j ulica Madonnina Telephon Nr. 2388. Wahlspnich t War rohr begehren von der Zukunft fitmtnt Daß Brot und Arbeit uns gerüstet stehen, Das; unsere Kinder in der Schule lernen Und unsere Greise nicht mehr betteln gehen. G. Herwegh Zer Schessonto 38.415 Zentralorgan des Oesterreichischen Eisenbahn-Personale Redaktion: Wien VA, Zentagaffe Nr. 5. 9ttbnfctUmtfdj!u(s: Zwei lagt vor dem Erscheincn dr» Blatte». Sprechstunden find jeden Tag mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage »on tu Uhr vormittags bis V»4 Uhr nachmittags. Jnsertionspreis: Die einspaltige Millimeterzeile oder deren Raum 14 Heller. Bei Jahresauftrag Rabatt. Abonnements-Bedingungen: Halbjährlich...............................Kr. L S3 Ganzjährlich .................................&76 Für das Deutsche Reich ganzjährlich Mk. 6"—. Für das übrige Ausland ganzjährlich 9 Franken. Erscheint jeden 1.. 10. und 20. im Monat. 91t. 27 Wien, den 20. Sevtember 1912. 20. 3o6tg. Erschienen ist der XVII. Jahrgang unseres kisenbahner- Taschenkalenders per 1913 und wird derselbe nach Masrgabe der Ablieferung an die Besteller versendet werden. Der Preis per Exemplar ist nebst einer Versicherung bei tödlichem Unfall auf 200 Kronen nur 1 Krone 23 Heller. Das neue Jahrbuch ist für alle Mitglieder und Kollegen bei unseren bekannten Vertranensmünnern gegen Barzahlung in den Stationen zu haben. Genossen! Agitiert allerorts für dieses schöne und inhaltsreiche Büchlein, da.nit es eine große Verbreitung findet. Der Zentral! orstand. Betrieben sei dem RationaivetSand! Es ist ein ergötzliches, aber auch ein ungemein lehrhaftes Verhalten, das jetzt, wo der parlamentarische Verrat der Nationalverbündlcr an den Eisenbahner bald drei Monate alt ist, von der Leitung des „Reichsbundes" an den Tag gelegt wird. Als der schändliche Verrat am Ende der parlamentarischen Sommcrscssion geschehen war, da getrauten sich auch die Herren vom „Reichsbund" nicht, die schmähliche Handlung ihrer parlamentarischen Genossen irgendwie zu entschuldigen, und der „Deutsche Eisenbahner" verstieß sich im ersten Augenblick sogar, wie man weift, zu einer geharnischten Staudrede, die er seinem Nationalverband hielt. Taft diese Pose des treu-deutschen Maunesmutes nicht lange nachhalten wird, haben wir damals vorausgesagt. Wir kannten unsere Pappenheimer, die schon früher bei wiederholten Anlässen die nackensteifen Helden poussierten und dann zusammcnknickten wie alte Taschcnfeitel. Und die Zeit ist auch diesmal schon wieder gekommen, wo die Herren aus der „Rcichsbund"-Leitung ihre pflichtschuldige Bescheidenheit gegenüber dem Nationalverband an den Tag legen. In der Folge 26 des „Deutschen Eisenbahner" wird in einem Lcitaufsatz auf die kommende Herbsttagung des Reichsrates hingcwiesen und dabei den Mitgliedern des „Reichsbundcs" die trostreiche Versicherung gegeben, daß sie sich trotz alledem auf den deutschen Nationalverband verlassen können. Wirklich und wahrhaftig, die „Neichsbund"-Leitung getraut sich ihren Leuten einen regelrechten Bcschwichtigungs-artikel ins Haus zu schicken, der ganz offenbar nur den Zweck haben soll, die aufgeregten Gemüter zu beruhigen, wozu ja sicherlich aüer Anlaft vorhanden ist. Aber während gleich nach der Abstimmung über den Antrag Tomschik die Ncichsbundleitung die Taktik befolgte, den Herren Stölzl und Heine die Ver- teidigung selbst zu überlassen, und sich darauf beschränkte, fcstzustellcn, daft das Verhalten der bürgerlichen Parteien ein grober Fehler war, der geeignet sei, die Eisenbahner der Sozialdemokratie in die Arme zu treiben, findet jetzt der „Deutsche Eisenbahner" aus einmal, „daft es ein Ding der Unmöglichkeit war, den Antrag Tomschik anzunehmen, und daft der Antrag von den bürgerlichen Parteien abgelehnt werden m u ft t e". So steht cs jetzt wörtlich im „Deutschen Eisenbahner" vom 10. September zu lesen! Und alles, was der „Deutsche Eisenbahner" vordem gegen den Deutschen Nationalverband zu sagen, hatte, nimmt er jetzt reumütig und in tiefster Zerknirschung zurück. „Gewift trifft die meisten Parteien des Volkshauses der Vorwurf, daft sie sich nach der Annahme des 38 Millionen-Antrages nicht allzusehr mehr um die restlichen 17 Millionen kümmerten, was aber im Hinblick auf die vielen Anforderungen an die Arbe i t s-kraftundArbeitsfähigkeitdesHauses bei einigem guten Willen verziehen werden kann." Man wird also der Ncichsbundleitung das Zeugnis nicht versagen können, daft sie rasch ,v c r-zeihen und vergessen kann und mit milde gestimmten Herzen rechtzeitig einsieht, das; der National* verband bloft vor lauter anderen wichtigen „Anforderungen" gar nicht dazu kam, für die Wünsche der Eisenbahner einzutreten. Gewift, der Nationalverband musste die Wehrreform bewilligen, und seine Leute haben offenbar auch zu tun genug gehabt, um auf dem Wege der bei ihnen so beliebten Hintertreppenpolitik Herrn Otto K r o y dazu zu verhelfen, daft er für zehn Jahre Pension geschenkt bekomme, und was noch andere „nationale Kompensationen" mehr sind. Alleres fragt sich immerhin, ob die Mitglieder des Neichs-bundes, die ja schliesstich doch auch darunter zu leiben haben, daft ihre Wünsche durch den Verrat der Nationalverbändler nicht befriedigt werden können, diese Gründe für so überzeugend finden, daft auch sie meinen, daft dem Nationalverband „bei einigem guten Willen verziehen werden kann". In der Tat, ps würde für die Aufklärung daun deutschnationalen Lager stehenden Eisenbahner sehr nachteilig sein, wenn sie diesmal den Artikel im „Deutschen Eisenbahner" nicht lesen würden. Sie sollen daraus vernehmen, wie wunderbar der geschmähte Nationalverband für sie vorsargte, wie er in warmfühlender Weise auf die Notlage der Eisenbahner bedacht war, indem er durch die Abgeordneten Heine und Stölzel die Negierung in einer Resolution auffordertc, „die restlichen Punktationcn des 38 Millionen-Antrages zu erfüllen und die hiezu nötigen Geldmittel sicherzustellcn." Und so zieht der „Deutsche Eisenbahner" gläubigen Herzens daraus den Schluß, daft, „nachdem die Geneigtheit, für d i e Sache der Eisenbahner einzutreten, ausgesprochen wurde", sich auch der Weg dazu für die bürgerlichen Parteien finden werde. Sind diese Zumutungen, die da die Reichsbundleitung ihren Mitgliedern offenbar als Gegenleistung für die Mitgliedsbeiträge ins Haus schickt, nicht einfach eckelerregend? Zuerst beschließt man eine Resolution, in der man die Regierung auffordert, 38 Millionen für die Forderungen der Eisenbahner herzugebcn. Als die Negierung den Nesolutions-beschluft nicht erfüllt und statt 88 Millionen nur 21 Millionen verausgabt, verlangt ein sozialdemokratischer Antrag zum Budget, das; die Regierung gezwungen werde, die restlichen 17 Millionen Kronen in das Budget einzustellen. Dieser selbstverständliche Antrag wird von den bürgerlichen Parteien abge-lehnt — und man denke sich den Fastnachtsulk! — dafür eine neuerliche Resolution der Nationalver- bändler angenommen, in der die Regierung aufgefordert wird, etwas zu tu«, was sie bereits früher nicht getan hat. Und diese widerliche Nari-nposse wird jetzt vom Rcichsbund seinen Mitgliedern als der Beweis für die „Geneigtheit" vorgesetzt, die bei den bürgerlichen Parteien besteht, die Wünsche der Eisenbahner zu erfüllen! Aber zur Ehre der im Rcichsbund organisierten Eisenbahner darf wohl angenommen werden, daft der Nationalismus ihre Gehirne noch nicht so weit ausgehöhlt hat, als das; sie nicht begreifen könnten, wie sic sich die Erklärung zurechtzulegen haben. Weshalb lieft im Anfang der „Deutsche Eisenbahner" an dem Nationalverband kein gutes Haar, weil er gegen den Antrag Tomschik gestimmt hatte, während er jetzt auf einmal dieses Verhalten einfach für selbstverständlich ansieht? Wer die Drohungen gelesen hat, die in den nationalverbändlerischcn bürgerlichen Blättern gegen die renitend gewordene Deutsche Arbeiterpartei losgelassen wurden, für den wird die Erklärung zu dieser raschen Wandlung leicht sein. Das Zirkular aus der Matrosengasse, mit dem die Vertrauensmänner der Deutschen Arbeiterpartei wieder an die Kette befohlen wurden, und das knie-weiche Einknicken des Reichsbundes, das sich in diesem besprochenen Artikel offenbart, sind Beweise genug, daß den Herren das Aufmucken rasch vergeht, wenn die.bürgerlichen Unternehmcrvertreter im Kommandoton den schuldigen Respekt begehren. Wie im Nationalverband gepfiffen wird, so muß auch int Rcichsbund getanzt werden. Es fragt sich nur, ob die Mitglieder mittanzen, wenn dort auf ihre — Inte r-essen gepfiffen wird! in. Gründung eines Berbandeö. IV. Seit mehr als dreißig Jahren sind die öfter rcichischen Eisenbahner als Konsumenten in den Lcbensmittelmagazinen für Bedienstete der k. k. österreichischen Staatsbahnen organisiert. Solche Magazine — sie sind zum Grossteil auf Grundlage des Ge-nossenschaftsgcsches vom Jahre 1873 errichtet — bestehen in Wien/ Gmünd, Linz, Salzburg, Innsbruck, Knittelfeld, Pilsen. Budwcis, Prag. Bodenbach, Tabor, Laun, Jägerndorf. Sucha, Tornow, RzeSzow, Neu-Sandec, Lemberg, Stanislau und Czcrnowitz. Ungefähr 00 Prozent der Eisenbahner gehören ihnen an und beziehen durch sic nicht nur die eigentlichen Lebensmittel, sondern fast alle zum täglichen Gebrauch notwendigen Bedarfsartikel. Die Magazine verkaufen selbstverständlich nur an ihre Mitglieder und liefern ihnen die Waren in besserer Qualität und erheblich billiger als der Zwischenhändler. Denn sie kaufen im großen ein und wollen beim Weitergcben der Waren an ihre Mitglieder keinen Gewinn erzielen. Vielfach gewähren sic ihren Mitgliedern auch kurzfristigen Kredit. Welchen Umfang die Tätigkeit dieser Magazine hat, ersieht man leicht aus folgender Tabelle, welche sich auf das Jahr 1910 bezieht. Lebenimiltklmagazine Warknum'-« ematu Pilsen i C r r , .... Kr. 1,427.252 86 4966 Laun . , . -........................................ 406.196-91 2241 Jägerndorf . ......... „ 125.96139 492 Innsbruck (Witten) # , , . - „ 1,004.586-— 2546 Linz . . r , . > i » - > • • 1,860.581-— 6170 BudweiS r, i „ 394.710-88 1890 Knittslfcld r . . . f e r. e „ 1,721.860 22 6186 Salzburg ^ . ,. 1,955.73ö-42 6930 Tabor . . . . „ 840.886-74 989 Wien, Ce. 9k 53. 59., , * .. , „ 6,006.324 07 zirka 7000 Wien. Nordbahn . er-. . 5,913.291 17 1 8831 Wien. Weftbahnhof 904.72016 zirka 7612 Wien. St. E. G. . , ^ . zirka 1,700.000 — 3600 *) Siehe „Eisenbahner" Nt. 24, 25 und 26. »M» Der „Eisenbahner" erscheint in einer Auflage von 50.000 Exemplaren. ÜF Die in der Tabelle angeführten Magazine weisen Zusammen einen Umsatz von Kr. 21,661.615'31 aus. Leider haben die Magazine die wirtschaftliche Potenz, die durch solche Ziffern ausgedrückt wird, bisher nicht klar erkannt oder doch die Erkenntnis nicht in die Tat umzusetzen gewußt. Die Magazine stehen wohl miteinander im Verkehr, aber ihre wirtschaftlichen Transaktionen besorgen sie getrennt. Es herrscht vollständige Dezentralisation. Jedes Magazin kauft seinen Bedarf für sich allein. Daß durch solche Zersplitterung die wirtschaftliche Macht, die in dem gegenwärtigen Gesamtumsatz von 23 bis 25 Millionen Kronen liegt, geradezu aufgehoben wird, ist klar. Das Lebensmittelmagazin Saun zum Beispiel hat einen Jahresumsatz von Kr. 406.196‘91. Das ist eine recht stattliche Ziffer; aber gegenüber der enormen Macht der modernen Großbetriebe und namentlich ihrer Ringe, fallt sie nicht ins Gewicht. Eine Kundschaft mit diesem Umsatz imponiert dem Zuckerkar-t e l l e b e n s o w e n i g w i e d e n W e i z e n s p e k u-lanten. Das Lebensmittelmagazin Innsbruck hat einen Jahresumsatz von 1,004.586 Kr.; damit kann es den Markt natürlich nicht beherrschen, sondern wird von ihm beherrscht. Wie ganz anders aber stünde die Sache, wenn die Magazine, statt auf dem wirtschaftlichen Kampfplatz getrennt zu schlagen, ihre Kräfte vereinen wurden! Eine Kunde, die im Jahre einen Umsatz von Hirka 25 Millionen Kronen macht, ist ein Faktor, der bei der Preisbildung berücksichtigt werden muß und berücksichtigt wird. Man mißverstehe nicht. Anch 2 6 Mil-lioncn sind bei der riesenhaften Ausdehnungdesheutigen Wirtschaftslebens noch keine Summe, der ent» scheidende Bedeutung für den Markt o u k o m m t. Wenn die Lebcnsmittelmagazine den gemeinsamen Einkauf organisieren und zielbewusst und energisch durchführen, so wird es ihnen dennoch kaum gelingen, die allgemeinen Marktpreise der von ihnen Benötigten Artikel herabzudrücken. Aber eines kann und wird ihnen bestimmt gelingen, daß sie die Artikel zu Preisen erhalten, d i e erheblich unter dem Niveau des durchschnittlichen Marktpreises bleiben. Bei gemeinsamem Einkauf können die Magazine Massenartikel, die jetzt von jedem einzelnen Magazin durch Zwischenhändler, Agenten :c. beschafft werden müssen, entweder selbst erzeugen oder aber aus erster Hand zu entsprechend billigerem Preis und unter so günstigen Zahlungsbedingungen ankaufen, daß sie in der Lage sind, den Verkaufspreis des Produkts wesentlich herabsetzen. Man denke zum Beispiel an einen Hauptartikel des Konsums: das Mehl. Gegenwärtig decken die Magazine ihren Bedarf bei verschiedenen österreichischen und ungarischen Mühlen. Begreiflich, daß sie im Preis des Mehls nicht nur Fracht und andere Spesen, sondern auch den ganzen Profit der Mühle — und der ist nicht gering — bezahlen müssen. Der Bedarf sämtlicher Magazine an Mehl aber ist so groß, daß s i e zwei mittlere Feuilleton. Las Kreuz. „Mein Bub, das ist ein JesuSkreuz, Und JesuS war ein braver Mann, Frei, frisch und frank war stets fein Wort, Er nahm sich sehr der Armen an. „Er war ein Zimmermeisterssohn, Hat kein gescheites Buch studiert Und wußte doch so gut, mein Bub, Was eine Menschenseele rührt. „Er trug nicht einen Priesterrock, Und keine Pfründen strich er ein, Er saß an Gottes freiem Tisch Und schlief auf einem Kieselstein. „Mein Bub, und schau, es kam dann so, Daß man ans Marterkreuz ihn schlug, Man nahm es ihm recht bitterböS, Daß er der Armen Sorgen trug. „Ja, wenn er — wie der Herr Kaplan -Sich mit den Reichen gut gestellt, Dann hält' kein Mensch ihm was getan. Kein Mensch in dieser weiten Welt." Fritz Sänger. Wolf und Fuchs. Ein Fabel von Pan. Wolf und Fuchs lagen hungrig im Walde, als eine Deputation der Hühner erschien. „Geehrte Herren," sagte der Hahn mit tiefem Kratz, futz, „wir sind gekommen, euch, die ihr die Klügsten und Mach, tigsten im Lande seid, um Hilfe zu bitten- Man füttert uns schlecht, sperrt uns in enge Käfige und gibt uns nur einen geringen AuSgang." „Wir werden eure Beschwerden prüfen," erwiderte der Wolf und verschlang den Hahn. »Meiner innigsten Anteilnahme seid ihr gewiß," versicherte der Fuchs und zerriß in Gemütsruhe ein zweites Huhn. Als sie die Deputation verzehrt hatten, lagerten sie sich behaglich im Grase und leckten sich die Schnauzen. -> > *. EÜST Sorget dafür» daß Mühlen vollauf beschäftigen könnten. Die Magazine könnten daher, wenn sic, gemeinsam vergehend, die Erzeugung des Mehls selbst' in die Hand nehmen, den ganzen Fabrikationsgewinn ersparen, das heißt durch Herabsetzung des Mehrpreises ihren Mitgliedern zugute kommen lassen. Oder wenn sie in den ersten Zeiten nicht zur selbständigen Fabrikation, die ja immerhin mit einem Risiko verbunden sein könnte, schreiten wollten, so könnten sie zumindest durch Konzentrierung der Aufträge auf zwei bestehende Mühlen, die dann jahraus, jahrein nur für diese Kundschaft zu arbeiten hätten nnd daher den kostspieligen Apparat von Vertretern, Reisenden, Reklame;c. ersparen würden, Einkaufspreise erzielen, die weit hinter jenen Zurückbleiben, welche heute von den einzelnen Magazinen bewilligt werden müssen. Ein anderer Artikel! Welches Magazin kann sich heute rühmen, den Kaffee — ein in großen Massen von den Lebensmittelmagazinen geführter Artikel — auf den großen Auktionen in Havre, Hamburg, London oder Triest zu kaufen? Alle decken ihren Bedarf au Kaffee bei den Großhändlern, die ihnen natürlich den Preis so hoch stellen, als die Marktlage es gestattet. Tausende von Kronen würden alljährlich bei diesem Artikel allein erspart werden, wenn die Magazine ihn mit Umgehung des Zwischenhandels bei den Auktionen anschaffen würden. Aber dazu reicht die Kraft eines einzelnen Magazins nicht aus. Der Gesamtbedarf der Magazine an Kaffee ist jedoch so groß genug, um die Beteiligung an den Auktionen und damit die Erstellung billigster Preise zu ermöglichen. Ebenso ließen sich bei Südfrüchten, Speisefetten, Oelen, Petroleum, Hülsenfruchten, Fettwaren, Salami, Fischkonserven, Reis, Kaffeesurrogaten, Seifen, Kerzen, Pflaumen, Lequar, Spiritus, Spirituosen, Tee, Wein und vielen anderen Artikeln durch Gesamteinkauf ganz bedeutende Ersparnisse erzielen, die es den Magazinen ermöglichen würden, den Verkaufspreis dieser Produkte um 20 Prozent und mehr zu ermäßigen. Der Zusammenschluß der Konsumenten — und dies gilt natürlich nicht für die Lebcnsmittelmagazine der Eisenbahner, sondern in weit ausgedehnterem Umfang — ist die richtige, freilich nicht die einzige zu Gebote stehende Reaktion gegen den Zusammenschluß der Produzenten, der sich uns in den großen Kartellen darstellt und dessen verheerende Wirkungen wir jeden Tag von neuem sehen. Worauf beruht die Macht der Zuckerproduzenten, die es verstehen, den Preis ihrer Ware von Kampagne zu Kampagne zu erhöhen? Worauf die Macht der Spiritus- und Petroleumfabrikanten, die gleichfalls mit nur zu glänzenden Erfolgen die Verteuerungspolitik betreiben? In der festen Verbindung der einzelnen Unternehmungen zu „Ringen" und „Kartellen" liegt das Geheimnis dieser Unsichtbaren und für die Bevölkerung um so fühlbareren Riesenmacht, die noch erhöht wird durch das einträchtige Zusammenwirken der Großindustriellen mit dem in den großen Banken organisierten Kapital. „Die Bande wird immer frecher," knurrte der Wolf. . „Gewiß ... Indessen wollen wir nicht zu brutal Vorgehen. Das Mißtrauen ist leider sehr weit verbreitet. Auf den Höfen erzählt man die gemeinsten Lügen über uns. Man sagt —" „Ich weiß." Der Wolf knurrte verächtlich. „Laß sie gackern." „Nein, lieber Bruder. Es ist nicht tätlich, sich ihr Vertrauen ganz zu verscherzen. Und überhaupt bin ich prinzipiell für die Freiheit der Hühner. Es sind so nützliche Tiere. Sie legen so schöne runde Eier und erfreuen uns durch schmackhafte Braten. Verbitterung aber macht sie nur mager. Hingegen wird ein wenig Freiheit das Fleisch fetter und süßer machen." „Das sind Gründe, die sich gut anhören," sagte der Wolf, „aber ich denke nicht daran, mir von den Hühnern etwas vorschreiben zu lasten. Ich lasse mich grundsätzlich nicht terrorisieren." „Wir wollen zum Adler gehen," entschied der Fuchs, „und ihm die Beschwerden der Hühner vortragen." „Ich habe wenig Lust." Der Wolf erhob sich murrend. „Aber aus alter Freundschaft ..." Der Adler saß tiefsinnig auf einem Banmast und hob die schläfrigen Augen: „Seid mir gegrüßt, sehr geehrte Herren. Welch edler Zweck führt euch zu mir?" „Rede du," sagte der Wolf zum Fuchs. „Du verstehst die Worte besser zu setzen." „Die Sache ist einfach." Der Fuchs nahm eine ernste und würdige Haltung an. „Das so überaus nützliche Volk der Hühner ist unzufrieden. Mit Recht, wie ich ehrlicherweise gestehen muß. Man füttert es schlecht, sperrt es in enge Käsige und gibt ihm einen zu geringen Ausgang." „Das Leben besteht leider aus allerlei Abhängigkeiten," erwiderte der Adler und schielte furchtsam zum Wolf hinüber. Der knurrte: „Bravo! Aber du könntest dich immerhin etwas höflicher gegen meinen Freund Fuchs benehmen." „Aber gewiß, Herr Fuchs. Ich wußte nicht, daß ihr neuerdings so gar intim seid. Früher —" „Sei still!" Des Wolfes Auge funkelten. »Höre, was Füchschen sagt." „Sprechen Sie, ehrwürdiger Herr." „Ich bin, wie gesagt, empört über die Behandlung der Hühner. Ich verlange mit äußerster Entschiedenheit —" „Das geht zu weit," sagte der Wolf. „Also: Mit ziemlicher Bescheidenheit, daß du. Adler, vermöge deiner Autorität für die Freiheit der Hühner sorgst." „Schön," kicherte der Adler. »Ich werde also anordnen, daß alle Käfige beseitigt werde,,." Denn die Großbanken widmen ihre Kräfte heute in erster Linie der Industrie, die sie beherrschen und deren Macht sie durch ihre Mittel vervielfachen. Gegen diese wohlgefügte Organisation des Industrie- und Bankkapitals ist der einzelne Konsument, der Detaillist, ja auch der Großhändler wehrlos. Wären aber die Konsumenten zu solchen mächtigen Organisationen vereinigt, wie es die Produzenten sind, dann könnten sic sich dem Preisdiktat widersetzen und selbst auf die Bildung der Preise den ihnen gebührenden Einfluß nehmen. Ein ganzes Volk als Konsumenten zu organisieren, ist jedoch heute ein Ding der Unmöglichkeit. Phantomen soll man nicht nachlaufen. Was aber wohl möglich ist, was ohne allzu große Schwierigkeit nnd Kampf durchgeführt werden kann, ist die Zusammenfassung der heute schon bestehenden relativ kleinen Organisationen zu großen, mächtigen Gruppen. Am leichtesten, raschesten und sichersten ist das Ziel dort zu erreichen, wo innerhalb meiner und derselben Berufsgruppe zahlreiche Konsumentenorganisationen bestehen. Ohnehin miteinander in Verkehr, durch die Macht der Verhältnisse zu gleichförmiger Betätigung der Kräfte gedrängt, sind diese einer und derselben Berufsgruppen ungehörige Vereinigungen am ehesten in der Lage, sich zu koalieren. Die Konsumentenorganisation der Eisenbahner würde das trefflichste Material für eine folche aus zahlreichen schwächeren Einheiten gebildete Konsum mentenarmee bieten. Ein Versuch, diese Organisationen zusammen-zufassen, ist schon vor mehreren Jahren gemacht worden. Es wurde die Gründung eines Verbandes der Lebcnsmittelmagazine versucht. Das Interesse der einzelnen Magazine an dem geplanten Unternehmen erwies sich jedoch bedauerlicherweise als zu schwach. Gigeubrödelei sowie Eifersüchteleien, wenn nicht gar persönliche Interessen, verhinderten die Ausführung des Planes. Jetzt aber ist es Zeit, diese Hindernisse aus dem Wege zu räumen. Die fortschreitende Teuerung, unter der die Eisenbahner schwer leiden, muß sie zu der Erkenntnis Bringen, daß nur in der Einigkeit die Stärke liegt. Der Verband der Magazine, der heute nur ein Schattendasein führt, muß zu dem gemacht werden, was er von Anfang an hätte sein sollen: zu einer mächtigen Organisation der in den Magazinen vereinigten Konsumentenschaft. Dazu ist aber vor allem notwendig, daß die einzelnen Magazine sich entschließen, den Verband mit jenen Mitteln nnd Befugnissen auszustatten, deren er bedarf, um seinen Aufgaben gerecht zu werden; dazu ist weiter notwendig, daß die von den einzelnen Magazinen delegierten Verbandsmitglieder ihre Aufgabe voll und ganz erfassen. Endlich aber müssen alle Magazine ohne jede Ausnahme, ob sie jetzt auf genossenschaftlicher Basis Beruhen oder Institutionen der Staatsbahnverwaltung sind, dem Verband, dem sich bisher nur wenige Magazine augeschlossen haben, beitreten. Da s zu bewirken, ist die Sache der Eisenbahner selbst. Sie müssen dafür sorgen, daß die Vorstände der Magazine die Notwendigkeit des Zusammenschlüsse» erkennen „Nein, das nicht," sagte der Fuchs. „Aber die Türen könnten hin und wieder ein wenig offen bleiben." „Ich werde sofort das Erforderliche veranlassen!" Der Adler klapperte mit den Flügeln und flog davon. Wolf und Fuchs aber trabten langsam zum nächsten Hühnerhof, aus dem soeben freudig gackernd eine Schar Hühner trippelte. Beim Nahen der beiden flohen sie ängstlich in den Stall zurück. „Habt keine Furcht," rief der Fuchs. „Wir kommen als Freunde. Wir waren es, die eure Beschwerden geprüft und an die zuständige Stelle weitergegeben haben. Uns verdankt ihr eure neue Freiheit!" „Sehr richtig," knurrte der Wolf. „Und nun seid nicht undankbar..." Und er schlüpfte in den Stall und verschlang ein Huhn nach dem ändern. „Zum Teufel, Hühner sind da, um gefressen zu werden!" Und der Fuchs sagte, während ihm das Hühnerblut vom Maul tropfte: „Die Hauptsache bleibt, daß sie die ewige Seligkeit erwerben." NatlünaMonomisch. Es waren einmal zwei Professoren der Nationalökonomie. Aber sonst waren sic ganz manierliche und umgängliche Menschen. Ein jeder der beiden hatte sich ein wissenschaftliche» System erdacht, x Der erste dozierte: „Den Arbeitern hilft man, indem man ihnen hilft." Denn er war ein Kathedersozialist. Der andere aber dozierte: „Den Arbeitern hilft man. indem man ihiien nicht hilft." Denn er war ein reiner Wissenschaftler. Und es dauerte nicht lange, da stiegen die beiden Professoren in die Arena. „Junger Mann," sagte der Kathedersozialist zu seinem Kollegen, „junger Mann, Ihr System mag wissenschaftlich richtig fein, aber es stimmt nicht in der Praxis." „Alter Herr," sagte der reine Wissenschaftler, „alter Herr, Ihr System mag praktisch sein, aber es ist nicht wissen-schaftlich." Darauf verprügelten sie sich in drei Gängen nach alle» Regeln der Kunst. Und die Arbeiter standen dabei und wunderten sich. Darauf gingen sie hin und stellten teilt neues System auf, »ach dem ihnen geholfen werden könnte, spudem halfen sich selber- . Fritz Müller. der »Eisenbahner" auch vom reisende» Publikum gelesen werde! und müssen iftvem Willen bei den Geqeralvorsamin-lungcn durch Abstimmung und Wahl Geltung verschaffen. Tein Vorstand jedes einzelnen Magazins muß von den Mitgliedern bei der Generalversainm-die deutliche, nicht mißzuverstehende Weisung gegeben, werden, daß die Eisenbahner den Zusännnenschlns; ihrer Magazine verlangen. Dies gilt nicht nur von den genossenschaftlich organisierten Magazinen, bei denen die Entscheidung über die genossenschaftlichen Angelegenheiten kraft Statuts in den Händen der Mitglieder selbst ruht, sondern auch von den als Jnsti-tntionen der Bahnverwaltung bestehenden Magazinen der Nord-, Nordwestbahn und Staatseisenbahngesell-schaft; wenn auch bei diesen die Eisenbahnverwaltung das entscheidende Wort hat, so sitzen in den leitenden Komitees doch auch die Vertrauensmänner der Be-diensteteu, und ohne große Mühe werden sie cs durchsetzen können, daß auch ihre Magazine sich zum eigenen Vorteil und zum Vorteil der übrigen dem Verband anschließeu. fig ist ausgeschlossen, daß sich die Ctaats-bahnverwaltung dem einmütigen Begehren der Bediensteten widersetzt und das Zustandekommen einer Aktion hindern könnte, die die Interessen der Staats-oahnverwaltuug direkt gar nicht berührt, indirekt aber durch die Verbesserung der Lebenshaltung der Bediensteten nur zu fördern geeignet ist. Wenn der zu neuem Leben erweckte Verband tatsächlich die Organisation aller Lebensmittelmagazine der österreichischen Eisenbahner umfassen wird, dann wird er dank dein Zusammenwirken der von den einzelnen Magazinen repräsentierten Kapitalskräfte eine Macht darstelleu, die spielend das zu leisten vermag, was den einzelnen Magazinen trotz Aufbietung aller Energie nicht gelingen will. Durch die Zentralisierung und zielbewußte Organisierung des Einkaufs, durch kluge Ausnutzung der jeweiligen Konjunktur und energische Betätigung seiner finanziellen Kräfte wird er iu der Lage sein, j das ihm gestellte Ziel zu erreichen und so seinen Mitgliedern die besten Waren ans erster Hand zum billigsten Preis verschaffen. Also, auf zur Arbeit! Eisenbahner, erkennt, was euch not tut, und macht, was eure Erkenntnis euch gebietet! Das Wort haben jetzt die Eisenbahner. K. M. 6ine Mahmms mm Wen= bewuWein. Das von einem organisiererten Willen zur Durchsetzung der proletarischen Klasseninteressen getragene i Klassenbewußtsein ist das bedeutsamste Ausrüstungsstück unserer ganzen Bewegung. Und doch ist es so ungeheuer schwer, das Klassenbewußtsein in den Reihen der Ärbeiterschaft zu wecken, noch schwieriger, aber, es zu einer solchen Klarheit und Schärfe zu bringen, daß es auch noch so raffinierten Versuchen, es zu trüben, zu widerstehen Vermöge. Unser ganzes Streben, unier ganzes Wirken mutz darauf gerichtet sein, und ist es auch, das Klassenbewußtsein der Arbeiter zu wecken. Gelingt es uns, in den Reihen der in fremden Diensten um kargen Lohn arbeitenden Menschen die Erkenntnis wachzu-, rufen, daß sie wirklich um zu kargen Lohn und überflüssig lange arbeiten, um fremden Leuten den Gewinn 311 erhöhen, ohne dafür eine Sicherung ihrer Existenz ün erhalten, haben wir für den Kampf gegen diese unwürdigen Zustände bereits das wichtigste geleistet. Das ist unseren Klassengegnern und ihren Handlangern nur zu gut bekannt, und deswegen sehen wir sie, mit einer Zähigkeit und einem Eifer, der uns ein Beispiel sein könnte, an der Arbeit, um mir alles, was zur Hebung und Schürfung des Klassenbewusstseins der Arbeiter beitragen könnte, zu stören. Dafür aber wird alles hervorgehoben, alles versucht, was auch nur im entferntesten geeignet erscheint, den Arbeitern eiiizu-reden, daß es kein Klasseninteresse gibt, daß der „gesunde Egoismus" viel mehr mit Platz sei als die ganze Klasser-solidarität, daß religiöse, nationale, provinzielle und sonstige Interessen vielleicht Bedeutung haben können; aber Klasseninteressen? Wohl bedenken diese Leute nicht, daß ihr Kampf gegen das Klassenbewußtsein und Klaffenbewußtwerden der Arbeiter eigentlich sehr lächerlich erscheinen muh, wenn das Klassenbewußtsein der Arbeiterklasse so ohne jede Bedeutung und Existenzberechtigung ist, wie sie es darstellen. Ist aber ihr Kampf ernst — und er ist es, die Tatsachen belehren uns darüber — dann, ja dann ersieht eben der Arbeiter um so mehr, wie wichtig es für ibu als Einzelnienscheu und als Klassengenossen, wie wichtig es aber auch für das Ganze der Arbeiterschaft ist, Klasseninteressen als das Einigende überall hervorzuheben und zu betonen. Verschiedentlich stark haben sich in den verschiedenen Ländern Arbeiterorganisationen, die nicht aus dem Boden des Klassenkampfeö, also der Wirklichkeit stehen, entwickelt, die von den Unternehmern zur Behinderung der Klassenaufklüruug der Arbeiter errichtet wurden. Haben sie sich nicht genügend entwickeln können, ist die Schuld nicht bei den Arbeiterfeinden, wohl aber das Verdienst bei der erfolgreichen Agitationsarbeit unserer Organisationen zn suchen. Immerhin mutz inan zugeben, Latz die gelben Organisationen — gleichgültig, ob die gelben Regimenter schwarz-rot-goldene oder schwarze Aufschläge haben — leider viel zu stark sind, so daß man in ihnen eine ernste Gefahr für die Arbeiterschaft erblicken muß. Ihre Gefährlichkeit für die Arbeiterklasse wächst mit dem Wachstum der wirtschaftlichen Kämpfe; je größere Massen von Arbeitern in die verschiedenen Kämpfe verwickelt erscheinen, um so größer ist die Ge-' fahr der nationalen, religiösen und sonstigen gelben Absplitterungen. DaS sahen wir in Deutschland beim letzten großen Bergarbeiterkampf, das erleben wir jetzt beim Kampf der Brunner Textilarbeiter. Wirkliches- lebendiges. durch keinerlei Nebenrücksichten getrübtes Klassen-bewußtsein schafft eine unerschütterliche, feste Einigkeit, an der jeder Unter»ehmer, n G o t t h a t i h in G e w a l t ii b e r s i ch s e l b st 0 gegebe ii." Weiters hieß es in dem Hirtenbrief, daß der Priester mehr kann als die Heiligen und selbst mehr als die Heilige Jungfrau, denn die können für einen Sünder bei Gott nur Fürbitte leisten, während der Priester den Sünder l o § s p r e ch e n kann. — Ist das nicht der reine Cäsarenwah n? • Eucharistischcr Kongrrs, und Eisenbahurrdirnst. Zn dem soeben beendeten Eucharistischen Kongreß rechnete die Staatsbahuveiwaltung mit einen Verkehrs» tuwachs von mindestens 60.000 Reisenden. Das „Oester-ceichisch-ungarische Eisenbahnblatt" schrieb dazu: „Da die k. k. Staatsbahncn lediglich auf ihre eigenen Wagenstände angewiesen sind, handelt es sich um eine Verkehrsleistung, welche in ihrer Bedeutung nicht unterschätzt werden sollte. Es dürften zirka 80 Sonder-züge und wahrscheinlich ebenso viele geteilte Normalzüge zur Einleitung gelangen, und kamt man sich einen Begriff davon machen, welcher A n st r e n g u ngcn e s bedarf, um Störungen des regelmäßigen Betriebes durch eine solche außerordentliche Frequenz hintanzuhalten. Da die k. k. Staatsbahnen anläßlich des Sokol-Festes Proben ihrer Leistungsfähigkeit gegeben haben, so ist es zu hoffen, daß auch diese außerordentliche M eh rarbeit ohne jeden An st and wird bewältigt werden könne n." Diese außerordentliche Mehrarbeit mußte natürlich von den Bediensteten geleistet werden. Da sie sonst nichts davon haben, bekommen sie wohl einige Ablässe. » Die Finanzlage der österreichischen Eisenbahnen. Die günstige Einnahmenentwicklung unserer Eisenbahnen hält weiter an. Vor einigen Tagen wurde der Einnahmenausweis der S ü d b a h n für die erste Septemberdekade veröffentlicht, welcher zeigt, daß die Gesellschaft seit dem Beginn des Jahres eine Steigerung der Einnahmen um rund 7 Millionen Kronen gegenüber der korrespondierenden Periode des Vorjahres zu verzeichnen hat. Wie verlautet, haben auch die Einnahmen der Staatsbahnen im Monat August eine wesentliche Erhöhung erfahren. Ende Juli war gegenüber dem Vorjahre ein Ueberfchnß von 32 8 Millionen Kronen zu verzeichnen gewesen. Im Monat August ist eine weitere Steigerung der Einnahmen um etwa 7 Millionen Kronen eingetreten, so daß sich das Plus der Staatsbahnen seit Beginn des Jahres auf etwa 4 0 Millionen Kronen 6 e l a u fe n dürfte. Ausland. Nordarnerikanische Fabrikanten als Dtinamitarden. Im Jänner und Februar d. I. ging durch die gesamte amerikanische und europäische Kapitalistenpresse die Nachricht, die streikenden Wollspinner in Lawrence im Staate Massachusetts hätten Fabriken angegriffen, sie mit Steinen beworfen und mehrere Dynamitattentate sowie Brandstiftungen teils ausgeführt, teils versucht. Wie sich nun herausstellt, hat es sich bei allen jenen Ausschreitungen um ein System der Fabrikbesitzer gehandelt und um eine mächtige Organisation derselben, auf die in letzter Linie alle jene Untaten zurückzuführen sind. Dieses System verfolgte den Zweck, die Streikenden zu diskreditieren und gegen die organisierte Arbeiterschaft eine feindliche Strömung hetvorzurnsen. Dieses ganz ungeheuerliche Rieseuverbrechen kam durch die Verhaftung des Bostouer Tuchfabrikanten E. W. Pitman, eines vielfachen Millionärs, der der Polizei ein aufsehenerregendes Geständnis ablegte und sich hierauf erschoß, an den Tag. Pitman erklärte, daß sich die Mitglieder der American Woolen Company, deren Präsident er war, sowie vieler anderer großer Gesellschaften sich ungesetzlicher Methoden bedient hätten, um den letzten Streik in Lawrence im Jänner und Februar dieses Jahres zu brechen.... Es sind noch nicht alle Einzelheiten des Geständnisses veröffentlicht worden, doch geht ans den bisher bekannt gewordenen Tatsachen hervor, daß Pitman die Machenschaften einer mächtigen Organisation der Textilmagnaten von Massachusetts enthüllte. Diese Verbrecherorganisation ließ durch eigens gedungene Individuen verschiedene Gewaltakte verüben: sie ließ an mehreren Stellen der Stadt Lawrence Brand anlegen und Dynamitbomben verteilen, um etwaige Brände oder Ex-plosionei: den Arbeiternnionen zuschieben zu können und hiedurch die Streikenden und die Arbeiterpartei zu diskreditieren____ Die Behörde erklärt, daß viele der bedeutendsten Fabrikanten in die Affäre verwickelt seien. Es sind bereits viele Verhaftungen vorgenommen worden. So wurde in Boston einer der Häuptlinge des Wolltrusts, William Wood, verhaftet. Am 29. August sind in Lawrence ein Zeichner namens Collius und ein Leichenbestatter namens Breen verhaftet worden, die beschuldigt sind, im Aufträge der Wollfabrikanten die Dynamitattentate ausgeführt zu haben. Der amerikanischen Wollgesellschast gehören jene Spinnereien in Lawrence an, in denen der Streik ausgebrochen war, in dessen Verlauf es zu blutigen Zusammenstößen zwischen Streikenden und Polizei gekommen war. Mährens der mehrmonatigen Dauer des Ausstandes war eine Spinnerei in die Lust gesprengt worden und auch die Behörden waren damals der Ansicht, daß es ein Werk der Streikenden war, weshalb sie mit der größten Rücksichtslosigkeit gegen die Streikenden vorgingen. Es wurde Miliz in Massen nach Lawrence gebracht und so dem Streik ein Ende bereitet. Die Methode, durch von Polizisten gehaltene und bezahlte Lockspitzel und andere Verbrecher die Arbeiterbewegung zu diskreditieren, ist anch im hockizivilisierten Europa während der Ausnahmszeit vielfach mit mehr oder weniger Erfolg geübt worden. Auch wir in Oesterreich wissen davon ein Lied zu singen. Die von den amerikanischen Unternehmern cteüp- Propaganda ist also nicht neu, wenn sie auch im Land,' der unbegrenzten Möglichkeiten größere Dimensionen annimmt. Die verbrecherische Taktik zeigt aber, welche Mittel die Kapitalisten benützen, um eine noch größere Ausbeutung ihrer Lohnsklaven zu erzielen. Die Antwort eines jeden denkenden Arbeiters kann nur sein: Hinein in die Organisation der klassenbcwußicn Arbeiterschaft! Die sozialdemokratische Presse hat immer darauf hingewiesen, daß es sich bei den amerikanischen Dynamitattentaten nur um kapitalistische Verbrechen handeln kann, und wir haben dies in deutlichster Weise schon bei der Besprechung des „anarchistischen Dnnamitattentats" auf das Gebäude der „Times" in Los Angeles ausgesprochen. Der weitere Verlauf der dortigen Ereignisse hat uns recht gegeben. * Das Land der Eisenbahnunfälle sind die Bereinigten Staaten von Nordamerika. Die jüngste Katastrophe bei Corning im Staate 9tc«i)ork, bei der ein Expreßzug in den Personenzug hineinraste, wodurch von zum größten Teil schlafenden Reisenden 34 ge- tötet und 60 schwer verwundet wurden, gibt zu einer statistischen Betrachtung Veranlassung. Vom 2. Juli 190J bis zum 30. Juni 1910 sind bei 5861 Zusammenstößen und 5919 Entgleisungen in den Vereinigten Staaten 3804 Persorten getötet und 82.374 verletzt worden. Für den Tag gibt es durchschnittlich in Nordamerika drei Dutzend Zusammenstöße und Entgleisungen, ein Dutzend Toter und rnnd 210 Verletzte. Die Zahl der in einem Jahr Getöteten ist sechsmal so groß wie in Deutschland und die Verwuudctenziffer ist sogar siebenmal höher. Es gibt kein anderes Land auf der Erde, wo der Tod aus den Schienen so viel Opfer fordert, wie gerade in Nordamerika. Woran das liegt, wird man leicht verstehen, wenn man den nachlässigen oder vielmehr fahrlässigen Betrieb und den mangelhaften Ausbau der Bahnen nt Betracht zieht. Die meisten Unglücksfälle hätten vermieden werden können, wenn ein mehr gewissenhaftes und größeres Personal angestellt wäre. Jedoch die Eisenbahnprivatgesellschaften im Dollarland — wie jedes andere Unternehmen vertrustet — sparen lieber an Dienstpersonal und lenen die Schienen fast ohne Unterbau, um einen möglichst hohen Prosit zu retten. PersonalvermchrmrS und Verkchrsstc-gernng. Nach der Statistik des Deutschen Reiches waren im Jahre 1910 bei den deutschen Eisenbahnen insgesamt 700.371 Beamte und Arbeiter beschäftigt gegen 537.121 im Jahre 1900, was eine Vermehrung des Personals um 30 4 Prozent bedeutet. Die Leistungen der Eisenbahnen sind in viel größerem Maße gestiegen, was sich schon aus den Einnahmen ergibt, die im letzten Jahrzehnt im Personenverkehr um 51 5 Prozent, im Güterverkehr um 48'8 Prozent gestiegen sind. Die ganze gewaltige Verkehrssteigernng zeigen die folgenden Ziffern: Es betrug die Zahl der beförderten Personen 1900: 856-3 Millionen. 1910: 15409 Millionen; der geleisteten Persoucn-kilometer 1900: 20.061-7 Millionen. 1910: 34.400 6 Millionen: der beförderten Tonnen 1900: 338-4 Millionen, 1910: 531-5 Millionen der geleisteten Tonnenkilometer 1900: 34.698-9 Millionen. 1910: 51.8148 Millionen. Demnach sind in zehn Iahten gestiegen: die Zahl der beförderten Personen um 80 Prozent, die Personenkilo-meter um 76 7 Prozent, die Zahl der beförderten Tonnen um 57-1 Prozent, die Tonnenkilometer um 49 3 Prozent, das Personal um 30 4 Prozent. Aus dem Gerichtssaal. Ertrinkungstod eines Eisenbahners auf dem Heimweg von der Betriebsstätte — kein Betriebsunfall. Ein Oberbauarbeiter der k. k. Nordbahn hatte im Jänner 1011 mit noch einigen Arbeitern eine Nachtarbeit zu verrichten, nach deren Beendigung — gegen 12 Uhr nachts — er sich nach seiner am Eisenbahndamin befindlichen Wohnung hcimbcgeben wollte. In der Dunkelheit stieg er vom Bahndamm herab, um auf der Straße weiterzugehen-, dabei stürzte er an einer Stelle ab, fiel in den den Bahndamm entlang sich hinzichcnden Flus; und ertrank. Die Leiche wurde fünf Tage später aufgefunden. Die berufsgenossenschaftliche Unfallversicherungsanstalt' der österreichischen Eisenbahnen wies den Entschädigungsanspruch der Witwe des Verunglückten ab und sie erhob die Klage beim Schiedsgericht der Anstalt in Wien, wo sie angab. das; ihr Gatte, als er sich aus dem Heimweg von der beende, ten Arbeit befand, noch im Dienst stand, ferner daß er vom Schlag getroffen ins Wasser gefallen und so ertrunken sei. Die beklagte Anstalt bestritt den Unfall als Betriebsunfall schon mit dein Hinweis darauf, daß er sich nicht aus Dem Tei> ritori<:m der Bahn ereignet habe. Die widersprechenden Angaben beider Parteien ver-anlatzten das Schiedsgericht, einen Lokalaugenschein vorzunch-men, der zunächst der Arbeitsstelle galt, bei der der Verunglückte zuletzt beschäftigt war, ferner war die ükljnchtur.g zu überprüfen, die der Arbeiter zuletzt eingeschlagen hatte. Die Besichtigung des Gehweges ergab, daß der Verunglückte einen schlecht erhaltenen Fußweg gegangen war, während die Bezirksstraße in gutem Zustand und nur von seichten Gräben flankiert ist. Der Fußweg hat an seiner rechten Seite, in der Richtung gegen den F!uß, einen tiefen Graben. Links von diesem Fußweg, dem Fluß entlang, der nur stellenweise ein steiles Ufer hat, wurde auch die Leiche gefunden. Dazu war noch die Frage zu erörtern, ob die Beschäftigung, die der Verunglückte in der TodeLnacht verrichtet hatte, etwa durch Einatmung giftiger Stoffe, sein Orientierungsvermögen ge-trübt und so den Ertrinkungstod herbeigesührt habe. Diese Frage ivurde bei der Verhandlung vom sachverständigen Ge» richtsarzt verneint, weil nach den gegebenen Verhältnissen kein Anhaltspunkt für eine derartige Annahme zu finden war. Dagegen sei cs nach der Meinung des Sachverständigen denkbar, daß der Verstorbene in der Nacht sich verirrte, »weil es finster war und weil es eine Tatsache ist, daß bei manchen Leuten das Sehvermögen in der Nacht — bei Tag ist es! ganz intakt — durch Nachtnebel so gestört sein kann, datz das Orientierungsvermögen dadurch empfindlich leidet. Der Zustand der Trunkenheit begünstigt den Eintritt eines solchen Zustandes der Desorientierung". Das Schiedsgericht wies die Klage ab. 2» der Begründung wird gesagt: Der Verunglückte ist nicht, wie cs in der Klage heißt „durch Schlaganfall" gestorben, sondern hat den Tod durch Ertrinken gefunden. Die Frage, ob der Ertrinkungstod sachlich mit dem Betrieb verknüpft war. mußte vernein werden, weil der Verunglückte sich zur Zeit des Unfall* nicht mehr im Dienst befand. Unter besonderen Umständen könnte wohl auch der Heimweg vom Dienst als zum Betrieb gehörig angesehen werden, insbesondere dann, wenn der Bedienstete gezwungen gewesen wäre, den Bahnkörper zu feinem Heimweg benützen. Dieses Moment trifft hier nicht zu. weil dem Verunglückten eine breite Straße zur Verfügung stand, die gangbarer und auf der ein Abirren nicht gut möglich war. Eine Schädigung des Orientierungsvermögens durch die Arbeit liegt nach dem Sachverständigengutachten auch nicht im Bereich der Wahrscheinlichkeit und der Zustand der Desorientierung durch Nachtnebel ist vorn Gerichtshof nicht in Diskussion gezogen worden, weil ein solcher Defekt beim Verunglückten nicht behauptet Mrde. Ta sich also der UnfifR weder im Dienst noch bdiirt Verlassen des Dienstes auf dem Bahnterritorium und auch nicht in einem sachlichen Zusammenhang mit der Elsenbahnarbeit ereignete, mußte die Klage als unbegründet abgcwiesen werden. Es ist schwer anzuneHmen, das; dieser Arbeiter den schlechten Fußweg aus mitternächtlichem Uebermut oder zu seinem persönlichen Vergnügen gewählt hat. Er könnte ihn vor gezogen haben, weil er einfach der nähere war der ihn ra-fchcr nach Hause führen konnte. Diese Frage ist nicht in Diskussion gezogen worden. Amtsehreiibeleidigung infolge des permanenten Südbahnskandals. Für den Schlendrian der Südbahn müssen immer andere tosten, und zwar das Personal und die Passagiere, denn gewöhnlich kommt es zwischen den beiden letzteren bei vielen An-lässen zu erregten Auseinandersetzungen, die bann im Gerichts faal ihr Nachspiel finden. Am 30. Juli kam es nach dem Ein-steigen des um 7 Uhr 15 Minuten früh in der Richtung gegen Graz die Station Judendorf passierenden Zuges in einem Coupe zu einem Auftritt zwischen Sommerfrischlern und dem Kondukteur, weil in Judendorf nicht die leeren Coupes geöffnet wurden. Der Papierhändler Fritz Braun, der in Gesellschaft von fünf Herren zum Bahnhof in Judendorf kam, war darüber besonders aufgeregt, daß der Kondnkleur einen feiner Freunde, einen Herrn Doktor, in ein Coupe zu einem Arbeiter gesteckt hatte. Als nun der Kondukteur in das Coupe trat, um die Fahrkarten zu revidieren, grüßte er mit «Guten Morgen!" und verlangte die Fahrkarten. Der Papier-Händler Fritz Braun aber schrie den Kondukteur an und drohte ihm wiederholt, daß er ihn ablösen lassen werde. Der Kondukteur, der im Dienste nach den, österreichischen Strafgesetz als Amtsperson gilt, erstattete hievon die Anzeige, und so hatte sich Braun wegen Amtsehrenbeleidigung vor dein Bezirksrichter von Graz Dr. Popeln? zu verantwort eit./Der Kondukteur Leonhard Mörth aus Bruck a d. M. schildert den Vorgang und sagt, daß ihn Herr Braun beim Betreten sofort ange-schrien habe, daß er ein flegelhaftes und lümmelhaftes Benehmen an den Tag lege und in ein Bauerndorf ober zu einem Lastenzug gehöre. Weiters brohte er dem Kondukteur, baß er ihn ablösen werbe. Da sich ber Kondukteur keiner Hanblung bewußt war, bie eine Ablösung zur Folge haben könnte, fragte er bert „gebilbeten" Braun, warum er ihm mit ber Ablösung drohe; barauf schrie Braun: „Ruhe, sonst lasse ich Sie ab- lösen!"_ Nun würbe ber staatsanwaltschaftliche Funktionär Dr. Heinrich Poschacher einvernommen, der sich damals in Gesellschaft des Braun befand. Er bestritt, daß Beschimpfungen gefallen seien. Er habe auch sogleich nach dem Austritte erklärt, das; keine beleidigenden Aeußerungen gefallen seien, außer die in schreiendem Tone gebrauchte Aufforderung: „Ruhe, sonst kaffe ich Sie ablösen!“, was eine Amtsehrenbeleidigung beinhalten könne. Der Mediziner Dr. Anton Poschacher erklärte ebenfalls, von den beleidigenden Aeußerungen nichts gehört zu haben. Der Richter sprach nun Braun frei mit der Begründung, daß er sich nicht bie UÜberzeugung verschaffen könne, daß die beleidigenden Aeußerungen gefallen feien, denn es fei auch eine mehr juristische Person im Coupe gewesen, die sich an die beleidigenden Aeußerungen gewiß erinnert hätte. Was die schreiende Aufforderung des Braun: „Ruhe, sonst lasse ich Sie ablösen!" Betreffe, fo könne darin keine Beleidigung erblickt werden, sondern sei dies nur eine llngcBörigfcit. Der Frei-fpruch hatte allgemein überrascht. Wenn die Richter die Auffassungen über Amtsehrenbeleidigungen nicht mit einer Strenge Oes Gcfctzes anwenden, fo ist dies jebenfate zu begrüßen, natürlich aber nur bann, wenn biefe Auffassungen nicht nur ben bessergestellten oder sogenannten gebildeten Gesellschaftsfchichten zugute kommen. Wir würden aber trotzbem einem Arbeiter nicht empfehlen, in einem solchen Falle bie Rolle bes Angeklagten zu übernehmen. Wenn auch Herr Braun freigesprochen würbe, so viel steht trotzdem sicher, daß sein Benehmen keine allzu hohe Bilbungsstufe verrat. Wenn der Sübbahnschlendrian mit einer Beschimpfung der Bebiensteten bekämpft wird, so finb wir sicher, bafs biefe Art von Bekämpfung noch lange keinen Erfolg auf au-weisen haben wirb. ' a 10 . Epilepsie als Unfallsfolge. Ein Bahnwächter der Österreich:, chen ©tnatsbahiien erlitt am 27. September 1009 einen Unfall; als er an bicfem Tag gegen 4 Uhr früh nach beut Passieren bes Zuges bie Bahnschranken öffnete, schlug ihm die Kugel derartig gegen den Kopf, daß er zu Boden stürzte und bewußtlos liegen blieb. Wenige Tage nach diesem Ereignis trat bet dem Verletzten ein epileptischer Anfall auf. Solche Anfälle traten immer wieder im Verlauf ber Zeit auf und berlonn sich nicht wieber. . ... ®*e. beruf-genossenschaftliche Unfallversicherungsanftalt 'S1' ^erreichifchen Eisenbahnen Bat dem Verunglückten nach Abschluß des Heilverfahrens unter Annahme einer 662/.prozentigen ,a.'f Erwerbsfähigkeit eine 40prozentige Rente bes Jatjrcsar&eiiöbevbienfies zugesprochen, indem sie den Unfall n i ch t ai- Äerkehrsunfoll, als wirkliche Unfallsfolge, aber nur "b, Storungen, nicht aber bie epileptischen Anfälle an- ^ diese Auffassung der Anstalt erhob der 53er» nnglucfie dte Klage beim Schiedsgericht, in ber er barauf hin-Ü"' ^um eine Ereignnng im Verkehr hanble, bap die epileptischen Anfalle Folgen bes Unfalles seien, und dag thm^emgemafi eine höhere .Rente gebühre. , r . S8ei„.°.?r Verhandlung erfuhr man aus Zeugenaussagen, daß der Mtaget fchon vor dem Unfall wegen Arteriosklerose (SBerkalkung der Hauptader) im Krankenhaus zur Behandlung war. Dagegen äußerten sich die ärztlichen Sochverstänbigen in chren Gutachten daBin. daß beim Kläger als sichere Un-fallsfolgcn auf Kongestionszustänben beruhende Kopf-t ferner stark entwickelte DepressionSzustände. «Niedergeschlagenheit unb tiefe Verstimmung.) Die Anfälle bes Klagers sind epileptischer Natur und können zwei Ursachen babeit: entweder die »Irterrnfflerofc oder das Trauma (ben Un. Fall). Dieses letztere traf einen Menschen, ber schon veränderte widersta idstinfäbige Blutgefäße hatte. Für die plötzliche L^^ung der Anfälle spricht der Umstand?baß der Kläger rl * 6 £ m Unfall an Arteriosklerose litt. Wahr schein- LV\)r l ,a6.ct ist die Entstehung durch den Unfall. Dafür spricht s Wälle, wie vorübergehende Serienanfälle und anderes. Der Kläger ist vollkommen erwerbsunfähig. Bei An- SL al5 Unfallsfolge kann auf den Unfall eine Cmouße von 75 Prozent ohne diese 50 Prozent bezogen wer-den. Aus die Arteriosklerose und die damit verbundenen Herz-Beschwerden entsallen 25 Prozent Einbuße. Das Schiedsgericht fällte folgende Entscheidung: . ^ ..Was die Frage des Verkehrsunfalls anlangt, so mußte der Gerichtshof sie verneinen, ba auf Grunb ber eigenen Angaben be« Klagers eine Gefährdung feiner Person burch den Verkehr zur Zeit des Unfalles infoferne nicht angenommen werben kann als der Zug das Wächterhaus bereits passiert hatte. In dieser Richtung war die Klage unbegründet. Dagegen auf Grund ber Beweisergebnisse die Epilepsie als Unfallsfolge anerkannt und die Einbuße an Er-loerbSfahigteit mit 100 Prozent festgestellt. ES ist nachgewiesen, daß der Klager bis zu», Unfallstag feinen Dienst immer versehen hat, bis dahin also erwerbsfähig loar. Dann kam der Unfall, der gewiß ein schwerer war, da er mit mehrstündiger Bewußtlosigkeit verbunden war. Wenige Tage nach dem Unfall t cr[te epileptische Anfall auf. Da vorher solche Anfalle niemals beobachtet wurden, und die Eachver-1»» ÄL” auJ Grund von Zeugenaussagen unb mit Rücksicht auf hfo ..rei Anfalle sowie bie Art bes KrankheitsverlaufeS l « ? r Entstehung der Epilepsie als wahrscheinlich Be-kein Grund Vor, an dem Kausalzusammenhang der Krankheit mit dem Unfall, der ja von ber beklagten Anstalt h“er£a," l,t' SU zweifeln. Der Gerichtshof ist ber Ansicht, daß 6urc^ den Unfall feine ganze Erwerbsfähigreit ein* flebußt hat, da er bis zum Unfall fernen Dienst versehen konnte, was ihm durch die Unfallsfolaen unmöglich gemacht wurde. Daß der Kläger schon vor dem Unfall medizinisch nicht ganz vollwertig war. mag richtig feilt, aber es kam praktisch — da er seine Arbeit tun könnt; — nicht zum Ausdruck. Dem Kläger war daher aus all den hier angeführten Grünben eine Mprozentige Rente von feinem Jahresarbeitsverbienst zuzuerkennen." Streiflichter. Der Umgang der „Berkehrsbiindler". Sonntag den 15 d. war in Wien eine große Heerschau der schwarzen Garde. Ein Heer von Geistlichen, Psarrersköchinnen und alten Kerzel-weibern mit und ohne Hosen hatte sich da zusammcngefunden. Polakifche, slowakische, hannakische, kroatische und Tiroler Bauersleute waren in ihren farbenreichen Volkstrachten erschienen und das Siraßenbild glich einige Tage einem internationalen Bauernkirta. Tausende und Abertausende dieser zumeist fremdsprachigen fiongrcßtdilnchmcr pilgcrten hinaus nach Schönbrunn zum k. k. Tiergarten, um dort gute Freunde oder alte Bekannte auszusuchcn. Die Menageneverwaltung, die Lottokollekturen und die Damen vom Spittelberg sollen in diesen Tagen den größten Zuspruch gehabt haben. Die Anzahl der ländlichen Besucher wäre eine noch bedeutend größere gewesen, wenn nicht ein mehrtägiges ununterbrochenes Regenwetter viele der alten „frumben Wastl" von der Fahrt nach Wien abgehalten hätte. Sonntag den 15. war die große Parade. Knabenhorte, Bitt- und Wallfahrtsvereine, Veteranen, Lotto- und Ambofoloverein, „Gott Nimm"-Anbeter und Schwarielmagenvcreine und, Gott fei's getrommelt und ge pfiffen, auch der „Verkehrsbund christlicher Eisenbahner" war mit Musik und Fahne ausgerückt. Ein Bild des Elends und des Jammers, standen zirka 180 Eisenbahner, welche die 58er keljrsbundleitung aus allen Teilen Oesterreichs herangelockt hatte, im strömenden Regen auf dem Paradeplatz. Bis auf die Haut durchnäßt, trübselig und verdrossen, humpelten die Verkehrsbündler im Zuge mit. An den verzweifelten Gesichtern der meisten Verkehrsbündler war zu ersehen, daß ihnen inmitten der buntscheckigen Maskeradeteilnehmer nicht sonderlich zu Mute war. Selbst die zwerchfellerschütternden Anstrengungen der Eisenbahnerkapelle waren nicht imstande, Bewegung in diese Hammelherde zu bringen. So manchem christlichen Eisenbahner wird diese Staffage noch lange in Erinnerung bleiben. Freikartenwirtschaft bei ber f. k. Staatsbahn. Vor einigen Tagen fand in Innsbruck eine Protestversammlung der Beamten der k. k. Staatsbahn betreffs Einschränkung der Fahrtbegünstigungen statt. Von feiten eines Beamten, welcher an der Versammlung teilgenommen hatte, werden uns folgende krasse Zustände berichtet: Vor kurzem befanden sich bei Schnellzug Nr. 303 (Wieiz ° Selgtal < Innsbruck) zirka 340 Reifende, von welchen nicht weniger als 168, sage hunbertachtzigundfechs mit Freikarten versehen waren. Zur Beruhigung der Bürgerlichen Blätter, welche nicht genug zetern können, wenn ein Bahnbediensteter mit Freikarte fährt unb noch dazu mit Schnellzug, fei hier ausdrücklich Bemerkt, daß sich unter diesen 168 nicht ein einziger Eisenbahner befand, sondern Journalisten, Landschaftsmaler und dergleichen. Wenn ein Bahnbediensteter um eine Freikarte Sittlich wird, fo ist dies mit solchen Umständen und Betteleien verbunden, daß viele es vorziehen, sich eine Personalkarte zu kaufen und noch dazu für Schnellzugsbenühung, welche im Sommer für eigene Bedienstete überhaupt ausgeschlossen ist. Sind diese Zustande einem Eifenbahnministerium bekannt? Was fagt Herr kaiserlicher Rat Geffele zu solchen Vorkommnissen, welcher sich nicht genug ärgern kann über die Freikarten, welche an eigene Bedienstete ausgefolgt werden? Was sagt die steuerzahlende Bevölkerung, welcher der letzte Heller herausgepreßt wird, wenn die Bahnverwaltungen auf solche riesige Einnahmen verzichten? Denn daß diese Freikarten-Wirtschaft sich nicht auf die Staatsbahndirektion Innsbruck beschränkt, sondern eine allgemeine Einrichtung ist, welche in der im Eifcnbaljnmmistermni herrschenden Proieftionätuitti fchaft ihren Grund hat, ist klar. Es kommt sehr oft vor, daß man bessere Herrschaften, sogar gräfliche Familien in der ersten Klasse antrifft mit Anweisungen zum halben Fahrpreis, welche gewöhnlich armutshalber ausgegeben werden. Ein wirklich Bedürftiger für derartige Begünstigungen muß erstens Gefuche machen und ein Armutszeugnis Beibringen. Woher Bringt dann eine gräfliche Familie ein Armutszeugnis? Wenn solche mit Glücksgütern nicht gesegnet sind, so sollen sie halt ganz einfach zweiter oder dritter Klasse fahren. Es ist empörend, wenn man sich die Tatsache vor Augen hält, daß wirklich Arme oder Kranke oft mit ihrem Gesuch um Ermäßigung abgewiesen werden, während halbe Millionäre, wenn sie die Protektion eines Nationalverbändlers ober Christlichfozialen haben, umsonst fahren. Das k. !. Eifen-bahnniiniftcrium wird ersucht, sich besser mnzuschaucn, daß derartige Vorkommnisse hintangehalten werben und daß es bei eigenen Bediensteten nicht mit solchen Umständen »er* Bunden ist, wenn einer wirklich eine Freikarte benötigt. »Die Nationalverbändler sind saudumm!" Der Reichs, bund der deutschen Eisenbahner befürchtet nicht mit Unrecht, daß der infame Verrat der nationalvcrbänblerifchen Abgeordneten auch dem dümmsten Reichsbiindler die Augen öffnet, und deshalb werden jetzt überall Versammlungen abgehalten! in denen die Referenten ein ganz merkwürdiges Doppelspiel treiben. Zuerst beschimpfen sie die Sozialdemokraten und sehen ihre Aktion herab, und da sie aBer doch fürchten, es werde ihnen das Geschimpfe niemand glauBen, schlagen sie so neben-Bet auch auf den NationalvcrBanb los. Das letztere ist nun offenkundige Komödie, sie wird nur zu dem Zweck aufgeführt, um zu verhindern, daß die Eisenbahner in ihrer Aufregung dem Reichsbund den Rücken kehren. Eine komische Protestaktion gegen den Nationalverband, von denselben Leuten inszeniert, die die besten Freunde, die treuesten Anhänger des Nationalverbandes sind! Aber ein Gutes hat die Suche doch: man hört einmal ein Urteil aus Freundesmund über die Natwnalverbändler und das muß doch der Wahrheit ent- > prechen. Für spätere Zeiten wollen wir sestlialte«, wie die Referenten dieser Versammlung über die Nationalverbändler ' denken. So sagte in Jägerndorf ein Herr b. Lorenz, der Re- ! erent war, unter anderem: „Schlecht sind sie nicht, die Ab. geordneten des NationalkerbandeS, aber saudumm sind sief" Wir banken dem Herrn für die Bestätigung eines Urteils, das wir schon lange gefällt haben. Die Herren Oberleithner und Konsorten konnten wahrlich nicht besser gekennzeichnet werden, ©toll braucht also nicht einmal das Bürgertum auf diese Vertreter zu sein! Genosse Johann Fakta gestorben. Einer von der alten Garde ist bahingegangen! Der Beamte der Administration des „Zeleznicni Zrizenec", Genosse Johann Fakta, ist nach längerer heimtückischer Krankheit im 54. Lebensjahre ber» schieden. Genosse Fa 11a war vom Anbeginn für unsere Organisation agitatorisch tätig. Er wurde als Kondukteur der Oeficrrcichifcheit Nordwestbahn von dieser Bahnverwaltitng wegen feiner Organisationstätigkeit gernaßrcgelt und entlassen. Er war Gründer unserer Ortsgruppe Jofefstadt-Jaromer und langjähriger Obmann unserer Ortsgruppe Prag-Karolinenthal. Nach feiner Maßregelung fand er bei der Administration des „Zeleznicni Zrizenec" Unterkommen. Genosse Fakta stellte bis zu seiner Erkrankung sein Können und seine Erfahrung in den Dienst der Organisation. Er war einer von den Alten unserer Organisation, deren Gesinnung schwere Proben zu bestehen hatten. Genosse Fakta ist seiner Sache Ins zu seinem Lebensende treu geblieben, Ehre feinem Angedenken! Uniform ff nndol bei der f. k. Stnnt6bnl)ubirektion Wien ohne Ende. Für die Uniform, welche die Bediensteten abzn-fassen berechtigt sind, ist in der Instruktion XIV in einer Tabelle genau ersichtlich, wie lange einzelne Stucke zu tragen sind, lieber diese festgesetzte Tragzeit der Uniformstücke wird von den Bediensteten schon feit jeher geklagt, da die Qualität der Uniform der Tragzeit nicht entspricht. Infolge der minderwertigen Güte des Tuches und der schlechten Ausarbeitung durch den Schneider sehen sich viele Bedienstete, wenn sie nicht zum allgemeinen Gespött hcrumlaufcn wollen, gewungen, sich aus eigenen Mitteln Uniformen tiachzttfchaffeii. Es ist dann beiden. geholfen. Der Bedienstete hat in diefetn Falle eine passende Uniform, der Staatsbahnverwaliung bleibt das Ansehen in der Öffentlichkeit gewahrt, allerdignS auf Kosten der Bediensteten. In der jüngsten Zeit scheint aber gerade jene Staatsbahnverwaltung, die von den Bediensteten tadel, lofe Slbjuftierung verlangt, an benfelben Rache für bas Tragen ber Uniform zu nehmen. Die Staatsbahnverwaltung läßt, wie fchon oft an tiefer Stelle bemerkt würbe, für die Bediensteten der Wiener Direktion zum Vergnügen einzelner Direktionsbeamten die Uniform in Triefch Herstellen, weil sie angeblich billiger zu stehen kommt. Wie sic hergestellt wird, scheint nicht ihre Sorge zu sein, es entspricht wohl so dem Hauptzweck, die Uniform in Triefch machen zu lassen, denn sonst wäre kein Grund vorhanden gewesen, der alten Firma den Rücken zu kehren. In der Personalkoinmissionssitzung wurde über den erwählten Lieferanten, der sich vorgenommen haben muß, mit feiner Lieferung das Eifenbahnperfonal als Vogel, scheuchen auszustaffieren, energisch Beschwerde geführt. Der Vertreter der Siatsbahndirektion bat versichert, im Falle sich solche auffallende Mängel ergeben sollten, wird die Direktion mit diesem Lieferanten den Vertrag lösen. Es wurden nun der Direktion tatsächlich fo manche Kunststücke dieser Lieferung vorgelegt, aber es bleibt bei der Firma Krestan schon aus dein einfachen Grunde, weil einzig und allein diese Firma im Verpfuschen der Uniformstücke das bestmöglichste geleistet hat und weiteres in dieser Hinsicht verspricht. Sie findet Unterstützung von seiten einzelner Direktionsbeamten, welche sich wohl viel mächtiger fühlen wie der Herr Staalsbabnbirektor selbst, sonst wäre ja ein solcher Skandal einfach unmöglich. Bei der Früh, sahrslieferung wurden die für die Ucbcrnnhme maßgebenden Beamten auf sehr arge Mißstande in der Lieferung aufmerksam gemacht. iitatt aber die Uniform nicht zu übernehmen, wurde dieselbe samt den konstatierten Mängeln hinunter, geschluckt unb an die Bediensteten verabfolgt. Als nun die ver-pfuschten Stücke von vielen Bediensteten zum Austausch zu. rückgebracht wurden, da erfuhr erst jeder einzelne, daß nicht die Firma, sondern er selbst fchuldtragend fei, weil er nicht den richtigen Maßzettel eingeschickt habe, denn es war tat-sachlich fast kein Stück nach Maß. wie es fein soll, gearbeitet. So mancher hat diese Ausrede als bare Münze hingenommen und die unpassende Uniform ratlos nach Hanfe getragen. Andere wieder haben unter energischem Protest die Uniform zurückgegeben und einen neuen Maßzettel, für welchen mancher 1 bis 2 Kr. Auslagen hatte, beigelegt. Die Firma Krestan f che int sich aber in solchen Dingen fchon recht gut auszukennen, sie überprüfte die neu eingefendeten Maßzettel, ließ die alten beseitigen, die neuen an ihre Stelle befestigen, und das Uniformstück war neuerdings nach Maß gearbeitet unb wurde nach Wien als mit dein Maßzettel überein, stimmend abgefchickt. Daß man diese Uniform den auf sie fchon sehnsüchtig wartenden Bediensteten ausgesolgt hätte, scheint gerade wegen einer Zeitungsnotiz nicht recht ratfarn gefreien zu fein, sonst wurde man auch diesesmal, wegen Nichipa,,-!! ber Uniform, nicht der Firma sondern dem Maß. zettet die Schuld gegeben haben und der Bedienstete wäre gezwungen gewesen, die Uniform anzunehmen. Die Lieferung toujde. nun abermals zurückgeschickt unb der Herr Ludl war auch jo freundlich sie mit noch Triefch zu begleiten, wahr-cheinlich nur zu dem Zweck, vor dem Herrn Krestan einen Stmefall zu machen, er solle doch der Kompagnie gnädig fein unb bie Befchwerben anerkennen. Die Gebuld ist zwar eine gute Äugend des Menschen, aber wenn man auf die Lieferung ülr,uUl Krestan warten muß, dann muß man eine wahre Geduldprobe ablegen und sich sehr in Gewalt haben, um nicht auf Vorgesetzte, die solche Zustände dulden, mit ijtngern zu zeigen, tote geduldig sie aus irgend welchem Grund die ti'oppcrci dieser Firma über sich ergehen lassen.'Wer kann sonst mit feinen Unter« geordneten, speziell wenn fte der Unterbeamten- oder Diener-katcgorie angehören. nicht streng genug umspringen kann, steift die Hände, die ,o stark bewehrt sind, vor dein Trifolium ruhig in die Taschen, wahrscheinlich mit dem Gedanken: Ich brauche die von dieser Firma angefertigten Uniformftückc mcht zu tragen, aber mir bleibt das Recht, von den Be-diensteten eine tadellose Adjustierung zu verlangen. Wir sind auch uberzeugt, wenn die Kompagnie Hirt zufrieden ist, wird alles beim alten bleiben, oder wenn diese ewige Unzufriedenheit, welche sich die Bediensteten zu zeigen erlauben, kein Ende nimmt, kann man noch immer eine schlechtere Firma, wie die gegenwärtige ist, finden. Schon aus Bosheit. Wenn nun die Staatsbahudirektion derartige ständige Provokationen der Bediensteten billigt, bau« soll sie zumindest ihr Versprechen ber Abhilfe, das sie nicht einlöfcn will, für sich behalten. Um fo mehr werden wir uns rühren, diesem Skandal ein Ende zu bereiten. Die neueste Fabrtbegiinstigunn des Lolom-tivpersonal» der k. k. Nordbahn. In letzter Zeit erhält des Lokoniotitipetfonal bet Dienftfabrten Freifabttfcheiue, tue mit dem Stempelaufdruck „Dienstreise" und „Legitimation vorweisen" versehen mb. Die Folge davon ist, daß Revisionöorgane die Vorweisung der Legitimation abverlangen. Jedem Kenner des Lotomotiv-sahrdienstes ist es ja gut bekannt, daß eine Schonung der Legitimation oder eine Reinhaltung derselben in diesem Falle ausgeschlossen ist. Das Lokomotivpersonal, welches bekanntlich allen Witterungsverhüttnissen ausgefetzt ist, manchmal vom Siegen bis auf die Haut durchnäßt iit unb von der Beschmutzung mit Lelmaffen nicht verschont bleiben kann, düher auch die Legitimation nicht verschont werden kann. Wie sollen solche, Legitimationen nach Jahresfrist missehen? Im weiteren betrachten wir die Legitimation als ein durch unser Geld erworbenes Privateigentum, ba wir doch Lage, diese Vorliebe zu spüren, müssen aber mitansehen, das; die AuSstellungSkosten derselben selbst tragen mußten, und nicht gesonnen sind, in einem Zeitraum Don einem halben Jahre dieselben uns abermals zu erneuern. Was aber der Cache die Krone -aussetzt, daS sind die Bestimmungen einzelner Heizhausleiter, die sich Rechte ein-räumen, die weit über die Grenzen der Erlässe dcS I. k. Eiscn-öahnmiuisteriumS und der Direktionen hinausgehen. So wurde vom Heizhausleiter Herrn Cerny an die Heizhausleitung Lundenburg der Auftrag gerichtet, dem von Prerau in Lundenburg ankommenden Personal, welches im Regiewege nach Hause fahren sollte, nur unter Vorweisung der Legitimation einen Freifahrtschein zur Tienstfahrt von Lundenburg nach Prerau auszustellen. Auf Grund dieses Auftrages wurde auch der mit 23. August mit Zug 894 cingchoffcne Lokomotivheizer Uhli f beglückt. Demselben wurde der Freifahrtschein nicht ausgestellt, da derselbe nicht im Besitze einer Legitimation war. Nun blieb dem Ul) UI- nichts übrig, entweder sich die Heimreise selbst zu bezahlen oder die 100 Kilometer wegen Mangel an Geld itu Fuß zurückzulegen. Ta IIH [ i f aber keinen Heller Geld hatte, sein wiederholtes Bitten um Ausstellung einer Karte vergebens war, ja direkt verweigert wurde, entschloß er sich, die 100 Kilometerreise als Eisenbahnbediensteter anzutreten; natürlich zu Fuß!! Um 3 Uhr 35 Minuten hat er am 23. August Lundenburg verlassen und ist am 24. August in Prerau um %,9 Uhr vormittags eingetroffen. Zu diesem in der Eisenbahnbiographie vielleicht einzig dastehenden Falle diene einer Breiten Öffentlichkeit ein Bild der Herzlosigkeit der mit diesem Fall in Verbindung stehenden Vorgesetzten, welche trotz aller Bitten des Heizers U h l i i unersajüttertich blieben. Trotzdem derselbe bereits 15 Stunden ununterbrochen im Dienste stand, wurde demselben noch von einem Maschinenmeister R o t t e r, welchem U h Li f sagte, er winde den Weg zu Fuß zurücklegen müssen, der Rat gegeben, es seien ja auf der Straße genügend Zwetschk.'ii, an denen sich Uhlir sattessen kann. Nach 18stündigem Marsch zu Hause angelangt, meldete sich Uh l i f beim Herrn Betriebsleiter König st ein, so auch beim Abteilungsleiter Herrn L e r n y. Die Aeußerung U h l i £’, daß er von Lundenburg zu Fuß gekommen sei, wurde von diesen Herren ironisch und als etwas Selbstverständliches Eingenommen. lthlir meldete seinen Vorgesetzten auch noch, er sei überhaupt nicht im Besitze einer Legitimation, obzwar er definitiver Heizer sei. Darauf erhielt er noch einen Urlaub von 24 Stunden zu feiner Erholung. Wir sind der .Meinung, daß die Nordbahndirektion ihre Bediensteten nicht dafür bezahlt, um 100 Kilometer Fußmarsch zurückzulegen, aber wir erwarten, daß in diesem Fall Reinedur geschaffen wird. Korrespondenzen. Jglau. (H e i z h a u s.) Wir sind leider gezwungen, auf zwei Vorgesetzte, wie solche nicht sein sollen, aufmerksam zu machen, und zwar sind dies die Herren Witt und Ma-fchinenauffeher Neumann. Speziell Herrn Neu mann müssen wir hier mitteilen, daß d,e Bediensteten und Arbeiter gerade so Bedienstete der k. k. Ce. N. W. B. sind, wie er. Größenwahn schadet! Hoffentlich tragen diese Zeilen zur rechtzeitigen Besserung dieser beiden Herren bei; sollte dies nicht der Fall sein, dann sind wir gezwungen, deutlicher zu kommen. Gutcnstein. (St. k. StaatSbah it.) Gegenüber der hiesigen Station befindet sich eine Restauration, welche den Abstinenzlern wärmstenS empfohlen wird, da man in dieser Restauration Wasser mit Wein bekommt. Sonntag den 8. September d. I. fand in obgenannter Restauration ein Weinlese-fest statt. Am nächsten Tag gingen mehrere Oberbauarbeiter iit dieses Lokal, um ihr Mittagessen einzunehmen. Da der Wein lauter Wasser gewesen, stellten sie den Wirt zur Rede wegen des schlechten Wctrtcs. Der Wirt gab ihnen folgenden Rat: „Den der Wein zu schlecht ist, der soll nicht zu ihm hereingehen; cs liegt ihm nichts daran, wegen dem wird er auch nicht zugrunde gehen!" Wir geben daher den Eisenbahnern den Rat, den Wirt nicht weiter zu belästigen. Er soll dann seinen Weilt selbst trinken. Im Sommer sind diese Herren aufgebracht, weil sie ihr Geschäft mit den Sommerfrischlern machen. Sie sollen dasselbe auch im Winter tun. Gaflenz. (Wte unter dem neuen Vorstand Arbeiter behandelt werden.) Der Aushilfswächter Franz Schneider ist volle 14 Jahre im Provisionsfonds. Am 1. Juli 1912 sollte er als definitiver Wächter angestellt werden. Er ist aber bei dem netten Vorstand Tichinger in Ungnade. Der Vorstand setzte alle Hebel in Bewegung, um die Anstellung zu hintertreiben. Ein Schreiben, das er an den Bahnarzt Dr. Davonat richtete, dürfte die Instruktionen enthalten baben, wie mit dem Aushilfswächter Schneider umzugehen sei. Schneider war in den 14 Jahren feiner Dienstzeit fünfmal bei der ärztlichen Untersuchung und' wurde bisher immer für diensttauglich befunden. Bei der letzten ärztlichen Untersuchung zur definitiven Anstellung als Wächter mußte Schneider zum Bahnkonsulenten nach Villach fahren, worauf gleich die Diensteskündigung mit nachstehendem Schreiben erfolgte: Nr, 842/1. 1. . Villach, am 9. Juli 1912. An den Aushilfswächter F ranz Schneider in Gaflenz. Auf Grund der mit Ihnen am 28. Juni L I. borge-nommenen chesärztlichen Untersuchung, nach welcher Sie sich infolge Ihrer schwächlichen Konstitution nicht für den schweren und verantwortungsvollen Dienst eines Wächters eignen, wird Ihnen im Sinne des § ISS der Dienstordnung das Dienstverhältnis derart vierzehntägig gekündigt, daß Sie mit 31. Juli 1912 außer Stand und Gebühr treten. — Sollten Sic auf eine Verwendung als Arbeiter reflektieren, haben Sie sich mit dem Ersuchen um Ausnahme unverzüglich au das k. k. Bahnstationsamt Gaflenz zu wenden. - Das Dienstzeugnis wird Ihnen nach Einsendung einer Stempelmarke von 30 H. auögefertigt werden. Der f. k. Staatsbahndirektor: Ostheim. Vorstand^T i chinger rühmte sich schon früher einmal, die Entlassung eines Wächters dnrchgesctzt zu haben. Er baut darauf, daß Hof rat O st h e i m sein Taufpate fei, mit dessen Hilfe er alles zu tun vermöge. Es fragt sich nun darum, ob ein solcher mutwillig gekündigter Arbeiter auch tatsächlich wieder aufgenommen wird. Dem Provisionsfonds würde» aus einem derartigen Vorgehen holte Kosten erwachsen und das k. k. Eisenbahnministerium wird gut daran tun, dem Vorstand von Gaflenz dieses Handwerk zu legen, unbekümmert um dessen Taufpaten. Krnkau-Szc,;rikow«. (K. k. Nordbahn.) "tBeim k. k. Eisenbahnministerium sind stets einige Räte damit betraut, Ersparnisse im Betriebe zu erzielen. Da diese Sparrefonnen ober stets auf Kosten des niederen Personals in Szene gesetzt werden, erlauben wir uns einmal, dein k. k. Eisenbahnministerium bor Augen zu führen, wo man bei der f. k. Nordbahn Ersparnisse erzielen könnte. Die Diener, ltnierbeamten und niederen Beamten sind cS seit der Verstaatlichung der Nordbahn gewöhnt, ihre Zehr-geld- und Diätenausweise mit besonderer Liebe seitens der Ausgabekontrolle geprüft zu sehen, und kommen oft in die die höheren Funktionäre ihre Dienstreisen |ehr oft unnötig ausdehnen, ohne fürchten zu müssen, die Diäten gestutzt zu bekommen. Wir verweisen hier nur auf den Herrn P r ü-fungskommissär M o r 6 t tz e r. Der beim Personal sowie Beamten b e st g e h a ß t 2 und wegen seiner Umgangsform mit dem ihm untex-st eh enden Personal berüchtigte Herr hält jetzt schon seit längerer Zeit in Szezakowa die halbjährige Prüfung ab. Dabei geht er nicht von dem Grundsätze aus, in möglichst kurzer Zeit mit dieser Station fertig zu werden, um dabei das Personal sachgemäß und praktisch zu prüfen, sondern er trachtet, diese Prüfung möglichst lange hinauszuziehen. Er erzielt dies durch feine konfusen Fragen, verwirrt das Personal so, daß dasselbe nicht imstande ist, ihm zu antworten, bestimmt dasselbe nochmals zur Nachprüfung und hat so seinen Zweck vollständig erreicht. Wir wollen jetzt näher seine Vorgangssorm beleuchten. Er fährt am Vortag der angesagten Prüfung mit dem Zug Nr. 16 um 6 Uhr 45 Minuten von Krakau ab, kommt um 8 Uhr 53 Minuten in Szczakowa an, schläft im Betriebszimmer auf Staatskosten die ganze Nacht, und prüft dann vormittags von 8 bis 10 Uhr. Zu dieser Prüfung hatte er beispielsweise am 6. September z:hn Mann avisieren lassen, von denen er vier Mann prüfte, dabei aber konstatierte, daß dieselben gar nichts können, und sie zu einer nochmaligen Prüfung kommandierte. Die anderen sechs Mann wurden für das nächstemal bestimmt. Viel einfacher und ersprießlicher für die Verwaltung und Bediensteten wäre cS, wenn der Herr PrüfungSiommifiär in der Früh um 6 Uhr 52 Minuten von Krakau wegfahren würde; er käme dann um 8 Uhr 3 Minuten in Szczakpwa an, -könnte bis 12 Uhr mittags prüfen und käme auch schon um 5 Uhr nachmittags, in Ärakau an; freilich würde er nur 5 Kr. Diäten beziehen. Die Leistung wäre aber bedeutend größer. Denn bei zwei Stunden Dienstleistung 10 Kr. Diäten, Gebrauch eines Betriebszimmers und kein PrüfungSrefuItat erreicht, während bei 5 Kr. Diäten vier Stunden geprüft werden könnte, die halbjährige Prüfung früher erledigt wäre, infolgedessen dem Betrieb weniger Kosten erwachsen würden und das Personal nicht gezwungen wäre, mehrmals zur Prüfung zu erscheinen, bevor es geprüft wird. Wir haben hier gezeigt, daß wir auch mit Sparerlassen sympathisieren könnten, nur müßten sic auch einen Sinn haben, und hoffen, daß die AuSgabenkontrolle auch hier die Diäten-ausweife liebevoll behandeln wird. Auch dem Herrn Morbiher wünschen w ir gefälligere 11 ing n ti g§ f orm c u, denn sonst müßten wir dem „Naprzo d" Konkurrenz machen und uns auch öfters mit ihm befassen. Halbstadt. Wie es im Heizhaus unter dem Regime des Herrn HeizhauSvarstaudeS Schmiedt ausschaut, müssen wir einmal der Oeffentlichkeit und den Herren von der Direktion vor Augen führen. Mit was für Mitteln hier gespart wird, und auf wessen Kosten, das ist nicht mehr zu ertragen. Zum Beispiel, die Kohlenlader ersuchten den Herrn Vorstand bei dem jetzt starken Verkehr um Verstärkung der Partien um einen Mann oder um Kürzung des Arbeitsturnusses von 12/12 Stunden auf 12 Stunden Dienst, 24 Stunden frei, weil sie die viele Arbeit nicht leisten können. Und gleich hat ihnen der Vorstand geholfen, indem er eine Kundmachung herausgab, wonach der Führer den Heizer auffordern soll, die Kohlenkorbe am Tender aitszufchütien, wie er angibt, nach Dienstordnung 23, bei fon-stiger Strafe im Difziplinarwegc. Das war rasche Hilfe und kostet nichts. Die Vorheizer haben den Herrn- Heizhausvorstand aufmerksam gemacht, daß es zu viel Arbeit' ist in der Nacht, Maschinen auswaschen und putzen, die Heizer von den Zügen ablöfen, die Maschinen anbrennen, die Lampen in beiden Heizhäusern anzünden und auslöschen und oft noch mit Telegrammen herumlaufen. Wenn in der Nacht ein Kohlenlader oder ein Heizer auf Stationsreserve fehlt, muß die Arbeit von drei Leuten gemacht werden, welche sonst vier Mann kaum bestreiten. Beschweren sich diese armen Teufel beim Maschinenmeister, so schickt er sic zum Herrn Vorstand. Dieser schreit die Leute so an, daß man sich wundert, daß nicht schon längst den Leuten die Geduld gerissen ist durch das provokatorische Auftreten dieses Herrn Ein jeder muß sich die größte Zurückhaltung anlegen, um diesem Herrn nicht begreiflich zu machen, wie er feine Untergebenen behandeln soll. Und doch ist leider das geschehen, was wir schon lange befürchteten und was unbedingt kommen mußte. Als vom 29. auf den 30. August die Vorheizer in den Nachtdienst kamen, teilte ihnen der Maschinenmeister mit, daß einer von 12 Uhr nachts an auf der Reserve als Heizer Dienst machen müsse. Auf die Vorstellung, daß sic ohnehin zu viel Arbeit haben, schickte er sie, wie immer, zum Herrn Vorstand, denn der Maschinenmeister versteht die Ausbeutung aus dem ff, wenn er einen Mann um den freien Tag bringen will oder wenn ein Hcizhansarbciter bereits den ganzenTag im Heizhaus war, um ihn dann zum Fahrdienst zu kommandieren. Und wenn sich so ein armer Teufel beschwert, fo schickt er die Leute zum Herrn Vorstand, von welchem er weiß, daß er sic bestimmt abweist. Und so war es auch. Die drei Leute weigerten sich, die Arbeit zu Machen, und fo mußte der Oberhetzer- den Herrn Vorstand kn der Nacht holen lassen, welcher natürlich, wie immer, die Leute grob anschrie, welches die ohnedies aufgeregten Leute nicht mehr ertragen konnten und gleiches mit gleichem bezahlten, was zur Verhaftung von zwei Vorheizern führte. Nun müssen wir fragen, wer ist hier der Schuldige? ' Die Leute, die sich beim Herrn Vorstand beschweren wollten, denn dazu ist er ja da, um Bitten und Beschwerden des Personals entgegenzunehmen, oder der Herr Vorstand, der die Leute, statt sie zu beschwichtigen, sie noch mehr reizt? Wenn sich der Herr 'Vorstand nicht ändert mit seinem Benehmen gegen seine Untergebenen, dann müssen wir die Verantwortung der k. k. Direktion überlassen. Marienbad. Wenn bisher von hier so wenig Klagen in die Oeffentlichkeit drangen, so gewiß nicht deshalb, weil hiezu jeder Grund mangelt. Vor allem leiben die hiesigen Bediensteten unter der riesigen Teuerung, die sich hier in dem Kurort 'noch um ein Bedeutendes erhöht. ES ist wohl nicht gleichgültig, ob man in einem galizischen Dorfe oder in einem Weltkurort stationiert ist. Das gleiche gilt beim Quartiergeld. Marienbad ist bis heute in die dritte Quartiergeldklasse, das ist 70 Prozent, eingereiht. Damit aber daS Maß itoll wird, ist unsere Station noch mit einem Vorstand beglückt, der alles zu wünschen übrig läßt. Es ist uns selbstverständlich nicht möglich, all die Fehler dieses Menschen hier anzuführen und müssen wir uns nur auf einige Fälle beschränken. So haben die Mocksigttal-diencr bei diesem riesigen Verkehr bei dem Blockturm gegen Wien noch immer den 16/16ftüttbigen Turnus. Bei dem Blockturm gegen Eger mußte man sich notgedrungen zu einem anderen Turnus bequemen. Damit unser Herr Vorstand Kru-piczka zeigen kann, daß er machen kann was er will, so fiat er hier folgenden Turnus ausgestellt: Von den drei Ma tions - Bedienstete# hat je einer zehn Tage hindurch von 9 Uhr vormittags bis 5 Uhr abends Dienst. Die übrigen zwei Mann haben folgenden Dienst: Einen Tag Dienst von 6 Uhr früh bis 9 Uhr vormittags, dann frei bis 5 Uhr nachmittags, dann Dienst von 5 Uhr nachmittags bis 10 Uhr abends, dann frei bis nächsten Tag um 5 Uhr nachmittags — 19 Stunden Dienst, von 5 Uhr nachmittags bis 6 Uhr früh — 13 Stunden, dann frei bis 10 Uhr abends — 10 Stunden; dann wieder Dienst von 10 Uhr abends bis 9 Uhr früh 11 Stunden, daun frei von 9 Uhr früh bis nächsten Tag um 6 Uhr früh — 23 Stunden. Man muß sich fragen, ob man den Mann, der diesen Dienstturnus zusammengestellt, nicht auf feinen Geisteszustand untersuchen lassen soll? Weiter ergibt sich, daß ein Bediensteter drei Nächte hintereinander Dienst hat, und zwar die erste Nacht bis 10 Uhr abends, die darauffolgenden zwei Nächte aber immer die ganze Nacht. Weiter ergibt sich, daß ein Bediensteter wegen drei Stunden Dienst zwei Stunden Weg vom und zum Dienst zurücklegen muß. Daß dieser Dienst turnus weder im Interesse des Dienstes, noch im Interesse der Bediensteten liegt, sondern geschaffen wurde, um das Personal zu schikanieren, liegt auf der f?and. Selbst den RcvisionSorganen der Direktion, als auch der Generalinspektion ist dieser Dienstturnus unverständlich, aber es scheint, daß dieser Gewaltmensch mächtiger ist, als all diese Herren mitsammen. Auch die anderen Bediensteten kommen nicht viel besser weg. Es gibt hier noch eine ziemliche Anzahl von Bediensteten, die bei eilte nt täglichen aufreibenden Dienst noch immer keinen dienstfreien Tag im Monat haben. So beispielsweise die Portiere, die den ganzen Sommer» beziehungsweise vom 1. Mai bis 30. September, den einen Tag von 6 Uhr früh bis 0 Uhr abends und den nächsten Tag von 0 Uhr früh bis 11 Uhr nachts Dienst haben. Der Lampist hat überhaupt das ganze Jahr hindurch Dienst ohne einen turnusmäßig freien Tag. Und so viel«1 andere. Auch die Behandlung läßt sehr viel zu wünschen übrig. Dieser Mensch pflegt überhaupt einen Umgang mit feinen Untergebenen, für den sich ein Ochsenknecht schämen müßte. Unlängst erkrankte ein Bediensteter und derselbe schickte seine Frau, die ebenfalls marod war, um einen Krankenzettel. Wie es dieser Frau ergangen sein mag, kann man sieh wohl denken, da dieselbe weinend und klagend aus der Kanzlei heraus tarn. Wenn die Bediensteten zu all dem bisher geschwiegen haben, so nur deshalb, weil hier immer das Gerücht verbreitet war, zu Neujahr geht unser „Alter", und nachher, zum 1. Juli geht unser Alter. Ein Zeugnis, wie beliebt dieser Alaun bei feinen Untergebenen ist. Wir müssen nun sagen, daß auch unsere Geduld eine Grenze hat und daß wir von nun an jede Unzukömmlichkeit an den Pranger stellen werden. Btrafihof. (Deutsch nationale Eisen bah n-f c u c r lv c h r.) Vor kurzem war das Gründungsfest der Eifert-bahnfeuertoehr in Straßhof, verbunden mit einer Schttlfahnen-weihe der zweiklassigcn Volksschule. Unternehmer obiger Veranstaltung war der erste Fcueriuehrhattplmaitn, Offizial Hugo Galten! (deutscher Recke in Wort und Bild), welcher durch einige hundert Bettelbriefe liebst der Schulfahnc noch einige Faß Bier für 6tc immer durstigen Anhänger dieser „Feuerwehr" aufbrachte. Zivilgeometer Siegfried St. der Tcrrain-gefettfchaft, hatte am 1. September Hochzeit mit Sahra N. Um der Braut die Ankunft in Straßhof zu verschönen, mußte die Feuerwehr und Funktionäre des RcichSbundcS den Empfang veranlassen. 15 Faß Bier und gemeinsames Abendessen bezahlte schon vorher Siegfried St. Die .deutschen Recken G a 11 c n t, erster Hauptmann, Thomas Häselbock, Obmann des Reichsbundeö, Florian Mahr, zweiter Hauptmann und Obinannstellvertrctcr der deutschen Eisenbahner und andere konnten doch diese Sauferei nicht auslassen. Daher wurden alte Schmarotzer und Bauchrutscher kommandiert, das deutsche VereinShaus zu schmücken, Triumphbögen aufstellett. Vorbereitung zu einem Feuerwerk wurde getroffen, die Schulkinder wurden herangezogen, Lampions zu tragen. Mittels Blumenwagen wurden Siegfried und Sahra zum deutschen VereinShaus geführt, woselbst ein Mädchen eines deutschen Recken dem jüdischen Brautpaar das Empfangs- und Hochzeitsgedicht vortrug. Nun begann die Sauferei; Assistent Kuhn besorgte die Tanz-ltnd Saufmusik. Zirka 3 Uhr morgens wurde nach mehreren Zwischenfällen diese vom Offizial G a 11 c it t arrangierte Sauferei abgeschlossen. Die zielbewußten Eisenbahner von Straßfiof stellen die Frage an das Bahnbetriebsamt: Welchen Zweck hat eine Feuerwehr? Die ©trayhofer brauchen eine Feuerwehr, aber keine solche, welche bei einem Brand nicht einen Tropfen Wasser aus der Spritze bringt. (Siehe Brand beim Bäckermeister.) Zum Saufen und Schmarotzen ist eine Feuerwehr nicht notwendig. Also Sand anlegen und Ordnung schaffen, daß die Protektionswirtschaft, welche die Feuerwehr und Mitglieder des Reichs-buttdes deutscher Eisenbahner genießen, endlich aufhört. Knma-Neirdorf. (Nachruf.) Anläßlich der dienstlichen Versetzung des Herrn Ingenieur Ernst W ü r f I da" Bahn-erhaltungSsektion Komotau der Böhmischen Eisenbahn sprechen die gesamten organisierten Bahnwächter, Vorarbeiter und BahnerhaltungSarbeiter der Strecke Komotau-Reitzenhain-Wcipert den herzlichsten Dank aus für fein freundliches Entgegenkommen. Derselbe war zwar strenge im Dienst, aber ein gerechter Vorgesetzter. Wir wünschen dem Herrn Ingenieur samt feiner Familie das Beste in feinem neuen Bestimmungsorte. Bruck nn der Mur. (Ehrung.) SamStag den 7. September fand sich abends eine große Anzahl Parteigenossen und Eisenbahner mit dem Arbeiter-Sängerbund „Eintracht" in Tiemtach zusammen, mit, dem Genoffen Johann D ö r t e r, Magazinsineister, dort zu feinem 25jährigen Sienstjubiläum und seiner bevorstehenden silbernen Hochzeit ein Ständchen zu bringen. Genosse Koller gratulierte dem Jubilar und seiner Familie zu diesem Tage im Namen der Organisation, worauf Genosse Dörfer bewegt dankte und versprach, stets Parteigenosse zu bleiben. Darauf fand im Kreise der Familie und der Verwandten eine kleine, recht luftige Feier mit Gesang statt, illoftergroü. Wir hatten schon oft Gelegenheit, den „Deutschen Eisenbahner" durchzuleseit. Es ist uns dabei ausgefallen, Laß die Ortsgruppe des Reichsbundes in Eichwald nicht einmal eine Versammlungsanzeige darin hat. Nun wiffen wir endlich, wie cs bei der Ortsgruppe Eichwald zugeht. Es fall sich ein dortiger Funktionär gegenüber dem Herrn Inspektor R o tz n e r ausgedrückt haben:, „Herr Inspektor, so lauge ich beim Verein bin, werden Sic nicht in die Zeitung komme n.“ (Der Herr Inspektor hat nä 'lich großen Respekt vor der Zeitung.) Nicht wahr, Herr Inspektor, mit solchen Leuten läßt es sich gut hantieren ? Beschwerdeführen darf überhaupt kein Mitglied gegenüber den Vorgesetzten, denn sonst iveiß es den anderen Tag der Herr Inspektor schon. Es gehört gewiß eine Portion Geduld dazu, bei einem Verein zu sein, wo solche Denunzianten, noch dazu als . Funktionäre, sich auffpielen, ober ist das so üblich bei den deutsch-nationalen Vereinen? Schämen sich die Mitglieder nicht selbst über ihre Funktionäre? Auch ist cS schon vorgekommen, daß ein Deutscher den anderen denunziert Hat. In einer nahen Station ist es vorgekommen, daß ein Deutscher beim Herrn Vorstand beichten mußte, welchem Verein jeder Bedienstete angehört. Man muß da schon auSntfen: „Deutsche Eisenbahner, schämt euch denn nicht, solche Mitglieder, und noch dazu Funktionäre, in eurem Verein zu haben, welche solche Bauchrutscherdienste leisten," Dem Herrn Inspektor wollen wir raten, sich nicht so viel cinflüstern zu lassen, sondern den Dienern und Arbeitern mehr ihre Rechte angedeihen zu lassen. Für die Denunzianten vom Reichsbund wäre es höchste Zeit, sich eine Besserung anzueignen, widrigenfalls das nächstemal die Namen der Oeffentlichkeit bekanntgegeben werden. Mlihrisch-Ostra» -Oderfurt. (Ein mittelloser Bahnarzt.) Die Direktion der Oderfurt-Ostrau-Witkowitzer Lokalbahn oder, wie sie hier bei uns kurz genannt wird, die Direktion der Elektrischen gewährt auf Grund von Gesuchen, welchen Armitts- oder MittellvsigkeitSzcugnissc beiliegen müssen, Echultindern armer oder mittelloser Eltern — vor allem den Kindern von Eisenbahnbediensteten — welche auswärts wohnen und die Schulen in Mährisch-Ostrau besuchen, zur Fahrt in und aus derselben ©chülcrfrcilurtcn oder zumindest um 50 Prozent ermäßigte Schülerkarten. . In den vergangenen Jahren ist genannte Direktion bei der Gewährung dieser Fahrtbegünsiigung sehr genau und sparsam borgegangen. Man hat Eiscnbahnbedicnsteten, vor allein Untcrbeamten, welche ihre pekuniäre Lage nicht mittete eines Mittellosigkeitszeugnisses Nachweisen konnten, die Bitte um eine solche Schülerkarte für das eine oder andere Kind, das die Schule in Ostrau besuchte, kurzerhand abgewiesen. iMitlcllosigkcits-zeugnisse werden vom Bürgermeisteramt des betreffenden Wohnortes ausgestellt, in welchem die Eltern oder Angehörigen jener Schulkinder wohnen, für loclcht um die begünstigte ^ Fahrtbcwilligung auf der „Elektrischen" angesucht Wird.) Dieses Jahr scheint nun doch ein günstigerer Wind in 0cn Räumen der Ostrauer Lokalbahndirektion zu wehen. Wurden ja dem Bahnarzt der k. k. Nordbahn, Herrn Dr. M. Eensor, in Odersnrc wohnhaft, über dessen Shi-suchen, welchem ein vom Bürgermeisteramt der Stadt Oder-furt . ausgestelltes und vom Vizeburgermeister Herrn Fleisch n c r, welcher, nebstbei bemerkt, ein Schwager des genannten Bahnarztes ist, gefertigtes — Mittellosigkeits-Zeugnis beigelegt loar, für seine beiden, die tochnlc in Mährisch-Ostrau bcsuchcitdcit Kinder um 50 Prozent ermäßigte Schülerkarten bewilligt und auch ausgestellt. Einem Unterbeamten, der in der Gehaltstufe von 1300 Kronen stand, dabei aber fünf Kinder zu erhalten hat, wurde voriges Jahr vom Bürgermeisteramt Oberfurt die Ausstellung eines Mittellosigkeitszeugnisses verweigert. Es scheint dem imcl)_ ein Meister der k. k. Nordbahn, der Ansicht eines deutsch fortschrittlichen Odersurter Gemeindeburcankraten nach, ein Kapitalist — ein Bahnarzt aber, der doch mindestens ein fünffach so großes Einkommen wie jener Meister hat, ein armer, mittelloser, bedauernswerter Familienerhalter zu sein. Schofel und elend um ft es einem Bahnarzt gehen, wenn man ihm auf der Gemeinde ein Mittellosigkeitszeugnis ausstellen imip, damit dieser arme Bahnarzt eine Ausgabe von 5 Kr., sage fünf Kronen monatlich ersparen kann. Doch wir kennen Herrn Dr. Tensor und seine Ver hältnisse nur zu gut und wissen, wie es mit seiner amtlich bestätigten und beglaubigten „Mittellosigkeit" aussieht. Ein Magazins- oder Stationsmeister kann es sich mit seinen schmalen Bezügen absolut nicht leisten, tagtäglich sein Stammcafö, aufznsuchen, seinen Erholungsurlaub in irgend einem noblen Luftkurort zu verbringen, seiner Frau Kinder mädchen und Köchin zu halten u. s. w., wie alle diese Bequemlichkeiten heißen, welche ebenso unbedingt zum kargen Dasein eines „mittellosen" Bahnarztes gehören. Wir sind Herrn Dr. C e n s o r ob der ermäßigten Schülerkarten für seine Kinder absolut nicht neidisch und überlassen cs der breiten Ocsfcntlichkeit und somit auch seinen Berufskollegen zur Beurteilung, wie sich dessen „Mittellosigkeit" mit seinen tatsächlichen Privatverhältnissen vereinbaren läßt. Uns handelt cs sich um ganz etwas anderes, um etwas viel wichtigeres. Ein Mittellosigkeitszeugnis ist ein von einem öffentlichen Amte ausgestelltes Dokument, und wenn nun bas Odersurter Bürgermeisteramt einem gutsituierten,' wohlhabenden Arzt ein solches Zeugnis ausstellt. dann hat eben der betreffende Beamte sowie der Vizedürgcrmcistcr (und Schwager, des genannten Arztes) Herr F lei sch ne r b c-w u ß t cm falsches Dokument ausgestellt und ausgefolgt. i'3iis sagen Sie nun, Herr Bürgermeister P e tz c 1-m a n lt, der Sie doch stets als objektives, jede Korruption verdammendes Siadtoberhaupt — von ihren Leuten nämlich — geschildert werden, zu diesem ganz netten Korruptions-geschichtlein? Oder glauben Sie gleichfalls an die Mittellosigkeit des Herrn Dr. Genfer? Wir und die ganze ; Ocffentlichkcit nicht! ; Dieser geschilderte Fall beleuchtet so recht die 1 ..''rfmmficr., Frennderl. und »VoikSg:nossen«-Wirtfchaft" im ^er Stadt Oderfurt, bereit Einwohner durchwegs Eisenbahnbedienstete sind. „Hast du einen Verwandten oder zumindest einen guten Freund oder »Volksgenossen« da oben 'it der »schwarz-rot-gelben« Burg, dann, mein Lieber, kannst du im Rathaus alles bekommen. Auch ein »Mittellosigkeit^ zeugnis«, wenn du gleich wohlhabend sein würdest." Doch genug für diesmal. Der Zahltag für alle diese Korruptionsgcschichtlein kommt; dann werden wir Eisenbahner schon wissen, was wir zu tun haben werden. Die Lokalbahndirektion in Mährisch-Ostrau aber ersuchen wir, gegen jedermann, auch wenn es eben kein „mittel- Bahnarzt ist, so gefällig in der Bewilligung von Schülerkarten vorzngehen und zu verbleiben. —1— . Klostergrab. Die organisierten Bediensteten der Dotnizil-station Klostergrab rufen dem nach Wiesa-Oberleutensdors verlöten Herrn Assistenten Josef Gleihner ein herzliches „Lebewohl!" zu. Es kann wohl nicht geleugnet werden, daß Herr WIeitzner im Dienste gegen jedermann ein gerechter und humaner Vorgesetzter war, wo sich so mancher Beamter an ihm ein Beispiel nehmen konnte. Besonders erachten es die' Zugsbegleiter als ihre Pflicht, diesem Herrn, der bei Kommandierung des Personals jederzeit in humaner, bedachter Weise stets richtige Auskunft erteilte, ihren Dank auszusprechen. Wir können den Bediensteten von Oberleutensdorf zu diesem Vorgesetzten nur gratulieren. Die organisierten Bediensteten von K l o ft c r g r a b. Slnncufurt sSüdbahn). Füns Monate fahren die in Partien eingeteilten Konduktenrzugsführer mit Zug 463/467. Trotz der fünfmonatigen Probezeit sind wir überzeugt, daß wir aus die Dauer diese anstrengende Tour, speziell im kommenden Winterturnus, nicht beibehalten können. Die Kondukteur-SUgsführer sind durchaus nicht damit einverstanden, daß sie ?wc, Nächte von der turnusmäßigen Ruhezeit in der Heinmtf Nation verlieren. Herr Inspektor Penkl hat doch den Ve?-j f"m?™eni bei der TuruuScrjtellung bestimmt vcr-i , n 465/467 auf Zug 484 zu geben. Die Stils- s reden, warum uns jetzt dieser Zug vorenthalten wird, sind > weder stichhaltig noch gerechtfertigt. Es ist wdhl richtig, daß in Ieinc Ruhezeit von sechs Stunden zwischen .Zug 4brf/4b7 ist, doch rechnen mir einc Stunde Vorbereitung ab, blctbcn bloß fünf Stunden Ruhezeit übrig. Nachdem eine nur fünfstündige Ruhezeit den bestehenden Vorschriften Acht entspricht, so sieht sich -das Zugöpcrsonal gezwungen, jede Verantwortung für diese Tour abzulehnen. Jiiqerndorf-Hotzenplotz. fE t n h u m ancr B a h n-»e z f.) Es ist unglaublich, was sich manche Bahnärzte den Eisenbahnern gegenüber erlauben. Solange die Herren nicht Bahnärzte sind, zerfließen sie den Eisenbahnern gegenüber vor lauter Liebenswürdigkeiten°, sind sie aber in dein sicheren Hasen der Ba/märzle gelandet, dann ändert so mancher schnell seine UmgangSformen. Ein derartiger Bahnarzt ist Doktor Konetschk b in Hotzenplotz. lieber diesen Herr» können wir folgendes «Stückchen berichten: Am 20. August 1012 fuhr der Streckenwachter Johann Schmidt von Paulowitz nach RöverSdors. Schmidt batte die Absicht, den Rückweg zu Fuß ä11 flehen, wurde aber unterwegs von Kopfschmerzen befallen, Mt cr sich unterwegs auf den Rasen uiederlegte, in der hpi,T'„b0>5 de-' Kopfschmerz Nachlassen wird. Als dies nicht vich,,,?K ,lnnr' schleppte er ,ich mühselig bis zur Haltestelle » u>" von dort ir.t der Bahn nach Hause zu fahren. Zu vaujc migelrtugt, legte er sich zu Bett und ließ sogleich den Bahnarzt verständige». Der aber, weil es sich um einen anitett, Strcrfenwnchtcr handelte, es nicht so eilig hatte erst am nächsten Tag in der Früh erschien und eine leichte Influenza konstatierte. Die Frau des Wächters erlaubte sich die Bemerkung, daß ihr Mann doch von einer schweren Krankheit befallen sein muß, da er ja nicht einmal gehen kann. Diese Bemerkung beantwortete der menschenfreundliche Arzt mit folgenden höhnischen Worten: „Wenn er nicht gehen kan n, dann tragen Sic i h n halt in einer Butten herum!" Aber nicht genug damit, gab dieser Arzt, der jedenfalls seinen Beruf verfehlt hat, dem Bahnmeister, der ebenfalls die Diagnose bezweifelte und den Arzt aufmerksam machte, daß der Kranke keine Speise zu sich nimmt, zur Antwort: „Es gibt j a hier genug Erdäpfel, man soll ihn halt da tu i t stopfe it." Roher kann wohl kein Bahnarzt handeln, als es Dr. ftonctschkt) getan hat. Es ist nur zu erklärlich, daß nach all dem Vorgefallcnen die Frau des Kranken zu dem Arzt kein Vertrauen mehr hatte und deshalb einen Arzt aus Rußwal de zu dem Kranken berief, der auch sofort die nötigen Medikamente berordnete. Als Dr. K o >i e t s ch k h wieder kam und die Medikamente sah, tat er sehr entrüstet und berbot dem Arzt aus RoßwaIde jede weitere Behandlung. Die Frau nahm nun aus eigene Kosten eilten anderen Arzt, der den Kranken untersuchte und ihn für verloren erklärte, und tatsächlich ist der Mann am 29. »August gestorben. Er hinterläßt' eine Witwe mit s ü 11 f unmündigen Kindern. Wir maßen uns als Laien kein Urteil darüber an, ob die Krankheit gleich bom Anbeginn eine solche war, daß jede Rettung vergebens schien. Man wird angesichts dieser Vorkommnisse den Bahnarzt nicht ganz freisprechen können. Hat Herr Dr. Konctschky nicht in diesem Fall den Beweis erbracht, daß er'zum Bahnarzt nicht taugt? Die Eisenbahner protestieren auf das entschiedenste gegen diese Vorgangsweise und werden, falls nicht hier Ordnung gemacht wird, sich selbst zu helfen wissen. Bersammlungsberickte. Die Wiederholung der aufgelösten BHhncrhi'ItungS-ntbeitciucrfcimntluitg. Am 17. d. M. fand in Wien in den Stadtgutsälen einc große Bahncrhaltuiigsarbcitcrversammtuug statt, zu der die Abgeordneten Genossen T o m s ch i k und Forst«er erschienen. Abgeordneter Genosse Sknrct ließ sich wegen Verhinderung entschuldigen. Die Tagesordnung war dieselbe, wie die bei der am 3. d. M. aufgelösten Versammlung. Ins Präsidium wurden die Genossen S o nt i t s ch, H o s-bauer und S w o b o d a gewählt. Auch diesmal erschien wieder ein Regicrungsvertreter. Das Referat des Genossen Hosbancr deckte sich mit dem in unserer letzten Nummer veröffentlichten Artikel: „Zur Lage der Arbeiter bei den k. k. S tantsbahne n". Abgeordneter Genosse Tomschik, stürmisch begrüßt, führte aus, daß unter der mangelhast borgcunntmcncii Regulierung nicht nur die Oberbauarbeiter, sondern die Gesamtarbeiterschast aus den Bahnen leide. Es wäre natürlich vieles besser, wenn die Niedertracht der bürgerlichen Parteien nicht den 17 Millionen Kronenantrag zu Fall gebracht hätte; trotzdem ist die Not der Arbeiter nur dadurch zu erklären, daß wohl die für die Arbeitet: vorhanden gewesene Summe vou (S'A Millionen Kronen nicht vollständig ansgebrancht feilt muß, denn nach den Berechnungen hätte jeder Arbeiter 20 H. täglich erhalten sollen. Wir haben verlangt, daß die Regierung dem Parlament einen ausführlichen Bericht über die Regulierung vorlege, aber es wurde bis jetzt noch nichts berichtet. Es muß ober hier konstatiert werden, daß die verschiedenen großen neneingesührten Verschlechterungen die Arbeiter m eine außerordentlich miserable Situation gebracht haben, so daß dieselben aufs neue wieder zu hungern gezwungen sind. W i r werden deshalb einen Appell an die private G e s a in t a r b e i t e r-s ch a f t richte n, daß die Arbeiter keine Arbeit auf den Bahnen suchen sollen, solange derart trostlose Zustände bei den Eisenbahn-arbeitet» herrschen. (Stürmische Zustimmung.) Endlich wird sich der parlamentarische Klub der Sozialdemokraten neuerdings im Parlament für die Eisenbahner einsetzen. (Stürmischer Beifall.) Abgeordneter F o r st n e r meint, daß es aussehe, als ob tasachlich die Bahnverwaltung nicht die Absicht habe, endlich einmal Ordnung zu schaffen. u8bezahlt. Genossen! Widmet dieser Einrichtung unserer Or-anisation, die bei ihrem kurzen Bestand bereits derartige Leitungen aufzuweisen hat und deren Leistungen steigen werden, «re volle Aufmerk,amkeit. Seid stets bemüht, diesem Fonds teue Mitglieder zirzufiihren! Zu den Neuwahlen in die Personalkounnission der k. k. Nordbahn. Achtung, Diener der Gruppe Stationsdien st! Mehrere Vereinchen, die wieder einmal ihre Existenzberechtigung dariun wollen, versuchen in unverantwortlicher Weise die Einigkeit des Stationsperjonals aller Kategorien bei den stnttfmbcnbcn Neuwahlen in die Personalkounnission der k. k. Nordbahn zu stören. Diese Vereine, die niemand hinter sich haben, wollen damit der Staatsbahnverwaltung zeiaen, wie uneinig das Stationspersonal der Nordbahn ist. Folgende Flugschrift wird auf der Nordbahn verbreitet: Nordbahner! Liebwerte Kollegen und Mitglieder! Die Amtsdauer der Personalkommission der Nordbahn ist abgelaufen und es werden die Zurüstungen zur Neuwahl getroffen. Die Personal!«nunission gehört natur- und zeitgemäß zu einem der hervorragendsten Wohlfahrtsinstitute der Nordbahnbediensteten, weshalb cs begreiflich erscheint, das; sic der bevorstehenden Wahl die erforderliche Bedach'nähme zuwenden und nach Männern Ausschau halten, welche die Gewähr einer gerechten und unparteiischen Vertretung bieten. Uns liegt es fern, zu wollen, dah die Perfonalkom-misswn zur Domäne dieser oder jener Parteirichtung werde unser Bestreben ist cs vielmehr, das; sic allen Bediensteten ohne Unterschied der Parteizugehörigkeit eine Stätte wahrer Wohlfahrt bedeute. ^ darum treten wir vor euch, liebwerte Kollegen und Mitglieder, mit Namen von Kandidaten, deren Träger als unbe>choltene Männer und lautere Charaktere bekannt find, und wir richten an euch die kameradschaftliche Bitte, geschlossen euer Vertrauen auf sie zu vereinigen. -MagazinSmeistervcrein der k. k. österreichischen Staatöbahnen. Verkehrsbund, Ortsgruppe Wien Nordbahn. Für die Offizianten: Gustav T i t t e I b a ch und Josef S m u d e k. Allgemeiner Kanzleidienerverein der k. k. österreichischen Staatsbahnen. Lokomotivheizerverein der k. k. österreichischen Staatsbahnen. Kandidaten: Gruppe c: Stationsdicnst, Diener. 1. Mitglied: Negrint Ferdinand, Oberverschieber, Wien, n. D. Witkot^'tz^^"^' 3KaaS SarI' Magazinsaufseher, Ostran-Cnba'Ia 2°hamr, Verschubaufseher. Hof 2 Ersatzmann: Pohl Josef, Magazinsaufseher, Stratz- Werte Genossen und Kollegen der k. £. Nordbahn! Las;« euch von solchen unverantwortlichen Elementen nicht irre-suhren- Es handelt sich bei diesen Wahlen vor allem darum. ^ Staatsbahnvorwaltung zu zeigen, datz das Personal aller xlr?5-!en- 0tcc-VJ?i U1 geschlossen ist und es soll durch eine einheitliche Wahl der von unserer Organisation vor-tC tl^rrnenr Kandidaten demonstriert werden, das; das Ge-samtper,onal bereit ist, einig und geschlossen um die Verbesse-hipf °C •3U Folgt daher nicht den Ver- ,uema,l?1 verantwortlichen Kategorienvereine, m »Jur,e stimme folgenden Kandidaten in der Gruppe Stationsdienst, die von den VertraGnsmänncrn des Diener: Ansschußinitglieder für Gruppe c: Stationsdienst. Andrä Johann, Verschieber, SBien.. SBlazej Heinrich, Magazinsaufseher, Mährisch-Ostrau. Ersah: Linner Gustav, Wächterkontrollor. Göding. Rybar Adolf, Weichenwächter, Mährisch-Ostrau. Die Exekutive der organisierten Eisenbahner. iic Wahlen tn den Arbritcraiitzschusi des StnatSbahi!-direktionsbczirkes Olmütz. Die Wahlen ergaben folgendes Resultat: Bau- und Bahnerhaltung. Mitglieder: 6ch5nBn-lU8lrf,lti,nmen!eb' ^^"»haltnngssektion Mährisch. Engelbert Meier, Oberbauarbeiter. Bahnerhaltunaö-sektion Freudenthal, 866 Stimmen. ^ayneryaitung.- ömüfcS» ÜSft 3ä„t tu ’SL ErsatzNiänne r: . ,,, 2«sef L'ndcnthal, Oberbauarbeiter, Bahnerhaltungssektion Hannsdorf. 8b3 Stimmen. Gustav Hackenberg, Maurer, 'Bahnerhaltungssektion Freiwaldau, 832 Stimmen. ; ' c-ö Vüpenit, Schmied, Signalwerkstättc Olmütz, SoS Stimmen. Adolf Salvet, Oberbauarbeiter, Bahnerhaltungsscktion Jägerndors, 803 Stimmen. . Werkstätten und Zugförderung. Mitglieder: _ Franz Berger, Tischler, Heizhanswerkstätte Jägern-vors, 198 Stimmen. Konrad Melzer, Hilfsarbeiter, Heizhauswerkstätte Jägerndors, 108 Stimmen. Karl XUaly, Schlosser, Werkstätte Mährisch-Schönberg, 198 Stimmen. Adolf Gvttwald, Hcizhausarbeitcr, Heizhaus Mährisch-Schönberg, 198 Stimmen. Ersatzmänner: Franz Heinisch, Kohlcnarbeiter, Heizhaus Nieder-Linde-wiese, 198 Stimmen. Jakob Prochazka, Kesselschmied, Werkstätte Mährisch-Schönberg, 198 Stimmen. Anton Kafurka, Schmied, Heizhauswcrkstätte Jägern-dorf, 198 Stimmen. Franz Ritsch, Hilfsarbeiter, Heizhauswerkstätte Jägern-dorf, 198 Stimmen. Verkehr und Stationen. Mitglieder: Anton Reimer, Magazinarbeiter, Station Mährisch-Schönberg, 299 Stimmen. Franz Krauer, Aushilfsbremscr, Station Mährisch-Schönberg, 299 Stimmen. Anton Hein, Aushilfswächter, Station Jägerndors, 299 Stimmen. Alois Ludwig, Magazinarbeiter, Station Jägerndors, 299 Stimmen. Ersatzmänner: (Smil_ Neugebauer, Magazinarbeiter, Station HannS-dorf, 298 Stimmen. Rudolf Zach, AuLhilfsbremfer, Station Jägerndors, 298 Stimmen. Franz Leipert, StationZarbciter, Station OlberSdors, 298 Stimmen. Leopold Ttanzel, Magazinarbeiter, Station Mährisch-Schönberg, 206 Stimmen. Die Nationalen stellten in jeder Sektion zwei Kandidaten aus, an die Ersatzmänner dachten sie nicht, und tatsächlich erhielt ein Kandidat in der zweiten Sektion 22 Stimmen. Tie Arbeiter geben früher leere Stimmzettel ab, che sie den Nationalen ihre Stimme geben, da sie wissen, was sie für eine Vertretung hätten, wenn der Nationale gewühlt würde. Herr, es will Abend werden! Offene Anfragen. An die k. k. Nordwestbahndircktion! Die Oberbauarbeiter der Bahnerhaltungsscktion Reichen, berg gestatten sich die Anfrage zu stellen, ob cs einer löblichen Direktion bekannt ist, das; ihnen der Erholungsurlaub verweigert wird. Nachdem in anderen Bahnerhaltungssektionci, derselbe bereits gewährt wird, dürfte es blos; an der hiesigen Bahnerhaltungssektion liegen, daß unS der Urlaub verweigert wird. Wir ersuchen eine löbliche Direktion, der hiesigen Bahn-erhaltungssektion die Weisung zu erteilen, die Erholungsurlaube sofort gewähren zu wollen. Die Betroffenen. An die Grircraldircktion der Südbcihn! Die Bediensteten der Station Nabresina haben im Monat Dezember 1911 ein Gesuch um Erhöhung des Quartiergeldes eingebracht. Da bis heute keine Erledigung erfolgt ist, so bitten die Gesuchsteller um eine baldige Antwort auf ihr Ansuchen. An die Vcrkchrsdircktion der Siidbahn in Wien! Das gesamte Zugspersonal der Station Klagensurt erwartet dringend die Erledigung des von den Vertrauensmännern eingebrachten Gesuches betreffs der Lampisterie in Villach, Hanptbahnhof. 1 An die k. k. Nordbahndircktioir in Wien! , Die Slationsmeister der k. k. Nordbahn erlauben sich die bescheidene Anfrage, was' für ein Bewandtnis mit der Besetzung des Stationsleiterpostens in Grätz ist, und zwar aus folgenden Gründen: Am 25. Juli 1812 erschien ein Zirkular des B.-J.-O., wonach der Posten eines Stationsleiters in Grätz zur Besetzung ausgeschrieben war. Die gestempelten Gesuche waren innerhalb fünf Tagen im Dienstweg einzureichen. Selbstverständlich fehlte es nicht an Bewerbern, hoffte doch so manchl’t durch die Erlangung dieses Dienstpostens seine Lebenslage verbessern zu können. Trotz der vielen Bewerber ist der Posten in Grätz His heute unbesetzt und cs scheint, als ob sich einige Herren rnsOet Ausschreibung dieses Dienstpostens einen unpassenden Scherz mit den Stationsineistern erlaubt hätten. Um Aufklärung wird höflichst gebeten. 'SlglSi 'iaBiispär-ühSi Versammlungsanzeigen. In nachstehenden Crtcii finden Versammlungen statt: Mährisch-Ostrau - Oderfurt. Am 21. September um V>8 Uhr abens im Hotel „Eiche" Jubiläumsfeier des Genossen Johann R n z i c k a. Oberleulensdorf. Am C. Oktober Monatsversamnilung im Vereinslokal. Wiener-Neustadt. Am 22. September, um 4 Uhr nachmittags freie Eifenbahnerversammlnng im Gasthaus Otozepetz. Pettau. Am 21. September im Saale des Gasthofes „zum Elefanten" öffentliche Vereinsversammlung. Mährisch-Schönberg. Am 29. September um 9 Uhr vormittags öffentliche Vercinsversammlung in der bürgerlichen Schictzstättc. Mauthausen. Am 6, Oktober um 8 Uhr vormittags im Gasthaus „zu den drei Kronen" in Mauthansen. — Am <5. Oktober um 2 Uhr nachmittags in Bergleilners Gasthaus in Gaisbach. Wien-Hauptzollamt. Am 2. Oktober um 7 Uhr abends in Lindners Gasthaus, Generalversammlung. Krems. Am 22, September nm 11 Uhr vormittags in der Bahnhosrestanration in Marbach an der Donau. Grein an der Donau. Am 22. September um 4 Uhr nachmittags Versammlung im Gasthof „zum goldenen Kreuz". Kirchberg aut Wagram. Am 28. September um 9 Uhr vormittags in Heig’ Gasthaus. Hadkrsdors am Kamp. Am 29. September uni halb 2 Uhr nachmittags in Höllensteins Gasthaus. Briinn II, f. k. Nordbalni. Am 6. Oktober um 4 Uhr nachmittags findet in H. Weigners äteftaurant, Grillowitz-gasse Bö, ein Familicnabend mit Konzert statt. Briefkasten der Redaktion. MitgliedSnummer 233. Ihr Brief enthält die wichtigsten Angaben nicht. Wenn Sie, wie wir ans Ihrem Briefe glauben entnehmen zu können, am 1. Juli 1011 mit 000 Kr. angestellt worden siud, so rücken Sic am 1. Juli 1913 in die 1000 Kr. vor. — A. S. Die Statuten erhalten Sie bei der Berussgenossen-schastlichen Unfallversichcrungsaustalt der österreichischen Eisenbahnen, Wien VI, Theobaldgasse 9, gegen Einsendung von 20 H., in die das Porto inbegriffen ist. Die Farbentafeln wird Ihnen jede Buchhandlung liefern, auch die Wiener Volksbuchhandlung, Wien VI, Gumpendorserstratze 18. — Ed. H. 67, Bozen 1. Da Sie zu jenen Dienern gehören, die vor dem 1. Jänner 1909 angestellt wurden, rüden Sie in die 1100 Kr. am 1. Juli 1913 vor. — Zur Beachtung! Nachdem vor dem normalen Erscheinungstag der nächsten Nummer ein Sonntag (29. September) fällt, gelangt die Nummer 28 zwei Tage früher, am 28. September zur Ausgabe, was wir bei Einsendungen zu beachten bitten. Für den Inhalt der Inserate Obernimmt die Redaktion und Administration keine wie ! Immyr geartete Ver-o v antwortung. o { fä F0r den labalt der la* serate Übernimmt die Redaktion und Administration keine wie immer geartete Ver* o o ani ocartete twortung. o o ä 5 (fertige Rindsuppe) Ind die besten! fr iiifflteto Bammerbrotirerke und Dampfmü&le IlWrt. Hjajij) « CA Eine wirksame Waffe gegen den BrotnwcOer HAARFÄRBEKAItilfl. Durch elit-nelip? Kamine» gtrme ober tote Haare echt blond, braun oder schwarz särbond! sSdBin »»schädlich! AaLrelang brauchbar! Tausende im Gebrauch, etüct K 5. Versand durch J. Schüller, Wien III, krloglergaioe B E. H sucht Etationsausseher der Station Wien k8laatseisenbal>ngesellschast) mit einem Bebknsictrit gleicher Kategorie der k. k. Staatsbahndirektion Wien. Buscht, unter „Postcntansch 3383“ a» die Redattion dieses Blatte». Infolge eines Mitzverständnisies wurde Genosse Johann Dolejal am 6. d. M. von unS grob beleidigt. Da er auf unsere Bitte, von der gerichtlichen Austragung dieses Falles absieht, danken wir ihm hiemit öffentlich. Josef Schweitzer. Hemrich Höser. Zvana ßolnar Krainburfl, Kram Gemischtwarenhandlung versend. Landprodukt»! torbäuftl, 100 ftn. 0 Kr., Gurken, Stück 3 Zwiebel, l ft«. 1* $>., sowie *u bllltaften XagfSbeelscn iirniitiulJfe, Mintcrätifd, Birne», rkraut und ander- Lebens- Tauerkraut ______________________ mittel. Still gcfl. Anfragen antworte postwendend. Preis,«ft, gmtid und sranko. Parteigenossen! Bestellet euch jeder für eure Familie ein Paket fehlerfreier Neste, enthaltend: Prima Kanevas für Bettüberzüge, starken Hemdenoxsord, Zefir für Hemden und Kleider, Blaudruck, Blusen- und Kleiderstoffe, Leinwand :c. Alles in Prima Qualität. 40 Meter um 16 Hr., beste Sorte 40 Meter um 18 Kr. per Nachnahme. 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