Niu, V, Lalbachcr ^MU, Zeitung. ^Dä ^-" den 3. Februar '"^ Die Schwere der Körper in der Höhe. Daß um so schwerer Körper werden, Je höher man sie von der Erde erhebt,— das Ding verlohnt der Müh Ich will sogleich zur Probe morgen Dukaten auf der Erde borgen / und auf dem Thurm bezahl' ich sie. Paris. ^2eit dem 2s. nimmt der Herr Graf von Maillcbois die Glückwünsche an zu scincx nahen Abreise nach Holland, welche wirklich auf den 7. Ianer gesetzt ist. Am 57. beurlaubte sich dieser General bey dem König und der königl. Fa-wllie. <5 Es sollen ihm ^00000 Liv. zur pcldequipage, 200200 Liv. Gelmlt ln Kriegsbeilen und 10000 in Frie-"enszciten von den Holländern aus-üeworfen styn. Der Vicomte von Segur ist am 26. von hier abgereist, um sich nach Petersburg als Bothschafter bey der Kaiserin zu begeben. Dieser junge Herr soll sich 14 Tage am Drcßner Hofe und 2 Monate an dem zu Berlin aufhalten, wo er wichtige und geheime Aufträge anzubringen haben soll. Der Chef der Artillerie, Herr von Gribenval, wurde gefragt, ob alle Artillcricrcgimcnter sich zu dem künftigen Fcldzug in Flandern, Elsas Lothringen anschicken sollten. Ja, antwortete er, ausgenommen das von Fere/ welches, da es zu Valence in Garnison liegt, sich so! zu sagen bey der Hand befinden! wird / für die Armee in Italien. Namur. den 14. Dez. Gestern um n Uhr in der Nacht ist hier der General der Oesterrt Pantoniers angekommen/ und seit dieser Zeit ist hier alles in Bewegung. In dem Walde Morlak/ wird ohngeachtct des gefallenen tie?' fen Schnees , das nöthige Holz gefällt, um 250 Pantons zu verfertigen ; auch arbeiten auf einer andern Seite 322 Mann an sc^Qo Faschinen; diese Pantons, welche auf dem Landhause Orogondville verfertigt werden, sollen nach einer ganz neuen Art geauicht werden / so daß man damit einen Angrif auf einen unter Wasser gesetzten Platz formircn kann. Man kann Batterien darauf anlegen, und ein Korps Truppen kann alsdann einen Angrif machen, als wenn es auf dem Lande wäre. Niemegen. Gestern den 23. Dezember mußte das seit anderthalb Iakren hier in Garnison gelegene 2tc Regiment von Waldek auch in der Geschwindigkeit aus und nach der Insel Kat« sand an dem Ausfluß der Schelde in Flandern gelegen, marschieren. Unsere Garnison ist jetzt also sehr schwach. Wir haben aber Hof-nung 16OOO Mann heßijche Truppen bald in unserer Gegend zu sehen. Die Hoffnung, die wir gehabt, auf deutsthe Hilfs-Truppen rechnen zu können, verschwindet, da es gewiß lst, daß wir von Braun-schweig abschlägige Antwort erhalten haben , und unser nach Kas-sei abgesandte General unverrichtcr Sache wieder abgereiset, in dem l8OOo Mann heßische Truppen von der Krone England dergestalt enga» !giret, daß, so lang sie im Lande !bleiben und nicht gebrauchet werden, der halbe Sold auf sie von England bezahlet wirv. Zu Wesel soll wieder das salenmonschc Freyregi-mcnt durch den Oberstlieutenant von H.llcndorf errichtet weroen. Wenn also auch endlich dis Errichtung einiger Freykorps für unsern Dienst resolvirt worden, möchte es an weiter nichts als an Rekruten fehlen, denn Officiere meloen sich genug. Paris. Es war diese Feyertage immer nur eine Stimme vonFr«cdcn und von der großen Abneigung des Kö^ nigs gegen dcn Krieg. Sälen dcr Palais unserer Prinzen, in allen Kabinetten unserer Grossen, bey der hohen Finam, in allen K/u^ dos hörte man von nichts weiccr reden als von der Fortdauer des Friedens, von den Bemühung" des Königs für dessen Erhaltung/ und von dem Eifer des Hrn. Gra-feil von Vcrgennes diese ersprie^ liche Gesinnungen des Monarchen zu unterstützen; Er thut, ftZt ma" Unmöglichkeiten/ um dem Kat!" seine Würde, den Holländern die ^ <^uhe und der Königinn Ihre Liebe in der Nation zu erhallen. Nur etwas will unsern Staatsgrüblern nicht gefallen, sie wollen wissen, daß je mehr der Kaiser unsre Abneigung gegen den Krieg merke, und je mehr man einwillige, desto mehr dürfte der Monarch fordern, und desto mehr Truppen lasse Er nach den Niederlanden rücken; sie besoc-mn daher, daß die Geduld unsres Kabinets ermüdet , und wir doch am Ende ernstlich zu Felde gehen könnten. Bis jetzt werden w:r nur Parade Armeen haben/ sie dürften aber bald einen andern Namen bc-z kommen, wenn so viele triftige Gründe, so viele Bemühungen und Arbeiten umsonst seyn sollten. Indessen haben die Ofsiciers , welche befehligt waren, bey ihren Negi-wenten! sich einzusinden, noch kei-^.e Kontreordre erhalten, aber auch ^ejenigen, so Befehl bekommen selten, sich einzufinden, haben sollen nicht erhalten, welches die Hoffnung des Friedens bestärkt. .Die königl. französischen Offi-.nere, welche in Franken auf Ur-'5ub sich Pfunden haben, sind die« ler Tagen alle zu ihren Regimcn-lcw abgegangen. . Der Graf von Maillcbois und ,.^ Herzog von Lauzun sind wirk-^«) nach dem Haag abgegangen; Mn versichert aber', daß selbe vor ^nde dieses Monats wieder zurück-^mmcn werden, und daß sie nur ""«) Holland gehen, um die hol-> landische Armee in Augenschein zu nehmen, die Gränzplätze zu besichtigen, und gemeinschaftlich mit o^n Generalstaaten einen Operationsplan zu entwerfen, der dann^u! acta gelegt wird, wenn die Sa, chen nicht zum wirklichen Ausbruch kommen- Holland. Wahrend daß man in Deutschland/Frankreich und England einstimmig das Ende der Unruhen ^verkündigt, getrauen unsre Provin-!zen sich kaum noch damit zu schmeicheln. Alle unstre Papiere sind voll trauriger kriegerischen Nach-lrichtcn. Und so lauten auch die aus den österrcichlsthen Niederlanden, wo ^dermalen cin kais. Felopostamt errichtet wird, welches aus i Fclo-postmeister, und 3 Kommis. beste-'hcn soll, wozu 46 Pferoe abgegeben werden. N. S- So eben verlautet, daß zu Brüssel in der Nacht vom 4ten !dieß ein Kourier anqekommen sey, welcher, wie es heist, die fröhliche Nachricht gebrackt, daß der Vergleich geschlossen sey. Obersieinbach. Den ?. Jan. rückte von denen in die Niederlande marschierenden kais. königl. Truppen die 2te Kompagnie vom Remment Dcutschmei-ilter von Falkcndorf hier ein, hielt den 9. Rasttag und marschierte den iO. weiter nach Reusch. Der Staab lag in Ipßheim und die Artillerie gieng die Strasse übe» Langenfeld. Den leztern Berichten gemäß sind' 28OO Mann ungarische National-Truppen, in Anzug / deren Marsch ebenfalls durch die fränkischen Kreislande gehen soll. Deutschland. Bey Gelegenheit des unlängst durch den rußischen Minister/ Hrn. von Kalitscheff, im Haag eingereichten Promemoria inBetrefder Irrungen mit Holland/ dürfte es manchem Leser nicht unangenehm seyn, folgende Vertheilungsliste der! tußischkaiserlichcn Truppen zu lesey/i um berechnen zu können, mit wie^ viel Nachdruck die Beherrscherinn! Nußlands ibre Haager Erklärung"-, nöthigen Falls uncerstühen könne: die erste Division liegt in den Statthalterschaften von Petersburg! und Pleskow. Sie hat den Feldmarschall Grafen von Nasumowski zum Befehlshaber, welcher 1 Generalen Chef, 4 Generallieutenants/, und 7 Generalmajors unter sich hat. ^ Diese Abtheilung besteht aus 15 Infanterie-und 2 Kavallerie Regi' mentern. Die 2 Division hat ikre Quartiere in klein R,.u >en. Sie steht unter den Befehlen dl's ^veldmar-schalls Grafen von Nomanzow, welcher 3 Generallieutcnants/ und 9. Generalmajors unter sich hat-'Sie besteht aus 6 Infanterie-und 17 Kavallerieregimentern. Die 3 Division hat ihr Stand-quarhier in der Statthalterschaft von Moskau, ist dem Felhmarschall Graf Czernichew untergeordnet/ der 2 Generalliculenants, und 3 Generalmajors unter sich hat, und begreift 7 Fuß-und 3 Kavallerieregimenter. Die 4 Division sieht in der Statthalterschaft von Catharinos-law. Sie hat den Feldmarschall Fürst Potemkin zum Heerführer/ welcher s Generallieutenants, und ^Generalmajors unter sich hat. Sie faßt n Infanterie - und l8 Kavallerieregimenter in sich. 3" dieser Abtheilung gehört die Statthalterschaft von Caucasus, die 3 Infanterieregimenter, und v besondere Bataillons, und 7 Kavallerieregimenter enthalt, und unter dem Gencrallicuteuant von P^ tcmktn steht. Gedruckt in der Kleinmayris-Hen I.Oe. Gnbernial - und landschaftl. Buchdrnckcrey, im Gersonischen Hause ^. iQ. in der Kapu- zinerMse, wo die Zeitung alle Donerstag zu hadenist.