w" Dienstag den 5. Marf 1833. , W3 i e n. '^c. k. k. Majestät haben mit an die Studien« Hof.Commission gelangter Allerhöchster Entschlies-sung vom ». Februar d. I., tic Lehrkanzel der Pa< sioral. Theologie am Lyceum zu Laibach, dem vormaligen Professor tcr Moral« Theologie, Joseph Poklukar, allergnadigst zu verleihen geruhet. (W>en. Z.) Ungarn. Bei der Standetafcl kamen in Her »5ten, aim ,8. gehaltenen Sitzung die bis dahin im Silke! ver« brettclen neuen Nuncien, ») über tie Verlegung des Reichstags nachPesih; 2)übcr dir Willfahrung ^ des Wunsches der löblichen Stände, daß die hohe Magnatcntafel »hreRcnuncien in ungarische» Spra« che -verfassen wolle; 3) über die Verfassung der Repräsentationen, Resolutionen und der Gcsetzar« tikel in ungarischer Sprache; /^) über die Unter» breilung der Prafercntialbcschwcrden, und 5) über die Ordnung der königl. Propositionen, zur Ver< Handlung. Ueber die Verlegung deü Reichstags nach Pesih folgte die Einigung zwischen beiden Tafeln, und iu jenem zübcr die ungarischen Renuncien, drücken die lobl. Stände ihre Freudenbezeuzungen über die Annahme duscs Wunsches von Seite der hohen Magnaten aus. Wegen .'Verfassung der Repräsentationen tc. in ungarischer Sprache, we» «en wtterbreitung dcr Prafcrentialbeschwerden und ^wegen Aufnahme der kömgl. Prcpositioncn, be^ harren, die Stände bei ihrer frühern Ansicht. Alle diese Nuncicn gelangten hierauf an die höhere Ta> srl, wo jene, worüber Uebereinstimmung erfolgt war, perlescn, jene aber wegen tc« Präfcrcntia-l en und der Oldnung der Operas in Verhand-^"ng genommen wurden. (^2^ Z.) Mieverlanve. Vom Marincdcparlemcnt ist durch Beschluß vom l3. d. M. bestimmt worden, daß die neutralen Schiffe von Vliessingen bis Mo und Liefkens« hocck, und von dort stromabwärts bis Vlicssingcn durch die Lootsen aus letzterer Stadt geführt rver-Hen sollen. Die weitere Fuhrung von diesen FoM bis 'Antwerpen und zurück bleibt den Lootscn veil Antwerpen überlassen. Ferner ist bestimmt, daß zwischen ^illo und Liefkcnshoeck eines der Signal» schiffe des Loolsenwesens der Scheldemündungen siationirt werden soll, um dort die Lootscn von den Schissen abzuholen und aufzunehmen, so wie die? selbe/l wieder auf die von Antwerpen kommenden Schiffen überzusetzen und diese nach Vliessingen zu sühren. Von einem für die Scheldcschissfahrt fest» gesetzten Zolltarisse oder cincm Tonncngelde ist indessen von holländischer Seite noch nichts bekannt gemacht worden. — In der Gegend von Hensden, bei Dooveren, ist man wiederum mit Anlegung von Feldverschanzungen beschäftigt. Von allen Seiten bestätigt sich das Gerücht, daß die Beurlaubungen bci der Armee eingestellt werden sollen. (Alig. Z.) Aus Bah wird gemeldet : «In Bezug auf das Gerücht, daß die Flotte schleunig ihre Stellung aufder Schelde wiedereinnehmen und dadurch die Communication milder Oberschclde wieder her» stellen soll, ist zu bemerken, daß diese Verbindung durch den Winter zwar schwieriger gemacht, aber doch nie ganz abgebrochen gewesen ist. Täglich fuhren Kanomerboote auf und ab, und an den Tagen, wo das viele Ois dieß nicht gestattete, wurde die Verbindung zwischen hier und den weiter hinauf von uns besetzten Puncten durch Scha« 74 Ulppcn und kleine Fahrzeuge unterhalten. Falls tic längs den Deichen stehenden Belgier die Ver» dindung hallen hindern wollen, so wurden unsere Kononicrboote dieselbe bald hergestellt haben. So ftgelteerst vor Kurzen, auf das Schießen, welches von der Odcrfchelde gehört wurde/ des starken EreioeiseH ungeachm «iuc stark-e Schiffsabt.heilul,g rcn Slram hinauf und kehrte erst zurück, nachdem .sie^oie Ueberzeugung gewonnen, daß keine Feindseligkeiten Statt gefunden.' Nachdem der Strom vom Eise frei geworden, haben die Kanonicrboote ihre Winterlage verlassen und wieder verschiedene Punccc auf der Scheide besetzt. Die großen Schisse werden nächstens erwartet." (Oest. B.) Am 14. d. haben Lord Palmerstonund Talleyrand dem hollänolschcn Gesandten eine Note über« ;ll stoenger als je gehandhabt werden. — 2in anderer Dericht gibt uder diese wichtige Nachricht folgende nähere Aufklärung. Aus London vom i5. d. hat man die ganz sichere Nachricht erhalten, daß nach tem Wechseln verschiedener Entwürfe und Gege:ieutwürf<^ über welche sich gegenseitig zu perstchen unmöglich gewt« sen, die Untcrhandlungen m j t einmal abgebrochen worden seyen. Am »4. d. stellten nämlich tie Bevollmächtigten von Hngland und Frankreich, Palmcrston und Talleyrand, dem niederländischen Bevollmächtigten eine. lange Not« zu, worin sie, nachdem sie auf ihre Weise «ine Uebersicht der seit sechs Wochen gepflogenen Unterbandlungen gegeben, erklären, dah sic,aNe in ihrer Macht gestandenen Mittel zur Zustandebritl-gung eines Vergleichs erschöpft hätten, und die ganze Verantwortung davon auf Holland würfen; ferner daß die Blocade strenger als je in Wirksam^ seit bleiben solle. — Pon der Schelfe schreibt man vom »7> d.: Dem Vernehmen nach sollen die Kanollierbootc, die unlängst zu Rotterdam vom tztapcl,liefen,,.sa wie Diejenigen,, welche von andern Merften des Äcichs'schnell ins Wasser gelassen werden sollen, schwerer dewafnct werden als die vorigen; fast auf allen dielen Booten sind oder wurden hohe, gefüllte Vcrschanzungen angebracht. Die Escadre wird auf diesem HluH schnell und zweckmäßig Stellung nehmen, ' " ' (2lllg.Z.) Del g ,i e n Man meldet aus V liess.i ng cn unterm 14. Februar: „Gestern eingclaufcne^HefxHscn zufolge. ist die tZrhcbung des Zolls einstweilen suspendlrt worden. Die Schisse können die Schelde hinauf, segeln, ohne anzuhalten, und werden, wie früher, ourchgelassen werden. Es schchit, öaß dieser Befehl das Resultat der bestimmten Erklärungen Frankreichs und Englands ist, daß sie sich in keine Unterhandlungen von der Wiederherstellung der freien Schifffahrt einlasse« würden." Antwerpen, a6. Fcbruar. Die hohen Fla« then und die heftigen Westwinde haben an dcn Dci« chcn ungeheuern Schaden angerichtet. Der Deich bei Stadrocck hat nicht Widerstand leisten ton» nen, und am i5. standen etwa zwanzig Häuser un« ter Wasser. Dieser Deich ist gänzlich verschwunden, und der zweite äußere Deich hat fünf oder sechs Brüche von vier bis fünf Metres erhalten. Die Garnison hat eine unermüdliche Thätigkeit gezeigt; aber keine menschliche Kraft tonnte tiescö Unglück hindern. Man fürchtete, da.h die Ucbcrschwem« mung noch mehr um sich greifen mechie, öa die Fluch ihren höchsten Punct erreichen sollte. Alle Truppen sind unter Hem Oberbefehle des GencralK Langelmann, an den Deichen beschäftigt, ter die Arbeiter durch seine Gegenwart und durch seine Anstrengungen anfeuert. Das Ipernsche Batail» lon ist üdcr die Wuth der Iluthen zwischen Nruys« schanz und Scahrocck Herr geworden. Die Spltze dcö Deiches ist an mehr alö dreißig Stellen öurch« brochen worden; aber sie ist, Dank dem bewun» dernswürdigen Eifer der Soldatcu noch nicht fortgeschwemmt. (Mg. Z.) Frankreich. Fünfundzwanzig St. SimonistischeAposicl sin5 im Begriffe nach dem Oriente abzureisen. Sie wer« den Paris in wenigen Tagen verlassen, und, nach. dem sie einige Zeit in Lyon ausgeruht, sich zu Mar« seille nach Aleppo oder Smyrna einschiffen. Sie wollen in der Levante (dem Lande der Sclaverei) cte freie Frau aufsuchen. Die Reise wird für sie weder ohne Freude, noch ohne Gefahr seyn. ' AM »7. Februar um 2 Uhr hatte Hr. Lchon, ausscrordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister Sr. Majestät des Königs der Belgier, «« Begleitung seiner Secretaire, der HH> Nogicr, Vanderstraaten und Mossclmann, dic iZhrc, dem Könige in öffentlicher Audienz die amtliche Acte der an die französische Nation 00" der belgischen Na« tisn gerichteten Danksagungen zu überreichen. '- Die französischen Iounnlc crjählm.von großen ?5 Verheerung«^ welche heftige Windstöße in der Nacht vom 'lä- aufden i5. Februar angerichtet ha^ ben. 'Vorzüglich haben der Hafen uon Havre lind i'ie Schisse in demselben sehr gelitten. In Sher« bourg wurde dau Verdeck der Fregatte Forte, so wie ein großer Theil des Verdecks dcr Neme Blanche und der Brigg Lauricr von eem Sturme abgeris« sen. ^ Der N ou-vel liste schreibt aus Toulon vom 12. Februar: „Die Brigg Loirct ist heute mit 5c> Passagieren nus Oran hier angekommen. D, wie man uns aus dem Oberclsaße »neldet, die Festungswerke der Stadt Befort, die am Iu« ra auf der Schweizer Gränze liegt, sehr verstärkt und erweitert worden." (Allg. Z.) Im Narrateur öe la Meuse uom ,^. Februar licöt man: "Auf den von der Artillerie, direction eirigelangten Befehl, die Festung Ver. dun zu entwaffnen, hal^'n die S.'itwaffnungsarbeitetl sogleich begonnen und sind bcreits beendigt." — Auch die Festung Camdral) ist entwaffnet warden. West. B.) Spanien. Den letztcnDepcschcn ous Ma d ri d (in franz. Blättern) zufolge sollen die Kortcs bestimmt auf dcn Mai oder Anfang Juni zusammen berufen werden. Der Bestätigung dieser Nachricht hat man das Steigen ter spanischen Fonds Zuzuschreiben. — Der nach Majorka verwiesene Graf d'Espanna «erließ diese Insel auf einem nach Genf gemicthe« ten Handelsschiffe in der Eigenschaft eines Bedien» ten eincs englischen Diplomaten. Die Behörden d" Insel scheinen indeß, ihn nicht sehr strenge be« cbachtet zu haben und es heißt sogar zu Madrid, datz tiese Gntwcichuüg wohl nur ein Vorwand seyn tonnte, den Vollzug irgend einer geheimen Se«-^ dung zu verheimlichen, womit der Graf ware be« auftragt worden. (B. v. T.) Prwatbricfe aus Spanien sprechen von ein« Veränderung des Ministenums. Die Hrn. ßri«j und Zea Bermudcz sollen durch die Hrn. Bardsfi und Valdez ersetzt werden. Der Plan, die Kor« tes zusammen zu berufen, beschäftigt fortwährend die Aufmerksamkeit des Publicums. Man arbeitet unakläßlich an Sammlung der Documente, wel« che zu dieser Zusammcnberufung cicnen sollen. — Auö dcu der Kammer der Maden über die Un» ruhen und die Verschwörung von Lcon erstatteten Berichte erhellet, daß ungefähr 25 Personen Mn» lick angeklagt worden sind. Wichtige Depeschen aus Rutland 5no bci dem Botschafter öicser Macht angekommen, und es haben diplomatische Zusam» mentrctungen statt gehabt. Man versichert, dah diese Depeschen eine Note enthalten, worin die über» einstimmenden Ansichten mehrerer Mächte über oie Veränderungen, welche in der Politik 5cs C»bi< netcs von Madrid siatt gefunden haben, und über die Frage ausgedrückt sind, welche nscd dermal Portugal in Factionen theilt und mit Blute be« steckt. Das Resultat der Rathschläge, welche Don Miguel ertheilt werden, scheint die Veranlassung ies neuen Systemes und die aufrichtige und schnelle Rücklehr zu Begriffen zu seyn, welche den Gesin» nungcn der Voller gemäher smd, deren Ergeben« hcic an die Monarchie und Religion nicht zweifel« haft ist, nämlich eine Rücklehr zur spanischen, zur National-Politik. Man schreibt «us Sevi lla unterm 8. Febr., daß dort wegen der zwischen den Linientruppen'und den k. Freiwilligen bestehenden Abneigung Unruhen ausgcdrochen, jedoch durch die nachdrücklichen Maß.-regeln des Generalcapitains Grafen de Las Ama« rillas schnell unterdrückt worden sind. Nun geht die Rede von einer fast gänzlichen Aufiösung der f. Frciwilli-gen, welche jedoch große Hindernisse von allen Seiten finden wird. (B. v. T ) Portugal. Man schreibt von den Gränzen von Portugal, daß Don Pedro den Befehl über die Truppen dein General Solignac genommen hat, um ihn dem Saldanha zu geben. Diese plötzliche Absehung des französischen Generals hatviel Mißvergnügen unter den Fremden verursacht, welche fast die ganze EF' ?6 peditionsarmee ausmachen. Die meisten Franzosen sollen Porto mil dem General Solignac verlassen haben. Sin französisches Blatt will wissen, daß Don Pedro's Armee sich in einer mit jedem Tage trau» rigcrn Lage befinde. Die Soldaten nährten sich nur vou.gesalzenen Fischen, auch richte die Cholera iMe< Hn«n glotze Ve^eeiun^n an. Nach 0er Gazette de France bestätigt cs sich, tah Don Miguel sich geweigert hat, der franzosi-.fchen Regierung die geforderte Entschädigung zu be« willigen. ,. >^ / (B. v. T.) Großbritannien. Den ^4. Februar kam das königliche Schiff Viper in io Tagen von Lissabon in London an. Der ungestümen Witterung wegen konnte es bci O^porto nicht anlangen; cs brachte etwas Haares 'Geld, aber keine wichtigen Neuigkeiten. Lissaboncr Briefe melden, daß am 3a. Jänner eine Staffelte aus Madrid mit Depeschen von Sir Stratford Canning an Lord Russell angekommen scy, wel« cher wegen der Wichtigkeit ihres Inhalts sofort das Dampfboot Rhadamantus nach Oporto abgesandt habe. ' (Ocst. B.) Der G lobe enthält nachstehenden Auszug ei« «es Schreibens aus New « Porb vom 23. Jan.: ^Verplant s neue Tarissbill wird nicht durchgehen; eine andere wird vorgelegt werden, und keine Acn« derung dieß Jahr statt finden; auch wird der Prä-sident keinen neuen Congreß berufen. Südcarolina ist völlig zum Widerstand entschlossen, wird aber, wie man glaubt, bezwungen werden, obwchl nicht ohne Blutvergießen." ' (Allg. Z.) Der englische Globe enthält folgende Nachrichten aus Oporto bis zum ,o. Februar. Ei« «ige wenige Schüsse ausgenommen, die in der Nacht des 3». Jänners in die Stadt fielen, ist ftit sem 24. Jänner Alles ruhig. Vs sind Depeschen von Sir Stratford (banning eingelaufen, mit wel« chen Don Pedro sehr zufrieden zu seyn scheint. Die Armee ist neu organisirt. Der Herzog von Tercei-va hat den Befehl der ersten, Saldanha den der zweiten, und Slubbs den der dritten Division, in welcher letztern alle britischen Truppen sich befinden. Bei den brittischen Bataillonen fanden einige Desertionen statt. Wegen der (Zholcra stellte der Consul keine Gesundheitsscheine mehr aus. Beide Armeen, Belagerer und Belagerte, befinden sich in jeder Hinsicht in schlechter Lage. Die aufrühre« rische Stimmung unter den Fremden in DonPe« dro's Dienst war, als die Briefe abgingen, im Steigen. Die Stimmung gegen Don Pedro schien nicht sehr günstig, und man glaubte sogar, Sal« darcha und SwddK wmden offensiv ^Wnke gthln, ohne ihn zu fragen. Auf ter andern Seite scheint es, wenn man die Truppen in Ordnung halten kann, werden g bis 10,000 Mann in kurzer Zeit im Stande seyn, offensiv zu Werke zu gehen um diesen widerlichen Kampf zu Ende zu bringen, (Mg. Z-) VckÄNntmachung ver k. b. Uanvwnthscha/ts-Hesellschaft in Urnin. Um der Vorschrift des §. »5 der a. h. vorge, zeichneten Gesellschaft«Ttatuten entsprechen zu kön« nen, sieht sich der permanente Ausschuß der t. l. trainerischen Landwirthschafls. Gesellschaft zu de»n Ossuchen veranlaßt, oaß cS jenen Herren Gesell« schaftsmitglicdcrn, welche dcm Ausschüsse die Auf, »lahme neuer Mitglieder zu proponircn gesonnen sind, so wie Denjenigen, welche den Bettritt zu die« ser vaterländischen Gesellschaft wünschen, gefällig seyn wolle, davon den permanenten Ausschuh noch per ten i5. April tiefes Jahrs in die Kenntniß zu sehen, weil nur die bis zu diesem Zeitpuncte cin« langenden Anträge bci der nächsten allgemeinen Versammlung am 2. Wai d. I. in Verschlag go« bracht werden können, spöter Einlangende aber der darauf folgenden allgemeinen VersammlunH vorbehalten bleiben mußccn. Vom permanenten Ausschusse dlr k. k. Landwirth« schafts. Gesellschaft. — Laibach den 2Z. Februar »L3Z. N A C II R I C II T, Den P. T, Mitgliedern der philharmonischen, Gesellschaft wird liicmit bekannt gegeben, t|asS. Freitag den 8. d. M., ein GescllschuVts-Coin'eft iin Saale des deutsrhcu Ordemshauses S^U iind.e» \rird. Die Direction ilcir phllharrnornsohen Gesell-sehaft, — Laibach am %. M.i« *853, Uevacttur: Lsr- kav. Heinrich. Erleger: Ignaj Ul. Vvler v. RleinmaLr.