Der JSetltae Barer ‘Tbitt X. bat ver Ne. _ ' > Z ?t#iiiA*• 4 Negerknaben. rr=->\ „O lieb', so lang du lieben kannst!" Ja, zum Lieben, nicht zum Hassen ist der Mensch geboren. Ein Menschenherz, das nicht warm in Liebe pocht, wird nie und nimmer sich glücklich fühlen können. Nur die Liebe bringt das Herz zur schonen Entfaltung, ohne Liebe muß es verkümmern. Was die Sonne für das Blümlein, das ist die Liebe für das Herz. Wem sollen wir nun die Liebe unseres Herzens zuwenden? Jeder Christ weiß es: allen Menschen. Doch wie eine Mutter ihrem kranken Kinde mit weit größerer alle von diesen Heiden und Mohamme-danern gehen verloren, aber wohl sehr viele steuern Blinden gleich dem gähnenden Abgrunde zu, aus dem es nie mehr ein Entkommen gibt. Tenn es liegt außer Zweifel, daß die Heiden mit ungleich größeren Schwierigkeiten ihr ewiges Ziel erreichen können als wir katholische Christen. Freiligrath am Grabe seines Freundes! Was hätte er darum gegeben, hätte er ihn nochmals für einige Augenblicke ins Leben zurückrufen können, um seinen Fehler wieder gutzumachen, um ihm noch einmal einen Beweis seiner treuen Freundschaft zu geben! So könnten auch wir täglich an Taufenden von frischen Gräbern stehen, deren Toten wir nie mehr einen Liebesbeweis geben können, weil es zu spät ist, weil sie tot sind für eine ganze Ewigkeit. Denn nie mehr, ach nie mehr wird das Gnadenleben ihrer Seele erwachen, und daher ist all ihr Glück, sind all ihre Freuden dahin, nicht bloß für Tausende und Millionen von Jahren, nein, für immer. Doch bleiben wir bei diesem düsteren Gedanken nicht stehen, sondern richten wir unsere Blicke voll Tatendrang und Opfer-sinn in die Zukunft. Denn für Hunderte von Millionen Heiden hat die furchtbare Entscheidungsstunde noch nicht geschlagen. Sie eilen zwar blindlings dem Abgrunde zu, aber noch ist ihre Rettung möglich. Darum dürfen wir Katholiken, wenn wir nicht bloß dem Namen nach, sondern auch der Tat nach Katholiken sein wollen, nicht rasten und ruhen, bis jeder Heide und Mohammedaner leicht die Möglichkeit hat, das Rettungsschiff zu besteigen, d. h. der katholischen Kirche sich anzuschließen. Wie der hl. Paulus sollen -auch wir alle sprechen können: „Die Liebe Christi drängt uns." „Aber", hört man manchmal sagen, „die Heiden haben ja gar kein Verlangen nach der katholischen Religion. Sie fühlen sich in ihrer heidnischen Religion und Kultur ganz glücklich." Es mag sein, daß es viele solche gibt. Aber wahr ist, daß sie alle mit heißer Sehnsucht nach der katholischen Religion verlangen würden, wenn sie wüßten, welch großes Glück ihnen dieselbe zu bringen vermag. Und ebenso wahr ist, daß nicht bloß Hunderte und Tausende, sondern Millionen eine unstillbare Sehnsucht nach der wahren Religion in ihrem Herzen tragen. Dafür nur einige Beispiele: Die japanische Zeitung „Catholic Times" vom 21. Jänner 1926 berichtet, wie der berühmte japanische Schriftsteller Soma Gyofu (der noch Heide ist) in seinem jüngsten Werke den Tod seines Vaters schildert: Als der Kranke auf dem Sterbebette lag und man jeden Augenblick den Tod erwartete, fragte ihn der Arzt, ob er noch etwas wünsche: „Ja!" kommt es von den Lippen des Sterbenden. Bestürzt schauen die Anwesenden sich an, denn sie fürchten, der Kranke möchte etwas zu essen oder zu trinken verlangen, was man ihm doch nicht hätte geben dürfen. Doch feierlich und ernst wiederholt er: „Ja, ich habe nur ein Verlangen, ich möchte die wahre und sichere Religion haben. Das ist alles,, was ich wünsche." Und er fügte hinzu: „Das ist nicht nur für mich allein, das ist für euch alle notwendig!" Mit diesen Worten verschied der Greis. Die Anwesenden aber waren völlig überrascht; es kam ihnen fast wie ein Wunder vor, denn nie in seinem ganzen früheren Leben hatte der Vater von so etwas gesprochen. Wie allgemein die Hinneigung zum Christentum und das Verlangen nach Missionären im Lande Urundi (Ostasrika) ist, zeigt folgender Vorfall, den Bischof Gorju erzählt: „Als ich auf meiner Reise noch zwei Tagereisen von Buhonga entfernt, also noch in ganz heidnischer Gegend war, wurde ich vielfach empfangen, wie alte europäische Pfarreien ihren Bischof zu empfangen pflegen. Nichts fehlte, Blumen, Girlanden, Grün schmückten die Wege. Der Boden war buchstäblich mit Matten ganz bedeckt. Alles kniete zu beiden Seiten, der Häuptling mit seiner Frau an der Spitze. Und wenn ich segnend an ihnen vorübergeschritten war, erhoben sie sich und riefen, so laut sie konnten: ,Auch uns hat der Papst einen Bischof gegeben/ Nach dem feierlichen Empfang kam der Häuptling zu mir und sagte: ,Herr Bischof, sendet uns doch einen Missionär, ja, einen Missionär wünschen wir, wenn es auch nur ein ganz kleiner wäre. . ., wenn wir aber den Pater Sikimi (P. van Sichern, ein langer Flamländer) haben könnten, ja, das wäre noch besser/ Und als ich am nächsten Tage mich verabschiedete, nahm mich der Häuptling beiseite und sagte: ,Nicht wahr, Herr Bischof, einen Pater schickst du uns, nur einen ganz kleinen Pater?" Seine Stimme klang so bittend und seine Augen sahen mich so flehend an, daß ich nicht nein sagen konnte." Am Fluß Usutu im Swaziland (Südafrika) hat eine der protestantischen amerikanischen Sekten vor mehreren Jahren für die Eingeborenen eine Schule eröffnet. Der auch als Katechist wirkende Lehrer sagte einst auf eine Frage der Schwarzen hin, daß seine Kirche nicht die einzige wäre, sondern daß es eine noch größere und ältere gäbe, die von Jesus Christus gestiftet sei. Von dieser Kirche, die sich die rönnsche nenne, kämen die andern Kirchen und auch die amerikanische. Die neugierigen Schwarzen fragten weiter, ob die römische Kirche sich auch im Swaziland befände, und hörten nun, daß in einer Entfernung von 40 km die Mission St. Josef bestehe. Einer dieser Schwarzen, Malewo Hleko, machte sich bald darauf auf den Weg nach St. Josef. Dort angekommen, ging Malewo am Sonntagmorgen in die Missionskirche und beobachtete aufmerksam die heiligen Hand- lungen. Der Schwarze, der niemals etwas so Schönes und Anziehendes gesehen hatte, war begeistert von den Gesängen, entzückt von der Kleidung des Priesters, von der Pracht der Monstranz, von dem feierlichen Segen mit dem Allerheiligsten und suchte sofort nach dem Gottesdienst den Missionär auf. Er erklärte diesem kurz den Grund seines Besuches und lud ihn ein, mit ihm zu gehen, weil viele Leute den „Umfundisi" (Lehrer) der katholischen Kirche erwarteten. Schon am nächsten Tage machte sich der Missionär voll Freude mit dem Schwarzen auf den Weg. Als sie bei den Hütten des Häuptlings Mantugulu ankamen, war daselbst schon eine große Volksmenge versammelt, um den „Umfundisi" zu empfangen. Nachdem der Missionär vom Maultier gestiegen war, gab ihm als erster der Häuptling die Hand. Dann kamen die Frauen, hernach die Knaben. Alle hießen den Glaubensboten willkommen und sagten, daß sie schon lange gewünscht hätten, ihn zu sehen usw. Hernach erklärte ihnen der Missionär die Gebote Gottes, zeigte ihnen das Kruzifix und erzählte ihnen vom Leben, Leiden und Tode Jesu, des Erlösers. Nach der Unterweisung nahm der Häuptling das Kruzifix aus der Hand des Missionärs, und indem er es seinen Untertanen zeigte, sprach er: „Hier, dies ist unsere Kirche; bei ihr wollen wir bleiben!" Lauter Beifall folgte seinen Worten: „Ja, das ist die Kirche, die wir haben wollen! Fort mit den Sionisten! Fort mit den Amerikanern!" Solch ähnliche Beispiele ließen sich natürlich noch mehr anführen. Aber ich glaube, daß sie genügen, um uns zu zeigen, daß viele, ja sehr viele Heiden ein großes Verlangen nach der einzig wahren, katholischen Religion haben. Wie die Maze- bonier dem hl. Paulus, so rufen auch sie uns zu: „O kommt herüber und rettet uns!" Mit diesem schönen Rettungswerk der Liebe wollen wir aber gleich beginnen und nicht damit zögern, damit doch ja nicht durch unsere Saumseligkeit auch nur eine einzige unsterbliche Seele verlorengehe. Darum: „O lieb', so lang du lieben kannst, O lieb', so lang du lieben magst! Die Stunde kommt, die Stunde kommt, Wo du an Gräbern stehst und klagst!" Br. St. Scholastiker. 'Jahresbericht des 'Cheologen-nMfsionsverbandes Österreichs. (Fortsetzung des Berichtes aus dem vorhergehenden Hefte: Themensammlung.) Zeichen der regen Missionstätigkeit, die in den einzelnen Gruppen des Verbandes herrscht, sind die zahlreichen Missionsvorträge, die im verflossenen Jahre gehalten wurden. Im folgenden einige von den Themen, die ausgearbeitet wurden: Missionsgeschichte; ihre Träger, ihre Methoden in den einzelnen Perioden. Die Kongregation de propaganda fide. Die Seminare von Mill-Hill und Verona, mit besonderer Berücksichtigung der Missionshäuser von Brixen' und Milland. Die Mission, ein Drama der Liebe, oder die Mission, das Werk der göttlichen Liebe? Missionsmethoden (als Beispiel genommen Vorderindien). Ziele und Methoden der katholischen Missionen; ähnlich wie P. Väth. Franz SEaoer als Muster der Gottesund Nächstenliebe. Vom Pflichtcharakter der Missionsarbeit. Gedanken zur Akkommodationsfrage. Die Mission der Oblaten in Afrika. Im ewigen Schnee und Eis bei den den Eskimo-Indianern. Das Kirchenjahr und sein inneres Verhältnis zum Missionsgedanken: a) Ad- vent: Erlösungssehnen, -hoffen, -bedürftig-keit. Missionsgedanken aus der Advents-liturgie. b) Weihnacht: Der Heiland ist da. 1. Der Misstonsgedanke im heiligen Meßopfer. 2. Geschichte der Erlösung— Misstonsgeschichte, c) Fastenzeit: Ringen zwischen Licht und Finsternis in den Missionen: 1. Die protestantische Missionstätigkeit, 2. Kardinal Mafsaya, 3. Licht-bildervortrag über die Entwicklung Chinas, 4. Vom Götzendienst und Geisterkult (als Gegner der Missionen), 5. Jetzige gefährliche Lage in China. Über die Unio Kleri. Der Weltapostel Paulus. Der Heilige Geist und die Missionsidee. Missionstaten im A. T. Was der Heiland der Mission Neues brachte. Über die Notwendigkeit der Pflege des Missionsgedankens bei den Theologen. Der Missionsgedanke in der Katechese. Praktische Beispiele, wie man den Kindern Missionsliebe beibringt. Kulturmission der katholischen Kirche. Missionsbeweis aus den vier Evangelien. Das Missionssubjekt in der Heimat. Werden und Wachsen des Missionärs. ffitgentümer, Herausgeber und Verleger: Missionshaus der Söhne des heiligsten Herzens Jesu in Graz, Pauiuslsi gaffe Nr. 10.— Verantwortlicher Schriftleiter: Isidor Kronsteiner, Misstonsbruder in Graz, Pauluslorgasse Nr. 10 - Universitäts-Buchdruckerei „Styria" in Graz.