Deutsche Macht (Irüyer „Gillier Zeitung"). Mfetal |f»ti t"«rrti| aa» «aala, «n> taflet fit. ,I, afrn e,!I»iccheA»n «»«all. Batnil eil «tjairti Jalttate fli «min Blatt alt MntnUti taHBnuvtMMam Mh-ai) lilIuM tu. Mtlactlai t alt «uHo&ou kl « aa aal »,» »—U 0»« In- tat »—« Ui Rochaiiltagl. — Ktclaaatiaatt »otuftri. — SRonafctiHtt »«de» alAt — Uaoaymt £aftnkitittea Richt brrUtflUJti««. Rr. 32. Cilli, Donnerstag bcn 22. April 1886. XI. Jahrgang. Die gsmease» und der Deutsche Klub. Seit einiger Zeit sendet die clericale Presse oller Grönländer ihre Pseile mit Vorliebe ge< zen den Deutschen Club, den sie aller möglichen und unmöglichen Pläne beschuldigt, den sie der grausigsten Umsturzideen zeiht und von welchem Blatt für Blatt die Fabel erzählt, daß derselbe in seiner Mehrzahl aus wirklichen und »ahrhaftigen — Juden besteht. Und da die Mehrzahl dieser wackeren Blätter und Blättlein ausgesprochen oder stillschweigend unter dem Schlagworte „Liebet die Wahrheit" arbeitet, so giebt dieser Umstand allein hinlängliche Aus-klarung über das Quantum ehrlichen und wahr» hastigen Sinnes, welcher in ihren Spalten zu sindea ist. Wie kommt es nun, daß gerade der Deutsche Club sich die besondere Ungnade der Clericalen zugezogen hat, da selbige doch jeder-zeit behaupten, sie ständen nichl so sehr gegen nationale deutsche Gesinnung, als sie vielmehr den „Börsenliberalismus" der engeren Linken sammt allen seinen Anhängseln bekämpften? Die Antwort geht dahin, daß e« eben mit der angeblichen Sympathie für mußvolle national-deutsche Bestrebungen bei den Clericalen nicht allzuweit her ist. Die klügeren Clericalen fürchten kaum etwas mehr als das Erwachen deutschen Bewußtseins in unserer bäuerlichen Bevölkerung, denn wenn einmal diese Stunde schlagen wird, dann steht auch das Ende cleri-caler Herrlichkeit in nächster Nähe. Und die Herrschaft. welche sie unter der machtvollen Einwirkung des Nationalbewußtseins verlieren, «erden sie auch nie und nimmer zurückgewinnen. Breite Volksmassen können ihre politische Meinung ändern, sie können heute liberal und morgen konservativ sein, «in solcher Umschwung vollzieht sich mitunter überraschend schnell. — Die Dauer des Gebens. Es war im Anfange. Da» Leben stieg herab »nd that die ersten Schritte auf der Erde. Und wo es ging, da regten sich Gestalten und er-ivriterlen ihr Dasein unter der Füll« der ihnen zuströmenden Kraft. Es wurden Pflanzen, Thier« und Menschen. Keines von ihnen kannte die Vergänglichkeit. Was jede» einmal geworden, das blieb es; sie wußten nichts vom Sterben. Nachdem aber der Zeiten eine lange Reihe vollendet war, wurde «s dem Geschöpfe bange in dem wechsellosen Einerlei. Es »rat hin zum Throne des Ewigen und Nagte. Der Bater der Dinge sah ernsten Auges auf seine Creatur und sprach: „Als ich Dir das Geschenk deS unver-gänzlichen Sein» verlieh, da wußte ich, daß Tu die Schauer der Ewigkeit, welche Dich jetzt schon umfangen, nicht ertragen werdest. Tu hast sie nach meinem Ratdschluss« kennen gelernt und in Hinkunft sei das Leben denselben Gesetzen unlerivorjen, welche das All beherrschen, Ewig« keit frommt dem Geschöpfe nicht. Du hast er» fahren und sollst lernen. Sieh' hin!" . . Au« dem Dunkel der Welt trat der Tod. Der Ewig« aber nahm dessen Hand und legte sie in di« des Lebens. „Also sei Dein Wunsch erfüllt. Was dieses schafft, wird jener wieder fäll.«; was jener fällt, wird dieses wieder erwecken. ■in solchem Wechsel des Werdens und Vergehens Aber ein Volk, welches aus der Tiefe der nationalen Gleichgültigkeit zum vollen natio-nalen Bewußtsein emporg«stiegen ist, bleibt auch auf der einmal gewonnenen Höh«, eS sinkt nicht mehr zurück, keine Gewalt und keine List und keine Ueberredung kann ihm nehmen, waS es sich schwer errungen. Gewiß werden noch Jahre und Jahre dahingehen, bis diese Entwickelung in unserer alpenländischen deutschen Bauern-schaft größere Wirkungen nach Außen hervor-bringt. Aber so weitbl ckend sind unsere Cleri-caleu immerhin, um über die nächst«,, Jahre hinaus in die Zukunft zu sehen und sich die Folgen zu vergegenwärtigen, welche der natio-nalc Gedanke hervorrufen kann. Daher die Hetze gegen den Deutschen Club als den ge-jährlichen Träger diese« Gedankens. Außerdem sind es aber die Männer de« Deutschen Club«, welche den Herren Clericalen in Anträgen zu Gunsten des Bauernstandes eine sehr gefährliche Concurrenz bereiten. ES kann der alten Verfassungspartei der Borwurf nicht erspart bleiben, daß si« der Leiden deS kleinen LandinanneS vergaß und dadurch der clericalen Partei die gierig ergriffene Gelegen-heil bot, sich auf die Schutzpatronin veS Bauern hinauszuspielen, und auf diese Potronschaft ein förmliche« Privilegium zu erwerben. Diese clericale Fürsorge für den Bauernstand ist zwar nur auf dem Papier, man tonnte äuß'rst wenig Ernst darin entdecken, aber einem großen Theile der Bauernschaft, der sich sonst nirgends be-achtet fand, genügte auch diese platonisch« Lieb« für'S Erste. Der Deutsch« Club hat nun in dieses ge-müthliche Stillleben einen grausamen Mißton gebracht, indem er den clericalen Volkssreunden den Spaß verdarb, ohne sonderlich« Mühe, ohne irirNichen Ernst und ohne gründliche Prüfung der Verhältnisse den ausschließlich prioilegirten soll sich di« Creatur verjüngen von einer zu der anderen: Aus dem Tode soll daS Leben sprießen. Das Bleibende bin ich allein." Die Fab«l spricht wie ein Kind und d«nkt wie ein Weiser. Lächelnd stellt sie alle Natur-gesetzt auf den Kopf, wenn sie nur dabei den tiefer liegenden Gedanken zur Geltung bringt. Mit der Kraf« einer vieltaufendjährigen Erfahrung ist unser Glaube an die Unzertrennlichkeit von Leden und Tod ausgestattet. Di« Fabtl kehrt sich nicht daran. In naiver Unschuld behauptet sie trotz aller Erfahrung : der Tod war urfprüng-lich keine Mitgift des Lebens, sondern hat sich erst im Laufe der Zeit«n «tngestellt; er gehört nicht zur Natur deS Lebens. Seltsamer Weise hat die Einfalt des kindlichen Gemüthes schon manchesmal einen Zipfel von der Hülle geho-ben, unter der sich die Wahrheit verborgen hält. E« sind in den letzten Jahren ernste Be-trachtungen darüber angtstellt worden, ob der natürlich« Tod bei allen lebenden Wesen ge-meinsam sei, oder ob eS unter diesen nicht auch solche gebe, welchen die Eigenschaft der Unsterb-lichkeit zu Theil geworden. Und jetzt koiiimt das Wunder! Dies« Un-tersuchungen geben der Fabel Recht und den Schlüssen aus einer vieltaufendjährigen Erfah-rung Unrecht. Sie lehren wirklich, daß eS so merkwürdig« Geschöpf« g«b«, deren Leden, so« fern eS nicht durch Zufall zerstört werde, au« Schutzengel der Bauern darzustellen. Seine Mit-glieder find bereits mit werthvollen Anträgen vor das HauZ hingetreien, sie lassen keine Gelegen-heit vorübergehen, um im Parlamente anregend zu Gunsten deSLandmannes zu sprechen. daSJnteress« für denselben zu erwecken und wach zu erhalt«». DaS verstimmt begrkiflicher Weise in der RechtS-partei und im Liechtenstein'schen Centrum, wo man von einer dunkeln Ahnung erfaßt wird, daß man künftig mit wohlwollenden Redens-arten, wie z. B. daß der Bauer „sozusagen auch ein Mensch fei." nicht weit kommen wird. Man wird nicht irren, wenn man annimmt, daß hierin der eigentliche Grund zur Feind-schaft wider den Deutschen Club liege, und daß die anderweitigen Anlässe, welche benützt wer-den, »m am denselbeu loszuschlagen, eben nicht« anderes sind al« — äußere Anlässe. D«r Deutsche Club aber kann damit ganz zufrieden srin. denn der Haß d«r Clericalen wider ihn beweist nur, daß er gefürchtet wird. Auf di« Liebe der Clericalen haben die Mitglied«? und Anhänger de« Deutschen Club« wohl niemal« gerechnet. politische Mndschau. sAbgeordnetenhauS.) Die Abftim-mung über die Landsturmvorlage gestaltete sich sehr interrssant. Di« Recht« stimmt« g«schlofs«n für, der D «u t s ch « C l u b g « g « n da« Ge-setz ; der Deuts ch-ö st«rre, chisch « Club spaltet« sich. Di« Großgrundbesitzer und einig« mährische und oberösterreichische Abge-ordnete stimmten für, die deutschbohmischen und steirischen gegen da« Gesetz. Der Tren-tino Club hatte sich absentirt. Boa den her-vorragenden Abgeordneten de« deutschösterr«ichi-scheu Clubs stimmten mit derMajori« . .____ ___. i in ihm selbst gelegenen Ursachen niemals ab-sterbe, sondern thatsächlich ein unveräußerliche« Recht auf «in« ewige Dauer besitze. Und das sind alle diejenigen Geschöpfe, deren Leib au« einer einzigen Zelle besteht, di« sich durch Thei-lung (nicht auf geschlechtlichem Wege) fort» pflanzen und im Gegensatze zu den höheren Thieren—Urthiere od«r Protozoen genannt w«r-d«n. Was ist'S aber mit den höheren Thieren ? Die haben sich den Tod im Lause der Ertt-wicklung erworben, al« eine sehr vortheilhafte Einrichtung, da eine unbegrenzte Dauer de« Individuum« für sie ein ganz unzweckmäßiger Luxus wäre. Den Einzelnen allein, von welchem die Amoeben, einige Algen und Jnfu-sorien genannt sein sollen, sind die Bedingungen zur Unsterblichkeit erhalten geblieben. Sobald wir aber jene Ausnahmsgeschöpfe ausgeschlossen haben, befinden wir un« wieder auf einem Geliete, in welchem d«r Satz wieder feine volle Kraft gewinnt und die Festigkeit eine« Axioms annimmt. Nicht nur, daß all« höheren Thier« unausbleiblich dem Tode ver-fallen sind, sondern für die Natur scheint da« eine so wichtige Angelegenheit zu sein, daß sie sogar für jede Art drr Thiere eine besondere Altersgrenze festgesetzt hat. Eine Mau« erreicht niemals das Alter eines Elefanten und ein Krebs niemals das eines Pferdes. Das erscheint unS auch gar nicht wunderbar, da ja auch die 2 tät: Chlumecky. Kübeck, Scharschmib. Eduard Eueß, TomaSzczuck und Wurmbrand; gegen da» Gesetz stimmten auch Dr. Herbst. Schönerer und T ü r k. Durch diese Ab-stimmung des d«utschöst«rreichischen Clubs zeigt sich eine Zerfabrenheit der Partei, welche ein geeinigtes Vorgehen de« deulsch-österreichischen Clubs kaum mehr erwarten läßt. Wenn diese parlamentarische Fraction in den hochwichtigsten Fragen nicht einig ist, dann hat sie damit über sich selbst das Todeöurthril gesprochen. ES gelangte auch der Bericht des volkS-wirthschaftlichen Ausschusses über die von den Großwächten zu übernehmende Garantie für die egypiischc Anleihe von neun Millionen Psund Sterling auf die Tagesordnung. Die Convention wurde angenommen. Die Abgeordnete» Dr. v. D e r s ch a t t a und Genossen richteten an den ^LandeSver-theidigungSminister die Anfrage, welche Um-stände ihn veranlaßt haben, daS dem Wehr-ausschusse gegebene Versprechen bezüglich der Vorlage eines Geietze« über die Art der Ver-sorgung der hilfsbedürftigen Witwen und Waisen von Gagisten und der Mannschaft dcS ste-henden HeereS, der Landwehr und endlich des Landsturmes bisher nicht einzulösen, und welche Hindernisse überhaupt der Einbringung eines solchen Gesetzes noch im Wege stehen. Hierauf vertagte sich daS HauS bis zum 5. Mai l. I. DaS Herrenhaus hat daS Budget pro 1886 bereits genehmigt und ist in die Be-rathung deS LandsturmgesetzeS eingetreten. [Eine russische Stimme über das oft erreicht sche Landstnrmge-s e tz.] Dem mißtrauisch » Artikel der „PeierSburgSki Wjedoniosti" betreffs dcS im österreichischen ReichSrath verhandelten Land-sturmgefttzes folgte nun ein zweiter Artikel, welcher betont, die Rede des Lindesver-theidigurigSministerS bestätige, daß man eS uiehr mit chauvinistischen, als mit eigentlichen Kriegs-maßregeln zu thun habe. Jedenfalls vermehre die befreundete Monarchie eiligst ihre Kriegs-stärke. In Wien scheine man Wichtiges und Plötzliches in so kurzer Zeit zu erwarten, daß man die sonst üblichen internationalen Höflich« leiten ganz außer Acht lasse. Nur ein großer Optimist könne in dieser Art deS Vorgeheus etwas Anderes als eine Herausforderung er-blicken, ja eS fei sogar als ein deutliches Syinp-tom, daß der Krieg nahe sei. Dasselbe Blatt sieht in dem bevorstehenden Empfang der türkischen Gesandtschaft in Krim ein hochwichtiges Ereigniß. Fortan würde wahrscheinlich eine ge-eignete« Politik, wie bisher, zum Schutze des Oriertfriedens eingeschlagen werden und die Größenunterschiede entsprechende sind. Allein sehen wir nur zu! DaS Pferd wird etwa vierzig Jahre alt, aber auch Katze und Kröte. Der Krebs, der nicht den hundertsten Theil vom Ge-wichte deS Schweines hat, erreicht doch wie dieses das Alter von zwanzig Jahren, der Riese unter den Landthieren, der Elephant, hat mit seinem Alter von zweihundert Jahren ge-gen Hecht und Karpfen nichts voraus. Was für einen Einfluß hat da die Körpergröße? Also so einfach ist die Frage »ach dem Grunde der Verschiedenheit der Lebensdauer nicht abgethan. Man muß es dem Zoologen Professor Weismann zum besonderen Ver-dienste anrechnen, daß er diese Frage einmal in den Vordergrund rückte und ihr eine scharsmar« kirte wissenschaftliche Gestalt gab. Es ist ja auf den ersten Blick wieder ein Wunder ohne-gleichen, diese Verschiedenheit der Altersgrenzen, und der Schlüssel zur Lösung hängt k.ineswegs im Vorzimmer deS Nachdenkens. Man könnte versucht sein, die Lebensdauer in Beziehung zu bringen zur Langsamkeit oder Raschheil des Stoffwechsels. Aber da denke man nur wieder an die schnelllebenben, mit der höchsten Blut-temperatur ausgestatteten Vögel. Die meisten von ihnen haben eine relativ sehr lange, ja manche eine ungewöhnlich lange Dauer, trotz des stürmischen Verlauses ihres Lebens. Neu-mann erzählt von einem Kukuk, der an einem zögernde LoSsagung von einer selbstständigen Action aufhören. Ausland. Die belgischen Blätter veröffentlichen den an den König gerichteten Bericht der Re-gierung, aus Grund dessen eine Commission zum Studium der wirthschastlichen Lage der belgi-schen Bevölkerung eingesetzt wird. In Rom wurde an den Straßenecken ein an König Humbert gerichteter offener Brif an-geschlagen, bei den bevorstehenden Wahlen seinen Einfluß zu Gunsten des Volkes geltend zu ma-chen. Der Verfasser wünscht die Aushebunq des Adel« und der Bürgerschaft, cs soll nur König und Volk geben. Au« Pari« kommt di« Nachricht, daß England ein Ultimatum an Griechen-land vorschlage, welches mit der Abberufung der Gesandten und Blokinmg der Küste droht, wenn nicht abgerüstet wird. Wie der „Nat.-Ztg." gemeldet wird, t ürften sich die Verhandlungen über die weitere Revi-sion der M a i - G e f e tz e nicht allzuleicht ge-stalten. Der klerikalen Hetzprefsein Preußen soll der Lebenssaden abgeschnitten wer-den, wozu auch in Oesterreich die höchste Zeit wäre. Gorrespondenzen. Wittt. 19. April. (O.-C.) [D a « t f ch e-chischeStaatsrecht und die Deutsch-Conservativen.j Hofrath Lienbacher hat mit seiner Rede in der Budgetdebatte bereit« gezeigt, daß er und seine Genossen wirtlich nicht daran denken, mit den Tschechen durch Dick und Dünn zu gehen. Nun veröffentlicht die „Germa-nia" einen Brief eines Deutsch-Conseroativen, welcher die Forderungen des Fürsten Lichten-stein nach Wiederherstellung deS StaatSrechte« in Böhmen scharf verurtheilt; die Deutsch-Con-servativen würd?» diese Forderung nicht unter-stützen, denn das alte böhmische Staatsrecht könne neben der Verfassung nicht mehr bestehen, sie würden auch nicht die Verwerfung, sondern die Verbesserung deS Scharschmidt'schen Sprachenantrags anstreben, denn kein guter Oester-reicher könne ein di« Nationalhetze bannendes Sprachengesetz verwerfen oder auch nur verzö-gern. Budapest, 19. April (O.-C.) [D e r öfter-reichisch-ungarischeAusgleich.s Nach der in hiesigen Regierungskreisen herrschenden Anschauung kann eS nunmehr als zweifellos angesehen werden, daß die Ausgleichsvorlagen also jedensallS in der ersten Hälft« deS Monat« Mai, werden eingebracht werden, nachdem in«-besondere die rechtzeitige Feststellung deS Zucker- etwas fehlerhaften Rufe kenntlich war und dreißig Jahre lang nacheinander in demselben Bezirke gehört wurde. Im Jahre 1824 starb in der Schönbrunner Menagerie ein weißköpsiger Geier, welcher 1706 gefangen worden war, also 118 Jahre und noch dazu im unfreien Zustande gelebt hatte. Schwänen giebt die Ge-schichte dreihundert Jahre Lebenszeit, ein Alter, welches vielleicht nur noch Delphine und Walfische erreichen, von denen übrigen» nichts Sicheres bekannt ist. Welches Alter mag erst Humboldt'S Aturen-Papagei erreicht haben, von dem di« Indianer sagten, man verstehe ihn nicht, weil er die Sprach« des untergegangenen Aturenstammes spreche. Also da« Tempo deS LebenSprozesses ist auch nicht entscheidend. Man darf sich, sagt Weismann, den Organismus nicht als einen Hausen Brennstoff vorstellen, der umso früher zu Asche zusammensinkt, je kleiner er ist und je rascher er brennt, sondern als ein Feuer, in das immer neue Scheite hineingeworfen werden können, und das solange unterhalten wird, als es eben nöthig ist, mag es nun schnell oder langsam brennen. Nicht dadurch, daß der Kör-per rasch verzehrt wird, kann Schnelllebigkeit unter Umständen auch kürzeres Leben im Ge-folge haben, fondern dadurch, daß der schnellere Ablauf auch die Lebensziele — die Reife und Fortpflanzung — rascher erreichen lassen, da- 1886 steuergefetzes außer Frage steht, und die von der Oesterreichisch - ungarischen Bank an dem neuen Bankstatut gewünschten, zumeist styliiti-schen Aenderungen einem Widerstande der Re-gierungen nicht begegnen dürften. WaS den rnodus procedendi in der parlamentarischen Ver-Handlung der Ausgleichsvorlagen bet ifft, >o ist von der österreichischen Regierung eine rasch« Erledigung der neuen Zolltarif-Nooelle ange-regt worden. Wie ich nun höre, hat dies« An» regung zu d«m einverständlichen Entschlüsse der beiderseitigen Regierungen geführt, daß die ZolltarifS-Novelle wol mit den übrigen Au«-gleichSvorlagen eingebracht, aber sofort der parlamentarischen Verhandlung zugeführt und nach ihrer legislativen Erledigung, ohne die Verhandlung über die übrigen AuSgleichsoor-lagen abzuwarten, unverzüglich in Wirksamkeit gesetzt werde. Dieser Vorgang ist umsomehr geboten, als die Einbringung eines Sperrge-setzeS nicht beabsichtigt ist. Auf Grund dieser Vereinbarung könnte diese Zolltarif - Novelle noch im Laus« dieser Session erledigt werden und gegen Schluß de« ersten Semesters Gesetz^«-traft erlangen. Kleine Gyronik. sD e r Brand d«r Stadt Stryj.) Die galizijche Bezirksstadt Stryj ist am 17. d. M. t o t a l abgebrannt. 630 Häuser liegen in Asche, barunter die römisch-katholische Kirche, das Gymnasium, alle Schulen, das Be-zirkSgerichtsgebäude, das RathhauS, der Bahn-Hof der Dniesterbahn u. s. w. Bis jetzt wurden 70 verbrannte Leiche» aufgefunden. 6000 Mea-scheu sind obdachlos. VolkSschuldirector Holubo> wicz ist verbrannt. Das Feurr brach Samstag Nachmittags aus; «s herrscht«, das Unglück voll zu machen, ein furchtbarer Wind. Die Schreckensscenen dauerten bis 4 Uhr morgens. Ganz Stryj gleicht einem großen Friedhose. Der Schavrn wird auf m«hrere Millionen de-rechnet. Der Statthaller ZaleSti ist auf die Unglücksstätte geeilt. DaS El«nd ist grenzenlos. Der Kaiser spenoet« für die Abg«brannten 300« fl. Die Obdachlosen campiren. halbnackt, aus freiem Feld«. Wöchntrinnen uud krank« Frau» flehen um Hilf«. Die Frau des Gymnasialdi-rectorS Moiinski ist m Folge des Schreckens gestorben. Das Feuer soll ourch di« Unvor-sichtigreit eines Burschen, welcher ein Zünd-Hölzchen anbrannte, entstanden sein. In einer Viertelstunde schon stand die ganze Stadt ia Flammen. Die Zahl der Vermißte» über-steigt jetzt schon hundert. Vierzehn Sträflinge sollen im Feuer umgekom'ne» sei». Aus Ltm-berg und anderen Städten GalizienS wurde» Lebensmittel und Kleider nach Stryj geschickt. durch, daß der Organismus rascher seinen Zweck erfüllt. Auf das konrmt «S an. auf Reise und Fortpflanzung. Das Individuum hat für die Natur nur insofern Interesse, als e« durch Er-zeugung einer genügenden Nachkommenzahl de» Bestand seiner Art sichert. Hat eS also die Reifezeit erreicht und ist di« Fortpflanzung hinreichend erfolgt, so mag «S geh«», es ist werthlo« geworden. Insofern« also wäre seine Fortdauer ein unzweckmäßiger LuxuS. Wir müssen aber weiter bedenken, daß die Thier«. insb«sondere die unreif««, all«n möglichen Gefahren deS j» fälligen Todes ausgesetzt sind. I« länger all» ein Thier brauch», um die für den Bestand der Art erforderliche Nachkommenzahl zu erzeuge», desto mehr Individuen werden auch zu Grunde gthtn, «h« si« das Forlpflanzungsgeschäfr ia für die Art genügendem Maße beendet habe». I« länger also die FortpflanznngSzeit angesetzt ist, desto mehr Nachkommen wird ein Thier z» erzeugen haben, damit eS einer genügenden Zahl derselben am Leben zu bleiben möglich werde. ES liegt daher >m Interesse der Ärt. die Fortpflanzungszeit. also auch die Leben!-dauer auf ein möglichst geringes Maß zu be-schränken. Die auffallend lange Lebensdauer der Vögel spricht nicht dagegen. Denn ihr« Brüt ist am meisten der Zerstörung ausgesetzt, und ihr aus den Flug berechneter Körper schließ! eine große Fruchtbarkeit aus. Unter solchen Um 1886 Tausende Personen verloren ihre gefammte Habe und vermochten kaum das Leben zu reiten. sScheffelbenkmal.f Wie zu erwarten stand, ist sofort nach Scheffel'S Tode die An-regung entstanden, dem verstorbenen Dichter ei« Denkmal in feiner Baterstadt zu errichten. Ein Scheffel - Denkmal - Ausschuß ist bereits in der Bildung begriffen. fG roßer Theaterkrach in Belgien.] Unterm 13. d. M. wird der „Voss. Z." auS Brüssel geschrieben: Die anhaltende wirihschaktliche Krise offenbart sich am sichtrsten in der Lage der Theater. Di« Theater in Ant-wepern. Gent, Lüttich. BervierS u. s. w. mußten schließen. In Brüssel selbst wurden vier Theater» direclvren zahlungsunfähig. Die letzten traurigen Ereignisse in Belgien verschlimmerten die Lage vollends. Auch das erste Belgische Theater, das Monnaie- Opern-Theater in Brüssel, hat sein« Zahlungeu eingestellt, obwohl die Stadt für die siebenmonatliche Saison einen Zuschuß von 130,000 Fr-'«., der König einen Zuschuß von 150,000 Frcs. gewährt. (Die hohe Aristokratie Wien*] gab dieser Tage zu wohlthätigen Zwecken einige theatralische Borstellungen im Palais des Fürsten Schwarzenderg, die glänzend ausgefallen sind. Die Aufnahme der Komödie war eine nage,nein freundliche. Den größten Beifall er-rang eine Quadrille von zwölf jugendlichen Anstokratinnen als Leibgardisten und ungarische Gardisten, und durch die Pracht der Erschei-nungen, wie durch die Großartigkeit der Schmuck-gegenstände erregte das Bild „Der verjüngte Olymp" wahre Sensation. Man versichert, daß der zur Verwendung gelangte Schmuck ungefähr einen Werth von drei Millionen Gulden reprä-üntirte. Die Prinzessin Schwarzenberg, die Für-ftin zu Oetingen-Spielberg, die Fürstin Mon-tenouvo und die Prinzessin Paul Estervazy hat-ten den Familienschmuck zu Ehren des Abend« angelegt. Fürstin Meternich electrisirte das Publikum geradezu mi! der hinreißenden Verve, mit welcher sie sang und spielte. Ein gewiss « undesinirbare« Etwa« gibt ihren Darstellungen einen eigenen Reiz, und es wird wenige Kunst-lerinnen von Beruf geben, die e« verstehen, mit dem Publicum dermaßen sofort in vertrauten Rapport zu treten, wie diese Prinzessin, die tief bedauern ließ, daß sie keine — Theater-Prinzessin ist. In ihr wäre eine Bereinigung der Gallmeyer und der Judic geschaffen, Wiener Humor gepaart mit Pariser Pikantem. Das Publicum und die hochgebornen Schauspieler uderschüile,en die geniale Frau mit Ovationen und zum Schluß überrcichle ihr Fürst Schwar-zenberg aus offener Scene eine Fürstenkrone aus Rosen unb Lorber. Das Gesammterträgniß dieser Vorstellungen, welch« zu gleichen Theilen ständen gab es kein andere« Mittel für die Erhaltung der Vogelarten, al« ein langes Leben. d«fien Dauer aber doch so kurz, als hier eben möglich, normirt ist. Sehen wir uns dagegen die Fälle an, in welchen di« Jungen einer viel geringeren Zer-storung ausgesetzt, andererseits die Individuen mil großer Fruchtbarkeit ausgestattet sind — da finden wir die Lebensdauer sofort herabge-drückt auf ein oft sehr geringes Maß gegen-übn den an Jahren reichen Vögeln. DaS Schaf wird fünfzehn Jahre alt, der Hase zehn. Eich-Hörnchen und Mau« gar nur sechs Jahre, schreiten wir noch weiter in der Thierreihe hinab bis zu den in einen Regenbogen ge-tauchlen Liberen, so sind wir über die Kürze de! Lebens geradezu erstaunt. Und die EintagS-stiegen — si« schlüpfen gegen Abend aus der Puppenhülle? sobald ihre Flügel erhärtet sind, erheben sie sich in die Lust, die Fortpflanzung geht vor sich; dann lassen sie sich a«s's Wasser hernieder, sämmtliche Eier werben auf einmal ausgeftoßen und da« Leben ist zu Ende, daS Thier stirbt. Hier waltet die Natur mit der höchsten Lekonomie. Die Jnfecten sind ja die am meisten verfolgten Thiere: aber sie gehören auch zu den fruchtbarsten. Gab es denn eine weisere Einrichtung für die Erhaltung, als möglichste Kürzung des Lebens durch möglichst« Bescheinigung der Fortpflanzung? Gewiß nicht: .. dorf, Kl. Hermannsdorf, Kosten-Strahl, Kreibit«-thal. Laibach, Langen«», Lindenau, Mährisch 4 Alistadt. Mähr. Ostrau, Mähr. Kothmühl, Neschwitz, Neustadt!, NitlaSberg, Nimburg. Os-kau. Podersam, Pultau. PurterSdorf, Rotitnitz, Rothwaper, (Schles.) Sauerbrun», terstadt zum Geschenk machte. Hotschevar wurde dafür vom Kaiser unter dtmUnitrrichlsminister v. Stremayr mit dem Orden der eisernen Kroue ausgezeichnet. Ehre skinem Andenken!j sS e i d l - D e n k m a l. j Der Stabiler» schönerungsverein, welcher, wie aus den» anander«? Stelle unseres heutigen Blattes enthaltene» Voll-vers^mmlmias-Berichte zu entnehmen ist, eine recht rege Thätigkeit entfaltet, wäre unseres Erachtens auch dazu berufen, die seit dem Jahre 1877 in Vergessenheit gerathene Ange-legenheit wegen Errichtung eines Seidl-Denk» Males im Stadtparke wieder in Fluß zu drin» gen. In der Sitzung dcS einstige» Cillier Ver- ..pevische Wacht fafsungSvereines vom 7. Juli 1877 wurde über Antrag des Herrn Bürgermeisters Dr. Necker-mann einhellig der Beschluß gefaßt, dem Dichter I. G. S e i d I, welcher vom Jahre 1829 bis 1849 am Cillier Gymnasium als Proftssor wirkte und zum Ehrenbürgrr unserer Stadt ernannt wurde, im Stadiparke ein Denk-mal zu setzen. Die Vorarbtittn zur Ausführung dieses ProjecteS und die Sammlungen hiefür wurden sofort eingeleitet und ergaben auch für den Beginn ein recht erfreuliches Resultat. Seit-her ist aber üb-r diese Angelegenheit nichts mehr in die Oeffenlichkeit gedrungen. Da nu>t der Verschönerungsoerein, wie man uns mittheilt, die lobenSwerthe Absicht hat, die Beseitigung deS im Stadlparke aufgestellten bekannten „Grab-" Monumentes und die Erfetzung desselben durch eine Votiviasel zu veranlassen, so glauben wir schon jetzt darauf hinweisen zu sollen, daß jener Platz, auf welchem sich dermalen daS vorg«» nannte Monument erhebt, zur Aufst llung deS Seidl-Dentmales ganz vorzüglich geeignet wäre. Der VerfchönerungS-Verein würd« sich ein großes Verdienst damit erwerben, wenn er das schöne Proj«tt des Seidl-DenkmalS zur Ausführung brin-ge» würde. Der Unterstützung der Bevölkerung könnte er dabei sicher sein. (Die Vollversammlung deS Cillier VerschönerungSv«rein«Ss hat am verflossenen SamStagc, unter dem Vor-sitze des ObmanneS Herrn k. k. Bergrath R i e d l stattgefunden. Der VereinScassier Hr. Schmidl erstattete nachstehende» Jahresbericht: „Als Cassier dieses Vereines überkommt mir die an-genehme Pflicht, der gethrte» Versammlung über die Cassagebahrung pro 1885 möglichst erfchö-pfenden Bericht zu erstatten, und ich thu« dies uniso freudiger, als sich der Cassastand trotz enormer Inanspruchnahme desselben doch ganz günstig gestaltet, zudem noch die Mitgliederzahl sich bedeutend vermehrt hat. Dieselbe stieg von 284 auf fünf Hund ertsechS, wovon leider einige mit Tod abgingen, andere aber wegen Domicil-Wechsels in Wegfall kamen, so daß der Verein dermalen 474 Mitglieder zählt. Die gefammten Einnahmen betrugen abzüglich der mir bei der Cassaübernahme übergeben-n 419 fl. 52 kr. die Summe von 2191 fl. 79 kr., die AuS-gaben 2951 fl. 89 kr., somit verblieb am Iah-reSschlusse ein Cassarest von 499 fl. 42 tr. mit-inbegriffen der Cassarest vom Vorjahre pro 419 fl. 52 kr. Das Cassabuch, sowie alle son-stigen Cassa- und Rechnungsbelege wurden von den Revisoren nach eingehender Prüfung für richtig befunden. Die Einnahmen im l. Quar-tal 1889 betrüge» 1543 fl. 18 kr. (darunter das Legat des Herrn von Resingen mit 762 fl. 6 kr.) „ die Ausgaben 324 fl. 39 kr., es verblieb fonach ein Cassarest von 1218 fl. 88 kr." Herr Schmidl sprach am Schlüsse seines ein recht ersr>ulicheS Bild entrollenden Cassaberich-teS allen Gönnern des Vereines den herzlichsten Dank auS und bat um fernere Unterstützung der VereinSinteressen. Die Versammlung ertheilt« dem Cassier das Absolulorium. Der Obmann legte sodann den vom städtischen Gärtner in Graz entworsene» Plan über die künftige Ge-ftaltung dcS Cillier Stadtparkes vor. Herr Josef R a k u s ch übergab dem Vorsitzenden «in Spar-cassebuch über 199 fl. als das Ergebniß einer Sammlung mit der Erklärung, daß dieser Geld-beirag zum Ankauf« des Grundes vor der PalloS'sche» Badehüite bestimmt ist, damit für diesen Zweck nicht die Vereinscasse in Anspruch genommen werde» muß. Der Vereins-Oekonom Herr Carl M a t h « S entwickelt nun das Ar-b«itSprogramm für das laufende Jahr. Von den bestehende» alten Anlagen wären nur jene zu delass«», welche vom Ausschusse an der Hand dcS neuen Planes ausdrücklich zu bezeich-nen sind. In Angriff sind zu nehmen: Die Ausführung der Höhenivege und der Höhen-punkte auf der lhemals Reiter'schen Realität; die iheilweise Ueberlegung deS oberen ThtileS der Fahrstraße im Park, vom Kindergarten be-ginnend; di« Herstellung einer neuen Schutz-Hütte an der Stelle der im Winter eingestürzten alten; ferner, nach Maßgabe der vorhandenen Geldmittel, di« Niveauherstellung auf der ehe-mals Reiter'schen Realität. Die V o l l v «r- 188«; fammlung stimmt di«s«m Arbeitsprogramm« zu und beschließt, oem Genieinderath« sür die mit bedeutenden G.ldopfern verbunden gewesene Erwerbung der eh?malS Reiter'schen Realität im Jnter«sse der Stadtverschönerun,z de» Tank auszusprechen. Auch wurde beschloßen, an den Gemeinderath das Ersuchen zu stellen, die ge-eigneten Maßregeln anzuordntn, damit endlich einmal dem Unwesen energisch gesteuert werbe, welches durch daS frei« Umherlaufen der Hunde im Stadtparke ungeachtet der diesbezüglich an-gebrachten Erinnerungstafeln in de» Anlage» verursacht werde. Dem Ausschusse, insbesondere dem um den Verein hochverdienten Cassier Herr» Schmidl wird der Dank der Ver-sammlung votirt, ebenso dem thätigen Oekono-men Herrn Carl M a t h «S. In den Ausschuß werden wiedergewählt die Herren k. k. Berg» rath Riedl (Obmann), Bürgermeister Dr. Ne-ckerman«, Dr. Hiegersptrger, Ignatz Hat. Ad. Lutz. Carl Mathes (Oekonom) Josef Negri, Johann Rakusch, Josef Ratusch, Schmidl (Cassier). Ed. Skolaut und Franz Zangzer. — Wir können diesem Berichte nur den lebhafte« Wunsch beifügen, daß dieser Verein, der sich di« Verschönerung unserer Stadt zur dank-baren Ausgabe gemacht, auch in diesem Jahre w'ever die thatkräftigste Unterstützung und För-derung aller Brvölterungstreis« find«» mög«. sT h e a t e r-N a ch r i ch t. j Ostersonnlag 25. April findet eine Wohlthättgtetts-Vorstel-lung zu Gunsten der hiesigen Armen statt. Gege-ben wird: „Dorf und Stadt", Schauspiel in 5 Acten von Charlotte Birch-Pseiffer. Am Ostermontag gelangt das Lustspiel „Rodench Heller" von Franz von Schönthan zur Auf-führung. sR e gi onalansstellung i n P e t t au.j D«r sleiermärkische Landesausschuß hat in Vereine mit dir LandwirthschafiSgesellschaft die Abhaltung der Regionalausstellung für 1886 sür daS Urterland, und zwar für die Region der Gerichlsdezirk« Pettau, Rohitfch, Fried au. Luttenberg und OberradterSburg im AuSstel-lungsorte Pettau angeordnet. Zur AuSstel-lung und Prämiirung werden zugelassen: Nuß-lhiere, all« thitrischcn Producte, alle Boden-producte der Land- und Forstwirthichatt, Pro-ducke der laudwirtdschastlichcn Industrie uns der Bienenzucht, des Wein-, Obst- und Gartea-baueS; Hopsen und Hopfengeräihe, landwind-schostliche Maschinen und Geräthe, alle gewerblichen Hilfsmaschinen und Werkzeuge; Erzeugnisse der Jnvustrialschulen, Einrichtung und Lehrmittel der Volksschulen und Kindergärten, Schülerarbeiten, alle gerv«rtlichen Arbeiten der Schmiede, Schlosser, Spengler. Töpfer; L«der und L'derwaaren, Korbflechlereien, Holzarbeifn, HauSindustri« ic. Mit der Ausstellung wird auch die Pfkrdepräniiirung verbunden feilt. [Ein T heaterscandal inGraz.] In Graz kam es am 19. d. M. im dortigen LandeSlheater während der Aufführung des „Fliegenden Holländer" zu einem bedauerlichen Thealerscandal. In dieser Vorstellung oerab-schiedetc sich nämlich der Baritonist Hr. Zchraun von, Grazer Publicum, welchen Anlaß der die-sem Künstler feindselig geiinnte Sänger, der Bassist Heller, benützte, um die Vorstellung durch eine plötzliche Absage zu vereiteln. DerTirecior entschloß sich im legten Augenblicke dazu, die Oper ohne Daland, welchen Heller hätte sin-gen sollen, zur Aufführung zu bringen. Tn Sänger Schrausf theilte dem Publicum den Sachverhalt mit, worauf Heller auS der Con-lisse heraus mit Donnerstimme ins Publicum fchrie: „Lüge! Lüge!" Der Holländer segelte hieraus mit der ihm eigenthümlichen Schnetliq-keit hinter die Coulissen, woselbst sich ein an interessanten Einzelheiten reiches Seegefecht zwischen de» beiden Sängern entspann. Im Pn-blicum herrschte natürlich während dieser selt« samen Vorgänge hinter den Coulisse« die größte Aufregung und Erbitterung. sDer philharmonische Verein in M a r b n r g a. d. D.J veranstaltet in der erste» Hälfte deS nächsten Monates im Lladi-theater ein außerordentliches Concert, in welchlm er daS Oratorium „die Schöpfung" von Josef Haydn zur Aufführung bringt. Tie 1886 Proben hiezu sind in vollem Gang« und bei dem rühmeuSwerthen Streben dies S Vereines, olle seine Productionen mit großer Sorgfalt in Seen zu fetzen, darf das Publicum sicher auf einen genußreichen Abend rechnen. sKeine Aenderung der Ferien-erb 11 ung.] Der Unter» ichtsminister theilte den LandeSschulräthen mit, daß er in eiue Aenderung der Ferienordnung für Gymnasien und Realschulen nicht einwillige. sE i n Irrsinniger.^ Passanten, die in der Naä t zuui 20. d. auf der Reichsstroße durch den Ort G a b e r j e nächst der Sladt fingen, wurden in nicht geringen Schrecken durch ein männliche» Individuum versetzt, das sich dort in halbnacktem Zustande, mit einen starken ftaittll bewaffnet, umhertrieb. Es war dies ein iai minieren Alter stehender, ollem Anscheine nach geisteskranker Mann, von gänzlich verwahr-losten Aeußeren, der nur mehr einzelne Fragmente vou Kleidern am Körper hängen hatte, tintn zusammengestülpleii hohen Hut und strup-eigen Vollbart trug und, beleuchtet vom svhlen Mndlichle. einen grauenerregenden Anblick dar-bot. Der Unglückliche, welcher sich zumeist auf unttn Schoiterhanfen umhertummelte und jeden Vorübergehenden mil seinem schweren Stocke bedrohte, ist offenbar der Aussicht, unter wel-chir er unzweifelhaft stand, entwichen. sErinnern » gs tage.1 Am 18. April raren es 400 Jahre, daß die innerösterreichische Zießierung in ein AppelationSgericht verwandelt i„d nach Klagrnfurt »'»erlegt wurde. Graz er-hielt ein Landrrcht. Am 18. April 1797 wurde der Präliminarfriede zn Leoben abgeschlossen. — Am 18. April 1864 wurden die Düppler-ichanzen erstürmt, wobei sich die Steirer beson-der« auszeichneten. — Der 19. April ist der Jahrestag des Erlasses der pragmatifchen Sanc-tion durch Karl VI. (1713) und der GeburtS->ag weilend Sr. Majestät des Kaisers Ferdi-»and (1793). [2 st m ni e r g e i e r.] Am 12. d. M. ließ sich in einem Weingarten bei Luttenberg ein großer Lämmergeier nieder; ein Winzer war so glücklich, diesen Raubvogel, dessen Flügel-iveile drei Meter maß, mit zwei Schüssen zu erlege». sBiehmarkt.j Am I. Mai l. I. wird in Cilli wieder »in großer Hornvieh- und 'Lferdemarkt abgehalten werden. Da der letzte derartige Markt einen ungemein günstigen Ver-laus nahm, so ist ein Gleiches auch von dem Mai-Markt zu erwarten. ss e l b st m o r t».| Wie man uns aus Graz miilheilt, hat sich dortselbst am 17. d. M. die Tauin des Banquirs Palmann durch Morphin rergistet. Die Selbstmörderin war ihrer Untreue wegen von ihrem Gatten verstoßen wor-de«. sMord in einer Fleischbank.] Aus Pettau wird uns unterm 18. d. M. geschrieben : „Gestern erschoß der Militärbüchsen-machn: Schiegel den Fleischergehilscn Klabig in der Fleischtank. Klabig hatte die Geliebte Schwie-qil's geohrfeigt, was den Letzteren so in Wuth brachte, daß er zur Mordwaffe griff. sSträslingtransport.s Heute wur-den vier Sträflinge aus dem hiesigen kreisge-richtlichen Gefängnisse in die Strafanstalt ftarläu bei Graz überstellt. sU n s e r e „ V a n d a 1 e n ".] Als am 14. d. M. gegen 9 Uhr Abc ids der Keufchler Jakob Klamschnig in Gesellschaft deS Georg Verschnaq aus dem Wirthshause nach Hause Mg, kamen in der Nähe von Podresch zwei Männer auf die Erstgenannten, welche stark delrunken waren, zu und mißhandelten Diesel-bni in surchtbarer Weise. Klantschnig erhielt einen 3 Cmtr. tiefen Messerstich in die linke Brnst. währenddem Werschag ein solcher in die rechte Brust beigebracht wurde. An dem Aufkommen der tödlich Verwundeten wird ge-zweifelt. Die Thäter sind unbekannt. fG e st o h 1 e n e Kuhhäute.) Dem Le-derermeister Karl Schwab in St. Paul wurden in dir Nacht vom 13. auf den 14. d. M. aus tiuem Bottich drei Kuhhäute gestohlen. sE i n rabiater Ehe mann.] Die Acnschltreheleute Anton und Franziska Reitz „Ptutfje Macht.- leben schon seit längerer Zeit in Unfrieden. Unlängst gerieihen die Ehegatten wieder einmal mit einander in heftigen Streit, wobei der Mann feinem Weib« mit Erstechen drohte; letztere ergriff die Flucht, worauf der in Raserei gerathene Mann AlleS zertrümmerte, was im Haufe nicht nie»- und nagelfest gewesen. Als die Frau in der Nacht heimkehrte stürzte sich der wüthende Gatte auf sie und er würde daS arme Weid erwürgt haben, wenn zu dessen Rettung nicht rechtzeitig die Ortspolizei von Sachsenfeld erschienen wäre. Anton Reitz, welcher bereits ei««cl wegen Mißhandlung seines Wci-des abgestraft wurde, ist dem Strafgerichte eingeliefert worden. * ch ch [ß i 11 i e r S t a d t t h e a t e r.) Die auf dem Theaterzettel marktschreierisch als „Sen-sations-Novität" angekündig e Komödie „Der G o 1 d m e n s ch." nach einem gleichnamigen Ro-man Maurus I o k a i' S von I. Spitzer be-arbeitet, hat bei ihrer erstmaligen Aufführung am letzten Sonntage in unserem Stadltheater nur einen sogenannten Achtungserfolg errungen. Dieser jedoch galt nur dem gefeierten Roman-cier Jokai, welcher die stümperhafte „Zurichtung" feines genialen Werkes für die deutsche Bühne durch Herrn Spitzer mit dem Ruhme seine? Namens deckte. Ein lieftragifcher Stoff liegt dem Werke zu Grunde, fo tragisch, taß die in dem Stücke erscheinende possenhafte Figur des AthanaS Brasowitsch nur störend wirkt. Die Fab.'l des Stückes ist folgende: Ali Tfchor-badschi, dem nach dem Leben getrachtet wird, flüchtet sich mit seiner Tochter Noemi und feinen Schitzen auf die Niemands-Jnfel. Von einem Spion feiner Feinde in Konstantinopel verfolgt und ausgeforscht, gibt es für ihn kein Entrinnen mehr. Um nun wenigstens seine Tochter vor d n Nachstellungen der Feinde, welche sie in den Harem bringen würden, zn retten, tödtet er sich, nachdem er sein geliebtes Kind und sei « Schätze dem SchiffSfchreiber Michael Timar anvertraut hatte. Der Letztere üdergiebt das von ihm geliebte Mädchen der Obhut deS ungarischen GetreidehändlerS Atha» naS Brasowitsch in Komorn, behält die Schätze jedoch für sich, um sie zu vermehren und der« einst dem geliebten Mädchen mit feinem Herzen zu Füßen zu legen. Während nun Timea. die Tochter Tichorbadschi's, im Hause des Braso-witsch nicht viel besser als Aschenbrödl behandelt wird, ist Timar unausgesetzt thätig, den ihm so plötzlich in den Schoß gefallenen Reich-thum zu vermehren, wobei er vom Glücke be-günstigt wird. Dabei unterläßt es Timar nicht, seine Liebe zu Tim>a zu nähren. Dies« aber ist zu dem Hauplmaune Kadifa, dem Verlobten Athalia's, der Tochter Brasowitsch', in heißer Liede enibrannt. Athalia und ihre Mutler hatten Timea die Anfertigung eines Brautschleiers aufgetragen, und um daS einfältige Mädchen, welches ric rührendste Naivität der Orientalin noch nicht abgestreift hat, zur Befchleiuigung seiner Arbeit anzuspornen, spiegelten ihm die Beiden vor, daß der Brautschleier für Timea selbst bestimmt sei, während derselbe in Wirklich-feit für Athalia gehört. Später wird eS Timea zu ihrem Entsetzen klar, daß man mit ihr nur ein frevelhaftes Spiel getrieben. Mittlerweile ist Brasowitsch dem Bankerott verfallen, wo-durch auch die Verheirathung Athalia's mit Kadisa unmöglich wird. Nun erscheint Timar, welchem in dem Stücke wiederholt die Stelle der Vorsehung zufällt, und bietet der „Bettlerin" Timea seine Hand und seinen Reichthum. Timea kämpft mit ihrer Liebe zu Kadisa, doch schließlich siegt die Sorge um ihr« Zukniist und sie willigt ein, daß Weib Timar's zu werd«n. Die Seelengröße Timea's zeigt sich dabei im schönsten Lichte, indem sie die Existenz ihrer plötzlich an den Bettelstab gebrachten Zieheltern sowie Athalia's durch Timar sicherstellen läßt. Diefer kennt in seinem Liebesglucke und in seiner Großmuth keine Grenzen. Er bietet der Athalia, damit sie ihrem Bräutigam zum Altar folgen könne, die erforderliche Eaution, welche Athalia jedoch zurückweist, da sie nicht das Weib eines 5 Mannes werden will, der sie ihrer Armuth wegen »erlassen und dem sie furchtbare Rache geschworen. Während sich nun Timar bemüht, sein« geliebte Timea glücklich zu machen unl allmählig ihre Liebe zu erringen, bleibt dies« kalt gegen i hren Gatten, denn in ihrem Herzen wurzelt unausreißbar tief die Liebe zu Kadisa. Timar gelangt bald zur Ueberzeugung, daß er das Marmorherz feines Weibe» nie erweichen werde und flüchtet sich mit seinem Schmerze auf die Niemandsinsel. Dort findet er in „Noömi", der Tochter der Inselbewohnerin Therese ein ihm mit heißer Liebe entgegen-schlagendes Herz. Timar genießt nun in den Armen Noömi's das Glück, das er bei seinem Weibe nicht finden tonnte. Theodor Krystjan, der Spion, welcher Novmi zum Weibe will, macht auf seinen begünstigten Nebenbuhler einen mißglückten Mordversuch. Timar, ein hoch-herziger Eharacter, verzeiht dem elenden Meuchel-mörder und gibt ihm eine Summe Geldes, damit er nach Brasilien gehe. Krystjan nimmt das Geld, kehrt jedoch, vsn Eifersucht gequält, bald zurück um von seinem Wohlthäter, dem er plötzlich am Plattensee begegnet und daS Gewehr entreißt, unter Bedrohung mit der Waffe eine Summe Geldes und die Zusicherung des Verzichtes auf Noömi zu erpressen. Timar entwindet jedoch seinem Todfeinde in einem günstigen Augenblicke die Mordwaffe und ist nun wieder Herr der Situation. Unier Drohun-gen und Verwünschungen entfernte sich Krystjan. welcher den Weg über den zugefrorenen Platten-see einschlug. Die Eisdecke bricht jedoch ein und die rächende Nemesis hat ihr Opfer. Da aber der in den See gestürzte Krystjan dem Timar Pelz und Brieftasche geraubt h atte, Timar sich auf der Niemandsinsel verborg en hält, um mit Noi-mi seinem Liebesglück zu leben, so zweifelt man nicht daran, sobald die bereits »nkennilich gewordene in den Pelz Timars gekleidete Leiche Kryftjans, bei welcher man die Brieftasche TimarS findet, aus dem See gezogen wird, daß Timar das Opfer «>ineS UngliickSfalles ge-worden. Timea. welche trotz ihrer heimlich schlummernden Liebe für Kadisa, ihrem Gatten stets treu geblieben, ist nah Umlauf eines Jahres seit dem verme nilichen Tode ihres Gatte» eben im Begriffe, dem geliebten Manne ihre Hand zu reichen, als Timar. von Gewissens-bissen gefoltert, plötzlich zurückkehrt und als Lauscher in einem Nebenzimmer erfährt, daß man ihn für todt hielt und fein Weib soeben einem Andern zum Altar folgen wolle. Nun ist die Katastrophe auf dem höchsten Gipfel-punkte angelangt. Was bleibt Timar anders übrig, als sich eine Kugel durch den Kopf zu jagen i — Mittlerweile aver vollzieht sich im anderen Zimmer ein ebenso schreckliches Drama. Aihrlia, von den Filrieu deS Hasses gegen ihren einstigen treulosen Bräutigam ergriffen, zieht einen Dolch um Timea in dem Augen-blicke zu tödten, als sie mit Kadija zum Altar schreiten will. In diesem spannenden Moment tri:t Noeiui dazwischen und rettet dem Weide ihreS Geliebte» daS Leben. Timar tödtet sich durch einen Pistolenschuß, da ihm, wie Herr Spitzer meint, nichts anderes übrig bleibt, und über TimurS Leiche schreiten Timea »nd Kadisa zum Traualtare. Jokai löst den Knoien in seinem Romane bekanntlich ganz anders. Das furchtbare End e dieses hochherzige» und selbst-losen Mannes, dessen schöner Eharacter der Dichter mit so prachtvollen Farben gezeichnet, verstimmt un« und wir verlasse» unbefriedigt und mit Mißbehagen daS Theater. Und da die ganze Geschichte in Ungarn spielt, wo die Lösbarkeit der katholischen Ehe keine Schwierig-feiten hat, so erscheint uns das tragische End« des H«ld«n dieses Dramas als ein psychologisches Räthsel. Effectvoll ist das End«, natür-lich aber nicht. Die Darstellung entfprach be-scheibenen Anforderungen. Frl. L e u t h o 1 d (Timea) spielte ihre Rolle, die ihrem Talente in den Momenten der kalten Zurückhaltung und Resignation wenig zusagt«, mit gewohnlem Pflichteifer und unter dem lebhaftesten Beifall« deS PnblikumS. Die sympathische Figur des Timar, welche Herr M o l n a r nicht ohne Ge-schick darstellte, wäre wirkungsvoller gewesen, 6 wenn der Darsteller nicht durch übertriebenen Patho« und eine oft ganz falsche Aussprache — so spricht er daS „A" consequent wie „O" auS — unangenehm berührt hätte. Den Humor in der Rolle deS Brasowitsch brachte Hr. Bau» m e i s t e r gut zur Geltung. WaS uns Frl. Mann al« Athalia bot. da« war nicht jener diabolische Zug, den der Dichter in die schwarze Seele diese« rachsüchtigen Weibe« gelegt: da« war etwa« ganz Andere« ; dabei ward da« Fräulein manchmal total unverständlich, so daß wir froh waren, da«, wa« sie zu sprechen hatte, vo.n Eoufleur deutlich zu hören. Herr L e u t h o l d j Kadisa) erwies sich auch in seiner kleinen Rolle al« tüchtiger Schauspieler und Herr Reiniger bemühte sich, den unsympatihschen „Krystjan" einigermaßen genießbar zu machen. Die übrigen Mitwirkenden thatu» zum größten Theil ihre Schuldigkeit, auch da« Publicum, denn das Haus war ausverkauft. Die Theater-Intendanz möchten wir darauf aufmerksam machen, daß sie für die Vervollständigung der Decorationen zu sorgen hat; das getheilte Zim-mer machte einen recht wehmüthigen Eindruck, eS erinnerte lebhaft an den Urzustand der thea-tralifchen DecorationSkunst. —Lr.— Wotkswirtyfchafttiches. [Telegrafen« Convention.] ES verlautet, daß zwischen Oesterreich und Deutsch« land «ine neue Telegrafen - Convention abge« schloffen worden sei, wodurch der Worttarif von sechs auf vier Kreuzer ermäßigt wird; so meldet wenigstens die „Frkf. Ztg.". fHopfenbericht der Direktion der Hopfenfignirhalle der kgl. Stadt S a a z.j Nachdem endlich die Witte-rung den Frühjahrscharakter angenommen, konnte endlich das Aufdecken der Hopfenpflan-zen in den bereits trocken gewordenen Lagen vorgenommen werden, wogegen die sehr innun-dirt gewesenen wohl noch lange unberührt bleiben müssen, deren es glücklicherweise nur wenig« gi«bt. Die Stöcke z«igen sich vorwiegend gesund und kräftig, blos allzufeucht gelegene Gärten zeigen wenige Triebe und mit sch ^arzen Flecken besetzte Ableger. Das Geschäft war in der er« sten Hälfte diese« Monats weit belangreicher, als in anderen Jahren um die gleiche Zeit zu sein pflegte, wobei vorwiepend der ausländische Han-del sich als Käufer zeigte. Daran« ist zu ent« nehmen, daß der hiesig« Hopfen der !8^5er Fechfung zu den gesuchtesten und verwendarsten aller Sorten zählt und läßt sich die Hoffnung heg«n, daß die bei Pflanzern un!> Händlern »och lagernden unverkauften Vorräthe von ca. 4000—5000 Zollceutner diS zur neuen Ernte wohl ganz oder mindesten« zum größten Theile vergriffen fein werden. Die Preise behaupten fortdauernd ihren alten Stand : fl. 50 bis fl. 55 für gute und fl. 25 bis fl. 35 für geringe Qualitäten. Bis 16. d. M. kamen an der hie» sigen Hopfensignirhalle 1650 Ballen Stadt-, 4682 Ballen Bezirks- und 6417 Ballen Kreis» gut der 1885er nebst 3 Ballen Bezirks« und 21 Ballen KreiSgut der 1334er Ernte zur Plom-birung, was in Summe: 12 773 Ballen in der Zeit vom 1. September 1885 bis heute ergibt. Literarisches. [Deutsche Wochenschrift.) Organ für die gemeinsamen nationalen Interessen Oesterreichs und Deutschlands. Herausgegeben von Dr. Heinrich Frndjung, Wien. IX. Wasa-gaffe Nr. 20. Inhalt von Nr. 16 vom 18. April 1886. Der Antisemitismus im Deutschen Schul« verein. Von Heinrich Friedjung. — Parlamentarische Höflichkeit. Von Otto Flin. — Die Erwerb«- und Wirthschaft« - Genossenschaft in Oesterreich. Von Victor Mataja. — Die Quellen des Reichthum« de« böhmischen Hochadels. — Die Zerstörung Rom«. Von Bruno Heister-bergk. — Feuilleton: Heiligenkrieg. Nach G. d' Anunzio von Woldemar Kaden. — Littra« tur, Theater und Kunst: Die Abatisfin und der Bischof. Von Ludwig Anzengruber. — Das künftige Walther-Denkmal in Bozen. Von Php. Jakob Amon. — Gut Deutsch. Bon Arnold Schroec. — Federzeichnungen von Wald und .Deutsche Wacht/ 1886 Hochland. Von Martin Greif. — Vom Jahrmarkt de« Leben«. — Bücherschau. Probenummern gratis und franco. Korrespondenz der Aedaction. Herr D. P. in Gra;. Es qiebt hier wohl «in Zremdenverlehrs-Comit'Z, allein trotz unserer eifrigsten Nachforschungen, kannten wir von seiner Thätigkeit gar nichts erfahren. Aus dem Amtsblatt«. Erledigungen. Besitzung landschast-licher MilitärstiftungSplätze im I. und 3. Jahr« gange einer Militär - Unterrealfchule oder im 1. Jahrgange einer k. k. Militär»Akademie, endlich im I., 2. und 3. Jahrgange der Ma-rine-Akademie. Termin 5. Mai, steirischer LandeS-Ausschuß. — Bez.-ComimsfärS- und Statthalterei'Eoncipistenstelle. Termin 15. Mai, Statth.-Präs. Graz. L i c i t a t i o n « n. 3. «xecutive Feilbie-tung der Realitäten des Peter FrangeS in Sed-storze. Sch.-W. 4320 fl. 34 kr. am 30. April B.-G. Pettau. — De« Georg und der Maria Kulz in Pristova. Sch.-W. 3338 fl. am 27. April, B.-G. Pettau. — Des Jakob und der Maria Rantajcha in Georgenthal. Sch.-W. 4000 fl., am 29. April B.-G. St. Leouhard. — De« Aloi« und der Maria Kristl in Unterklappenberg. Sch.-W. 7445 fl., am I. Mai. B.-G. Marburg l. D.-U. Erinnerungen. VerjahrungSanerken« nu-ig und LöschungSgestattung von Rechten und Forderungen nach Michael und Veit SvenSek in Lichtenegg. Tags. 28. April, B.-G. Pettau. — Nach Franz Schuscheg, Tags, an, 5. Mai, B.-G. 1« hiesigen evangelischen Kirche. Im Anschluss an da Fest-Gottesdienst findet die Spendung des beil. Abendmahles statt. '-'18—1 Her Kiorkeller unterm Schloßberg ist wieder eröffnet. FOr gnte kalte Küche, von«-j liehe» Mathe.« Bier und aufmerksame Bedienn»? ist bestens gesorgt. 249 I Achtungsvollst _•tone/tue Hrlttretttiter. Ha« IIaus \r. 14 mit Wirthschafts-Gebäude, Garten und 2 Joch Ortni 1 Viertelstunde von Cilli, an der Grazer Strasse erlegen. ist zu verkaufen, event, zu verpachten. XiHwa daselbst. 169— Dnrch 10 Jahre erprobt tu ffftrr ant r»ich»lri«„«<» $!?> I kW« als Einreibung dleneuden sebmrrisliUu^ru I ~RKE ia> Preis: 1 Zlacon igl cmballirt) 1 fl.; 1 iWiitim dirkerer steife ! Anton Nedivcd. Leibnitz: O. Rußheim. Marburg: G Bamalari. Pettau: E. Jtkhrbalt Sliaich. RadkerSburg: e«tsche Macht. bezieht man am besten durch das Fabriksdepot EtWiner Schafwoll-Stoffe Muster rrtuiou ! m IM !Mchtig für Kanskattnngen! ^ > lim dem P. 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Original-Plane«, gegen frankirt« Einsendung des Betrages oder gegen Poatvurachuss *elb»t nach den entferntesten Gegenden von mir versandt. Jeder der Betheiligten erhält von mir nach tattgehabtrr Ziehung sofort die amtliche Ziehung*-liste unaufgefordert zugesandt. Verloosuiigs-Plan mit Staatswappen, woran» Einlagen nnd Vertheilung der Gewinne ; u' die ' Classen ersichtlich, versende im Voraus gratis. Die Auszahlung und Versendung der Gewinngelder erfulgt VON mir direct an die Interessenten prompt nnd anter strengst r Verschwiegenheit. DU' Jede Bestellung kann man einfach auf eine Posteinxahlungskarte der per re-commandirten Brief machen. Man wende sich daher mit den Aufträgen der nahe bevorstenden Ziehung halber, sogleich, jedoch bis zum :iO. April d. J. vertrauensvoll an 216-16 Samuel llecksclter senr., Banquier und Wechsel-Comptoir in HAMBURG. Geschäfts-Eröffnung*. Endesgefertigter erlaubt «ich hiemit bekannt zu geben, dass er seit 1. d. 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Publicum bestens zu empfehlen, zeige ich hiemit an, dass die Saison der als uervenbelebcnd sehr beliebten Aäder aus frischen Iichtennadetn wie alljährlich am 1. Mai beginnt und auch Abonnements abgegeben werden. Meme JBätter wollen gefälligst früher bestellt werden, «Limit sie zur gewünschten Stunde bereitet sein können. Zu zahlreichem Zuspruch« ladet ergebest ein CILLI, 22. April 1886. Hochachtungsvoll 247—4 • €'nrt Sr/mtitlt, Bade-Anstatt-Besitzer. Ostersonntag und Ostermontag bleibt die Bade-Anstalt geschlossen. 3* Ilugo IT. HHwbmsnik'« Jouraulverl.jr In Wien, 1.» Dornlnlkanor>>n»tel 5, rrl&riimi lind farnrn a*qm ttwftntan| des trage# «durch Mt föffpoicaff« aUr mtitelst Woßonwe.su»z» prtm«mrmt we»tze»: Wiener Landwirthschaftliche Aeitnnq. Arihte allgemeine illustriere Heltnng für die gelammte Landwtrthfchaft. •UbartnirfT Hugo II. lllt»chraann. — Dr. Jo*ef Kkkrrt. GrßGte Iii»vn^rthi^attZ,che Aeitn»g Oesterr,ich»U»har7iß. itrlcheun ttDen Vhitte»3 unö in Gr.-Kol,». Kirnt it fl 1-50. Oesterreichische Forst-Zcitniift. »e IHuftrlrie ;)rtt»ng für AotstwlrihschafI und Hxljkiandel, Ja«d und !slsch»rci. SHiiactntl Prof. Ernst liuslav llempet. OEssttttk» «mtrulHott flit Forst. u»d A-zdwelcn. j-rUkch-« wochisdiatt, «igr«a»et ISSZ. (tria^curt jrtdi gcd:.-..; ui Sr..z°n» »icritli. tu S. Allgevieine Wein-Zeitung. QDuhrlrlc dcltnag für HUrtnbou und »Stindereliu»«. 3ntfriintienalct «veinhai,»rl»blatt. Ctoomot für aUctncoafauKBttu. $6irl> aab Vaf»dof.Zr»»«na Rikclnc.' Prof. Dr. Jo.ef Ueraeti. Statte SrttmiJ Mit Bditau in» »>ll-rw>r»,lchall, Ektaitantct »»» Efl.CMltitmti«, , Giirtl»d«> 1884. 4r1<*tttii pt«n f onanfttg in ®r.'go(to Blnltlj f[, >. Vrebcnnmvcrn üfcrr tOtrlaagta »ra«I» na> fraata._ „THE (iRENHAr Lebens-Versicherungs-Gesellschaft in London. Filiale für Oesterreich, Wien, Giaelastrasse 1, im Hause der Gesellschaft. KeohciiHcltJit'tK-Bericht vom I. Juli INS3 bla Inrl. 30. Juni 1884. Activa....................................fr. 87,284.420'— Jahreseinkommen aus Prämien nnd Zinsen..................... 17,134.22605 Auszahlungen fttr Versicherungs- und Uentenverträge, Rückkäufe etc. seit 1848 . . . . , 149,800.000-— In der letzten zwölfmonatlichen Geschäftsperiode und bei der Gesellschaft für...... 63.992.275'— neue Anträge eingereicht, wodu'ch der Gesa min tbctrag der in den letzten 30 Jahren eingereichten Anträge sich auf mehr als..................,1.324,770.129-55 stellt. Tom 1. Juli fWN« blM Inrl. SO. Juni 1**5. Activa....................................fr- 91.064.543 54 Jahreseinkommen aus Prämien und Zinsen ................... 17,926.068*77 Auszahlungen für Versicherungs- und Uentenverträge Rückkäufe ctc. seit 1848 ...... 164,776.000'— In der letzten zwölftnonatlichen Geschäftsperiode wurden bei der Gesellschaft für . . . „ 06,393.200-— neue Anträge eingereicht, wodurch der Gesammtbetrag der seit Bestehen der Gesellschaft eingereichten Anträge sich auf...................„1^91,163.32t)*— stellt. Die Gesellschaft übernimmt zu festen Prämien-Versicherungen auf den Todesfall mit 80 Percent Gewinnantheil oder auch ohne Antheil am Gewinn, ferner gemischtes und auf verbundene Leben; schliesst Renten- und Ausstattnngs-Verträge ab; gewährt nach dreijährigem Bestehen der Polizen den Rückkauf für Polizen auf Todesfall oder gemischt, welche hiezu beiechtigt sind, oder stellt für Polizen auf Todesfall nach dreijährigem und für Aussteuer-Versicherungen nach fünfjährigem Bestehen reduzirte Polizen aus, für welche dann keine weiteren Zahlungen zn leisten sind. LProspecte nnd alle weiteren Aufschlüsse werden ertheilt durch die Herren Agenten und von dciuB Geiicrnl-Agcnttru ITii- liruln uiwt Hllaliitpterninrk, Gnido Zeschko, 44—12 Triestcr-Strasse Nr. 3 in Laibach. 8 .Peutsche Wacht" 1886 Anzeige* Beehre mich hiemit höflichst anzuzeigen, dass ich