrauch zu machen. Die stete Sorg, vor Kriegen drückt ivie ein Alp auf Ackerbau. Handel und Gewerbe, denen überdies die jungen Arme entzogen werden. Der unermüdliche Fleiß der Völker, die Tag und Nacht im Schweiße ihres Angesichtes arbeiten, tausend und aber tausend Freuden entbehren, hat freilich immer neue Kapitalien angesammelt und diese in die großen Reservoirs geleitet; aber letztere werden durch die unablässigen Staatsanleihen derart ausgeschöpft, daß für fruchtbringende Unternehmungen nicht genügender Inhalt bleibt Der allgemeine Wohlstand schwindet dahin, und kaum ist eine Rettung zu erhoffen. Schon vor zwanzig Iahren berechneten Statistiker und Rational« Oekonomen. d»iß der Wohlstand Europas die hohe — damals »legen jetzt so niedrige — Militärlast nicht lange mehr tragen könnte. D.'s damals unmöglich Scheinende, die Verdoppelung der stehenden Heere, ist möglich ^Vörden; die Völker haben eist gelernt, was sie an Steuern leisten können. Mancher, der früher in die pessimistischen Prophezeiuagen einstimmte, hat mit freigebigster Hand bewilligt, ivas zu Militärzweckel gefordert wurde, und mitleidig die Achseln gezuckt über die „Unverbesserlichen", die fich nicht zu der Weisheit von der Produktivität der Militärkosten aufschwingen wollten. Natur- uni» ZNenschmleöen in der Sahara. Es gibt keinen Tod. Gerade der Tod ist ein kräftiger Schöpfungs-und Auf,rftkhungs-Prozei^. AuH die Wüste. ,n der gewöhnlichen Bor-ftellnaa das endlose, rahmenlose Blld des Todes, ist Leben und just sehr euergis^s Leben. Der tödtliche Samum, der giftige, glühende El»amfin-Stnrm, ganze Karavanen in kochenden Sandwolkas glühende Gestein, um den im vieltaufendjährigcn Kriege für ^nft nnd Erdeuleben gewonnenen Meeresboden in Weiden »d Viesen. >» Palmenhaine. Dattelparks, goldene Getreideivogen, Oliven-gäNeu. ^igentanmwälder mit Tausenden sprudelnder, umblühter. umled ter OneU-n z» erhebe«. Die quellenden Oasen greifen still und energisch »« sich. Mit Pflanzen und V仫s« stellt stch immer mehr Anziehung» «»d Anstedelnngskraft für Nasserdämpfe und Reilen ein. Wälver ßnd der wahre Aegengott. Wo sie verschwinden, werden Felder »nd Flnre» zu Wüsten, wo sie sich wieder einstkllen. kehren auch d»e tzerkr,ede»en Nymphen «nd Nizen zurück »nd mit ihnen fruhtschwan Aere Felder »nd dlumeuwogende Wiesen und zwischen ihnen ivohli ^e. Otde'Na«« Menschen. Die jetzt in der Luft fich spiegelnde Lüge der ,.WMfVer des Satans,- »le die Araber l^te Kimmnna nennen, van t^nelle« und Wiese» «nd Wäldern, «»d Städten und Meere» mlt ge-schwsllenen Seßeln — »ird einst z»r Wahrheit. Die Natnr kämpf! Nicht jedes Gift lvirkt schnell. DaS Gift, das durch den französischen Staatsstreich den europäischen Staatskörpern eiagestößt wurde, hat in diesen, durch vierzig Friedensjahre ausgeruhten, durch die nimmer rastende Thätig-keit der Völker vor dM Verkommen bewahrten Körpern anderthalb Jahrzehnte lang seine zerstörende Wirkung geübt. Jetzt aber bricht in Frankreich selbst, in fast alten europäischen Staaten, der allgemeine RolhKand herein, und noch ist nicht abzusehen, ob und wann daS einzige H ilmittel. das Ende des beivaffneteu Friedens und die Errichtung von Bolksheeren, angewendet werde. Vermischte Rachrichte«. (Republikanische Preßfreiheit.) Eine nordamerikanische Zeitung schreibt; „Jener ehrlose Dr. Blacki>urne, der zur Zeit der Rebellion durch Einfuhr verpesteter Lumpen alle Arten von Krankheiten in den nördlichen Theil der Vereinigten Äaaten einschleppen und durch Vergiftung des Wassers die Bevölkerung der Stadl Neiv-Äork hinmoeden wollte, sehnt sich nach den Bereinigten Staaten zurück und soll dem Vernehinen nach beabsichtigen, den Prästdente» u»n seine Begnadigung zu bitte». Bei der großen Vertvandschaft. die zivischen dem Präsidenten Johnson nnd den größten Verbrechern der Welt besteht, in Anbetracht des geheimnisvollen Zuges der Wahlverwandschaft, die Gleiches zum Gleichen hinzieht, steht zu erwarten, daß Präsident Johnson de» Dr. Blackbnrne begnadigen, zum Ehrenmanne machlN und in alle seine Bürg'rrechle wieder einsetzen ivird. In einem solche» FUle rathen lvir der Btvülkerunj. unter ivelcher Dr. Blackburne seinen Fuß zuerst lvieder auf den Bodea der Bereinigten Staaten setzt, ihn sofort und ohne Uinstände zu henken In solchem Falle ist das Lynchiiericht an sein m Platz. Es ist d »s einzige Mittel, durch daS ein Volk sich einem solchen Mil^ethater uud solch einem Pestgesch vür der Menschheit gegenüber Recht verschaffen kann." (R e ch t S l e b e».) In Berlin find im Jahr 1666: 150.000 Ehrenklagen und geringfi'igige Sachen beim Stadtgericht verhandelt worden; b i den Schiedsmännern (KriedenSrichteru) waren 7S98 Sachen anhängig, ivooon 37 durch Vergleich erledigt wurden. 3n den früheren Jahren betrug diese Zahl dopp lt so viel. Die kriegerischen Ereignisse deS vorigen Jahres scheinen demnach auch die Streitsucht erhöht zu haben ! (Dem Erfinder des Zündnadel-Gewehres) tvidmet die „Zukunft" folgende Nachrede: „Der alte Dreyse ist gestorben, der Schöpfer des Zündnadelgewehres. An Ehren nnd Würden reich, scheidet er. und gewißlich ist er der erste, aber auch letzte Schlossergeselle seines Herkommens, dein die Kreuz-Z itung einen Nachruf widinet, «vie er sonst nach dem Tarife ihres Herjens nur etwa einem General-Adjutanten eingeräumt wird. Und die Saat des Alten steht ringsum in üppiger Blüthe. Als Waisen, deren weitere Erziehung der dankbare Staat gerne übernehmen wird, hinterläßt er den gezogenen Mörser nnd die Amüsette. ^ ein Handkanönchei». Drüben in Frankreich weint ihin verstohlen, w-il illegitim, der ungerathene Sohu Eh^ssepot nach, in der Schweiz legt Amsler Milbank den Trauerflor an. Jenseits des Kanals, in Shoeburyneß aber durchschaudert die Panzerplatten eine stille Freude in der Hoffnung, daß sie nun endlich ihr Ezamen bestehen iverden, uud au der Donau blitzt das neue Schießpulver in Heller Freude auf. ivelches Oesterreich, um doch auch nach Kräften die Großmachtsmode mitzumachen, von dem Nitroglyzerin - Schiveden erhandelt hat. Und so »vandelt im stolzen Geleite all dee „Wunder", die er in ganz Europ» gelvcckt, drr Mann von SöMinerda jetzt den dunklen Weg. den seine Kunst so viele Tausende vor ihm wandeln gelehrt — als Prophet und Apostel deS neunzehnten Iahrhunder ts l" langsam, aber sicher und immer mächtiger und immer schneller für dieses Ziel. Die Luft, die jetzt am Tage gelblich grau von Unteu nach Oben und von Oben nach Unten glüht, die menschliche Blntivärme übersteigend, nin des Nachts plötzlich haltlos am Gestein «ad am leeren, kalten, sternen-fnnkelnden Hiinmel zur trockensten Ostvindkälte zusammenzusinken, gl icht dann T'g und Nacht durch deS Tages duftige Wärme und der Nächte blätterrauschende Kühlung aus und wärmt sich am grüne«, wurzelgefes-selten Sandhügel und kühlt sich zivischen den dächerieselnden. Thä lern derselben. Zu dem Kameele. dem vieltauseu^ährigen Träger aller Lasten und brennenden Mühsale dieses rnhelosen Wanderlebens der Wüste, gesellen iich das Pferd, die Knl». die wollige Heerde; und der kriegerische Räuber, hart wie lias Gestein seines Bodens, und der rastlos «»her ziehende Nomade, unstät tvie der im leiseste« Lüftchen hi«wOge«de Sa«d. werde« «arm und w ich und wohnlich unter mannigfaltigeren Vieth-schafts- und sozialen Berhältnissru auf ländergroßeu Oasea. die dann Millionen Menschen dauernd nähren, ivahreud sie jetzt oft Hnnderten kaum eine bald erschöpfte kärgliche Kost gewähren. Bebaute Felder «nd melkende Kühe geben de« festgelledelte« Bauer, das Pferd liefert de« Ritter, der fie regelmäßig besteuert, statt, wie jetzt, durch räuberische Ueberfäll-. Die umh rgetriebeue« Stämme «nd Aamilieu werdeu tu Dörfer« «nd Städten, in ivelchen sich regelmäßige IndnKrie uud zlvische'i denen sich umgrünte Handelsivege einfinden. Die „Gesellschaft" schichtet sich Es findet sich der Feudalismus eiu und endlich eiu eiserner Ritter, der die beritteaeu Steuereinnei»mer seiner Kollege« mit Hülfe bewaffneter Bauernjungen sich «nterivirft. „Ruhe «ud Ord««»A'' shafft uns als Monarch und Garantie „des BlühenS der Gewerbe" ge-fürchtet und g'ehrt »vird. biS Geiv^rb.' nnd Handel. Wissenschaften u«) Künste die Entdeckung machen, daß sie ohne Garantie viel besser blühe«. Oer vieltansendjährige einförmige, hier fromme, dort kannibalische PatriarchaliSmnS Afrikas wird einem historischen Leben »eiche». Barth. Overiveg. Richardson. Vogel. Magyar Lazlo. der eine schwarte Prinzessin heirathete. englische Dampfschiffe auf dem Keivara. Frankreich vom Nor-den. England. Holland nn» die „de»tsche Fremde«legio«" vom Süden s er und historische Völker «nd Interesse« vo« alle« Seite« a«s führe« ^ (Bürge kliche The) Da» ungarische Ministkrium hat de» Oesetzentwurf, betreffend die Einführung der büttli^rlichen Ehe zu Ende berathen und wird dens lben nächstens zur Veschlußfassung im Neichsta.^ vorlegen. (Die Salzburger A nst a lt für künstliche Fischzucht) ist nunmehr inmitten ihrer Thätigkeit. Bereit« hat sie über 66.000 Stück befruchteter Lachsfortllen Eier versandt und besindtn sich noch 30.000 Stück in de? Bedlütung. ebenso 150000 Stück Bastarde. S.ilblinge. Lachse und Forellen. Die Senduugen erstrecken sich in Oesterreich bis nach Gaiizien, außer Oesterreich meistentheils nach Preußen und den angrenjen« den Ländern. In volfswirthschastlicher Richtung verspricht man sich sehr gute Erfolge. Marburger Berichte. (Sichere Aufbewahrung) Anna Koroschetz. Hausbesitzerin in EamS hatte die löbliche Oeivohniieit, im K., slcn des Borhaujct ihre werthvollsten Gegenstände aufzubewahren, darunter ciuch ein Sparkasse Büchlein im Betrage von öv0fl. und 190 fl B.intnoten. Neulich wollte Fron Koroschetz bei der Sparkasse die Zinsen beheben; sie fand daS Büchlein im Kasten an seiner Stelle, erfuhr jedoch zu ihrem Schrecken, daß am 10. Auj^ust l. I. ohne ihr Wissen 250 fl. aus der Zparkass; zurückgezogen worden. Am nämlichen Tage machte sie die Entdeckung, vaß auch die '^aarjchast im Betrage von 190 fl. aus dem Kaslen verschwunden. tDieb stahl.) Fr«,» Ritai in GamS beherberj^te vor Kurzem eine Fremde, die ungefähr in dem Alter von fünfzi,^ Jahre stehen mochte und gar flehentlich ur.i ein Nichllager gebeten: am frühesten Morgen vxrljeß diese daS H.,us. nachdem sie naffe Wäsche im Werthe von 19 fl aus l>er Kufe gestohlen. (Sch a u l! ül) n e.) Die Operette: „Der Llebeszauber. oder: Päch» terin und Varbier" halte am Donnerstag einen glücklichen Erfolg. Das Haus war in allen Atäumcn gut besetzt. Herr Urban (Peter) lang mit warmer Empfindung, grau von Bert.ilan (Röschen) war auSge^nchnet. wie immer. ^)err Guvar (Kratz r), zu dessen Bortheile die Operette gegeben wnrd,. muß künftig sich vor d.m Fehler hüten, den Barbier in so grellen Farben darzustellen Den meisten Anklang fanden die Bor träge: „Wenn ich die Geliebte seh?" (Herr Urban). „öS ist doch die Liebe" (Frau von Bertalan). „Ach lmmer! Tag und Nacht" (H rr Urban. Frau von Bertalan), „In späten Tagen" (Herr Urban. Frau von Bertalan, Herr Suvar. (Die Wahlbesprechung am Freitag) wurde vom Ob-mann des Wahlansschuffes. Herrn Bancalari um 8V4 Uhr Abends eröffnet. Herr Dr. Matthäus Reiser trat als Stimmeuwerber auf und ertlärtc in tiner kurzen Ansprache, daß er zur deutschen, freisinnigen Partei, zu den Vegnern des Konkordats gehöre. Herr Baron Rast gab Ausschluß, warum Herr Dr Reiser vou der Gemeindivertrelung zum Abgeordneten vorgeschlagen worden. Der Semeindeausschuß habe reiflich erwogen, wer die Interessen der Stadt Marburg im Landtage vertreten soll und habe stch dahin geeinigt, dem Borredner das Vertrauen zu schenken. aiS dem Mauue, der im Geiste des leider erkrankten Bürgermeisters. Herrn An-dreas Tappeiner fortfahren würde. — Herr Dr. Radei fra,tte Herrn Dr. Reiser, wie er sich benehmen würde, falls die Aenderung der Wahlord «ung zur Sprache käm'; ob er nicht der Meinung sei, daß die Zahl der Landtagsabgeordneten des Unterlandes vermehrt werden soll, da dieses offenbar zu wenig Vertreter habe. Herr Dr. Reiser autwortete. er sei mcht für die Vermehrung ; auf die Frage des Herrn Dr. Radei Warum?" entgegnete Herr Dr. Reiser: „Aus nationalen Gründen!" Weiter ließ Herr Dr. Reiser auf diese Frage stch nicht ein. da er nicht hergekommen, um eine Prüfung abzulegen. — Herr Friedrich Brandstätter erklärte, daß die Landtaj^S Wahlordnung nicht genüge, daß es Pflicht des Marburger Abgeordneten sei. für vie Aenderung derselben einzustehen und namentlich besondere Vertreter deS Ackerbaues zu fordern, so lang eS nicht Acker-bau-Kammera gebe. Die Vertreter der Landgemeinden könnten leicht ver-mehrt werden, falls man die Trobgrundbesitzer. die nicht in der Gemeinde wohnen, ausscheide. Hrrr Brandstätter sprach ferner über die Rothwen-digkeit. politische Vereine zu bilden; eS müsse hier ein solcher gegründet werden, der nicht allein die Stadt, sondern auch den Bezirk umfaßt. Herr SektionSingenieur Zelinka stellte an den Redner die Frage, ob nach der Einsührung der allgemeinen Wehrpflicht die Offiziersdiencr noch fortbestehen sollen — ob ein Abgeordneter, der zu einem Regierungsbeamtea ernannt worden, seine Stelle nicht niederlegen müffe? Herr Brandstätter erklärte: die OffizierSdiener seien überflüßig — wer als Vertreter ein Regiei^ungsamt annehme, habe seine Wähler zu befragen. — Herr Dr. Mnlle sprach über das Mißverhältniß in der Vertretung der Gruppen — über allgemeine Wehrpflicht und militärische Bildungsanstalten — über die Unfruchtbarkeit unserer Gesetzgebung auf landschaftliche Gebiete. Herr Karl Reuter fragte, ob Herr Dr. Mulle für die Freigebung der Advokatnr stimme. lvaS bejaht wurde: der Staat habe jedoch Bedingungen aufzustellen für die Befähigung; solche Bedingungen seien: Studien und praktische Erfahrung. ^ Herr Beandstätter hielt eine Rede über den Zusammenhang der mililärischcn BildungSanstalten mit der allgemeinen Wehrpflicht. Herr Untersuchungsrichter Schwarzenberg fragte den Stim-menwerber über seine Ansicht in Betreff der Militärgerichtsbarkeit und ivar mit der Ant ookt b friedigt, daß ein Ausnahmszustand nicht verthei-digt iverden könne. ^Probewahl.) Nach Beendigung der Wahlbesprechung am 13. d. M. wurde zur Pcobewahl geschritten: von 156 Stimmen e hielt Herr Brandstätter 112. Herr Dr. Reiier 28. Herr Dr. Mulle 16. attdtagSivah l.) Die Zahl der Stimmberechtigten in Mar-birrg beltmft sich auf 587; von diesen b-^theiligten stch gestern an der Wahl des Landtagsabgeordneten 321: Herr Brandstätter erhielt 181. Herr Dr. Mulle 135, Herr Dr. Reiser 5 Stiminen. Herr Dr. Reiser ivar übrigens schon iior der Wahl zu Gunsten deS Herrn Dr. Mulle zurilckgetreten. (Erne n n n n g.) Der Flnanzproknrat'r und Minifterialrath. H.rr Dr. Hermann Ritter von Gödel ist zum Hofrath und Prokurator in Wien befördert lvorden. (Bereinslebe n.) Nach der Probewahl, die am Freitag vorge-nommen worden, brachte Herr Professor Rieck die Glündung eineS poli-tischen Vereins in Anregung und wurde beschloffen, der Wahlausschuß ha'^e sich durch vier neue Mitglieder zu Verstärken und die Vorarbeiten zu b.!org»« t» V»»lt» A»» gerichtlich angeklagt wvrdeu. Die Botschaft des norda«eri?a«ische« VrSftdente» behandelt vorzüglich die SteUgeftaltung des Tüdens und das Stimmrecht der ^^Akr. Iphuso» die Lage derselbe« z» verdeffer», hält aber ^e «usdehnAng der Wahl-Zreiheit ^r gefAhrlich. Der heimliche Kkla»e»ha«del h«t gänzlich ««fgehsrt. die Geschichte ia das Innere Afrikas ei«, das dafür reichliche Schätze seines dtißen. befruchteten Iunern nach allen Seiten autströmen wird. Die Sahara selbst bietet für die Arbeit der Kultur ztvei große ent-gegengesetzte Bölkerstämme. die Tibbuhs und die Tuariks. Sie wohnen nicht. Erstere ziehen mit ihren Hütten und Heerden von Oase zu Oase, «m so aus Tausenden von Meilen mühsam zusammenzusuchen, was bei uns eine einzige Quadratmeile reichlicher und dauernd liefert. Letztere stiegen aus graziösen, leichten Moharikameelen mit dem Sturme um die Ivette über Ebenen, um die darüber hinjiehenden Karavanen und Tibbuhs zu besteuern. Der Ritter. Räuber und Krieger und der Schäfer — ganz vortreffliche Materialien und Geg,nsätze für Kultur und Zivilisation. Freilich aucl^ eine Aufgabe, die wilde Poeste dieser schrankenlosen Lebens-Welse i> die Prosa von Polizeibezirken zu feffela. Der Beduine und Tuarik htiben keinen Halt in Ebenen, die z. V. zwischen dem soften und 28sten Grade nördlicher Bleite. als in einer Ausdehnung von 120 geographische» Meilen dem Auge nicht den geringsten Gegenstand bieten, an weichen es stch halten könnte. Er bricht sein Zelt nb. das die grauen vorher ausschlugen, ladet et aufs Kameel. packt eine Bratpfanne und vier Ziegenfellschtäuche. mit Waffer. mit zivei Sorten Mehl und mit Datteln gefüllt, dazu, fällt mit Familie und Kameel auf den Boden, bittet Allah um Naffer. Futter fürt Kameel. friedliche Begegnung mit Menschen und »m den richtigen Weg und ist so reise-fertig für jede Sntfernnng, auf Allah, aber noch mehr auf d^s Kompaß-latent seines lieben Thieres vertrauend, dem er von Oben her etivas vor-spielt, dem er Märchen erzählt, wenn er neben ihm in teffen Schatten lvandelt. von den Palmen und Ouellen der Heimath. die sie stnden iverden. von dlöetenden Heerde« und lachenden Kinderu. Dos Kameel wendet seinen kleiurn Kopf öfter nich der Schattenseite und blickt den Plan-dernden mit verständigen, frendeglänzeuden Augen an. als verstände und suhlte?s Alles Wort für Wott. Und wer kann es dem Plaudernden Verdenken, daß er an den Menschenverstand nnd dat dankbare Herz seines ThiereS glaubt 7 Die Bewohner der Sahara find Beduinen. Araber. Kinder der alten Berber i« Verschiedenen Farben vom Negerschn»arz bis znr Weißheit des Europäers (da wo die Sonne die Haut nicht schmorrt) und in den man-nigfaltigsten Stammes. vielleicht auch Raten-Unterschieden. Alvischen Mnrzuk und dem Tsadsee umhernomadisirend findet man die schönen, friedlichen Tibbuhs. hoch und schlank, voller Anmuth. Grazie und Würde besondert in grauen und Mädchen, mit lockigem, fließendem Haar, feingemeißelt, wie klaffische Sknlpturen der Griechen in aller Gliederung. Kinder nnd Mädchen sich mit Ziegen neckend oder m,t über-müthigen. spielerigen Kameet-Kätbern umherjagend, im Schatten lvieder-kauender Dromedare lagernd. Hirse säend, emtend und kochend und Hirsebrei effend. manchmal glänzend braun und glühend wie Adendroth. danit dunkelbraun, dann ties äthiopisch schivarz und negerartig; hier friedlich angesiedelt auf einige Wochen, dort in malerischen Gruppeu auf Kameelen. zwischen Schafen und Ziegen über glatte, heiße Ebenen nach einer neuen Heimath lechzend; hier auf der Lauer und Iag»^ nach Gazellen und Straußen, um für Haut. Geweihe ui»d Fleisch der ersteren und die kostbaren Federn lstzterer von vorüberziehenden Karavanen Pferde und Schnellkameele (Moharis oder Mochers). KleidungS- und Pntzstoffe einzutauschen. Die klaffischcu Vronzestatnen der Tibbuh-Mädchen putzen sich gern, aber viel einfacher und antiker, als die eingeschnürten und aufgel'onnerten Schönen uilserer Gegenden. Ihr Gewand besteht aut einem leichte», falbigen Slück Zeug, das nach Belieben und Haltung um den nackten störper flattert. Alle übrige Kleidung fehlt eben so. ivie an antiken Statuen, und auch der bei allem ireiblichen Geschlechte umntbehrliche Ptttz beschränkt stch größtentheils auf einen ehernen oder silbernen breiten Ring über den Knöcheln. Wohlhabendere (und es gibt in befferen Ge-genden der libyschen Wüste Tibbiib Familien mit 5Ä)0 Stück Vieh und mehr) fügen dazu Ringe um den Oberarm und das Handgelenk und große, oft doppelte Ohrringe, außerdem Schmuck im Haargeffecht. der oft aus Silber besteht und dann herrlich kontrastirt zu dem Glänze des schlvarzen Haart und der strahlenden, dunkeln Augen. (Schluß folgt.) Geschäftsberichte. Marburg, 14. Dezeazb. (wochenmartttbericht.) Weizeu fl. 6.Sb, Korn ft. 4.Z<». «erste fl. 0.—, Hafer st Z.—. Kuturuß si. ».SS, Heiden fl. 8.^, Hirsebrei» fl. ü.so, ErdSpfel fl. I.SS pr. Netzen. Rindfleisch 24 tr., Kalbfleisch 26 tr., Schwein-fleisch luna S«tr. pr. Pfund. Holz, hart L0" fl. 3.ö0, IS« fl. S.LS, detto weich 30" fl. ö.—, Is- fl. 8.60 pr. Klafter. Holzkohlen hart fl. 0.40, «eich fl. 0.80 pr. Netzen. Hen fl. 1.80, Stroh, Sager. fl. 1.10, Stteu- fl. 0.30 pr. «entner._ Die Ha«dlung von Scheikl und KlauS in Marburg erlaubt fich bei Herannahen von Weihnachten und Reujahr auf ihr großes HerreuNeiderlager besonders aufmerksam zu machen. Es find diese Artikel bei günstiger Witterung stets zahlreich vor dem Lokale ausgehängt und ift jedes einzelne Stück mit Preiszette» versehen. Unpartheiische Sachkenner müffeu diese Preise, welche sich nur bei kvmptanter Bezahlung verstehen, staunend billig nennen. ^ Augleich empfiehlt obige Handlung: Herrenwäsche, Stoffe, die fich für Herrenkleider. Damenmäntel ?e. bestens eigne»; dann Barchente »u 20 kr., Tanns zu 14 kr., Nanking zu 24 kr., Orleans zu öS kr., Echirding zu 27 kr., Croise zu 27 kr. nebst verschiedenen andere» Artikeln. — Das Lager von Pelzwerk ist noch ^s Jänner vorräthig. Zu der Filiale der ?Ilotvxr»vkie ransiviiii« von i8. VvHimsnn in Marburg (öUchl's Harten-Salon) finden die Aufnahmen jeden (474 und von v bis 4 Uhr bei jeder Witterung statt._ klr Lrust» mlä I ist bei Gefertigtem stets ftischer und echter von ausgezeichneter Güte, das Fläschchen zu 60 kr. zu haben Da nnn wohl bei jedem nur halbwegs Gebildeten die Kenntniß vorausgesedt werden darf, daß nur der eehte «nd «nverfSlschte MalAextruuu« 1 OuvOrtukO. 2. tür öasg von I^övs. 3. von kür (?vll0 mit (IlkvierdvKleitull^. 4. V^ViG?ptt0O. ö. ^Gtt au» LuISvottG» tiir Sopran unä Lass. e. vis »»od RG0l»»r. i-säietit von ttvinv. 7. DG? Im l^ivä von ^arsodner. 8 _ »ichtig str M HMM«» W find die k. t. aussch. priv. (6S4U ? Vreppenrost-Apparats ^ »7stir jede Bittmg Sparherde, Oese« »ud soostiie Feaerxgz V von ^ K.«t» ? ^t« Gnsthofe ^zn« gslbenen Lßven" t« der KärntnervOrstadt,^. ^ wo auch ein Sparherd und Ofen zur Besichtigt^ stkht.^__M Ein photographischer Apparat für Vifitkarten, Kabinets- und Landschafts Aufnahmen, nebst allen Uten filien und Chemikalien, sowie Auslagen und Hintergrund ist billig zu verkaufen. Wo, sagt die Expedition dieses Blattes^_ (698 13 Startin spSt gtltst»« ISS7N Piiktrer Eigeabauw'Mt find »« v-rtaus»«. Nähen i» d« »««zlei d«» t. ». Rotar« L«dwig »itterl._^ Kundmachung. (S8l Mi« g»««i«d«i»tlich»r v«willig»«g wird v»« S«ttt der »«waltttrSg«' dn d« Uang»«ei»d«» St- Matti» bei «»r«derq «ignitbümlicl,«, S«>l-«» der Dra> «» d»r beftebeud«» Brjirkeftraße »«ch Marburg i» der Eemeinde !^bertävbling nächst öcndors hiemit bekannt gemacht, dap die Nutzung der Seilüberfuhr wie bisher wieder vom 1. Jänner 1868 anf S Jahre, daher bis letzten Dezember 1870 in öffentlicher Ver-steigerung in PaeIi>8- «Iii vmpLsklt ^osef 8ekluiÄ, 8t»Üt, SorrsussUAio Rr. US, vL»-t>vi> ä«u Vn5s seil» v<»dl»i»ortirtv> vnrnnti» 1 ^»dr. Sei uuä ?«niU1»INw«Q K /ndr«.^WM Virsirt« VsrbioäuvUSv mit üoi» vritou Vdr«Q-k'»briIreo m ü»r LoI»Hr»i» wkolieQ v» mir möItiol», killiDsvt uaä rvvl vOrir»uk»v »a IrÜnvOi». /«hrstltitthtit »it ßMssstita, 4ßtzigt>, btßumt« Wat» ist vs» htute an t« D«e»p««m>Z»sttt>t«-«««Pt,ir ,i> billigst fest-zesttzttm Prei« dem ?. Publikum zur gestillt. (6S4 Marburg am 10. Dezember 1SS7. »««am »«Iml»». Inflituts-Snhaber. ApooloUv^ irkunßx 60» v<8»vln«^ von Dr. I.«. Popp, prakt. Zahnarzt in Wien, dargestellt von Dr. 3. Sanel. prakt. Nrzß,t. Vvror«lnot »uk öor k. k. «linik nu HVioii von öen »«reen 0e. ?rok. vppolnor, Itvvt. ßlnKN., k. »kok». Nosrntk, vr. von I^IvtninOki, vr. vrnat», Vr. kolloe eto. «s tliont nur izmnisunßs «ler Stkno üdorknupt.^ Ss löst durch feine chemischen Eigenschaften den Schleim zwischen und auf den Zähne». Besonders zu empfehlen ist dessen Gebranch nach der Mahlzeit, weil die zwischen de» Zähnen zurückgebliebenen Fleischthellchen durch ihren Ueber-gang in zäulniß die Substanz der Zähne bedrohen u»,d einen üblen Geruch au» dem Munde verbreiten . . lZolbst in 6oajvoiIon I'KIlon, ^vo dorvU« 6oe ^sioutsio «loo UÜknulMKorn l^Itnnt, ^virel on mit Vortl>otl UilI0H^onelSk, mtlom ON i^or Lrlitrtuvs ontASLoa nrdoi'lot. Denn ift auch nur der kleinste Punkt eines Zahnes abgesprungen, so wird der so entblsßte Zahn bald vom Beinfratze ergriffen, geht zu Grunde und steckt die ^snnden an. »» Kidt äon Lii^lZnoa ikro noköo« unti^rlioko rnrbo vioaer, indem es jeden fremdartigen Ueberzug chemisch zersetzt und abspült. Sokr nutndnnD^eock de^Rkrt o» oiok in ltoinorknltun» künit» Uolivr Ätkno. Es erhält dieselben in ihrer ursprünglichen Farbe, in ihrem Glänze, verhüthet den Ansatz des Weinsteines, sowie es selbe vor jedem üblen Geruch bewahrt. . ^ . . L» dsnok^vioktiAt niolit nur 6je lSolimornsn, Hvoloao nonlo una branckizo 5S»l,no mit >i«l» brinUvo, «onckorn tkut 60« NkoitorON vm» nivkKroifon cko» Ilodsl» Lii»l»»It. Ebenso bewährt fich das Anatherin-Mundwaffer auch ss0Uoa rikil» ni>» im Lnkitlivinobo unel nl» ein «iokoron unck vorlNnnsiokO» Mo-» »ünsliKUNANmittel l»oi lSekmvrnen von koklon Lüknvn, »o«fiO koi ekoumntisokon Änkanokmornon. vn» ^a»tkOrio»Zt«ailvn»nor »tiUt loioi»t, »iolioe uuck oltno ^NNR mnn issRonck oino vnvl>tItoiliIo VOlIo »u defüroktoi, knt, ckon Sokworn in 6or kürnonten L«t. Ueberaus schätzenswerth ist das «natherin-Mundwasser in ürknltuoA cko» HVokI^eruvk» 6e« ^tkomn »o^ie io vlobunss unck kntfornunL wi nol»v»«»iA0« L»dn-il«n«s»«. Wird das «natherin-Mundwasser kaum vier Wochen vorschrtsts-mäjig angewendet, so verschwindet die Blässe des kranken Zahnfleisches und macht einer gefällteren Rosenrsthe Platz. ... . . «bon»o trolkenä ^üket »iok ilnn ^nntborm-SInnöivn-ner ldoi looltse »it»«nilsi» ÄRboon, »inew Vekel, nu elom »0 violo Al^ro» z»l»uI6»o NU loickeo oNoUon, so wie auch, weun im vorgerückten Alter ein Schwinden des Zahnfieisches eintritt. ..... Lin »iokoron Slittol iot cknn ^m»tkorin-Mun6VVN»«or odonknllo l^oi loiokt I»lutonckom LLndnlIoinol». Die Ursache hiervon liegt tu der Schwäche der Zahngefä»-. Ä» diesem Zalle ift eine steif« Zahnbüefte sogar erforderlich, da sie daß Zahnfieisch seavifieirt, wodnrch neue Thätig-keit hervorgerufen wird. *) Zu haben t in Marburg bei Herru Koncoloti, Apotheker nnd in CR>ch»an'ß Kunsthandlung; in Cilli bei Herrn «ßper nnd in in Vs»>tz«ch'l Apotheke. _____ Täglich frische Treber den Startin zu 4 fl. SV kr. K75) Th. Götz» Brauhau«. Eisenbahn-Fahrordnung fiir Marburg. X-ch Wie«: Aach trieft: Abs«tzrt: « Uhr SS vtin Früh. Abfahrt: 8 M 14 »i». SA»- 7 Nhr S «in Abends. 8 Uhe 4S «,». Abends, »ach Villa ch: Adfahrt: S Uhr Frilh. Die gemischten Siize verkehre« täglich i« »«4 Abfahrt: 1Z Nhr »4 Äin. vkittags. Abfahrt: 1 Utze S? Mi». Mittaßs. »«anwartlicher Aedaktenr: Franz viesthaler. Ht ». St. O. Drnck »»d »ertaß v— Ndnard Sanschitz in «aeb«r».