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Sie nbeiiet hinter einem undurchsichtigen Nebel und kein öiern leuchtet darin, der die sehnenden Böller zum liiloser von den vielen Uebeln, an denen wir lei. leide» sühne Es gib« keinen Deutschen in Oester-«ich. der unabhängig ist und nicht die Hoffnung l>üne, nach dem Kriege «ür)en in Anerkennung der großen Opfer, welche alle Klassen der B>völkerung Macht haben, jene Persönlichkeiten, welch, zur Re ! gieiui g berusen sind, mit Energie und Verständnis an der Resorm unserer Versassuig und Verwaltung ardeiten. Daß daS Bedürfnis nach Verwaltung» ; ktform voiHanden war, hat die Regierung selbst zu« gegeben, in dem sie vor einigen Jahren eine „Ber-ivaliungsreformkommission- ins Leben rief, welche sgmohl die innere Organisation der politiichen. wie der Finanzverwaltung, die Frage der Ausbildung der künstigen Beamten und die wichtigste, die der Nmdirung der unsinnig hohen Perfoiialkosten der ftaailichen Bn»almnß. studieren sollte. Die Kom. Mission hat die Tatsachen festgesteu«, sie ha« Kritik grübt, sie ha« Borschlüge gemach». Aber dies gioße. irrste Arbeitsergebnis ruh« in einem Aktenschrank. »»p die Gesahr besteh«, daß die ganze Arbeit um-sonst gewesen sei. Man wird solches Vorgehen in Deutschland schwer versteh n. Wie energisch hat man in Preu jkn an der Zubilligung der Verwaltung gearbeitet! Für die Untäligkeit in der Verwaltungsreivrmsragen na.i der Kiieg eine Entschuldigung bieten, aber die Wenigen Aeußerungen der Regierung, die an die L sf-ntlichkeit kommen, zeigen leider, daß die Re-Innung ernstliche, in Zeitungen gedruckte oder als Kio chüre zur Veröff.nilichung bestimmte AuSeinan-dm hungen über künstige Resv'men nicht gerne suhi. Ja, in einer vo> kurzem veröffentltchien, offen-dar ofs'ziösen Behandlung der Frage deS künftigen dar bei« politischen Verhältnisses zwischen Deuischland SRb Ö sterreich Ungarn im „F>emdendlati" vom 20. v>li wird sogar in der höflichsten Form der viiiiich ausgesprochen, eS mögen die wirtschasilichen Jiner.ss.nten, die Politiker^ die Vertreier der Intel-ligniz >w Publikum selbst das Denken an Reior mev ausgeben. Die Motivierung tasür ist von einer U ^ rnügendheit, die jedem Verständigen sofort aus fallen muß. Es wird von phania>t>schen Plänen gesprochen, die ich nicht kenne und auch nicht bill gen Diirre Ader daran küpsen sich folgende Beme'kun-gen: „Allein auch die sachlich zuttändigen K>eise den sich darüber klar werden müssen, daß die Fornühnmg der Diskussion im gege»wärligen Augen-blies mancherlei Bedenken wachruft. Den Männern, in ch« im ernsten geschäftlichen Leben sieben, kann »'cht entgangen sein, daß es heute im großen und oslijFii veisrrht und daher nicht zeitgemäß ist Die »liiärischen Ereignisse sind noch im Flusse, die I«ns»ge politische Gestaltung ist noch ungewiß. ,» sehltn darum die richtigen Vorauss,tzungen für eine sachgemäße Beurteilung der handelspolitischen Fragen." Wer von un« in der Bewegung, speziell aus dem Gebiete der handelspolitischen Beziehungen mit Deutschland, gearbeitet hat oder noch arbeitet, muß sich sehr über die Predigt wundern, welche die Re-gierung hier halten läßt. Die Industriellen, die Großhändler, die politisch Interessierten in den Kreiie» höherer Bildung, welche an solchen Bester-düngen teilnahmen, waren ebenso klug wie die Re-gierung. Sie sagten sich aber, daß im Jahre 1917 die Handelsverträge ablausen, daß der Krieg, wie er immer ausgeben möge, den Handel zwischen Deutschland und Oesterreich Ungarn doch nicht ver» hindern wird. Ja, daß im Gegenteile durch den Krieg die Gesahr der fortgesetzten Boqkottierung durch die Ententemächte auch nach dem Frieden wachsen könne. Hat die Regierung in Oesterreich noch den kleinwinschastlichen Gedanken im Kops: Oesterreich genüge sich selbst? Wie auch der Krieg aussällt, muß mit aller Macht daran gearbeitet werden, den großen WirtschaitSverband von 120 Millionen Einwohnern herzustellen. Die» kann ge-schehen, ohne die Souveränität der beiden Monar-chien z» verletzen. Ich kann da« hier nicht näher auSsühren, aber ich habe sachliche Gründe für diese Behauptung. Die Erklärung im „Fremdenblatt" zeigt, woher diese schwäche in der Beurteilung der zukünftigen Handelspolitik komm». Wir müssen un« doch zuerst mit Ungarn einigen! Da« ist der ewige Jammer in Oesterreich, daß e« nie etwa« selbständig tun will, obwohl Ungarn sortwährend erklärt, eS bild« gar keine Einheit mit Oesterreich. Staa'srcchtlich ist dies nach den neuesten Forschungen aus dem Gebiete der pragmatischen Sanktion vom Jahre 1713 unmöglich. Die Ungarn verstehen es nur besser, ihren Willen durchzusetzen, al« die österreichische Regierung, die heute schon vor einem selbständigen Entschlüsse in der Frage der künftigen Handelspolitik der Monarchie auS Angst vor Ungarn zurückschreckt. Wir können es ruhig den Ungarn überlassen, sich handelspolitisch von u»S zu trennen, wenn sie eS durchaus wollen. Sieghart yat vor kurzem in einem ausgezeichneten Buche über die Seschichie der österreichisch'Ungari-scheu Zwischenzollinie: .Zolltrennung und Zollein-heit" nachgewiesen, wie Ungarn durch das Fallen der Zollui'vn ausgeblüht ist. Lassen wir ihm also ruhig die Enischeiduna und möchten wir doch endlich dasselbe Seldstbiwußtsein haben wie Ungarn. Wenn Ihr nicht wollt, so trennt Euch handelspolitisch von un«, wir gehen allein mit Deutschland! DaS „Fremdenblatt" verweist auf Bismarck, der erklärt ha e, die politische F'age sei von der wirtschaftlichen zu trennen. Abgesehen davon, daß Bi«-marck in der politische« Frage ernstlich in Erwägung zog, das Bündnis der beiden Monarchien verfas. jungSmäßig feitzulegen, waS jedenfalls einen starken Willen, dir Einheit zu festigen, beweist, kann man die heutige wellwirtschaftliche Lage nicht mit jener zu B.SmarckS Zeilen ungleichen. Lebte er heute, so wäre er sicherlich der energischeste Vertreter e ner großen wirtschaftlichen mitteleuropäischen Einheit. Man möge daher in Deutschland nicht glauben, daß die große Zahl Gebildeter, Industrieller, Händ-ler und Politiker, welche nicht bloß eine harmlose .Berzug»jvllinie" zwischen Deutschland und Oester-reich Ungar» wünscht, die ganz wertlos wäre, son-dcrn einen gemeinsamen Minimal» und Maximal-toris nach außen mit Zmischenzollinien, von ihren Bemühungen nicht ablasjm wird. Für u»S ist die B'lbung einer solchen Wirtschaslseinhcit eine LebenS-srage unserer Monarchie. Durch die ungarischen Be-streduugen sind wir. wenn wir allein stehen, bei der Schwäche unserer Regierungen, der Gesahr auSge-fetzt, einmal wirtschaftlich und politisch als Klein-staat zu vegetieren. Der österreichischen Regierung aber möchte ich ein Won der großen Kaiserin Maria Theresia in Erinnerung bringen. In einem Brief an ihren Sohn Joses im November 1771 schreib« die ewig tätige und voraussehend hohe Frau: „Wir sollen demnach sür unsere Ruhe un^ unser eigenes Bersahren Grundsätze ausstellen, um unsere Völker glücklicher zu machen, als sie e« sind. Hierzu aber ist es notwendig, daß wir selbst einig sind, daß wir un« mit der größten Gleichsörmigkeil und Ausrichtigteit, mit dem größten Vertrauen be-wegen. Hiervon hängt alles übrige ab; unsere guten und eifrigen Minister und Beamten weiden sich auf gleichen Fuß stellen und mit Zuversichtlichkeil und Fteud arbeiten. Da» kann man aber augenblicklich nicht von ihnen erwarten." Maria Theresia ha« ihre Minister gekann«. Wir kennen sie auch. Möge die Einigung unter den Vertretern der österreichischen Völker in dcn Refvrmftagen jenen Einfluß auf sie ausüben, von dem die Kaiserin sprach. Es scheint, daß die Regierung mein«, wir sollten nach dem Worte Goethes leben: Ich ging im Walde so sür mich hin Und nichts zu denken war mein Sinn. Nein! Wir wollen denken, wir wollen vorden-ken, um nach dem Krieg zu handeln und da« An-sehen, die Macht und die Wohlfahrt Oesterreichs zu heben. Ich möchte nicht wie)er, wenn ich nochmal« in den Vereinigten Staaten - reisen sollte, wie ei mir 1904 ergangen ist, auf die Frage: Von wo kommen Sie?", und auf meine Antwort: Front Austria" (.AuS Oesterreich") die Antwort höre»: „O! Aou wean Australia.' („O! Sie meinen au« Austratitn.") .Fr. Ztg." Der Weltkrieg. Gegen Ruhland. Der Zar als Oberkommandant. Kaiser Nikolaus hat am 6. September folge»-des Telegramm an den Präsidenten Ponicare ge» richtet: Indem ich mich heute an die Spitze meiner tapferen Armeen stelle, liegt eS mir besonder» am Herzen, Ihnen die aufrichtigsten Wünsche auSzu-drücken, welchc ich sür die Größe Frankreichs und den Sieg seiner ruhmreichen Armeen hege. Da« Antwoiitelegramm des Präsidenten lautet: Ich weiß, daß Eure Majestät, indem Sie selbst da« Kom-mando über Ihre heldenmütigen Armeen überneh-men, den den Verbündeten ausgezwungenen Krieg energisch b:« zum endlichen Sieg« sortzuietzen ge-denken. Ich sende Eurer Majestät im Namen Fra»k» reich? die wärmsten Wünsche. Die Berichte d»S österreichische» General st ab« S. 7. September. Amtlich wird verlautbart: Die Armee des Generals der Kavallerie von Böhm Er-molli hat gestern den Feind bei Podkamien und Rad-ziwilvw geschlagen. Sie griff ihn in ganzer, vierzig Kilometer breiter und stark verschanzter Front a» und entriß ihm in heftigen, bi« zum Handgemenge führenden Kämpsen da« Schloß Podkamien. die stock-werksörmige befestigte Höhe Makutra südwestlich von Brody, die Stellungen bei Radziwilow und zahl-reiche andere, zäh verteidigte Stützpunkie. Die Schlacht dauerte an einzelnen Punkten bis in die heutigen Zliorgenstunden. Der Feind wurde überall geworsen und räumte stellenweis» fluchtartig die Walstatt. Unsere Truppen versolgen. Die Zahl der bis gestern abends eingebrachten Gefangene» über-stieg 3000. In Ostgalizien hatte die A>mee des Generals Grasen Bothmer starke Vorstöße de« Fein-deS abzuwehren; hingegen ließen die russischen An-griffe auf die Front deS Generals Pflinzer-Baltin nach. An der befsarabifchen Grenze zog sich der Gegner in seine ziemlich weit abgelegenen Stell»»-gen zurück. Bei Nowo-Sielica beschoß eine russische Batterie ein aus rumänischen Boden stehendes Bau-erngehöft. In Wolhynien verlief der Tag verhält- ÖÜ21 S tHumtret Js nismäßig ruhig. An der Jasiolda errangen unsere Truppen abermals örtliche Erivlge. 8. September. Im wolhynifchen Festungsdrei-eck blieb gestern die Lage unverändert. Einige ruf» siiche Gegenangriffe brachen unter unserem Feuer zusammen. Weiter südlich hat unser Sieg bei Pvd-kamien und Radziwilow den Feind in einer Front-auSdehnung von 90 Kilometern »um Riickzug hinter die Jwka gezwungen. Unsere Truppen verfolgen. Am Serelh kam eS zu erbitterten Kämpfen. Der Gegner brach mit überlegenen Kräjten auS seinen bei Tarnopol und Strusoiv eingerichieten brücken-kopfartigen Berschanzungen hervor. Die bei Tarno-pol vordringenden Russen wurden durch einen Ge» genangriff deutscher Truppen zurückgeworfen. Im Raume westlich und südwestlich von Tremdowla ist der Kamps noch im Gange. Nächst der «ereth-Mündung erstürmten die unter dem Befehle der Ge-nerale Benigni und Fürst Schönburg stehenden k. u. k. Truppen die feindliche Stellung nordwestlich von Szuparka, wobei 20 russische Offiziere und 4400 Mann gefangen genommen und 7 Maschinen-gewehre erbeutet wurden. 9. September. Unser Angriff in Wolhynien schreitet sort. Gestern wurde die russische Front nördlich von Olyka durchbrochen. Dubno, der zweite Punkt des wslhynischen Festungsdreiecke«. ist ge-nvmmen. In die Siadt ist gestern nachmittags österreichische Landwehr-Kavallerie eingerückt. Die flußaufwärts liegenoen SperrfortS sind in unserem Besitz. Die Armee des Generals von Böhm Ermolli ist an der oberen Jkwa und über Nowo Alecsiniec vorgedrungen. Die russischen Kräfte, die im Raume westlich von Trembowla über den Serelh vorge> drungen sind, wurden größtenteils wieder zurückge-worfen. In den Kämpfen, die hier gegen feindliche Uebermacht stattfanden, griffen deutsche Gardebatall-lone unter dem Obersten von Leu besonders erfolge reich an. Am unteren Serelh un» am Dnjestr herrschte verhältnismäßig Ruhe. Bei der gestern b«^ richteten Eroberung der feindlichen Stellungen von Nowo Siolta—Kostiukowo hatte im Kamps zu Fuß die vom Feldmarschalleutnant gesührte Kavallerie hervorragenden Anteil. Bcn den im Jasioldagebiet kämpsenden österreichisch - ungarischen Truppen ge° wannen Teile die Gegend von M'chalin südlich von Rvzany. 1t). Sepiember. Die im Raume westlich von Rowno kämpfenden russischen Kräste wurden über die Stubieluiederung geworsen. Unsere von Zalosce vorbrechenden Truppen drängten den Feind in der Richtung gegen Zdaraz zurück. Bei Tarnopol schlu-gen österreichisch-ungarische und deutsche Bataillone mehrere russische Angriffe zurück. Un ere Verbündeten nahmen das Dorf Bucniow Westlich des mittleren Serelh traten neuerdings feindliche Beritärkunge» in das Gefecht. Es wird dort heftig gekämpft. Ocstlich der Serethmündung und an der bessarabischen Grenze herrschte Ruhe. Die k. u. k. Streiikräste in Litauen haben das breite Sumpsgebiet der Jasiolda und der Orla vollends überschritten und kämpsend den Raum südöstlich von Rezany genommen. Der Stellvertreter des Chess »es GeneralstabeS: v. Höfer, Feldmarschall-Leutnant. Die Berichte der Deutschen Obersten Heeresleitung. Heeresgruppe des Generalseidmarschalls von Hindenburg. 7. September. Die gestern auf DaudsewaS (südöstlich von Friedrichstadi) vorstoßende Kavallerie brachte 790 russischeGesangene und5> Maschineng, wehre ein. Oestlich und südöstlich von Grodno hat der Feind von westlich Skidel bis Wolkowysk Front gemacht. Im hartnäckigen Kampse sind unsere Trup-pen im Bordringen über die Abschnitte Pyra und Kotra. Zwischen dem Njemen und Wolkowyik ge-wann die Armee des General» von Gallwitz an einzelnen Stellen durch nächtlichen Ueberfall das Ostuser des Rozana-Abschniue». Es sind über 1000 Gefangene gemacht. Heeresgruppe des Generalseldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Auch südöstlich von Wolkowyik bis zum Wald-gebiete südlich von Grotana (40 Kilometer südlich von Slonim) nimmt der Feind erneut den Kampf an. Der Angriff der Heeresgiuppe ist im Fort-schreiten. Heeresgruppe des Generalseldmarschalls von Mackenfcn. Der Gegner ist aus feinen Stellungen bei EhomSk und Drohiczyn geworsen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Der Kamps um den Serethabschnitt dauert an. Heeresgruppe des GeneralfeldmarfchallS von Hindenburg. 8. September. In der Gegend von 'Daud-sewaS sind unsere Abteilungen im weiteren Borgehen. Truppen deS Generals von Eichhorn setzten stch nach Kampf in den Besitz einiger Seen Engen bei Nowe Troki (südwestlich von Wilna). Zwischen Je-ziory und Wolkowysk schreitet der Angriff vorwärts. Wolkowysk selbst und die Höhen östlich und nord-östlich davon sind genommen. ES wurden 2800 Ge° s»ngene gemacht und vier Maschinengewehre er-beulet. Heeresgruppe des Generalseldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. In der Gegend von Zzabelin (südöstlich vo„ Wolkowysk) ist der Feind geworfen. Weiler südlich ist die Heeresgruppe im Borgehen gegen die Ab schnitte der Zelvianla und der Bozanka. Nordöstlich östlich von Pruzana dringen österreichiich ungarische Truppen durch da« Sumpsgebiet gegen Norden vor. ES wurden rund 1000 Gesangene gemacht. Heeresgruppe deS Generalseldmarschalls voa Mackensen. Die Kämpfe an der Jsiolda und östlich von Drohiczyn dauern an. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Russische Augriffe bei Tarnopol sind abgelchla-gen. Weiter südlich in der Gegend von Ostrow ist ein Borbrechen deS FeinveS durch den Gegenstoß deutscher Truppen zum Stehen gekommen. Die Heu-tige ruffische Veröffentlichung über die Niederlage von zwei deulichen Divisionen, die Gefangennahme von 150 Soldaten und die Eroberung von 30 deutschen («.schützn, und vielen Maschinengewehren ist frei erfunden. Kein deutscher Soldat ist auch nur einen Schritt gewichen; kein Geschütz oder Maschi nengewehr ist in FeindeShand gesallen. Hingegen wars der erwähnte Gegenstoß deutscher Regimenter den vordringenden Feind weithin zurück; eines da< von machte 250 Gesangene. Heeresgruppe des GeNeralfeldmarfchails von Hindenburg. 9. September. Bon der Ostsee bis östlich von Olita keine wesentlichen Beränderungen. Zwischen Jeziori und dem Njemen wehrt sich der Gegner hartnäckig. Un'ere Truppen nähern sich dem Skidel. Südlich des Njemen entzog sich der Feind der Nie derlage durch Rückzug hinter die Zelwianka. Aus dem Westufer halten nur noch Nachhuten. Die Hee reSgruppe machle 3550 Gefangene und erbeutete 10 Maschinengewehre. Heeresgruppe des Generalseldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Auch hier ist die Zelwienka an den meisten Stellen unier Kämpsen mit feindlichen Nachhuten erreicht. Südlich von Rosana ist der Uedergang über die Rosanka erzwungen. Oesterreichisch ungarische Truppen gehen weiter durch den Wald nord« östlich von Sielec vor. Heeresgruppe des Generalseldmarschalls von Mackensen. Bei Ehomsk ist das Nordnser der Jasiolda ge-wonnen. Durch unser Borgehen nach Norden ge-zwungen, räumt« der Gegner seine Siellungen bei Bereza Kartuska. Zwischen dem Storowekie-See und dem Dniepr—Bug Kanal haben wir weiter Boden gewonnen. Heeresgruppe des Generalseldmarschalls von Hindenburg. 10. September. In Gefechten südö 'lich von Friedrichstadt und bei Wilkomierz machien unsere Abieilunge» einige Hundert Gefangene. Sonst ist die Lage zwiichen der Ostsee und den Nj men bei Me-rec; im wesentlichen unverändert. Bei Skidel und am Zelwianka-Abschnitt ist der Kamps noch im Gange. Die Höhe« bei PieSki (an der Zelwianka) wurden gestüimt. Im Lause des Tages »nd 1400 Gefangene eingebracht und sieben Maichinengew-hre erbeutet. Heeresgruppe des Generalseldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Die Heeresgruppe ist im Angriffe gegen seind-lichc Stellungen an der oberen Zelwianka und oft-lich der Rozanka. Olszancta ist genommen. Heeresgruppe des GeneralfeldmarfchallS von Mackensen. Unsere Berfolgungstruppen nähern sich dem Bahnhos Kossow (an der Straße vo» Kob'yn nach Milowidy) Beiderseits der Bahn von PinSk erreich-tu, wir die Linie Tulatycze—Owzieze. Don den westlichen Kriegsschauplätzen. GroßeS Hauptquartier, 7. September. Bei einem «rs»lgreichcn Minenangriff gegen eine seindliche «avpe nördlich von Dixmude wurden einige Belgier gefan-q-n genommen und ein Maschinengewehr erbeutet. Nördlich von Souckez wurde «in schwacher >ei»dl>cher Handgranatenangriff abgewieskn. Ein französischer Borstoß bei Sondernach in den Bogesen scheiterte. Lebhaftere Feuerkämpf« entwickelten sich in der Eham-pagne sowie zwischen MaaS und Mv'el. Bei ein^« seindlichen Fliegerangriff auf Lichlerwalde (nördlich von RoulerS tn Westflande^n) wurden sieben belgische Einwohner getötet, zwei schwer verletzt. Deutsche Kampsflieger brachten ein feindliches Fluauug über Cappel (südöstlich Saint Avold) zum Absturz. Die I nfafsen sind lol. 8. September. Eine Anzahl feindliche Lchiffe erschien gestern srüh vor Middelkerkc und bc>ch»g vormittags Westende und nachmittags Ostende Vor dem Feuer unserer Küstenbatterien zogen sich die Schiffe wieder zurück. Militärischer Schaden ist nicht angerichtet. In Ostende wurden zwei belgische Ein-wohner gelöiet, einer verletzt. An der Front verlies der Tag im übrigen ohne besondere Ereignisse. Ei» bewaffnetes französisches Flugzeug wurde nördlich von Le Mesuil (in der Champagne) von einem deut-schcn Flieger abgeschossen; es stürzte brennen» ad. Die Insassen sind lvt. Ein feindlicher Angriff auf Freidurg im Breisgau verlies ohne Ergebnis. 9. September. In den Argonnen brachen g«° stern nordöstlich von B>«ille le chateux unsere Wiirt» temberger uno Lothringer Regimenter zum Angriffe vor. Die durch die Artillerie vortrefflich unterstützte stürmende Infanterie setzte sich aus einer Frontbreite von über zwei Kilometern und einer Tiefe von 300 bis 560 Metern in den Besitz der feindlichen Siel» lungen und mehrerer Stühpunkte, daruntrr des voa den Franzosen vielgenannien Werke» Marie Therese. 30 Offiziere und 1999 Mann wurden gefangen ge nvmmen, 48 Maschinengewehre. 54 Mmeniverser und «ine Revolverkanone erbeutet. Während der Nacht von vorgestern aus gestern wurden i* London die Dock» sowie die ioniiigen Hasenanlagen und derc» Umgebung ausgiebig mit Spreng- und Brandbow-den belegt. Die Wirkung war recht besrikdigeod. Unsere Luft chiffe »nd trotz heftigster Beschießung ohne jeden Schaden zurückgekehrt. Deutsche Flug-zcuggeschwader griffen Nancy an. 10. September. Nördlich von Souchez würd« ein vorgeschobener sranzösischer Graden genommen und eingeebnet. Die Besatzung fiel bis aus einige Gefangene im Bajonettkompse. I» ^en Bliese« wurden nahe vor unseren Stellungen am Schratz-männle und am Hartmannsweilerkops liegende Gräben gestürmt und dabei zwei Offiziere, lu9 Maun qe> sangen, sechs Maschinengewehre, ein Minenwerser erbeutet. Ein Gegenangriff am Schratzmännle wuide blutig abgewiesen. Oberste Heeresleitung. Untergang von U 27 nach Versendung eines britischen Kreuzers. 6. September. DaS Wolssche Bureau meldet: Laut Meldung eineS unserer U-Boote, daS mit de« U Boot 27 auf See zufammengrtioffen ist, hat letz-lereS Boot etwa am 10. August einen älteren eng-lischen kleinen Kreuzer westlich der Hedriiea versenkt. U 27 selbst ist nichl zurückgekehrt. Da es se t län-gerer Zeit in See ist, muß mit seinem Verluste ze-rechnet werdcn. Am 18. August, 7 Uhr nachmittaz«, ist wiederum ein deutsches Unterseeboot von eine» engluchcn Passag'erdampser mit Geschützen be'choise» worden. Das U Boo: hatt- versucht, den im ftaßpl-Kanal angetroffenen Dampfer durch einen WarnuiizS-schuß zum Anhalten zu brin en. Der Chef des Admicalstabes der Marine. Deutsche Luftschiffe über London. Nor-wich und Middlesborough. 9. öcpiember. DaS Wolsfbureau meldet: Unsere Marinelusischisse haben in der Nacht vom *. zum 9. September den westlichen Teil der Lny vo» London, ferner große Fabriksanlagen bei Norwich, sowie die Hasenanlagen und Eisenwerke von MiZdles-borough mit gutem Erfolge angegrisjen. Starte iq-plosionen und zahlreiche Brände wurden beobachiet. Die Lufifchifse wurden von den feindlichen Betteiini Nummer 73 heftig beschossen. Sie sink sämtlich wohlbehalten zurückgekehrt. Der Chef deS AdmiralstabeS der Marine. Der Krieg gegen Italien. 7. September. Die von unS erwartete Unter» «hinung deS Feinde« in der G:gend des strenzberg-WielS blieb nicht aus. Gestern früh fehlen etwa stuf Bataillone v»n verschobenen italienischen Bri-zraden zum Angrisfe gegen unier« Bergstellungen jvislhen dem Burgstall und der Pfannfpitze an. Die-ser Angriff wurde überall blutig abgewiesen. Der Zeiad verlor mindestens 1000 Mann. Im übrigen finden im Tiroler Grenzgebiete, namentlich an der Tolomitenfron! und im Sdichntite Lavarone—Fol-jaria, die üblichen Gefchützkampfe statt. Vielfach sind die AlpenvereinSbütten beliebte Zele der feindlichen Artillerie. Dieser Tätigkeit fiel auch gestern die Man> lnahätte im Aoamellogebiete zum Opier. 8 September. Im Raume deS streuzberzfal-ltli trat nach der vorgestrigen Niederlage der Italien ri Ruhe ein. Ihre Verluste waren größer, als «»järiglich angenommen wurde, denn beim Abräumen W Gefech-«selbe» zählten unsere Truppen allein vor ki Pfannfpitze der Cima Frugnoni und dem Eisen» reichkamm über 4ÜO seindliche Leichen. Die Lage «ui dem italienischen Kriegsschauplätze ist durchaus «verändert. Im Ab Sem klik Lima,, zerlpiengi «» ihr Verluste beigebracht. Im Ab'chnitte Ari Vurau »ich!« von Bedeutung Im «b ch»»Ie sedil» Z^hr »auerie da« wirkunaSloseFeuer der feindlichen »nillerie sort. Unsere Au'kläru»g?rolo->nen erdemeien N Liften Jnf^nleriemuniiion U lere anaiolxchen 8o:tfrien beichossen am 5 sepiember wiikiam die Sriillerie. die Lager, Fuhrwfolg. ^m 6. S-Piemder trz-eltcn unsere anatoltschen Batterien deaeuiende Er feige, innern ste die feindliche» Ji-fanteriestellunge» lvirkuiigSvoll beichossen. 9. September. Dardanellenfront Am 3 d. M vurben im Abschnitte Anasorie als Wiikung unseres gezen die seindlichen LteUuugen im Süden de« Ba fr« ft^rnaf gerichteten Artilleriefeu. r« in den seind. I dxn Schützengräben erfolgt« Exp osio, en von mtion und Bomben festgestellt. Z n Ad>ch„ttte Art Buriill warf der Fein» gegen untere» litiken Flügel Bomben, die erstickend« Gase ©ei breiteten, konnte je-bwh damit keinerlei Wirkung erzelen J>>, Abschnitte ?ebtl Bahr nur schwacher Feuerwechsel. An den üb- Äe:,i,cke Welyt Aus S!M und Jsnd. X Kriegsauszeichnung. Der seit striegsbe-ginn in militärärztlicher Berwendung stehende Doktor trnst Duflek, k. k. Regtmentsarzt i. d. E». der Land-wehr, Feldfpital 8/2, der auch in ber Zeit vom'.Sto-vember 1914 bi« April 1315 am GarnuonSfpital Nr. 9 in Cilli tätig war, wurde wegen vorzüglicher und aufopferung«voller Dienstleistung vor dem Feinde mit dem Ritterkreuz deS Franz Joses OrdenS am Bande deS MiltlärverdienftkreuzeS ausgezeichnet. Kriegsauszeichnung. Dem Leutnant in der Reierve Friedrich ^iehrhan, deS 27. J.R., zu-geteilt dem 7. Feldjägerdataillon wurde die katser-liche belobende Anerkennung ausgesprochen. Für das Note Kreuz. Für den Zweig-verein Cilli Stadt des Roten LreuzeS spendeten Herr Bürgerschuldirektor Hölzl samt Frau 10 st anstatt eine« Kranze» für die verstorbene Frau Anna Böthe, der Lehrkörper der Knabenvolk»fchule 6 st. Für den Fond zur Unterstützung von Refervistenfamilien wurden ungenannt 4 st gelptubet. Für das Rote Kreuzspital liefen s»l-gende Spende» ein : Markus Traunk l stoi b Aepfel; Frau Dr Julie Di,tz 12 Gläser stompoil, 2 wuchsen stakao; Frau R«nner Eier; Frau Zcschounig-Ärndors 1 ttvrb Aepfel; Frau Henriette staulich aus Lebefchitz in Mävre» L00 Zigaretten, 100 Zi-garren und Zündhölzer; Stadtparkgärtner ein stord Paradeis; Hanpimann Rei»hold Sluka Zigaretten; Haupimann Franz Pauer Zigaretten; Frau Costa-stuhn Zigaretten; Frau «armer Zigaretten; Oder-leu nant Dr. Ernst Lchneider Zigaretten; Leutnant ' Zaroslav Jirafek Zigaretten; Leutnant Walter Rasch Zigaretten; Ungenannt au» Graz ^0 st; Frau Wil-hclmine Jellenz 5 Kopspölster. Allen Spendern bellen Dank. Weitere Spenden werden dankend entgegen-genommen im Rol» IS Uhr statt. Ausnahmsbe-ingungen für den ersten Jahrgang: 1. Erretchien 14. Lebensjahr im Auf-nahmejahr. 2. Zurückgelegte 3. stlaffe einer Bür-ger- oder Miitellchule. 3. Bei geringerer Borbildung die Ablegung etner Aufnahmsprüfung; die Auf-nahmeprüfungen werden am 16. September abgehalten Alle näheren Auskünfte eitetlt die Direktion, auch schriftlich. Don der Landesbürgerschule in Cilli. Da sich die Schulräume dermalen in militärischer Benützung befinden, ist die Eivffuung des neuen Schuljahres zur gewöhnlichen Zeit unmöglich ES besteht jedoch die Hoffnung, da« die Verzögerung keine zu bedeutende sein werd«. Die Zeiten der Schuler-aufnehme und Ausnahmspiüfuitgen werben recht;«ittg dutch Maueranichlag, sowie durch Ankündigung in der Deuttchen Wacht, in der Grazer T-gespost und im G>azer Tagdlalte bekanntgemacht werden. Musikschule des Mufikoereines Cilli. Die Muitkichul des ütllitt Mu>tk»e>etne» wird am Moniag den 20. September wieder eröifnet werden. Einichirtoungen finden am 17. und 18. S>piember von 10 biS 12 Uhr vor mittags und von 4—o Uhr nachmittags im Prodeiaal, Z mmer Nr 3 ltatt. Die SchuUriiung hat der neuerna»nte Muiikduektor Herr Paul stolz übernommen, der feine musikalitche ÄuS-bildung an der Leipziger Skasemie geno^en und diM von stlagenfurl, wo er du»ch 5 Zah>e erfolgreich wiikie, der beste Rus vorangeht. Unter,icht wird er-teili in «lavier, sämtlichen Sireichtnstrumenlen, Chor-gelang und Theorie. Neu eröifnet wird der Unter-richt für Sologesang, den Muitkötreltor Stolz erteilen wird Näheres enthalten die Maue>a»>ch äg«. Evangelische Gemeinde. Mvrgen Sonn, »lg fii.det in dci Ctirtstuskiiche um 10 Uyr vormit-tags ein öffentlicher Gotte«»uii|t Ilatl Gefunden wurde eine silberne Damenuhr, die vom Äerluilträgrr grgen N «chmelsung des Eigen-tumsrechies beim Siadtamke behoben werden kann. Ctllier Turnverein (Frau Anna Both« 1°) Mit grauium«. Hand hat das unerditt-liaie Gejch ck ein Ban» zerissen, das von inniger Liede geknüpft, z»ei Menfchen zu einem glücklichen Leden vereinte. Frau A"na Böthe, die Gattin »eS Oberduchhaltrrs der Stadimühle und Turnwarl«» d«s «ette o des Cillier Turnv«rein«», Herrn Moriz Bolde, ist in ba» Land gezogen, von dem «S keine Wiederkehr gibt. Mit dem fchmerzgebeugten Gatten steht auch der Cillier Turnverein am Grabe dieser echt deutschen Frau. Und e» ist nicht die Liebe zu seinem allezeit getreuen Böthe allein, die den Berein zu t» tiefem Mitgefühle bewegt, er beklagt auch schmerzlich den Verlust einer Turnerin, die mit ganzem Herze« die deutsche Turnsoche zu fördern such!« und deren Ziele voll erfaßte. Der turnerische Geist, der in Both« lebt, war auch aus sein« Frau üd«rg«gangen, und immer war sie bereit, Hand in Hand mit ihre« Gatten Iahn« Banner zu folgen, sttnder waren der Be dlichenen versagt geblieben und e« mag wohl dieser Umstand beigetragen haben, daß sie für die Turnsache so viel Liebe übrig haben konnte. Seit Jahren gab «S kein« Brranstalung im Gaue, bei der die ernste Arbeit deS TurnenS zur Geltung kam, keine sröhliche B«r«inigung im «ngerrn tuenerischea streif«, wo Frau Böthe nicht mit vollem vcrständ-nisfe teilgenommen oder selbst tätig mitgewirkt hätte. Wenn eS ihr leibender Zustand auch nicht gestattete, stch in dem Maße dem Turnen hinzugeben, als e« ihr Wunsch gewesen war, so fehlte sie doch niemals bei Uebungen der Frauenriege und beteiligte stch mit besondern Freude an den Turnspiel, n. Dankbar er-innern wir u:>S der vielen Turnzeiten, in denen Frau Both«, geduldig am stlavirr sitzcnd, anstrrn-gcndtn Uebungen verschiedener Abteilungen de« Ber-eines durch ihr musikalisches Können zu einem guten Gelingen verhulf. Wehmütig aber gedenken wir der trauten Stunden, die sie inmitten der Turner und Turnerinnen verbrachte. Sie liebte die Fröhlichkeit, und verstand eS durch ihr einfaches und ltebenSwür-digeS Wesen die Herzen aller zu gewinnen. Be'on-derS die jungen Turner gingen allesamt sür ihre unvergeßliche Turnmutter durch« Feuer. Biele von diesen stehen jetzt vor dem Feinde und wissen nicht, daß die ouftichtig Verehrte dahingegangen Ist. Mit tiesem Schmerze werden sie die Todesnachricht emp-sangen. Das Leichenbegängnis fand Dienstag den 7. des Herbftmonds um 5 Uhr nachmittags vom Giselaspiiale au« statt. Schöne Kranzspenden gaben Zeugnis von der Verehrung, die die Verstorbene genossen hatte. Den Leichenzug eröffneten die Tur-nerinnen des Vereines in Gleich'.racht mit umflortem BereinSabzeichen, die wenigen vom Kriegsdienste freien Turner schloffen sich ihnen an. Zahlreiche Damen und Herren, denen daS traurige Geschick der verblichenen aufrichtig naheging, folgten dem Sarg«. Auf dem städtischen Friedhose angelangt, bewegte sich der Zug zue Gruft, an tpelcher der «vangeltfche Vikar, Herr Ludwig Lohmanti, die Einsegnung der Leiche vornahm. Sein« «rgnifend« Ansprach« rührte die Anweftndm aufs ticjste. Er wußte aber auch durch milde Worte Trost in da« fchmerzzeriffene Herz deS trauernden Gatten zu senken. Möge dieser in der allgemeinen herzlichen Teilnahme, insbesondere in dem aufrichtigen, schme'zlichen Mitgefühle seiner Turndrüder und Turnschwestern einige Erleichterung finden, aus daß ihm ver schwer« Verlust erträglicher erscheine. Hoffentlich wird auch die deutsche Turn-suche, der der echt« Turner immerdar treubl«ibt — und wer wäre ein echter Turn«r, wenn nicht Both« — der Balsam sein, der die brennende Wund« seine« HerzrnS heilt. Seiner treuen Gattin ad«r, uns«rer lieben Turnschwester, sei die Erde leicht. Festsetzung der Höchstpreise. Da» Stadt- amt Clllt hat nachstehende Kundmachung, betteffend die Festsetzung der Höchstpreise für den Kl«inv«rkauf der notwendigsten LebenSmittel erlassen: Aus Grnnd der kaiserlichen Verordnung vom 23. Mai 1915 Nr. 133 und deS Erlasses der k. k. steiermärkiichen Statthalter« vom 31. Juli 1915, ZI 1864 werden vom Sladtamle Cilli für das Stadtgebiet C'lli für den Kleinverkauf der notwtndigsten Lrbensmiit«! Höchstpreise festgesetzt, über welche wcder verknust noch gekausl werden darf. Diese Preise werden nach Bedarf geregelt und wöchentlich verlautbart. Die Höchstpreise gellen für die besten Oualitäte»; sie haben nur dann zur Anwendung zu kommen, wenn die vjnschaftliche Lage und die besonderen Verhält-nisfe einen Verkauf zu niedrigen Preisen nicht er-möglichen. Die Höchstpreise gelten nicht nur für Ber-kaufe und stäufe am Marktplatz?, vielmehr für da« ganze Stadtgebiet, fo auch für den Handel im Um-herziehen in den Häufern. Jeder Verkäufer hat die Preise der von ihm in Handel gebrachten Ge-genstände ersichtlich zu machen bezw. eine Prei«tabeUe bei sich zu führen. Verkäufer und Käufer, welche gegen diese Ber'ügung handeln, werden nach den be-ltthenden Verordnungen (Gewerbeordnung, kaiserliche Beiordnung vom 1. August 1914, R. G.'Bl. Nr. 194) bestraft. «tue Nummer Soldatenbegräbnisse. In der letzten Zeit sind hier nachstehende Soldaten an den am Schlacht-selbe erlittenen Verwundungen gestorben und am hie« sigen städtischen Friedhoje beerdigt worden: am 8. Sepiember Kanonier streun der schweren Haubitz-Division Skoda B/2, Infanterist Franz Ezentar des I «R. 69, am 9. September: Jnsanterist Ianos KucSka des J.R. 46, am 1l). September: Leutnant Ernst Bralkovic des J.R. 47, am 11. September: Zivilarbeiter Ivan Baran der k. u. k. Ldst. Arb.-Adt. Nr. 12, Pola, J»fanterist JanoS Lovacs des I. R. 12. Am 12. September werden Infanterist Johann Zavila deS I. N. 8 und ZugSsührer Johann Smi» des I. R. 91 zur letzten Nuhe bestattet. Anstellung kriegsinvalider Unterof flziere und Soldaten. Durch den gegenwärti gen Krieg wurden säst allen Unternehmungen, Äuts-Verwaltungen, Anstalten, Bereuien usw. mehr oder weniger Arbeitskräfte, Aufsichisorgane und Beamte entzogen, die sobald olS möglich, jedensallS aber nach der Demobilisierung wieder ersetzt werden sollen. Bei dem hochentwickelten Laterlandssinne aller Be-völkerungsschichten wird man es gewiß als Ehren« Pflicht betrachten, bei Neubesetzung dieser Stellen in erster Linie invalide Unteroffiziere und Soldaten zu berücksichtigen. Schon jetzt werden einzelne, durch Verwundung im Felde invalid gewordene, auS dem Militärdienst ausgeschiedene, nicht mehr militärrflich-tige Unteroffiziere und Soldaten um Anstellungen billlich, doch wird die Zahl der Änstellungsmchendeu unmittelbar nach Beendigung dcS Krieges den Höhepunkt erreichen. In der Ueberzeugung, daß jeder mann diese vaterländische Bestrebung gerne unter« stützen wird, ergeht an die Allgemeinheit daS Ersu-chcn, etwaige frei oder frei werdende Stellen, die schon jetzt oder erst später durch invalid gewordene Unteroffiziere und Soldaten besetzt werden könnten, mittels Anmeldungsdogen, die beim Ergänzungsbe-zirkskommando in Cilli zu erhalten sind, ehemöglichst dem k. u. t. Militä'kommondo in Graz bekannt zu geben, damit die Kundmalung dieser sicicn Stellen sofort durchgeführt werden kann. Auskünfte i» diesir Angelegenheit können beim Ergänzungsbezirkvkom-maiido in Cilli, Burgkaseine erster Stock, jederzeit eingeholt werden. Wohltättgkeltsoeranstaltung zu Kai-fers Geburtstag in Tüffer Um da» 86. Ge-burtSfest unseres erhabenen Monarchen d»rt recht er-hebend zu feiern und bei dieser Gelegenheit eine» möglichst hohen Betrag sür den striegSfürsorgesondS aufzudringen, wurden zur Durchführung der Fc er mehrere Frauen, Fräulein und Herren unter dem Vorsitze des LandeSgerichtsratcS Hubert Wagner ge-wählt, die sich diese- ehrenden Ausgabe mit größtem Eifer hingaben. Die Feier wurde am i.7. August abends mit einem Umzug durch den Markt eingeleitet, der vor. der Feuerwihr unter Fackelbeleuchtung an-gesührt wurde. Am Schloßberg stiegen unter Poller-saloen Raketen aus. Der ansehnliche Zug hielt vor dem Raihause, von dem der Bürgermeiiter Etellver-treter Dr. ». Mravlag eine begeisterte staiserrede hielt, die mit Hoch- und Heilrufen beantwortet wurde. Nach Adsingung der Volkshqmne bewegte sich der Zug über die vo» den Markimädchen bekränzte Brücke, wo er sich um 8/49 Uhr auflöste. Am 18. v. wurde »er übliche FestgotteSdienst abgehalten. Die Beteili-gung an diesem war a»S allen Gesellschaftskreisen eine überaus große. Einen weiteren Teil des Festes bildete auch das Bestschießen am 15., 18. 22. und 29. das Herr Ferencak mit großem finanziellen Erfolg leitete. Äm 22. nachmillaqS fand das Kaiser-fest mit Konzert der ganzen RegimentSkapelle der 87er im Gasthof Henke statt, da» des RegenwetterS wegen in den inneren Räumen abgewickelt werden mußte. Die Teilnahme war etne außerordentliche, da die geiamie Fläche der Gasthofräume nicht ausreichte, die Teilnehmer zu fassen. ES wurden patriotische Vorträge der Schuljugend, die Oberlehrer Maith. Hötzl einstudierte, ein Mädchenreigen unter der Füh-rung des Eillier Lehrers Poische und Volksdclusti-gungen durchgeführt. Der Gläckshajen, ansehnliche Spenden, der Verkauf von Blumen, Ansichtskarten und verschiedenen anderen Artikeln, die die Ausschuß-Mitglieder und die Mädchen des Marktes besorgten, ergaben mit Zuziehung deS Schießcrgednisses den sür den kleinen OrtTüjjer erstaunlich hohen Benag von st 1146*77. Bei dem Umstände nun, als im verflossenen Winter zuzunsten des Roten Kreuzes ein Reinertrag von 720 Kronen und Wäsche, vo« schul-mädchen angefertigt, jür den Betrag von 187 K ab-gesührt werden konnte, und die hiengen Sammelstil-len sür die Kriegsanleihe über 3^6.000 stcoucn abzuliefern in der Lage waren, ist die Opferwilligkeit der hiesigen Bewohner gewiß hoch einzuschätzen. Woll- und Kautschuk Sammtung dos Krit'gbfüriorgeamtes.' Tag für Tag vernehmen wir von den bewun» derungSwüidigen Taten unserer Armeen. Der Feind bemüht sich unS wirtschaftlich zu vernichten, aber wie unsere Heere aus den Schlachtfeldern, so kämp-sen auch wir jür die Wohlfahrt de» Landes und sür die Bedürfnisse unserer Tapferen. Unsere braven Soldaten, die Wundertaten verrichten, müssen mit warmem Unterzeug versehen werden! Aber die Produktion deS Inlandes reicht nicht aus und die Zujuhr hat man unS abgeschnitten. Wir brauchen Wolle, Abfälle von Stoffen, Baum-wollwaren, Leinwand tnd Garne, um aus diesen neue Stoffe zu erzeugen. Außerdem benötigt die Ärmee Kautschuk jeder Art. In welchem Hau»h«lie gäbe es nicht in einem Winkel oder am Boden ent-dehrliche Kleider und Wäiche, Wollzeug, Strümpse, Kopftücher, einen überflüssigen oder abgenützten Kamschuk(Gummi) Gegenstand und dergleichen. Rüstet für die Woll- und Kautschukwoche vom 27. September bis 2. Oktober 1915. Niemand soll sich ausschließen. Im Palast und in der Hütte, in der Residenz und aus dem Dorse gibt es Woll-waren, alte Tücher und Abfälle von Stoffen. Die -1 eiserne Zeit gebietet un«. daß jeder i» seine« Hauswesen Umschau bält. Die vorbereiteten Materialien werden während der Woll- und Kautschnksammelwoche am Mittwoch den 29. September und Samstag den 2. Oktober 1915 von Schülern abgeholt werden. 6s liegt i» Interesse der Aktion, daß die Wollwaren gut ver-packt den Lammlern übergeben werden. Einzelne Sendungen und Spenden werden inch im KriegSfürforgeamte, Wien 9., Berggasse 16, über- nommen Löbl. FML., «. p. * Die Schüler aus den Odtrklbsfen der Haftzeit Knabe»»o!kischule werden am Montag den 20 d die Bestimmungen über diese Sammlung den einzel-nen Hausbesitzern und Wohnparteien einhändigen. ES wird gebeten, die Gegenstände nach lunlichkeit zu sortieren und verpacki bereit zu halten, damit die Sammlung tf>ne Störung vor sich geht. Die Bewohnerschaft von Cilli wird sicher auch diese patriotische Sammlung nach Kräften unterstützen, wie sie es bei der Meiallsammlung bewiesen hat. Es ist jetzt die beste Gelegenheit. die alten Geiümpclkam-mern gründlich auszuräumen. Man scheue nicht, sich dieser Mühe zu unterziehen, denn eS gilt, ein gutes vaterländische« Werk zu unterstützen. Sammeltag in Cilli ist Mittwoch, der 29. September. _ v,: 'X '"•r r Kindermehl beste Nahrung für-Säuglinge. Kinder. Rekonva!es2ente~ nach Magen-». Oarmerhranhungen Jederzeit erhältlich. Pi\»b-'dosc uj.1 lehre,i li? ün-lio* Bra^tre fiber Kinilcrpfl -ix' trr.it.i^ disrcü die ünstle*« Klnd^rmehl-0e selUchaft, Wien, I Biberstr»iw«i 7 S. MATTONTS einzig bestes in SEINER kj^sialtbewährtes /analytischen; -n - ^ familien-|BESCHAfFENH£iT.flr^J^d 6ETRÄNK. Sür iUCMERAl t für Sie Mischen ff Die Eiilschrcibungeii für das Schuljahr 1915'16 finde» statt: . :11 für bis Knabenvolksschule am Donnerstag den 16. September von 8—12 Uhr vorm. „ Mävchenvolksschnle .. ,, „ „ » 2—6 „ »°»m. Mädchenbürgerschule „ » „ „ „ 8—12 „ vom. „ „ zweiklassige städtische .Handelsschule sür Knaben n. Mädchen am Donnerstag den 16. September von 8—12 Uhr vormittags. J Die Einschreibungen werden im Ratbansgebändc, 1. Stock, im Gcmcinderats-Sitznngs-saale i»id im kleine» HeratiingSzimmer vorgenomnien. Die Schüler haben in Begleitung ihrer Eltern oder deren Stellvertreter zu erscheinen, uc» eintretende Schüler den Taufschein (GeburtSzettel) »ud Jmpfzeugnis vorzuweisen. Schüler, die schon im vergangene» Schuljahre die städtischen Volksschulen besucht haben, bringen die letzte Schnluachrickt mit. Stadtschulrat Eilli, am 10. September 1915. Dcr Vorsitzcnd-: Dr. Heinrich von Jabornegg. Nr. 37 .£)< ttüowutl" erictxint |eocn »oa»>u„ alt unrnuieUttd)« Vnlagc fut Du Urin >er ,Xeut(4en Wackl". - Si»»eln ik „Die SSdinark' nickl täurlidb Blätter znr Unterhaltung und Belehrung für Hans und Familie. H»,»iaa»Setlaae ftnr ..VentlÄev Nacht" in ü^marß. Aer Wann mit dem Wolfsörief. Bon I. v. d. Düna. Seit einigen Woche» schon herrschte eine Hund«-wäime im mittleren Rußland, bat ich, um Land und Leute kennen zn lernen, bereiste; eine solche Wärme ist dort selten. • Ich reiste nicht allein; mein guter Freund Da-widoff begleitete mich und war mein liebenswürdiger Cicerone. Er war Russe, ich bin Deutscher. Wir hatten unS vor Jahren bereut in Deutschland len-nen gelernt, das er seinerzeit in der nämlichen Absicht besucht halte, wie ich jetzt sein Vaterland. Er lebte als Journalist in Petersburg. Dort hatte ich ihn ausgesucht; er lorgle vorerst dasür, daß ich die Residenzstadt an der Newa bei Tag um bei Nacht und Sonnenscheiu und Nebel gehörig kennen lernte, »ad nun befanden wir uu» auf der Tour in» Innere deS Landes. Wir hatte» mit der Bahn die Sla'tt Z. er-reicht, ihr, der man nachsagt, daß sie an gesellichast-lich«: Frivolität Petersburg den Rang ablaufe, einige Tage unserer Gegenwart huldvollst gewidmet und waren dann mit einem gemieteten Fuhrwerk, da» aus einem zweiräderigen, klapprigen Wagen, drei teil« lahmen, teil« feurig ge vesenen Gäulen u»d einem in einem in einen Kuischerpelz gehüllten Schafe — Bei» zeihung, einem in einen SchajSpelz gehüllten Kut-scher bestand, auf die Dörfer gesahren. Ja, die Dörfer Rußlands muß man kennen ge-lernt haben, fönst kennt man dieses Land überhaupt nicht. Wir redeten dem Kutscher gut zu, er bemüht« sich in der russischen Peitschensprache seinen Pserden unsere Wünsche, möglichst schnell vorwärts zu kom-me», mitzuteilen, und, nachdem dieser Kontakt glück-lich hergestellt war, ginjz eS so leidlich die holvrige Landstraße entlang, auf der wir noch sech« Stunde« WegeS gegen Abend in einem Walddorfe eintrafen. Unterweg« hatten wir Gelegenheit gehabt, die chemische Zusammensetzung der russischen Landath, mosphäre zu studieren. Sauerstoff und Stickstoff enthält sie ja auch wohl; doch ist der Stickstoff, der sich in Form von Staub unseren Lungen und vor allem unseren Kleidungsstücken mitgeteilt hatte, dort iu bedeutend größerer Quantität und in wesenUich gemeiner Qualität vorhanden, al« in unseren deut« schen Breitengraden. Al« wir an« dem Wagen sprangen, der vor dem einzige« Gasthaus« de« Dörfchen« gehalten hatte, war e« unser Erste«, vn« gegenseitig abzustauben. Bürsten hatten wir Golt sei Dank mit, aber die armen Bilestendinger hatten wir damals derart mal-trällert, wie wohl noch nie in unserem deutschen Ba-Urlaub eine norn ale Miste mag mitgenommen wor» den sein. Ihre Haare flogen nur so, sie kündigten un« ihre Frrundschast auf immer. Hatten wir unterwegs den Schafpelz unsere« Rosselenker« auch unserer Betrachtung dahingehend unterzogen, wie ei« Mensch im Sommer bei fast zwanzig Rcaumurgraden eine solche Schaflast auf feinem Kadaver herumschleppen könne, so wurde un« jetzt mit einmal des Rälsel« Lösring: der Kerl zog den bestäubten Pelz au« lknd zeigte sich unseren Blicken alt vollständig bakterienfreie« Judividinm. Den Pelz aber reinigte er auf höchst einfache Weife; er schlug ihn, am Aufhänger festhaltend, mit voller Wucht an das Tor der Budike ei«-, zwei-, drei« mal, und damit war der Reinigungtprozeß beendet. Es war schon ziemlich dunkel, alt wir in da« Waldhotel eintraten. Nur ein Zimmer war sür die Gaste reserviert; im ganzen hatte da« primitive H»lzhäu«chen vier Zimmer, zwei unten, zwei oben. Da« zweite untere Zimm-r —> da» Gastzimmer lag auch zu ebener Erde — war das Wohnzimmer der Besitzerin det WirtthauseS; ode» logierten Gäste, wenn welche d« waren, nun, und waren keine da, dann hausten die sechs Gören de» Weibe» darin, al» ob e» ihre Spiel« zimmer wären. » vi« Ueberzeugung wurde un», «I» »ir bat ein« bet ober«* Zimmer in Augenschein nahmen, nach-dem wir den Prei« basür mit jwei Rubeln für ein» Nacht vereinbar! hatten. Un» vi»-avi» im anberen Zimmer wurde unser Kutscher untergebracht für einen Rubel. Der Kerl war milde und ging bald schlafen. Wir aber, die «ir doch aus einer Studienreise begriffen waren, wir gingen noch nicht schlasen. Nach-bem wir au»gekundschastet halten, daß der Keller der Wirtin-Witwe noch etwa zwanzig Flaschen Bier und auch noch ein Fläschchen Schnap« an Getränke«, so-wie «rot. Butter, «äs» und Oua» — d«r verehrliche Lesrr muß schon selbst in einem russischen Kochbuch nachsehen, wa» dat sür ein Zeug ist, sein Rezept hier mitzutt»len, wär» zu umständlich! — an weiteren leiblichen Genüsse« in seinen kühlen Mauern barg, da begaben wir un» in da» Gastzimmer, ließen unt gehörig austafel« und gaben der Wirtin die reelle Absicht kund, die ganze Nacht auszubleiben, erst gegen Morgen wollten wir un» dem Morpheu« anempfehlen, dann nach einer mehrstündigen Liest da» Dorf ansehen und hierauf Weiterreisen — wieder auf die Dörfer. Wider Erwarten akzeplierte die alte, redelustige Dame unseren Lorschlag u«d versprach un», Gesell-schast zu leiste«. Damit fing sie auch gleich an, alt sie un» da» Abendmahl vortresslich munoe» sah. Sie setzte sich un» gegenüber an den alten, zerschnitzten '.Eichentisch und qualmte eine selbst sabrizierte Zigarette, daß eS eine Lust war. Dabei sprach sie vom Weiter, vom heiligen Laurentiu», der e» in diesem Jahre mit der Ernte offenbar gut meine, von bem Sohne de» Zaren, vom Schweineschlachten, da» erst gestern stattgefunden und wofür sie wurstige Beweise noch in der hin-teren Kammer habe und von . . . hier dämpfte sie ihre schrille Stimme um ein Bedeutende»! — von dem Manne mit de» Wols»briese, der dort hinten in der Ecke sitze und schlafe. Hier stutzten wir unwillkürlich; denn bi« zu diesem Augenblicke halten wir in der Tat nicht bemerkt, daß noch jemand, außer un« dreien, im Gastzimmer »ar. Richtig, in der einen Ecke de» spärlich erleuch-teten Slüdchent saß noch eine vierte Person, die allerdings zusammengekauert war, auf die Tischplatte da« Haupt gelegt hatte und, dem lauten Atem nach zu urleilen, den Schlas einet Gerechten schlief. „Wa» sür ei« Man« ist da»?" fragte ich neu-gierig. .«in Mann mit dem Wolf»briefe!" antwortete eifrig die Wirtin, die bereit# entdeckt hatte, daß ich ein neugieriger Ausländer »ar; denn, welche Mühe ich mir auch gab, mein russischer Jargon klang doch etwa» unnatürlich. .Kennst Du da« echt russische Ding eine» Wols»-driese» noch nicht?" wandte sich mein Freund an mich. „Habe in meinem Leben noch nie etwa» davon gehört!* konnte ich ihm nur versichern. Wir hatten etwa« laut geiprochen, in jener Ecke rührte sich» mit einem Male. Ein Mann war» mit ausfallend intelligenten Zügen, aber höchst desekter Kleidung. In seinem gebräunten Antlitz lag offen-sichtlich ein Zug von Ledentüderdruß; au« feinen Augen wieber blitzte ein unheimliche« Feuer, daS Ironie, Mut, Trotz und Haß zu paaren schien. Mein Freund nahm da« Wort, wandte sich di-rekt an jenen Fremden und sagte: „Mein Herr, wollen Sie unser Gast sein, heute abend?" .Sehr gern, wenn e» die Herren gestatten", antwortete jener höflich und war auch bald an un-serem Tische. „So, mein Herr*, begann mein Freund wieder, „nst stärlen Sie sich am Essen und Trinken, solange e» Ihnen nur schmeckt, und dann haben Sie wohl die Güte, unt Neugierigen etwat von Ihrem schrecklichen Wolssbriefe zu erzählen!" „Sind die Herren Polizeibeamten?" rief der Fremde erschrocken »nd ließ im Augenblick die Gabel fallen, bie er bereit» zum Munde geführt halte. «Um Gölte« Willen, nein, harmlose Journali-sie«, der hier au« Deutschland, ich au« Petersburg", führte mein Freund dat Gespräch weil«, „wir sind aus einer wissenschaftlichen Vergnügungsreise «nd hörten von unserer heuligen Frau Wirtin vor eini-nigen Minuten erst von Ihrem fürchterlichen Schick-sat. Nur dat menschliche Mitleid mit Ihnen ließ un« die Bitte vortragen, daß Sie unt erzählen möchten. Aber nun erst stärken Sie sich, Sie werden e» nötig haben l" Der Mann weinte, alt er un» jetzt ansah, dann aß er und dann erzählte er: „Ich bin Doltor der Philologie. In Kiew hatte ich Stellung am Gym« nasium. Ich stand kurz vor meiner Verheiratung mit einem Mädchen, dat ich innigst liebte, so wie sie mich. Wir hätten so glücklich sein können. Da ent« stand in den oberen K.assen unserer Anstalt eine Revolte. Man war mit dem Zwange nicht zusrieden, der von oben herab ausgeübt wurde, dahingehend, daß e» sämtlichen Schülern der höheren Kl»sse« ver-boten ward, abend» zusammen zu kommen in ihren Quartieren und über politische Dinge zu reden. Ich paktierte mit den jungen Studenten und spornte sie an, sür Geiste«sreiheit zn kimpsen. E« kam zum Tu-««U, Kosaken mußten einschreiten, doch nein, man ließ sie einschreiten. Sech» Schüler wurden gelötet durch ihr» Schlisse, dir andern gesange« genommen; ich auch. Sie bekamen den Lauspatz vom Gymnasium, ich, ich bekam d«n achtjährige» Wols«bries. Mein« Braut nahm sich da« Leben, ich nicht! Ich will meine acht Jahr» hinwandten durch da< heilig« Baterland, unv auf Rache sinn«n, aus Rache gegen die, «eiche die Geist«Ssr«ihtit defchräuken und mein LebenSglück vernichtet haben." In diesem Augenblick öffnet« sich die Gaststuben« tür, ein Polizist erschien und meldete dem, der so« eben gesprochen hatte und plötzlich verstummt war, daß die sich» Stunden abgelaufen seien und er sich bereit machen müsse, unter seiner, de« Beamten Bedeckung über die Dorsgrenze abgeschoben zu werden. „Guten Abend, meine Herren. Gott mit Ihnen im heiligen Rußland I" sagte der Unglückliche ionlo« und war bald mit dem Beamten verschwunden. „Der Arme", stöhnte wein Freund und wandte stch zu mir: „Er hat den achtjährigen WolsSdries, Acht Jahre muß er dos Land ruhelos durchwandern, sich zur Polizei begeben und d»rt melden, wenn er in »in Dorf oder ein» Stadt »inkrhren will, darf er nirgend« länger al« sech» Stunden verweilen, dann wird er durch einen Beamte» der Polizei wieder über die Ort«grenze transportiert. Ist er vermögend, so mag e> om Ende »och einigermaßen erträglich sein, dies«» Lo« eine« modernen russischen ewigen Juden. Wer aber nicht» hat, der muß betteln, wie ein Lump, und wäre er ein Gelehrter! Nun weißt Du, Freund, wa» e» heißt, ein Ma»n mit einem WolsSbriese zu sein. Danket Gott, daß Ihr in Deutschland dies» „Kultureinrichtung" nicht habt!" Ich sagte nich!«, ich traut nur, trank immer wieder; Dawidoss lachte. Z«>tig«r, al» wir beabsichtigt, gingen wirschla-s»n; ich abtr träumte von ihm, dem bedauern»-werten Unglücklichen, und «erd« ihn in meinem gan-zen Leben nicht v«rgess«n, den Mann mit d«m Wolf«-briefe 1 Herzkrankheiten. von Dr. valth. Wornangh. Untndlich vi«le Mrnlchen leiben an Herzkrankheiten, und e« ist leicht begreiflich, daß diese Krankheit« sehr mannigfaltige und in ihie» Ursachen sehr verschieden« sind, tt» kann der Bau de« HerzrnS zu groß oder zu klein sei«, e« können organische Fehler >m Bau der einzelnen Teile oder entzündliche und n«rvti« Zustände obwaltrn. Herzfehler sind ebenso erblich, wie durch eigene Schuld erworben. E» ist selbst für den «rzt «ich, leicht, trotz Höhrrohr — Stethoskop — und AuS-kultaiion, gleich die besondere Art der Herzkrankheit zu erkinnin; doch mach«n sich all« Krankheiten mehr oder weniger durch SiSrungen im Vtulsrrislauf« gellend, 'st ja da« Herz der Milielpunk» des Blut-umlaufe«. Meist komplizieren sich die Herzkrankheiten mit anderen krankhasien Erscheinungen. Eine der gewöhnlichsten Komplikation«» ist die Wastrrwcht; sie tritt um so spiler «in, je längkr noch Herz- und Lungtn'äliqkeit kräftig genug bleiben. AI» charakteristisches Mei kmal, daß die Bauchwassersucht tonst ch nur die Folge, atio die Begleitericheinung einer vor handenen Herzkrankheit ist, gilt die Ericheinung. daß zuerst die Schenkel wasferfüchlig anschwellen und dann erst der Bauch. Im umgekehrten Falle hängt die Bauchwassersucht nicht mit einer Herzkrankheit zu» sammen, sondern hat in der Erkrankung eine» an» deren edleren inneren Organ« feine Ursache, denn die Wassersucht ist »iemrl« eine Krankheit an und sür sich, sonder» stet« nur eine Begleiterscheinung. Wer also Zeichen einer beginnenden Wassersucht bei sich beme'kt, der begnüge sich nicht, wie e« so oft geschieht, damit, durch Wacholder beeren Tee oder der» gleiche» Mittel, da« Wasser au« dem Körper zu ent» lernen, sondern lasse sich vom Arzte genau unter» suchen, damit der Kranke Teil ermittelt und geheilt werde, dann verschwinvet die Wassersucht von selbst. Eine fernere Komplikation ist die Lcberan» schwellung und der Lungenkatarrh. Bei erweitertem Herzen können Lungenblulungen eintreten und bei linksseitiger Herzerweiterung ist Nasenbluten eine häufig« Erschein»»;. Herzkrankheiten wirken immer niederdrückend auf da« Gemüt, daher sind solche Pa-lienten vorwiegend traurig u»d melancholisch geltimml. Sie sehen bei noch so gesicherter Leben«lage alle« schwarz und fürchten ohne Grund irgend ein U»-glück. Alle Herzkranken müssen daher eine besondere L.benSwei'e führen, die sogenannte ..Heizdiät ". ES gib» keine Kranlheit. bei welcher in der tö>perl>ch«n und geistigen Seidstdcwachung so gioße Aufmeiksam-keit erfoiderlich ist, alS gerade bei den organiichen Herzleiden. Die geringste Unvorsichtigkeit in jedem aufregenden Genuß rächt sich oft sehr schwer. Wer al» Herzkranker fein Dasei» bis zu einem hohen Älter ermöglichen will, der muß ein« gewiss« enl-sagend« Lebensweise, ein« resignierende Willen« und Cyaraklerstimmung annehmen. Nichis darf ihn zu >ehr freuen, nich!« zu sehr ärgern, aU«S muß «r mit einer gewissen, unerfchülierlichen Rlih« an sich h«r« antrtten lassrn. Auch in der Wahl der Rührung«» Mittel muß er die ifichte -Seite nehmen und all« ichwerverdaulichen Speisen und alle aufregende» Ge-tränte streng vermeiden. Dann muß der Herzkranke noch ganz bkiondki« darauf achten, durch große Rein» lichkeit die Hauisunttionen in ungestörtem Gange zu erhalten. Leibe«ve> stopsungen da f er niemals dulde», sondern sie duich reichliches Äassertrmken oder eine» bis zwei Eßlöfftl voll R>zinu»öl gleich heben. Eine sehr häufig« Erscheinung ist da« Herz« klopstn. Wer bei der geringsten körperlichen Bewe-gung oder gemütlichen Erregung Herzklopfen be« tvmml, der ist hei «kränz Das Härtere Klopfen de« Herzen« und der Pulle bei stärkerer Bewegung, wie Laufen und Springrn, od«r Schieck und Zor» ist ein« normal«, vorübergehende Erscheinung. El» krank« h.istl« Herzklopfen kennzeichnet sich »urch «in »e- fühl vo» Angst, verbunden mit einer Art von zitternder. flatternder oder polternder Bewegung in der Brust, und daS Heizklopsen kann stundenlang bau-trn. Die Ursachen de) Herzklopfens können höchst mannigfaltig fein, und den Ursachen muß die Be-Handlung entsprecht«. Die häufigsten Ursachen sind: Fettsucht, Hämorrhoidalstockungen, Kongestionen, un-»erdrückte Menstruation, Lungenleiden, dann bei mehr nervösem Herzklopfen: Hypochondrie, Hysterie und Bleichsucht. Die Behandlung der Anfälle von heftigem Herz-klopfen besteht zunächst in tiefem Einatmen von küh-ler, frischer Luft und im Trinken von kühlenden Ge-tränken, wozu sich am besten Zilronenlimonade oder eine Mischung von Zuckerwasser mit 20 — 25 PhoS-phorfäure eignen. Bei Hysterie und Bleichsucht suche man durch angemessene Diät diese Leiden zu besei» tigen. Man geniese nahrhafte aber leicht verdauliche Speisen, nehme leicht verdauliche Eisenpräparate und bewege sich so oft und lange wie möglich in der freien Luft. Herzkranke tun Überhaupt gut, statt Tee oder Kaffee nur Milch oder Chokolade zu trinken. Auf ungestört? Nachtruhe ist strengsten» zu halten. Herzverfettung tritt als einfache Fellanhäufung oder als Fetiwucherung auf, wobei das Herz von einer mehr oder weniger dicken Fettschicht eingeichlas-seil ist und so in seinen hochwichtigen Funktionen ge. stört wird; diese «törung kann bi« zur Herzlälimung, also zum plötzlichen Tod sich steigern. Die Ursache dieser Krankheit kann allgemeine Fettsucht sein, meist ist sie aber selbst verschuldet, am meisten von Gc-wohuheilSUinker». Heilung ist nur dmch strenge Diät und nebenbei du>ch Trinken von auflösenden Mineralwässern, wie Mar>e»bad«r, Kisjinger« oder Karlsbader Brunnen zu erzielen. Herzvergrößerung oder Herzhypeltiophie ist eine Vergrößerung der Herzmuskulatur und tritt ei» wenn diese geitcigerte Arbeit leinen muß. Sie kann die rechte ober die linke oder beide Kammern beial leu Am häufigsten »n:steht diese Vergrößerung durch anstrengende Märsche und durch Herzklappensehler. weil duich den mangelhaften Verschlug auch hier da« Herz mehr Ai sticngung au«üben muß, nm den not-wenvlge» Diuck zum Vlutumlauf zu erzielen. Per sonen mit vergiößtilem Heiz.» können sehr alt wer den, wenn sie vorsichtig lebe», daß alio nicht eine fettige Entartung sich eia»ellt. Personen mit ver gröuericin H i zeu leiden viel an Herzklopfen und müssen daher jede Ueberanstrengung meiden. Zu un-terscheiden ist zwischen Herzvergrößerung und Herz» erweiieruiig. Diese ist mehr ernster Natur al» jene und besteht in einer k>a»lhajle» Erweiterung der Herzhöhlen mit schwacher Muskulatur und gejähr» liu.tr Verdünnung der Herzwandungen. Die Ent-stehungsursachen sind entweder Krankheiten de« Herz-fleisches. besonder« entzündliche Zustände, oder ad« norme mechanische Störunge». Die charakteristi'chen Merkmale sind: Blausucht — d. h blaue Färbung der Lippen, Nase, Wangen und Fingerspitzen — Herzklopfen, Atemnot und Ohnmachtsansälle. Bei dieser Krankheit tritt am leichtesten Wassersucht ein und meist so hochgradig, daß der Tod durch Herz« lahmung bald eintritt. Medikament« nützen b«i allen Her,krankheilen so gut wie nicht» und niemal« soll man solche ohne ärztliche Verordnung einnehmen. Jede ernstlich herz-kranke Person hole sich ärztliche VerhaltungSmaß-regeln ein. Aviv ^»yy- ojxvi4V»- Ximm/ ^vwv^4-vw ! Vermischtes. Humor in der deutschen Soldaten« spräche. Kleine Soldaten werden van ihren Ka» mcraden mit mancherlei meist landschaftlichen Scherz-namen dedat-t, wie Köitel (Niederrhein), Kösel (Niedersachsen; auch wie Mutze, da« eine kurze Pfeife, eigentlich wovl eine Lichischnuppe oder der-gleichen bedeutet), Schniggel (Bayern --- Schnecke). Der link« Flügelmann heißt wohl auch der Schwanz oder (im Königreich Sachsen) da» Bauchkneppchen (d. h. der Nabel) der Kompani«. Besonder» beliebt und weit verbreitet sind ober gewisse, auf die ge« ringe Körpergröße gehende Spitznamen sür die Leute der zwölften Kompanie «ine« Regiment», wie Mün-dungSdeckel, Mündungsschoner, Pottdeckel. Helin-«pitzcn Kammeritengel, Schuhzwecken, Lohlennägel, Kochgeschirraspiranten. Man ruft ihnen auch Zu: «Husch, husch, in« KochgeschirrMan müsse sie, io meint man, aus diese Weise wener befördern, weil sie mit den anderen nicht Schritt hallen könnten. Ebenso gibt eS für befonder» lang ausqeschosfene Leute allerlei Beinamen, wie Bohnenstange, Hopfen-stange, (in Bayern der Brauch), langer Heinrich, lan« ger Lulatsch (Hannover), Schlampampel (Sachsen). Allgemeiner verbrritet sind auch hier mache Scherz-»amen sür die durch ihre Körperlänge auffallenden Leute der ersten Kompanie eine» Regiment«, wie Wischstöcke, Wischstricke, Zollstöcke, Z elsäcke, Klappmesser, Langschäfter. Herrgottskitzler (Schlesien; hier liegt die scherzhafte Vorst-llung zugrunde, sie könn-ten wegen ihrer Länge den Herrgott etwa mit einem Strohhalm am Bart kitzeln). Die lange» Gardisten heilen in Bayern und Baden Heusresser. Sonst soll der gewöhnliche Jnsanterist den Gardisten auch ganz allgemein Wischstrick und dieser jenen wieder S»hl-nagel nennen. icuonne, 73 Deutsche Macht v:ac !, ZI. 10493/1915. Kundmachung. Auf Grund der kaiserlichen Verordnung vom 23. Mai 1915 Nr. 133 und des Erlasses der k. k. steiermärkischen Statthalterei vom 31. Juü 1S15, ZI. 1864 werden vom Stadtamte Cilli fQr das Stadtgebiet Cilli fQr den Kleinverkauf der notwendigsten Lebensrnittel Höchstpreise festgesetzt, über welche weder verkauft noch gekauft werden darf. Diese Preise werden nach Bedarf geregelt und wöchentlich verlantbart. Die Höchstpreise gelten fflr die besten Qualitäten; sie haben nur dann zur Anwendung zu kommen, wenn die wirtschaftliche Lage und die besonderen Verhältnisse einen Verkauf zu niedrigeren Preisen nicht ermöglichen. Die Höchstpreise gelten nicht nur für Verkäufe und Käufe am Marktplatze, vielmehr für das ganze Stadtgebiet, so auch fQr den Handel im Umherziehen und in den Häusern. Jeder Verkäufer bat die Preise der von ihm in Handel gebrachten Gegenstände ersichtlich zu machen betw. eine Preistabelle bei sich zu führen. Verkäufer und Käufer, welche gegen diese Verfügung handeln, werden nach den bestehenden Verordnungen (Gewerbeordnung, kaiserl. Verordnung) vom 1. August 1914, R.-G.-BI. Nr. 194, bestraft. . Stadtamt Cilli, am 5. September 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jaboraegg. In der Weingegend Südsteiermarks werde» tüchtige Lokalagenten zum lVciiieiiikaufe gesucht. . Gefällige Anträge unter „Gute Verdienstmöglichkeit 7822" an Rudolf Mosse, Wien I. SeilerBtätte Nr. 2 Oeffentlichc Miklassige Knaben- und MiidchcnHandclsschulc in Cilli. Die Einschreibung findet am 16. September von 9 bis 12 Uhr statt. AusiiühmSbedinaungen für den 1. Jahrgang: 1. Erreichtes 14. Lebensjahr im Aufnahmsjihr. 2. Zurückgelegte 3. Klasse einer Bürger- oder Mittelschule 3. Bei geringerer Vorbildung die Ädlegnng einer AufnahmS-Prüfung; die AufnahmSprüfungen werden am 16. September abgehalten. Alle nähereu Auskünfte erteitt die Direktion, auch schuftlich. Der Spar und Yorschuss-Yerein r. G. m. u. H. in Cilli übernimmt Neu- sowie Nacheinlagen, welche jederzeit wieder zur Gänze behoben werden können, zu 4 % o bei täglicher Verzinsung. Bei den bereits bestehenden Einlagen bleibt der Zinsfuss wie bisher ebenfalls mit 4s/«7« aufrecht. Die Rentensteuer trägt die Anstalt. Auswärtigen Einlegern stehen Posterlag-scheine kostenlos zur Verfügung. £ IT^rufk sötten Vereinsbuchdruckerei kJ______ Eplpjg" (Cint lief«* iu mauifle* Simie» WI44U Äusweis fibtr die tu« stöbt. Sülachthauje in de? Woche vom 30. August bis 9. September 1915 vorgenommenen Schlachtungen iowie die Menge und «flattiinq des Angeführter« Flettche»__ Name UM Fleischers Xri«briä) Johann Jan ich c! SDiartm ^UR||(i L-dwt>I . Vcrnhard . Luoeot., . i',ito:d a ^atob Pay°r Lo>I« . . tz»lk»c2t Kranz . «etxnichcK,.iü'ei seUat Kran» siel,et Ioiei . . -uvpu- Johann cire:sl Johann . jiuoüif . dNHtbiiti . . , uome .... *9«L(QLUu,|tU m. «murftUvtt« >» » ■e u ■ZI •3L Sä i -e « x> | E 5 ^ingerüdnes fleuch in Ällogtam» ■a ü j» 8 t I « > c I s rJ a? * ü ■e >»> a ■e u> >2 4 1 2 l I 3 i — — I — 22 - ro Sehr nette Villa in der unmittelbarsten Mühe von Cilli, 0 n Stock hoch, mit 17 WohnrSntnen, L-?b*t grossen Garten, reuend« \umteht, ist snfor' preiswert tu v^rkan l>n. 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September von 8 bis 12 Uhr vormittags in der Direktionskanzlei der Anstalt entgegengenommen. Hiezu sind folgende Belege beizubringen: a) der Tauf- und Geburtsschein, b) das zuletzt erworbene Schulzeugnis, c) ein von einem Amtsarzte ausgestelltes Zeugnis über die körperliche Tüchtigkeit zum Lehrberuf»*, d) in den Fällen, in w leben eine Aufnabmswerberin nicht unmittelbar von einer Schule kommt, ein ordnungsgemäßs ausgestelltes Sittenzeugnis. Ausserdem ist die in Schönschreiben, Zeichnen und Handarbeiten erworbene Fertigkeit durch Vorlage von Schriften, Zeichnungen und Handarbeiten nachzuweisen. Aufnahmsbewerberinnen müssen das 15. L> bensjahr zurückgelegt oder vom k. k. Landesschulrat« in Graz die erforderliche Altersnachsicht, die aus besondern lücksichtswürdigen GrQsden bis zu sechs Monaten bewilligt werden kann, erlangt haben. Der Nachweis der erforderlichen Vorbildung wird durch eine am 15. September um 2 Uhr nachmittags beginnende Aufnahmeprüfung er. bracht, die sich auf folgende Gegenstände erstreckt: Religion, Deutsch« Sprache, Geographie und Geschichte, Naturlehre, Naturgeschichte, Rechnen, geometrische Formenlehre, Schönschreiben, Zeichnen und Handarbeiten. Auch wird daraus gesehen, dass die Aufnabm-be werberinnen musikalische Kenntnisse besitzen, oder ob si- nach ihrem musikal sehen Gehör und rhythmischen Gefühl ausreichende Erfolge im Musikunterrichte versprechen. Bei gleichem Ergebnisse der Ausnahmsprüfung gebührt den Aufnahmsbewerberinnen mit dem vollen gesetzlichen Alter d»r Vorzug. Für die Zöglinge, welche die Anstalt bereits besucht haben, findet die Einschreibung am 16. September von 3 bis 5 Uhr nachmittags statt. Bei der Einschreibung ist eine Aufnahmsgebühr von 10 Kronen zu erlegen; das Schulgeld, welches voraus zu zahlen ist, beträgt 10 Kronen monatlich. Entsprechend begründete, mit dem letzten Schul- und dem Mittellosigkeit szeiigiiisse versehene Gesuche um Ermässigung oder Nachlas« des Schulgeldes sind an den steiermäikischen Landesausichus* zu richten und bis 10. Oktober bei der Direktion der Anstalt zu überreichen. Die Teilnahme am nicht obligaten Unterricht im Violin»piele, in der slowenischen oder französischen Sprache ist bei der Einschrei >ung anziim-ldn. Graz, im September 1915. Vom steiermärkischen Landesausschusse. Grösstes Spezialgeschäft Cillis in Fahrrädern und Nähmaschinen. Lag"" legerrader, l'ucBiriider, IVaflVnräder Fahrräder von AUaiBvwkaurt «ii»inv*rit»ur! 120 K aufwärts. Grosse Reparaturwerkstätte. Singer-Nähill&sctiilien TOD 65 K aufwärts. Anton M© JTÄ", Mechaniker, Cilli, Harrengasss 2 Sämtliche Beatandteile, LufUe'i1* ich«, Mintel, Sättel, Pedale, Ltternen. Ketten, L»g»r, Fr. ilnufnaben, Alte Fahrräder Pampen. Schlü*itel, v«>ntil»ch«it «I, , Urisse Br*m«rnmml. 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