MrtttUttnna ut D »,»»«preise: Wr da« triftet« »Schotlich UMtaMl] Mntrtisi mft R«nt«| trift. ■Hta Nr. I. Telephon tl. — Ankt»dig»»ae» «erd«» t» der Venvattuua zege« verech««lg billigst« Gebühren enlgegenaenomme» viatryWcta »tu «>-. halbjährig »i» 60-—, a«»tjähng »t* ISO-—, Für (ai lullax» eutfprrcheude fehöhutifl. — Srnzelne Nummeru Tm im. Nummer 72 Sonntag, den 9. September 1928. 53. Jabrgang Eine H^ol'izrikomödir. s Römischer Brief.) Da» schwarze Kabinett der Schwarzhem-d en spioniert m den Briefen der ausländischen A ornspondenten in Rom, Florenz, Mailand und anderen großen Städten. Aber wie in jenen verklungcnen Zeiten, als Metternich und Ferdinand von» Neapel, der Re Bomba, ihr Polizeiregiment in Italien führten, haben die Menschen gelernt, der Tyrannei, die ja im Grunde immer dumm und blind ist, ein Schnipp-chen schlagen. Der illegitime Transport von Briefen und Zeitungen blüht. Gegenüber dieser Regierung hat man kein Gewissen, aber man sühlt sich nicht schuldig, weil ja diese Regierung selbst kein Gewissen und keine Loyalität kennt. Man mag das neueste faschistische Stück, die Entführung Cesare RofsiS, seinen Trans« pvrt durch neutrales schweizerisches Gebiet hin-burch betrachten, wie man wolle — eS bleibt immer eine Niederträchtigkeit gegen ein benachbarte», befreundete» Land. Der Mensch Rossi »erdient gewiß keine Sympathie. Als Sekretär und Pressechef des „Duce" war er Mitwisser und wohl auch Begünstiger der Verbrecherbande, die Matteotti ermordete, zerstückle und verscharrte. Und da diese Verbrecher sich auch untereinander »erraten, so wollte man aus ihm den Sünden-bock der Matteotti-Affäre machen. Da entfloh er, ging noch England, Frankreich und in die Schweiz und erzählte überall die kleinen Ge-heiumisse des Faschismus. Antifaschisten näherten sich ihm und er erwarb ihr Vertrauen. Im ßwe Zteise von Tettau nach Hraz und zurück vor 83 Jahren. Bon August Heller fen., Pettau. II. Odm Lawpelwirt — wie der Gasthof „Zum »«che» Lamm' im Volks munde hieß — saßen die kikv Handelsleute Sei» Fiühkaffee. Frau Bratisch, Itsfmani Szattin w Pettau, und deren Schwerer faßen zleichfall« wartend am Wandsofa. vartl'« Ge »arn stand »»«er der breiten Einfuhr d>« Gasthofe«. Bart! packte to« Reisegepäck auf da» Doch der Kutsche und verstaute <« innerhalb de« Gelände,«, darüber da« Ledertuch ver-fchitrend. Mittlerweile war auch Ritter und bald darauf »er »e»e Spe»gle,«eister angekomw eu. Dir Pferd« ß»»pfte» da« Steinpflaster geduldig, daß ab iaft in Furke» sprühte». Endlich war alle« »ur Abfahrt serii,, und foebeu schlug e« 6 Uhr, al« Bari! mit Wich mahnender Stimme in« Saft,immer rief: »Bit»', >e>»e Herrschafte», einsteigen!* D« kam Beweguug unter die Irweseoden. Zwischen w> Keifende» und deren Begleitung wurde» je »ach Vit»«ung herzliche, auch beklommene Abschiedsworte tetaafcht, al« gälten sie für unberechenbare Leite» oder tnlfernuogcn. Ritter rief noch der HauSmagd zu: »Uischell Ich2» auf d' Schwel» schau, bring dir schon « Seiden lüchel mit I* Die Magd grinste und tat wohl I«, Al« »erdrückte sie eine Träne im Nachschauen, ob »»hl der Zecker, den ste dem Herr» nachtrug, wohl «erborgt sei. Auch der Lowpelwiii war scheu auf deu Leinen, »üuschte mit erhobenem HarSkäppche» deu Sin-teilenden glückliche Reise. Die beide» Jsraeliie» wachten «» sich b ßuem auf seinem Sitze, vartl, der wohl wußte, daß er eher zeh» Läuse auS seinem Schaspelz heraus als Stuller vom Wagen herunterbrachte, macht die möglichst beste Miene zu die'em lösen ihm nicht viel passieren, denn er wird wohl in England irgendwo an sicherer Stelle Dokumente deponiert haben, deren Veröffentlichung den Fa-schiften sehr unangenehm werden könnte. Und daß man Campione als Ort der Verhaftung gewählt und Rossi mitten durch schweizzrischeS Gebiet transportiert hat, das hat wohl auch noch seinen besonderen Sir.n. Man wollte eben dem Ausland zeigen, daß der Faschismus sich den Teufel um völkerrechtliche Bedenken schert, wenn e» sich um „Notwehr" handelt. Für dieses Exempel wählte man die kleine Schweiz, die sich nicht verteidigen kann." So wird die Sache von Italienern an-gesehen, die sich dem Mussoliniregiment gegen-über noch etwas kritischen Sinn bewahrt haben und die eS wagen, sich einmal auözusprechen, wo sie wissen, daß die Wände keine Ohren haben. Die anderen applaudieren auS vollem Herzen dem Duce, weil er da« Baterland wieder einmal vor einem argen Verräter ge-rettet habe. Niemand wagt, innerhalb Italien» seine Stimme essen gegen die Willkür der Ausnahmegerichte, die grausame Behandlung der politischen Gefangenen und der Deportierten zu richten. Viele von ihnen werden, wenn sie einst ihre Memoiren schreiben, Schlimmeres zu berichten wissen, als Silvio Pellico einst vom österreichischen Spielberg zu erzählen hatte. Die wissenschaftliche Folter durch Einreiben oder Eingießen von ätzenden Chemikalien hat da» harmlose RizinuSöl ersetzt. Und da man gegen Emigranten die körperliche Folter nicht anwen» den kann, wendet man die seelische an. Ciciotti» Spiel, indem er fich gleichfalls auf feinen Sitz empor» schwang. St» Schoalzer mtt der Peitsche u»d heraus au« dem Vorhau?e de« Lampelwirl« rollte polternd da« schwere Gefährt. Schier ängstlich schmiegte fich die Ver» walle,in an ihre Schwester nnd stammelte: „Siebeu, da« ist eine Unglückszahl." „Aber Hanna', sagte darauf die Schwester Bratisch: „wer wird deuu so abergläobig sein!" >1« da« Gefährt um die Ecke nach der Drau» brücke einbog, sprang eine Katze au« dem BickerhauS und übe:qoerte die Straße vor dem Gefährt. »Luder, höllische«!" schimpfte der vartl und will mit der Peitsche uach dem unglilckv rheißenden »atzenvieh schlagen, trifft aber da« Handpferd so unsanft über die Ohren, daß e« ausbäumte, mit deu Hinterfüßen über den Strang kam, und so bi« zur Draubrücke humpett«. wo Bartl da» Gefährt zum Stehe» brachte, um de» Straog i» Oidnuug zu brioge», dabei rationierend: „Na, fo a »atzeuluder l da» wird a schöne Fahrt werden!" Da»» polterte der schwere Wage» über die Draubrücke Haidiu zu. In Siebend« f watschelte eine Gänse-samilie über die Fihistraß«; der Gänserich hatte fich verspätet oder war Barn'« G>fährte zu schnell Hera»-gerollt, er kam unter dc« Vorderrad de« Wagen«, da» ihm Lber den Hat« gwg. AuS dem Bauernhöfe stürmte dte Bäuerin heraus, schrie dem vartl nach, indem ste den tote» Gänserich bei deu Füßeu hochhob und gegen deu Wagen schwang unter heidnischem Schimpfen, vartl, der wußte, daß e» am beste» sei, solche Dinge sogleich zu bereinig»», zahlt« die drei Groschen, die die Bäuerin für den Gänserich verlangte, und fort ging'S unter wüstem Schelten auf die verdammte Katze. Aber bald stelle fich ei» neuerliches Hindernis vartl und seinem Gefährte in den Weg. Im Thefner Gehöl»e, da« zvr damaligen Zeit et! em Urwalde glich, Ceite 2 einst der Redaktionskollege Mussolinis im „Avanti", hat stch der Verhaftung entzogen, wohnt in Paris. Für ihn hält man seit zwei Jahren seinen Sohn, einen Studenten in Bologna, in Haft, quält den Bater mit dem Gedanken, daß sein Junge im Kerker unter leiblichen und geistigen Qualen zugrundegeht. Wahrlich, dieses Regime verdient als seinen Freund den König der Albanier Achmed Zagn, der zur Feier seiner Krönung die Opponenten an acht frischgezimmerten Galgen in Tirana aufhängen ließ. Man erwirbt Freunde im Balkan und verliert die Freundschaft Englands, die man immer als sicherstes Unterpfand für Italiens Stellung im Mittelmeer betrachtet hatte. Die öffentliche Meinung Englands verträgt eben dieses Regime unter dem Konservativen Chamberlain ebenso wenig, wie sie es einst unter dem Liberalen Palmerston getan hat. Dies ist der eigentliche Beweggrund der Abwendung Englands von Mussolini. Werden Albanien, Ungarn und Bul-garien einen Ersatz für England bieten? Hin Meteor fällt zur Erde. Der Tod,«stürz auf dem Keld von Tou. Ein Meteor fiel zur Erde: auf die Ecde, über der die Moraeufonue schien. Ein französischer Meteor war eS, ein Aeroplau mit sechs Sitzen, fünf Menschen verbrannten in ihm. Dieser französische Meteor gibt zu denken, nicht weil ein Minister in ihm sein Leden ließ, der ein heller Kopf und eine starke Persönlichkeit war, nicht nur, weil eben dieser Minister sich immer für deu Ausbau der Flugzeugsicherung in Frankreich eingesetzt hatte, was an sich schon ein tragische» Moment in der Tragödie darstellt. Frank-reich wird aber jetzt vielleicht in stärkerem Maße fein Augenmerk auf die notwendig gewordene vollkommenste Sicherheit im heimischen Flugverkehr lenken. Die Presse hat ti bereits aufgegriffen, der „Malm" stellt au die Spitze de» Nekrologs für den Handels« minister Bokanowski die sicherlich berechtigten und aufwirbelnden Worte: „Will man noch länger be-streiten, daß das französische Flugwe en sich in einer schweren Krise befindet?" Der Meteor, der flammend und zischend mit der Nahrung von fünf Menschen-leben zu Boden schoß ist eine Mahnung, eine War-nung, die nicht überhört werden darf. Durch den oftmaligen Anblick verwegener Kunst-fliegn, die in einigen hundert Metern Höhe fröhlich! Saltomortali schlagen, durch den gewohnten Anbl ck deS geordneten Starts und LandenS der Verkehr»- iu dem nicht selten Naubvolk sein Unwesen trieb, lag «tu kroatisches Fuhrwerk mit gebrochenem Rade «ur Seit». Die Ladung, Weizen, die, wie üblich, in einer großen Leinenplache vnladen war, lag »ur Hälfte auf der Fahrstraße. vartl'S Wagen konnte uicht durch und so half er dem Fuhrmann beim Ausschaufeln und verladen de« Getreide«. Stuller beharrte dabei tu unverschämter Gleichgültigkeit und rührte keinen Finger. Die Passagiere wurden ungeduldig; vartl stammelte Entschuldigungen tu gedrückter Stimmung. Diese verdammte Katze! Endlich war die Fahrbahn soweit frei, daß da« Gefährte stch a» der UafallSstelle vorbei»«Sagen konnte. H« da« Gefährt auf die Triesterstraße bei Marburg einbog, fuhr eiu« Kalesche iu scharfem Trabe von der Stadt herau« uud »erriß im Anfahren de» linke» Strang au vartl'« Gespann. Diese« neuerliche Mißgeschick brachte den sonst gemütlichen vartl in Harnisch, umso mehr al« der Riffe-tät er im Galopp dahin jagte und daher nicht »ur Schad-loShallung h«lange»ozev werden kooute. vartl mußte in deu Sack greifen und deu während der »weistündigeu FütterungSdauer hergestellten Strang be»ahle». .Ueber «tue Stund« Verspätung! Wann rrxrdn wir au der Nacht statten Lebring eintreffen!" sagte vartl ärgerlich, seine» MittagStrurik schlürfend. »I >/ r«plt»ierte Stuller unverschämt, .hätt ich'« gewußt, danu wäre ich »u Faß schon bald inGra»." „Das kannst jr noch Immer nachholen," mtgegnete vartl gerinschätzlg. „Daß ich ein Esel wär!* der Stuller mtt seinem »yoische» Lächeln. Di« Fahrgäste Halle» ihr Mittagbrot ver»ehrt uud man bestieg de» Wagen, webet stch vartl wie immer dienst-fertig erwies. Diese Zeit benutzte Stuller, um Speise-reste uud Brote in seine tief« Taschen verschwiudeu »u lasse« und im vorübergehe» den erst halbgeleerte« Stutze» Wein deS vartl au«»utrinken. vartl warf d«m Stuller, da schon am Wagen saß, fich deu Mund wischend und Etlltrr «jetlanj» flazzeuge aus den großen Lustbahnhöfen wurde daS menschliche Gemüt durch Jahre hindurch in Sicher-heit gewiegt. Hie uud da passierte einmal so ein kleiner Absturz, man la» flüchtig darüber hinweg — es gibt ja auch Eisenbahnunglücke, sagt mau sich. Die kleinen Meteore wurden nich: genügend bräch et. In Deutschland kamen zwar solche Unglücksfälle verhältnismäßig selten vor; daS liegt daran, daß die deutschen Maschinen durch vegS Ganzmetallfluzzeuge sind, die B-nzinfveisung durch Rihre ersolgt, die außen am Rumpf angeordnet find und nicht in direkter Verbindung mit der Zündung stehen. Ja Frankreich aber ist da» ganze Flugwesen, auch daS gänzlich zwilen Zvecken dienende, ans dem milüäri-schcn hervorgegangen, bei dem der Sich erheitSkoejfizient naturgemäß eine kleinere Rolle spiel,. Auch werden in Frankreich unbewußt und zwangsläufig au« dem kriegerischen Luftpart Maschinen im zivi en Beiör» derungSverkehr mitverwendet, die schou recht veraltete Typen darstellen und damit weniger Sicherheit gewährleisten, da sie von Anfang an für die Militär-aviatik bestimmt waren. E« sind Maschinen, die oft voch Segeltuchbespannung und Holzgerüst haben, also eiu immerhin gefahrvolles Verkehrsmittel sind. Es ist noch uicht ganz erwiesen, welche Ursachen den Todessturz herbeiführten. Die Annahme spricht dasü-, daß das Flugzeug dem Gewicht von fünf Personen nicht gewachsen war, da« Uebergewicht bekam: durch den enormen Luftwiderstand explodierte der Benzin-tank. Der stammende Meteor verwandelte fich aus der Erde in einen Scheiterhaufen, der zweieinhalb Stunden lang brannte. Hie und da brennen diese Scheiterhaufen, um in da« menschliche Gewissen hercinzuleuchten. Hie und da stürzen die Meteore und erhellen blitzschnell oen Himmel dieser Welt und daS Werk von Menschen« Hand, das oft so frevelhaft die Laune des Schicksals herausfordert. Es war nur ein französischer Meteor, dessen Licht in unsere Seelen fiel: sollte eS, abgesehen von Frankreich, daS so sorglos Menschenleben und Material in kriegerischer Skrupellofigkeir iu die Lüfte speit, auch nicht für alle anderen die blutige Fackel der großen Mahnung symbolisieren — nicht zuletzt für Rekordsucht uiO Uebermut falschen Sportehrgeizes und selbstsicherer Berkennung von Zeit und Tempo? Znteresselostgkeil in Genf. Seit Bestehen des Völkerbundes und seines Rate« stand wohl niemals ein Genfer Auftakt so stark in dem Zeichen einer Interesselosigkeit, wie die» diesmal zu Beginn der 51. Session des Völkerbunds-rateS der Fall war. Zunächst fehlten die großen Träger der BülkerbundSpolitik. Die drei Locarno-Minister Briand, Stresemann und Chamberlain waren nicht anwesend. Mit Ausnahme dei Fehlens de» deutschen ReichSaußenministerS ist dies gewiß kein mtt der Zaag« schnal»te, einen nicht gerad« freundlich» Blick »n. Die erst« Etapp: war nun erledigt. Mao fuhr der Tränkstatiou Ehreuhauleu uud der Nachtstat ioa Lebriag »u. Zwilche« Stuller, der immer wieder mtt vartl eine Unterhaltung anzuknüpfen versucht«, aber immer wieder durch letzter« kur» akgeschuttte» wurde, und dem Fahr manu hatte stch eiu gespannte« Verhältnis gebildet, da vartl wahrnahm, daß Stuller stch mtt der Z:ch« auf dieser «eise durch»usch«iadeln versuchte. Stallet war eben «iu starker «sser mit vornehmere« Geschmack, sowie auch ein Senner eine« guten Tropfen«, weau dieser reichlich uad der Hauptsache »ach billig stoß. So fuhr mau durch daS reitende Langental, auf der alle« Grazer Strafe, au Unter-«anigand, Ober-Kuuiguad vorbei, bog vor Witschet« rechts eiu und erreichte von da ab im deutsch«, Markt Ehrenhauseu die »»«tte Etappe. DaS Laageutal, da« man eben darchfuhr, bol den R-i. senden ei neu überaus lieblich« und rei»vo2eu Anblick dar mtt feioe« üppige» Wiese« uad Reckn», den Wein-uud Obstzärteu au deu saust ansteigenden Hügeln, de« ansehnlichen Gehöften, de« reizend gelegenen Ofcr-Kaoigund mit seinem großen einladenden Basthofe. AlleS da» find Merkmal« daS nahe» deutsche» Lande«, der vorbildliche» Kultur, vot stch auch au diesem Herbsttage keine Gelegenheit mehr, die Flora diese« so reiß begabte» Tale« »a bewundern, so bot doch Idyllische« reichlichst die Tierwelt. Auf voch grünen Wiesen, begünstigt durch deu Wettergott, weidet« daS R>nd friedlich grasend, der Hlrtenbub auf der Schwegla blasend ver-vollkommi da« Jdtzlische. Gegenüber tummelte» fich wohlgenährte Pferde v«a der Tränk« »urück in über-»rütige» Sprünge». Ha« der U«»äumuvg eine« Klein-gehüfte» lugte» et» paar Ziege» neugierig hervor, «tu Matterschwein, umgebe» von lästig springenden Ferkel- Nu««er 72 — Zusall. Ehamberlaii befindet sich zurzeit aus einer Seereise nach dem amerikanischen Kontiueut. Er wird also bestimmt nicht so krank jeiu. daß sein Kommen nach Gens seinen Gesundheitszustand wesentlich er schiittert hälti. Bciand, der zwar nach einigen Tagen e «getroffen ist. ist zur Eröffnung der Ratstagung nicht nach Gens gereist, offenbar weil DaS Fehlen Chain berlamS ihm die beste Handhabe gibt, auch sich entschuldigen zu lassen. So bot schon rein äußerlich der Zusammentritt deS BölkerbuudSratS am vorigen Donnerstag ein Bild der Interesselosigkeit uud einer recht staue« Stimmung. Der VölkerbuudSrat hat sich für seine Arbeiten in dieser Session nicht weniger als 36 Punkte vorgenommen. Die überwiegend« Mehrheit dieser Punkte gehört zu deu lausenden Jahresarbeiten, sie behandelt also Dinge, die nur formal zu werten sind, aber keineswegs mit dem Fragenkomplex einer großen Weltpolitik etwas zu tun haben. Mit einigen Ausnahmen: man will sich auch über den polnisch-litauischeu Konflikt unterhalten, man w:ll sich auch mit den Anklagen gewisser M n-derheiten beschäftigen und schließlich auch den uaga-risch rumänischen Oplantenstteit wieder aufrollen. Diese drei Punkte betreffen allerdings Diage, die sehr tief in die aktuellen Fragen der Weltpolitik ein-schneiden. Aber sie sind auch alle zusammengenommen Angelegenheiten, die gerade für eine Behandlung durch den Völkerbundsrat einen seh?heiklen Eharakter haben. Nach den Erfahrungen, die wir bisher mit der Stellungnahme des VölkerbundSrateS zu allen solchen bedenklichen Affären machen mußten, ist eS anzunehmen, daß auch diesmal die Genfer Weltrichter ihr Augenmerk mehr auf den Versuch legen werden, sich auS de? Schlinge zu ziehen, als sich zu einem offenen Urteil und zu einer präzisen Stelluuguahme zu finden. Welchen Richtspruch soll auch Genf dem li» tauisch-polnischen Konflikt angedeiheu lassen? ES kann sich da» Urteil der Botschafterkonserenz vo« Jahre 1923 zu ei.en machen und den Raub WilnaS durch ZeligovSki gutheißen. Mit einem solchen Spruch wäre aber der Streit zwischen Kowno und Warschau noch lange nicht beigelegt. Litauen hat sich in seiner offiziellen Politik in der W lnafrage derartig fest-gelegt, daß e« sich wohl niemals einem solchen Spruch des Bölkerbuudsrat«, zumal er moralisch und völkerrechtlich stark anzugreifen wäre, beugen würde. Polen erklärt zudem die Wilnafrage als schon längst er-ledigt und legt sein Hauptaugenmerk auf die Sicherung von Bertehr» und Wirtschaftsbeziehungen zu Litauen, die Kowno, weil es eben die Wilnafrage für nicht erledigt hält, strikt ablehnt. Ob es aber dem Rat gelingen kann, dem Herrn WoldemaraS die Bedin-guugen, die Warschau wirtschaftlich gerne durchgeführt sehen würde, aufzuzmngen, wird «an wohl tan» zu glauben wagen. Auch der rumäuisch-ungarijche Optantenstreit ist eine Angelegenheit, die wenig Aussicht auf eine kindern, wühlte im schlammigen Moore. Ein« Schar Gänse uod Ente« watschelten dem nahe» voch« »u. Reichliche« Hühiervolk belebte die Höfe der vornehmen und kleine,, Aaweseu, darunter der Vater Truthah«, der blühen» und blosterud mit sei««« Flügeln ei« Rad schlägt, «n den Schlügen unter deu Dächern girrtea uad gurg:lten lebhaft« Taubeafamilie«, schwärmte« ab und »u nach de« benachbarte» Giebel« uud Dächern, Kohlmeisen «,» Blaumeisen hüpft«» fröhlich von Aß »u Ast uud ließe» ihr Zirttil Zirtti! höre». An» den Waldungen, herunter Mm Radlgtbirg«, kamen schwärmend Krähen, vermischt mtt Raten Völker«, unter Kreische» «ad Schreie», al» votcude« nahende» Schnee« uuwtllkommea« Gindnoglinge. Da« Vettscheafchualzeu de» vartl kannte man schon d«» ferne, e« lockt« gar manch«» Eiuwoharr herbei, den vartl »u begrüße», denn er war im Tal et» slltat* halbe» bekannter und auch gern g«s«hm«e Gast, uad um die FahrgSste neugierig »a mustern, vartl »tntu «tt seinem ruadeu Kopf, dem roten Gesicht an» den kohlsch»ar»e« Auge« alle» freundlich lüchelnd »u, «ah« wohl auch ab und »u Kommissionen entgegen, w»»,u ein gut vxfoetter Extrarau« unter leine», Bockfttz- diente. Manchmal »»acht« er beim PoZwtrtthause hall. Heute ging «S nicht, de»» er hatte ohnedies schon faßl eine Stunde verspätet. Wir habe» berett» diese« a» iFlorn und Fauna so reich« uad schöae Langental verl.asiea, um nach ein uud einer halben Stund« Aufenthalt t» Ehrenhaule» weiter »ur Rachtstatioa »u gelangen. „Ra," sagte schmungelnd Bartl halb für stch: *Wa» da« Ktatze»-vieh mir uicht ärger mitspielt, dann körnt «an« noch hinnehme»." Leider kam eS m>ch ärger, so arg sogar wie noch niemals, war er doch i» fei«» Dienste stet» nüchtern, vorsichtig und genau, darob genoß er a»ch da« vollste vertrauen feiner Fahrgäst-. Rummn 72 Tillier Zeitnng Seüe 3 Beilegung durch deu BSlkerbnndSrat iu dieser Session bietet. Hier fordert Ungarn unter Betonung der völkerbundSsatzungen, daß der Rat die Richter für die Austragung eine« SchiedSstreiteS ernennt. Dann »erlangt Ungarn auch noch die Durchsührnug der 22 bisher unvollzogen gebliebenen Schiedsgericht»-«teile. Mau sieht also, daß eS dem Rat schon rein «rfasiungSmäßig recht schwer fallen wird, ein Urteil j» fällen. daS sich gegen die ungarischen Ansprüche »endet. Andererseits bestehen zwischen Rumänien und gewissen großen RatSmächten gewisse Bindungen, die allein schon nachweisen, daß dieser ganze rumänisch-ungarische Optanienstreit nicht nach rechtlichen Gesichtspunkten in Senf behandelt wird, sondern nur »ach Erwägungen rein politischer Art. Insofern ist sür diese Session eine Entscheidung des Rates nicht zu erwarten, als die rumänischen Delegierten unter Hinweis auf das Fernbleiben Thaut berlainS und die Abwesenheit TitnlescuS eine abermalige Vertagung der Assäre verlangen dürften. Eine Forderung, die der Genfer Rat wohl mit der größten Bereitwilligkeit akzeptieren wird. Zur Behandlung stehen ferner noch vier ober-schlefilche Minderheitenfragen. Auch hier tut man gut daran, mit einem Optimismus möglichst zurückzuhalten. Polen hat mit Danzig einen vergleich ab-geschlossen, der unter de« starken wirtschastlichen und politische» Druck der polnischen Regierung sehr zum Borteil Warschaus auSgesallen ist^ Dieser Erfolg einer polnischen Politik wird sicherlich n cht dazu beigetragen haben, mäßigend aus die Stellungnahme Warschaus zu anderen außenpolitischen Problemen emzvmirken. Auch hier, in den Forderungen der oder-schlefischen Minderheiten, h. t man also von der Be Handlung des Genfer Rates wenig zu erwarten. Die Genfer Atmosphäre hat jetzt allerdings etwas mehr Leben und Temparament erhaltn, seit Briand und Reichskanzler Hermann Müller in der Völkerbundsstadt eingetroffen sind. Ob man aber hoffen kann, daß irgendwie offiziell im Verlaufe der RatSsession und der Plenarversammlung deS Völker dundeS die Rheinlandfrage angeschnitten wird, daS ist eine Frage, die man eher mit einem Nein als »it einem Ja beantworten darf. Hinter den Kulissen wird zwar sicherlich eine »Fühlungnahme* stattfinden. Iber zu welchtn Erfolgen solche Fühlungnahme in Senf zu führen pflegt, darüber zerbricht man fich schon in Deutschland seit Bestehen de» Völkerbünde» vergeblich den Kopf. MiNsche Kkk&Mhie 3nürad. Nie Krage d«r „Amputation". .. Tritz der von kei»«r Seite »ehr deftritteoeu Bacitwillijtett der Regierung, zur Bduultch-temo-kritischen Koalition eine Brücke der Vttstävdigwig zu schlage», wird i» der kroatische» Presse der Kamps jege» die B-i^rader .Hegemonisten" in »»vermin-derter Schärfe weitergeführt. Die Zagribcr „Novosti" »rt!ffc»Uichteu »ieser Tage einen »enjatlouelleu Artikel it« angeblich« «»p^ielioatplLuc der Beograder Nochihader, der auch vom Latdacher „Jutro" über-u»»en wurde. ?» läßt sich u^ürtich nicht feststellen, na» darin Dichtung uu» was Wählet! ist, jedensal» ist da» The«» dadu' ch witder einmal in den vorder-,rund d,s öffeatliche» Interesses geschoben wordeo. Du Begriff Amputation ist nicht nemu DaiumS, »Qrend der Krisen in den vergangen Juhrrn tauchte er »»er wieder auf. Räch de» M> inluogea de» Zigreber Blattes soll schon der verstorbene Stojan ßrolit «it de« va«ale»»>ag e»i»eh»eu wir über diese Materie folgende»: Lornkov l »«langte oll Mini»um (für Ä.oatit») da» ganz« Imüottn« bi» Bnkcvar, be» »«stlichen Teil Brt ritol, die gefa«te Herzegowina n»d Dalmatie». Glo»e»ien »it Prekmu, j« sollt« nach diese» Satwurs dun selbständigen, von Kroatien u»o Serbien völlig «abhängigen Staat bilde». Der verstorbene Paiil Ichs« jedoch diese Idee ab uad vertrat die Meinung, »tu müsse aus .dre Lösung der kroatischen Frage n, sei «» »aß e» zur V«rstä»d>gn»g ko»»e, sei jl ste znr Abtrennung reif«. >1» die Kroatische Vancivpartei die Beil »tag- Bersafsnng anerkannte, «lor die >ll';uial.l)r?vol»ik ihre Grundlage. Nach km Tode Pas f kamen jedoch in der »«»okatische» fattti wieder großserbisch« Jdrologen iu die Führn»g. vie» zeigte sich damal», al» oie demokratische» Führer i» rebern begannen, sie seien an de» kroatischen Pro» dlemr» nnwtereffiert uud würde» stch bloß roch v» vertrigts auch Lux Für alle feinen Gewebe! serbiantsche Angelegerheiten fflmnw». Roch ibrer Ideologie sollte Kroatien seinem Schicksal überlasse» werden. Die Grenze sollte bei Novska verlausen, bi» wohin sich die serbisch« Ar««« zurückziehen würde. Davon sollten die Großmächte verständigt n»d die Arnputatio» damit begründet »erden, daß Gerbte» uicht »it G:»alt über andere herrschen wolle. »«» halb eS len K oaten die volle Freiheit gebe. In Au»sührur>g dieser Politik morde die „feftc Burg' gegründet, weihalb deu Heg«»o»isteu die Obstruktiv» der Bäuerlich-demokratischen Koalitio» kovvenierte; deihald vertrieben sie die Opposition au» der Nationalversammlung, verschärfie» absichtlich die Be-zi«huugeu zur BDK, deßhalb wurde» die Sonven-rioue» vo» Neltnro ratifizier», obwohl die» niemand sorderte. AI« Buk cev!c uach de» verbrecht» i» Par> lament a« 4. Juli endlich die Demission gab, schlugen die Vertreter der »festen Burg" sogar tu i.urthfchfiem Otte vor, die »mpu'.aiion soll« durch-gesührt »erden. Ihre« Aulrag begründeten sie sol-ge»dn»oß»u: ^Die BDK bz». deren Führer Sievhao Radö und Evetozar Pribiüvic arbeiten ans den Zerfall de» Staate» hi». Sie wollin in Zagreb de» kroatischen Sador ei»berufeu, der den Akt vo» 1. De-ze»ber 1818 arnulliereu solle. Da» ist Revolntio», ans die »it Gewalt geantwortet »»erden »uf. Deßhalb müßte» die Fuv^r der BDft sofort arretiert und aus die Zagreber Straßen Militär geschickt werden. Da aber die Serben di« Kroaten »ie»al» »it Ge-walt z»iugen »olle», in diese» StMt zu bleiben, wir» vorgeschlagen, daß sosort alle b«sr»n»d«te» Staaten verf>äv»igt werde«, daß »ir die staatlich« Gemein-schast »it den Kroate» anslösen, denen wir da» unstreitig kroatisch« Territorium überlassen, an» de» di« serbische Arme« sosort zurückgezogen wird.- Dem gemeinsamen Bestreben Stephan Radi»', Evetozar Prib iev 6' und Dr. Gregor Herjav» ist e» geglückt, diesen verbrecherischen Plan der »festen Bnrg" zn verhindern. Ab« bi« Hochverräter der Regieruug»« Parteien stud noch biü heute »icht verhaftet nud vor da» Gericht gestellt, »i« sie di«» für ihren Hoch« verrat verdienen würden. HKa« weiß «icht, was ste wolle«. Die Enthüllungen der Zagreber und Laibacher Blätter über bi« angeblichen A»putati»«»ent»ürf« haben in der Belgrader O-ffentlichkeit »atürlich große Aus»«rksa»keit he, vorgerufen md die Journalisten liefen vo» eine» Ghef der Regierung»koalition zu» anderen, u» ihr«Mer»uug üler diese Beröffentlichuugeu jtn hören. In den Regiern»g»kreisen beschränkte »an fich jedoch »uranf die Erklärung, daß da» alle» ersuuden sei. Nur ein angiseh«n«r Führer der Demokraten erklärt« de» Berichterstatter de» Laidacher „Jmro* gegenüber u. a. folgend«»: „Die Zagreber Presse schildert den Berlans der Begebenheit«» »ud den Vorschlag bezüglich der A»putatiou falsch. Die Bäuerlich-dl»okratische Koalition ist so ausgetreten, daß wir ui,»al» wußten, »al ste eigentlich will. Wir »artn überzeugt, daß »au die Förderst io» nud ein selbständige» Kroatien verlangt, wa» sachlich da»» selbe ist. Erst jitzt wissen wir, daß »an die Amputation »icht »iH. An jeue» Ader» wurde Psibiiev l an den Hos gernsen, damit er fich darüber n kläre. Al» Radt umb Pnbiöevic Belgrad verlassen und »ach Zagreb übersiedeln wollten, glaubte» die Eyes» der Biererkoalitiov, die» heiße soviel, daß sowohl st« beide als die gesamte BDK die «mpntation wollen. AI» Pribiccv t da»» »it Radii geredet nn» an »abgebender Stell« erklärt hatte, daß sie die Amputation nicht wollen, wartn wir alle zusrieb«».- Ljnbu Da» vidov^ä erklärte den Journalist«»: Stephan Rad!6 selbst hatte gesagt, al» er »och i» Spital lag, daß der Staat nicht in Gefahr sei. Später »ahm aber der Slimpf der BDK ernstere Formeu an. Au« Zagreb bega»nen verschiedene Erkläruugeu zu regnen uud besonder» die Erklärung bei Abg. Predarxc über die z»ei Kulturen und über den selbstä»digrv kroatischen Staat hat gezü»det. Ist da» keine Awpntatio»? Bivor Radio uud Pribtcev ä nach Zagreb abreistev, erklärten sie, daß sie nicht vur alle politische», sondern auch gesellschaftliche- Begehungen »it u»« abbrechen. E» eutstand eine solche Lage, daß Rad 6 in Zagreb da» freie Kioatie» hätte proklamiereu köaueu, wa» die schrecklichsten Kämpfe zwischen dem Bolk nud de» Militär zur Folge hätte haben köinen und da» Blut wäre g, flössen bi» zu den Knien. Daö wollten wir um jede» Preis verhindern. Deshalb gab e» jenen Abend de» 7. Juli, au dem die Chef» der Bier«r-koalit'o» über diese Frage debattierten uud au Pritcev 6 die Frage gestillt würd?, ob er vielleicht sür di« A»pntatio» sei. Prib iev'ö erwiderte, daß er gegen die Amputation ist. Damit war diese Sache erledigt. Wa» man jitzt in Zagreb macht, ist nach meiner Mei»uvg auch eine Amputation. ZSer wollte die Amputation 1 Herr Svetozar Prib c v ö äußerte fich zn ^eu Zagrever Jourualißen bezüglich der Frage der Am» putatio» u. a. folgendermaßen: Etneu Tag vor der Abreife de» verstorbenen Stephan Rad 6 an» Beograd wurde ich zu Hofe berufen. Dort befandeu stch die Chef» d«r vi«r«rkoalit'oo (fc» Sta»oj?ai, Ljada Davidov 6, Dr. koroS c. Mehmed Cpaho und Anßen» mi»ist«r Dr. Marwkovlö), welche Aufkläruvg über meinen uad Radiö' Standpunkt gegenüber d«m Staate sorderten. Ei wrrde mir berichtet, daß die Ehes» der Biererkoalitiov al» beste» Ausweg vorschlugen, wir möge» av»ei»andergehen wie Norwegen uud Schweden. Sie stützte» ihre» Vorschlag ans alle möglichen Argumeule, »it denen st« bewiesen, daß e,n« solch« Trevnuvg roch die beste Lösung unserer Beziehungen sei. In weine« wie i» Name» Rad 6' erklärte ich oh»e Zögern, daß wir gegen «in« Teilung unsere» Staate», daß »ir eitschüsse» sür den Staat seien uud bloß eine «enderurg oe» staat« ltchen System» bzw. der inneren Einrichtung i» Sinne der Gleichheit und Gleichberechtigung aller Teile de» Bolke» sorderr. Da »ir gesagt wurde, daß im Aullavd Nachrichten kreisen, wonach unser Staat vor de» Zerfall stehe und daher unsere Gesaudt» schasteu zu» Zwick ihrer Orientierung besondere Au-Weisungen bekommen müsse», diktierte ich eine Er» kläruvg, iu welcher ich den Standpunkt Rad t' »vd «einen Standpunkt, sowie den Standpunkt der BDK festlegte. Ich gab diese Er klärn» g vor der Kro»e ab uud übn gab sie der Kroue, »eil ich »it den Chef» der Siegte,nug»koalilio» in keine Berührung komme» wollte. Bei dieser Gelegenheit ersuhr ich, daß alle Ehes« der Viererkoalitiou darin einig waren, den Borschlag über die so^enanrte Amputation >v machen. Al« einziger »idersetzte fich Dr. Anton Koroi c, aber ar ch er nicht mit der »ötigen Entschiedenheit, so daß mau behaupten kann, daß alle Chef» der Biererkoa-luion an jene« Abend bei Hos« einig »aren. Auch die Legitimation der Kevfer FlSlKetbundsdelfgation wird öestritte». Der v»llzug«au« Vaklceviö auf. fei»e Pirfoa iu deu Hintergrund zu stelle», »a« dieser aber entschieden ablehnt«, Aci Stanojevic, welcher die Natweadigkeit «wer versöhn»»g mtt den Sroate» vertritt, drohte für d«u Fall eiuer Unnachgiebigkeit vo» Seit« vnklö»st, daß er aus die Schaffiiug «ioe« Blocke« der Radikalen, Anhänger de« «it Vakiö'vi6 ver-feiudeteu Haaplau»schuffe« der Partei, der BDL uud der Elowe»isch«u volk»part«i hinarbeiten werden. JUsüm». pie Trtester..Kdiuost" eingestellt. Der Präfekt vo» Trieft hat de» Hauptschrift» leiter des slowenischen Tagblatte« »Edinost' iu Triest am 3. September verwarnt, weil im Blatt irge»dei»e Notiz über de, «eizeu, feruer die Mtt. teilung über die Tätigkeittetnstelluug der Filiale der Laibachrr Lreditbank erschiene» war. Tagldarauf wurde die .Edtuvst' beschlag»ahmt, weil sie ei»«» Nachrof für de» verstorbenen Dechant vo» Tolmetu Jva» Rojc brachte nud iu einem Bericht über die Reife der Herzogin von Aoßa durch deu ftitß uicht erwähnte, daß diese vo» der Bevölkerung begeistert ausgeoomme»wurde. Mit Rücksicht darauf, daßderChef. redaktenr Prof. PHUipp Perik fcho, dreimal ver-warnt würd« (einmal anch am 88. Juli 1928). wurde ihm am 4. September die S-Häiignug al» Redakteur entzogen. Die» kommt praktisch ei»er Einstellung de« Blattes gleich, «eil die Regieruug jedenfalls auch einen anderen Slow«»e> «icht be-stätige» wird. Der Tri«fler „P ccalo", da« beka»»te Hetzblatt, begrüßte die Etastelluug de« bczcit« 52 Jahre bestehend«» slowenischen Blatte« mit fichtlicher Z,frieden heit unter dem Titrl .Gerechtigkeit". Gleich, zeitig wird di, Befürchtung »»«gedrückt, daß vielleicht a»d«r« slawisch« Blätter Nutzen au« der Eiustelluug zieheu könuteu. Dtßhalb «»pfihlt diese« schamlos« Z«itung»ocgan di« Erstellung aller übrigen slawischen Blätter tu Italien. MmerNche Aeröanunvg-n vou Minder-yeitsangehörigen tu Ztalieu. Beka»»tlich schmachtet der Güdtiroler deutsche RechUauwalt Dr. Nsldi» »och immer aof der ödeu F-Iieurnsel Lipari, wo ihn eben jetzt eine schwer« Krankheit befalle« hat. Naumehr wird au« Triest gemeldet, daß abermall Mmte h-it«augehörige. uud zwar der floweuisch' Zahnarzt Dr. Sardoi, der Advokawr«kaudtdat Dr. Dekleva uvd der Hochschüler Roma» Pahor, alle i» Triest, z»r vrrbanunng für di« Dauer vo» fünf Jahren vorgeschlagen wurde». Wo ste konfiaiert werve» solle», wird da« Jnvea-Ministerin» tu Rom bestimmen. Ks geht ihnea zu tangsam. Der italienische Senator Tolo»e>, der setner» zeit di« ttalieuischen O:t«»ame» t» Südtirol eingeführt hat uud scho» immer für die verfolguag». vol'tik war, stellt in der Revue „Gerarchia* neu« Ford«ruag«» für eine raschec« Eatvatto>alifie uvg aus. Ueter anderem verlaagt er, daß Üi, fremder Journalist aof dem Gebiet zwilche» de» Vrenner uad Salar» zugelassen werden sollte. Feruer sollen da« Denkmal Walter« vo» d«r vogelweide in Bo,en und alle Spare» i» Südtirol, die an da« Deutsch, tu» erinnern, beseitigt werde». Die Mlkerönadsversammluug ohne Aeduer. «» Dieultaz nachmittag sollt« i» Graf di« Generaldebatte der Lölcccbi>n»iv.'rsai««Iusq eröffeet werd«». Der P-ästdeut erklärt« ste für «röffart, aber siehe da: e« meldet« fich kew Redner. Nan erhob sich der Präsident uud erklärt« kurz uud energi'ch, dciß er di« Sitzung aus deu nächste» Tlge verschieb«; sollte aber bi« heut« abend« wieder keine Redner-anmeldaug vorliege», so würde diese v »mittag-sitznng ganz entfalle». Die Mitteiluugeu de« Präsidenten warben vo» der Versammlung zuerst mit großer Heiterkeit, zum Schluß aber mit Schweige» ausgenommen. — Min kann fich kam» etwa« vorstelle», wa» charakteristischer für kiese alljährliche verfammluag wär«, iu der fich di« ««rtreteter der Staate» mit gegenseitiger Verlegenheit auswarte», all dUfe» «ebnunungel. Wozu rede»? empfiadeu mtt Recht diese Leute, da alle» ja doch leer«« Stroh-drefche« ist. Uad wirklich, keiner empfand da« Be» dürfni« hiizu. Nheiutandräumuug und Auschluß. Dieser Tage saudeu in Genf B^pcechungen zwischen dem deutscheu Reichtt-nzler «äller und dem frauzöstsche» »ußeuminister B.iand bezüglich der RhkinlaodrSumllng statt. Wie e« scheint, wird d«r E-folg der Verhandlung«» der s«i», daß die 2 uad 8. Zone i» absehbarer Zeit geräumt wird. Ja der Frag« de« Anschlnffea Oesterreich« a» Deutschland nimmt Italien nunmehr eine weniger ablehnende Haltung em, »eil Frankreich Oesterreich zum Anschluß an «iu donaustaatltche» Wirtschaft»-gebild« unter Führung der Enteute zn bewegeu sucht, wa« Italien »och mehr fürchtet al« den Anschluß an Deutschland. Ate öffeattiche Zlustcherhett in Höerfchlestm. An« Senf wird gemeldet: Der deutsche Volk»-bund in Oberschlkfikll hatte bereit« im Jani diese« Jahre« an den Völkerbundrat eine Beschwerde über di« öffentlich« Unsicherheit in Qierschlefien eingereicht. Der Rat »ird fich vorau«fichtlich in der nächst«» Zeit mit dieser Beschwerde beschäftigen. In der Bi-ichwerde »ird darauf hiuge»kse-, daß schwere strafbar« Handlung«, g«g«a di« drntfch« Minderheit in Oberfchlefie» »»gesühnt geblieben »äre» oder ein« nnr »»genügende Süh»e fä»de». Di« Täter »ürde» in solch«, Fällen nicht «rmittklt. Da« versag«» da Sicherheit«behöeben leite geradezu zu Aollchretiongen gegen die Deutschen an. Da» Element der öffent« l>ch«n Unsicherheit sei der verband d«r Aufständischen. Dieser verband genieße di« weitgehende Unterstützaog der Behörden. Der deutsche volk«baad hat feruer dem Rat «iu verzrichui« von 75 Füllen eingereicht, die unter anderem umsaffeu: 18 Sprengstoff tttentate, 18 gewaltfame Sprengungen deutscher versa««» langen, 30 Fäll« schwerer Sörperverletzuugeu (meist Vandenüderfäll'), 5 Ueberfälle unter Berwenvang von Schnßwafiea. Dies«» Berzeichni» stellt nur eine» Aaüschnttt an» de» tatsächlich«» Vorkommnissen dar. Eesare Ztoffi verhaftet. Der frühere Pressechef Mussolini«, Cesare Rossi, der in der Zeit de» Matteottimorde» neben Staat«-sekretär Finzi und General d« Bouo einer der All. gewaltige» de» faschistisch«» Jtalieu war, uud später, da er »egeu der Er»ord»»g «atteotti« vnfolflt wurde, iu» Au«l»»d flüchtete, il am 27. August tu der vo» schweizerisch» Gebiet umschlossenen italienischen Enklave Eimpiove verhaftet worden. Die Fest»ah»e trag fich folgender»aßeu zn: Am g«ua»»te» Tag kam im Hotel »Adler- i» Liganv ein Herr in der B«gl«il»ag einer sehr elegante»' nicht mehr ganz jungen Dame an. Ec ich rieb fich unter de» Namen Herr Bazzali uud Frau «ar» ghuerite Durant au« Pari« ein. Darch B »»inlang der Dame machte da« Paar die Bekanntschaft an-derer Italiener, die angeblich zum Gornmeraufeuthalt iu C i»ploie fich aufhielten. Diese Herren, die einen hübsch:n Fiatwagen besaßen, lade» da» Paar »ehr-fach zn AalflZzea ein, oud a» Di«n»tag abend beschloß »an, eine» Autfliz i» Aato »ach de» gegenüber von Cimp'one a» Lazaner See aas schweizerische» Gebiet gelegenen Msrcote z, »acht». Al» »,» an de» alle» Jtalieureiseadea wohlbekannten Da»» von Meltde ang«ko»»»n w«, schlug da» Anto aber tn großer G-'chwindlg?eit nicht di« Richtnng ans Morcote ei», fonderu fuhr üb« deu Damm hia»«a »ach der »ahegelege»e» italienische» Enklave von Ezmpione, wo die Herren dem angeblichen Bazzali einen Haftbefehl gegen C fare Rossi vor Angen hieven. Rossi erkannte, daß er italienische» Agenten tu die Frlle gegangen war, hatte aber offenbar von der staat«rechtichen Situation ketue genaue Borstelluug, den er ließ stch angeblich wider-standtlo» auf i:a'u?!iischel Gebiet bringe», währeud die augebliche Frau Durand, die eine italirnichc Age»t« war, die unangemelde'.e Abreise Bazzali« an» dem Hotel „Adler" in Lugano mit eine» Aat». »vbilnnfall telephonisch erklärt« and dort anch die R'chauug bezahlen und da« Gepäck abholen ließ. Bekanntlich hat Rofsi in eine» Me»orandn» Mufso liui der Schnld an de» Mattev«ti»ord bezichtigt. we«halb die Faschist» wohl Ursache hatten, de» «a»v in ihre F tager zu beko»«eu. Trotzde» glaubt «au tu „ewgemeihte»- «reifen, daß die Verhaftung eine abgekartete Geschichte »ar, weil Rssfi al« faschi» stischer Spitzel di« Rache der italienischen E«igranten zu sürchteu begann. Aus Stadt «u» Laut. Der Geburtstag S. Mgl. Hoheit de« A?onh»riuzen ward« in unseren E ädte» tu der üblicheu feierliche» Weise »it Festzotte»dienSen and Miliiä?parad«n begangen. Die Häuser »areu b,flaggt. Au» b*m Gemeinderat. Zu Beginn der Sitzung de« Gemein berate» am Donnerstag, welche um halb 7 Uhr eröffnet wurde, hielt Bürgerweister Dr. Soriöan einen war«en Nachruf für den ver« storbenev Führer de« kroatischen Volke« Stepha» Radic, der von den Gemeinderäteu stehend anze-KSrt wnrde. — Der Finanzreserent berichtete, daß für die allgemeine Wohnung«aktion de» Gemeinde« rat vom Pension»institut in Laibach eine größere Anleihe zugesichert wurde; e« wird beschlossen, die Summe von 1'/, Millionen Din (mit 8* Zius» und 25 jähriger Amortifiernng. sichergestellt durch die Steuerkraft der Gemeinde) aufzunehmen. — Frl. H. Stepanc'it wurde die Bezahlung der Taxe von K)0 Dw für die Aufnahme in den Heimat»- Strümpfe der anentbehrliche Ta*#s-Artikel einer jeden Frau! Wie der Strumpf, aodie Frau! Sie müssen gute Strümpfe tragen, denn die Mode bleibt kurx. Grosse Farbenauswahl! Oute Qualitätein! X. puian, Celje. Di« Proiie: 25 und Sö Dia, Prima Flor 50 DMa, Prima Kanitaeidensträmpfe 'inDia. *UM«CT 72 CiUter Zettuug Srti 6 verband in Raten zu 100 Dia bewilligt. — Dem Invaliden Alois Lovrencii am Glaci« wird ein BerzehrungSsteuerbetrag auf Bier «it Rücksicht auf den bei ihm erfolgten Einbruch abgeschrieben. — Der gewerblichen Fortbildungsschule werden die kosten für Beleuchtung im Betrag von 1371-50 Dia abgeschrieben. — DaS Ansuchen de« Herrn August kregau um Nachficht der Tore für die Auf« nähme iu den HeimatSverband wird abgelegt, da feine Angabe, er hätte schon bei der seine zeitigen durch die FriedenSverträge ungültig gewordenen Ausnahme die Taxe bezahlt, als nicht stichhältig angesehen wurde. — Die Ansuchen verschiedener Institutionen (Schüler der Handelsakademie Laibach, Wintersportverband usw.) um Beiträge für Exkur-fionen werden abgelehnt. Die Unterstützung sür die SchulPolyklinik wird bewilligt. — Frau Jda Schulz wird der Bautermin für ihr Wohnhaus am Josefi« berg mit Rückficht aus den Sterbefall ihres Gatten bis 1. Jänner 1930 verlängert. — Herrn Fritz Konfidenti wird die Hundetare für seinen Hundezwinger mit 200 Din jährlich pauschaliert. — DaS Ansuchen des SokolvereineS um Abschreibung von UaterhaltungStaxen im Betrage von 1600 Dinar wird aus prinzipiellen Gründen abgelehnt. — DaS Ansuchen der Allg. Baugenossenschaft um Her» stellung der Wasserleitung auf den Josefiberg wird vorläufig abgelehnt. — DaS Ansuchen der GlaSbena Matica um Rückerstattung von 311 Din (Einleitung von Elektrizität) wird abgelehnt. — Ebenso das Ansuchen deS Dramatischen Vereines um Abschreibung vo» 1500 Din für Buchenholz. — Da« Ansuchen des Kaffeehause« Kruiiö um Erlaß der Gemeinde« steuern (2347 Din) für Konzerte wird abgelehnt. — Die HerrichlungSkosten für die städtisch« Wage im vetrage von 2447.30 Din werden aus dem Konto .Unvorhergesehenes" bewilligt. — Das Ansuchen de« städtischen Verwalters Herrn Marn um Gin« stellung von noch 2 Straßenkehrern, da die vorhandenen 7 uicht ausreichen wird abgelehnt. — Die Gesuche von Veronika Di«ec, Jakob Filipii, kranjc Anna mid einigen anderen um Aufnahme iu den Heimat-verband werden geueh«iyt. — Dem Drv.isten Herrn Inton Jarosin wird die Ausnahme für den Fall der Erwerbung der Staatsbürgerschaft zugesicherte — Der Gesuchstellerin Anna Matek wird die 20. suche strafweise Erhöhung der Straßenumla (111 Din) im Gnadenwege auf da« 3fache Hera! gesetzt. — Ebenso Herrn Franz Luka«. — Der Rekurs des Mechanikers Herrn Rc>jc gegen die Ge-meindetaxe auf sein Automobil wird als zu spät eingebracht abgelehnt. — Der Ankauf eines strittigen Erundstreifens, den die Gemeinde für öffentliche Zwecke benötigt, wird mit 30 Din pro m' in die Wege geleitet werden. — Der Berkavs von Waren aus dem GlaciS auch außerhalb keine« SiokS wird dem Invaliden Alois Lavrenöiö bewilligt. — Für die Aufstellung eines MöbelstandeS am Hauptplatz, mn den der Tischler Herr Jakob Tratnik angesucht hat, wird der Lokalbedars abgelehnt. — Ebenso dem Josef Mo»etic für den Verkauf vou Süd-hten, auS Raummangel. — Die Viehmärkte Tilli sollen an jedem Sonntag vor ihrer Ab Haltung in den Gemeinden verlautbart werden. — Der Bericht des Bauresereuten GR Dr. Wolf ibcc die Vergebung der Arbeiten bei den neuen Ge-»emdebauten wird genehmigend zur Kenntnis genommen. — Da« Gesuch der GlaSbena u« Ge-»ihrung eines Raumes für die Musikschule im neuen Gemeindehaus bei der .Krone" wird abgelehnt. — Der Bauentwurf eines Wohnhause« (Postunterbeamter Michael Gorjanc) wird genehmigt. — Ja den Re-klameauSschuß de» GemeinderalS wird an Stelle me« ausgefallenen Mitglieds GR MiloS Hohnec gewählt. — Die Gebühren für den Anschluß de« elektrischen StiomS werden ermäßigt. — Dem Toten« über aus dem UmgebunzSsriedhos wird die Gebühr da« AuSheben eines Grabes von 10 auf 15 Din md der Monatslohn um 200 Din erhöht. — Für den städtischen Friedhos wird die Stelle MS Toten-gröber« ausgeschrieben, da über den bisherigen To iwzräber Zupanc Klagen eingelaufen find; die Stelle f®0 wvmö lich mit einem Gärtner besetzt werden. — ÄR Dr. Ogrizek berichtet über die ArbeiterwohnungS. Mm; für diese ist der Bau von 8 Häuschen (Kran, KruSli, Braiko Rudolf. Rupnik Ivan, Lelmik Josef, Grainer, Maria 3eligo und Jnkret Jakob) bereits fix. — Schluß der Sitzung um 8 Uhr abends. Die Firma Julio Mein! kaffe«,J»port «ra»staltet a« Montag, de« 10. uvd Dieuttag, de« U. d M., i» ihrer Filiale E?Ij« kralji Petra cchi 10 ein koff eprobekochev. Da» geehrte Publl-fon wnd höflichst eingeladen, stch über die Vorsicht Qmlilät de« «einl K^ss:«» zu überzeuge«. e Gvaug«lisck« Gemeinde. Sonntag, deu 9.'September, «üssen die Gottetdienste entfallen. Statt «in«» Kranze» für deu verflorbe« ne» Lausmann Herrn Luka« Pnta» hat Frau Luise Savoduik, Gaühofbesitzt'.lll In Elli, 100 via für die Rettunzsabi-Üimg der Frei». Feuerwehr in C lli gespendet. An Stell« «tue« Kranze« für den verstorbenen Herrn Luka« Putan hat Frau Maria «ichelitsch 125 Dm für die Frei». Feuerwehr iu C lli gespendet. E'öffnung der slowenischen Radio sendeftatton- A« 1. Septe«ber wurde ti Dom« »chale bei Laibach der neue slowenische Radiosender eröffnet. Er ist ein Werk der deutschen Fir«a Stemeu«.HaI«ke. Die Eröffnungsrede hielt der slo-wenische Dichter Fwjzar; er verherrlichte die slowenische Sprach«, die wie kau» eine andere dnrch 1000 Jahre rein und »»verändert erhaltn« blieb. Sie klang an«: Seid gegrüßt, slowenisch« Li»dt-l'Ute, gegrüßt die slawischen Brüder, gegrüßt in allg««ei»er Menschenliebe alle Völker der Ecde — in« ersten«al «it de» slowenische» Wort dnrch Radio L>ubljana l Wichtig für di« Besitz«? von Waffen. Die hiefig« L teilt an« «it, daß die An«eldunge» bezüglich der Vass npässe und der Wosse» bezw. die Abgabe der Wvff »Pässe auch a« 8. l. M>, a« SawStag (Feiertag), während der A«t«stunden entgegevge»o««eo werden. Wer also spätere Uwstäadlichketieu und Schreibe, eien vermeiden will, soll »och diese» letzten Termin znr Anmeldung bevützeu. Die Schul«,zahl am Siealgymnaflum in Eilli weist Heuer eine« Rekord auf. B» jetzt find 513 Schüler uad Schülerinnen eingeschried«», gegenüber 490 a« Beginn de« vorigen Schall ihr«. Ans die einzelnen Klassen find fie folgendermaßen verteilt: erste Klasse 91, zweite 106, dritte 73. vierte 105, fünfte 57, sechste 43, fietx«te und achte »lasse je 19. Di« Entscheidung über da» $«il-v«rsabr«n PoljSaK» wieder verschob««. Der Laibacher „Jatro" berichtet au« Marburg: Die Proiejeilangell nach der Methode de» Herr» PoljSak hä'tkn a« Mittwoch durch di« Anzteko«-m sslv» ad^eichloifen werden solle». Für di« Fest-stellungen der Ko««issto» herrscht ungeheure« I». leresse. DI« Kianken i« Pavillon PoljSik« waren sehr nervös, dranße» aber v«rf»«»ellen fich »or 10 Uhr viele von ihren Angehörige», n« zu erfahr«», wir di« Eotfcheidaug au«sallen werde. Die Kom«if« fiou fetz!« fich v« halb 11 Uhr znsa««en: e« be-fanden sich darin außer de» Marburg» Pri«ar-ärzteu anch solgevd« Aerzte: Dc. korevcan an« Marburg, Dr. Haipf au« Windischgraz, Dr. Tajn-8ek an« St. Paul bei Prebold und Dr. Papej au« Logatec Der Vefichtigung wohnt« anch der Pcäftdeot der Gebiettversa««la»g Dr. Le«kovar, ferner da« Äebict«ansschllß«ttglied Dr. B«ble nnd der Direktor der Gebiellämter Herr Greö.er bei. Die Kv«»»is-fio» tagte biß 2 Uhr »achwittagß und währeud dieser Zeit wnrd«u di« kranken «iaer nach de« an» der«» untersucht. Erklärungen wnrde» wieder«« keine abgegeben, e« wnrde bloß -»gekündigt, daß die Ko««ijfiov 0« nächsten Mittwoch wieder z»> sa«»e»treten u»d bet dieser Gelegenheit auch di« Erklärung für di« Presse «»«geben werde. Sünfzigtthrig« müssen znr Waffen-üdung. Die slo»«n»lche oppofilioarlle Presse führt heftig Beschwerde darüber, daß gerade jetzt, i» der Zeit großer Arbeit o« Lind, di« Reservipeu zu einer 14 tägigen Waffe»übn»g einbernfen ward«», darunter viele Männer, die fich schon de« 50. Lebensjahr näher». Abschaffung d«r Reis,Visa zwischen Deutschland und Jtaii«n. Deutschland «ad Italien haben ei» Einverneh«e» getroffen, durch »a« a« 15 G«pte«b«r alle Reisevisa zwischen bei-be» S'aalen ausgrhobe» »»erde». Zu «in«m neuen Ozeanflug stiege» a« D>en«tag früh n« 7 U,r die franzöfische» Fl»e« ger Lefevre und Assoland aus. Der Start gelaog erst bei« dritten versuche. An Bord de« FlnzzengeS begab fich avch der Sohn de« Hoteliers Lotti, der de» Fl»g fiiaoziert. E« «ußt« die« heimlich geschehen, weil die Eltern bei junge» Manne« seine Tetlnah«« verboten hatten. Nach den letzten 91 ich > richte» «nßte» jedoch di« Flieger scho» u« 16 Uhr 40 Mt»»t«v b«i Eisablanca landen, weil der Za> fl«ß de« O-l» zu de» Mo oren nicht ordentlich funktionierte (I). * « JXtc schöne Hxoattn schätzt schöne Wäsche, die stets blendend sauber ihr lange erhalten bleibt. Sie nimmt deshalb nur SCHICHT SEI FE »lrt(dj«n int Herfcrljr. Zum neuen Gouverneur der Ratio-nalbau? in Beograd würd« der serbische Z»« dustrielle Herr Jgnaz Bajloui er»a»nt. I, slowenische« Krelst» ist «a» «it dieser Ernennung keineswegs zufrieden. Ei» Laibacher Blatt sagt, daß e« i» Laibach vou Kaufleuten nnd Bavkmänver» »!«««!«, die Herr» Bajloni« O ialifikattou wett überträfen. Wenn Herr Bajloni Slowene oder Kroate wär«, würd« th« di«Nirodna banka höchsten« einen Schreiberposten angeboten habe». So sähe die Gleich« birechtignug nnter be« j'tzigen Regi«e an«! — Diese Kritik scheint ei»iger«aß«n »n weit z« gehe», den» schließlich gibt e« ja aach sür di« Serbe« so etwa« wie eiae „Gleichberechttgung" and delhalb brauchte e« eigentlich niemand wunder «ehnnv, daß i« serbische» Belgrad an«gerechnet ein Serbe Go»« vernenr der Rationalbank wird a«d «icht eia Kioate oder ein Slowene. Hopionpreif« in Taaz am ä. S«p> t«mb«r. Lebhaft« Nachfcage. Preise 21—24 kc (70—80 Din) sür 1 Kj. Die Hzpfendanera der« langen «ehr. D«utsch« Arb«it in Südflawien. Zwei reichSdeutfch« Großkonzerne haben d«« südslawische» Berkehr«winisterium soeben ein Angebot ««terbreitet, da« gesamt«, i» de» nächste« Jihrea b«»ötigte Eise»« bahnmaterial für Abrüstung und Erweiterung de« Eisenbahnverkehr« sosort gegen «inen 10- bi« 15-jäh« rigen Kredit z« liesern. Die B zahln»«, dieser Lie-s«rung«n ist in Staat«bvn«, dir mit 7°/a verzinslich find, gedacht. Di« deutsch? Reich«rtgieru«g soll fich zur Leistung einer An«sallbÜczichzfl bereit erklärt habe». Eine weitere groß« re>chS»eulich: Firn«» hat mit de« südslawische» BergwerkSlninifteriu« wege» Erweiter»»g uad Mod«r»ifieruvg der in Bosnien gelegenen Eisenwerke in Ze»ici Verhandlungen ge» sührt. Man kann «it eine« baldigen «bschlnß di««« bezüglich rechnen. Bisher sollen die in London ge. führten südslawische» Anleihebesprechaage» «it e». •ctte 6 Ctllier Zeitung Aa«««r 72 {lisch» unb a«erika»ische» Baut« wege» bet «ftfc-Ia»ie» zu gewährende» bt> M>llio»e» Pfu»d.«»leihe die Ursache bilde», daß die reichsdeutfcheu Angebote »och »icht zu« Abschloß gekv««cu find, «eil «a» txsürchtei, durch deu »u frühzeitigeu Abschluß «it deu reichsdeutfcheu J»dustriegrrpp«» die Loudouer Ber-ha»dluugen ungünstig zu beei»floßeu. Sport. Jlirija : Athletik. Eon»tag, deu 9. d. M . u« 4 Uhr hat fich Aihkuk uach lauqer Zeit wieder de» Altmeister vo« Slowenien verpflichtet. Jlirija ist sicherlich die a« liebste» i» Eilli q-seh-ne Ma»u schast. Besonders jetzt b«fi»det fich Jlirija i» Hoch form, so kouute sie a» vorige» Sonntag den Meist« Prworje schlage» uud vor kurzer Z'it «it einer to»btuierte» Mannschaft gegen E. 8. Celje «it 10: 2 toten siegen. Da jedoch Athletik gege» starte «a»»schafte», btsoubn« abet gegeo Jlirija i««er ihre beste» Spiele geliefert hat. so ka»n «a» «it Sicherheit auf einen hervorragende» Ka«pf beider Mi»»schaften rechue». Al« Vorspiel stehe» fich Schönste!» u»d Athletik-Reserve gegenüber. Kino Stadtkino. Eröffnung der Wintersaison. Am SamStag (Feiertag). 8. September: letzte Borführung be« schönsten Films ber Saison «Liebe-, prachtvolle« Liebe«drama in 6 Akten; m ber Hauptrolle die größte Filmtragödin ber Gegenwart Elisabeth Berger. — Sm Sonntag inuf 1 Tag): «Sturm aus den Golbcxpreß", mit Tom Mix in ber Hauptrolle. — Am Montag, Dienstag unb Mittwoch: „Die schönste Nacht", glänzende« Lustspiel in 8 Akten. Pflege und Aehandtung des Wilch-zayngeötstes. Bon dipt. Temisten S. Hopp« in Silli. Al« ich mich vor einem Jahr zu einem sach-«issenschasilichen Borttag vorbereitete, entstauben in «ir Zweisei dai über, ob überhaupt selbst in Fach» kreisen bie Notwendigkeit, schon den Milchzähnen Pflege unb Behanblung angebechen zu lassen, so außer allem Zweifel feststeht, unb ob e« nicht viel« mehr nötig wäre, erst einmal hierüber einige« zu sagen. Bei der großen Gegnerschaft, die zu« Bei. spiel die Einrichtung von Zahnambulatorien resp. Schulzahnkliniken gefunben hat unb bei der leiber 6 vielfach bemerkbaren Gleichgültigkeit, bie von ben tern gegenüber ber Sinderzahnpflege au ben Tag gelegt wirb, habe ich mich zuletzt ber Anficht »icht verschließen können, baß über bie Notwendigkeit der Milchzahvpflege sicherlich noch außerorbentlich viel Unklarheiten herrschen. Da« erste Argument, bem man aus Laienseite gegenüber bem Problem der Milchzahntehandlung begegnet, pflegt sich in ben Worten au«zndrücken: wozu eine Pflege ber Milchzähne, bie fallen ja so-wieso au«! Eine solche Anficht kann natürlich nur »der sollte wenigstens nur au« bem Munbe von Leuten kommen, bie fich über Wesen unb Zweck ber Milchzähne nicht im entsetntesten klar stob. Die Bedeutung de« Milchzahne« liegt, ba« brauche ich nicht erst zu sagen, bitte aber, e« für meine svlgenben Au«sührunge» immer im Auge zu behalten, bvch bariu, daß bie Natur dem Linde, da« »ach der SäuglmgSernähruug allmählich festere Nahrung in fich ausnedmcn soll, durch ba« Milch gediß bie Möglichkeit schafft, diese Nahrung zu zerkleinern. ohne daß die Kicser bereit« gesestigt und «uSgebilbet genug wären, ben bleibenden größeren statteten Zahn zu beherbergen. Der Milchzahn hat also an sich den gleichen Hauptzweck der Nahrung«zerkleinerung wie der bleibende Zahn. Damit ist zugleich auch sür ihu ebenso wie für ben permanenten bleibenden) Zahn die Notwendigkeit ber Pflege von vornherein gegeben, weil doch der für den Laien hauptsächlich maßgebenbe Grund zur Zahnpflege, nämlich bet kosmetische, bet lediglich die Schönheit de« Munbe« zum Endzweck hat. füt uu« Fachleute etst in zweiter Linie steht. Getade bei dem Milchgebiß ist bie medizinische Seite det Zahnpflege und Zahnbehandlung, die Äesund-ethaltung bet Kauwerkzeuge zum Zwecke einet or deutlichen Nahrung«zerkleinernng und im Zusammen-hang d«mit einer möglichst vollkommenen Nahrung« Verdauung sogar noch bedeutend wichtiger als bei bem bleibenden Gebiß. Der Berdanung«apparat be« Linde« bi« zum vollständigen Aussallen der Milch zähne, d. h. also bi« zum 10. oder 11. Lebensjahr, ist um soviel empfindlicher al« der de« älteren Mensche», daß hiet ein tadellose« Funktionieren bet Kauwerkzeuge ein noch bebeutenb wesentlicherer Faktor für Allgemeinbefinden unb Gesundheit ist al« bei Erwachsenen. Wenn man auch in ber Wahl ber Nahrung be« Sinbe« auf ben zarten Organismus schon einige Rücksichten nimmt so «uß aber bvch da» kindliche Gebiß so beschaffen sein, daß eS kautüch.ig ist. Wenn schon bei Erwachsenen schlechte Laune, Uebelfett. Berbauungsbeschwerven, ja sogar hartnäckige Magen-leiben al« Folgen einer mangelhaften Nahrungszerkleinerung anzusehen sind, so scheint mir in vielen Fälle» der Grund zu berat tigen Erscheinungen be reitS in den Jahren gelegt zu sein, in benen ber Patient infolge kariöser Milchzähne keine genügende Zerkleinerung seiner Nahrung vornehmen konnte. In vielen Fällen wirb auch bie Angewohnheit baS ihre tun, indem ber Erwachsene die oberflächlichen Kaufunktionen, zu denen ihn früher schadhafte, schmerzende Milchzähne gezwungen haben, beibehält, auch wenn er mit gutem bleibenden Gebiß sorgfältiger zu kauen imstande wäre. Nebeu organische» Leiden ber BerbauungS Werkzeuge, bie wir als Folgeerscheinung schlechter Kauwerkzeuge auch schon von der Milchgebißzeit her zu befürchten haben, gibt eS noch eine Reihe anderer Uebelstände, für die man die mangelhafte Pflege ber Milchzähne als Grunb in Anspruch nehmen muß. Daß die Mundhöhle in jedem Augenblick ber Aus-enthaltSort sür unzählige ber verschiebensten Bakterien ist unb deshalb einen AnfteckungSherd sür alle möglichen Krankheiten bildet, darf als bekannt vorausgesetzt werden. Wieviel größer sind nun diese Infektionsgefahren bei bem Kinbe, ba» bekanntermaßen sür Krankheiten m hr inkliniert al« der Erwachsene. Schabhaste Zähne, in beren Karitäten sich bie Speisenreste festsetze» unb in Fäulni« über gehen, bilden im Munbe be« Kinde« ebenso wie iu bem be« Erwachse»«» wahre Brutstätten ber heimtückischen Krankheitserreger nnd bie Gesahr wirb nur ba verringert, wo eine regelmäßige Reinigung ber Munbhöhle unb beS gesunden Gebisse« ihre desinfizierende Wirkung ausübt. Naturgemäß empfindet serner das Kind die Schmerzen, die sich bei und nach Gebrauch schadhafter Zähne einzustellen pflegen, bedeutend stärker als der Erwachsene und eine ge-wisse nervöse Gereiztheit wird die unausbleibliche Folge sein, wenn die Zahnschmerzen häufiger aus-trete«. ES liegt nahe, baß eine solche zahn-schmerzensreiche Kinbheit Einfluß hoben kann aus bie Gesamtstimmuna be« heranwachsenden junge» Menschen und sein seelische« Gleichgewicht; daß wir auch in unseren Sprechstunden angenehmeres Arbeiten haben mit den junge» Pat ente», die in un« de» gute» Onkel sehen, der ihre leichten Schäden heilt, ohne ihnen wehe zu tuv, al« mit benen, bie «nS fürchten, weil wir »otgebrunge» ihnen voch größere Schmerzen antun, um bie schon vorhandenen zu vertreiben, möchte ich nur ganz nebenbei erwähnen. Die Entwicklung, bie da« Kind in seinem 10. bi« 12. Lebensjahr durchzumachen hat. ist natür lich von außerordentlicher Wichtigkeit, da gerade in diesen Jahreu der größte Teil de« Knochenaujbaue«. d. h. sowohl de« Knvche»wach«tum« wie der Knochen-erstarkung erfolgt. Dieser Hauptosrgaug in der Entwicklung de« Kinde« wird natürlich stark beeinflußt von der Nahrungsaufnahme und zwar so» wohl von der Zusammensetzung der gebotene» Nährstoffe, wie auch von der Möglichkeit, sie dem Wach«, tum nutzbar zu machen. Die beste Möglichkeit, Nahrungsmittel zu Nährmitteln, hier also zu WachstumSmitteln zu mache», ist da gegeben, wo alle i» bei Nahrnng enthaltenen Nährstoffe möglichst restlos im VerdauungStraklu« absorbiert werben, was wieberum unb nach möglichst sorgfältiger Zer kleinerung ber Speisen ersolgen kann. SS ist also auch im Interesse einer gesunde» und kräftige» E»t wickluug deS KindeS dringend notwendig, bereits baS Milchzahngebiß zu pflegen unb gesuub zu erhalten. Wie bereits vorher angebellte«, steht sür be» Laien ron allen Grünben, bie ihm eine Pflege seine» Gebisses notwenbig erscheinen lassen, bet kosmetische meistens obenan. Gerabe bieset Anficht dürfte e« zuzuschreiben sein, baß Eltern unb Lehrer eine Ber-pflichtuna der Pflege be« Milchzahnzebisse« bisher nicht recht anerkennen wollen, insofern als ihnen eben bie koSwe ische Seite ber Angelegenheit bei be« kinblichen Gebiß völlig sortzusallen scheint. Wir werde« nun gleich sehen, baß auch hier leiber ein aus Unkenntnis beruhenber Irrtum vorliegt. Das natürliche AuSsallen ber Milchzähne erfolgt bann, wenn bie Kieset soweit vorgebildet uud gekräftigt find, um dem bleibenden ^hn einen sicheren Halt bieten zu können. Au Stelle jede« ausfallenden Milchzähne« tr tt ein bleibendet, und zwar wächst et iu die Lücke hinein, die burch ben aus natürlichem Wege verschwunbenen temporären Zahn gebildet ist. Wa« wirb also bie Fol.e fein, nenn Milchzähne wegen Karte« vorzeitig au«sallell bezw. entfernt sinb? Die Lücke» werben von ben benachbarten Zähnen teilweise mitbesetzt werben unb ber sich schließlich mit Mühe unb Not hinbuichdräugenbe bleibende Zahn bekommt eine vollkommenen schiefe Stellung. Es wirb also gerabe ba, wo Wert aus eiu wirklich schöne« gleichmäßige« Gebiß gelegt wirb, notwenbig sein, bereit« im frühen Kindesalter mit der Zahnpflege zu beginnen. Im Zusammenhang hiermit möchte ich noch auf etwa« anbete« hinweisen, ba« leibet auch in den modernsten Schulen noch nicht genügend Beachtung finbet: da« Sprechen!! Ist eS wirklich erforderlich, daß jeder Mensch, der einen Beruf ergreisen will, welcher ihn zum össent-lichen Sprechen zwingt, da« Sprechen noch einmal besonders erlernen mu>>? Sollte sich nicht bereit« die Schule damit besassen, neben richtiger Grammatik und richtigem Stil auch schon eine einwandfreie Au«, spräche den Schülern beizubringen ? Dazu ist aller» dings ein tadellose« Gebiß selbstverständliche Bor-bedingung, und ba wir ja noch im früheste» Kinbe«-alter unsere ersten Sprechübungen machen, so wäre es auch hier wieber ersorbetlich, schon ba» Milchgebiß richtig zu pflegen unb gesund zu erhalte». Nicht zuletzt sollte» auch Gründe der Aesthetik in« Gefecht gesühn werden, wenn e« gilt, die Gegner bet Milchzahnpflege zu schlagen. Man versetze sich nur einmal in eine von deu so oft noch heute überhitzte» unb schlecht gelüsteten Schulklasse» in denen 40 bi« 50 oder sogar noch mehr Schulkinber zu-fammen sitze» mit ihrem Lehrer unb bet durch kariöse» und somit stark riechenden Mund verpestete Lust einatme». Ziehen wir nun ben Schlußstrich hinter unsere Betrachtungen, so sprechen nicht weniger al« alle Grünbe, bie etne Zahnpflege be« bleibende» Gebisse« notwenbig machen, anch sür bie Pflege de« M^Ich^hn^ebifsc«. Ja, e« komme» sogar noch einige wichtigere Faktoren hinzu, bie sich au« den Besonberheite» be« kinblichen Organismus ergeben. Wo man fich zn dieser Eiaficht durchgerungen hat, da ist gewiß schon manches geschehe», wie die bisher eingerichtete» Gchutzzahnkliuiken und andere Ein-richtrmgen beweisen. Ein Vielfaches bleibt aber »och zu tun übrig an Aufklärungsarbeit, um bürokratische Lehrer, gleichgültige Eltcrn und einen Teil bet Aerzteschaft zu bekehren, «nb an praktischer Arbeit, um auch an allen bisher noch anSstehenbe» Schulen Fortschritte zu machen auf bem Gebiete ber Milch« zahnftage. greiwitttge Feuerwehr Setjc Telephon Rr. 99. Teu Wochcudicnst übernimm! am 9. Tept. der lV. Z»g. ttommaudant «ottsricd Schlosser. an Unterstützung haben die Bewohner SloYeniens nach ihren Mitgliedern de» jSelbsthilfe'" Vereines (Ljudska sarnopomo6) in Maribor zu erwarten, sobald die Mitgliederzahl 10.000 beträgt, welche ZifBer schon demnächst erreicht sein wird. Wer daher diesem WohlfahrtoYereiine noch nicht angehört, verlange nooeh heute unentgeltlich die Beitrittaerklärumg von der (Ljudska samopomoö) in Maribh bah, e» ist miserabler voden, ei» geradezu sicherlich mißhandelte« Gut. E« Handel! stch doch »ach »er »icht um da« Gut au stch. begreifen Sie wohl." .Da« weiß ich sehr genau," erwidert« Krag. .Lind Sir einVerstand« ?' „Ich will e« mir überlegen." .Sie müssen wohl zuerst . . .* .«« kann Ihnen gleichgültig sein, wa, ich muß »»> wa« »icht. Aber wen» Sie mir bis morgen nach-«ittag um zwei Uhr Sicherheit gebe» kö inen, daß ich fc« Hof um Hunderttausend bekomme, so sollen Sie die Lüoftanlend haben?" .Sicherheit? Welche Art vo» Sicherhett soll da« sei» ?' »Die Einwilligung de« Besitzer«." „Die werbe ich Ihnen verschaffe». Aber um Huu« dat>»d,wav,tgtausend plus die Fünftausend. Sooft »icht." „Ich bleibe bei meiaem Gebot," «klärte der Be-vnalkoosul uvd erhob stch. Nun lag für A«björn Krag, dem die gan»« Unter-hndlllv« die reim Komödie gewesen war, »icht die ntadefte Ursache vor, nachtugeben, und er sagte dar»» «b»I» abschließend:] »Wie ich gesagt habe, und nicht ander«. Die« ist Mi» letzte« Wort." Der Generalkonsul bedachte stch einen lugenblick. „Wir können ja noch verhandeln,* sagte er. „Wevn Sie versprechen, vor morgen um zwei Uhr kein« Schritte ,u tun, so vnlpreche ich Ihnen dagegen, daß tch dann erst mein letz?« Wort sprechen wil," „Abgemacht," erwiderte Krag. „Dann find wir also einig," „Dann find wir einig." Die« war bei zwei Tassen Schokolade abgemacht worden, die noch völlig unberührt dastanden, al« die beiden Herren die Konditorei verließen. Der Generalkonsul winkte sein Automobil herbei, uvd gleich darauf war e« in einer Staubwolke ver» schwnvden. ASijjru Krag blieb einen Augenblick stehen nnd lächelte befriedigt. Er hatte seine Rolle al« gerissener Geschäftsmann vorzüglich durchgeführt. Er war hergekommen, um den Generalkonsul aus dem Wege »u schaffen, und das war ihm gelungen. Außerdem hatte er aber auch noch eioe» Einblick b. kommen in da« Geschäft, da» hier ge«acht werden sollte, ein Geschäft, da« augnnscheiolich nicht ganz sauber war. Und endlich »ar er auf dem besten Wege, da« Geheimnis de« Stokkehof« zu ergründe». Aber seine schwierigste Aufgabe, nämlich di: Briefe zu erlangen, lag voch vor ihm. ES war unterdessen halb sechs geworden; er hatte eine halbe Stund« ver-loren und eilte nun die Treppen hinauf. Herr B-wer wohnte im drttten Stockwerk. Al» Krag klingelte, hörte er drinnen schwere Tritte und sah, daß fich der Borbang hinter der matten Scheibe der Glastür bewegte, al« ob fich jemand vergewissere, wer geklingelt habe. Nun wurde die Tür geöffaet. Krag zog den Hut; « stand dem Man» mit dem seideschimmernden Bart gegenüber. „Ich bin Konsul verger," sagte der Detektiv und nahm den Brief, den er vorhin von dem Generalkonsul erhalten hatte, au» der Tasche. „Sie haben mtr da etven sonderbaren Brief geschickt." Der Mann unter der Tür wurde mtt einem Male sehr entgegenkommend. Da» ganze finster«, ab-stoßende Gestcht verzerrte fich zu einem widerlichen Lächeln. .Bitte, treten Sie ein, Herr Generalkonsul," sagte er. .Ich habe auf Sie gewartet." Krag erwiderte, während er über die Schwell« trat: „Metae Geschäfte erlauben mir nicht immer, genau zn einer bestimmten Zeit irgendwo eirzutressm." „Natürlich nicht, da» begreife tch wohl," verstcherte der andere, indem er eine seiner fetten Hände Krag auf die Schulter legte' „Ein Mann wie Sie, Herr Generalkonsul, der an so vielerlei großen Geschäft« beteiligt ist und so viel Gel» verdient I" „Sie meine» Sie da»?" fragte Krag, u» wo-möglich weitere« zu hören; aber er schürtet!« fich «»-willkürlich bei der Berührung diese« Menschen. „Nun, Sie verdienen doch jedenfalls so viel, daß Ihnen da« Ordnen dieser kleinen Sache wirklich «ur eine Kleirizkett sei» kann." .Meinen Sie den Stokkehof?" fragte Krag. „Nein, Herr Generatkvnsnl, da« niisc ich nicht," «wtdertc d«r Erpresser. .Ich habe Ihnen etwa« »« zeigen." Nun «erkte Krag, da» e« fich jetzt um die Briefe handelte. Der Dieb Herr Nikolai, Bewer führt« A«b>8ra Krag in ein kleine«, sehr einfach möblierte« Zimmer, vor de« Fenster hingen dick«, faltenreich« Borhänge, di« den hellen Sonnenschein draußen vollständig aussperrten. Mitten im Zimmer stand ein Schreibttsch, ans dem ewige Papiere uvordenUich verstreut lagen. Außerdem war noch «in Sofa vorhanden, ein klein« Tisch mtt einer Wasserflasche darauf und «inige Stühle. Trotz der einladenden Haadbewezunzen de« andern nahm «»bjSra Krag nicht Platz. Mtt dem Hat in der Hand blieb er stehen, al« handle e« fich um eine sehr rasch zu erledigende Sache. Aber Herr Bewer war über alle Maßen liebenswürdig, beinah« kri«cherisch; seine Liebenswürdigkeit war j-doch von der Art, bet der eS einem in gewissen Augenblicke» kalt üb« den Rücken läuft. Krag beobachtete, daß fich der Schuft hinter seine« Schrettztisch wie hinter einer Festung verschanzt hatt«. „verzeihen Sie nur, daß e« hier noch so arm» selig aaSfieht," sagte Bewer. „Ich habe »och keine Zett gehabt, mich ordentlich ein,»richten; ich bin eben «st hi« angekommen." »Ab« hi« ist es ja ganz hübsch!" bemerkt« Krag, indem « anS Feost« trat. „Welch tzerrliche »«»stchtl" vew« murmelte etwa«, daß ihm derartlze« gleichgültig sei, und Krag wandte stch wieder dem Schreibtisch zu. Aber diesmal blieb « — wie zufällig — neben Bewer stehen. „Was wollten Ste mir zeigen?* fragte «. Bewer fing au, in sein« Schreibtischschublade zu wühlen. Krag versuchte zu sehen, wa» darinnen lag, konnte aber da« braune Briefpäckchen, vo» dem Frau Maja gesagt hatte, nicht entdecken und Bewer war e< augenscheinlich recht unangenehm, daß fich Krag üb« ihn beugte. „Möchten Sie nicht Platz nehmen?" fragte er. „Wir können viel angenehm« verhandeln, wenn wir einander gegenübersitzen." Krag blieb nun nicht« and«e« mehr übrig, al« auf der andern Seit« de« breite» Schreibttsch«« Platz zu nehmen. Er bemerkte ab«, « habe wenig Zeit, andere dringende Geschäfte warteten setn«. „So, so l" sagte Bewer gutmütig, indem « sein« fetten Hände auf den Tisch legte. „Run hindert u»« nicht« mehr, zur Sache zu kommen." Krag nickt«. Er saß nachlässig auf seinem Stuhl mtt übergeschlagenen Beinen und tat gleichgültig. »Wäre r« Ihnen sehr unangenehm, wenn Sie fünfzehotausend Kronen bezahlen müßten, um einen großen Borteil zu erlangen?" fragte Be«o«. „Durchaus uicht. Etne solche Summe spielt in meinem Geschäft keine Rolle." „Gut; so sagen wir »»auzigtausend.* .Sehr gerne. Ab« e« kommt natürlich aas den Vorteil an." „Der vorteil für Sie ist wirklich groß. Sie haben einen angesehenen Namen, nicht wahr? Und Sie würden doch gerne Z vaazigtausend dafür gebe», thu nicht in dm Schmutz gezogen zn sehen." Asbjörn Krag riß die Augen a»f. „Der Mensch, der meinen Namen in den Schmutz ziehen k« mte, ist noch nicht geboren! rief «. Der andere lachte. „Hoffenttich ist Ihnen d« Uat«schied zwischen Ihnen selbst und Ihrem Nimm klar, He« General» konsul," bemerkt« «. „Bitt«, erkläre« Sie fich näh«," sazte der .Ge» neralkonsul.* „Nun, dann werde ich «ich also deittlich ausdrücken. Sie fitzen in diesem Augenblick einem Manne gegenüber, d« Ihre» Namen gan, gründlich i, den Schmutz zn ziehen vmnag." „Sie?" fragte Krag und deutet« mit dem Fing« auf ihn. „verstehe tch Sie recht?" .Ja: tch spreche letzt doch «tt all« gewünschten Deutltchkeil.* „Sie wolle« meinen Namen in den Schmutz ziehen können? Uad Sie verlange» Fünszehntansend, um e« sein zu lasse» ?" „Z-vanzigtausend," berichtigte der andere. .Da« ist die Summe, auf die wir un« zuletzt geeint^ haben.* „Dann find Sie also schlecht und «cht nicht« al« ein Erpresser!* .Ja. da« bin tch," erwiderte He« vew« nnd wurde plötzlich ernst. „Damit verdi«»« ich mtr «eioe» Leben «unterhall," fügt« « hinzu. .Da« ist ja wttklich sehr anziehend," bemerkte Krag, immer noch ganz gleichgültig. .Ich habe an da« Vorhandensein solch« lichtscheu« Geschöpf, niemal« recht geglaubt, jedevfall« nicht hier in uns«« friedlichen Stadt. ES kann ganz unterhaltend ««den, einmal «tt so einem Kerl zu plaudern.* Er sah auf sein« Uhr. „Ich will Ihnen fünfzehn Minuten opfern. Wie haben Sie stch denn da« «»«gedacht, meine» Namen tu den Schmutz zu ziehe»?' .Da« ist eine ernsthafte Sache, mein He«, «ich Sie sollten ste nicht leicht nehmen," entgegnete der Schurke. .Sie haben eine jange nnd schöne Fra»." .«ch „Und diese Ihre Fran Gemahlin hat gewiss« Briefe geschrieben." „Wie viele?" fragte Krag. „Ich denke, so etwa sech« »i« sieden.* »Wa« wettn ?" »Diese Briefe sind an einen jangen Z rkuSkünstler gerichtet.* .Run, meine Frau ist ja selbst auch einmal Künstlerin gewesen." „Ja, ab« diese Briefe sind noch nicht lange geschrieben, erst nachdem sie scho« Ih« Frau ist." Krag schwieg eioe «eil; nachdenklich. Dann fragte «: „Wa« wollen Sie denn mtt diese» Briefen? Meinen St« etwa, Si« köante» sie veröffentlichen?' 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