Meine Herren! ehe wir schließen, gedenken wir unseres allergnädigsten Kaisers und Herrn, durch welchen wir in diesen Landtag berufen wurden, um für das Wohl unseres Landes mitzuwirken und dessen Wünsche und Bedürfnisse zu Seiner Majestät Kenntniß zu bringen. Die Einigung, die Wohlfahrt und die Befriedigung Seiner Völker zu erzielen, ist der innigste Wunsch unseres Kaisers; möge die göttliche Vorsehung Seine landeövä-terlichen Wünsche zur Erfüllung bringen und Seine sorgenvolle Regierung segnen im vollsten Maße! Meine Herren! im Namen des stets loyalen Landtages und unseres Landes bringe ich Seiner Majestät unserem allergnädigsten Kaiser und Herrn ein dreifaches aus treuem Herzen kommendes Hoch! Hoch! Hoch! (Die Versammlung bricht in ein dreimaliges begeistertes Hoch! aus.) K. k. Statthalter Freiherr v. Bach. Gestatten Sie mir, hochverehrte Versammlung, daß ich noch einige Worte an Sie richte. Ich war während der beiden Landtagssessionen Zeuge von der Umsicht und Ausdauer, mit welcher die wichtigsten Landtagsaufgaben gelöst, oder ihrer künftigen glücklichen Lösung nahe gebracht wurden. Das beste des Landes war stets Ihr Leitstern und mit voller Befriedigung können Sie daher, meine Herren! auf Ihr Wirken zurückblicken, für welches Ihnen der Dank des Landes und das Vertrauen Ihrer Wähler gesichert bleibt. Ich meines Theils habe nur für die gütigen und vertrauensvollen Worte zu danken, die der Herr Landeshauptmann eben an mich gerichtet hat, so wie ich der hochverehrten Versammlung für das freundliche Entgegenkommen danke, dessen ich mich immer von Ihnen zu erfreuen hatte, und welches mir das Verweilen in diesem Saale zur angenehmen und leichten Pflicht gemacht hat. (Bravo! Bravo!) Präsident: Die letzte Sitzung unserer Landtagspcriode ist geschlossen. Allen hochverehrten Herren Abgeordneten mein herzlichstes Lebewohl! Schluß der Sitzung um 2 Uhr 30 Minuten. Verlag des krainischen Lanbesausschusses. Druck von Z. Rud. Milliy in Laibach. plan nur in der Weise denken, daß er in dem Staatskörper eben auch den edlen gesunden Bau des menschlichen Körpers vor Augen hat. Soll und muß irgend ein Maß von Dualismus sein, so soll und kann es kein anderer sein, wie jener, der sich im Baue des menschlichen Körpers darstellt, welcher zwar auch zweiarmig ist, dessen beide Arme aber der Willenskraft Eines Geistes, dem Pulsschlage Eines Herzens gehorchen. (Lebhafter Beifall und lebhafte Zustimmung von allen Seiten des Hauses.) Staatsrechtlich sehe ich die Form hiesür nur, nachdem der Absolutismus abdicirt hat, in der gemeinsamen parlamentarischen Behandlung gemeinsamer Angelegenheiten in einem und demselben Reichsorgane. (Dr. Costa: Ganz richtig.) Ueber das Plus und Minus, über das Maximum und Minimum will ich mich hier in keine Erörterung einlassen (Beifall); das aber ist meine innigste Ueberzeugung, daß, wenn Oesterreich noch als Großmacht leben will, es eines gewissen Maßes von Centralisation, von Conccntrirung der sittlichen und geistigen Volkskraft nicht entbehren kann. (Zustimmungsrufe!) Wer Oesterreich will, muß auf dieser Grundbedingung seiner Lebensfähigkeit bestehen. (Bravo!) Wie gesagt, über das Maß spreche ich mich nicht aus; denn ich möchte nicht im Momente, wo wir daran gehen, unsere Diskussionen zu schließen, eine neue Diskussion provociren. Nachdem ich, so weit es einem Individuum möglich ist, auch in dieser Auseinandersetzung des Standpunktes eines Parteimannes mich möglichst entäußert zu haben glaube, erlauben Sie mir jetzr auf ein Terrain überzugehen, auf welchem noch gewisser zwischen uns allen vollständige Eimnüthigkeit und Einigkeit herrschen wird, und wo ich glaube, meine Stimme als Stimme des gesamm-ten Landtages erheben zu dürfen, weil es sich hier um Erfüllung einer Dankespflicht, um Anerkennung von Verdiensten handelt. Ich glaube, meine Herren! wir vereinigen uns alle in dem Ausdrucke des Dankes gegen die bisherige Leitung unseres Landtages; in dankbarer Anerkennung, glaube ich, können wir uns gegen den edlen Mann, Per mit Biedersinn und Ausdauer, mit Unparteilichkeit und milder Güte durch die größte Zeit dieser Landtagsperiode unsere Verhandlungen geleitet hat und zum allgemeinen Bedauern vom Schauplatze abgetreten ist, nämlich gegen den gewesenen Herrn Landeshauptmann vereinigen. (Lebhafte Zustimmung im ganzen Hause.) Ich glaube, aber auch einstimmig vereinigen wir unö im Danke seinem würdigen Nachfolger, dem gegenwärtigen Herrn Landeshauptmanne gegenüber, welcher (zu dem von seinem Sitze sich erhebenden Präsidenten gewendet) mit loyaler Gewandtheit und Umsicht unö in dieser Session durch die Klippen der Debatten durchgesteuert hat. (Lebhafter Beifall.) Ich glaube, wir vereinigen uns auch in dem Danke gegen den Herrn Landeshauptmann-Stellvertreter, welcher ein rechtserfahrenes und arbeitstüchtiges Mitglied des Landesausschusses davon so glänzende Proben dem Hause abgelegt hat. (Bravo!) — Wir danke» allen Mitgliedern des Landesausschusses für die so ersprießliche Förderung der diesem Hause obliegenden Arbeiten. Ich erlaube mir auch bei diesem Anlasse zweier, aus dem Landesausschusse geschiedener Männer zu gedenken; für den Einen, den Krankheit von seinem Wirken dortselbst entfernt hat, vereinigen wir uns in dem Wunsche seiner baldigen Wiedergenesung und daß er dem Lande wieder zu neuer Thätigkeit geschenkt werde, von dem so glänzende und gediegene Denkmale in unserem Archive aufbewahrt sind. (Dobro! Bravo!) Zollen wir auch ein wehmüthiges Andenken dem dahingeschiedenen ehemaligen Vorstande dieser Stadtcommune, welcher in unermüdlicher und versöhnlicher Weise im Landesausschusse gewirkt hat. Und nun, meine Herren! nachdem wir in einer schwülen Gewitteratmosphäre, bei merklichem Wetterleuchten am fernen europäischen Horizonte uns zum Abschiede die Hände reichen, ohne den Ruf „auf Wiedersehen" beifügen zu können, vereinigen wir uns in dem einen Wunsche und Rufe: Gott schütze und segne unser geliebtes Heimatland Irani, Gott schütze und erhalte unser großes Vaterland Oesterreich, und lasse es die richtigen Wege wandeln zur Einheit und Freiheit, zum alten Ruhme und zur alten Macht. (Stürmischer Beifall, begeisterte Dobro-und Slava - Rufe!) Präsident: Nach dieser Rede Seiner Excellenz des hochverehrten Herrn Grafen Auersperg kann ich es kaum über mich bringen das Wort zu ergreifen. (Die Versammlung erhebt sich.) Meine Herren! als Mitglied des Landtages bin ich nicht berufen, über unsere Leistungen ein Urtheil zu fällen, glaube aber doch das aussprechen zu dürfen, daß die Geschichte unseres Heimatlandes uns die Anerkennung nicht versagen wird, daß wir dem von uns geleisteten Angelöbuisse und unserer Pflicht gegen den Kaiser, gegen das Reich und gegen unser Land mit völliger Hingebung nachzukommen redlich bemühet gewesen sind. Für Ihre gütige Beurtheilung meiner Dienste als Präsident des hohen Landtages kann ich nichts anderes, als meinen tiefgefühlten Dank aussprechen. Meine Herren! ich danke Ihnen für die mir bewiesene freundliche Nachsicht. Ich gestehe hiermit ehrlich und offen, daß mir der Präsidenten-Stuhl lediglich durch Ihr mir bewiesenes und schätzbares Vertrauen zum behaglichen Sitze eines mir wirklich liebgewordenen Wirkens wurde. Meine Herren! nur durch Ihre Unterstützung ward es mir möglich, die Landtagsverhandlungcn in nie getrübter Ruhe zu einem gedeihlichen Schluffe zu bringen. Wenn auch manchmal ein Gewitter diesen Saal durchzog, das mit Vorlagen schwer beladene Landtagsschiff ist stets in den Hafen gesunder Beschlüsse eingelaufen; und hat die Fracht auch ein oder das andere Mal eine Havarie erlitten, nun so haben wir die Assecuranz in dem redlichen Sinne unseres Volkes und im erleuchteten Willen der Regierung. (Zu Sr. Excellenz den Herrn Statthalter gewendet.) Euer Excellenz! ich spreche im Namen des ganzen Landtages unseren tief empfundenen Dank für ihr freundliches und wohlwollendes Mitwirken bei unseren Verhandlungen aus. Zwei Worte sind es,, inhaltsschwere, die hier im Lande von Mund zu Mund gehen, der inkamerirte L a n d e s s o n d und die S t e u e r ü b e r b ü r d u n g. Vertrauensvoll blicken wir auf Euer Excellenz, und zwar um so mehr, als Sie schon oft gewichtige von einem glücklichen Erfolge gekrönte Worte zur Unterstützung gerechter wiederholter Bitten gesprochen. Unterstützen Sie uns auch in Zukunft in diesen Angelegenheiten, und wir sehen dann mit Vertrauen einer erfreulichen und entsprechenden Lösung dieser für unser Land so unendlich wichtigen Fragen entgegen! (Lebhafter Beifall.)