DonnerstHO den 13. December H838. Ml i e n. Ee. Majesiit ber hochsiftlige Kaiser hatten, ,'n Folg« des von Sr. Heiligkeit Papst Gregor XVI. an Nlltthöchsidieselben gerichteten Ansuchens um Beistand, im März des Jahres ,821 einen TheilIhrer in Italien befindlichen Streitkräfte in die päpstlichen Staaten ein« «ücken lass?n, um die durch revolutionäre Umtriebe und verbrecherische Auflehnung gegen die Person und Kchlmäßige Autorität bes Landesfürsten gestörte Ruhe Wieder herzustellen. Nachdem der heilige Vater diesen Zweck nunmthr Koch in den Legationen befindlichen k. k. Truppen aus ktm päpstlichen Gebiete zurückzurufen. Se. Majestät der Kaffer haben demgemäß unvtr» züglich ble erforderlichen Befehle zu ertheilen geruht, —'»n FolM deren di« k. k. Truppen am 20. November - -ihren Rückmarsch von Catolica, dem äußersten von ihnen besetzten Puncte, angetreten haben, und nachdem sie am 29. desselben MonatS Bologna verlassen hatten, sämmtlich in dle k. k. Staaten zurückgekehrt sind. (Ost. B.) Vanatische Militärgränze. Das neue Illyrisch- Banalische Gränz.-Bataillon, dessen Errichtung Se. Majestät der Kaiser mit der Allerhöchsten Entschließung vom.9. Februar t828 zu genehmigen geruhten, ist in seiner provisorischen Einrichtung mit dem 1. Nov. d. I. inS Leben getreten, 3ur Formlrung dieses selbstständigen Bataillons h«, das Walachisch-Illyrische, von nun an „Walachisch-Vanatische« Gränz-Regiment vier, und das Deutsch« Banatisch« Gränz-Regiment zwei Compagniebezirk« abgetreten, (AZr. Z.) V e lt t s th l a n v. Aus Dresden meldet d!e Leipz. Ztg. unterm 22. Nov.: Se. konigl. Majestät haben geruht, den Erbprinzen von Sachsen»Coburg-Gotha, Herrn Ernst August Carl Durchlaucht, als liggreinen Niltmeisie-r dei Hö'chstihrem Garde-Reiter-Regimente anzustellen. Die großherzogl. Hess. Ztg. meldet aus Darmstadt vom 28. Nov.: Heute ist Ihre königl. Hoheit die Prinzessinn Carl, zur innigsten Freude Sr. königl. Hoheit des Großherzogs und des ganzen großherzogl. Hauses, von einem gesunden Prinzen glücklich entbunden worden. (W. S.) V^pstliche Staaten. Ein Schreiben aus Ancona vom 20. Nov. meldet: ^Geste,n gegen Mittag wurde di« französische Eßcadre, bestehend aus dem Linienschiffe „Diademe," Capilä'n Longueville, und den Fregatten „Tarn" und »Egerie,« welche bestimmt ist, die französische Besä« tzung aus Ancona nach Frankreich zurückzuholen, auf der Höhe dieses Hafens signalisirt. Das Linienschiff und eine der Fregatten haben gegen Ab«nd, di, zwei« Fregatte heute Vormittag gegen II Uhr Anker ge. worsen, wegen widrigen Windes, d,r sich in dem Augenblicke erhob, als die beiden crstgedachten Fahr, zeuge in den Hafen einlaufen wollten, während sich letztere Fregatte noch weiter in See bestund. — Man berechnet, daß vier T-ge Zeit zur Einschiffung der , französischen Truppen und Milila'reffecten, und zur - vollständigen Räumung dieser Stadt und Festlag von , Seite ber .fremden Besatzung erforderlich seyn dürften." t (Ost. B.) ' Königreich bewer Kicilien. ' Am H5. Nov. ist die verwitwete Königinn von t England von Neapel abgesegelt. — Die Wohnung in der Viltoria, welche die Kö'niginn bcwohnle, hat 406 James Rothschild aus Paris nebst feiner Familie eingenommen. — Der König hat den Sicilianern ver« sprachen, ihnen den Vicekönig, den obersten Rech» nungshof, Cassationshos und andere Behörden, deren Einziehung beschlossen war, ferner zu belassen«, (W.Z.) Oieverlanve. In der Antwort der Negierung aus die Beden« kcn der zweiten Kammer in Betreff der Vorsorge für die außerordentlichen finanziellen Angelegenheiten des Reichs heißt es unter Andern,: „Da die Regierung ihre Bemühungen, das Land aus diesem beschwerlichen Zn» stände zu bringen, noch nicht mit Erfolg gekrönt sieht, so scheint es unter den gegenwärtigen Umständen zur Untersiützuug dieser Bemühungen nothwendig, nicht allein eine Haltung anzunehmen, auS welcher hervorginge, daß man aus dem eingeschlagenen Nege ruhig beharren werde, sondern auch, durch Ergreifung hinreichender Maßregeln, der Nation und ganz Europa zu zeigen, daß die Regierung sich im Stande befinden werde, fortwährend Sorge zu nehmen für die Ver^ theidigung des Landes und für die Befestigung des finanziellen Credites, der auf solche vollkommene Weise in Alt - Niederland stets gehandthabc worden." (Öft. B,) D e I g i e n. In Brügge sind mehrere mit Pulver und Kriegsmunicion aus den Magazinen von Ostende beladene Schiffe angekommen; sie svllcn von dort nach verschiedenen Verth«udigungspunctcn und nach der Gränze Hollands, so wie nach Damme, Knocf« und Hazegras gerichtet werden. (Öst. V.) Amsterdam, 27. Nov. Dem Amsterdamer Auondoode wird aus Brüssel vom 25. Nov. Folgendes qeschrieden: In der nächsten Woche sollen den Kammern außtrordentllche Credite abverlangt werden, um 2000 Remontepferde für die Cavallerie und Artillerie anzukaufen, um einen Vorrath von Lebens» Mitteln und Fourage anzuschaffen i auch wird man Mittel vc.Iangen, um Vertheidigungswerke längs der Schelde und nach der Seite von Staats-Flandern hin ««zulegen. In Erwartung dessen ist den Generalen der verschiedenen Waffengattungen der Befehl zugegangen, außerordentliche Inspectionen abzuhalten, und es wird der Kriegsminister selbst die vorzüglichsten Puncte der Vertheidignngslinie in Augenschein nehmen. Aus den Acsenalen von Doornik, Ath, Bergen, Zipern und Ostende werden seit einigen Tagen zroße Quantitäten von Patronen, Kugeln, Bomben und andere Kriegsr dcdüefniffe nach den nördlichen Gränzen gebracht, als ob man ln der That einen Einfall ln Holland wolle vorbereiten. (Adl.) Frankreich. Man schreit aus Algier vom 1?. November: Den letzten Nachrichten aus Oran zu Folge, steht Abd.-El-Kader noch immer vor Ain-Maadi. Seine Armee ist bedeutend geschmolzen. — Man erwartet in Algier Gendarmen zur Versehung des Sicherheitsdienstes auf der Edlne von Metitscha. (W. Z.) Georg Mouton, Gcaf Lobau, ist in der Nacht auf den 27. Nov. an einer Brustkrankheit zu Paris gestorben. Er war zu Psalzburg am 2l. Februar 1770 glboren, erreichte also ein Alter von 63 Jahren. War Adjutant Napoleons, MarsclM seit 1821, und Befehlshaber der Nationalgarde. D» der zum Commando dec Nationalgaro« des Seine-Departements berufene General Iacquen»in.ot von Paris abwesend ist, so hat der König den Grafen Frianl, «inen det Brigade» Generale der gedachten Nationalgarde, einstweilen mit diesem Commando b,auftragt. D«r Vicomte Nampon fährt fort, die Function«» als Chef des Generalstabs der erwähnten Nalionalgarde zu verricht»«. (W. Z.) Der König hac die Statue des Marschalls Loba« für das Museum von Versailles bestellt. Die Stadt Paris will einer Straße seinen Namen geben, und s»ine Bäste im Saale des Stadthauses aufstellen, wo er als Mitglied der Commission der provisorischen Regierung seinen Sitz hatte. Auf das Gesuch des Hni, Dupatp, Depulirten der Meurthe, hat der König beschlossen, daß di« Statue des Marschalls in Erz, »ml vier Kanonen als Piedestal, in seiner Gevurtsstadt aufgestellt werden solle. Der Leichnam des Marschalls wird einbalsamirt. Das Leichenbegängniß soll in tH bis i2 Taa/n gehalten werden. Er soll im Invali^ denhotel beigesetzt werden. (Ost. V.) Die Marschallinn Lobau hat durch ein trauriges Vcrhängniß an demselben Tage, an welchem der Marschall starb, auch ihre Schwester, die Gräfinn Klein, Gattinn des Gencraüiculenants Klein, eines dec tapfersten Offiziere der alten Armee, verloren. Dem Messager zufolge scheinen gegenwärtig nur zwei Mitbewerber als Nachfolger des MarschallS Lobau einige Hoffnung zu haben, nämlich die Gene- rallltUtenants Neille und Durosnel. (Allg. Z,) Spanien. Das Hauptquartier des Don Carlos befand ftch am 2a. November fortwährend in Azcoytia. ,— Die Gazzetta Piemontese vom 5. d. M. erneuert 40? das Gerücht, Don Jose Arias Veijciro und sein« Col-legen hätten ihren Abschied erhalten, und seyen durch d'en Erzbischof von Cuba (P. Cyrillo), Don Juan Vautisia Erro und Ramirez de la Piscina, der die Prinzessinn von Veira auf ihrer Reise nach Spanien begleitet hc.tte, ersetzt worden. Der Senlinelle des Pyrenees zufolge war General Maroto am 21. Nov. mit neun Ba-taillonS von Estella nach dem Süden aufgebrochen, nm Peralta, Falces und Viliafranca zu besetzen. — Am selben Tage hatte der Christinische General Diego de Leon mit 3 Bataillons Infanterie, 6 Escadrons Cavallcrie und einigen Feldgeschützen die Ortschaften Monreal, Woein und Salinas aus der Straße von Pamplona nach Sanguessa, besetzt. (Öst. B.) Bal)onne, 26. Nov. Ein Schreiben aus Az.-coytia vom 2^. berichtet, daß der Oberst Ibeia sich m der Nacht vom 1?. auf den 18. mit etwa 40 Mann des fünften Bataillons von Guipuscoa in das Christinische Cantonncment Loyola bei San Sebastian, welche« durch ein Bataillon des dritten leichten Regiments von Verona besetzt war, eingeschlichen, den Commandanten Don Ventura Tsmas ergriffen, und nach d.'a.. Z.) V o r t u g a l. Durch das Packetdoor „William Fawcetl« hatte man in Falmouth Nachrichten aus Lissabon bis zum 18. Nov. erhalten. — Der englische Vothschaf-ter Lord Howard de Walden war mit seiner Familie lim 17. nach Lissabon zurückgekommen. — Die Königinn mußte in Folge einer starken Erkältung das Vttt hüten. (Öst. V.) Großbritannien. In der St. Georgscapelle zu Windsor schritt am letzten Sonntag ein Fremder von gentlemanlichem Aussehen beim Beginne des Gottesdienstes über den Kreuzgang nach dem Lesepult des Prediger« < bl,',b hier einige Minuten stehen, Und gebadete sich ganz sonderbar. Hierauf in eine dem königlichen Kirchenstuhl gegenüber befindliche Bank gewiesen, sing er an, der Königinn seine Liebe zu bezeigen, indem er ihr Kußhände zuwarf u. s. w. Man hieß ihn fortgehen, und als er nicht gutwillig ging, ward er hinausgeführt. „Ew. Maj., rief er, sehen, daß mcm mich hier in der Kirche verhaftet, unter der Regierung Victoria's!" Im Städtchen Windsor ließ man ihn frei, auf das Versprechen hin, daß er sogleich abreisen werde. (Allg. Z.) Reschid Pascha, der neukrnannle Bothschafter des Sultans a»n den Hof von St. James, langte am 24. Nov. Nachts im türkischen Gesandtschafls-Hotel, im Regentspark, an, begleitet von dreien seiner Söhne, der jüngste sieben, der älteste fünfzehn Jahre alt, die er in England erziehen lassen will. (Ost. 33.) Die llnfMe auf den Englischen Eisenbahnen häufen sich. Am 27. Nov. Morgens ereignete sich auf der Manchester. Liuerpooler Bahn ein fürchterlicher Zusammenstoß zwischen zwei Wagenzügen, wodurch viele Passagiere schrecklich verstümmelt wurden; einer liegt in Manchester so schwer beschädigt darnieder, daß man an seinem Aufkommen zweifelt. Auf der London-Bir-minghamer Bahn will man jctzt, um dergleichen Unglücksfällen Nachts und bei neblichtem Welter vorzubeugen, die Vorkehrung lreffen, daß von Meile (engl.) zu Meile Polizeiconstablcs ausgestellt werden, und» sich halbwegs entgegengehen, welche vor der Brust Laternen mit grünen, rothen und gelben Lichtem tragen i je nachdem ein Wagenzug von London herkömmt oder dahin fährt, zeigt der Constabler eines jener Lichter. Nach diesen Feuerzeichen, hofft man, werd?« die Ingenieurs sich zu gewahren wissen. (Allg. Z.) TM a l a ch e i. V uk are st. 2. Nov. Heute gegen dieMittagsstunde ist Se. Durchlaucht der Fürst von hier über Orsova nach Wien abgereiset, wo Hochderselde etwa 2.— 5 Monate zu verweilen gesonnen ist. Menschen aus allen Ständen hatten sich bei Hochdessen Abreise im Pallaste und auf den Straßen zahlreich versammelt, um Ihn mit ihren Segenswünschen einer glücklichen Reise und baldigen Wiederkehr zu begleiten. Vor einigen Tagcn hatte sich daS Gcrücht von einem Ueber-gange der russischen Truppen über den Prulh verbreitet; nun sindcn sich müßige Köpfe genug, die des Fürsten Abreise mit diesem angeblichen Uebergange in Verbin: dung dringen, und daraus allerlei abgeschmackte Con-jtttnren herleiten, während andere dieser Ncise ein 403 Heirathsproject untlrlegen, und wieder ande« dieselbe zum Zwecke tiner geheimen Mission fachen wollen. (Agr. Z.) N u ß l a n v. Das Journal des Debats schreibt aus Odessa vom ^». November: „Der Admiral Lazaress, Oberbefehlshaber der Flotte im schwarzen Meere, ist vorgestern von Nikolajeff in Odessa angelangt. Die ganze Flotte des schwarzen Meeres wird in unserm Hafen zusammengezogen. Bereits befinden sich hier acht Linienschiffe: Die Kaiserinn Marie, der Nuhm, die Stadt Warschau, Siliftria, Adrianopel, Eustasia, Anapa und Varna. Wir erwarten dieser Tage noch weitere Kriegsschiffe, durch welche die Stärke der in unserm Hafen liegenden Flotte auf 26 Linienschisse und 6c» kltinere Fahrzeuge gebracht werden wird." (Allg. Z.) Gs manisch es Reich. Berichte aus Con stantinopel vom 2l. No« vember melden: »Die türkische Flotte unter den Befehlen des Kapudan-Pascha ist, nachdem sie dreizehn Tage hindurch an den Dardanellen vergebens auf günstigen Wind gewartet hatte, endlich am 18. d. M. in d?n hiesigen Hafen eingelaufen. Ahmed Fewzi Pascha wurde noch am Abend desselben Tages zur Audienz beim Sultan zugelassen, und stattete am 19. Abends seinen Besuch bei der Pforte ab. — Die Ralifica-tionen des von der großblitannischen Regierung mit der Pforte abgeschlossenen HandelstraclatS wurden am 16. d. M. im Kiosk von Kalender zwischen Lord Pon-sonby und den hiermit beauftragten Ministern der hohen Pforte ausgewechselt. — Seit dem 13. d. M. hat der Eintritt des FastenmonatS Namasan den gewöhnlichen Stillstand In den Geschäft«« herdligefühll, welcher dieses Jahr um so fühlbarer ist, al« di«Pfort,n-beamten erst nach Sonnenuntergang in ihren Bureaux erscheinen. Der Sultan besucht, wie sonst, die verschiedenen Moscheen der Houptstadt, namentlich jene von Sultan Vajesid, und halt sich vorzugsweise in elnem neuen Kiosk auf, welcher auf dem vor dlr Brücke gelegenen Platze gebaut wurde. — In den letztver: fiossenen Tagen hat sich zwar ein Pestfa-ll in Kaßim-Pafcha, einer in der Nahe des Arsenals liegenden Vorstadt, ettignet, doch hatte derselbe weg«n der also« gleich vom Gcsundheitscomitee getroffenen Anstalten keine weitern Folgcn, so daß der öffeniliche Gesundheitszustand in der Hauptstadt noch immer befriedigend genannt werden kann." (Ost. B.) . gereinigte Ktaaten von Bordamerika. Die New - Yorker Journale machen die beunruhigenden Angaben der canadischen Blatter über so viele Tausende von amerikanischen Bundesgenossen lächerlich, die zur Unterstützung der «Patrioten" bei einem neuen Aufstand in Canada an der Gränze ver: sammelt seyn sollen. Flüchtlinge, Schmuggler und Raufbolde, welche, da sie nichts zu verlieren haben,-gern zu jedem verzweifelten Unternehmen bereit sind, das Gelegenheit zur Plünderung verspricht, seven