Stimmen der Presse iiber Amthor - J abornegg, Karntner fiihrer. Die „Mittheilungen des Deutschen and Oesterr. Alpenvereins“ 1875, No. 2, sagen dariiber: ,,Amthor’s Tirolerfuhrer ist in aller Alpenreisenden Handen; dies und die drei Auflagen desselben in wenigen Jahren beweisen seine Brauch- barkeit. in gleicher Weise angeiegt und ausgefubrt ist der vorliegende Karntner- fiihrer. Er bespricht in der Einleitung Kiirnten als Gebirgsland und den land- sehaftlichen Gharakter desselben, theilt den reichen Stoff naturgemdss in die zwei Abtheilungen Unter-Karnten mit den Routen Unterdrauburg—Klagenfurt —Villach und Eriesach—Villach, und Ober-Karnten mit den Routen Lienz—VilJach, Gail- thal und Kanalihal, und bringt zum Schluss die ,.Routen zum Eintritt in Kjirnten“ aus Steyermark, Krain, Gdrz, Tirol, vSalzburg und Oberosterreich. Das Werkchen ist so reichhaltig, dass es allen Kategorien von Reisenden, den Gipfelbesteigern, den Thalgiingern und auch den bequemen Eisenbahnreisetiden die besten Dienste leisten wird; es beruht auf sehr fleissiger und geschickter Ausniitzung aller iiber dieseii Stoff vorhandenen literarischen Hilfsmittel, und die Mitwirkung einer heimi- schen K raft ist demselben, besonders bei den zahlreicben und durchaus korrekten geschichtlichen und kunsthistorischen Partien, vortrefflich zu gute gekommen. Die Anordnung ist zweckmassig, die Ausstattung elegant. Die beigegebene Karte ge- niigt zur Uebersicht.“ Die „Wiener Presse“ vom 25. September 4874: ,,Schon langst war es der stil Je und offen ausgesprochene NVunscb aller Alpenfreunde, es mSchte das schone Karntnerland, diese Perle derAlpen, durch einen tiichtigen ,,Fiihrer“ dem reise- lustigen Publikum mehr erscblossen werden. Diesem ..langstgefiihlten Bediirfniss“ ist nun durch ..AmthoPs und Jabornegg^s Karntnerfiihrer“ griindlich abgeholfen worden. In der Anlage mit Amthor’s bewahrten ,,Tirolerfiihrer“ iibereinstimmend, dessen Fortsetzung er als ,.Fiihrer in die deutschen Alpen 11“ bildet, theilt er mit demselben die Vorzuge eines nicht nur moglichst griindlichen Reisehandbuches, sondern auch eines Werkes, das durch die reiche Beigabe von geschichtlichen, natur- und kulturgeschichtlichen Daten in gevvissem Sinne zugleich als I.andes- kunde von Karnten betrachtet werden kann. Welche Miihe es kostete, die Riesen- wucht des gesammelten Materials mit den tausenderlei erst zu priifenden und zu sichtenden unscheinbaren Momenten, die noch dazu unter der Hand sich andern, zu einem einheitMchen Ganzen zu verarbeiten, die vvenigen Vorarbeiten dem Plane entsprechend umzugestalten und dem Ganzen einzuverleiben, das wird Einem erst klar, vvenn man das Budi zur Hand nirnmt und sieht, mit welch minutidser Ge- nauigkeit und mit welchem Bienenfleisse die Sache gearbeitet ist. Freilich ist Vieles noch daran zu verbessern, was ja in der Natur eines solčhen Unternehmens liegt, und es wird Ehrenaufgabe Aller sein, die dieses schone Land bereisen, be¬ sonders aber der Karntner selbst, allfallige Liicken auszufiillen, Irrthiimer zu be- richtigen, Mangelhaftes zu erganzen und die Daten einem der beiden Verfasser einzusenden. Die Karntner selbst aber mflgen diesen beiden wackeren Mannern danken, dass ihr schones Heimathland, friiher das Stiefkind der Touristen, nun zum aufgewachten, viel umvvorbenen Dornrdschen geworden ist. Erwahnen miissen wir noch, dass dem Werkchen ein slovenisches Phrasenverzeichniss fiir die nichi- deutschen Gegenden, sowie ein ausfiihiiiches Ortsregister beigegeben ist, vvodurch die Zweckdienlichkeit desselben bedeutend erhoht wird.“ Das „Au&laiid ££ 1874, S. 858: ,,Amtlior’s Karntnerfiihrer eroffnet dem Ge- birge bereisenden Publikum nun auch dies etwas entlegene, mit den Verkehrs- mitteln unserer Zeit jedoch leicht erreichbare und an Naturschčnheiten uber- reiche Alpenland, in gleich bequemer Weise, wie fiir die iibrigen touristischen Tummelplatze bereits seit Jahren dies der Fali ist. Die Gebirge Karntens gehoren theilweise noch der Gruppe der boben Tauern an, deren hervorragendste Eisspitze, der Grossglockner, den Markslein zwischen den drei L&ndern Tirol, Salzburg und Karnten bildet. Minder erhaben als dieser, aber immerhin noch stattliche, gletscher- bedeckte Gebirgsstdcke bildend, ziehen zwei NebenSste der hohen Tauern an der West- und Nordgrenze Karntens hin, mit dem Petzeck und Hochkreuz einerseits, anderseits mit dem Hochnarr, dem Ankogel und,der Hafnerspitze; von letzterem zweigt der Steilkopfkamm und die Hochalpenspitzgruppe gegen Siiden sich ab. Im Nordosten des Landes erhebt sich das karntnerisch-steyermarkische Grenz- g^ebirge, mit der bekannten Koralpe, \velches im Karlnock oder Konigsstuhl, im Eisenhut, in der Torreralpe und dem Sirbitzkogl seine bedeutendsten Erhebungen erreicht. Im Siiden treten die Dolomiten auf, die nčrdlichen Gailthaler Alpen mit der Kellerspitze, dem Coilinkofel und dem Wischberg-; diesem Zuge gehdrt auch die imposante Kreuzkofelgruppe bei Lienz an. In nordbstiicher Anreihung folgen die Karawanken und endlich, an der Sudostgrenze Karntens die Steineralpen mit ihrer hdchsten Erhebung im Grintouz. Der landschaftiiche Charakter Karntens bietet seinen Besucher einen reizvollen Wechsel wildernster Hochgebirgsbilder mit ausgedehnten Bergwaldern und anmuthigen Alpentriften und nicht wenig tragt zur SchOnheit seiner Gegenden der Reichthum an Gewassern bei. Neben den zahl- reichen Alpenfliissen, Drau, Moll, Liser, Gail, Gurk, Lavant, Miss, vielen Neben- lliisschen und ihrer plotzlich hereinbrechenden Verheerungen halber gefiirchteten Giessbachen, wetteifern auch zahlreiche Wasserfalle und Seen in der Ausschmiickung des Landes. Neben den grdsseren Seen des Tief- und Berglandes, unter welchen der Worther See bei Klagenfurt den Vorrang behauptet, besitzt Karmen auch zahlreiche Hochalpen- und Gletscherseen, manche von unvergleichlich schčner Lage und Umgebung. Das neuerschienene, mit typographischen und statistischen An- gaben, sowie mit praktischen Winken fiir den Touristen reichlich ausgestattete Reisehandbuch wird sicherlich nicht verfehlen, den Besuch dieses noch zu wenig gekannten Alpenlandes ebenso machtig zu fdrdern, als angenehm zu erleichtern.‘ i „Der Bote fiir Tirol und Yorarlberg“ 1874, No. 190: ,,Es ist ein verdienst- volles Werk, das wir hier den Lesern bestens empfohlen haben wolleni und auch ein zeitgemasses, da, wie bekannt, das herrliche Alpenland, iiber \velches das Buchlein genauen Aufschluss gibt, jetzt in die Mode zu kommen beginnt. D.enn von Jahr zu Jahr steigt der Strom der Touristen, der seine Bahn nachi Karnten lenkt, besonders seitdem die Strecke Marburg-Franzensveste der Siidbahn und Friesach-Tarvis der Rudolphsbahn eroffnet woraen ist. — Was vorerst die aussere Ausstattung des Karntnerfiihrers betrifft, so ist dieselbe eine geschmackvolle; In ha lt und Anordnung des Stoffes miissen im vollsten Masse befriedigen. Wie Amthor’s ■ „Tirolerfahrer“ naeh Form und Einrichtung den verdienten Anklang bei der Touristenwelt gefunden, so wird es auch mit dem ,,Karntnerfiihrer" wer- den, der in der gleichen Weise gearbeitet worden ist. Beide Biicher sind aus dem Bestreben erwachsen, ,,den verschiedenen Gattungen von Reisenden mOglichst Rechnung zu tragen, namentlich aber dieselben nicht an wiUktirlich herauSge- griffene, einzelne Reiserouten tyrannisch zu binden, sondern ihnen die freieste Wahl unter den nach allen Richtungen hin Mdgl-ichen zu lassen". Diesem Prinzipe gemass ist das Landchen mit fiinf von der Natur und den wichtigsten Verkehrs- strassen vorgezeichneten Hauptlinien: in Unierkarnten Unterdrauburg-Klagenfurt- Villach und Friesach-Villach, in Oberkarnten Lienz-Villach, das Gailthal und das Kanalthal —• iiberzogen worden. Diese Hauptstrassen werden zuerst iibersichtlich geschildert und auf ihnen erscheinen dann wichtigere Orte auserlesen, deren Merk- wiirdigkeiten beschrieben werden und von deiren aus empfehlensvverthe Auslliige uulernommen werden kbnnen. Es ist auf diese Ar.t auch nicht eine einzige inter- essante Partie iibergangen oder ein. sehenswiirdiger Punkt. unberucksichtigt ge- lassen worden. Als Einleitung zum ,, Karntnerfuhrer“ wird einiges Allgemeine iiber die horizontale und vertikalo Gliederung des Landes, liber die Hydrographie unri den landwirthschaftlichen Charakter desselben gegeben; dann folgen einige praktische Winke fiir. Reisende, die unter Anvvendung auf Karnten zum grossten Theile aus ,,Amthor’s Tirolerfiihrer“ entnommen sind und Reisezeit, Ausriistung, Transportmittel, Fiihrer und Gasthauser behandeln; an diese kniipfen sich spezielle Winke fiir Fussreisende im allgemeinen und Gletscherwanderer insbesondere. SehliesSlich linden \vir ein sftovenisches Phrasenverzeichniss, das in den sogenannten windiscben Theilen Karntens dem Wanderer manchmal gewiss sehr gute Dienste leisten wird. Ein Reisehandbuch fiir Karnten muss natiirlich auch der Reise nacb Karnten wenigstens in Kiirze Ervvahnung thun, mindcstens insoferne, als sich dieselbe in der nachsten Nahe des Landes vollzieht, und deshalb bringt unser Biichlein die vvichtigsten Routen zum Eintritte in das Land, \vie derselbe aus Tirol, Salzburg, Oberosterreich, Steyermark, Krain und Gdrz erfolgen kann. Ueberail sind die Schonhciten eršten Ranges mit fetter, die zweiten Ranges mit gesperrter Schrift angezeigt. Beigegeben ist dem Werke eine Uebersichtskarte von Karnten. Schliesslich noch ein Wort iiber die A ut oren des VVerkes. Dr. Ed. Ainthor hal als griindlicher Kenner der Alpen bereits einen guten Ruf; durch eingehende Studien der betreffenden Quellen und mehrfache Reisen in Karnten hat er sich auch in diesem Lande heimisch gemacht, und doch kam er zu der Ueberzeugung, dass er fiir sein Werk noch eine zweite Kraft bendlhige, die er in Herrn Baron Jabornegg, einem der griindlichsten Kenner Karntens und Vorstande der Sektion Klagenfurt des deutsch-osterreichischen Alpenvereins, zu gevvinnen so glilcklich war. Dieser lieferte nun, auf Autopsie, eingehendes Studium und authentische Berichte gestiitzt, den bedeutenderen Theil des Materials, wahrend Amthor neben Benutzung englischer Quellen und eigener Reiseerfahrung .die Eintheilung, Gruppi- rung, Redaktion und die Durcharbeit, gerade bei Karnten nicht ohne Schwierig- keit, wie er mit Recht bemerkt, iibernahm. Der vereinten Thaligkeit zweier solcher Manner verdankt also unser Biichlein seine Existenz. Indem wir demnach unsern ,,Karntnerfuhr.er“ allen Touristen und Freunden unseres schdnen Alpenlandes auf das angelegentlichste empfehlen, konstatiren wir noch die Thatsache, dass derselbe im Lande selbst die freundlichste Aufnahme, d. h. einen reissenden Absatz ge- funden. Gewiss der beste Beweis fiir die Vortrefflichkeit des Werkes.“ Die w Wissenscliaftliclie Beilage der Leipzlger Zeitung“ 1874, No. 62: ,,Das ist ein vortreffliches Reisehandbuch, das um so lautere Anerkennung verdient, je dtirftiger die iiber diese Gegenden bisher vorhandene Spezialreiseliteratur im All¬ gemeinen war. Das a n landschaftlichen SchOnheiten so reiche Land Karnten ist bisher in Folge seiner Abgelegenheit und seiner mangelhaften Ver- bindungen mit den grossen Verkehrsstrassen vom Strom der Touristen nur wenig beruhrt worden. Gegenwartig, wo das Land bereits von mehreren Schienenstrassen, darunter die Fortsetzung der Pusterthalbahn und die Kronprinz-Rudolph-Bahn, durchschnitten wird, und die Erreichbarkeit desselben auch fiir Reisende aus Mittel- und Norddeutschland erheblich efleichtert worden ist, wird sich das andern und Karnten mit seinen angrenzenden Landern Krain, Gorz etc. demzufolge wahr- scheinlich sehr bald zu einem der von Freunden grossartiger Naturgeniisse mit Vorliebe aufgesuchten Lander werden. Jnsofern hilft der ,,Karntnerfiihrer“ einem vvirklichen Bediirfnisse ab, in ahnlicher Weise wie Amthor’s trefliicher ,,Tiroler- fiihrer“, welcher bei Bearbeitung des ,,Khrntnerfiihrers“ offenbar zum Vorbilde gedient hat, und der allen Besuchern Tirols bekanntlich bereits zum unentbehr- lichen Reisebegleiter gevvorden ist.“ Die „Illustrirte Zeitung“: „Der alpenkundige und alpenfreudige Dr. Amthor hat sich hier mit einem Solin des alten Reichslandes Karnten verbunden, um ein sehr brauchbares Reisehandbuch dieses abgelegenen und mil U n recht ver¬ na c h la ssigte n Alpenlandes zu geben. Bis Stevermark, Tirol, Salzburg kommt der Tourist, aber Karnten lasst er liegen, und doch winken ihm hier in dem touristisch noch ungebrochenen Land landschaftliche Geniisse, die ebenbiirtig sich jenen Steyermarks anreihen. Eisenbahnen haben nun das Land erOffnet; sie ziehen von Nord nach Sud, und der Drau entlang von Ost nach West; aber die Ver- pflegung lasst noch hier und da zu wunschen ubrig, und im slovenischen Theil des Landes mag dcr Reisende sich noch in eine halbe Wildniss versetzt fiihlen, was vielleicht manchem thaten- und abenteuerdurstigen Touristen nur ervvunscht ist. Auf jeder Seite des Werkes merki man die knndige Hand,“ Die „Wiener Abendpost“ 1874, No. 176: ,,Das Erscheinen eines selbst- staiidigen Karntnerfuhrers, zumai aus so verlasslichen Handen, muss mit Freude begriisst werden. Es wird jedenfalls dazu beitragen, den Zug der Alpenreisenden aul das herrliche Karntner Land zu lenken, dessen Schonheiten noch lange nicht genug gewurdigt sind.“ Die ^Didaskalia 46 1874, No. 210: ,,Im Verlage von Eduard Amthor in Gera bringl uns Dr. Ed. Amtlior unter Beihiilie des Herrn Marcus Freiherr von Jaborn- egg in Klagenfurt einen Reiseiuhrer ffir das vom Sirom der Touristen noch allzu- wenig beriihrte Karmen. FJeissiges Studium und authentische Berichte liefer- ten den Verfassern reiches Material, das Werkchen mit gr&ster Sorgtalt auszu- statten und so den verschiedenen Gattungen von Reisenden moglichst Rechnung zu tragen, namentlich aber dieselben nicht an wi I Ikiirlich herausgegriffene Reise- routen tu binden, sondern ihnen die freieste Wahl unter dem nach allen Rich- tungen hin Mčglichen zu lassen. Eine Spezialkarte ist dem sehr zu empfehlenden Werkchen, das sich ,,Karntnerfiihrer“ betiteit, beigegeben.“ Die „Salzburger Zeitimg 44 1874, 17. August: ,,Das handliche, sorgfaltig ausgearbeiteie und praktisch eingerichtete Reisehandbuch reiht sich \viirdig an Amthor’s vortrefliichen ,,TiroleiTiihrer “ an und kann allen Freunden des schonen Karntnerlandes als zuverfassiger Fuhrer bestens empfohlen werden. Eine šehr nett ausgefuhrte Uebersichtskarte von Karnten ist dem hiibsch ausgestatteten Biichlein beigegeben.“ Die „Hildburghauser Dorfzeituug“ 1874, No. 205: „Das prachtvolle Ge- birgsland Karnten, namentlich durch seinen Seenreichthum ausgezeichnet, war bis jetzt eine wahre terra incognita fiir die Reiseweit. Amthor’s Buch wird das schone Land bald popular maehen, und Sie werden schon recht gehabt haben, als Sie fruher die zwei Thiiringer Amthor und Schaubach zusammenstellten. Wie dieser nach und nach die ganze deutsche Alpenvvelt beschreibend abhandelte, so scheint Amthor’s Zweck der zu sein , dieselbe Stiick um Stiick touristisch aufzu- schliessen. Moge das Bestreben des unermudlichen Erforschers und ErOffners alpiner Schfinheit wiederholt Anerkennung finden.“ Druck von Fischer & Wittig in Leipzig. I FUHRER IN DIE DEUTSCHEN ALPEN. -- II. Karntnerfiihrer Dr. Eduard Amtlior U11(l M. Freiherr von Jabornegg. - 5 .- 0 -:—- G E E A Eduard Amthor. mi. Reiseliandbuch fiir Karnten unter Beriicksichtigung der angrenzenden Gebietstheile von Steyermark, Krain, Gorz, Tirol und Salzburg. Bearbeitet von Dr. Eduard Amthor, Director der Handelsschule und kaufmSnnischen Hochschule zu Gera, Ritter des Herzogi. Sachsen-Ernestinischen Verdienstkreuzes, Inhaber des Fiirstl. Reussischen Ehrenkrevzes, Verfasser des ,,Tirolerfiihrers £t , Herausgeber des ,,Alpenfreunds ££ und Markuš Freih. v. Jabornegg-Gamsenegg, Director der Landeskanzlei in Klagenfurt, Verfasser von ,,Karnten und Klagenfurt“. Zweite durchans verbesserte und verraehrte Auflage. Mit einer Uebersichtskarte von Karnten. - G E E A Eduard Amthor. 1876 . o n Alle Rechte vorbehalten. Des Karntners Vaterland. ,,Da, wo Tirol an Salzburg grenzt, De« Glockners Eisgelilde glanzt; Wo aus dem Kranz, der es umschliesst, Der Leiter reine Quelle fliesst, Laut tosend langs der Berge Rand — Beginnt mein theures Vaterland. Wo durch der Matten herrlich’ Griin Des Dravestromes Fluten zieh’n; Vom Eisenhut, wo Schnee bedeckt Sich Nordgau’s Alpenkette streckt, Bis zur Karwanken Felsenwand — Dehnt sich mein freundlich Vaterland. Wo von der Alpenluft umweht Pomonens schdner Tempel steht; Wo sich durch Ufer, reich umbluht, Der Lavant Welle rauschend zieht; Im griinen Kleid ein Silberband — Schliesst sich mein lieblich Vaterland.“ — J. Ritfcer v. Oallenstein. Vorwort zur zweiten Auflage. Die vorliegende zvveite Auflage des „Karntnerfuhrers“, die sich nach kaum zvvei Jahren seit Erscheinen der ersten nothig gemacht, hat in mannichfacher Beziehung Ver- besserungen und Zusatze erfahren, obvvohl sie im Ganzen dieselbe geblieben. Die beiden Herren Herausgeber haben nichts versaumt, um das Werk durch ihre eigenen Forschungen einer grosseren Vollendung zuzufiihren, namentlich aber ist der Bemiihungen der Herren j. Aichholzerin Friesach, Fabrikbeamter v. Goli n g in Wolfsberg, Gutsbesitzer J. Ortner in Kotschach, Burger- und Postmeister J. Pichler in Oberdrauburg, Gutsvervralter J. Schaschl in St. Georg e n am Langsee, Bezirksrichter A. Ritter v. Steinberg in Ferlach mit Dank zu gedenken, die dasselbe durch wahrhaft vverthvolle Berichtigungen und Ervveiterungen bereichert haben. Der Zuzug von Fremden nach Karnten hat sich in den letztenJahren in sehr erfreulicher Weise gemehrt. Moge derselbe mehr und mehr vvachsen und die Schonheit des Landes in immer weiteren Kreisen erkannt werden ! Moge man dabei auch unseres „Karntnerfiihrers“ sich erinnern, der nicht nach Lob geizt und nicht den Tadel furchtet, wol aber nur durch eine gerechte Kritik einer grossern Vervollkommnung entgegengefilhrt werden kann! G e ra, den 17. Juni 1876. Ed. Amthor’s Verlag. Vonvort zur ersten Auflage. Ais ich meinen „Tirolerftihrer“ vollendet hatte, und derselbe nach Form und Einrichtung bei der Reisewelt VIII Vorwort. Anklang fand, war es einer meiner ersten Gedanken, in gleicher Weise fiir Karnten, das schone, vom Strom der Touristen noch allzu wenig beriihrte Land, vorzugehen. Eingehende Studien der einschlagigen Quellen, so wie mehrfache Reisen dahin uberzeugten mich aber bald davon, das s es dabei ohne eine tiichtige, im Lande selbst heimische zrveite Mitarbeiterkraft nicht gethan sei. In dem trefflichen Kenner seines Vaterlandes, Herrn Markuš Frei- herrn v. Jabornegg-Gamsenegg in Klagenfurt, habe ich sie gefunden, der mir, auf Autopsie, fleissiges Studium und authentisGhe Berichte gegriindet, den grossten Theil des Materials lieferte, vvahrend ich, neben Benutzung englischer Quellen und eigener Reiseerfahrung, die Eintheilung, Grup- pirung, Redaktion und die Durcharbeit, gerade bei Karnten nicht ohne Schwierigkeit, auf mich nahrn. So ist das Buch, welches hier vorliegt, entstanden. Dass dabei alle literarischen Hiilfsmittel benutzt worden sind, ist selbstverstandlich. Mit grossem Dank seien hier die trefflichen Monographien von C z d r n i g, Franzioci, Grohmann, Gussenbauer, Hartnigg, Lipold, Mojsisovics, Muli er et, Paar, v. Pfauen- thal, Prettner, Rotky, Schimonscheck, v. Som- maruga, Weszther in den Jahrbtichern und Zeitschriften des osterreichischen und deutschen Alpenvereins, die beziiglichen Aufsatze in der „C a r i n t h i a“ und in den Jahrbtichern des karntnerischen naturhistorischen Museums, „Jager’s Touristen-Fiihrer in’s Kanalthal", „B a 11 ’ s Eastern Alps“, „M u r r a y ’ s Guide“, ervvahnt, besonders aber muss hier der ausserordentlich liberalen VVeise gedacht werden, mit der die Berechtigten zum Zweck des „Karntnerfiihrers“ die Benutzung von „Wagner und Hartmann, Fiihrer in Karnten" (namentlich rticksicht- lich des historischen Materials), „v. Rauschenfels, Bilder mit Staffage aus dem Karntner Oberland", „Frisch- a u f, Gebirgsfuhrer" ausdriicklich gestattet haben. Was die Anlage des „Karntnerfuhrers“ betrifft, so ist sie der des „Tirolerfiihrers" entsprechend. Sie ist aus Vonvort. IX dem Bestreben erwachsen, de n verschiedensten Gattungen von Reisenden moglichste Rech- nung zu tragen, namentlich aber dieselben nicht an vvillkurlich herausgegriffene, einzelne Reiserouten tyrannsich zu binden, sondern ihnen die freiesteWahl unter dem nachallen Richtungen hin Moglichen zu lassen. Zur Erreichung dieses Zwecks ist das Land Karnten mit fiinf von der Natur und den vvichtigsten Verkehrsstrassen vor- gezeichneten Hauptlinien (I. ■ II.; III.; etc.) - iiberzogen worden ; diese findet man z u er st fiir Passanten iiber- sichtlich geschildert, auf ihnen sind dann feste Punkte gewahlt worden, an die sich Spezialbemerkungen iiber Sehenswiirdigkeiten, Ausfliige etc. anreihen, so wie Nebentouren gleichsam ankristallisiren. Auf solche Art vvurde das Reiseterrain mit einem formlichen Netz in einander greifender Reisefaden umsponnen, die in Ver- kniipfung untereinander (die Vervveisungen findet man in jedem speziellen Falle vor) die groš ste Mannichfaltigkeit gestatten. Die Nummernfolge derselben, deren Aufstellung am Besten aus dem Inhaltsver- zeichniss erhellt, bildet den Schliissel zum G a n z e n , und in sie bat sich natiirlich derjenige einzu- leben, der das Buch zu Reisezwecken benutzen will, was aber, da sich Alles logisch auseinander entwickelt, nicht s c h w e r fallen wird. Dasseinige allgemeine Winke riicksichtlich Reise- zeit, Ausriistung etc. vorausgeschickt wurden, ist be- greiflich, ebenso dass ein Reisehandbuch fiir Karnten auch der Reise nach Karnten kurz zu gedenkenhatte,wenig- stens insofern sie sich in der nachsten Nahe des Landes vollzieht. Daher die Bouten zum Eintritt in Karnten aus Steyermark, Krain, Gorz, Tirol, Salzburg, Oberosterreich, die freilich nur in aller Kurze ab- gehandelt werden konnten. Damit aber derReisende uberall sofort auf den ersten Blick erkenne, \velcher Natur- s c h o n h e i t u. s. \v. er in dem oder jenem Theile des ge- X VoriTort. schilderten Alpenlandes denVorzug zu gebenhabe, so findet er im Text die Namen der Sehonheiten ersten Banges mit fetter, die der Sehonheiten z \v e i t e n Ran ge s mit gesperrter Schrift hervorgehoben. — Eine Uebereinstimmung der Bergnamen und Ho h en hat bei der grossen Mannigfaltigkeit der benutzten Quellen in diesem ersten grosseren Versuch eines allgemeinen Reisebuchs liber Karnten leider nicht iiberall erreicht werden konnen, und bitte ich, etvraige VViderspriiche zu entschuldigen, die spater schon zu beseitigen sein werden, auch da und dort nur auf blossen Druckfehlern beruhen durften. Die Hohen sind in osterr. Fussen notirt. Riicksichtlich der angegebenen (vielfachem Wechsel untervvorfenen) Communicationsverhaltnisse (Fahrge- legenheiten, Omnibuslinie etc.) wird man gut thun, an Ort und Stelle noch nahere Erkundigungen einzuziehen. Doch wird das Notirte im Allgemeinen als richtig angenommen werden konnen. Unter den notirten Entfernungen sind Gehstunden zu verstehen, sofern nicht anders angegeben. Freilich ist es damit immer eine eigene Sache; kommt es dabei doch darauf an, wer geht, wie man geht und wo man geht. Im Allgemeinen sind die Krafte m a s s i g e r Ganger zum Maassstab genommen. Moge der «Karntnerftihrer» dem lieben Karnten viele Freunde und Bewunderer zuftihren! Mogen diese aber auch bedenken, dass man nicht bloss sehen und be- wundern, sondern auch verbessern soli. Jede, auch die kleinste wirkliche Verbesserung, ob anHerrnv.Jabornegg, oder an den Unterzeichneten gerichtet, wird mit Freude und Dank begriisst rverden. Wenn irgendwo das „viribus unitis" angebracht, so ist es bei VVerken, wiedas vorliegende ! G er a, den g. Juli 1874. Dr. Ed. Amthor. Inhalt. Seite Einleitendes. 1 A. Karnten als Gebirgsland . l I. Centralalpen . 1 II. Siidalpen . 2 B. Landschaftlicher Charakter von Karnten .... 3 C. Praktische Winke fiir Beisende in Karnten . . 7 1. Reisezeit . 7 3. Ausriistung . 7 3. Transportmittel . 11 4. Fuhrer . . 13 5. Gasthauser .. 14 Spezielle Winke fiir Fussreisende . ..14 Mauth . ... 17 Reisekosten . 17 Slovenisches Phrasenverzeichniss . 18 Erste Abtheilung. UNTERKARNTEN . » I. Unterdraulburg — Klagenfurt — Tillach . 2 s I. 1. Unterdrauburg u. das Lavantthal. 27 I. 2. Pravali. . 41 I. 3. Bleiburg. 42 I. 4. Kuhnsdorf.45 I. 4. A. Kuhnsdorf , Kappel, Rad Vellach, Seeland etc. u. in die Sulz- bachcr Alp en . 45 I. 4. B. Kuhnsdorf, Volkermarkt, St. Andra (im Lavantthale) ... 51 XII Inhalt. Seite I. 5. Klagenfurt.53 J. 5. A. Von Klagenfurt uber den Loiblpass nach Krainburg ... 69 I. 5. A. 1. Ins Barenthal..71 I. 5. A. 2. Ins Bodenthal.74 I. 5. A. 5. Partien aus dem Loiblthal .76 I. 5. A. 4. Ins Zellerthal.79 I. 5. IS. Von Klagenfurt nach Olandorf {St. Veit ).83 I. 6. Velden . . . ..86 I. 7. Villaeh.88 II. Friesach — Tillach .% II. I. Friesach.99 II. 2. Hirt u. ins Gurkthal.102 II. 3. Treibach u. iiber Althofen nach Mosel im Gortsehitzthal.106 II. 4. Launsdorf u. ins Gortsehitzthal.107 II. 5. St. Veit.na II. 6. Glanegg.us II. 7. Feldkirchen u. in die Reichenau (Turrach) . 116 Zweite Abtheilung. OBERKARNTEN . m III. Lienz — Villaeh.. 129 III. 1. Dolsach.132 III. 2. Nikolsdorf. 132 III. 3. Oberdrauburg. 133 III. 4. Dellaeh. ..135 III. 5. Greifenburg . . •. 136 III. 6. Kleblaeh-Lind.138 III. 7. Sachsenburg u. das Mollthal. ho III. 8. Spital.165 III. 8. A. Burek das Lieserthal nach Gmund .167 III. 8. A. l. Das Maltathal.169 111. 8. A. 2. Das obere Lieserthal.178 III. 8. B. Von Spital Uh er Mili stati nach Villaeh u. in die Reichenau . 177 Inlialt. XIII Seite III. 9 . Feistritz-Paternion. 179 IY. Das Gailtlial (Villach-Kbtsckach-Luggaii) . • . m Y. Das Kanal tlial (Villach-Tarvis-Weissenfels-Raibl. Pontafel).197 V. 1 . TarviB.206 V. 2 . Von Tarvis nach Weissenfels. 207 V. 3 . Von Tarvis ins Raiblertlial.209 V. 4 . Von Tarvis ins Wolfsbach-Thal.218 V. 5 . Uggowitz.221 V. 6 . Malborget..222 V. 7 . Lussnitz .222 V. 8. Pontafel.223 Die Lavantlialerbahn. 226 Konten zum Eintritt in Karaten. A. Aus Steyermark. A. 1. Von Graz.230 A. 1. a. Graz-Koflach-Wies-Lavan!thaI.230 A. 1. b. Graz-Bruck a. d. Mur-Leoben-Friesach.231 A. 1. c. Graz-Marburg-Dnterdrauburg.233 A. 2. Von Cilli.234 A. 2. a. Cilli-Sulzbach-Kappel.234 A. 2. b. CiIli-SchOnstein-Schwarzenbach.235 A. 2. c. Cilli-iVindischgratz-Dnterdrauburg.235 B. Aus Krain: Laibaeh-Tarvis.235 C. Aus Gorz : Ueber den Predil nach Tarvis.237 D. Aus Tirol: Franzensfeste-Lienz (Pusterthal).237 E. Aus Salzburg: Das Salzachthal aufivarts nach Bischofshofen und von dort 1. durch die Tauernthaler nach Karaten, 2 . iiber Radstadt.239 E. 1. Das Salzachthal aufvvarts u. durch die Tauernthaler nach Karaten- 239 E. 2 Von Bischofshofen nach Sclzthal..240 E. 3. Deber den Radstadter Tauern nach Karaten (Gmund) .... 242 XIV Inhalt. Seite F. Aus Oberosterreieh:.242 F. 1. Scharding-Attnang-Steinacli-Selzthal.242 F. 2. Linz-St. Valentin-St. Michael.244 Anliang. 246 Naheres iiber die Mitieralquellen Karntens.246 (Prablau, Vellach, Carinthia, Ebriach, Villach, Einod, St. Leonhard, Lussnitz.) Einleitendes. A. Karaten als GeMrgsland. Rings von machtigen Gebirgsmassen der Ostalpeil umschlossen liegt das Karntnerland an don siidl. Grenzmarken deutschen Gebietes, u. erstreckt sich vom 30° 22' bis 32° 45' osti. Lange u. vom 46° 23' bis 48° 8' nordl. Breite, mit einem Flacheninhalt von 188,46 Q]M. Es ist ein Theil des grossen Langenthales der Ostalpen, dessen tiefste Durchschnittslinie vom Thahvege der D r a u gebildet wird, tvelche fast durchrveg die beiden grossen Alpenziige des Landes, die Urgebirgs- u. Kalkalpen von einander scheidet. In zwei grossen Ziigen ziehen diese, machtige Wiederlagen in das Land sendend, an dessen Nord- u. Siidgrenze hin. Von den aus krystallinischen Gesteinsmassen aufgebauten Centralalpen gehoren ihnen die Siidgehange der Hohen Tauern u. das stegermarkisch- kdrtnerische Grenzgebirge an; von den aus Ivalk bestehenden S ii d - alpen die Karnischen, die nordl. Geilthaler Alpen, die Karciivanken u. Steiner Alpen. I. Die Central-Alpen. 1) Die Hohen Tauern. Von dieser iiber 100 QM. bedeckenden Gebirgsgruppe ist der kleinere siidiistl. Theil karntnerischen Gebiets, tvabrend der grossereu.machtigeretheilsinTirol, theils in Salzburg liegt. Den drei siidwarts gerichteten Thalern der Tauern auf karnt- nerisehem Boden, namlich dem Mčill-, Mallnitz- u. Maltathale, ent- sprechen nordtvarts die salzburgischen: das Kapruner-, Fuscher-, Rauriser-, Gasteiner- u. Grossarlthal. In Karnten mit dem Gross- glockner , 12,009', in derNšihederdreifaehenGrenze von Karnten, Tirol u. Salzburg beginnend, ziehen sich die Tauern mit groš s ar tiger Eisbedeckung iiber die Hafnerspitze , 9785', an deren Ostseite sich der letzte Gletscher dieser Gebirgskette im hintersten Katsch- (Polla-) ThalebeRndet, bis znmKatschbergsaUel, 5207', hin. Das siidl. von diesem, Salzburg u. Karnten scheidenden eigentlichen Hohentauern- Amthor-Jabornegg, Karnlnertiihrer. 1 Kširnten als Gebirgsland. zuge bis zur Drau reichende Areal zerfallt in Nebengruppen oder vielmehr Gebirgsaste: • a) die Nebenkette zvvischen dem Moll-, dem tirolischen Devant- ihale u. der Drau: mit dem Petzek , 10,376', zvvischen Moll- u. Devantthal u. dem Ilochkreuz , nahe 9000', u. Kreutzek , 8534', zwischen dem Moll- u. Drauthal, erstere die Petzek- oder Schober- gruppe , letztere gevvohnlich Kreutzekgruppe genannt. Eisbe- deckung nur zwischen Moll- u. Devantthal; b) die Gruppe zwischen dem Moll- n. Mallnitzthale mit dem 9010'hohen Stellkopf bei Dollach (Stellkopfgruppe) ; c) die Hochalpenspitzgruppe, die doppelastige Gruppe zwischen dem Moll- u. Liserthale , vvelche von NW. naeh SO. in einer Aus- dehnung von 11 St. vom Maltathale durehzogen wird. Hochste Erhebung siidl. des Maltathals die Hochalpenspitze , 10,884', nordl. zvvischen Malta- u. Katschthal der Sonnblick, 9,572'. Eis- bedeckung vorziiglich um die Hochalpe?ispitze u. am Knoten- punkte im kleinen u. grossen Elend, am Ankogel ete. 2) Das stey ermar ki s ch-karn tner isc h e Grenzgebirgc der viel verzvveigte Gebirgszug, welcher, vom Sattel des Katsclibergs, 5207', beginnend, zvvischen Karnten u. Steyermark hinzieht, an der Ostgrenze des erstern mit der Koralpe nach S. biegt u. mit seinen Ausliiufern den ganzen nordl. Theil Unterkarntens u. einen kleinen Tkeil Oberkarntens bedeckt, aber selbst mit seinen hochsten Er- hebungen nicht mehr die Schneeregion erreicht. Hochste Hohen im Hauptzuge: Karlnock oder Kdnigstulil, 7375', Eisenllut bei Turrach in Steyermark, 7721', Torreralpe in Karnten, 7156', Zirbitzkogel siidl. von Judenburg, 7582', Koralpe im Lavantthale an der steyer- markisehen Grenze, 6760'. Diedavon ausgelienden Nebengruppens\n<\\ a) die zvvischen dem Lieser-, Gurkft usse u. Ossiacliersee, mit der hochsten Erhebung im Rosenik , nordl. von Kanning, 7699'; b) die zvvischen dem Gurk- u. Metnitzthale. Hochste Er¬ hebung: der Lassenberg, 5589'; c) das karntnerische Miltelgebirge, vvelches sich nicht mehr zu Alpenhohe erhebt, zvvischen der Drau , dem Gt/r&flusse u. dem Ossiachersee liegt u. im Sclmeebauerberg bei Sorg im Glanthale nur 4224' erreicht; d) die langgestreckte Saualpe , 6574', mit ihren Ausliiufern zvvischen dem Gurk- u. Lavantflusse. II. Die Siidalpen. Fast parallel mit der mittleren Kette der Ostalpen streichen im S. des Landes die Kalkalpen als natiirliche Grenzmarken gegen Venetien, das Kiistenland u. Krain. Sie zerfallen in die Karnischen Alpen, die Karavvanken u. die Steiner Alpen: 1) Die Karnischen Alpen. Sie beginnen bei Toblach in Landschaftlicher Charakter Karntens. 3 Tirol, ziehen sich an der Grenze Karntens gegen das Konigreick Italien hin, verlassen am Predilpass das Land und lehnen sich an die machtige Gruppe des Terglou, die julischen Alpen. Hochste Er- hebung im Tvesti. Theile die Kellerspitze, 9000', u. der Collinkofel, siidostl. von Mauthen, 8467', im osti. Theile der Wischberg bei Raibl, 8421'. Parallel laufend, zweigt sich davon am Morite Silvella in Tirol ein Arm nach N., wendet sich bald ostvvarts u. streicht, gieich bei seinem Beginne die imposante Kreuzkofelgruppe bei Lienz bil- dend, in die Flussgabel der Drau u. Gail. Dieser Zug, vveleher mit dem Dobratscll , 6814', bei Villach endet, bildet die nor dl. Gail- thaleralpen, mit der hoehsten Erhebung auf karntnerischem Boden in der Leisacherspitze , nordl. von Luckau, 8497', u. zerfallt wieder in vier ziemlich markirt getrennte Gruppen: a) die Kreuzkofelgruppe bis zum Gailbergpass , nordl. von Kotschach, b) die Reisskofelgruppe bis zum Kreuzbergpass, siidostl. von Greifenburg, c) die Staffberggruppe zwischen JVeissensee u. dem Kreutz- nerthal, d) die Dobratschgruppe bis in die Villacher Gegend. 2) Die Karavvanken. Diese miissen als eine nordostl. Fort- setzung der Karnischen Alpen angesehen werden, u. sind von diesen auch nur durch die tiefe Furche des Gailitzbaches geschieden. Sie ziehen an der Grenze zvvischen Karaten n. Krain nach O. u. erreichen im Stou, zwischen Baren- u. Bodenthale, 7084'. Interessante, aber kurze enge Thaler: das Barenthal, Bodenthal, Loibl-, Weidisch-, Kappler- u. Missthul. 3) Die Steiner-A lpen. Von den Karavvanken nur durch den tiefen Kankerpass u. Seebergsattel , 3812', getrennt, erheben sich diese im SO. Karntens an der Grenze von Krain u. Steyermark zu einer machtigen Gebirgsmasse, deren Gipfel dieHohe von 8000'uber- schreiten. Hochste Erhebung Grintouz, 8334'. Vorzuglichste Thaler derselben in Karaten: V ellacll u. Seeland; in Krain: Kanker- u. Steiner-(Feisiritz-)Thal; in Steiermark: Sulzbacherthal. --- B. Landschaftlicher Charakter Kširntens. Wahrend alle Hohen, die sich nordlich des Draustromes vom Grossglockner bis zur Hafnerspitze u. siidl. des Maltathales bis zum Sauleck hinziehen, mit evvigem Schnee bedeckt u. von machtigen Eis- u. Firnlagern eingeschlossen sind, u. das steyermarkisch-karntnerische Grenzgebirge in langgedehntem Zuge mit den herrlichsten Alpen- vveiden bedeckt ist, 6nden vvir in den Kalkalpen an der siidlichen Grenze des Landes gegen das Konigreich Italien, die Provinz Gorz, 4 Landschaftliclier Charakter Karntens. Krain und Steyermark, das vollendetste Gegentheil. Selbst den ge- wohnlichen Touristen, der sich um den geognostischen Aufbau, um die Pflanzen- u. Thierwelt der durchtvanderten Gegenden wenig kiimmert, muss dieser Gegensatz auffallen, welcher ihm in den meisten Langenthalern der Alpen Karntens zwischen den Kalkbergen siidl. u. den krystallimschcn u. Schieferbergen nordl. des Draustroms ent- gegentritt. Wenn man von deri, zumeist dem Thalgelande verborgen bleibenden eisbedeckten Hoehgebirgsmassen des oberen Moll-, Mallnitz- u. Malta- thals absiebt, so bilden die k rys tallini sch en Alpen bis an die Grenze Karntens lange Reihen sanft geformter dunkelfarbiger Schiefer- u. Gneisberge, deren sanft aufsteigende Gehange am Fusse mit ausge- dehnten Nadelwaldungen bewachsen sind, tvahrend ihre durch wellen- formige Linien ausgezeichneten langgezogenen Riicken u. abgerundeten Kuppen tveithin mit griinen, von zahlreichen Quellen durchrieselten Alpenmatten iiberzogen erscheinen. Tief eingescbnittene, lange, kultur- reiche Seitenthaler, aus deren Hintergrunde stellemveise blinkende Schneefelder hervorschimmern, durchfurchen dieselben u. fiihren der Drau ihre reichen Wasser zu. Ganz anders gestaltet sich der Kalkalpenzug im S. des Landes. Mit fast jahem Abfall Stellt sich da eine lange kolossale Kalkmauer dem Beobaehter entgegen, die nur auf kleine Strecken scharfgratige Kamme erkennen lasst, vielmehr alhvarts in unzahlige, starr aufragende kahle Spitzen, schroffe, zerborstene nackte Wande u. isolirte Felsen- zacken zerkliiftet erscheint, wahrend von ihrer Basis sich endlose Gerollhalden als trostlose Steinwusten zu den Thalern ziehen. Nur stellentveises Mittelgebirge, sovvie sanfter geneigte Gehange der mitt- leren Alpenhohen zeigen dort Wald u, Wiesenland, alle hoheren Joche u. Spitzen hingegen blicken fast pfianzenleer, mit bleichen, schreeklich iiden Kalkmauern zur Tiefe hinab. Nur hin u. ivieder schmiegen sich auf den Gesimsen u. kleinen Terrassen der Felstvande schmale, oft sehr iippige pflanzenreiche Grasstreifen mit zahllosen Sternen Edehveiss, oder dunkle Bander zwergliaftes Krummholz u. hellrothbliihende Alpen- rosengebiische an, noeh seltener nimmt aber eine frisehe Quelle aus dem grauen Gemauer ihren Ursprung, u. es siedelt sich dann langs ihrem versickernden Rinnsale frisches belebendes Griin fest. Gerade in diesem, durch die geschilderten Gebirgs- ziige u. ihrColorit b e di ng ten C o n tr as t liegt derHaupt- reiz karntens. Er verleiht ihm jenen eigenen Charakter der Sehonheit, die vom Lieblichen u. Reizenden alle Abstufungen des reichsten Wechsels bis zu der kiihnen Absonderung einsamer, nackter, schnee- u. eisbedeckter Hochgipfel zeigt. Da herrscht denn nirgends Monotonie oder flache Einformigkeit, ja selbst die grosste Ebene des Landes, das Klagenfurter Felci, gewahrt einen solehen Reiz der Ab- wechselung, dass auch nicht ein Punkt derselben genannt werden konnte, der das Interesse des Reisenden nicht auf irgend eine Weise bandscliaftliclier Charakter Karntens. 5 mit Recht in Ansprach nelimen kiinnte, Vorzugsweise aber giebt sieh der Charakter der Mannigfaltigkeit in den fester geformten Landschaften Un t e r k ar n t e ns knnd, wo eine Wanderung an den Ufern des JVdrtherseeS , oder zum Klopeinersee , durch das JVolfnitz- u. Keutschacherthal, durch die Gegenden von Griffen u. Trixen, durch das Gdrtschitzthal u. Krappfeld, das Jaun-, Miss- u. Guttensteinerthal , das Rosenthal , iiber das klassische Zollfeld, durch das historiseh reiche Glanthal, und endlich durch das Gurk- u. Metnitz- soivie das paradiesische Lavantthal wird das Gesagte zur Geniige bestatigen. Wenn Oberkarnten in seinen Hochgebirgs- landschaften vollends den Charakter der Grossartigkeit an sich tragt, so ist es das karntnerische Unterland, wo sich nicht minder Erhabenes mit Mildem paart und hierdurch reichen wohIthuenden Wechsel bringt. Das kleine Land Karaten zeigt sich jedoeh in seiner grossten Schon- heit, wenn wir seine Hdhen ersteigen und von dort aus das Land mit einem Blicke umfassen, wie dies z. B. am bequemsten u. weit- aus vortheilhaftesten vom Gipfel der Villacher Alpe (Dobratsch ) ge- schehen kann. — Zur Charakteristik des Landes tragen iibrigens auch nicht minder seine reichen Gevrasser bei. Neben den zahlreichen Alpenfliissen, wie die Drau, Moll, Lieser, Gail, Gurk, Lavant, Miss , vielen Nebenfliisschen u. leider auch gefiirchteten Giessbachen, sind es vor- ziiglich die Wasserfalle u. Seen, welche bei der Bildung der Naturschonheiten Karntens gewetteifert haben. Es giebt da nicht nur grossere Seen des Tief- u. Berglandes, sondern auch zahl- reiche Hochalpen- u. Gletscherseen von unvergleichlicher Lage u. Umgebung. Der grosste ist der JVortliersee bei Klagenfurt, in zwei Becken getheilt, an 5 St. 1. u. 875 Klafter br., ihm zunachst kommen der Millstatler-, Ossžacher- u. der hochgelegene Weissensee. Stiller Ernst liegt auf diešen grosseren Seen. Dunkler Ftihren- u. Fichten- u. nur selten hellgriiner Laubwald bedeckt in weiten Flachen zum grossen Theile ihre bergigen Ufer, nur wenig gelichtet u. unter- brochen fiir Feld- u. Wiesenland, Schmucke Gehofte, schone Villen, freundliche Landhauser, ansehnliche Dorfschaften mit reichem Kultur- land sind dabei freilich nur sparlich zu sehen, so wenig als schwellende Segel ihre Fluten beleben; sie sind, wie sie die Natur geschaffen, unbeleckt von dem modernisirenden Einflusse der grossen Welt. Am Ossiachersee neigt sich dieser Ernst beinahe zur Schwermuth, wenn nicht heller Sonnenscliein auf den griinen Alpenmatten der „Gbrlitzen“ liegt, oder gar Nebelstreifen durch die dunklen Forste der Tannen ziehen, in deren diisterer Umgebung die uralte Abtei Ossiach den Wanderer melancholisch anmuthet mit ihren Erinnerungen an den stummen koniglichen Biisser. Im Millstattersee erhebt sich der Ernst der karntner Seen einerseits zur stillen Majestat, indem zu seinen griinen Fluten die hohen schneebedeckten Haupter der unteren Mollthaleralpen niederschauen, anderseitig wird derselbe gesanftigt 6 Laiidschaftliclier Cliarakter Karntens. durch die reizenden Bilder baumreicheri Kulturlandes, das an seinem niirdl. Ufer an den Gehangen der Millstatteralpe ausgebreitet liegt. Am grossten der karntnerischen Bergseen, dem TVeissensee, zvvischen dem Drau- u. Gailthale gelegen, ist die Breite im Verhalt- nisse zur Lange wenig entwickelt, seine blaue Wasserflache aber, in- mitten hoher, steil abfallender Felsberge, ist in ihrer Einsamkeit u. Grosse tief ergreifend, ja fnrchtbar erhaben, wenn ein Weststurm die Flnten zu schaumenden Wogen aufvviihlt u. sie tosend gegen die Felsvvande jagt. Unvergleichlich grossartig ist der Raiblersee, Ž St. von Tarvis entfernt, an der Strasse nach Gorz, mit seiner prachtvollen Umgebung aus den vorziiglichsten Erhebungen in den karnischen Alpen. — Anziehend, jeder in seiner Art, sind auch der Faker-, Afritzer-, Brenti-, Forst-, Lang- u. Klopeinersee. — Von den Alp en s e en endlich, deren Karnten so viele auf seinen Alpen hat, ist der Turrachersee , an der Grenze Steyermarks nicht nur der grbsste, sondern iiberhaupt einer der eigenthiimlichsten u. schonsten. Abweichend vom herrschenden Typus der Hochalpenseen, liegt er nicht in einem engen Ursprungskessel, von Steilgehangen iiberragt u. der Umgebung entriickt; ganz massige Hiigel halten ihn vielmehr um- fangen, auf der Ostseite felsig oder mit lichten Arven-(Zirben-)Wald iiberkleidet, auf der Westseite flach ansteigendes Alpenwiesen- u. V/eideland, Erst durch zwei oder drei dieser baumbesetzten Hiigelstufen vermittelt, tritt bei ihm in einzelnen massig iibergriinten Kuppen das Hochgebirge auf, aber machtig und grossartig, fern u. nah. Nach N. u. S. namlich blickt man durch die Thalausschnitte Turrach u. Reichenau, dort auf ein Segment der steyermarkischeri Tauern, hier auf den Zug der Karatvanken u. die machtig aufsteigende Terglou- (Triglav-)Gruppe. Umrahmt von diesen Bildern liegt das tiefblaue, stattliche, schiin gebuchteteWasserbecken, u. alles zusammen bildeteine so eigenthumliche anziehende Landschaft, dass man dabei in Gedanken auf Rennthier u. Polarlander gerathen, mehr aber noch an die S chil- derungen der schottischen Hochlandseen erinnert werden mochte - So ist das kleine bisher so wenig bekannte Karntnerland! — Schon durch die zum blauen Aether emporstarrenden eis- u. schnee- bedeckten Riesen u. die phantastisch geformten Kalkberge mit ihren vielfach verziveigten Thalern u. Seen lockt es zu lohnendem Besuche; aber auch dieStadte, Kirchen, Burgen des Landes sind der Beachtung werth, an die sich so manehe liebliche Sage oder ruhm- volle That der Vorzeit kniipft, die dunklen Schachte u. Stollen, in denen der Bergmann sein miihevolles Tagwerk vollbringt, die riesigen Oefen, aus welchen gliihend Eisen u. Blei quillt, u. jene Werkstatten, in denen diese niitzlichen Metalle zum Gebrauche der Menschen verarbeitet tverden etc. Praktische Winke fiir Reisende in Karnten. 7 C. Praktische Winkef. Reisende in Karnten. 1. Reisezeit.*) Die beste Zeit zur Reise nach Karnten bilden im Allgemeinen die Monate Juli bis Oktober. Fiir die siidl. Kalkalpen ist unbedingt der Monat Juli zu empfehlen, da gerade iu diesem Monate die Alpen- rviesen ihr schonstes Griin und die Felsenregionen ihre Vegetation im reichsten Schmucke entfalten, um diese Zeit auch beinahe auf allen Hohen noch Wasser zu finden ist. Die hohen Tauern soli man nicht vor August besuchen, indem dann erst die Passe schneefrei werden, und das Eis der Gletscher ohue Dečke sein schones Blau enthiillt. Das wiesenreiche steyermarkisch-karntnerische Grenzgebirge entfaltet seine schonste u. reichste Flora zrvischen halbemJuli u. halbem August; es muss daher dessen Besuch besonders in dieser Zeit empfohlen werden. Kleinere Bergtouren in Unterkarnten konnen noch bis spat im Oktober u. oft gerade in dieser Zeit bei ganz vorziiglicher Reinheit der Luft ausgefiihrt werden. Man badet ja in giinstigen Herbsten noch bis Oktober im Wiirthersee. 2. Ausriistung. 1) Pass. Pass oder Passkarte mitzunehmen ist unter allen Umstanden rathlich, obschon man weder beim Eintritte nach Oester- reich noch im Lande selbst danach befragt wird. 2) Geld. In Karnten gilt die osterreichische Wahrung (O. W.), nach vvelcher 45 Gulden Silber auf ein Miinzpfund gerechnet werden; 1 Fl. = 100 Neukreuzer (Nkr.). Die im Verkehr verbreiteten Gulden sind jedoch Papiergulden (Bankvaluta, B.-V,), u. zwar Staats- u. Bank- noten, gegen die Silber tveniger oder mehr Agio hat. Man thut daher gut, entweder ehe man nach Karnten resp. Oesterreich reist, oder auch erst in Klagenfurt oder Villach (Klagenfurt: štet/ermarkische Escomptebank u. Menner Nagel am Hauptplatz, oder bei Joseph Suppan in der Wienergasse nachst dem Gasthof zum Kaiser von Oesterreich ; in V i 11 a c h bei /. Plessnitzer oder bei allen grosseren Geschaftsleuten) sich mit osterreichischem Papiergeld und namentlieh auch mit Silberscheidemiinze zu versehen, da man bei in Silber ge- leisteten kleineren Zahlungen riskiren wiirde, des Agios verlustig zu gehen. Preussische Kassenscheine u. englische Pfundnoten werden iibrigens von allen Wechslern gern genommen; ja man bringt die- selben oft 1 % hoher als effectives Silber an. Als Scheidemimzen kursiren Silberstiicke a 10 u. 20 Neukreuzer, Kupferstiicke a 4, 1 u. *) Dieselben sinil unter Anweiulung auf Kiirnten zum grčssten Theil aus >,Amthor’s Tirolerfuhrer" entnommen. Praktisclie IVinke fiir Keiseude in Kiirnten. i / i Neukreuzer. Namentlich bei Wanderungen auf Alpen versehe man sieh stets mit kleiner Miinze, da die Senner beinahe nie im Stande sind, auf Guldenscheine herauszugeben. 3) Literarisches. Die Literatur iiber Karaten ist gerade nicht arm zu nennen. Wir envahnen: C. F. Hohenauer , „Das Moll- thal“; J. Wagner, „Ansichten aus Karaten 11 (mit Text von H. Her¬ mann) ; „Klagenfurt u. seine Umgebung 11 , ,,Das Lavantthal im Herzog- thum Karaten 11 , „Das Herzogthum Karaten geographisch u. historisch dargestellt 11 ; H. Hermann, ,.KIagenfurtwieeswaru. ist“; J.A. Schultes, „Glockner-Reise“; K. W. Mager, „Statistik u. Topographie des Her- zogthums Karaten 11 (1796); /. JVagner u. V. Hartmanu, „Fiihrer durch Karaten 11 nebst Reise- u. Gebirgskarte; A. v. Rauschenfels, ,,Bilder mit Staffage aus dem Karntner Oberlande 11 u. „Fremdenfiihrer durch das karntnerische Oberland 11 ; M. Fr. v. Jabornegg, ,,Karaten u. Klagenfurt, ein knrzer Fremdenfiihrer durch das Land u. seine Hauptstadt 11 ; Fr. Jager, „Das Kanalthal 11 ; Ed. Amthor, „TiroIerfiihrer“ u. „Alpenfreund“; Ad. Schaubach, „Die deutschen Alpen 1 '; J. Bali, „The Eastern Alps“; C. v. Sonklar, „Die Gebirgsgruppe der hohen Tauern 11 ; A. v. Ruthner, „Berg- u. Gletscherreisen 11 (Grossglockner- gruppe); C. Hofmanu u. J. Studi, „Wanderungen in der Glockner- gruppe 11 — u. andere namentlich in den reichhaltigen Publikationen des „deutschen u. osterreichischen Alpen-Vereines“ niedergelegte Arbei- ten. Historiker verweisen wir besonders auf die umfassende Ge- schichte von Karaten, von Baron G. Ankershofen u. H. Hermann ; — ein reicher Schatz fiirdieselben wie fiir Topogrophen etc. ist auch in den Publikationen des karntnerischen Geschichtsvereines , der seit dem Jahre 1812 bestehenden Zeitsehrift Carintia, fiir Na tur hi s t or ik er in den seit dem Jahre 1854 laufenden Jahrbiichern des karntneri- schen naturliistorischen Museums niedergelegt, wahrend iiber die verschiedenen Mundarten A. Lexers „karntnerisches Idioticon 11 Aufschluss gibt. — Auch auf dem Gebiete der schonen Kunste hat Karaten nicht Unerhebliches geleistet: Von Dichtern konnen wir nennen: aus alterer Zeit (13. Jahrh.) den Minnesiinger Zachdus v. Himmelberg ; aus der neueren Zeit Fercher v. Steinrvand, J. Ritter v. Gallenstein, Fr. Marx, S. M. Mager, E. Ritter v. Rauscher, P. Remi , V. Rizzi u. Ad. Ritter v. Tschabuschnigg; — von Bild- hauern: M. Nusspaumer, Hahns Gasser, Florian Grubler, J. Messner, Propst (Propstl) ; — von Malem: J. v. Fromiller (17. u. 18. Jahrh.), Geschichts- u. Genremaler; Markuš Pernhart , Berg- u. Gletschermaler (Glockner- u. zahlreiche andere treffliche Panoramen), August Prinzhofer u. Barih , Portraitmaler ; J. Willroider u. E. Ritter v. Moro, Landschaftsmaler ; L. v. Hueber, Blumen u. Still- leben-Maler ; Schaffer v. Leonhardhof Historienmaler, 4) Kar ten: Als grossere Reisekarte kann nur die osterreichische Generalstabskarte (13 Blatter a 50 kr. u. a 70 kr.) empfohlen werden. Neben ihr existiren als kleinere, die \on Pauling (urspriinglicli Praktische Winke fiir Reisende in Karnten. 9 fiir den Fiihrer durch Karnten von Hartmann u. Wagner gearbeitet,) Bayer u. Kožen. Fiir das Glocknergebiet speeiell dient die treffliche Hofmanu- Wiedemannsche Karte. 5) Sprache. Wer Karnten bereist, muss der deutschen Sprache machtig sein, da Kenntniss der franzosischen u. englischen in Gast- hbfen nur selten angetroffen wird. Aber auch Deutschen wird es oft schrver, die vielen Dialekttvorte namentiieh in den an Steyermark grenzenden Thalern zu verstehen, vviihrend man mit gutem Hoch- deutsch selten missverstanden wird. Im siidl. Karnten ist allerdings die slovenische Sprache vorherrschend, jedoch verstehen namentiieh die jiingeren Leute sehr gut deutsch, so dass es nur in den Gebirgs- thalern derKarawanken, wo man ofters bei grossern Bauern zusprechen muss, nieht mijglich sein diirfte, mit der deutschen Sprache auszu- kommen. Uebrigens wird in Karnten so schlecht slovenisch gesprochen, dass die bauerliche slovenische Bevolkerung oft ein reines Slovenisch gar nicht versteht u. lieber deutsch radebrieht. Um fiir alle Falle Unbequemlichkeiten zu verhiiten, theilen wir am Schluss unserer Einleitung ein kleines praktisches slovenisches Phrasen- verzeichniss mit. 6) Bekleidung u. Reiseutensilien. Fiir Reisende, die theils der Bequemlichkeit, theils der mangelnden physischen Krafte ■vvegen nur Thaltouren zu machen beabsichtigen, ist eine gewohnliche Reisebekleidung mit den herkommlichen Sehutzmitteln gegen kiihle Abende und im Gebirge haufig eintretenden Witterungswechsel hin- reichend. Wer zwar Gebirgstouren machen, sich jedoch den von Gletscheriibergangen und Besteigungen von Eisspitzen unzertrennlichen Miihen und Unbequemlichkeiten nicht aussetzen will, moge sich ausser der nothigen Leibeswasche, mit einer tuchenen, etwas wiirmeren Hose, einem bis an den Hals schliessbaren, mit herauf zu schlagendem Kragen versehenen, nicht zu kurzem Tuchrock mit vielen weiten Taschen zur Unterbringung von Reisehandbuch, Reisekarte, Cigarren-Etui, Notiz- buch, Feuerzeug, Fernrohr, Taschenbarometer, Compass u. s. w. (am besten einer achten Gebirgsjoppe mit hohem Kragen), einem weichen Filzhut, vveichen wollenen Striimpfen, einem Paar dicksohliger, mit starken Nageln beschlagener, bequemer (aber ja nicht zu weiter) Schuhe, die man schon einige Tage vor Beginn der Reise tragt, um sich daran zu gewohnen und sie auszutreten; einem dicktvollenen Plaid (jedem Ueberrocke vorzuziehen), einem mit eisernem Staehel versehenen guten Gehstock, in den sich allcnfalls ein Regenschirm hineingeben lasst, u. eine Feldflasche mit Trinkbecher zum Umhangen, versorgen. Geld- tasche oder Portemonnaie tragt man dabei am Besten an einem starken Seidenband um den Hals, da bei Bergtouren ein Verlieren oder Heraus- fallen leicht moglich ist. Als Reisetaschen sind die neuesten, von den Engliindern gebrauchten Reisetornister zu empfehlen, da sie am be- quemsten zu tragen sind u. fiir alles NothvvendigeRaum bieten : esfinden darin vier Hemden (zwei vvollene, zwei leinene), fiinf Paar Striimpfe, 10 Praktische IVinke fiir Keisende in Karnten. ein Paar leichte Stiefeletten, Hausschuhe, Taschentiicher u. a. kleine Utensilien, wie Scheere, Nahzeug, Kamm, Biirsten, Seife etc. Platz. Sehr bequem sind auch die melir in Tirol gebrauchliehen Schniirsacke (Schnerfer), besonders wenn man sie durch Ueberziehen mit sogen. amerikanischer Leinwand wasserdicht gemacht hat (in Miinchen u. Innsbruck zu 2 >/ 2 —3 Fl. zu haben). Damen, welche bei Berg- partien ihren Teint schonen tvollen, sind Glycerineinreibungen zu rathen. — Wanderer, deren Zweck grossere Gebirgs- u. Gletscher- passagen, Besteigung von Eisspitzen etc. ist, haben ausserdem nothig: 1) tiichtigeBergschuhe. Man lasse sich dieselben vongeschabtem Rinds- oder Kuhleder, am Besten von Juchten verfertigen, u. sehe darauf, dass sie nicht zu knapp u. nicht zu weit seien u. am Fusse festsitzen, die Sohle muss flngerdick u. an ihrem ganzen Umfange mit breiten, gut gefassten Flugelnageln versehen sein, etwas iiber den Rand des Oberleders, namentlich vorn an der Spitze, vorragen u. keine Absatze haben; auch taugen elastische Ziige fiir solche Schuhe 'nicht, sondern sie miissen zum Schniiren oder Schnallen eingeriehtet sein. Sie werden nicht gewichst, sondern, so oft sie trocken geworden, mit Fett (besonders mit Thran) geschmiert. Von guten Bergschuhen hangt oft das W ohl u. Wehe ganzer Unternehmungen ab; — 2) feste, am besten halbtuchene Hosen, die man am Knochel iiber den heraufragenden Ledertheil des Schuhes beliebig enger oder weiter machen kann, damit man nothigenfalls gegen Nasse geschiitzt ist, oder beim Steigen die unten frei hangende Hose nicht von den Spitzen der Fusseisengefasst wird ; besser noch Gamaschen, welche das Anliegen der Hose am Bein hindern u. beim Begehen von Schneefeldern u. Gerolle das Eindringen von Schnee oder kleinen Steinen in die Schuhe vermeiden ; — 3) h an d sch u h 1 e d e r n e Striimpfe, die man ent- weder unter den gewohnlichen oder auch ohne letztere tragt, indem darin der Fuss einen ungemein sanften Tritt hat und selten Blasen bekommt; — 4) einen Bergstock. Derselbe soli vvenigstens so hoch als die Person sein, die ihn benutzt, aus festem zahen Holz (Hasel- nuss, Weissbuchen, Wachholder) bestehen u. unten mit einem zweiZoll langen, starken Eisenstachel versehen sein ; — 5) Fusseisen. Zu Touren iiber Eis eignen sich am Besten die landesiiblichen Gliedeisen mit sechs Zacken; die von Fremden aus dem Flachlande mitge- braehten, vielfach gekiinstelten Fusseisen taugen in derRegel nichts ; — 6) Flanellhemden, am besten mit iiberfallendem Kragen von dem- selben Stoti. Dieselben wirken wohlthatig auf den Korper, indem sie den Schwoiss einsaugen u. bei dem in den Ilochgebirgen oft so plotzlich eintretenden Temperaturtveehsel vor Erkaltung schiitzen ; ein Paar geniigt fiir eine mehnvochentliche Tour vollstandig, indem man das Hemd nicht zu waschen, sondern bloss an der Sonne oder am Feuer zu trockneu braucht; — 7) dicke Handschuhe, wegen der oft sehr empfindlichen Kalte bei Hochgebirgstouren; — 8) Raueh- g 1 a s e r (London smokes) als Schutzmittel fiir die Augen bei Gletscher- Praktisclie IVinke fiir Eeisende in Karaten. 11 fahrten, um schmerzhafte Augenentziindungen u. selbst Erblindung zu verhiiten, tvogegen die blauen oder griinen Seidenschleier als Athem erschwerend zu missrathen sind. Brillentrager konnen im Nothfalle die gewohnlichen Brillen iiber einer Iierzenflamme anrauchen; — 9) ein weisses Taschentueh. Bei langeren Touren iiber Schnee u. Eis bindet man es mm Schutze der Haut iiber Ohren u. Hals; — 10) etrvas Schiesspulver oder G ly cer in. Das Schtvarzen des Gesichtes mit einem Brei von in Sehnee aufgelostem Schiesspulver ist das beste Praservativ gegen den auf weiten Schneeflachen nur zu oft u. schmerzbaft eintretenden Sonnenbrand ; doch gilt auch Einreibung mit Glycerin oder iiberhaupt mit einem weichen ungesalzenen Fett als ein geniigend schiitzendes Mittel, vvelches ausserdem noch den Vorzug grosserer Reinlichkeit bat. Ein Platzchen in der Tasche eines j eden Reisenden moge ferner eiu Behaltniss mit Medicamenten finden, deren Qualitat natiirlich ganz von der Natur des Reisenden abhangt. Hoffmann’sche Tropfen gegen Magen-Indispositionen, Schwarzkirschen-Wasser gegen Athem- beschvverden u. plotzliches Herzklopfen, Dower’sche Pulver oder ein- facbe Opium-Tinktur (einige Tropfen auf Zucker zu nehmen) gegen Kolik u. Diarrhoe, Rhabarber-Pulver mit doppelkohlensaurem Natron gegen Verstopfung, lezteres allein auch gegen das so lastige Sod- brennen ; Collodium gegen Risse, Hautabschiirfungeu u. Brandwunden; Glycerinol als Heilmittel bei Wundwerden etc. Auch Arnica-Tinktur, Heftpflaster sollten nie fehlen. Gleichfalls ist zu rathen, ein Stiick Stearin- oder Wachskerze, Stahl, Stein, Schvvamm, eine Biichse mit Streichholzchen, ein festes Brodmesser mit Pfropfenzieher, einige Loth Thee, Kaffee oder Gewiirz-ChocoIade u. etwas Zucker bei sich zu haben — leztere deswegen, um das Mittel in der Hand zu haben, iiberall wo man nur heisses Wasser (also fast in jeder Sennhiitte) erhalten kann, sich ein angenehmes Getrank bereiten zu konnen. Jedenfalls ist auch kalter Thee oder Kaffee, die man am Besten in der Feldflasche mit sich fiihrt, ein weit energischeres Mittel gegen den grimmigsten Feind des Alpensteigens, gegen den Durst, u. dabei beim Bergsteigenweit ermunternder als die trage machenden Spirituosen. Das probateste Mittel gegen Durst ist und bleibt freilich, unterivegs nie zu trinken, statt dessen zur Befeuchtung ein Stiick Butterbrod zu esson, wie denn iiberhaupt eine ausgehohlte, in der letzten Alpen- hiitte mit frischer Butter gefiillte Semmel, oder besser noch Brodschnitte (auch S p e c k) nebst harten Eiern, Fleisch- extrakt das empfehlenswertheste Nahrungsmittel fiir Bergtouren ist. 3. Transportmittel. 1) Die Eisenbahn. Die ztvei bis jetzt in Karnten im Betrieb befindlichen Eisenbahnen sind: a) die Linie Marburg (Steyermark)- 12 Praktische lVinke fiir Reisende in Kiirnten. Franzerisfeste (Tirol), auf karntnerischem Boden von LInterdrauburg bis an dieTirolergrenze hinter Oberdrauburg-, sie verbindet die Haupt- linie Wien-Triest der Siidbahn mit der Brennerbahn. b) Die Kron- prinz-Rudolfsbahn: St. Valentin, resp. Leoben (Oberosterreich u. Steyermark), Villach-Laibach (Krain), auf karntnerischem Boden von ober Friesach bis Tarvis ; sie verbindet die Elisabethwestbahn mit der Siidbahn. Die Waggons 1. u. 2. Classe auf diesen Bahnen sind bequem; aueh die 3. Classe reicht fiir kiirzere Touren aus, doch ist diese besonders an Sonn- u. Feiertagen oder Wochenmarkten wegen der sehr oft gemischten Gesellsehaft u. der von ihr ausgehenden zweifelhaften Wohlgeriiche nicht besonders zu empfehlen, es sei denn, dass man sieh in ein Coupe fiir Nichtraucher begebe. Die Fahrpreise sind im Verhaltnisse zu andern Bahnen hoch. 2) Die Post. Die Post w a g e n (Eilvvagen leichterer Art), welche z. B. taglich zwisehen Dnterdrauburg — Wolfsberg — Judenburg, Tarvis — Gorz, Thorl — Oberdrauburg, u. im Sommer taglich, im Winter aber u bchentlich dreiMal zwischen Spital u. Salzburg verkehren, bieten fiir Reisende ein sehr angenehmes Beforderungsmittel. Sie fahren Tag u. Nacht meist unter Leitung eines Conducteurs. Man hat, wo nicht beschrankte Personenaufnahme ist, Haupt- u. Beiwagen. Die ersteren sind bequem eingerichtet; ist man aber, bei grosserem Zu- drange, der iibrigens selten ist, angewiesen in einem Beitvagen Platz zu nehmen, so wird man, vorziiglich bei kaltem u. regnerischem Wetter, oft wenig Freude erleben. Man suehe daher rechtzeitig einen Platz im Haupt\vagen zu erhalten. Separat-, sogen. Extraposten sind fiir einzelne Personen theuer ; gesellen sich jedoch fiir eine Fahrt vier Personen zusammen, so fahrt jede einzelne billiger als mit ge- wohnlicher Post. Extraposten bieten sehr viel Bequemlichkeit, u. man kann dieselben an allen Poststationen erhalten; hingegen werden in Karnten einšpannige Extraposten beinahe immer verweigert, da zur Beschaffung der letzteren die Postmeister nur dann verpflichtet sind, wenn Wagen u. Pferde bereit stehen. 3) Stellwagen. Es gibt davon in Karnten zwei Sorten, die gewohnlichen u. die sogen. Poststellwiigen. Die ersteren, wahre Marterwerkzeuge fiir das reisende Publikum, fahren mit beliebiger Schnelligkeit u. halten, wo sie gerade wollen ; man ist in dieser Be- ziehung der reine Sklave des Kutschers; man muss halten, Mittag- u. Abendessen nehmen, wo er will, iiberdies muss man sich soviel Ein- u. Nachschub von Personen gefallen lassen, als ihmbeliebt, u. schliesslich noch seine Dankbarkeit fiir die bei driickender dumpfer Schiviile in solchen Fahrzeugen verlebten, oft peinlichen Stunden durch ein kleines Honorar ersichtlich machen. Solehe Marterinstrumente bestehen noch an verschiedenen Orten im Lande. Besser sind noch die Poststellwagen, obwohl auch hier hineingepfropft wird, was Platz hat; sie fahren jedoch sehneller u. punktlicher u. sind auch sonst bequemer eingerichtet. Solehe verkehren z. B. zwischen Volkermarkt u. Wolfsberg. Praktisclie Winke fiir Keiseude in Karnten. 13 4) Lohnkutscher. Diese sind fast an allen Orten zu haben r nur auf dem Lande schwer \vahrend der Erntezeit. Auch ist man hier wie in den Stadten vor Uebervortheilung nicht sicher, daher man vorher iiber den Preis der Fuhre mit oder ohne Verpflegung der Pferde u. des Kutschers, mit oder ohne Einrechnung der Mauth- gebiihren ins Reine kommen muss. In Klagenfurt gibt es auch Fiaker; ebenso verkehren in Klagenfurt u. theihveise auch in Villach zwischen dem Bahnhofe u. den einzelnen Gasthofen Omnibusse, vier- u. zweisitzige Wagen. 5) Boo te. Die Seen in Karnten werden, mit Ausnahme des Worthersees, nur mit kleinen Booten befahren. Auf dem Worthersee verkehrt auch ein kleiner Dampfer. b) Saum- u. Reitpferde, Tragsessel. Mit diesem Trans- portmittel ist es in Karnten sehr schlecht bestellt. Erstere sind eine Seltenheit (fast nur in Heiligenblut u. Bleiberg gibt es deren). Eigent- liche Tragsessel existiren wol gar nicht. 4. Fiihrer. Riicksichtlich der Fiihrer ist in Karnten, mit Ausnahme von Heiligenblut u. etwa Bleiberg u. Raibl, nicht viel Vorsorge getroffen. Es bringen dies die Verhaltnisse mit sich. Karnten wird, seit es im Besitze von Eisenbahnen gelangt ist, wol bereist, allein seine prachtvollen Hochgebirge sind noch viel zu wenig dem reisenden Publikum erschlossen, u. obgleich die Gruppe des Grossglockners, des Ankogels u. der Hochalpenspitze, sowie die herrlichen Siidalpen, weder den Schweizer-, noch Tirolergebirgen nachstehen, so ist doch noch nicht jener Zufluss von Hochgebirgsreisenden eingetreten, der es wiinschens- \verth erscheinen liesse, iiberall Fiihrerinstitute aufdieDauer zugriinden. Man kann den ivenigen Fiihrern in den karntnerischen Hochthalern auch nicht verargen, dass sie nicht stets dem Fremden zur Verfiigung stehen; es ware doch von diesen Leuten, deren Hauptenverb Acker- bau u. Viehzucht ist, zu viel verlangt, wenn sie an Orten, wo manche Woche 2—3, manche Woche aber gar keine Fremden passiren, tage- lang warten u. unterdessen ihre Arbeit versaumen sollten. Was nun die Eigenschaften der Fiihrer in Karnten im Allgemeinen betrifft, so sind die meisten derselben wol kraftige und gute Steiger, meistens gutmiithig u. nicht aufPrellerei bedacht, allein es fehlt ihnen in der Regel jene grbssere Begabung, jene Fahigkeit, dem Fremden durch Aufschlusse iiber Ortsverhaltnisse, Namen von Bergspitzen, Gletscher u. Uebergange, sowie durch vollstandige Kenntniss ihres Wirkungs- terrains u. aller nothwendigen Vorschriften, Regeln u. Gerathschaften beizustehen, u. ihrem Stande Ansehen u. Geltung zu verschaffen ; es fehlt ihnen mit einem Worte jene Routine, die z. B. die Fiihrer des Berner Oberlandes so auszeichnet u. ihnen das Bewusstsein der Unent- behrlichkeit verleiht. Die Fiihrer in Karnten sind meistens, besonders 14 I• r 3 kti-ciie IVinke fiir Keisende in Karaten. bei gefahrlichen Touren, nur als Begleiter u. Trager zu vertvenden. Eine ehrenwerthe Ausnahme hiervon machen, wie schon erwahnt, die Fiihrer in der Glocknergruppe n. allerdings einige tvenige, welche sich zerstreut im Lande befinden, deren am betreffenden Orte auch gedacht werden wird. Als Norm fiir Fiihrerpreise (wo nicht nacli der karntnerischen Bergfiihrerordnung eigene Taxen bestehen) moge im Durchschnitt, mit Ausnahme schwieriger Touren 2 Fl. mitVerpflegung bis hochstens 3F1. ohne Verpflegung fiir jeden Tag derTourdauer angenommen werden. Dann u. wann kommt man auch billiger an. Man braueht auch nicht iiberall einen sogenannten Fiihrer; der erste beste Bube leistet bei ungefahrlichen Gangen oft die gleichen Dienste. Derlei Fiihrer u. Trager sind iibrigens auch an Sonn- u. Feiertagen, an solchen oft noch leichter als an Wochentagen zu haben. 5. Gasthauser. In grbsseren Orten, wie Klagenfurt u. Villach, hat man die Wahl zrvisehen Gasthofen u. sogen. Einkehrwirthshausern. Table d’hote wird nirgends gespeist. In den kleineren Landstadten, auf dem Lande iiber- haupt, trifft man nur Einkehrgasthauser, \velche aber in vielen Fallen sehr gut, ja oft besser als die Gasthofe der Stadte sind, mindestens was Reinlichkeit, Aufmerksamkeit und guten Willen gegen Fremde anbe- langt. Im siidl. Theile Unterkarntens steht es mit Wirthshausern am allerschlechtesten, da man in slovenischen Dorfern oft nicht einmal einen Trunk Wein oder Bier, geschweige eine Kiiche findet. In der Regel muss man auf dem Lande an Woehentagen auf Fleischspeisen verzichten, ausgenommen Gefliigel, welches iiberall zu haben ist, u. sich mit einfacher Kost (Eier, Mehlspeisen, Milch etc.) begniigen. Auch ist an Orten, wo kein Gasthaus vorhanden, im Nothfalle die Geist- liclikeit nicht ungastfreundlich. Specielle Winke fiir Fussreisende im Allgemeinen umi fiir Gletscherwanderer insbesoudere. So lange es auf guten Thalwegen einhergeht, hat auch der aus der Ebene kommende Reisende bei seinen Gangen im Gebirge eine weitere Schwierigkeit nicht. Mit einem Bischen Ausdauer ist Alles gethan. Anders, wenn das eigentliche Bergsteigen beginnt: da ist Starke allein nicht ausreiehend, dazu gehort Elastizitat des Gliederbaues, eine gute Brust u. vor allem Liebe zur Sache ! Denn wenn irgendwo, gilt hier das Sprichwort: „Lust und Lieb’ zu einem Ding, macht alle Miih’ undArbeit gering. “ Um aber auch fiir das anhaltende Bergsteigen nothwendige Gewandtheit zu erlangcn, muss man sich anfangs von Praktisclie IVinke fiir Beisende in Eiirnten. 15 Geiibteren schulen u. drillen lassen; ja selbst anscheinend kleinliche Regeln, z. B. bei der Haltung des Bergstockes, der nur solchen niitzt, der damit umzugehen versteht, befolgen, um einen wahren Genuss bei Gebirgspartien zu haben. Uebung u. nur Uebung macht hier den Meister! Was die Lebens w eis e u. s. w. bei Gebirgswanderungen betrifft, so sind die friihesten Morgenstunden bis 10 1 u. 11 Uhr Vormittags zur Reise zu verwenden; grossere u. schwierigere Touren werden nur des Morgens, oft schon von 1 Uhr in der Nacht ab unter- nommen. Die Zeit von 11 Uhr Vormittags bis 4*/j u - 5 Uhr Nacli- mittags gehort theils dem Mittagstisch, den man aber aueh ofters u. manchmal besser in einen blossen Kaffetiseh verwandelt, theils der Erholung. Von 5 bis 8 Uhr Abends kann man allenfalls noeh bis zur Nachtstation ivandern, wo man sich dann ein mogliclist consistentes Abendbrod annektirt. Ist man stark ermiidet, so vvascht man sich Waden u. Fiisse mit kaltem Branntwein (auch das beste Mittel gegen Hlihneraugen, die man sich auf diese Art vollig vveglauft); warme Fussbader sind zu vermeiden, weil sie die Haut weich machen, so dass sie weniger Widerstand leistet. Jedenfalls legt man sich aber friihzeitig auf das Ohr, um sich des anderen Morgens gestarkt zum Marsche anschicken zu konnen. Ein warmes Friihstiick, Milch, Kaffee, Thee wirkt sehr wohlthatig u. schiitzt vor Schwache und Ermattung. Als Proviant fiir untenvegs, der nie fehlen solite, wahlt man am besten Butterbrod, Speck, auch wol ungesalzenes Fleisch, Fleischextrakt; als Getrank fiillt man sich kalten Thee oder Kaffee in seine Feldflasche. Hat man iiber einen Trager zu disponiren, so kann man sich auch mit Wein versehen, er erfrischt u. starkt, ohne zu berauschen. Wer an den Genuss des Branntweins gewijhnt ist, besorgt sich auch wol noch etwas Cognac oder Kirschgeist, doch ist es nie gut, zu viel davon zu geniessen; nur in so fern sind Spirituosen tvirklich zu empfehlen, als sie das kalteste u. kohlensaUreloseste Wasser trinkbar u. unschadlich machen. Schnee u. Firneis nehme man, selbst vom brennenden Durste gequa.lt , nie zu sich; Heiserkeit u. Kolik sind fast unaus- bleibliche Folgen. Ebenso hiite man sich vor dem triiben Gletscher- wasser. Vor allem merke man aber als Hauptregel: man nehme in nicht zu langen Pausen immer etwas zu sich, selbst wenn kein Appetit vorlianden ist, damit verhiitet man Ermattung. Gletscherwanderer, denen bei dem in Karaten schlecht organisirten Fiihrenvesen, grosse Vorsicht nicht oft genug eingescharft werden kann, mogen ausser Obigem noch folgende Regeln recht angelegentlich beriicksichtigen: 1) Ein Reisender gehe nie mit einein Fiihrer, da daraus die grossten Verlegenheiten entstehen konnen, sondern nehme deren zwei, tvahrend fiir zwei Reisende unter Umstanden ein Fiihrer geniigt, zwei aber angenehm sind; — 2) man achte auf das Wetter. Sind vor dem Aufbruche die Bergspitzen bereits umwolkt, ist die Atmosphare aussergeivohnlich warm, machen sich einzelne Striche des Siidtvindes fiihlbar, oder sind selbst sichere Anzeichen eines nahe 16 Praktische Winke fiir Reisende in Karnten. bevorstehenden Regenwetters da, so verschiebe man die Partie und opfere nicht einem lacherlichen Ehrgeize seine Gesundheit. Wenn sich die hoheren Bergregionen einmal in ihren Wolken- u. Nebel- sehleier gehiillt haben, wenn feinkorniger Schnee oder Eisnadeln u. rasende schneMende Winde, bis aufs Mark erkaltend, ihr unbandiges Spiel zu treiben beginnen, u. die in dichtesten Nebel gehiillten Eis- flachen in diisterer Monotonie u. tauschender gegenseitiger Aehnlichkeit ein sich Orientiren unmoglich machen, dann sinkt oft auch dem Be- herzten der Muth, die natiirlich aufgeregten u. durch stundenlanges Herumirren angespannten Krafte schwinden, u. die bei schonem Wetter in reinster herrlichster Pracht sehimmernde Eisvvelt wird nur zu leicht zum Verhangniss fiir den Wanderer; — 3) man sorge fiir g ute Stričke, Sie sind ein ivesentliches Erforderniss zu einer liingeren Gletschertour u., abgesehen von ortskundigen Fiihrern, so recht eigent- lich die Faden, an denen das Leben des Wanderers hangt. Man priife dieselben sorgfaltig vor dem Ausmarsche, sehe insbesondere auf gehorige Lange, Dicke u. gute Qualitat. Fiir drei Personen reicht eine Lange von 5 bis 6 Klafter aus. Neulinge in Gletschertouren thun gut, sich sofort beim Betreten des Gletschers anbinden zu lassen. Routinirte Hochtouristen thun das nur dann, wenn die Gletscherkliifte sehr breit ■ oder verschneit sind. Das Firnfeld aber solite weder der eine noch der andere unangeseilt betreten. Das Seil, welches die versehiedenen Gletscherwanderer untereinander verbindet, ist stets stramm zu halten, j damit dadurch etvvaiges Einbrechen gefahrlos voriibergehe; — 4) a n Eiswanden, \voStufen gehauen werden miissen, o d e r w o | auch dieFusseisen zurAnwendung kounmen, lasse man die Fiihrer stets voraus, damit man von ih n en im Falle | eines Sturzes gehalten werden konne. Auf schmalen Eis- j kammen schicke man nur den ersten Fiihrer am Stričke vorweg u. folge dann, vorn u. riickwarts am Stričke gehalten, nac , Manchmal sind diese Firngrate von Wind- oder Schneebretern, d. von iiber- i hangendenSchneelagern, bedeckt, was von unten aus leicht zu erkennen j ist; es geht dann am Seile ein Fiihrer vor, um die Festigkeit dieser % schivebenden Brlicken zu untersuchen, u. man verkleinert die Gefahr J dadurch, dass man die Abstande zwischen zwei Personen so gross als moglich nimmt, oder beide Fiihrer zuerst bis an eine sichere Stelle j vorangehen lasst u. dann nachfolgt; — 5) beim Ab wartssteige n j gehe man voraus u. lasse sich von den Fiihrern am Seile halten. Das Abrutschen, sogen. Abfahren iiber geneigte Eis- j flachen kann nur von geiibten Bergsteigern versucht, iiberdies nie * recht empfohlen werden, da eine solche Rutschpartie oft eine unan- j genehme Schnelligkeit annimmt u. zu sehr unliebsamen Purzelbaumen ; ] wenn nicht zu viel Schlimmerem Veranlassung werden kann. — 6) Was die E r s t e i gu n g von Eisspitzen betrifft, so versuche sie J derjenige nicht, welcher nicht iiber ausreichende Korperkrafte, Zahigkeit, * Unempfindlichkeit gegen Witterungseinfliisse u. vollkommeneSchivindel- Praktische IVinke fiir Reisende iti Ktirnten. 17 freiheit zu gebieten hat. Abgesehen davon, dass man durch momen- tanes Ermatten, Uebelbefinden u. s. w. sich u. die Ftihrer in bedenk- liche Lage versetzen kann, so hat man, tvenn die Besteigung mit Aufopferung aller geistigen u. physischen Krafte wirklich gelungen ist, gewiss nicht jenen Genuss, dessen die oft ausserordentlichen An- strengungen wiirdig waren. Wird derselbe doch durch Unwohlsein in Folge des verminderten Luftdruckes u. durch die grosse Kraft- anstrengung selbst den besten Bergsteigern gar oft genug in et\vas verbittert. Manth. Unverdachtige Reisende werden von osterreichischen Mauthbeamten iiusserst human behandelt. Giinzlich verboten ist die Einbringung von Spielkarten, Kalendern u. versiegeltenBriefen. Gebrauchte Gegenstande sind frei. Von Tabak hat man zwei Loth, von Cigarren 10 Stiick frei; man kann von beiden jedoch bis zu 5 Pfund mit sich fiihren, muss dann aber das Pfund Tabak mit etwa 3 FI., desgl. die Cigarren per Ilundert um 3 Fl. versteuern. Uebrigens trifft man in Oesterreich wol kaum schlechtere Cigarren als im deutschen Reiche, u. kann man zum Preise von 6 bis 10 Neukreuzer per Stiick ganz annehmbare Sorten erhalten. (Cigarren u. Tabakspecialitaten bis zu den feinslen Sorten, acht u. Imitation sind zu finden in der Tabak-Trafik am ncuen Platz in Klagenfurt.) Reisekosten. Dieselben variiren natiirlich nach dem grosseren oder geringeren Comfort, den man beansprucht; je nachdem man viel fahrt, Trager u. Ftihrer nimmt, oder nicht. Im Allgemeinen 1’dsst sich jedoch an- nehmen, dass man in Karaten ohne bedeutenden Unterschied (Ober- karnten etwas theurer) in alien Gegenden ziemlich billig lebt, getviss um die Halfte billiger als in der Schtveiz u. den Savoyer-Alpen, rvo- gegeu man es freilich auch in Karaten iveniger bequem hat. Wer nicht besondere Anforderungen stellt oder Wiinsche beriick- sichtigt wissen will, denen man Riicksicht zu tragen nicht gewohnt ist, wer im Ganžen landesiiblich lebt, isst u. trinkt wie’s Brauch ist, kann (natiirlich ausschliesslich Fahrkosten) mit 2 bis 3F1., inklusive Fiihrerlbhne u. deren Verpflegung mit 4 l / 2 bis 6 Fl. taglich auskommen. In den grosseren Orten (Klagenfurt u. Villach) wird man dabei noch ein Drittel zusetzen miissen. Dass durch den namentlich seit Eroffnung der Pusterthaler-Bahn sich in immer starkerem Masse nach Karaten lenkenden Touristenzug die Preise allmahlich hoher gehen rverden, liegt auf der Hand. Doch ist immerhin vorauszusehen, dass Karaten so gut als Tirol u. Steyer- mark noch auf ziemlich lange Zeit ein im Allgemeinen billiges Reiseziel Amtlior-Jabornegg, Karntnerfuhrer. 2 18 Praktische Winke fiir Reisende in Karnten. bleiben, venn davon auch manche Gegend des Landes nach u. naeh eine unruhmliche Ausnahme maclien vird. Prellereien kommen vol nur selten v or. Trifift sich’s aber doch, dass man iibervortheilt zu verden befiirchten muss, so lasse man sich’s einfach nicht gefallen u. mache hiervon den Verfassern dieses Buches Mittheilung, die dann schon den nothigen Gebraucli davon machen werden. Slovenisehes Phrasenverzeiehniss (s. Seite 9). Das Slovenische ist hier in Schrift wiedevgegeben, vie es gesprochen wii'd. 1 = eden 2 = dwa 3 = tri 4 = sehtiri 5 = pet 6 = schest V* = P ol > 13 7 = sedem 8 = osem 9 = dewet 10 = deset 11 = ednajst 12 = dtvanajst tretjina, '/i = tschetert. 20 = dwajset 33 = trideset 100 — sto lte = pervi 2te = drugi 3te = tretji Wo geht der Weg nach? Eeehts, links, gerade. Langs des Baches. Ueber die Brucke. Auf den Berg. Berg auf, berg ab. Hinauf, hinab. Kann man iiber diese Hohe hin- iiber? Wie weit ist es bis zur nachsten Hiitte ? Wie weit ist es bis zum nachsten Bauernhause? Befindet sich auf dem Berge ein Hirte? Kann man liier ohne Gefahr hinab- steigen ? Geht durch den Graben ein Weg? Geht durch den Wald ein Weg? Wohin fiihrt dieser Fusssteig? Ist Wasser in der Nahe? Wie weit ist es nach? Kam pelje pot w (na)? Na leww, na desno, naravnost. Poleg potoka. Tschres most. Na vrh (hrib). Nahreber, nadol. Gori, doli. Ali se more priti tsches ta vrh (hrib) ? Kako daletsch je do blischne (penve) kotsche? Kako daletsch je do blischnega (pervega) kmeta? Ali je na tem hribu kak pastir? Ali se pride tukaj bres nevarnosti navsdol ? Ali pelja po tem jarku kaka pot? Ali pelja tsches ta gojsd kaka pot? Kam derschi ta stesa? Ali se dobi voda v ablischji? Kako daletsch je do? Prnktisclie Vinke fiir lieiseude in Kiirnten. 19 Stunde, Minute, Ura, minuta. Wo ist das Gasthaus? Kje je kertschma? Haben Sie etwas zn essen, zu Ali lmati kaj sa jesti, sa piti ? trinlten ? Ja, nein. lfleisek, Eier, Wurst, Butter, Brod, Salz, Wasser, Wein, Mileh, Kaflee, Zucker. Geben Sie mir! Lbffel, Messer, Gabel. Kann man hier iibernachten? Haben Sie ein Bett? Stroh, Heu. Was kostet es? VVecken Sie mick um 2, 3, 4 Uhr friih auf. Habt Ihr Nadel und Faden? Wollt Ihr mir nicht die Scliuhe einfetten (einschmieren) ? Ieli \viinsche einen Wegweiser. Auf, nach, bis. Icii danke. Guten Morgen, guten Tag. Guten Abend, gute Nacht. Lebt uokl! Da, ne. Meso, jajza, klobasa, surowo maslo, kruh, sol, woda, rvino, mleko, kavva, sladkor (zukar). Dajte mi! Schlico, noseh, wilize. Ali se more pri was pronotschiti ? Ali imate kako posteljo? Slama, seno. Koliko welja? Sbudite me ob dtveh, treh, schtirih sjutraj. Imate sehiivanko ni nit? Ali mi boste namasali schkornje? Kakega kaschipota bi rad. Na, w, do. Sahtvalim, hwala. Dobro jutro, dober dan. Dober wetscher, lahko notsch. Sretsehno 1 s Bogam 1 Erste Abtlieilimg. Unterkarnten. I. Unterdrauburg — Klagenfurt — Villach. II. Friesach — Villach. I. Unterdrauburg — Klagenfurt Villach. Eisenbahn (ein Th.eil der Karntnerbahn, die den BahncompIex Marburg — Unterdrauburg — Villach umfasst; Anschluss in Klagenfurt u. Villach an die Kronprinz-Rudolphsbahn, in Villach an die Pusterthaler Balin): taglich mehrere Ziige. Stationen: Unterdrauburg, 1.1., Pravali, I. 2., Bleiburg , I. 5., Kiihnsdorf, I. 4., Grafenstein, Klagenfurt, 1. 5., Krumpendorf, Maria Worth, Velden, 1. 6., Foderlach, Villach, I. 7. Die von Marburg nach Villach fiihrende Kiirntnerbahn (s. dazu Eintrittslinie A. 1. c.) erreicht bei Station Unterdrau¬ burg, 1065' (I. 1.; von hier am Besten die prachtige Parthie ins Lavantthal, I. 1., zu machen), nach Ueberschreiten der Briicke iiber die Miss, welche hier die Grenze zwischen Steyer- mark u. Karnten bildet, karntnerischen Boden (Bahnhof Unter¬ drauburg liegt noch in Steyermark, Markt Unterdrauburg, 10 Min. davon entfernt, schon in Karnten). Wahrend von Marburg bis hierher die Bahn ohne lhngere Unterbrechung fast hart am Drauufer gelaufen war, entfernt sie sich von der Missbrucke an von demselben u. wendet sich gegen S. in das Missthal. Das weite Thal der von Steyermark kommen- den MisSling (1.) gewahrt sehdne Einblieke auf die hochgelegenen Kirchen St. Peter u. St. Johann u. im Hintergrunde auf Schloss Gradišek, welches die Lage der nur 2 Stunden entfernten Stadt Windischgriitz bezeichnet (A. 2. c.). In dem nun folgenden tiefen Engthale iiberschreitet man zwei Mal auf schbnen Gitter- briicken die rauschende Miss, so wie die Strasse nach Pravali, um bald in eine iiberraschende Thahveitung einzutreten, wo Schloss Gamsenegg (I. 2.), der an der Bahn liegende Markt Guttenstein (I. 2.j, Schloss u. Stahlhammer Streiteben (I. 2.), die St. Barbaraidrche u. der I Irsulaberg, 5213' (I. 2.), unsere Blicke mit Interesse fesseln. In der nachsten Station Pravali, 1314' (I. 2.), grosses Eisenwerk (I. 2.). Von da zieht die Bahn an einer steilen Berg- lehne des Missthales ziemlich bergan, genussreiche Anblicke auf den gewaltigen Bergzug derPetzen, 6678' (I. 3.), bietend. Oberhalb des kleinen Uorfchens Pollan, wo die Strasse durch 24 1. Uebersicht. UnterdrauTburg—Tillacli. Die Eisenbahn. das Missthal aufwarts nach Schvarzenbcicli (I. 3.) zieht, werden in einem kleinen Seitengraben u. an einer oden Bergfliiehe der Kleine u. Grosse Hombergtunnel durchfahren, nach -welch letzterem sich das schčine Jaunthal mit der Alpe Petzen Offnet u. in wenigen Min. Station Bleiburg, 1503' (I. 3.), er- reicht ist, wo der Anblick des entfernten Schlosses u. der Stadt Bleiburg (I. 3.), r., der Karamanken bis in die Villacher Gegend, L, der sanft gerundeten Kor- u. Saualpe, r., (im La- vanttkal I. 1.), u. des mit Scklossern u. Kirchen reich ge- schmiickten Thales ein \virklich reizender genannt werden muss. Unter merklichem Gefiille u. fortwahrendem Anblick der Kalkalpen, 1., erreicht man nach Durcheilung des grossen Dobrovarvaldes die belebte Station Kiihnsdorf, 1368' (I. 4.), Knotenpunkt fiir die Routen iiber Kappel nacli Vellacli (Sulz- bacher Alpen, I. 4. A.), u. iiber VOlkermarkt nach St. A n dr a (I. 4. B.J, mit schonem Blick, L, auf die bis spat im Hochsommer beschneiten Steiner (Sulzbacher) Alpen, iiber 8000'. Die Bahnlinie tritt nun wieder in das offenere Thal der Drau. Am 1. Flussufer, also r., zeigen sich die Stadt Volke r- markt (I. 4. B.), das alterthiimliche Neidenstein, das sogen. „Schwarze Schloss" (I. 4. B.), dann Schloss Hohenbergen, u. die stattliche Propstei Teinach mit hohem Spitzthurm, siidl., 1., hoch auf einem waldigen, iiber dem malerischen Klopeinersee (1 St. von Kiihnsdorf, I. 4.) sich erkebenden Berggipfel St. Geor¬ geu, Stein u. im Hintergrunde St. Leonhard in der Abtei am Abhange der Alpe Obir (I. 4.), 6751', die sich von hier aus mit nackten, zerrissenen Wiinden steil erhebt u. uns den wilden TVildensteinergraben mit seinem Wasserfall als einen der kiirzesten Aufstiegspunkte prasentirt. Im Anblicke des osti. Absturzes des tertiaren Mittelgebirges „ Skarbin" u. der Pfarrkirche Mocli- ling iibersetzt man auf einer ansehnlichen Gitterbriicke den Draufluss gerade an der Stelle, wo die Gurk in denselben miindet, u. gelangt am Pfarrdorf St. Peter voriiber zur Station Grafenstein, 1296', so benannt nach dem nahen, Fiirstlich Rosenberg’schen Schlosse u. ziemlich grossen Pfarrdorfe (zwei gute Wirthshauser) an der Gurk. Weiter fort erblickt man 1. im Einschnitte der Sattnitz (I. 5.) die Pfarre Mieger, spater die hochgelegene Propstei Gurnitz u. die zweithiirmige Wallfahrtskirche in Ebenthal, wiih- rend r. gegen N. die mit Ortschaften, Kirchen u. Schldssern iiber- siieten Niederungen u. das karntnerische Mittelgebirge mit dem Magdalensberg (I. 5.) zum steilen bewaldeten Berggehange, 1., angenehm contrastiren. Die Bahnlinie ist hier schnurgerade angelegt, man iibersetzt die Gitterbriicken iiber den Gurk- u. Glanfluss u. fiihrt dann in den stattlichen Balmhof von Klagen- Die Eisenbalin. Unterdranburg—Tillach. I. Uebersicht. 25 fnrt, 1302', der Hauptstadt des Landes, ein (gute Bahnhofs- restauration, Postamt am Bahnhofe, Fiaker, Omnibusse in die circa 8 Min., r., entfernte Stadt; Einmiindung der Kr o nprin z-Ru d olph- Zw e i gb ahn. Beschreibungder Stadt, der kleiliereil 11. gTOSSeren Ausfliige, I. 5., der Tour iiber den Loiblpass mit den Seiten- linien Barenthal, Bodeiithal, Zellerthal I. 5. A., u. der iiber Zollfeld nacli Glaildorf per Eisenbahn I. 5. B.). Von Klagenfurt aus durchschneidet die Bahn gleich nach Verlassen des Stationsplatzes die iiber die Karawanken (Loibl¬ pass) nach Laibach fiihrende Reichsstrasse (I. 5. A.); zur L. tritt iiber wohlbestellten Fluren u. den am niederen Berges- saume, 1., liegenden Ortschaften Slein u. Viktring (I. 5.) die fiir die Klagenfurter Gegend so bezeichnende Gebirgsgruppe des Stou (I. 5. A.), 7084', hinter dem langen Biicken des bewal- deten Smgerberges mit der, čisti., zersiigten Ortazha , dem \vestl. Weinasch u. der milder geformten Barenthaler Kotschna ins Auge, vviihrend sich zur B. nordwarts die Stadt, mit dem Vlrichsberge (I. 5.) u. der Saualpe zum Hintergrunde, zwischen Biiumen freundlich zeigt. Bald verdeckt jedoch der Viktringerberg die genannten Hčihen, wofiir sich mehr u. mehr der imposante Ab- sturz des Harlouz (I. 5. A.) bei Unterloibl, die nackte Kette der Koschutta u. der Matzenberg , tvelche friiher hinter dem Gebirgszuge der tertiaren Sattnitz verborgen lagen, iiber die tiefe Einsattlung bei Stein in ihrer ganzen Pracht hervortreten. Sind wir nun erst unter Schloss Freient/mrm, r., den Felsenein- schnitt durcheilend dem Schlosse Lorctto (I. 5.), 1., gegeniiber angelangt, so beginnt der schdnsteTheil derBahnlinieUnterdrau- burg-Villach seine Glanzpunkte zu entfalten. Die blau hin- spielenden Geiviisser des Wbrthersees (I. 5.), die Halbinsel mit dem aus dem Wasserspiegel emporstrebenden Maria Loretto, die Baumgruppen u. jenseits liegenden waldigen Berge, dariiber die kahlen Haupter der Karawanken, alles dies gibt ein reizendes Bild, an das sich wie wetteifernd andere driingen. Hart am Ge- stade des Sees biegt sich die Balin an der v. Rainerischen Mennig- fabrik,r., voriiber gegen Krumpenclorf u. ebenan dieser Wendung erbliekt man das ganze čisti. Seebecken bis zur Enge bei Maria Wdrth, mit diesem aber aueh den dreikčipfigen Mittagskofel (I. 6.) u. die Tillacher Alpe (I. 7.), riickwarts des ersteren die machtigen Felsengipfel des krainerischen Prisenik bei Kronau. Von Station Krum pendo rf, 1380' (Restauration ausserhalb des Bahnhofs iiber der Strasse), zieht die Bahn nur wenig vom See entfernt bald zwischen Wiesen, bald zwischen Wiildchen, durch tvelch letztere wir in einer breiten jenseits des Sees liegenden Bucht des Dčirfchens Reifnitz, dann der auf einem Felsen erbauten Magdalenenkapelle und noch hoher gelegenen Kirche St. Anna gewahr werden, an einem kleinen, demWorthersee vorliegenden 26 I. Debersicht. Unterdranburg—Villach. Die Eisenbahn. See voriiber, nach derStation Maria.Wbrth (Ortschaft Portscliacli), Bevor wir jedoch von Krumpendorf bis dahin die ganze Strecke passirt haben, sehen tvir schon am jenseitigen Gestade des sich hier einengenden Sees auf einer felsigen Erdzunge die bemoosten Mauern jenes uralten Kirchleins emporschauen, vvelches aus- erkoren wurde, der Eisenbahnstation den Namen Maria W5rth“ zu geben. Station Maria Worth, 1386', eigentlieh Port- schach (I. 5.), hat eine herrliche Lage, die auch zur Errichtung einer comfortablen Badeanstalt Veranlassung gab (Portschach selbst ist im Sommer iiberfiillt mit fremden Gasten). Obel' dem Orte die Ruine Leonstein mit sehr schonen Spaziergangen u. Aussichtspunkten. Von Portschach liiuft die Bahn bis zur nachsten Station Velden fast durchgehends am Ufer des Sees hin, bei der „Saag“ (Fabrik) vorbei, u. beginnt erst eine unbedeutende Strecke vor Velden am Bergeshange emporzusteigen, um mit dem Stations- platze Velden, 1446' (I. 6., im Sommer sehr belebter Badeort, schone Aussicht auf den Mittagskofel, der von hier bestiegen wird), tur immer die Wasserlandschaft zu verlassen, die Htihe von Lind (r. Sternberg) zu erreichen u. dann in das Gottesthal nach Station Filderlach, 1548' (I. 6.), abzusteigen. Unweit Foderlach, in der Nahe der Ortschaft Gottesthal, r., beschreibt der nun wieder erreichte Draufluss einen merkwiirdigen Bogen, so dass man in einem Zeitraum von wenigen Min. zwei Mal den Fluss auf schonen Gitterbrticken ubersetzt. Hier erblickt man, r., hoch iiber der Drau das umfangreiche Schloss JVernberg, u. bald darauf die hochinteressante Ruine Landskron, ein schiines Denkmal aus der alten Geschichte Kiirntens u. herrlich gelegen am westl. Ende des Ossiachersees , mit der Gorlitzenalpe zum Hintergrunde. Angesichts dieser beiden Schlbsser, u. nachdem wir noch einen ziemlich langen Bahneinschnitt durcheilt, gelangeh wir in die Gegend von Villach, in der wir bald bei gleichzeitiger Einmiindung der Kronprinz-Rudolphsbahn die schiine Halle des grossen Stationsplatzes Villach u. die Stadt selbst (I. 7.) erreichen, von der uns die Parthien nach Ober- u. Mittel- karnten, das Drautlial aufwarts nach Lienz (III.), ins Mollthal (III. 7.), ins Lieserthal (III. 8. A.), ins Gailthal (IV.), ins Kanalthal (V.), nach Friesacli (II.) oifen stehen. Unterdrauburg. 27 I. 1. I. 1. Unterdrauburg u. (las Lavantthal. (Zugleich Uebergang ins Gortschitzthal, II. 4., u. Influenzlinie auf die Eintrittsrouten Graz-Kčflach-Wies, A. 1. a., u. Bruck-Leoben- Judenburg, A. 1. b.) Postverbindung taglich in das Lavantthal uber Lavamund 1 2 ' 8 M., St. Paul 3 M., St. Andra 4 2 /g M., nacli Wolfsberg 5 3 / 8 M., u. von hier nach Judenburg zur Kronpriuz-Rudolphsbahn 7 5 ; 8 M., dalier ganze Strecke Drauburg-Judenburg 13 M. Fahrpreis: von der Bahnstation Unterdrauburg bis Wolfsberg 2 Fl. 69 Kr., bis Judenburg Stadt 6 Fl. 23 Kr., bis zum Bahnhofe 6 Fl. 50 Kr. Abfahrt von Drau- burg nach Judenburg taglich Mitt., Ankunlt in Wolfsberg 4 1 /- 2 Uhr Nachm. Abfahrt von Wolfsberg 7 Uhr Abends, Ankunlt in Judenburg 3 Uhr triih. Unbedingte Per- sonen-Aufnahme. Hauptwagen (Eilvvagen leic-hterer A rt) bequem. — Postboten - ta hrt (Bahnhof) nach der Stadt Windischgr&tz l 4 /s M., tžglich 11 Uhr Vorm. Preis pro Person 75 Kr. (Es ist jedoch nur tur 2—3 Personen Platz.) Unterdrauburg, 1121' (Post des Domanigo gut) grosserer Ort, 554 E., liegt am 1. Ufer der Drau u. ist vom am r. Drau- ufer noch auf steyermštrkischem Boden gelegenen Bahnhofe gleichen Namens etwa 10 Min. entfernt (iiber die Drau Holz- briicke). Von der norcih gelegenen Rui n e Drauburg, */ 4 St., schbner Thalanblick. Von Unterdrauburg Hauptparthie ins Lavantthal: Unter den Thalern Karntens nimmt das Lavantthal wegen seiner Naturschonheiten u. Fruchtbarkeit den ersten Rang ein, daher es auch mit Recht das Paradies des Landes genannt wird. Im NO. des Landes golegen, wird es von zwei von N. nach S. auslaufenden Zweigen des steyermarkisch-karntnerischen Grenzgehirges umschlossen, von denen der vvestl. den Namen Sau- alpe fiihrt u. bei 6560' seine hochste Erhebung findet, vahrend der osti., 6760' hohe, K oral p e genannt wird u. die Scheide zwischen Steyermark u. Karaten bildet. Die iiussersten Auslaufer der Saualpe gegen S. hangen durch die Grutsche mit dem sogen. Langenberg zusammcn, einem niederen Mittelgebirge, das, von W. nach 0. streichend, das Thal im S. abschliesst u. nur bei Lavamiind unterbrochen wird, \vo der Hauptfluss des Thales, die aus dem Lavantsee am Zirbitskogel in Steyermark entspringende Lavant, in den Draustrom, 1067', miindet. Wahrend das Lavantthal von Wolfsberg aufwarts ein pittoresker Gebirgsgrabenist, vvelcher sich nurhin u. ivieder thalmassig ervveitert, wird der Blick im unteren Lavantthal, namentlich von Wolfsberg abvvarts gesehen, durch ein erweitertes fruchtbares Thal, das seine Kulturen hoch auf die sanften Gehange der Alpen zieht, auf das Angenehmste iiberrascht Die Alpen, welche im oberen Lavantthale ibre machtigen Auslaufer eng i n einander senden, treten im unteren Lavantthale aus einander n. senken sich, dem Charakter der Gneis- formation entsprechend, mit ihren wellenformigen Anslaufern sanft in das flache Thal hinab. 28 I. 1. Unterdrauburg (Lavantthal). Lavaraund. Dem Auge begegnet bier nirgends das Kahle, Wilde der"Kalk- alpen, deren Gipfel nur vom fernen Siiden ins Thal hineinblicken; die langgedeknten Hohenziige der Kor- u. Saualpe sind, selbst iiber der Waldregion, bis zu den hochsten Gipfeln mit einer ununter- brochenen Pflanzendecke geschmiickt, daber auch allenthalben be- ■vveidet. Die Gehange selbst aber mit allen Auslaufern sind, sobald es die Hohenverhaltnisse nur irgend erlauben, bebaut, daber man bier den seltenen Anblick geniesst, dass von den hohen Bergriicken abwarts sicb der ergiebigste Feldbau, mit Wiesen, Obstgarten u. Waldungen abv.-echselnd, iiber die Niederungen des Thales aus- breitet, wo uberall theils in den woblbestellten Aeckern, theils in dem frischen Griin der Wiesen eine auffallende Ueppigkeit der Vegetation vorberrscht. Zudem vermebren zahllose Alpenbacbe u. Quellen, welche sammtlicb dem durch lieblicbe Auen dahinfliessen- den Lavantflusse zueilen, durch die Bewasserung der gesegneten Landschaft die Pracht der Natur. — Das Lavantthal beginnt beimsogen . Bachsrvirth oberhalb Reichen- fels im N., reicht hinab bis Lavamiincl am Zusammenflusse der Lavant u. Drau im S., u. hat~ eine Bevolkerung von ca. 40,000 Seelen, durchaus deutscher Mundart. Nacli seiner ortlichen Be- schaffenheit zerfallt dasselbe m das obere u. untere Lavantthal, welcbe beide durch den romantischen Trvimbergergraben (1 [ J% St. nordl. von Wolfsberg) geschieden sind. Durch dieLage dieser beiden, in ihrem Umfange sehr ungleichen Theile, werden auch die klima- tischen Verhaltnisse u. durch diese die sonstigenEigenthiimlichkeiten bestimmt. Wahrend namlich das obere Lavantthal gegen NW. geofthet u. daher allen rauhen Stiirmen jener AVeltgegelid bloss ge- stellt ist, wird die breite Ebene des unteren Thales durch die vor- geschobenen Auslaufer der beiden Alpenziige, die es nach O. u. W. begrenzen, im N. geschiitzt, u. geniesst ein bei weitem milderes Klima, daher auch stellenweise Weinbau (Wolfsberg, Schloss Thiirn) betrieben wird, vorziiglich bliiht aber daselbst die Obstkultur, u. Obstmost (Cider) ist das beliebteste Getrank des ganzen Thales. — Zu den im Lavanttliale herrschenden Sitten u. Gebrauchen eigenthiimlicher Art (der Lavantthaler ist bigott) gehoren die Hochzeitsfeierlichkeiten u. die Todtenmahle ; eine von der Lokalitat begiinstigte, einzige u. in der That auch erhebende Erscheinung sind aber die Osterfeuer, denn in der Osternacht bald nach 1 Uhr flimmern von der Sohle des Thales bis zu den kahlen Alpenhohen Tausende von Lichtern, erzeugt durch angezundete Reisigholzstosse, welche fleissig das ganze Jahr zusammengelegt \verden, um in der Osternacht emporzuflammen. Von Unterdrauburg fuhrt die Klagenfurt-Marburger Reichs- strasse im Drauthale aufwarts durch ziemlich einformige Gegend (1. am anderen Drauufer die Pfarrorte Tscherberg u. Leifling) nach Lavainiind, Marktflecken, Postamt, 406 E. (Gasthaus beim St. Paul. Unterdraulmrg (Lavanttlial). I. 1. 29 Stifter u. Brduer gut). Von dort zvveigt sich die Lavantthaler, vorziiglickunterhalteneReichsstrasse, gleioh ausserhalb des weatl. Ende des Ortes, nach r. ab u. steigt gleioh steil den Berg, die IVanzing genannt, an (von der Hohe 1. schoner Anblick ins Drau- thal n. auf Schloss Neuhaus; Weinkultur). Auf der Hbhe kurze Zeit eben fortlaufend (r. Theilblicke auf die Koralpe u. deren siidl. Auslaufer, Brandl, 4576'), senkt sieh die Strasse durch ein tief eingeschnittenes Defilee zum Thale nieder, u. man erreicht bald (1. Kirche am Josefsberg, 2208') den Marktflecken St. Paul mit seinem altehrwiirdigen Benediktinerstifte. St. Paul, 1205', 523 E. (Fischer’s u. Klimbachers Gasthaus gute Einkehrhauser, beim Klimbacher auch Fabrgelegenheiten zu bekommen), k. k. Bezirksgericht, Post- u. Telegraphenamt, Stifts- Unt.ergymnasium; erster grosserer Ort im Unterlavantthal, herr- lieh gelegen. Auf einem Hiigel erhebt sich imponirend das jetzige Be n e di k tin e r s tift St. Paul, auf den Triimmern des alten Sohlosses Lavant; Stiftskirche sehr interessant, im Stift selbst reiche Sammlung von Sehenswiirdigkeiten aus iiltester Zeit, die mit Bereitwilligkeit gezeigt vverden. Oeseliiclitliches. Zur Zeit als Siegfried Graf von Sponheim mit seinem BruderFriedrich vondenRheinlnnden inKarnten einwandertc, ehelichteerRlchardis, die reiche Tocliter des ietzten Grafen von Lavant. Noch vcrvvaltete er damals den Gnu des Pusterthales, bald jedoch (1060) begab er sich mil seiner Gattin in die Burg seiner lavantischen Giiter u. legte hier den Grund zu einer dem Apostel 1’aulus gevveihten Kirche, vvorauf er 4 Jahre spater eine Reise nach Palestina untor- nahm, von vvelcher er nicht melir heimltehrle, denn er starb auf der Riickreise in Bulgarien. Sein Leichnam vvurde in der Pauluskirche beigesetzt. Bald starb auch Rlchardis, vvelches traurige Ereigniss Engelbert, Siegfrieds altesten Solin, bewog, die vaterliche Burg zur Bevvahrung theurcr Erinncrungen in ein Kioster umzu- wandeln u. dasselbe den Benediktinermtinchen aus Ilirschau in Schwaben zu iiber- geben. Abt Wilhelm, beriihmt durch alle deutschen Gauen, Hess 12 Ordensbriider nach Karmen abgehen, u. im Fruhljng 1091 ubergab Engelbert in Gegenwart seiner Famiiie, seiner Getreuen u. vieler Edein des Landes dem ersten Abte \Venzelin die Kirche u das Kioster nebst reichen Stiftungen an Giitern u. Unterthanen, u. zwei Jahre spater vveihte Thiemo, Erzbischof von Salzburg, die neue Stiftskirche ein. Nach abermals zwei Jahren starb auch Engelbert. Als die Kunde hiervon nach Magdeburg kam, wo sein Bruder Hartvvig den Bischofssitz inne hatte, saudte dieser kostbare Geflisse, Kirchenleuchter, Gevvtinder etc. u. eine grosse Anzaiii Biicher an den Abt AVenzelin. Auch den Leichnam Richardis liess Richard von Sponheim er- heben u. nach St. Paul bringen, um ihn hier an der Scite ihres Gatten, seines Vaters, beizusetzen. Die neue kirchliche Stiftung gelangte bald nach ihrer Griindung zu grossem Reichlhum u. Ansehen, mehrere Aebte gingen aus denConventwahlen dieses Klosters hervor, u. selbst der einzige Solin des raachtigen Bernhard Grafen von Sponheim, Namens Bruno, nahm daselbst die MSnchskutte u. \vurde St Pauls zweiter Abt. — Volkcrmarkt, Schloss Wcrnberg, Mflchling, die Herrschaft Stali in Steyermark u. v. a. gehorten damals zur Abtei St. Paui, u. es war nicht ganz ungegrundet, wenn man sagte, dass die St, Pauler von Karmen bis Rom ihre eigenen Herbergen hatten. Doch der barbarische Geist jener Zeiten blieo nicht ohne nachtheilige Riickvvirkung auf das Gliick des Stiftes. Die oft wiederholten u. nicht immer giiickiichen Fehden mit den Nachbarn, die Kriege der Ungarn, Einfalle der Turken etc. hatten die Vcriiusserung oder Verpfandung einer Menge von Klostergiitern zur Folge, vvelcher Zustand bis zum Jahre 1616 dauerte, von vvelcher Zeit an St. Paul, nachdem es so zu sagen bis auf seine Mauern herunter gekommen war, unter dem Abte Hieronvmus sich zu aitem Glanze emporhob, bis Kaiser Joseph II. das Stift im Jahre 1782 aufltob. Durch 28 Jahre standen nun 30 I. 1 Unterdrauburg (Lavanttlial). Koralpe. die weiten Stiftsraume verodet, bis sie im Jahre 1809 nach Auflčsung des beruhmten Stiftes St. lilasien im Schvvarzwalde, vvieder dem Beiiediktiiierorden, durch Ein- tvanderung der St. Blasier, iibergeben vvurden, welche St. Paul nebst Eberndorf u. Pčrtschach noch gegenvvartig inne habeu. Ausfliige von St. Paul: 1) zu denRuinen von Rabenstein, 3 / 4 St., einemFelsenblock, der sickaus der TJnterhausschlucht, von S. schvverzuganglich, erhebt, aber von N. iiber einen bebauten Bergriieken von St. Paul aus ganz bequem erreichen lasst; vorziigliche Ansicht des Lavantthales; — 2) auf den siidl. gelegenen Josefsberg (Wallfahrtsort), 2208', 1 St.); - 3) nach Kollnitz , mit interessanten Basaltfelsen, 1 /' s St.; — 4) auf den siidl. gelegenen Kasbauerstein (Ivasparstein), 2682', 1 4 /4 St., schattiger Holziveg bis zum Gipfel; prachtige Aussicht (die ganze Kette der Kalkalpen vom Ursulaberge bis zum Maunhart, aus deren Jlitte der Grintouz, Stou u. Terglou machtig emporragen, u. zu ihren Fiissen ein vveites fruchtbares Land, die Strecke von Windischgratz, Unterdrauburg, Bleiburg,. das Jaun- u. Rosenthal u. die Gegend bei Klagenfurt, vvelclier Anblick durch die vielen Ortschaften u. den majestatischen Draustrom noch mehr belebt wird; gegen N. das Lavanttlial in seiner ganzen Pracht. vou der Lavant durch- stromt, zu beiden Seiten die sanltgeformten Alpeu, Feld an Feld nach allen Abhangeu hin, im schneidenden Kontrast zu dem Anblicke der zerrissenen Kalkalpen im S. Die Ilirschegger Alpen u. in ausserster Entfernung das Tannen- gebirge bei Salzburg (?) schliessen die Aussicht nach N.; — 5) iiber den Sattel nach Eis (Post ); 1 St., tvesti, an der Drau die grosse grafi. Egger’scheGevverkscbaft Lippitzbach mit Sehloss u. reichen Treibhausern; — 6) iiber die Drauiiberfuhr nach Bleiburg (I. 3), 3*/ 2 St.; — 7) t [. 2 St. ausser St. Paul an der Strasse gegen St. Andra nach W. Abztveigung eincr Fahrstrasse, u. auf ihr iiber die sogen. Grutsche, nach Griffen in 3, Volkermarkt (I. 4. B.) in 5 St. Besteigung der Koralpe, 6760'*), des das Lavantthal von Steyermark trennenden Gebirgsriickens, dessen hochster Gipfel beim Landvolke „Speikkogel il genannt tvird, von dem massenhaften Vor- kommen einer zu Raucherungen sehr beliebten Pflanze, namlich des „Speiks“, Valeriana celtica, des Spiknard, eines einst sehr gesuchten Ausfuhrartikels in die Levante u. nach Venedig. Etvvas sudvvestl., etwa 10 Min. unter dem Gipfel, neu erbautes comfortables Unter- kunftshaus. — Lohnendste Aufstiege: 1) durch das Bojaclierfeld iiber Gemersdorf (bis hierher Fahrtveg), 1 ‘/a St., u. die Goding theils durch Wald, theils vveite Alpentviesen u. Weiden zur Kollnitzer Schafhiitte am Ende der Waldregion, 2 4 / 2 St., u. von da in l 4 / 4 bis 1 '/. 2 St. zum Gipfel; — 2) iiber „St. Georgen unter Slein“ , 1 St., voriiber an den Ruinen Steiriberg , zum „ ZrvoberV ( (von hier interessanter Abstecher zu den Spitzdfen , wo ) Seltene \ orkoramnisse an Mineralien: Cyanit, Turmalin; anPflanzen; Zahl- bruxnera paradoxa, MOhringia diversifolia, Cardamine alpina, Primula glutinosa, Uraba Joliannis, Phaca frigida u. australis, Pleurospermum austriacum. Pedicularis loliosa etc. etc. Koralpe. Uuterdrauburg (Lavantthal). I. 1. 51 sich in der Alpensclilucht des Raglbaches Urkalkwande mit einer romischen Inschrift*) befinden), in 2 4 / 2 St. auf die Steinberger od. St. Pauler Kleinalpe u. von hier fortwahrend noreli. iiber Wiesen zuerstab-, dann ansteigend iiber die sogen. JVegscheide zumSpeik- kogel, 2 St. Aussicht grossartig. (Gegen N. iiber den n&cbsten Ausliiufern der Koralpe u. den Alpen des oberen Lavantthales zalillose Gipfel der obersteyermarkischen u. salzburgischen Alpen. die mit ihren vielgestaltigen HOrnern u. Kopp.cn eine eigenihumliche Gebirgswelt darstellen; gegen W. das Lavantthal, ein Bild der reichstcn Fruchtbarkeit, die sich vom Thale aus iiber die weiten Abhange der gegeniiber liegenden Saualpe ausbreitet: den Hilitergrund za dieser unvergleichlichen Ansicht bilden die Alpen Oberkarntens, iiber welche die Hochalpenspitze ihr eisbedecktes Haupt erhebt; gegen S. die Kette der Karawanken \ gegen W. eines der fruchtbarsten u. reizendsten Striche der Steyermark mit Graz u. Umgebung, der Gegcnd von iVildon u. dem ganzen Leibnitzerfeld, von der Mur durchstromt u. mit zahlreichen Ortschaften besaet: die weitere Aussicht wird nach dieser Richtung durch keinen Gebirgszug be- grenzt, sondcrn reicht bis iiber die ungarische Ebene hin, in der man selbst den Plattensee erkennen will.) — Abstiege konnen erfolgen: 1) iiber die Grillitschscliafhutte (Uebergang von Deutschlandsberg u. Schmanberg nach Wolfsberg), 1*/ 4 St., ins Barenihal (Forster- haus), 3 / 4 St., nach St. Maria auf der Glasliutte (Wirtlishaus zum Uebernachten, gut), 1 4 / 4 St., dann auf Gebirgsfahnveg, wenig steil abrvarts iiber Trahiitlen (Wirthshaus einfach), 1 */ 2 St., nach Deutschlandsberg (Fritzberg , Stetzer , Treiber) , 1 t/ a St., mit Besucli des Schlosses Hollenegg, Station der Eisenbahn Graz-Koflacli- Wies (A. 1. a.); — 2) auf dem Eiicken osti. iiber die Biirgeralpe nach Schwanberg, 4 St. (Fleischer , Miillertvirth) , Station der Eisenbahn Graz-Ivoflach-Wies (A. 1. a.); — 3) nordwestl. auf dem Grat iiber den Steinschober /.ur Hipfelliutte , l 1 /^ St., dann auf betretenem Wege (anfanglieh Fuss-, dann Fahrvveg) iiber den Zoder- kogel (Abdachung ztvischen Lavanthauptthal und Prdssnig-Rasing- graben, 447 O', untervvegs Wasser beim Eisen- u. Sclllogelbrunnen) in 2bis 3 St. nach Wolfsberg. Untervvegs bei dem sogen. Weg- zeiger (Uebergang von der Rieding in die Rasing , etvva 3 / 4 St. unter der ifipfelhutte, nur vvenig Schritte entlang des Weges in die Rasing, „der Lugstemfelsen 11 , Fundort der seltenen Steinbrechart Zablbriicknera paradoxa); — 4) unmittelbar nachW. zur Kollnitzer- alpe, 1 St., u. dann sehr steil abvvarts nach St. Ulrich Pfarrdorf (Gasthaus des Raschl), St., nach St. Andra, l*/i St. (s. u.). Die Keichsstrasse von St. Paul das Lavantthal aufvvarts verfolgend (r. fortvvahrend Blick auf die Kor- u. Kleinalpe , dann der Ort Rojacli) gelangt man, nachdem sie kurz vorher in die von Vdlkermarkt nach Wolfsberg-Judenburg eingemiindet, in 1 V* St. nach St. Andra, 1365' ( Deutscher , TVaschner, Post gut), *) A. S. Saxano Aug. Sac. Adiutor. Et. Secundinus 32 I. 1, Unterdranburg (Lavantthal). \VoIfsberg. Stadt mit 707 E., Postamt, bis zur zweiten Hiilfte des Jahres 1859 die Residenz der Fiirstbischofe von Lavant, deren Sitz nach Marburg in Steyermark verlegt, tviihrend der karntnerische Bisthumsantheil der Diocese Gurk einverleibt wurde. Die Residenz, sowie das nahe gelegene Schloss Thiirn sind jetzt im Besitze des Jesuitenordens; weder die Residenz nocli die ehe- malige Domkirche enthalten Sehenswerthes, dagegen bietet die etwas nordl. ausser dem Stadtchen gelegene Lorettokirche, von 1673 — 1704 im echt italienischen Style erbaut, imposanten Anbliek. Seitentouren von St. Andra: ansserhalb St. Andra siidl. iiber Framracll, Schomveg u. Bierbaumer (hochster Punkt 2124', Wirthshaus), Strasse iiber den Griffnerberg nach Markt Griffetb, 4*/ s St., Stadt Volkermarkt, 6'/ s St. (I. 4. B.); — iiber Polling (Dorf an der Saualpe) od. Reissberg, die Kleine Saualpe, dann jen- seits St. Osrvald od. Mirnig nach Eberstein, 8 bis 10 St. (II. 4.) ;nicht beschwerlich, aber bis Eberstein schwer Fiihrer od. Trager zu bekom- men, iibrigens mit Karte bei schonem Wetter auch ohne Fiihrer aus- fiihrbar; — von St. Andra Gemeindetveg am 1. Lavantufer iiber St. Stefan nach Wolfsberg n. iiber Jaklin nach St, Paul, je \ 3 jt St. Von St. Andra fiihrt die Strasse niirdl. weiter (r. bestiindig Koralpe u. am Fusse Ruine Hartelsberg, Schloss Reideben u. Silber- berg , — 1. di e Saualpe mit der Kirche Polling, Schloss Thiirn, Schloss Reissberg, Kirche von Aichberg n.Forst), theils durchFelder, theils Wald, voriiber an derOrtschaft Fischering u.dem etwasentfernten grossen Dorfe Marein mit zweithiirmiger Kirche (beides 1.), dann iiber die steinerne Lavantbriicke u. den Priel (grosse Wiese u. Allee) nach TVolfsberg, dem Hauptorte des Lavantthales. Wo]fsberg, 1519', 3172 E. (Gasthaus Schellander, Pfundner, Wagner , Bierhaus Griissing zum Baren, ein Kaffeehaus [Nagl\ am oberen Platz, eines [ Zintl ] in der unteren Stadt unweit Pfundners Gasthaus; mehrere Fiaker, aber alle theuer), mit Post, Telegraphen- amt, Bezirkshauptmannschaft, Bezirksgericht, Steueramt, grafi. Henkel von Donnersmark'sche Giiterdirektion u. Forstamt, Sparkasse, im Jahre 1790 gegriindeter Bleiweissfabrik des Frei- herrn v. Herbert mit Schwerspath-Pochmaschine u. Holzessig- fabrik, interessanter St. Markus-Pfarrkirche. Die Kirche enthalt ein Hochaltar-Bild St. Markuš von Schmid in Krems, ferner Bild, vorstellend die Feuerprobe der heil. Kunigunde, gemalt von Johann de Riiht 1667; — am rechten !• Seitenaltare St. Valentin vom Maler Mahlknecht in Miinchen 1865, daneben die Statuen aus Holz, vorstellend St. Anna und Joachim, von Knoll in Miinchen. In der Kapelle der schmerzhaften Maria eine Madonna, wahrscheinlich von Sassoferato, Sohn des Giambattista .Salvi 1605—1685, ein Gesehenk des Baron Fritz v. Burger, ehemaligen k k. Statthalters in Mailand. Im Besitze der \Volfsberg. Unterdrauburj? (Lavantthal). I. 1. 55 Kirche befindet sich auch eine grosse im gothischen Stjle gehal- tene Silber - Monstranz vom Jahre 1511 und ein ebenso alter- thiimlicher Kelch. Interessant die Grabdenkmale von Ritter Tristoom von Schaumburg 1414, dann d er Himmelberger, Rabensteiner, Purekhards, Guttenbergs, Kiihnstorfs, Rechbergs, Stadions, Cosiaks etc. etc., und Freidls, ehemal. Besitzer von Baierhofen. Am oberen Ende des unteren Lavantthales lierrlich zu beiden Seiten der Lavant gelegen, ladet Wolfsberg zu liingerem Aufentlialte umsomehr ein, als einerseits Gasthauser gut u. Bevvohner gemiithlich sind, anderseits aber von hier mit Bequemlichkeit die sehiinsten Alpentonren gemacht werden konnen (Fiihrerwesen allerdings gar nicht geregeit, doch sind solche in den Gasthausern ieicht zu erfragen). Kleinere Spaziergange von Wolfsberg, hin u. z uril c k h o c h 81 e n s b i s z u 1 */ s St.: 1) Besichtigung des dem Grafen Henkel von Donners- mark gehbrigen u. von ihm erbauten Schlosses, 1661', eines nur vvenige Minuten ober der Stadt, inmitten eines Parkes u. Ziergartens gelegenen Prachtbaues, dem nur vrenige in Oesterreich an die Seite gestellt \verden konnen (Westminster Styl), daneben grossartige Reitschule, Gevviichshauser etc. Schoner Ceberblick iiber die Stadt u. das ganze, so herrlich gelegene untere Lavantthal mit seinem anziehenden WeehselvonFeldern, Wiesenu. Wald, seinen zahlreichen Ortschaften, Schlossern u. Burgruinen, die nicht nur den Grund des hier 1 4 /tt St. breiten Thales, sondern auch die Gehiinge der beider- seitigen Alpenziige beleben, vvahrend im weiten S. das machtige Massiv der Petzen u. iiberbaupt der osti. Theil der Karaivanken bleich u. starr in dieses Bild voli lieblicher Harmonie heriiber- schauen. 15 Minuten vom Schlosse siidl. entfernt u. durch guten Fahrweg verbunden, am Gehange des gleichen Bergriickens u. nur durch den Schlossbachgraben getrennt, prachtvolles Mausoleum der verstorbenen Grafin Henkel von Donnersmark; dort ebenfalls schoner Ueberblick auf das Lavantthal; — Das Mausoleum, erbaut von Oberbaurath Stuhler, ein Quadrat von 50' zu einer Seite, welcliem eine Vorhalle mit 27' Lange u. 25'Breite vorliegt; unter diesem Quadrate belindet sich die Gruft, aus der Vorhalle hinab 22 Stufen. Der Fussboden der Vorhalle selbst 14' liber dem Erdboden. In der Mitte der Vor¬ halle, vvelche gegen das Thal eincn offenen grfechlschen Saulen-Porticus als Farade bat, Iiegt die Treppe zur Gruft, w8hrend 1. u. r 8 Stufen in dasMauso- leuni fuhren, dessen Raum vom (Juadrate in ein Achtecl iibergebt. Gegen die Vorhalle durch Saulen getrennt, erhebt es sich kuppelfUrmig iiber dieselbe u. schliesst in sich cinen in Marmor ausgefuhrten, von 6 Engelsgestaiten getragenen Sarkophag, auf velchem in Lebensgrhsse die Grafin schlummernd rulit (Marmor- arbeit vom bekannten Bildhauer Kiss in Berlin). Einiass zum Mausoleum beim VVachter desselben in einem Jagerhause nebenan. Unbedingt das Sehens- wer tli c st e im La v a nttbale u. einzig in sei uer Art fur ga n z Karntcn. 2) nach Schloss Kirehbuchl, einem idyllisch gelegenen, von reizenden Parkanlagen umgebenen Besitze des Herrn Baron Paul Herbert, nur 15 Minuten nordvvestl. von der unteren Stadt Amthor-Jabornegg, Karntneffuhrer. 5 54 I. 1. Unterdrauburg (Lavantthalj \Volfsberg. entfernt, mit einer werthvollen Sammlung von Gemalden, Kupfer- stichen, Lithographien und Statuetten, (aus der italienischen Schule sind vertreten: Albam, Guido de Reni, Domenichino, Zuccardi, Baron Strudel, Schiavone; aus der niederlandischen: van der Velde, Gerhard Honkorst, van Thielen, Gryf, Helmbrecker, Rembrand, Theodor van Tulden, Franz Neve, Arthur van der Neer; aus der deutschen : Rugendas, Tammi, Fromiller etc.), rvelche jedem Freunde der Kunst zuganglich gemacht sind. Fernsicht unrveit des Schlosses, am Gloriette; dann f /i St. vom Schlosse rvestlich aufwarts der sogenannte Marienfels mit herrliehem Thal-Panorama bis zu den siidlichen Iialkalpen; ■— 3) am siidl. Ende der Stadt durch ein nach N. abbiegendes Gasschen, am Bergesrand entlang, voriiber an Gehoften, dem Grafen- hof, Schloss Silberberg , nach St. Johann , 40 Min., mit alter Kirche (einstige Pfarre von Wolfsberg); am ganzen Wege schone Blicke auf das Thal; Riickweg kann auch auf dem im Thale ziehenden Gemeindeiveg gemacht werden; — 4) von der unteren Stadt siidwestl., voriiber am Schlosse Paier- hofen nach Neidau, 30 Min., ehemaliges Gestiit des Grafen Henkel von Donnersmark. Halbtagspartien von Wolfsberg, Ausfliige hin u. zuriick 2 u. nicht liber 6 St.: 1) nach St. Gertraud , 1542', 1 St. (Gasthaus Schmidt sehr empfehlensvverth, vorziigliche Kiiche u. Keller): man geht entweder durch die untere Stadt an der Reichsstrasse gegen N. weiter, oder Balt sich von der oberen Stadt, bevor man zur steinernen Briieke kommt, am 1. Lavantufer nordl., wo man durch den sogen. Latten- berg im Schatten des Buchenivaldes wieder zur Hauptstrasse bei der Ueberbriickung des Lavantflusses kommt (35 Min.). Hier halber Weg; dann entlang der Reichsstrasse, voriiber Frantschacll (Raffininverk), nach St. Gertraud , das man schon von fern sielit (Eisenhochofen mit einer Produktion von jahrlich 20 bis 30,000 Ctr., Lage ztvischen eng zusammengehenden Bergen, hier Beginn des Tmimberger Grabens). Nach St. Gertraud verkehrt an Sonn- u. Feiertagen ein Omnibus. Von St. Gertraud durch den Prossing- u. Rasinggraben nach Schrvanberg u. Landsberg in Steyermark, s. Uebergange von Wolfsberg S. 37. 38. u. A. 1. a.; — 2) durch das Thal, gen. die Auen , nach dem Pfarrdorfe St. Georg am Prabel, 2 */j St. (excl. Riickweg). An der alten Kirche Romersteine, ' 2 St. entfernt die Filialkirche St. Ostvald am Grobem, mit dem Grabmale Wilhelm III., Grafen von Zelt- schach, Gemahl Hemmas, der Stifterin von Gurk, welcher im Jahre 1033 nicht ferne von hier, vom heil. Lande zuriickkehrend, in einem Bauernhofe, genannt beim Lenz in der Auen, starb. An der Kirche im Grobem Romersteine. Nordwestl. von Prabel erva 20 Min. Prabi, Koralpe. Untcrdrauburg (Lavaiittlial). I. 1. 55 entfernt liegt der Alpenkurort u. Sauerbrunnen am Pr a bel, 2815', an einer Abdachung des Hohentvart, 5742', gelegen ; schone Lage, sehr gutes aber theures Bade-Gasthaus, bester karntnerischer Alpen- sauerling, der auch versandt wird (J. Steinhaubel & Co. in Klagen- furt); Analyse s. Anhang. Man geht nach Prabel von der unteren Stadt Wolfsberg in nordrvestl. Richtung fast bestandig entlang des Auenbaches auf landlichem Fahnvege in 1 3 / 4 St. bis zrn- Linsel- miihle (schvvefelhaltiger Sauerling), u. dann, das Thal verlassend, aufvvarts zum Pfarrorte Prabel, auch ofter sowie der Sauer¬ brunnen Prdblau genannt, 40 Min. (Blick auf das Lavantthal u. dessen osti. Alpenbegrenzung), hierauf abrvarts im kleinen Graben, wo man in 20 M. den Kurort erreicht. Riickweg auch iiber den Sclllattrvirth auf die Reiehsstrasse, 1 / 2 St., u. iiber Trvimberg, */ 2 St., St. Gertraud, l*/ 4 St., nach Wolfsberg, 1 St.; — 3) iiber Schloss Kirchbuchl in westl. Richtung nach Marga- rethen, 1 St., ein beliebter Ausflugsort der Wolfsberger, grosses Pfarrdorf, 363 E. (gutes Wirthshaus beim Stoff). Hier endet der 5 St. 1. Weissenbachgraben , durch den ein Weg iiber Klippitzihorl, 5122', ins jenseitige Gortschitzthal zur Bahnstation Mossl (II. 4.) fiihrt (s. auch Uebergange von Wolfsberg S. 38); — 4) nach St. Michael (Ralbedel gut) u. Schloss Himmelau in tvesti. Richtung, 1 St.; 5) in siidtvestl. Richtung iiber St. Thon -s, 25 Min., nach St. Marein, Pfarrdorf (Gasthaus Streckerrvirth gut), 20 Min., mit doppelthiirmiger Ivirehe, in gothischem Baustjle und mit herrlichem Gelaute (4 Glocken zus. 5620 Pfd. schtver); in der Kirche gute Gentalde, Grabdenkmale der grafi. Familie Rosenberg und der Reissberger; Siegelsdorf, 25 Min., u. Schloss Thurn , 10 Min., 1664', einem ehemaligen Sommeraufenthalte der Fiirstbischofe von Lavant, jetzt dem Jesuitenorden gehorig. -V 4 St. ober Thurn liegt die Ruine des Schlosses Reissberg , 2902', am Abhange der Sau- alpe, eine der altesten Burgen des Lavantthales mit sehr lohnen- der Aussicht auf St. Andra u. Wolfsberg u. die in ihrer ganzen Machtigkeit gegeniiber sich erhebende Koralpe. An der Kirchen- mauer zu St. Peter am Reissberg Romersteine. Von Reissberg ins Gortschitzthal (s. Uebergange S. 38); — 6) von Wolfsberg obere Stadt iiber St. Johann (s. S. 34), */i St , u. Michaeldorf , 3 / 4 St., nach Schloss Reideleben, 1986' (ehemaliges Gestiit), ‘/2 St., u. Ruine II a rt ne i ds tein, 3 / 4 St., am Fusse der Koralpe hoch u. sehr romantisch gelegen, mit lohnen- der Aussicht auf das Thal u. die gegeniiber liegende Saualpe. Bergbesteigungen von Wolfsberg (1 — 1Tag): 1) Besteigung der Koralpe, 5—6 St. (Fiihrer gerade nicht unumganglich nothig, aber fiir alle Falle besser): a) durch den Schosbachgraben u. iiber den Vordergumitsch steil auftvarts auf Fahrtveg zum Jager am Eck, 3236' (Bauern- u. Forsterhaus), 36 I. 1. Unterdrauburg (Lavantthal). Grosse Saualpe- 1 '/j St., dann unter dem Zoderkogel (untervvegs Wasser, Schlogel- 11 . Elsenbrunn ) voriiber zum Wegzeiger (Abzvveigung des Weges in die Rasing nach 1.), 1 St., hierauf auf Steigweg enttveder zur Hipfelhiitte, 1090', 3 / 4 St., 11 . iiber den Steinschober auf die hbcliste Spitze, 2 St., od. wenn man aus dem Wald auf die Alpe kommt, statt 1. zur Hipfelhiitte, geradeaus iiber die Landrichter- roiese auf der sogen. Weinstrasse , voriiber an „Sieben Brunn“ (sieben Quellen des herrlichsten Wassers) zur Scheibstatt u. zum neuerbauten Unterknnftshause, 2 St., von hier zum Gipfel 10—15 Min. (s. S. 31); — b) iiber Schloss Silberberg, 4 /s St, in die Rieding, 3 / 4 St., von hier steil aufvvarts voriiber beim Wolf- bauer zum Wegzeiger, 1 1 / 4 St., u. dann weiter wie unter a; — 2) auf die Grosse Saualpe*), 6574', 6—7 St. Die Saualpe ist ein langgedehnter Gebirgszug, zusammenhangend im N. dureh das Klippitzthorl, 5122', mit dem Hohenmart, 5742', der Pressner- alpe, 5922', der Weitalpe od. Zirbitzkogel, 7582', \velch’ letzterer Steyermark angehort, u. nach S. allmahlich sieh in die Gegend von V(ilkermarkt verflachend, allenthalben reich an interessanten Mineralien, vorziiglich aber Spath- u. Brauneisensteinlagern, daher der vorziiglichste Bergbau, namentlich auf der Westseite gegen das Gortschitztlial, dem Hauptsitze der karntnerischen Eisenindustrie, hier zu Hause ist. Auf die Grosse Saualpe gelangt man am bequemsten entvveder iiber St. Martin, 3 / 4 St., Siegelsdorf, d / 2 St., R.eissberg , 1 St., auf den Sattel zwischen Kleiner u. Grosser Saualpe, 2*/ 2 St. (fortvrahrend Weg), u. von da nordwarts nach der Kante auf die Spitze, 1 St.; — od. von Wolfsberg iiber St. Michael, 1 St., nach Lading, 3178' (Eahrweg), 2 St., direkt auf die Grosse Saualpe, 2 1 /* St., od. von Wolfsberg iiber St. Margaretlien, 1 St., idors^Pfarrdorf), 3100', 1 1 / 2 St., auf di eForst- od. Kirchbergeralpe , 2*/ 2 St., u. dann siidl. gewendet iiber das sogen. Getrusk, 6507' (Felsvvand nach O. abstiirzend), auf die Grosse Saualpe, D/s St., u. von der Kirchbergeralpe nordl. in 3 / 4 St. auf den Geyerkogel. Saualpe sowol als Geyerkogel, 5413', bieten herrliche Aussichten iiber das ganze Lavantthal mit Wolfsberg, St. Andra u. St. Paul, den grossten Theil von ganz Unterkarnten u. auf die siidl. Ifalkalpen. Wer eine forcirte Tour von 1 ‘/2 Tagen nicht scheut, kann den ganz en Riicken der Saualpe begehen, indem er iiber Reissberg ansteigt, dort, od. *) Reiche mineralische Vorkomniiiisse: Die Eklogite spielen auf der Saualpe eine besondere Rolle unter derLokalbezeichnung „Saualpit“ und bilden z. B. die Getrusk und die kleine Saualpe, vrogegen die grosse Saualpe auf ihrer lioehsten ErhOhung aus Gneis besteht. Die Eklogite, schon dureh die Scbdnheit der con- stituirenden Bestandtheile aušgezeichnet, sind nocli viel interessanter dureh die zahlreichen mineralogischen Seltenheiten, die sie fiihren, und von denen Sphene, Titanite, Rutile, Pistazite, Epidote, Perikline, duarze, Cvanite, Rhatizite, Granaten, Zoisite, Hornblenden, Zirkone, Carnitine, Apatite, Pyrite und Titan-Eisen auf- gezahlt zu vverden verdienen. Grosse Saualpe. llnterdranburg (Lavantthal). 1. 1. 57 auf einer der Alpenhiitten ubernachtet, u. am nachsten Tag zur Kleinen Saualpe, von dieser zur Grossen steigt, den Riicken iiber Getrusk, Kirchbergeralpe bis auf den Geyerkogel verfolgt u. von diesem entweder durch den Legrvdldgraben od. Klippilz- graben (beide vereinigen sich beim Sagmeister in den VFeissen- bachgraben ) in den Weissenbach niedersteigt, welcher bei Margarethen in das Lavantthal ausmiindet. (Geyerkogel — Wolfs- berg 4*/* St., vom Weissenbachgraben heraus Fahrweg). — Ab- stiege ins Gortschitzthal (II. 4.): a) siidl. auf den Sattel zwischen Kleiner u. Grosser Saualpe, '/s St., dann westl. nach St. Osmald (von der Waldregion an Fahrweg), L /4 St., u. Eberstein (Bahnstation der Strecke Launsdorf-Hiittenberg), 1 i /2 St, untenvegs Ansicht der Ruine Rorenburg (r.); b) von der Grossen Saualpe nordl. auf den Sattel vor der Kirchbergeralpe, 1 St., dann nord- westl. abwiirts nach Lolling , 2 St., u. von hier enttveder nach Station Mossl, 1 St., oder iiber (auch durch) den Erzberg, 5178', nach Heft, 2'/% St., u. Station Huitenberg, */* St.; — c) von der Grossen Saualpe entlang dem ganzen Riicken nach N. zum Geger- kogel , 2 */ 4 St., u. dann iiber das Klippitzthorl (tiefste Einsattelung zwischen (feverkogel u. Hohenwart, resp. Sau- u. Zirbitzalpenzug), */» St., nach dem Alpengehofte in der Stelzing (gutes Wirthshaus), Va St., u. nach Lolling , l 1 /^ St., od. von Stelzing , resp. gleich vom Klippitzthbrl nordvvestl. unter dem Hohenmart hinab in die Mosinz, t 4 /j St., u. nach Heft , */ 2 St. (II. 4.). Es sei iibrigens bemerkt, tlass die Saualpe auch noch durch den Wittra- u. Arlinggraben besiiegen werden kann, was jedoch nicht zu rathen ist, indern hier die Wege viel schlechter sind. TJebergange von Wolfsberg nach Steyermark: a) nach Eibiswald, 11 St., u. zwar bis zum neuen Unter- kunftshause unter dem Speikkogel , 5 St., von da siidwestl. zur Bodenhiitte (gute Unterkunft), 1 4 / 2 St., dann theils auf Steig-, theils F^ahrtveg fort siidwestl. nach St. Ostvald (gutes Gasthaus, Bretersagen etc.), 2*/g St., u. nach Eibisrvald (Fischer gut), 2 St.; von Eibiswald nach Bahnstation Wies (Eingangslinie A. 1. a.), 1 St. Ausfliige vonEibistvald (industrieller Ort): Besuch des Possruck , osti. Auslaufers der Koralpe bis zur Mur u. Drau; — Strasse iiber den Radlberg, 2000', nach Station Mahrenberg (eigentlich Wuchern-Mahrenberg) der Bahn Marburg-Franzens- feste (Eingangslinie A. 1. c.) ; — lohnender Weg iiber die Hohe, n. zwar iiber St. Lorenzen, Kirche u. Wirthshaus am rvestl. Punkt, 2(2 St., bis zum hochsten Punkte der Strasse 1 St.; — nach St. Pongratz, 2717' (Kirche, Ve St. unterhalb Wirthshaus), 2 St., lohnende Aussicht auf Mittelsteyermark bis Hoch- schrvab, Abstieg nordl. gegen Haag in der Niihe von Arnfels, f/s St., od. auf dem Bergriicken vveiter, 2 St., bis zur 38 1. 1. Interdrauliurg (Lavantthal). Uebergange v. Wolfsberg. Ortschaft Kappel, 2924', nach Heiligengeist , 297 6' (Kirche mit Aussieht), 2 St., hinab nordl. nach Leutschacll , siidl. nach Station Lorenzen, od. siidostl. auf dem Bergriieken rveiter iiber Heiligenkreuz nach M a r b u r g (A. 1. c.); — b) nach Schrvanberg, 9 St., od. Deutschlandsberg, 8 St. (Eingangslinie A. 1. a.), 1) entrveder iiber Vordergumitsch zum Wegzeiger in der Rasing , 2 */s St., dann durch den Hintern Rasinggraben (Alpemvirthschaft), nordostl. iiber die Hohe, 1 1 •> St., ins Brirenthal (Alpenrvirthschaft, Forsterhaus), St., St. Maria auf der Glasliutte, 1V 4 St. (Wirthhaus gut), dann iiber Trahuttcn (Wirthshaus) in 1 */s St. nach Deulschlandsberg (Fritzberg, Stetzer, Treiber), od. von Glashiitten entlang dem Bergriieken abrvarts nach Schivanberg (Fleischer, Mullermirth), 2‘/j St.; od. 2) iiber Frant- schach, 3 h St., durch den Prdssing- , dann Rasinggraben od. Himmelreichgraben auf die Hiihe, 4 St., u. weiter wie sub a; od. 3) iiber St. Gertraud, 1 St., u. den Goselberg auf die Hohe unter der Handaljie, 5850', 4 St., von da gerade osti. abtvarts nach Maria auf der Glashiitte, l St., u. rveiter wie sub a. Uebergange von Wolfsberg ins Gortsehitzthal (II. 4.): der vorziiglichste, weit bequemste u. kurzestefiihrt iiber das A lippilz- thorl in die Ldlling u. nach Mossl od. (rveiter) durch die Mosinz u. Heft nach Hiittenberg. Man geht iiber St. Margarethen, 1 St., (zwischen hier und Klippitzhof an der 1. Bergscite am Preims die Filial - Kirche St. Primus am Preims mit aussen eingemauerten Romersteinen), durch den iibrigens monotonen JVeissenbachgraben aufwarts zum Klippitzthorl (1. Gegerkogel , r. Hohenwart\ kurz vor dem Uebergang Vereinigung mit der von St. Leonhard her- iiberfiihrenden Kohlenstrasse), 4 St., dann entrveder hinab in die Stelzing , 1 / 2 St., Lolling, 1 % St., Mossl (Bahnstation, II. 4.), I St., od. vom Klippitzthorl nordrvestl. in die Mosinz, i*/ t -St., Heft, 1 /-2 St., Hiittenberg , 1 -2 St. (Bahnstation, II. 4.). Von Wolfsberg zieht sich die Eeichsstrasse rveiter nordl. iiber Frantschach, grafi. Henkel’sches Eisenraffinirvverk, wo im Jahre 1838 durch die Gebr. Rosthorn das erste Schienenrvalz- rverk in Oesterreich erbaut und in Betrieb gesetzt worden ist, 3 /i St., St. Gertraud , 1 / 4 St. (Schmidt ; grafi. HenkeTscher Eisen- Hochofen), u. den 2 St. langen pittoresken Trvimberger- g rabe n (Fluss u. Strasse hart aneinander, hoch oben an der r. Thalseite der Eisensteinbergbau Wolch, l*/ 2 St. von Wolfsberg mit circa 50,000 Ctr. Erzhau, Verschmelzung der Erze im Hochofen zu St. Gertraud) nach Tmimberg (zerstreutes Dorf, Gasthaus), mit einer schdnen Burgruine, \velche am Zu- sammenfiusse des TValdsteinerbaches u. der Lavant auf einem hohen Felsen thront u. in frliherer Zeit, rvegen ihrer besonders giinstigen Lage am Vereinfgungspunkte zrveier Strassen, den Wiesenau. Untcrdrauburg (Lavantthal). I. 1. 39 jevveiligen Besitzern eine wahre Ztvingburg ftir arme u. reiche Wanaerer bot. Seitentour iiber Pack nach Koflach u. von dort iiber de n Grossing nach Obdach (in Steyermark): von der Hauptstrasse zweigt sich bei Twimberg die Strasse liber die Pack nach Bahnstation Koflach in Steyermark ab, 8 St. Sie ftihrt entlang dem Waldensteinerbach aufivarts nach Waldenstein, 2328' (gutes Gasthaus, Eisensteinbau in unmittelbarer Niihe, Hoch- ofen, Schloss, siidvvestl. davon auf dem Berge Theissenegg , hoch- stes Pfarrdorf im Lavantthale, 3390'), 1 St., dann hinauf nach Breitenegg, 3394', Pfarrdorf (Wirthshans), 1 St., auf die Grenze zum Uebergang „bei den vier Thdren“ , 3732', 2 St., u. hinab nach dem steyermarkischen Dorfe Pack , 3567' {Schuster), 1 .[ St., Edelschrott {Althofer) , 2 St., u. nach Bahnstation Koflach, l 3 /a St. A. 1. a, {Brauhaus-, grosser Markt, daselbst u. in dem {, St. entfernten Lankmvilz Kohlengruben, Knotenpunkt mehrerer Strassen), von wo man auf der Hauptstrasse iiber Sala zur Stub- alpe, 3846', tiefste Einsattelung des Gebirgszugs von der Brucker Hoclialpe bis zum Grossing bei Obdach, u. dann abivarts nach JVeisskirchen {Post, Fleisclier ) gelangen kann, zu Fuss nicht lohnend. Fiir den Besuch des letzteren Theiles dieses Gebirgs- zuges geht man iibrigens am besten von Koflach nach Lankorvitz , ‘/j St., zum Soldatenhaus, 3 1 . St., zum Almhaus, 1 /o St. (daselbst zwei einfache Wirthshiiuser). Langs einem Zaun am Abfalle des Rappelkogels, 6084', 1 1 / 2 St., dann zum Speikkogel, 2 St., zum Grossing, 7016', 2 St. (hochster Punkt dieses Zuges; Aussieht beschrankt: Theile der Sulzbacheralpen, Saualpe, Ankogel); nun steil hinab zur Halterlmtte, 1 St. (Wasser), u. iiber Weisssteineben, Flecksattel, Predal, 3St., nach Obdach {Schreiber , Post), 3 i/s St. Bald nach Twimberg verliisst die Strasse, stets ansteigend, den Twimberggraben u. erreicht beim Sehlattivirth (1. Abzvveigung einer Seitenstrasse nach dem Alpenkurort u. Sauerbrunnen Prabel S. 35) das obere Lavantthal, u. gleichzeitig werden auch 1. die Abhiinge der hohen Zirbitzalpe , r. die Peter er- u. Leonharder- alpe sichtbar. An dem an der Berglehne liegenden Pfarrdorfe Schiefling voriiber, erblickt man bald, nur wenige Sehritte 1. von der Strasse entfernt, Schloss Wiesenau, ein in neuerer Zeit umgestaltetes Schloss, Besitz des Grafen Henkel v. Donnersmark, ivelches deshalb interessant erscheint, \veil noch in den dreissiger Jahren der beriihmte Astronom der WienerSternwarte, Johann Tobias von Bilrg, im Famiiienkreise des damaligen Besitzers mehrere Jahre hier lebte u. auch starb. Die Pariser Akademie ertheilte ihm zwei Mal den Preis, u. die beriihmtesten gelehrten Gesellsc.haften Europa’s wetteiferten, den Mann, derdurcK seine Mondes- tafeln der 'Vissenschaft u. Schiffahrt so entscliiedene Vortlieile verschafft hatte, zu 40 I. 1. Unterdrauburg (Lavantthal). St. Leonhard, Dachsvvirth. ihrem Mitgliede zu ernennen. Er starb 1834 u. ruht im Friedhofe der Kirche St. Leonhard. Bei Wiesenau miindet, aus dem Zirbitz-Saualpenzuge kom- mend, der Klieningergraben, dadurch von Interesse, dass schon miter Kaiser Arnulf der Gold- u. Silberminen Erwahnung ge- schieht, die in ihm verborgen waren (noch vor wenigen hundert Jahren herrschte hier ein iiberaus reges Leben, indem noch die Fugger von Augsburg, die bereits im Besitze der Bergvverke zu Sebwaz in Tirol, der Gold- u. Bleigruben in Oberkiirnten, sowie zu Schemnitz in Ungarn waren, auch einen grossen Theil des Oberlavanttlialbr Goldbaues theils pachtweise, theils eigenthumiich an sich brachten u. eben bierdurch die Oftere Anwesenheit des beriihmten Tli e o p hrast u s Paracelsus, 1537, veranlassteii. Die Metallschatze sind lange schon versiecht, datiir aber entquillt dem Klieningergraben ein Sauerling, wclcher jedoch dem vom naheliegendenPrabel nachsteln). In */ 2 St. ist St. Leonhard ( Schlaffer , Schellander), 2228', Stadt mit 987 E., Bezirksgericht, Steueramt, Postamt, Eisenschmelzvverk, erreicht. Ausserhalb des Ortes osti., 10 Min., am Bergesabhang hochst sehenswertlie alte gothisehe Kirche zum Heiligen Leonhard (iiberraschendes Innere; Mittel- u, zwei Seitenschiffe durch massive Pfeiler geschieden u. von luftigsten Bogen iibervvolbt ; schlanke Bogenfenster mit besten Glasmalereien des 15. Jahrhunderts; Fliigelaltar vom Jahre 1513); westl. liber der Stadt die letzten Ueberrest.e der Bnrg der einstigen Herreii u. Ritter von St. Leonhard, westlich 3 Min. ausser der Stadt an der Lavant eine Kuranstalt (Schwefelquelle von 11 G. R.) mit kal ten u. \varmen Badern. Seitentouren von St. Leonhard: nordl. an der Haupt- strasse am Eisenhochofen voriiber, dann r. abbiegend in :l / 4 St. nach Schloss Liechtengraben n. zur Rnine des Painhofes , dann in 3 St. auf die Leonharderalpe , 6142' (nicht lohnend). — Uebergang iiber die Hirscheggeralpe, 5346', nach Hirschegg in Steyermark, 5—6 St., von dort nach Edelschrott , 3 St. — Uebergang ins Gortschitzthal nach Lolling auf der Kohien- strasse (auch zu fahren), u. zwar iiber Kliening durch den Graben zum Klippitzthdrl, 3 St., Stelzing, 4 /s St-, Lolling , 1 i /. 2 St. (II. 4.). Von St. Leonhard aus das Lavantthal weiter aufwarts kommen wir zum letzten Ort Karntens Reichenfels, 2605', 1 St. (Fleischer , Weinberger, Stiebler vulgo Liegl) , Pfarrdorf mit 442 E. Ausfliige von Reichenfels: auf die Petereralpe , 5908', 2 ’/a St., nicht lohnend. Von dort erreichen wir in abermals 1 St. die Landesgrenze beim Dachsrvirth, 2743'. Wegen der Fortsetzung des Weges iiber Obdach nach Judenburg s. A. 1. b. Ausfliige vom Dachsvvirth: zumLavantsee u. auf den Zirbitzkogel (Steyermark). Hinter dem Gasthaus zum Dachs- roirth fiihrt iiber Wiesen u. Felder durch einzelne Bauernhofe u. Waldpartien ein ziemlich betretener Gebirgspfad r. aufwarts, an- Lavantsee, Zirbitzkogel. Priivali. I. I. I. 41 fanglich steil, in 1 */ 2 St. nach St. Anna (zum Uebernachten), u. von da nur sehr miissig ansteigend zum Tbeil durch schone Arven- (Zirben-)Walder fast ganz in die Nahe des Lavantsees, 5893', 11/ 2 St. (Bevor man zu demselben gelangt, scboner Fali der Lavant uber eine nackte Felswand, die am Rande gefahrlos iiber- stiegen tvird, um die smaragdgriine Flache des Sees, eingeschlossen von den hochansteigenden Bergwanden, vor sich liegen zu sehen. Der Lavantsee sowol, als der etwas siidl. durch einen Bergriicken ge- trennte, eben so romantisch gelegene W i 1 d s e e enthalten Salblinge.) Vom Lavantsee steigt man gerade aufvvarts (meist steinige Triften), zum Zirbitzkogel, 7582' (auf der Hohe Schutzhaus, 5 M. unterhalb Quelle), mit sehr 1 o h n e n d e r A u s sic h t (Gebirgsaussicht vom Schneeberg bis Hochgolling, Kalkalpen im N. u. S., Tauernthalansicht. namentlich Mur- u. Lavantthal, llittelkarnten). Abstiege kann man nehmen: 1) nach Judenburg (Steyermark, A. 1. b.): auf der Schneide hinab iiber Weiden (1. unten die Lindenhiitte u. der Wildsee) zur Rothheidenhutte , 1 St., St. Wolfgang, l'/ 4 St., Judenburg, 2*/ g St.; 2) nach Neumarkt (Stevermark, A. 1. b.): entvveder sanft abvvarts iiber die JVeite Alpe ( Bartlhiitte ) nach Miihlen in Stevermark (sehensvverther Fali), 2'/s St., u. von da entvveder nach Einod (Bad, gutes Gasthaus, Haltestelle der Rudolphs- bahn), 2 St., od. nachFriesach in Karnten, Bahnstation (II. L), 3 St.; — 3) auf dem lang gezogenen Riicken der Alpe nach S. zur Pressneralpe, 5922', in Karnten (grosse Kaserei, auch Unter'- kunft), 2*/- 2 —3 St., u. dann hinab iiber St. Johann am Pressen, s / 4 St., nach Heft, 11/ 4 St.^ u. IIiitte«be rg (II. 4.), Bahnstation der Launsdorf-Fliittenberger Zweigbahn. Man kann auch von der Pressneralpe iiber den ganzen Hohenžug u. iiber die Angerlalpe, 5625', 1 St., Hohenrvart, 1 1 2 St., hinab zum Klippilzthdrl, 5122', 3 ,4 St., u. von da iiber den Geyerkogel (S. 35, u. II. 4.) ge- langen, u. von dort entweder in das Lavant- od. Gortschitzthal (II. 4.) absteigen. I. 2 . Priivali. Priivali, 1314', Eisenbahnstation, Dorf mit 1133 E. (Komatsch , Post u. Stephan, gute Gasthiiuser); in dessen Niihe (*/ 4 St.) die Ortschaft Pfarrdorf, 1121 E., vorziiglieh von Eisenarbeitern u. Bergleuten betvohnt. Priivali ist das grosste der Eisen-Raffinirwerke Karntens und eines der grčssten in Oesterreich, vorziiglieh sehensvverth \vegen der Eisengiesserei u. Ma- schinenvverkstatte mit 5 Cupol-Oefen, mit Drehbanken, Hubelmaschinen, Dampf- hammer, des Puddlings- u. Walzwerks mit 11 Puddelflfen, 9 Schweiss5fen fnr Braunkohlen-Feuerung, 3 Siemens-Schvveissofen etc., mit Dampfhammern, Dampf- masebinen, Turbinen etc. Unvveit der Bahnstation im Jalire 1870 in Betrieb ge- selzter Coaks-Hochofen (erste derartige Anlage in den Ssterr. Alpenlaudern) mit 42 1.2. 1. 3. Bleiburg. Pravali, Bleiburg. einer Erzeugungsfabig keit von jShrlich 300,000 Ctr., Produktionsfahigkeit des Raffinirwerkes: Gusswaarcn u. Maschinen jalirl. 13,000 Ctr., an Rails-, Grob-, Mittel- ti. Feineiseit, Maschinenstucken, Schifts- u. Kessel-Blechen 220,000 Ctr. 3 /4 St. sadi. von Pravali im Gebirge der Braunkohlenbergbau Liescha mit 814 Bergarbeitern, Produktion im Jahre 1872 1,266,802 Ctr. Koltlen. Ausfliige von Pravali: 1) auf der Fahrstras 9 e iiber Pfarrdorf, 4 /4 St., naeh Gutten- stein (Gasthaus zum Tiroler gut), 3 / 4 St., Marktflecken mit 6 S 7 E., in schoner Lage, hart an der Eisenbahn; dariiber Schloss Gam- senegg ; unweit, '/4 St., Gut (Schloss) Streiteben mit grafi. Thurn’schem Stahlpuddlingswerk (jahrl. Produktion 24,000 Ctr. Roh- Stahl u. 20,000 Ctr. Brescianer- u. Feder-Stahl); iiber dem Markt, siidl., Ursulaberg, 5213', von hier bequem in 3 4 /j St. zu be- steigen, mit lohnender Aussicht (Abstieg aueh iiher Liescha naeh Pravali, 3 St., von vvelcher Seite der Aufstieg nicht angerathen vverden kann). Von Guttenstein iiber Stele naeh Windischgratz, 3 St. (A. 2. c.); — 2) durch dass Missthal aufvvarts naeh Miss, 2*/a St., u. von da Fahrstrasse naeh Schrvarzenbach , 1 ( / 2 St., (gute Einkehrhauser beim Biizzi u. Krische) , von wo ein Weg durch den TVislra- graben iiber den Wistrasattel, 4100', od. bequemer, vveiter durch das Thal der Miss aufvvarts iiber Koprein (kleiner Ort, nicht zu vervvechseln mit dem Dorfe Koprein unter der Alpe Petzen), n. iiber den Kopreinsattel , 4257', naeh Sulzbach (ein- faches Wirthshaus), 5 St., fiihrt; letzterer Uebergang, nordvvestl. vom ersteren, lohnender: naeh Koprein zur Kirche St. Jakob, 2 1 / t St., steil auf den Sattel* 1 */ 2 St., u. hinab naeh Sulzbacll, 1 l U St. (I. 4 u. A. 2. a). HŠgr* Pravali sowol, als die nachsten Stationen Bleiburg (s. u.) u. Kiihns- dorf (S. 45) sind die karntnerischen Ausgangspunkte fiir die Sulzbacher Alpen, deti sudčstl. Theil der kamisclien Alpen resp. derKaravvanken, vvelche sich an der dreifachen Grenze von Stevermark, Karaten u. Krain aufbauen u. in Steyer- niark Sulzbacher-, in Krain Šteineralpen, in Karaten theils Vellacher- alpen. theils Vellacher- od. Seel a n d er kotscli na heissen. Waldige Vor- gebirge mit hochst interessanten Thalern, wie das steyermarkiscbe Logar-, das karmnerische Vellacher- u. Seelander-, u. das krainerische Feistritzer- thal, bis iiber 8000' hohe u. schroffe Kalkspitzen, die sich oft beinahe senkrecht vom Thalboden erheben, bihlen den Hauptcharakter dieses hochst interessanten Gebirgsstockes iAusgangspunkte ftir Bergbesteigungen in den Sulzbacheralpen von Steyermark u. Krain aus s. A. 2. a. u. B.). Im Gebiete der Sulzbacheralpen vi rti meist slovenisch gesprochen, daher man stets solehe Fiihrer nehmen soli, die beider Sprachen machtig sind. I. 8. Bleiburg. Bleiburg, 1503', Eisenbahnstation, in deren Nahe grosse Graflich Thurn’sche Bierbrauerei Sorgendorf mit sehensvverthen Kellern; 4 / 2 St. entfernt Stadt Bleiburg (Stadt Wien, Elephant u. Ablas atn Platz), 059 E., Bezirksgericht, Steneramt, Postarat, Petzen. Bleiburg. 1. o. 43 Ueber derselben altes Graflich Thurn’sches Schloss mit priichtiger Aussicht von der Terrasse. Die Lage Bleiburgs am suddstl. Ende des von N. herabziehenden griinen, weiten sogen. Jaunthals, imAngesieht der im S. 6678' aufsteigenden felsigen pittoresken Petzen, ist reizend. Ausfliige von Bleiburg: 1) auf die Petzen, 0678', 6 St.: am osti. Ende des Stations- platzes Bleiburg voriiber auf dem Fahrwege in 1 St. od. auf dem Steigtvege gerade durch den Wald in 40 Min. nach Feistritz, einem am Fusse der Petzen zerstreut liegenden Orte mit 379 E. u. nahem Bleischmelzwerk, in rvelchem die auf der Nordseite der Petzen in einer Hbhe ztvischen 4 u. 6000' gevvonnen iverdenden Bleierze verarbeitet werden (Gasthaus des Juri Kraut recht gut, wo auch Fiihrer u. Triiger requirirt rverden konnen; Fiihrer od. Triiger gevviihnlich 2 Fl. pro Tag u. freie Verpflegung). Von Feistritz fiihren dreiWege auf die aussichts- und pflanzenreiche Petzen: einer vom Gasthause des Kraut gerade in siidl. Richtung durch den Feistritzgraben ; einer osti. iiber Wackendorf, '/j St. von Feistritz, durch den Wackendorfer Graben iiber die nord\vestl. Gehange; der dritte osti. iiber die Rieschbergalpe , alle beinahe gleich im Zeitaufwande. Man wahlt am besten u. wegen ent- sprechenden Nachtquartiers auf dem Feistritzer Berghause am be- quemsten den Anstieg durch den Feistritzer Graben, durch \velchen man, voriiber an dem Bleisehmelzwerke Feistritz, 20 Min., auf allerdings schlechtem Fahrwege in 2 , / a St. das 4850' hoch gelegene Berghaus erreicht, wo mehrere gute reinliche Betten, auch Geschirr zur Thee- od. Kaffeebereitung vorhanden sind, u. das letzte Wasser zu treifen ist. Von hier auf steilem Fusswege durch Wald u. Gebiisch in 1 St. zu den Alpenveiden u. iiber diese (oft lastiges Krummholz, jedoch an einer Stelle durchtreten) in 1*/* St. zur Hochpetzen, 6678', mit herrlichem Blick auf die Steineralpen, das Jaunthal mit seinen Seen, Lavantthal bis Wolfs- berg, u. bei reinem Wetter osti. bis zum Donatiberge. In den osti. Gehiingen Edehveiss*). Wer niclit den gleichen Riickvveg ein- schlagen vili. gelangt nordostl. iiber die Rieschbergalpe in 4 St. zuriick nach Feistritz, od. gelit langs dem Grate in tVs St. zum 6300' hoch gelegenen Berghause am Knieps (Knepez), wo Wasser, u. allenfalls nach Besteigung des osti. Petzengipfels, 3 / 4 St., ent- weder iiber die Rieschbergalpe nach Feistritz, 3 St., od. in siidostl. Richtung nach Schtvarzenbach, 2 '/s St. Ein weniger begangener Abstieg ist siidl. in 2 St. nach Koprein (Uebergang von Schrvarzenbach nach KappeT). *) Von selteneren Pnanzen, an den steilen Felsenkanten des Westgeh5nges Saussurea pygmtea, am Abfalle des Hochpetzen Chamaeorchis alpina, in Felsen- sctilucluen osti. von der Spitze Bupleurum graminifolium, Cerastium strictum, Saxifraga Hohenwartii etc. U I. 3. Bleiburg. Schvrarzenbach. Ist es nicht mochiich, in Feislritz einen Fiihrer zu bekommen, so begebe man sich allenfalls mit einem weiblichen oder mannlichen Trager zum Berghause, \vo man in der Person eines Bergknappen stets einen ertrSgtichen Fiihrer fur das Ilochgebirge linden wird, das oline Fiihrer zu besteigen namentlich dann absolut nieht rathlich ist, wenn man sich einen anderen Abstieg wahlen wiirde. 2) naeh Sehwarzenbach, 4 St., mit Touren in tlessen Um- gebung: 1. am Stationsplatz voriiber, theils durch kleine Fohren- tvaldchen, ganz eben u. offen bis Oberloibac/l, 1 St., von tvo sich das kleine Thal, in das man gelangt ist, verengt; man iibersteigt dann einen kleinen Hohenriieken, um hinab in das Missthal naeh Miss, X l ji St., zu gelangen, von wo man nun an der Miss auf- \viirts durch den sehr romantischen Missgraben Schvvarzen- bach (gute Gasthauser beim Biizzi u. Krische-, Gerverkschaft, Holzsagen etc.) in 1 */ 4 St. erreicht, Von Schwarzenbach : a) Besteigung der Petzen, 4 St.; — b) Strasse durch den Javoriagraben iiber Sl. Veit (Steyer- mark) naeh Schonstein (Steyermark), 6 St. (A. 2. b.); — c) Uebergang iiber den Wistra- und Kopreinsattel (S. 42) naeh Sulzbach, 5 St. (I. 4. u. A. 2. a.); — d) Besteigung der Ushova, 6094', iiber Pfarre St. Jakob in 5 t/a St., sehr steil (viel Edehveiss ; iibervvaltigender Anblick der Sulzbacher Alpen; kein Wasser iiber der Waldregion); — e) Uebergang naeh Markt Kappel (S. 46), 6—7 St., u. zwar aufwarts naeh der Miss durch den Kopreinergraben (fort- vvahrend Fahrweg), voriiber an einzelnen Bauerhofen, bis auf den Hohenriieken, vvelcher die Ushova mit der Petzen verbindet, 4 St., dann steil abvvarts durch den Remscheniggraben naeh Kappel, 2' i /. 2 St., theilvveise sehr lohnende Strecken, theiltveise sehr monoton, u. am ganzen Weg kein Gasthaus; — 3) nordl. iiber die Drauiiberfuhr bei Schivabegg (Pfarrdorf) naeh Eis , 2 St., u. iiber den Sattel, 2103', naeh St. Paul ins Lavantthal (S. 29), 1 St.; sehr lohnende Tour; — 4) nordl. zuerst den gleichen Weg naeh Eis, bald aber 1. ab- ztveigend in 1 St. naeh Lippitzbach, (Gasthaus gut) mit grossen Eisenraffinirhiitten (erriehtet im Jahre 1794 dermalen mit Turbine und Dampfmaschine eingerichtet, Grob-, Feinstreck- u. Blech- walzwerk, mit jahrl. Erzeugung von 37,000 Ctr. Štab- u. Band- eisen, u. 5000 Ctr. Schtvarzblech), Grafi. Nothburge - Egger’sches Schloss, Treibhausern, Giirten etc., von vvo Strasse iiber Ruden naeh Griffen, 2 l / 3 St., iiber den Griffnerberg , 2242' ( Bierbaumer ), naeh St. A n d r ii ins Lavantthal, 4 >/ 2 St. (S. 3 I), od. von Griffen naeh Vblkermarkt, 2 St.; von Eis direkt bis Volkermarkt 4‘,/i St.; — 5) iiber Schivabegg, N e u h a u s (Pfarrdorf u. Schloss; etwas Weinbau) auf der Strasse u. iiber die Drauiiberfuhr naeh Lava- miind, 4 St., od. fort auf der Strasse am r. Drauufer iiber Leifling Klopeinersee. Kiihnsdorf. I. 4. 45 u. Tscherberg (Pfarrdorfer), die Miss- u. Draubrucke unter dem Stationsplatze nach Unterdrauburg (S. 27) ; — 6) iiber St. Michael , 1 4 /2 St., St. Stephan , St., auf der Bleiburger Strasse in westl. Richtung u. von hier auf Gemeinde- iveg gerade siidl. nach Klabasnitz (Weinbau, sogen. Zittersdorfer), l 4 / 2 St.; von Klabasnitz auch Besteigung der Petzen durch den Klabasnitzer Graben , 5 St. I. 4. Kiilmsdorf. (Zugleidi Uebergang nach Suizbach, I. 4. A., u. Anschluss an die E i lit r i 11 s 1 i n i e von C i i 1 i, A. 2. a , L a i b a c h, B.). Postbotenfahrt nach Kappel in 2 '/2 St., fiir 70 Kr pro Person, Nach- mittags nach Ankunft der Ziige (nur fiir .7Personen Platz). Auch nach Vfilker- markt Wagen bereit. Kiilmsdorf, 1368', Eisenbalinstation u. kleinesDorf, Knoten- punkt der Strasse iiber Kappel nacli Vellacli (I, 4. A.) u. iiber Volkermarkt nach St. Audrii (I. 4. B ). Herrliche Partie zu dem, 1 St. siidwestl. gelegenen Klo¬ peinersee, mit kleiner Badeanstalt; auf dem Abhange des Georgi- bergls, nur ein paar hundert Schritte vom osti. Seeufer entfernt, gutes Wirthshaus; auf der Hohe des Georgibergls, 2022', 30 Min., Wallfahrtskirche u. sehr Iohnende Aussicht auf die Kalkalpen u. gegen die Saualpe. I. 4. A. Kiilmsdorf, Kappel, Bad Vellacli, Seeland etc. 11. in die Sulzbaeher Alpen. An der Osti. Seite des Stationsplatzes Kiihnsdorf fiihrt die von VOlkermarkt kommende Reiehsstrasse durch den Ort Kiihnsdorf u. von da nach Eberndorf ( Mertlitsch u. Tschitschmann gut), dessen einstiges Chorherrnstift gegenvvartig dem Benediktinerstifte St. Paul gehort. Grosse Stiftsgebaudc, theilweise aus dem 11. Jahrhundert stamrnend. Einer der PrOpste dieses Stiftes war der nachmalige beriihmte Erzbischof von Salzburg, Leonhard von Keutschacli (Ende des 15. und zu Anfang des 16. Jahrhunderts). Von Eberndorf nordvvestl. zum Klopeinersee, 1 St., und von da anf die Hohe des Georgibergls , */ s St., (s. o.) sudostl. auf St. H enima, 2736', mit sehr lohnender Aussiclit, 2 St. Von Eberndorf erreichen wir Gossclsdorf, und entlang dem theilweise trocken gelegten Gdsselsdorfer See Sittersdorf (Wein- bau), 1 i/ a St., Miklautzhof (selir gutes Gasthaus). 46 I. i. A. Kiihnsdorf. Kappel. Besteigung der Obir, 6751': Von Miklautzhof iiber Recliberg in etwas siidvvestl. Eichtung zur Sternfelder Alpe (Heu- lager, Alpenkost), 2'*/s St., dann durch ein abgestocktes Hochthal auf die Schneide ober dem Wildensteiner Graben, 1 St., u. von hier fortvvahrend westl. auf den Gipfel (Knappenhaus, s. Obir bei den Ausfliigen von Klagenfnrt, I. 5.), 1*/* St., od. durch den etwas siidl. des Rechberges in das Hauptthal miindenden Graben zur Schoffleralpe (Bergbau), 3 St., u. von da auf den Gipfel, 2 St. Von Miklautzhof ‘/s St., unterhalb des mit einer neuen Strasse umgangenen Rechberges (Pfarrdorf Recliberg deutsche Ritterordens-Commende), gelangen wir in den engen Veliacli¬ gi-ab en und durch denselben nach Kappel. Etwa 1 / 4 St. vor Kappel enge, von der Strasse durchzogene Felsenschlucht, iiber dem Wasser der senkrechte Tabrafelsen und die Tiirken,- schanze, Ueberreste gewaltiger Mauern, gegen die Felsen- hohen hinanziehend und historisch dadurch interessant, dass durch diese Schutztverke die im Jahre 1473 aus Krain durch das Kanker- und Vellachtbal vorgedrungenen Tiirken von dem vveiteren Vordringen nach Karaten abgehalten tvurden. Markt Kappel, 1256 E. ( Brauhaus , Elbi, wo auch Fahrge- legenheiten zu haben sine!, u. Fleischhauer gut), mit k. k. Bezirks- gericht, Steueramt, Postarat, 2 Cementfabriken (bei der Pfarr- kirche merkwiirdiger Weihwasser-Kessel und eine schwere silberne Monstranze guter Arbeit), ist, wie Bad Vellach, auf karntnerischer Seite derjenige Punkt, von welchem die lohnendsten B erg p ar ti en, namentlich mittelst des Ueberganges nach Sulzbach, in die Sulzbacher Alpen unternommen werden kiinnen. Kappel, obschon gegenvvartig unbedeutend, ist in den Tagen des Mittelalters von grosser \Vichtigkeit gewesen. Nicht nur diesen Platz, sondern auch das Jaun- und steverische Sannthal besassen die machtigen Grafen von Haimburg, deren Burg gegenwartig zvvischen VOIkermarkt und Griffen in Trummern zu sehen ist. Damals ging der Hauplwaarenzug von Vieh und Eisen von dem Stapelplatze Volkermarkt beinahe ausschliesslich hier durch nach Krain, vvelches rege se- schaftige Leben aber mit dem Zeitpunkte aus dem Alpenthale verschvvand, als der 'Veg von Kiagenfurt iiber den Loibl nach Krain erOffnet wurde. Bergpartien von Kappel aus: 1) nach Sulzbach, 4 St., iiber den St. Leonhardter Sat tel, 4490' (Fiihrer in Kappel zu erfragen, jedoch nicht ndthig, da der Weg nach Sulzbach hintiber ziemlich betreten ist. Ohne Kenntniss der slovenischen Sprache jedoch schwer durchzukommen, u. fur diesen Fali ein Fiihrer mehr ais Dolmetsch ervviinscht): Bis zum Kupitzbauer 1 St.; nicht weit davon eroffnet sich eine malerische Felsengasse, u. man wandert iiber ein „Gebruck“, unter vvelchem ein Wildbach zur Tiefe stiirzt. Nun zieht sieh der Weg etwa 1 St., ohne beson- deres Interesse zu bieten, beiderseits von hohen, alle Anssicht hem- menden Berggehangen eingsengt, am Ufer des stark abfallenden Sulzbach, Logarthal. Kiihiisdorf. I. 4. A. n Bergbaches ziemlich steil hinan, u. man erreichtein sonniges Wiesen- plateau mit einem Gehofte (ziemliche Aussicht naeh N. auf das Jaunthal, Saualpe etc., sovvie gegen die Alpe Obir), von wo man, immer freiere Anblicke gewinnend, voriiber an einer Holzknecht- hiitte (Quelle), in 3 / t St. den Weiler St. Leonhardt (Ivirche und Messnerhaus ; im Nothfalle Unterkunft) u. in 20—25 Min., an- fanglich durch Wald ansteigend, den St. Leonhardter Sattel, 4490', erreicht. Hier herrl iche A us sich t (siidl. gegen den Haupt- stock der Steineralpen: die Oistrizza, 7530 ', di cSkuta od. Rinka 7837 ', den Grintouz, 8334 ', die Raducha , 6489 ',, u. in der Tiefe des Kessels zuerst auf einem vor- geschobenen Bergriickeu das Kirchlein von Heiligmgeist, bei welchem der Weg nach Sulzbach voriiberfiihrt, ganz unten aber siidw. das von aller Welt abge- schiedene Logarthal mit den Wasserfailen der Rinka). Ein einfaches Kreuz marki rt an dem, von der sich imposant ausnehmenden Ushovct (Sehafberg) abzvveigenden, das Quellengebiet der Vellach u. Sann scheidenden Bergrucken die Gr en z e zwischen Steyermark u. Karaten. Von hier auf steilem Pfade abvvarts nach Heiligengeist, kleine Kirche mit interessanter Glocke aus altester Zeit, 25 Min. (siidl. Profilansicht der Ushova), u. durch einen tief eingeschnittenen Graben hinab zum Ufer der Sann, 1 St., u. mittelst Uebersetzung des Baches aufvvarts nach Sulzbach (Wirthshaus bescheidensten Anspriichen geniigend), einem kleinen Dorfe, 2011', mit auf einer Anhohe liegender gothischer Kirche, herrlich am unmittelbaren Fusse des Raducha gelegen (s. auch A. 2. a..). Bergpartien von Sulzbach aus: 1) Besuch des Logarthals *), der v or ziigli chs ten Eigenthiimlichkeit der Sulzbacher Alpen, wie man sie kaum in den iibrigen osterreichischen Kalk- alpen an einer zrveiten Stelle finden wird, 1 St. Von Sulzbach an der Sann aufvvarts gegen W. gelangt man durch eine enge Felsschlucht, mit zahlreichen pittoresken Felspartien, an den Eingang des Logarthals, 1 St., das sich von O. nach W. ausdehnt. Das Thal ist vom Bauernhofe Logar , 2400', vom Eingange desselben an bis zu seinem Ausgange ungefahr 1 M. lang und durchschnittlich l / s M. breit, mit einer Erhebung von 2400 — 2500'. Thalgrund besonders fruchtbar, griine Wiesen- matten, Acker, Baumgruppen; ungefahr in der Mitte des Thals, 1 St., vveitlaufige Gebaude des Bauernhofes Plessnig (Unter¬ kunft), 2467'. Zu beiden Seiten des Thals sehr steile Gehiinge, im Vordergrunde "zum Theil betvaldet, zum Theil schroffe Fels- wande, im Hintergrunde als Thalschluss die hochsten Kuppen der Sulzbacher Alpen, Skuta, Skaria, Rinka, Wrana, Mersla u. die *) Man gelangt ins Logar-Thnl aucli vom Wege aus unterhalb (les Leon- harriter Sattels, imlem man bei einem Gehofte an einem sog. Kohlen-Weg nach r. abbiegt. 48 I. 4. A. Kiihnsdorf. Uebergange v. Sulzbach. Oistrizza. AUe diese Kuppen steigen in ausserordentlich zer- rissenen Zaeken und mannigfach geformten Spitzen fast unmittelbar aus dem Thalgrunde zur H5he ron 5000' iiber demselben empor. Hier der Plessnigfall, iihnlich dem Schleierfalle bei Gastein, u. 1 St. weiter in der westlichsten Eeke des Hintergrundes der machtige Rinkawasserfall (an 1000' hoher Sturz), der eigent- . liche Ursprnng des Sannflusses, obschon dessen Wasser in der kesselfdrmigen Vertiefung verschwindet u. erst, nachdem es seinen Lauf durch das Logarthal unterirdiscb fortgesetzt hat, .nalie am Ausgange desselben, u. /'.var in einer Starke rvieder zu Tage tritt, vermoge welcher es unmittelbar ein Miihlrverk zu treiben im Stande ist; — 2) Besteigung der Ushova, nicht beschwerlich, 2*/* St., oben Tropfsteinhohle, jedoch schrver zuganglich ; (ebenso Besteigung der Oistrizza, vom Logarthaie aus moglich, jedoch sehr bescbwertich). Uebergange von Sulzbach: 1) nach Krain u. zwar a) bis zum Rinkafall, 3 St., dann sehr steil und nicht ungefahrlich iiber Felsen zum krainensclien Sattel, 5976', 1 St., hierauf liinab iiber die Urscliitzaalpe im Feistritzthale nach S tein (Neue Welt, alte Stadt, Kirche auf cinem Hiigel mit drei Kirchenraumen iibereinander), 2 St., u. Laibach, 4 St. (B.); od. b) dem Sannthale entlang nach Leutschdorf, unterwegs die Nadel, eine 3—4 Klafter breite Felsspalte mit Stufen (s. auch A. 2. a.), 2 St., u. von da langs des LentscKbaches aufVarts nach St. Antoni (Wirthshaus), 2 St., bis zum Sattel {Račk) an der steyermarkisch-krainerisehen Grenze, l 4 / 2 St., dann abwarts durch den Tscherna in den Feistritz- graben u. durch diesen nach S tein, 3 St. 2) nach K ar n ten a) iiber Heiligengeist , den Leonliardter Sattel, Leonhardt nach Kappel, 4 St. (S. 46); — b) iiber den Kopreinsattel nach Schivarzeribach , 5 St., u. zwar iiber die Sann, dann steil aufwarts theils iiber Wiesen, theils iiber Kelder an Gehoften voriiber zum Sattel, 4257', 2 St., hier Grenze, Aussieht r. zum Ursulaberge, 1. zur Petzen-, dann am osti. Abhange der TJsliova hinab durch den Kopreingraben nach Schrvarzenbach (S. 44); — c) nach Vellach: iangs der Sann bis in die Niihe des Logarbauern, dann r. aufwarts durch die sulzbacher Almen (Bauerntvirtkschaften) bis zum Zanzbauer , 2 St., durch einen dichten Nadelwald zum Uebergang, 3 h St. (Fiihrer rathsam; lohnende Aussieht auf die umschliessenden Hochgebirge) bis zum Bauer Paulitscll ; nun Fahrweg bis zum Vellach er Bade, 1 St. (S. 49). Obir, Bad Veilach. Kiiii iisiiorf. I. 4. A. 49 2) auf die Obir, 6751' (s. auch S. 46 u. Ausfliige von Klagen- furt, I. 5.): langs des Ebriacher Bachs westl. ungefahr 1 St., dann r. aufwarts (die Kirche von Ebriacll bleibt 1. im Thale) zur Fladungalpe, 2 St., dann nordwestlich iiber einen bevveideten Alpenriicken sum Berghause, 2 St., von hier auf den Gipfel, '/4 St. — Abs ti ege: a) auf die Scheida (Einsattelung zwischen Obir u. Koschutta , hier auch der Uebergang von K app el nach Zeli u. Ferlach, I. 5. A. 4.), 2 St., sum Terkelbauer am Frei- bach, 3 , 4 St., u. zur Gevverkschaft Freibacll , 1 */a St., od. vom Terkelbauer iiber Zeli bei der Pfarre, 1 St., durch einen roman- tisehen Graben nach TVeidisch ( Venveser ), l 1 /^ St., u. iiber Ober- ferlach f Just , Liaunig ), 1 St., nach Klagenfurt, 2 3 / 4 St.; — b) vom Berghause nach der osti. Seite fort hinab zu einem kleinen Felsengrat, 1 St., dann meist durch Wald zur Mochlinger Alpe, l l% St., von dieser durch den Wildensteiner Graben nach Gallizien , beschverlich, stellenweise Schwindelfreiheit nothig (Jessernik od. Jernei) , 2 1 /* St., u. iiber die Anna-Draubriicke bei Saager nach Station Grafenstein , 2 St.; — c) osti. iiber die Schofleralpe an die Fahrstrasse unterhalb des PtecKberges nach Miklautzhof, 4 St., od. ober, dem Mochlinger Berghause vor- iiber zur Sternfelder Alpe, 2 St., u. von dieser iiber den Rech- berg nach Miklautzhof, 2 St. (S. 46); — d) auf die Kleine Obir hinab (sehr beschwerlich und auch gefahrlich), l 1 /” St., u. dann durch eine Gerollhalde steil hinab nach Abtei (Pfarrhof), 1V 4 St., iiber die Anna-Draubriicke nach Station Grafenstein, 3 St., od. iiber Niederdbrfel, St. Margarethen, Gleinach (Wirthshaus), Unterferlach, nach Ressnigg u. iiber die Drau-Ueberfuhr aufwarts nach Mana Ram ( Rassai gut) nach Klagenfurt, 7 St. Uebergange von Kappel: 1) iiber die Scheida u. Zeli nach Ferlach (I. 5. A. 4), 7 St. (nicht lohnend); — 2) durch den Remscheniggraben , St. Margarethen und die Einsattelung der Vshova, 2*/® St., dann entweder durch den Kopreinergraben hinaus nach Schwarzenbach, 3*/s St., od. durch den Loppeingraben auf die Hohe vor Koprein, 3 St., u. iiber Koprein (Pfarrdorf) hinaus nach Schivarzenbach, 3 St.; an der ganzen Strecke keine Einkehrwirthshauser, nur Bauernhofe; die Touren als Uebergange jedoch lohnend. Von Kappel steigt die Strasse in siidl. Richtung (r. ausser- halb Kappel Schloss Hagenegg) entlang der Veilach gemach auf- tvarts, sowohl nach r. als 1. romantische Blicke gewahrend. Ungefahr nach 1 St. Weges Zickzacksteigung (1. der sogen. Haller- felsen, mit dem grossen Christoph, darunter die sausende Veilach), dann wieder langsam ansteigend bis zum Ba-deorte Veilach, 2456', t/ 2 St. ( Badegasthaus, Skaler). Hier ein Kohlensiiuerling, Amtlio r-Jabornegg, Karntnerfuhrer. 1 50 I. 4. A. Kuhnsdorf. Seeberg, Seeland. dioht am r. Ufer des Vellachbaches, ans vier nur vvenige Klafter von einander entfernten Quellen entspringend; Trink- u. Bade- kur; vom 15. Juni bis Ende Anglist (die Villa Rosthorn) sehr belebt. Analyse des Wassers s. Anhang. Ausilug von Vellaeh: in die Vellacher Kotschna, ein Thal, amphitheatralisch umgeben von den Riesen der Sulzbaeher Alpen (ahnlich dem Logarthale in Sulzbach, aber obne Wasserfalle, obne bebauten Boden, vielmehr, vveil vici hoher gelegen, 3800', nur mit Alpemviesen u. Gerolle): bis zum Beginn der Kotschna, l l% St., zur Sclimelz , */* St., auf die Stullersclie (ehemaliger (juecksilber-Bergbau) Schafalpe, 2 St. (Von dort auf den Ueber- gang*) [sehr beschwerlich], 2 St., u. dann jenseits hinab durch das Feistritzthal nach Stein in Krain, 4—5 St.) Die ganze Tour beschwerlich, ohne Fiihrer nicht zu maehen, ein solcher aber sehwer zu finden. TJebergang von Vellaeh ins Logarthal nach Sulzbach : in nordostl. Richtung auf Fahmveg zum Uebergang, 4253', 2 St., dann durch dickten Nadelwald hinab zum Zanzbauer , */$ St., u. iiber die Sulzbaeher Almen (Bauernivirthschaften) in 1 '/ s St. zum Logarbauer und 3 / 4 St. nach Sulzbach (S. 47). Von Vellaeh fiihrt die Reichsstrasse auf die Hbhe des Seeberges, 3812', St. (Abkiirzung durch Fussiveg r. bei der Poderschnig-Keusche ; r. von der Hohe der Strasse auf einer unbe- deutenden Felsenkuppe in der Nahe eines Bauernhofes praehtvoller Anblick des Grintouz u. Blick ins Seelanderthal). Ausfliige vom Seeberg aus: 1) Besteigung des gerade nordl. gelegenen Vellacher Slorschiz, 5550', in 2 St. (etwas steil und felsig, doch lohnend); — 2) in anfanglich westl., 2 St., dann nordl. Richtung (ziemlich betretener Weg) nach Trogern, 1 St., u. dem Trogerngraben ent- lang in den Ebriacher Graben, 2 St., u. durch diesen nach Kappel, 2 St., oder von Trogern auf Alpenpfad unter der Koschulla, (langer felsiger Gebirgszug bis zum Loibl), hinaus nach Zeli bei der Pfarre , 4 St,, sehr beschvverlich und ohne Fiihrer nicht moglich (I. 5. A. 4.). Vom Seeberg in 1 St. hinab nach Seeland, 2817' (Josin u. Casino im Oberseeland beim Staller, letzteres besonders nur solehen zu empfehlen, rvelche der slavischen Sprache machtig sind), Dorf in einem prachtvoll bematteten Thale, am Fusse der Seelander Kotschna, 7600', mit dem hochsten *) Im August bliiht Mer Gentiana Frolicliii; dann von Concbvlicn zu llnden die seltene Hc!ix Schmidtii. Grintouz, Volkermarkt. Kiihnsdorf. 1. 4. B. 51 Punkte der Sulzbacher Alpen, dem Grintouz, 8334'. Die Strasse ftihrt, fortwahrend hochst lohnend, durch die Kan k er (Gast- haus, Gewerkschaft), bereits in Krain, nach Krainburg (B.) {alte Post), 7 St. Bis Kanker zu Fuss r at h sam, 3 St. Touren von Seeland aus: 1) auf der Strasse, 1 St., von Seeland abwarts r. in den Rehagraben u. dann aufwarts znr Alpe Poclstorsitsch , 2 St., zrn* Einsattelung zwischen der Slapata osti. u. dem Krainer Stor- sitsch, 6738' (vom Vellacher Storschitz zu unterscheiden, welcher viel niedriger ist), westl. 1 St. (bis zur Spitze des Storsitsch, 2 St., sehr steil u. beschvverlich fort iiber Fels). Von dort bequemer Abstieg nach S. bis Krainburg (B.), 4 St., lohnend; — 2) von der Strasse zwischen Seeland und Kanker weg, etwa 1 St. vor der Kirche, Besteigung des Grintouz, 8334' (aus- schliesslich nur von der Siidseite moglich), u. zwar osti. aufwarts in 3 / 4 St. zum Suchadolnig (daselbst Nachtlager und Fuhrer); zur Schafalpe {Planniza, schlechte Hutten), 4750', 1 */ 2 St.; dann auf die siidl. Schneide u. iiber Gerolle zum Gipfel (unterwegs schwache Quelle, 6158'), 3-4 St. Aussicht sehr lohnend (sowol in der Nahe zur Seelander Kotschna, der Rinka, Vellacher Veliki Verh (zu deutsch grosser Berg), Velika Planava u. machtigen Oistrizza, als iiberhaupt die lange Kette der Karawanken vom Mittagskogel bis zur Petzen; in der Weite nčrdi. die Tauern von Salzburg bis Steyermark, die Berge Untersteyermarks und Kroatiens, die Krainer [Julischen] Alpen, namentlich der Triglav, fast ganz Oberkrain und das mittlere u. noreli. Karntnerland). I. i. B. Kiihnsdorf, Volkermarkt, St. Andra (im Lavantthale). Tagliche Postverbindung nach VVolfsberg mit Poststellwagen (nur 4 Per- sonen Platz), Abfahrt von Volkermarkt 4 Uhr Nachmittags; Ankunft in VVolfsberg 9 Uhr Abends; Preis per Person 1 Fl. 65 Kr. An der Ostseite desBahnhofes Kiihnsdorf durch den Viadukt gegen N. fiihrt die hier theilweise neu umgelegte Eeichsstrasse zuerst eben, dann abwarts zur Draubriicke, 3 / 4 St., dann wieder ansteigend nach Volkermarkt, 1589' ( Anfmuth zum Adler recht gut, Štern, Goldener Lome, Post minder), Stadt mit 1683 E., Bezirkshauptmannschaft, Bezirksgericht, Post, Telegraphenamt; sehr schone Aussicht, vorzuglich auf die Sulzbacher Alpen, Obir und Petzen, von der Terrasse des im S. der Stadt gegen den Draugraben gelegenen kleinen Volksgartens, genannt die ,)Burgerlust“. Nordwestl., unweit der Stadt, Kirche St. Ruprecht, alterthiimlich und sehenswerth. Nordl. von der Stadt gegen die Abhange der Saualpe inter- essante schlosserreiche Gegend. Hiervon besuchens- tverth die Trixner Schlosser u. Waisenberg, 1 — 2 St. 4 * 52 I. 4. B. Kulinsdorf. Trixen, Griffen. nordwestl. der Stadt. Je nach ihrer Lage sind diese Schlossruinen Obel'-, Mitter- u. Nieder-Trixen benannt. Zuerst r. der Fahr- strasse liegt Niedertrixen, in der Nsihe von St. Xaver, 40 Min., dann folgt 1. der Strasse Mittertrixen , 1 St., auf steil ansteigendem Felsen, mit schoner Aussicht, u. '*/ 4 St. weiter wieder 1. der Strasse, am Fusse des Diexberges, Obertrixen , mit noeh ziemlich erhal- tenen Mauerresten, Stukkatur-Oberboden etc. u. Schloss W a i s e n - berg. Ausser demselben sind noch die Ruinen von TJnterkulm u. JValtenau, sowie vora einstigen St. Leonhardtskloster n. die noch bewohnten Schlosser Tollerberg , Frankenstein u. Reinegg sehensrverth. — Von Volkermarkt l 1 /^ St. westl., nordwarts der Reichsstrasse, St. Georgeu a m Weinberg (in der Pfarrkirche Krypta, Gruft der Khevenhiiller). — Reichsstrasse von Viilker- markt nach TJnterdrauburg, u. zwar bis zur niichsten Post- station Eis, 4 4 / 2 St. (S. 30). — Desgl. Reichsstrasse nach Klagenfurt, 5 St. Zuerst aufvvarts zur Ruhestadt, 3 / 4 St., mit schoner Aussicht auf das Jaunthal u. die Karawanken, im Vorder- grund Schloss Neidenstein-, dann bis zrnu Gurkfluss Wald- u. Haideland, ‘2 3 / 4 St., hierauf bis Klagenfurt vvieder hiibsche Blicke auf die Umgebung, 1St. — Von Volkermarkt fiihrt die Reichsstrasse nach St. Andrii im Lavantthale, iiber den Griffnerberg in 6 St., n. zwar zuerst osti. dureli den Miihlgraben, dann aufwarts etwa 3 / 4 St. auf der Reichsstrasse nach Unterdraubnrg, u. von dieser ab- zweigend in norddstl. Richtung dnrch Wald und Felder (1. 1 / 4 St. entfernt Schloss Haimburg , u. nicht weit davon in einem lieblichen Thale, das zu den Trixner Schlossern, s. o., fiihrt, Schloss Thalen- stein , einst ein Lieblingsaufenthalt Blumauers) in 1 >/ 4 St. nach Griffen ( Hirschenmirth , Tofe), Markt mit 440 E., Postarat, am Fusse eines gewaltigen Kalkblockes gelegen, auf dem die alten Manern der. Zvvingburg Griffen thronen. Von Gritfen in siidl. Richtung voriiber an Schloss Elirnegg, r., und mit Kreuzung der von Volkermarkt nach Drauburg fiihren- den Reichsstrasse, guter Fahnveg nach Lippitzbacll (S. 30), 3 St., u. von dieser Strasse, bei Lied, osti. Abzrveigung eines ziemlich schlechten Weges iiber die Gmtsche nach St. Paul (S. 30), 3 St. Von Griffen fort auf der Reichsstrasse gegen St. Andra beginnt ungefahr nach St. (beim Raufer ) die Steigung der Strasse, \velche in mehreren langen und steilen Windungen in St. auf die Hohe (Bierbaumer) , 2176', fiihrt; hiibsche Aus¬ sicht nach S. ( Vt St. nordl. entfernt Pfarrdorf Pustritz, u. von hier Besteigung der Klemen Saualpe in 4 St., nicht lohnend). Vom ,,Bierbaumer" zieht die Strasse in ein schmales Thal hinab, 1 St., steigt dann wieder den Schonmeger Berg hinan, u. fiihrt Gasthluser etc. etc. Klagenfurt. I- S. 55 an Framrach, 1 St., voriiber, unterhalb welcher Ortschaft, l / 4 St., sie in jene, welche das Lavantthal der Lange nach durch- zieht, eimniindet. Von dort erreicht man in 25 Min. St. Andra (S. 31). I. 5. Klagenfurt. Gasthauser: Kaiser von Oesterreich {J. LercK ), ara Heiplatze, Ecke der Wienergasse, gut und nicht besonders theuer *), Zimmer von 60 Kr. aufvvarts, Omnibus zur Eisenbahn 20 Kr. — Hdtei Europa («/. Ronacher ), Kardinalsplatz, schčner Gastliof (im erslen Stocke das Casino),'Zimmer von 60 Kr. an, Omnibus zur Bahn 20 Kr. — Gasthof Moser (v. Moser), Burggasse, gut und billig, hiilt einen viersitzigen Wagen bei Ankunft der Ziige am Bahnhof. — Sandivirth (J. MatM ), Villacher Thor, gut u. billig. Omnibus zur Bahn 20 Kr. — Weisses Lamm , unterer aiter Platz, hait einen viersitzigen Wagen bei Ankunft der Ziige am Bahnhof. — Goldener Bar, in der Sternallee. Einkehrgasthauser: Weinlander (Priesterhausgasse), Stadt Triest (Vil¬ lacher Vorstadt), Schwarzer Adler (Adlergasse), Geyer (Priesterhausgasse), Mohr (Kanalgasse), Engelivirth u. Socher (St. Veiter Vorstadt). Restaurationen (Bierhauser): Hafner, Blumenstockel (grosse Schulhaus- gasse), Sonne (Kanalgasse), Goldener Brunnen(fNe,m\\zx\§, Benediktinergasse), Goldener Anker (Herrengasse), Roth (Pfarrhofgasse), Silberegger Bierhalle (Schulhausgasse). Gartenwirthschaften: Masslgarten, schoner grosser schattiger Garten (St. Veiter Vorstadt), Schroders Bierhaus (VOIkermarkterthor), Schivaben (s. Ein- kehrgasthimser), Sandivirth, zugleich Gasthof, schoner hochgelegener luftiger Garten (schonstes Gartenlokal in Klagenfurt), Schleppische Bierhalle (Villacher Thor), BuchemoaM (Viktringer Vorstadt), Geyer (Priesterhausgasse), Lufthof (Bahnhof- sivzss^JGlockenbrauer (Bahnhofstrasse), Kaffeehauser: Caf u - dariiber meist auf Gerolle hinab ins Bodenthal zum Bodner , 2 St. (S. 74), u. ent- weder nach JVindischbleiberg , 3 / 4 St. (S. 74), od. dureh das Bodenthal hinaus auf den Kleinen Loibl (S. 70), 1 1 / 2 St., u. die Reichsstrasse abwarts nach Unterloibl, 1 St., u. zur Post Un t er b er ge n, 1 / 2 St.; b) die bereits bekannten Wege hinab, namentlich sehr schnell mittelst Abfahren dureh die „grilne Riese“ ins Barenthal zum Kunautz\ — 2) nach Krain: a) zuerst siidl. zu den Alpenhiitten ( Jerovitza ) , 2 St., meist steile Rasen, von Geroll unterbrochen, zum Berghause, 10 Min. (gutes Wasser), u. dann auf gebahntem Wege iiber Karnervellach (Pfarr- dorf) nach Station Jauerburg ( Kosmatsch) , 2 St., (B.); b) bis zu den Alpen Jerovitza u. nach Most (Wirthshaus) an der Reichsstrasse, 2 '/ 2 St., Fiihrer nothig, c) auf den Vertazhasattel osti. hinab, 2 St., n. dureh den krainerischen Selenitzagraben (auf der Generalstabskarte Slavorsnitzgraben), entvveder nach Most, Alpe am Gipfel und namentlich am siidosti. Abhange des VVolfsgupfs (Kossiak) sehr viel und schčnes Edelweiss im Monate August. *) Hier der seltene Eanuncuius Seguieri. *») Im Juli hier bluhend.- Scorzonera rosea, Heracleum austriacum, Lilium carniolicum, Cirsium carnioiicum; iiberhaupt reiche Alpenbiumenlese. ***) An den \Vanden r., so wie in den Felsen jenseits des Ueberganges 1. viel schiines Edelweiss, dorh nicht oline Gefahr zu piliicken, da das Gestein brocklig ist. t) lm Juni u. Juli am Stou vorziiglich sclifin auch Alyssum Wul- fenianum. Barenthal, Kotschna. Klagenfnrt. I. 5. A. 1. 73 3*/ s St., od. Smokoutz, 3 St. (mit der Besteigung des Stou lasst sicli mit einem tleinen Zeitaulsvande von IV 4 St. auch die der etwas melir mesti, gelegenen TVeinasch, 6850', verbinden, Aussicht der des Stou ahnlieh, aber weniger umfassend). 2) Besteigung der Kotschna, 6213' (bequeme, sehr lohnende Partie, kleine Vorm i t tags t o ur, 2 */. 2 —3*/., St.): a) wie auf den Stou (S. 72) zuerst auf den Jauerburger Ueber- gang , 2 St., von da nordtvestl. auftvarts iiber Weiden zur ersten Hohe, 3 /4 St., dann durch einen Graben auf das Plateau *) der Kotschna, 3 / 4 St.; — b) tvesti, auftvarts durch Wiesen u. Wald zu einem alten Kohlbarren und steil hinauf zum Sattel ztvischen Kotschna u. Matschachergupf, 1 ‘/ 4 St. (hier eine kleine Quelle ostseitig), dann durch die nordl. abfallenden Gerollhalden auf Schaf- steig, */ 4 St., nun durch Wiesen steil hinauf zu einem nach N. abfallenden Grat**), */s St., u. auf diesem bequem zur Hohe, */* St. Umfassende Aussicht, ahnlieh der des Stou, aber bilderreicher. — Abstiege: I) nach Karnten: ausser den beiden genannten Aufstiegen noch jener auf dem Riicken tvesti, fort, hinab bis zu dem Sattel ztvischen Kotschna u. Goliza, 5116' (diese kann von hier in l 1 /* St. nach dem osti. Grate auf¬ vvarts erklomtnen tverden), '/s St., u. durch die Stvetschacher Kotschna (sehr romantisches Felsenthalj hinaus nach Srvetscliach, 2'li St. ; — 2) nach Ivrain: gerade siidl. hinab durch den Graben nach Jauerburg, 2 */j St., od. siidostl. auf den Jauerburger Sattel, l St., u. von da auf dem Saumpfade ebenfalls durch den Jauer¬ burger Graben nach Jauerburg ( Kosmatsch ) ; — b) tvesti, auf den Stvetschacher Sattel u. von hier siidtvestl. auf gutem Prade zum Grubenhause, 3 / 4 St., u. dann auf der Erzstrasse (Fahrstrasse) iiber Heiligenkreuz (Wirthshaus) nach Assling {Post) , 2 St., in der Nahe von Jauerburg, 1 St. Uebergange aus dem Barenthale: 1) ins Bodenthal: a) von Windischfeislritz an der r. Thal- tvand nicht sehr steil auftviirts auf den Verbindungsriicken ztvischen Hundsdorfergttpf, 4974', und dem Kossiak (Scheide ztvischen Boden- und Barenthal, untertvegs Bauern), 2*/ s St., dann abtvarts nach JVindischbleiberg , 1 St. (s. u.); — b) vom Boautz od. Kanautz zur Matschacheralpe (Alpenhiitten, Milch, Butter), 2 St. (von hier Besteigung des Kossiak, iiber 6000', jenes von der Nordseite spitzigen Berges, tvie man ihn von Windischfeistritz sieht, iiber Wiesen in 11/ 4 St.), dann enttveder 1) r. unter der Bielschilza durch forttvahrendes Steilgerolle hinauf auf den hohen V ertazha-Sattel, 5771', 1' St., und in nordostl. Richtung durch *) Sehr pflanzenreich: Gentiana pumila in praclitvollen Exemplaren , etwas friiher bliihend Ranuncuius Traunfellneri, Arabis Voo.hinensis u. Viola Zoysii. **) Hier das seltene Bupleurum graminifolium in Felsenritzen. 74 I. 5. A. 1. Klageufurt. Bodenthal, Stou. Gerolle hinab ins Thal, 1 '/ 4 St., und dureh den Wald hinaus zum Bodenbauer , 3 / 4 St., oder 2) von der Matschacheralpe ostlich dureh ein gerolliges Thal*) auf den Sattel zwischen Kossiak u. Bielschiza , sog. Bielschizasattel , 3 /' 4 St., u. nun entweder um die osti. Felsecke dureh Gerolle gegen N. herum u. iiber die „Slinze u (Stiege, sehr behutsames Steigen und Schwindelfreiheit durchaus erforderlich) iiber die Ogrisalpe , 3 / 4 St., zum Bodner, 1 St., oder vom Sattel grade hinab iiber Stoek und Stein (nicht gefalirlich, aber ettvas miihsam wegen der vielen Stauden) zur Vertazhuriesen (Gerollhalde), 4 / 4 St., von da hinab an das Ende der Gerollhalde, 4 /* St., u. dann hinaus zum Bodner, 3 / 4 St. (s. u.); — 2) nach Krain: a) vom Kanautz od. Boautz iiber den Jauerburger Sattel nach Jauerburg (S. 73); — b) bequemer von Windischfeislritz iiber Swetsehach auf den Sattel zwischen Kotsclma u. Goliza, 3 St., u. dann vveiter siehe Abstiege von der Kotschna (S. 73). I. 5. A. 2. Ins Bodenthal. (Zugleich liebergang nach Krain, B., ins Barenthal, 1.5. A. 1 , u. boi h I tl) a I, I. 5. A. 5.J Vor der Sapotnitzakapelle (S. 70) am kleinen Loibl, 2403', fiihrt nach r. ein guter Weg voriiber an der Bleischmelze (r. hinauf Fahrweg in ‘/s St. nach Wmdiscllbleiberg , 2915', kleines Pfarrdorf, Bleibergbau jedoch wenig ergiebig) ins Bodenthal, u. zwar zu den beiden Unterkunftsorten Benagliohvbe in 1 1 / 4 St. u. zum Bodenbauer ( Bodner ) in 1 4 / ž St., 3310' (hier wie dort Heulager, Alpenkost, gefallige Leute, stets auch Fiihrer und Trager fiir Stou- und Vertazha-Besteigungen oder Debergange nach Krain zu erfragen). Herrliches griin bemat.tetes Thal, durehschnittlich 3600' hoch, zwischen Singerberg u. Centra,l-A'arawanken-Kette gelegen, imposanter am p h itheat ral i s ch e r Abschluss dureh die init gerade aufsteigen den Wanden sieh zu 6918' emporhebende Vertazha. Bergbesteigungen aus dem Bodenthal: 1) Besteigung des Stou, 7084', vom Bodner in 4—5 St. iiber die Einsattelung der Vertazha**) (nur mit Fiihrer, der beim *) Reichste Fundgrube fiir seitenc Coleoptern: Carabus carintiacus, Cjchrus Schmidtii, Abax Beckenhauptii. Pristonichus Janthinus, Pterostiehus planipennis u. Miihlfeldii, Nebria Dahlii, brunnea, Otiorhynchus nobilis, Plinthus iindelii (um die Hlatscbacher Alphutten speciell an den Wurzeln von Bumex alpinus), Hjlobius alboguttatus etc. elc. **) Der Sattel der Vertazha ist historisch denkwiirdig wegen des Ueberganges der Franzosen mit Geschtitzen und Pferdeu im Jahre 1809, vod uteh sie den Oesterreichern bei \Vindisehfeistritz in den Rflcken kamen, was fiir diese zum ungliifklichen Gefechte von Windischleistritz fiihrte. Bodenthal, Vertazha. Klagenfurt. I. 5. A. 2. 75 Bodenbauer vvohl zn bekonimen ist). Vom Bodner thaleinvvarts an das Gerblle unter die Vertazha, 3 / 4 St., dann r. durcli die grosse steinige Mulde steil auf die Einsattelung der Vertazha, 5771', in l*/j St. Hier verbindet ein sehr schmaler Sattel den auslau- fenden osti. Riicken des Stou (im r. Winkel auffallend) mit der Vertazha. Dieser Zivischensattel, gleich einer Brucke, fallt r. nordl. steil ab auf die Matschacheralpe im Barenthale, u. 1. siidl. fiihrt eine schmale kurze Felsenschlucht an ein auf der Siid- seite der Vertazha u. der Stoupartie liegendes Hochplateau, durchaus mit Gerblle u. grossen Eelsenstiicken belegt. Von hier auf Steingerolle r. iiber das Plateau u. weiter liber Rasen an- steigend (die ganze Besteigung ist vvohl beschvverlich, doch nirgends gefahrlich, u. sehr lohnend); auf die Kuppe des Stou rechnet man 2 3 (4 St. vom Vertazhasattel aus. iDas Weitere s. S. 72., ebenso die Abstiege.) 2) Besteigung der Vertazha, 6918', 5—6 St.: Auf den Vertazhasattel, 5771', 2 1 / 4 St. (bis hierher der gleiche Weg tvie auf den Stou); nun 1. iiber einen kleinen sehmalen Grat zu einem ausgedehnten, sehr umvegsamen Gerollfelde, 1 /4 St.; iiber dieses hinan auf einen nach S. gehenden, begrasten Riicken, 1 St., auf diesen hinauf, 4 / 2 St., dann auf der Siidseite fort iiber Rasen zur Hohe und iiber Fels zur Spitze, 3 / 4 St. (sehr instructiver Ueberblick der Stougruppe, sonst Rundschau ahnlich vvie vom Stou, siidl. nach Krain, jedoch viel beschriinkter). — Uebergange aus dem Bodenthal: 1) nach Krain: (iiber den Vertazhasattel u. dann hinab nach Most u. Smokoutz, S. 72) ; — 2) ins Barenthal u. zwar: a) iiber den Vertazhasattel, 2 1 /., St., dann r. iiber Gerblle hinab zur Matschacheralpe , 1 St., u. von hier zum Kanaulz , 1St., Windischfeistritz , 1 */ g St., od. b) in das hinterste Bodenthal, 1 St., dann, statt auf den hohen Vertazhasattel, mehr r. auf den niederen Sattel zvvischen Iiossiak u. Bielschiza , 1 St. (diese Spitze steht ztvischen dem hohen Ver¬ tazhasattel u. diesem circa 500' niederen); dann zur Matschacher¬ alpe, */j St., u. \veiter vvie unter a), od. c) vom Bodner auf die Ogrisalpe, 1 ’/ 2 St., dann iiber die Stinze (beschvverlich, Schvvindel- freiheit erforderlich) auf den Sattel vvie bei b), 1 St., u. vveiter vvie unter b), od. vom Bodner zur Benaglio-Huhe, '/^ St., von dieser 1. nordvvestl. durch den Wald „Rauna a (Ebene) nach IVindiscliblei- berg, l / t St., und von hier (von der Ivirche vveg), entvveder a) durch das Thal vvestl. zvvischen den Bergen Verscllitscll u. Brand iiber die Scheide nach Struggem ins Barenthal, od- von Struggern unmittelbar auf Fahrvveg iiber Sienach nach Windisch- feistritz ins Rosenthal , 3 St.; od. b) von der Kirche in Bleiberg 76 I. S. A. 2. Klagenfurt. Loiblthal, Harlouz. weg tlurch das Thal westl. bis auf den Oraniza-Sattel ztvischen Singerberg u. Hundsdorfergupf, 3 / 4 St., vom Sattel 1. auf Steig- weg abwarts entlang dem nordl. Gehange des Hundsdorfergupfs zum Dorfe Sienach, 1 St., u. nach TFindischfeistrilz '/ 2 St. 3) ins Loiblthal: a) vom Bodner in den hint.eren 1. Thal- boden, 3 / 4 St., dann 1. vom Gerbllboden der unteren Vertazha, Medvedidom gen., auf kaum kenntlichem Pfad (Fiihrer nothig) unter der Erijautza fort durch Wald unter die Heilige Wand ( Sveta petscli), 1 St. (vorziiglich gutes Wasser unter der Heiligen Wand, aus der Wand entspringend *), iiber diese (Schwindel- freiheit nothig) auf den Riicken, '/i St., dann hinab zur Strach- alpe **), V 4 St., zum Strach-Bauer, 3 / 4 St., u. an die Reichsstrasse, */ 4 St., zum Beutschen Peter (Gasthaus), '/s St.; — b) vom Bodner zuriick heraus, bei der Benaglio-Hube , 3 / 4 St., voriiber langs Wiesen u. Felder u. am Ende iiber die Einzaunung bis zum Beginne des Waldes, wo einige Schritte, nachdem man das freie Feld verlassen hat, r. der breite Fussweg durch den Wald.auf- warts an den Sattel des „Gasrucken“ (steht ein holzernes Kreuz), 1 /a St., fiihrt, von welchem man auf Fusssteig sehr steil abwarts in 3 / 4 St. zum Deutschen Peter gelangt. I. 5. A. 3. Parthien aus dem Loiblthal. (Zugleich Uebergang nach Krain, B., ins Bodenthai, I. o. A. 2., u. Zeli er t ha I, I. 5. A. 4.) Das in allen seinen Theilen so romantische Loiblthal ist in seiner ganzen Lange von TJnterloibl bis an die Loiblhohe von der Reichsstrasse Klagenfurt-Laibach durchzogen (S. 70). Das Gasthaus zum Beutschen Peter, */* St. vom Kleinen Loibl (unter der Sapotnitza-Kapelle die romantische Teufetsbrucke mit Wasserfall des Bodenbachs) entfernt (mit guter Dnterkunft und bescheidener Verpflegung, sowie dort auch Fiihrer und Trager zu erfragen, meist Holzknechte). 1 St. an der Strasse fort aufwarts Wirthshaus beim Ridoutz weniger empfehlenswerth. Bergbesteigungen aus dem Loiblthal: 1) auf den Harlouz, 5817', mit lohnender Aussicht, aber wenig lohnendem Aufstieg, circa 3 St.: vom Beutschen Peter osti. auf Fahrweg durch den Oselza - Graben bei den Bauern Perhonz u. Vrh vorbei an den Oselza-Sattel (Sattel - Kreuz zvvischen Loibl u. Zell-Thal) l*/ 4 St.; von hier nordl. auf den *) Diese Wand mit nachster Umgebung die vortrefflichste Fundgrube seltener Coleopteren, insbesondere Meilgethes Runzei und Trechus-Arten am Plateau der Wand. **) Reiche Fundgrube seltener Coleopteren: Pterostichus planipennis, Oiio- rhvnchus nobilis etc, . Loibltlial, Baba. Klagenfurt. 1. 5. A. 5. 77 bevvaldeten Grat des Harlouz, 4 /s St-, u - dann wieder osti. fort, zuletzt sehr steil liber Easenboden anf die Hohe, iy 4 St. Gross- artige Aussieht (in ilen nordl. Absturz des Berges u. auf Mittelkarnteu, siidl. gegen den imposant.en Koschuttazug, Osti. auf die Obir- u. Steiner-, resp. Sulzbacheralpeu, vesti. Stougruppe). — Abstiege: in osti. Richtung Fusssteig durch einen Graben zum Harlouznig-Bauer , 1 i / 1 St., u. iiber Wiesen u. durch Wald nach VVeidisch , */ 2 St., Ferlach , 1 St., od. nordl. hinab (ohne Fiihrer nicht moglich u. sehr be- schwerlich, stellenweise auch gefahrlich) auf den Sochterberg, 3/4 St., u. durch Wald hinab nach Unterloibl, 1'/ 2 St., od. ebenso beschvverlich westl. iiber den Grat zuriick, von wo der Aufstieg erfolgte, u. dann grade nordl. nach der sog. Stange iiber die Wande hinab (nur fiir sehr geiibte, schwindelfreie Bergsteiger moglich) in den Loiblgraben, 3 / 4 St., u. nach Unterloibl, 3 / 4 St. 2) auf die Baba (Koroschizza) am Loiblubergange 1., 6058', sehr giinstiger Aussichtspunkt auf die westl. gelegene Stou¬ gruppe, 4t/ s St., u. zwar a) entweder auf der Strasse auf die Loiblhdhe , 2St., u. bevor man die letzte Strassenwindung er- steigt, 1. auf einem Fussweg zuerst l / 4 St. auf der Nordseite des Sattels auf die obere Toppealpe, dann hiniiber auf die Siidseite des Sattels (etwas abvvarts) zur Roroscliizzaalpe , 1 St., u. auf dem steilen Siidvvestgehange (in den Felswanden Edelweiss) zur Hohe, 1 St., od. — b) ebenfalls auf die Loiblhohle u. weiter wie unter a), jedoch von der Nordseite nicht hiniiber auf die Siidseite des Sattels, sondern von hier beinahe pfadlos durch Gebiische auf den Riicken fort und iiber eine kleine Wand (Schwindelfreiheit unbedingt nbthig, r. u. 1. tiefe senkrechte Abstiirze) auf den baum- losen Alpriicken, 1 / 2 St., u. theils iiber Rasen, theils durch Krumm- holz od. iiber Gestein nach der vestlich steil aufsteigenden Kante zur Hohe; — c) vom Deutschen Peter aufwarts auf der Strasse bis zum neuen Pfarrhofe, 1. von der Hauptstrasse abgehend u. ansteigend zum Bauer Potičk, dann weiter (Fiihrer nbthig) auf den Praprotnik n. siidl. iiber den Riicken auf gutem Wege fort in die Peter- od. Patistialpe , dann am Sattel in die schon nach Zeli abbangende Scheriaualpe , l 3 / 4 St., durch diese auf den baumlosen Riicken. 3 4 St., u. auf der Westkante wie sub b) zum Gipfel (etwas unter dem Riicken auf der Siid- sowie Nordseite bei einer Viehtranke Quellwasser). Aussieht beschrankt, aber auf die Stougruppe hochst instruktiv*). Abstiege: 1) nach Krain entweder zurtick auf die Loiblhdhe u. auf der Strasse nach St. Anna, 2 ( / 4 St., und nach Neumarkil , 2 St., od. grade durch die Koroschizzaalpe siidvvestl. auf die Reichsstrasse unterhalb St. Anna, *) S. die Aussieht, gezciehnet von Prof. Simoni, im 1. Jahrgange der Mit- theilungen des Osterr. Alpenvereines 1865, sowie iiberhaupt die in diesem Jahr- gange beflmlliche Abhandlung iiber die Karawanken, von K. F. Petlers. 8 1. 5. A. 3. Klagenfurt. Loiblthal, Selenitza. 1 i/ s St., u. nach Neumarktl in Krain, 1 3 ;4 St.; — 2) nach K ar n ten, ausser den erwabnten Aufstiegeu, zuerst steil gegen Nordosten hinab u. dann ostlich getvendet in einen Graben turo Hanschbauer, l */i St., 2125', n. von da durch den Graben hinaus nach TVeidisch, 2'/j St., od. nordwestl. hinab in die Mamim (Meieralpe ), 1 St., u. dann ebenfalls durch den Graben nach Weidisch, 2'/e St. 3) auf die Selenitza, 6300' (bester Fiihrer auf die Selenitza der Wirth Dreier , 5 Min. von der neuen St. Leonharter Kirche gegen den Leu bi zu r. an der Strasse, ein sehr verlasslicher nicht theurer Fiihrer, bei dem man auch eine zwar mittelmassige Unter- kunft, aber sehr freundliche Aufnahme findet), vom Deutschen Peter auf der Strasse fort zum llidoutzroivth, 1 St., dann ent- weder 1) auf einem Fusstvege r. aufwarts (nieht in den [interen Selenitzagraben hinein), theils durch Wiesen, theils Wald u. spiiter Gerolle (theilweise Stellen sehr behutsam zu passiren u. Schtvindel- freihcit nbthig, da der Steig stark abgesessen ist) in die Obere Selenitzaalpe , 2 St., u. von hier durch eine breite Schlucht zum Riicken, weleher tveiter ostlich den Loibliibergang bildet, 3 / 4 St. (hier im Griinerlengebiische Wasser). Von da sehr be- schvrerlieh nach dem zaekig unterbrochenen Grate (sich immer 1. im Gehange zu halten) auf der Siidseite der Selenitza zum Gipfel, 1 1/2 St.; oder 2) vom Ridoutzrvirth in den unteren sehr romantisch \vilden Selenitzagraben auf Fahrvveg bis zur letzten Kohlstatte, 3 / 4 St., auf schlechtem Steig 1. hinauf nach mehreren steilen Win- dungen nordostl. unter einem Felsenkopf vorbei, den Kopf gegen S. zu umgehend; wo man in einen tiefen Graben u. aus diesem in tvenigen Min. zu der Plesnove-Alpenhiitte gelangt, in der man auch nothdiirftig iibernachten konnte, 1 St. Von dieser Hiitte geht der Aufstieg r. westl., anfanglich noch leidlich, dann aber immer bescbtverlicher iverdend (Schwindelfreiheit und geiibtestes Bergsteigen absolut erforderlich) gegen die Spitze zu, 2 St. Sehr ermiidende, die Anstrengung kaum lohnende Tour; beschrankte Aussicht. Abs ti ege: a) wie beim Aufstiege ad 1 wieder zum genannten Sattel u. von dort entweder zuriick ins Loiblthal iiber die Obere Selenitzaalpe , od. langs dem Grate hinaus (sehr beschwerlich u. Schtvindelfreiheit an einzelnen Stellen nothig) zum Loiblstrassen- uh er g ang. I St.; od. b) wie beim Aufstiege ad 2; endlich 3) auf der Siidseite hinab in die krainerische Selenitzaalpe , % St., u. von dort entiveder zur Selenitzahiitte siidwestl. hinab, 3 / 4 St., u. durch den Slavorsnitzgraben hinaus nach Most , 3 St., od. Smokoutz, '2'li St., od. iiber die osti. gelegene Scheide zvischen dem krainerischen Loiblthale u. den Slavorsnitzgraben (Ver- bindungsriicken ztvischen Selenitza u. Begunshizza) hinab nach St. Anna, 1*/* St., Neumarktl, 2 St., od. von St. Anna zuriick iiber den Loiblubergang zum Deutschen Peter , 3 St. Oberferlacli. Klagenfurt. I. 5. A. 3. 79 4) Durch den unteren Selenitzagraben auf die Strachalpe u. Heilige Wancl (Sveta pec), ohne Fiihrer nicht rathsam: Bis zur letzten Kohlstatte im Selenitzagraben wie a d 2, dann aber r. auf einem sehr schmalen, steilen, sich zvvisclien Felsvvanden hinaufwindenden Fusssteig nordvvarts in 1 '/2 St. zur Strachalpen- hutte*). Etwa 200 Schritte ober der Hiitte gute Quelle; schone Gebirgsaussicht gegen den Harlouz, die Koschutta und anf das Loiblthal. Zur Heiligen Wand (Uebergang ins Bodenthal s / 4 St., Abstieg siehe Uebergange vom Boden- ins Loiblthal). Uebergange aus dem Loibltirale: 1) nach Krain: a) auf der Hauptstrasse; b) uber den niederen ostlichen Grat der Selenitza nach Most, Smokoutz u. Veldes, beliebter u. guter Uebergang vom Deutsch- Peter nach Veldes in 5 Stunden. 2) ins tVeidisch- u. Zellertbal: entweder mittels Bestei- gung des Harlouz nach fVeidisch, od. mittelst Besteigung der Baba nach Zeli im Winkel und fVeidisch, od. direkt uber die Oselza, 1 A li St. (S. 76), u. dann osti. hinab uber das Bauernge- hofte „per franzi“ durch Zeli Oberrvinkel ( Sverhen Kot) nach tVeidisch, 2 f / 2 St. I. o. A. 4. Ius Zellerthal. (Zugleich Uebergang ins Loiblthal, I. S. A. 3.) Wenn man die Hollenburger Draubriicke iiberschritten u. den nur wenig entfernten Ort Kirschentheuer (Raz, gutes Gast- hans; Fahrgelegenheiten leicht zu erhalten) erreicht hat, zweigt sich in der Mitte des Ortes eine gute Fahrstrasse 1. ab, welche uber Gorlschach in 4 / s St. nach Oberferlach fiihrt, Pfarrdorf mit 721 E., k. k. Bezirksgericht, Steueramt, Postamt, Baron Silbernagl’schem Schloss, Walfenfabriken vorziiglich fiir Gervehre (Just, Melilior, Gasthauser; auch mehrere Restaurationen; empfehlens- werthe Fiihrer: Josef Sibitz u. Joseph Ogris, sowohl fiir Touren in das Zeller-, als auch Loibl-, Boden- u. Barenthal). Von hier voriiber an dem Josephikirchlein in 1 St. angenehm schattigen Weges in der Richtung gegen Zeli zu nach fVeidisch, 1722', Pfarrdorf mit 237 E. u. Gewerkschaft des Baron Silbernagl (beim Verrveser gutes Gasthaus; Fiihrer leicht, Falirgelegenheit nicht zu bekommen). Bergtouren von Oberferlach : Auf den Matzen, 5128' (der Klagenfurt nachst gelegene hohere Berg, von dem man die im NW. des Landes gelegenen Bei der Strachalpenhiitle seltene Kafer: Plinthus lindelii auf (len Wurzeln von Rumex alpinus, dann Carabus carnitiacus. 80 I. S. A. 4 . Klagenfurt. AVeidiscli. Gletscher der hohen Tauern, insbesondere die ganze Gloeknerpartie sammt Nebenbergen, siidwestl. den Triglav - Stock u. siidostl. die Sulzbac.h-Steiner-Alpen mit dem Grintouz, erblicken kalin, zugleich mit herrlicher Thal-Aussicht, zumal auf das Rosenthal und das Klagenfurter Feld). Von Ferlach am Weidischer Fahrrveg bei der Josephikirche voriiber in osti. Richtung nach Dolich , */ 4 St. (Gasthaus Jurkele), dann aufWaldweg u. iiber den Weidischbach zum Jaklin-Rohrhammer ( Posclinigersche Gewebrfabrik) u. wieder kurz durch Wald an die Gleinachenviese , 4 / 4 St., r. an der siidvrestl. Ecke derselben voriiber massig ansteigend auf Fahrvveg an die Raut (Bergplateau an der siidwestl. Seite des Matzen) zu den Bauern Korenjak u. Ogris , s / 4 St. Nun vveiter durch Wald auf gutem, nur theihveise steilem Fusspfad zur Wallfahrtskapelle St. Anna , 1*/* St., endlich iiber Fels auf den Gipfel, 20 Min. Neben der Kapelle holzerne Unterstandshiitte mit Kochherd u. nothdiirftigstem Nachtlager, Schliissel dazu beim Bauer Ogris an der Raut, wo man auch auf Heulager iibernachten kann. Es ist empfehlenswerth, die Besteigung derart einzuricbten, dass man in den Abendstunden auf die Raut marsehirt, beim Bauer Ogris iiber- naehtet u. friih Morgens den lobnenden Gipfel besteigt. Abstieg iiber die Raut u. den Bauer Outcar nach Weidisch , 2 St., od. osti. nach Hintergupf zu den Bauern Saverschtiig u. Slih, u. von da nach Seidolach an die Rosenthal-Freibacher Bezirksstrasse, 2*/s St. (nicht lohnend), od. endlich von der Kapelle den hochsten Felsenriicken siidostl. umgehend in die Herperschnigalpe u. durch den Kozahgraben zwisehen Matzen u. Javornig nach TVeidisch (sehr beschvrerlich u. wenig lohnend). Bester Abstieg jeden- falls iiber die Raut nach Ferlach oder Weidisch. Bergtouren von Weidisch: 1) auf den westl. gelegenen Harlouz (S. 70) u. durch Wald u. iiber Wiesen zum Bauer Harlouznig , 2585', ■V4 St., u . V on da theils iiber Wiesen, theils Stein u. Geroll zum Gipfel, 2'/ 4 St.; 2) auf den 5128' hohen, osti. liegenden Matzen, u. zwar iiber den Bauer Outcar, */* St., auf die Raut zum Bauer Ogris, */ s St. (bisher Fahrtveg), dann wie von Ferlach aus (s. o.). Yon Weidisch nach Zeli. Das Alpenthal Zeli dehnt sich nach der ganzen Lange des Koschutta - Gebirges von W. nach O. in einer Lange von 7 St. aus, u. ist nach S. von der langen Felsenmauer der Koschutta , nach N. vom Harlouz, Javornig u. Sdetece abgeschlossen, im W. durch die Oselza- Schneide vom Loiblthale u. im 0. durch die Obir u. Scheida vom Ebriacher-Thale getrennt. Das Thal der Zeli hat 3 Theile: westl. Zeli Winkel (Obervvinkel, Sverhen Rot, Mittertvinkel, Sredcn Rot)\ Zeli Winkel. Klagenfurt. r. 5. A. A. 81 in der Mitte Zeli Pfarre (Sele na fari ) n. osti. Zeli Freibach ( Sele na Freibach). % St. von Weidisch laufen die von der Koschutta nordl. abfallenden Graben u. Gewasser von Zeli Winkel und Zeli Pfarre zum Windisehgraben zusammen, daher hier die Wege beim Herperschnig- Kreuze nach Zeli Winkel u. Zeli Pfarre auseinander laufen. I. Zeli Winkel mit Oberwinkel und Mitterwinkel a) Zeli Oberwinkel (zugleich Oebergang ins Loiblthal): Von Weidisch zum gemauerten Herperschnig- Kreuz, *j t St., dann r. sogleich bei der Macnig-Sage voriiber, arn Fabrweg langs des Winkelbachs durch zvvei aufeinander folgende Felsenthore bis zum Einflusse des Hanschbachš in den Ribnizdbach, von Ober- tvinkel (links Wassertrog bei starker Quelle) 2 * 4 /j St.; vem da vveiter entlang dem Ribnizabaeh bald ansteigend, an der Siidseite des Harlouz bis zu den Oberwinkler Bauern (per franzi), ?/4 St., dann fort bis an die scharfe Kante der Oselza zum holzernen Sattelkreuz, */ 2 St. Hier herrliche Debersicht uber das ganze Zellerthal und die dasselbe begrenzenden Hohen; von diesem Ge- birgssattel zum „deutschen Peter“ ins Loiblthal, 1 St. (S. 79). (Dieses ist eine selu' beliebte u. lolinende Tagesparihie von Klagenfurt aus, von wo man friih nach \Veidisch fShrt, die Runde liber die Oselza in das Loiblthal u. durch dasselbe lieraus nach Unterbergen macht, u mittier- weile von Weidisch dortbin seine Fahrgelegenheit bestelll, welche von Weidisch nach llnterberg kaum St. braucht.) b) Zeli Mitterwinkel: Von Weidisch zur Macnig- Sage wie bei a) dann aber in den Hanschgraben u. diesem am r. Bachufer entlang am Bergriicken massig ansteigend zum Bauer Hansch, 3125', unmittelbar unter den steil abfallenden, uber 6000' bohen Felsenvvanden der Koschutta einsam gelegen (Nachtlagei auf Ileu, Alpenkost); von hier 1) auf die Baba, 6058', u. zwar uber di e Hanschalpe in 2 St. (gleichzeitig Uebergang auf Fusssteig in das krainerische St. Auna-Th&l an die iiber den Loibl fiihrende flauptstrasse); -— 2 ) auf die Koschutta , 6618', u. zvvar vom Hanschbauer quer hin in die Skarbina (eine breite Gerollrisse) u., auf schmalem Pfad iiber das Gerolle aufvvarts steigend, bis unter die letzte Felswand, dann 1. an schmalem, beschwerlichem, aber nicht gefahrlichem Felsensteig sich durch die Zacken ivindend an die oberste Kante, 3 '/2 St.; freie Fernsieht nur nordwarts, da gegen Ivrain, also siidl., ein sehr schmales langes Alpeuthal die Koschutta von gleich hohen, sehr nahen Gebirgen trennt. Dies ist der einzige von Karnten mogliche Weg, um die Koschutta zu besteigen, vas von Krain aus iiber die begrasten sudl. Alpen- riicken leichter geschieht. Amthor-Jabornegg, Karninerfuhrer. 6 82 I. 5. A. 4. Klagenfurt. Zeli Pfarre u. Freibach. Vom Hanschbauer kann man (nur mit Fiihrer) unmittelbar unter der Koschutta dnrch die huda jama (bose Grabe) u. mersti vag in 2 St. nach Zeli Pfarre gelangen. II. Zeli Pfarre: Beim Herperschnig-Kreuz, 1 4 St., hinter \Veidisch an der 1. Abzweigung des Fahnvegs fortansteigend theilweise durch Wald (vor sich die ganze Lange des hochst interessanten Koschutta- gebirges, unter sich den tiefen Graben aus der huda jama u. die bis zur Koschutta reichende bewaldete Hohe), gelangt man in l‘/ž St. nach Zeli Pfarre (Wirthshaus des Thomas Otip vulgo Masche. ganz empfehlenswerth, die Wirthin spricht auch Deutsch), 2011', Haupt- u. Pfarrort des Zellthals, in Mitten eines mit AViesen u. Feldern reich ausgestatteten Hochthals gelegen. Von hier sehr zu empfehlen: Der Besuch der '/4 St. nordwestl. auf einem griinen Hiigel liegenden Riitterhube, wo man unter dem Lindenbaume eine prachtvolle Ansicht gegen den ganzen Gebirgszng der Koschutta u. iiber das Thal der Zeli geniesst. Von Zeli Pfarre Besteigung des Sdetece, 6066', u. zwar vom Bauer Rahucnik od. Uschnig aus in 3 St., steil, nicht gefahrlich aber auch nicht sehr lohnend. III. Zeli Freibaeh: Von Zeli Pfarre fiihrt ein angenehmer, fast ebener, gut be- fahrener Weg durch Wald u. iippige Bergwiesen nach Zeli Freibach zum Terklbauer (gutes Wirthshaus, des AVirthes alterer Sohn, der auch Deutsch spricht, sehr verlasslieher Fiihrer), 3 /'j St., wo der Freibach, der aus dem osti. Theil der Koschutta kommt u. unterhalb der Ortschaft Abtei in die Drau miindet, das Thal in der Richtung nach N. durehfliesst. Parthien vom Terklbauer: 1) Den Bach iiberschreitend an den Berg Sclieida, der das Zellerthal gegen Ebriach beim St. Pafnuzikreuz , l /-2 St., abschliesst, von wo man, in das Ebriacher Thal abwarts steigend, beim Ebriacher Sauerbrunnen vorbei nach K a p p e 1 gelangt, 3•/* St.; — 2) langs des r. Bachufers thalaus nach Freibach (Gasthaus gut), 2 St., kleine Gewerkschaft, von dort nach St. Margaretheu, */* St., u. wicder nach Ferlach , 2 St. (ganze Tour von FerlacU durch das Zellthal nach Freibach u. nach Ferlach zuriick 7 — 8 St., Fahrweg); 3) auf beschvverlichem, stellenrveise gefahrlichem Weg (Ge- birgssteig, Schcvindelfreiheit nothig) am osti. Ende der Koschutta voruber nach Trogern, 3‘/2 St., u. von da iiber den Seeberg in’s Bad Vettach (S. 50.), 3 St.; — Karnburg. Klagenfurt. I. 5. B. 83 4) auf die Obir , 6751', u. zwar iiber den Freibach , osti. zum Bauer Katzmun hinauf u. von hier langs der Ivatzmun- gerollrisse auf einem bequemen Steig in die Hohe. Nach etwa 1 St. Steigen wird die Risse iiberschritten, u. man gelangt in 1 .j St. auf die Alpe zum alten verlassenen Florianschitz- Berg- baue, wo sich die erste sehone Aussicht auf den Grintouz bffnet. Vom Bergbau ersteigt man in nordl. Richtung ganz bequem in 2 St. das oberste Knappenhaus u. von hier in */ 4 St. den Gipfel (siehe S. 69). I. 5. B. Von Klagenfurt nach Glandorf (St. Veit). Zweiglinie der Kronprmz-Rudolphsbahn; Verbindung zwischen der Bnterdrauburg-Klagenfurt-ViUacber Bahn mit der Friesach-Villacher Lime (II.), und durcli letztere mit Steyermark (Eingangslinie A. 1. b., Graz-Bruck-Leoben- Friesach). Taglich 5 Personenziige in jeder Richtung zum Anschluss an die Hauptlinie Laibach-Tarvis, Villach-Leoben (Route St. Valentin). Stationen: Maria Saal, Zollleld, Glandorf. An der Ostseite des Siidbahnhofes in Klagenfurt biegt diese Fliigel- u. zugleich Verbindungsbahn mittelst einer kurzen Wendung gegen N., passirt den Stafionsplatz der Kronprinz- Rudolphsbahn, die VOlkennarkter Reichsstrasse von St. Peter, umgeht die Stadt an ihrer Ostseite, u. man erbliekt nach Ueber- sehreitung des kleinen Glanflusses zur Linken nach u. nach das Schweizerhaus am Kaharienberge , die Schlosser Zigguln, Ehrenthal, Mageregg, Hornstein, Tenlschach, Annabichl u. Selten- heirn (S. 63), zur Rechten aber zuniichst Welzenegg u. die deutsche ltitterordenscommende St. Georgeu am Sandhof, am Fusse des aussichtsreichen Maria-Saaler Berges (S. 64. 85). Komint man iiber Schloss Annabichl, das hart ober der Reichs- strasse 1. nur wenig entfernt von der Bahn liegt, hinaus, so sieht man 1. auf einer kleinen felsigen Hdhe am Fusse des Ulrichsbergs (S. 64. 84) die Kirche u. den Pfarrhof von Karn¬ burg (S. 64), kurz vor Passirung eines vor dem Stations- platze Maria Saal liegenden Waldchens aber in der Ferne (1.) Kirche u. Schlossgebaude St. Georgen am Langsee, u. noch weiter am Gebirge den 3607' hoch liegenden Wallfahrtsort Maria- IVeitschach (Weitschau) mit einer der schcinsten gothischen Kirchen des Landes u. grossartiger Weitschau. Ausfluge von Station Maria Saal: 1) nach Karnburg, '/ 2 St.: auf der Reichsstrasse ein Stiick zuriiek nach Ratzendorf (zwei gute Gasthauser 1. der Strasse neben • einander), dann r. auf Feldweg (bei nassem Wetter oft unter Wasser gesetzt) u. iiber den Glanfluss nach Karnburg (unbe- deutendes Wirthshaus), Pfarrdorf mit 195 E., einem fiir Kiirnten historisch interessanten Platze, wo sich noch vor Kurzem der 6 * 84 I. 5. B, Klagenfurt. Ulrichsberg. Herzog- od. Fiirstenstein*) befand, auf vvelchem meist die'M Herren des Landes in iiblicher u. hochst eigenthiimlicher Weise die Huldigung ihrer Karntner empfingen. [Auf jeuen Stein (von dem nur J noch der cylindrische Sockel, das Kapital einer rčmischen Saule vorhanden ist) j setzte sich ein freigelassener Bauer, der dieses Amt durch Abstammung ererbt j hatte. Derselbe hielt mit der einen Hand einen gefleckten Stier, mit der andereu | eine Stute von gleicher Farbe, beides, um dadurch auf die Erwerbszweige der J Bewohner des Landes hinzuweisen, die dieser Thiere am meisten bedurften. i| Unweit von ihm stand der Furst mit dem Landespanier, umgeben von den Edlen I u. Rittern, in grauledernes Gewand gekleidet u. mit Buntschuhen versehen. Hatte 3 nun der Herzog, gestutzt auf einen Štab, dem Bauer auf dem Steinsitze sicli ge- f nahert, so fragte dieser in slaviseher Sprache: „Wer ist jener, der so einher- 1 geht?“ vvorauf die Lmhersitzenden antvvorteten: ,,Er ist der Landesfiirst.“ — • Darauf fuhr jener fort; ,,Ist er ein gerechter Richter, welcber des Vaterlandes I Heil sucht? Ist er ein Freigeborner? Ist er ein Freund und Vertheidiger des J wahren Glaubens?“ — Diese letzte Frage bezog sich vorzugsweise auf die Chri- TJ stianisirung in Kiirnten um 790, wo Herzog Inguo alle seine Unterthanen, Knechte und Freien zu sich lud, und vvahrend er die Vornehmen vor der Thiire mit Brod ■* speiste und ihnen den Wein nur in irdenen Gefassen vorsetzte, jene an seinen Tiseh zog, sie in goldenen und silbernen Gefassen bewirthete, mit den Worten: '*$ „Die treuen und einfachen Bauern seien dessen vviirdig, da sie rein und mit der Taufe geheiligt, die Edlen hingegen unrein und mit Untreue befleckt seien.“ -.j Daher auch die feierliche Einfuhrung der Fursten nicht durch vornehme Personen, ' sondern Bauern. Nachdem nun die Umstehenden auf obige Fragen des Bauern | die Antwort gegeben: „Er ist es und wird es sein!“ fuhr dieser tort: „Mit welchem Rechte kanu er mich von diesem Sitze enlfernen?“ Darauf erwiderte j jener: „Du solist 60 Pfennige erhalten, den scheckigen Stier, das Pferd und das j Ge\vand, vvelches der Furst an hat, und frei wird er dein Haus machen von jedem j Tribut.“ — Hierauf gab der Bauer dem Herzog einen leichten Backenstreich, t ermahnte ihn, ein gerechter Richter zu s« in, und entfernte sich vom Sitze, j indem er die Thiere mit sich nahrn; der Fiirst aber stellte sich auf den Stein, * entblOsste sein Schwert und schwang es nach den vier Weltrichtungen, laut j gelobend, Allen ein Richter zu sein nach Pllicht und Recht. In dieser Weise ; ging die feierliche Erhebung zum Herzoge von Karnten auf dem Furstensteine zu Karnburg schon lange vor dem 13. Jahrhundert vor sich, denn der Geschichts- v forscher Abt Johann von Viktring, der uns die Huldigungsfeier Herzog Meinhards .§ von Tirol beschreibt, sagt ausdrucklich, derselbe sei nach altherktimmlicher Sitte j auf den Herzogsitz crhobeu worden. Nach dieser uralten Ge\vohnheit liess sicli j (1035) auch Otto der Erste aus dem Hause Habsburg und (1358) Herzog Albrecht huldigen; Herzog Ernst der Eiserne, der den friiheren Gebrauch in seiner ganzen 5 Form erneuerte, vvar der Letzte, der sich am 18. Marž 1414 dem Huldigungsakte zu Karnburg unterzog. Kaiser Friedrich IV. entzog sich seiner kaiserlichen j Wtirde vvegen dieses Gebrauches, erhielt die Huldigung und vertheilte die Lehen j zu St. Veit. Erzherzog Karl, der die Regierung im Jahre 1564 antrat und sicli j personlich nach Karnten verfugte, empling deri Eid der Treue bloss auf dem ■ Herzogstuhle am Zoilfelde (s. u.), und auch dessen Solin, Erzherzog (dann Kaiser) « Ferdinand, sass am 28. Januar 1597 nur nocli am Herzogstuhle. Von dieser Zeit j an unterblieb dieser persOnliche Akt, denn Kaiser Ferdinand lil. empling die ! Huldigung am Zoilfelde durch Bevollmachtigte (1631), und ebenso Ferdinand IV (1651). Kaiser Leopold I., vvelcher im Jahre 1660 personlich nach Karnten kam, liess die Huldigungsfeierlichkeit nur noch im Landhaussaale zu Klagenfurt vor¬ nehmen, ebenso Kari VI. (1728), von vvelcher Zeit an die Stande Karntens die Huldigung jederzeit in der Kaiserburg zu Wien darbrachten.] 2) auf den Ulrichsberg, 3009': nach Karnburg, i j 2 St., u. dann in nordvvestl. Richtung auf Fussweg (1. unterhalb Schlosschen *) Derselbe ist jetzt im \Vappensaale des Landhauses zu Klagenfurt auf' gestellt (S. 58). Zollfeld, Herzogstulil. Klagenfnrt. I. 5. B. 85 Lind) zur sog. G-oesischen Alm (Maierhof an der westl. Abdachung des Gipfels), l 4 / 4 St.; von dort in osti. Richtung zur Hohe (ver- fallene Kirche), 25 Min. Prachtige Aussicht vorziiglich nach S. u. NO., ganz besonders vom nordostl. Rabenkogel. Abs ti e g auch osti. nach Portschach , Pfarrdorf mit 68 E., 4 /a St., von dort iiber Mčdern- dorf (Schloss) an die Reichsstrasse, 3 / 4 St., u. zuriick (r.) nach dem Stationsplatze Maria Sadi , 4 /4 St., od. (1.) nach Station Zollfeld, 20 Min.; —r od. nordvvestl. nach Zrveikirchen, Pfarrdorf mit 147 E. (Wirthshaus), l 4 /* St., u. iiber Ransdorf nach Station Feislritz {11.) der Rudolphsbahn, etwas mehr als 4 / 2 St.; — 3) nach Maria Saal, Pfarrdorf mit 402 E. (Gasthaus beim Hdrndl gut), in westl. Richtung kaum 15 Min. vom Stationsplatze entfernt, auf einer kleinen aussichtsreichen Anhohe gelegen. Pracht- voller doppelthurmiger Dom mit grossem Haupt- u. zwei kiirzeren Nebenschiffen, zahlreichen Inschriftsteinen, schoner Orgel; Erbauung im 15. Jahrhundert, an der Aussenseite viele Rbmersteine. Daneben kleines Gebaude, ^Modestistock^f einstige Residenz des ersten karntnerischen Bischofs Modestus, 7 54. Aelter als die Kirche ist die Kapelle am Friedhofe u. die im Freien stehende Steinsaule mit ihrem Behaltniss fiir das ewige Licht. Bedeutender Wallfahrtsort. (Der Maria-Saaler Dom \var es, in vvelchen der auf der Karnburg neu cirigesetzte Herzog in seinem Bauernanzuge ging, um dort das vom Bischofe, unter Assistenz der Pralaten, celebrirte Hochamt zu horen, worauf er, furstlich angethan, zum Festmalile sich«begab, um nach Aufhebung desselben auf dem Herzogstuhl im Z o 11 f e 1 d e Al len Recht zu sprechen u. die Belehnung vorzunehmen); — 4) ins Zollfeld u. zum Herzogstuhl. Die ganze Gegend, Thal- u. Berggehange, von Maria Saal bis St. Donat bildet das Zollfeld, den classischen Boden Karntens, eine reiche Fund- grube romischer Alterthiimer, vvelche den Beweis liefern, dass an dieser Stelle Virunum gestanden habe, die wichtigste u. alteste Stadt Noricums, ein Mittelpunkt, in vvelchem die nach allen Rich- tungen auslaufenden u. noch hicr u. da sichtbaren Rbmerstrassen sich vereinigten (die meisten Funde im Antikenkabinette zu Klagen- furt im Landhause zu sehen). Auf dem Zollfeld, 4 / 2 St. von Maria Saal auf der Poststrasse nach St. Veit zu, steht, von einer kleinen Baumgruppe umgeben u. mit Gitter abgeschlossen, der Herzogstuhl. (Der aus roh behauenen Steinen geformte, wahrend seines mehr als 1000 jahrigen Bestehens allen VVitterungseinfliissen preisgegebene, vielfach beschadigte u. ver- vvitterte Herzogstuhl stellt zwei Sitze mit gemeinschaftlicher Riickvvand dar. Auf ihrn ertheillen die alten HerzOge von Kiirnten die Lehen, u. Erzherzog Karl 1564, sein Sohn, Erzherzog (dann Kaiser) Ferdinand 1597, Ferdinand HI. 1651 u. Ferdinand IV. 1651 haben auf ihm theils selbst, theils durch Bevollmachligte die Erbhuldigung vorgenommen, wiihrend Kaiser Leopold I. 1660 u. Kaiser Carl Vi. 1728 die Huldigung der Stande bereits im Landhause zu Klagenfurt empfingen); — 5) auf den Maria-Saaler Berg: guter TFussvveg, 3 / 4 St., s. (S. 64) Abstieg auch iiber St. Georgen am Sandhof, 1 / 2 St., nach Klagenfurt, 3 / 4 St. 86 I. 5. B,—1. 6. Telden. Sternberg. Von Station Maria Saal durchlSuft die Bahn im vvahren Sinne des Wortes das olassische Zollfeld, zur Rechten ' Arndorf u. Schlosschen Toltschach, zur Linken am Berge Pori- ' schach, der Thurm von der Ruine Karlsberg u. das grosse Schloss Tanzenberg. Nachst der Haltestation Zollfeld gutes Gasthaus (1. davon durch ein kleines Gasschen, dann iiber Felder etwa 700 Schritte entfernt r. des Weges kleine Kapelle, an den Aussenseiten iiberdeckt mit theilweise vorziiglich erhaltenen Komer- j s tein e n). Von Station Zollfeld iiber Meiselberg , 1 St., Ersteigung des j 3331' hohen Magdalensbergs, 1 1 / 2 St. (S. 64). Von HaltestelleZollfeld gegenStation Glandorf(St.Veit) r. die Pfarrkirche Sl. Michael am Zollfelde, Schloss Stadlhof u. Pfarrdorf St. Donat, wo sich, falls man von Station Zollfeld nach Hochosterwitz (2 St.) gehen wollte, der Weg dahin mitten im Dorfe von der Reichsstrasse r. abzweigt (in St. Donat J an der Strasse r. gutes Gasthaus). I. 6. Telden. (Zugleich Uebergang nach Krain zum Anschluss an die Eintrittslinie j? von Laibach, B.) Vel den, 1362' {Moro, JVrann, TVohlgemuth gut), herrlich • am westl. Ende des W5rthersees gelegen, Dorf mit 346 E., | Postamt, von Klagenfurt per Bahn 3 / 4 St., per Wagen 2^4 St. entfernt. Sehr besuchter Kaltwasserbadeort (Seebiider), Bahn- station 15 Min. nordl. am Berggehiinge. Ausfliige von Velden: 1) auf den Sternberg, 2298', in nordvvestl. Richtung auf ziemlich gutem Fahrvvege, 1 4 /j St., mit g r o s s a r t i g e r A u s s i c h t auf einen grossen Theil Karntens, Klagenfurt u. Villach, Faaker- u. Worthersee, Karawanken u. julische Alpen, nordl. davon die Ruine Hohenvvart, gen. das schvarze Schloss, u. am Hohenzuge gegen Landskron die Ruine Aichlberg , Stammsitz der Kheven- i hiiller; — 2) auf den Kathreinkogel (Wallfahrtskirche): in siidostl. Richtung auf Fahrreeg nach Augsdorf 3 / 4 St., dann Fussweg auf die Robe, 1 St. Sehr umfassende Aussicht namentlich ins Drau- thal. Unweit davon Steinkohlenbaue; — 3) zum Woarstsee : auf der Strasse ostvvarts bis zur sog. Saag, s / 4 St., u. vveiter (S. 67); — Velden. Mittagskogel. 1 . 6 . 87 4) nach Ro se gg u. auf den Mittagskogel, 6762', zugleieh Uebergang ins krainerische Savethal nach Assling liber Roschizzasattel, 4925': von Velden siidvvestl. gute Strasse iiber den Berg ins Drauthal u. iiber den Strom (Brucke) nach Rosegg, l*/ 4 St. (Fussweg dahin 3 / 4 St.), 1407' ( Kappitsch, Markete gut), mit Bezirksgericht, Postamt, einem nur aus wenigen Gehoften be- stehenden, sehr schon gelegenen Ort (Thiergarten, Schlossberg, Ruinen von Alt-Rosegg mit prachtvoller Aussicht). Von Rosegg osti. Strasse iiber St. Jakob, 2 St., Maria Elend, 3 / 4 St., Smetschach, 1 */ 2 St., nach W i n d i sch f eis t r i t z, 1 / S! St. (S. 71): vesti, iiber JVorautz (Brauliaus), 1 */ 2 St., Latschach , 3 / 4 St., nach V i 11 a c h, 3 St. (S. 88); a) Die Besteigung der Kalkpyramide des Mittagskogel, 6762', geschieht: 1) iiber St. Jakob (Wirthshaus), 2 St., Rosenbach, % St. (in St. Jakob od. hier Fiihrer zu nehmen, sicherer in St. Jakob), u. durch den Rosenbachgraben auf die Schafalpe (schlechte Hiitte), 2 1 /* St., dann iiber Rasen u. Ge- rolle auf den Gipfel, 1V 5 St., od. 2) iiber Worautz (Brauhaus), IVs St., nach Latschach, 3 / 4 St. (Wirthshaus bei der Kirche, auch Fiihrer hier u. in Gereuth zu erfragen), Pfarrdorf mit 69 E.; siidvvestl. die Ruine Finkenstein (S. 90). Von hier iiber Gereuth, */s St., meist durch Wald auf die Jepizzaalpe (Alpen- hutte nothdiirftig) am Uebergange nach Krain, 2*/ s St., u. von da osti. auf der Kante, an Abgriinden voriiber, sehr miihsam durch Gerolle auf den Gipfel, 1 */j St.; direkt 3) von JVorautz iiber Feistritz u. dann durch Wald zum Kleinen Mittagskofel u. auf den Riicken zvvischen JVorautz u. Rosenbach, 2 1 / 2 St.; einige hundert Schritte siidl. hinab Ferlacheralm (Alpenhiitte), u. von hier durch den Graben, 40 Min., gleichvvie von Rosenbach sehr steil aufvvarts liber eine Scharte zur Hohe, 1 */a St. H e r r - liche Aussicht (auf die Terglougruppe , die in ihrer ganzen Grossartig- teit sicli jenseits des Savethales erliebt, Oebersieht des ganzen Savethales von Ratscliach bis in die Nahe von Krainburg; nach W. Einschnitt der Luknia, die zackigen Thiirme der Slcernaterza u. des vielgestaltigen Kammes, welcher den Terglou mil Jlangert verbindet; durch den Kammeinschnitt zwischen Travnik u. Prinza der meist schnee- u. eisbedeckte Canin; von Manhart = Mangert r. die schroffen Abstiirze des Wisc!ibergt u. in vveiter Ferne die Gaillhaler Alpen ; westi. im Vordergrund der Dobratsch , gegen N. heriiber das Drau- u. Treffner- thal, die Gorlitzen, das sanfte Mittelgebirge zvvischen Ossiacher- u. Worthersee, zum Hintergrunde die runden Kuppen der Slangalpengruppe, u. endlich ost- wiiris der Zug der Karcmanken. Tbalsicht auf die Gegend zvvischen Villach u. Klagenfurt mit dem hellblauen Faaker- u. dunklerm Wdrthersee. Deutlich die Stadte Viliach u. Klagenfurt). Abstieg auch nach Krain, steil zur Scharte des Rosenbachgrabens u. in sudostl. Richtung durch Almen u. Wald nach Lengenfeld, 3 */j St. (B.); b) Ueber Roschizzasattel, 4925', nach Assling in Krain (Post), u. zvvar iiber St. Jakob, 2 St., nach Rosenbach , */} St., dann aber nicht dem Rosenbache entlang tvesti., sondern in den Villacli. Stadt. osti. Graben (anterwegs Hiitten) zum Sattel, 2*/j St. (von hier aueh Besteigung der Hoken Goliza, 6009', osti. iiber den Riicken, 1 1 / 2 St.), dann aufFussvveg in siidostl. Richtung nach Heiligcn- kreuz , 1 St. (hier kommt auch der Steig yom Srvetscliacher Kotschnasattel osti. herab), n. Assling, l f / 4 St. (B.) Zur Tour auf den Mittagskogel kann auch die nachste Station von Velden, die letzte vor Villach, namlich Fdderlach (Glas er gut) benutzt werden, entvveder von dort zum Faakersee, 1 4 / 4 St., hiniiber, 4 / 4 St., u. nach Latschach, od: von Foderlach nach Petschnitzen, 1 St., Latschach , 3 / 4 St. Der Faakersee sehv beliebter Aus- flugsort fiir Ivlagenfurter u. Villacher (S. 90); schone Parthie auf die aussichtsreiche Schlossruine F ink e n s tein-, 2612' (S. 90), Dorf Faak r. lassend, nach Pogoriach, grossen Moorwiesenfliiche, der sog. „ Bleislatt", entlang, welche mit unziihligen Heustadeln besat ist, in denen das nur zu Pferde- i futter verwendbare Moosheu bis zuin Winter aufbevvahrt wird. ; Hier liegt dann plotzlich der gliinzende Spiegel des 3 St. langen ( schmalen Ossiachersee s vor unseren Blicken, in dessen ganzer k Liingenausdehnung die Bahn an seinem niirdl. Ufer, am Fusse der steil aufsteigenden Gbrlitzenalpe (S. 94), dahinzieht. . Ausserhalb Steindorf. \ einem am (isti. Ende des Sees liegenden ; Dorfe, wird bald Station Ossiach, 1580', an der schmalsten • Stelle des Sees erreicht, iiber welchen man mit Kahn nach der j gegeniiberliegenden einstigen Benediktinerabtei Ossiach gelangen kann, an die sich Erinnerungen eines Jahrtausends kniipfen (Konig Boleslaws von Polen Grabstatte in der Stiftskirche). Bei | Friesacher Schlosser. Friesach. II. 1. 99 St. Urban iibersohreitet man die Grenze zwisohen Ob er- u. Unterkiirnten, die von der Gorlitzen hierdurch iiber den See nach Heiligen stati , u. liber den Hohen Kerl, unterhalb Velden (S. 86), ziim W5rthersee zieht. Ueber Sattendorf bffnet sich r. das Treffnerthal, 1. imponirt die stolze Ruine von Lands- hron, u. treibt der aus dem Ossiaehersee kommende, zur Drau eilende Seebach das gleichnamige Hammervverk (L), wahrend die im Hintergrunde aufleuehtenden, wild zerrissenen Kalkalpen uns ahnen lassen, dass wir der Gegend von Villach nahe sind. Ein kurzer tiefer Erdeinsehnitt u. eine Biegung der Bahnlinie, u. wir erblicken (r.) die entziiekend schon gelegene Stadt Villaeh (S. 88). II. 1. Friesach. (Zugleich UebergSnge aus dem Metnitzthal nach Sladi in Stevermark, K. 1. b., u. ins Gurk t h a I, II. 2.) Friesach, 2012', Stadt mit 1482 E. {Post, vorziigliche Quar- tiere, aber weniger gute Verpflegung, Hotel Primig, Zechner, Mohrenmrth gut), Sitz eines Bezirksgerichtes, eines Post- u. Telegraphenamtes, mit schiinem restaurirten riimischen Brunnen am Platze, grosser Kollegiatkirche aus dem 16. Jahrhundert, Dominikanerkirche sammt Kloster, wo sich lant einer Inschrift: ,,Hic stabat Thomas ab Aquino“, Thomas von Aquin aufhielt. In der Niihe Eisenschraelzwerk „Olsa“. Um die Stadt grosser tiefer Graben mit krystallklarem Wasser, darin grosse Menge von Salblingen u. Forellen. Keine Stadt Kiirntens nimmt das lebhafteste Tnteresse des Touristen, vorziiglich aber des Alterthumliebhabers so in An- spruch, als Friesach; sie ist aber auch die iilteste Stadt im Lande u. war die erste des maehtigen Carantanerreiches, daher noch jetzt in dem Bereiche ihres keineswegs grossen Umfanges zugleich die reichste an herrlich gelegenen Ruinen aller Art, die ihrem Ansehen ein Geprage hoher Romantik' verleihen, wie wir dem kaum bei einer anderen Stadt so auffallend begegnen. Vor allem ziehen die Ruinen des Petersbergs den Blick auf sich; man gelangt am besten u. bequemsten vom nordl. Neu- markter Thore auf gutem Wege hinauf. In massiger Hohe erreicht man die Ueberbleibsel der Burg Lavant, von der Hauptfeste nur durch eine Mauer geschieden. In die sog. „Hauptmannschaft“ der letzteren leiten zrvei Thore, von denen eines in das Innere der Burg fiihrt, dagegen das andere den Pfad nach dem Vorsprunge 100 1 . 11 . Friesach. Friesacher Schlosser. des Petersbergs offnet, auf welchem die gleichnamige Kapelle steht, in welcher ein Meisterstiick altdeutscher Kunst sich befindet, namlich ein Oelgemalde auf Holz mit der Jahreszahl 1525 (die beilige Familie darstellend), das fiir ein Werk Albrecht Diirers ge- halten wird. Von der Peterskapelle treffliche Uebersicht auf Stadt u. Umgebung. Das Innere der Burgruine tragt grossten- theils die Kennzeichen des 16. Jahrhunderts, u. zwar von der Zeit ihres Ueberbauers, des beriihmten Salzburger Erzbischofs Leonhard von Keutschach. Nur der sog. Reckenthurm, der noch steht, diirfte um ein halbes Jahrtausend alter sein. Ebenso liegt nahe an in Ruinen die Feste Gegersberg u. die Kirche der Propstei Virgilienberg . ■ Zahlreiche Funde von Romersleinen beweisen hinlanglich, dass das Thal dem Hauptzuge der Rijmerstrasse durch Noricum gehorte. Urkundlich steht jedoch fest, das Kaiser Arnulf am 20. Nov. 890 Friesach an das Hochstift Salzburg iibergab, von wo es durch Tausch an einen edlen Weriant kam. Unter Kaiser Heinrich II., u. zwar in einem Diplome desselben vom 18 April 1015, hiess Friesach bereits eine Grafschaft mit Zoll- u. Miinzrecht, vvelches die Grafen von Zeltschach bis auf die letzte Alleinerbin, Gralin Hemma, der Stifterin und Er- bauerin von Gurk (siehe Gurkthal), ausiibten, worauf es wieder an Salzburg kam. Zur Zeit des grossen Jnvestiturstreites liess Erzbischof Gebhard von Salzburg, als Herr von Friesach, auf dem Petersberge ein festes Schloss bauen u. den Markt mit Mauern umgeben, dessen erste Belagerung der eingesohlossene Erzbischof ] von Thiemo, auf der Flucht nach der verlorenen Schlacht bei Saldorf, 5 Jahre i lang mitmachte, bis der Platz aus Noth iibergebeii vverden musste. Ungeachtet j Salzburg im rechtlichen Besitze von Friesach vvar, trug Herzog Engelbert von Karmen dennoch kein Bedenken, diesen vvichtigen Posten in seine Gevvalt zu j bekommen, welchem Vorhaben sich Hildobald, Bischof von Gurk, als trener An- j hanger seines Metropolite n, mit aller ihm zu Gebote stehenden Macht (1131) | vvidersetzte. Herzog Engelbert blieb jedoch insofern Sieger, als Hildobald, ausser seiner Ernennung u. dem Besitze der Feste Petersberg, gegen welche die Kraft j der Waffen des Feindes nichts ausrichten konnte, alles iibrige an jenen iiber- a lassen musste. In diese Zeit fallt die Befestigung des Virgils- u. Geyersbergs; | denn um dieses letzten Bollwerks, namlich des Petersbergs, Meister zu vverden, I beschloss Engelbert, die Burg vollkommen einzuschliessen u. sich sowol des -j Schlosses als' des eingeschlossenen Bischofs durch Aushungern zu bemachtigen, § zu vvelchem Behufe er den Virgils- u. Geyersberg am nordl. Ende der Stadt be- | festigte, den Rothenthurm erbaute u. die Stadt derart cernirte, dass Niemand | weder lieraus noch hinein konnte. Bevor jedoch die Absiclit Herzog Engelberfs zur Durchluhrung gelangte, ruckle auf Bitten Bischofs Hildobald’s der Markgraf Leopold von Oesterreich heran, besiegte Engelberfs Truppen, schleifte seine Boli- | vverke, u. in kurzer Zeit vvaren sammtliche salzburgischen Giiter vvieder in Handen f Hildobald’s von Gurk, was dann auch zur Folge hatte, dass er vom Erzbischof j Konrad I. am 16. Juni 1131 die Abgrenzung seines Bisthums erlangte, vveiches J bis zum Jahrg 1768 die Thaler der Metnilz u. Gurk bis an die jetzi^e Strasse von Friesach nach St. Veit u. von dort die Sonnenseite bis Glanegg enthielt, dessen | Umfang sich jedoch gegenvvartig iiber das ganze Kronland Karnten erstreckt. ■ HundertundZvvanzig Jahre vergingen, von jener Zeit angefangen, ziemlich ruhig. Friesach sah in dieser srhonett Periode, in vvelcher sein Wohlstand miichtig | emporbliihte, nur Feste und friedliche Zusammenkunfte der Grossen aus Nachbar- J ISndern. Hier stifiete dessen zweiter Erbauer, Erzbischof Konrad (1140), das Bislhum Seckan (Steyermaik); hier weilte (1149) der romisch-deutsche Kaiser 1 Konrad III. auf seinem Heimzuge von Palastina, u. hier hielt Erzbischof Eberhard H (1161) eine Synode. Reiche Kaufladen boten die Gevviirze des fernen Orients, die Seidenzeuge und Glasvvaaren Venedigs, die Pelzvverke von Kievv u. Nowgorod aus, u. was am meisten fiir die merkantile AVichtigkeit Friesachs sprach: die ; dorti«e Mtinzstatte der Salzburger Erzbischijfe gab Schrot u. Korn fiir alles cour- sirende Geld von Wien u. Aquileja. Noch zeigt man im Innern der Schlossruine Krebenzen, Metnitz. Friesach. II. 1. 101 am Petersberge eineu pyramidalen Ofen, der 5 Klafler breit u. 20 Klafter lioch ist u. zur Schmelze gedient haben soli; auch werden sehr haufige Funde ver- grabener Friesacher Denare aus dieser Zeit (ganze u. halbe Bracteate. dann Denare mit Doppelgeprage u. Schrift) gehoben. Leopold von Oesterreich hielt hier (1216) einen grossen Fiirstentag, KOnig Ottokar flscherle Friesach (1276) zum ersten, u. Herzog Albrecht (1289) zum zvveiten Male ein, dann folgt wieder eine lange segensreichc Ruhe bis zu den EinfSllen der Tiirken, um welche Zeit (1490) Erzbischof Leonhard von Keutschach die Festungswerke grdsstentheils neu auf- baute, u. noch heute, nachdem die gewordene Weltrichtung und der Zahn der Zeit auch diese in Trummern geworfen haben, prangt am Thore des Petersbergs, wie an vielen anderen Burgen Karntens, dessen Wappenschild: die einfache Keutschacher Riibe. — Kleine Ausfliige von Friesach: 1) zum Barbara-Badl, ein recht interessanter Ausflug, u. zwar vom Platze auf Waldweg an den Ruinen voriiber in nordvvestl. Richtung in 3 / 4 St. (Wannenbader u. kleines Wirthshaus, schoner Anblick auf die gegeniiberliegenden Krebenzen); Riickweg hinab ins Thal u. uber Wiesen nordostl. nach Schloss Maierhofcn (schoner Park mit prachtvollen alten Steinbuchen), 40 Min., u. von dort siidostl. auf der Metnilzthaler Strasse zuriick nach Friesach, 3 /4 St., od. nordostl., voriiber an St. Stephan, mittelst Passirung der Eisenbahn u. des Olsabachs , an die Reichsstrasse, */* St., u. auf dieser nordl. ins Bad Einod , St. 2) nach Bad Einod (Eisenbahnhaltestelle) mittelst Eisenbahn 15 Min., zu Fusse auf der Reichsstrasse l 3 / 4 St. Bad Einod, bereits in Steyermark, liegt in einsamer romantischer Umgebung im engen Graben der Olsa , hart an der nach Obersteyermark weiterfiihrenden Reichsstrasse, 2303' (Gast- u. Badehaus gut, warmer alkalischer Sauer- ling, besonders flir Gichtleidende passend, Analyse s. im Anhang). Alpentouren von Friesach aus: 1) auf die Krebenzen, 5889': uber St. Salvator, 1 d / 4 St., nordvvestl. von Friesach, u. den Moserbauern , 3—St. (auf der Alpe Wassermangel). Herrliche Aussicht auf die obersteyermarkischen Alpen u. siidl. Kara\vanken, grosse Hohle mit Funden vorvveltlicher Thierknochen. — Abstieg auch durch den Pollinggraben nach Bad Einod , 3 St., u. ebensoviel nach St. Lambrecht , beide Orte bereits in Steyermark; — 3) auf die Zirbitz- od. Weitalpe in Steyermark, 7582': nordostl. am besten uber Bad Eintid, von dort nach Miihlen, 2 St., zur Bartlmahutte , 2 4 /s St., auf den Zirbitzk ogel, 2 4 / 2 St. Auf der Hohe Un ter k unfts h aus. Grossartige Rundschau nach allen Richtungen, vorziiglich auf die obersteyermarkischen u. die Siidalpen — Abstieg auch n.ich Judenburg , 4 St., nach Obdach, 3*/ a St., nach Reichenfels ins obere Lavantthal (S. 40), 3 St., uber die Pressneralpe nac.h Heft u. Huttenberg , 5 St. (S. lil); — 3) durch das Metnitzthal in dieFlattnitz: etwas oberhalb Friesach verlassen wir (wenn nicht der Fussvveg uber das Barbarahad 102 II. 2. Hirt (Gurkthal). Strassburg. vorgezogen tverden solite) die nach Steyermark fiihrende Poststrasse ji u. tvenden uns 1. an Schloss Maierliofen voriiber nach Sl. Salvator, .,j 1 1 / 4 St., wo das Melnitzthal im engeren Sinne beginnt, das sich bis in die Alpen der Flattnitz hineinzieht, reich an schon be- -4 tvaldeten Bergen, griin bematteten Alpen, herrlichen Wiesen u. guten Feldern, bewohnt von einem kraftigen u. gutmiithigen Menschenschlage. Von St Salvator nach G rad e s geht man 2 1 / 2 St., etwas iiber den halben Weg hinaus miindet r. der Ross- 5 bacil, an welchem 3 4 St. auftvarts der Ort Ingolsthal liegt, von ivo die Krebenzen (aber beschwerlicher als von St. Salvator oder Einod), dann die KuKalpe bestiegen tverden kann. Kaum , 'ji St. ober der Miindung des Rossbachs miindet l. der aus der Mddringgrugipe kommende Feistritzgraben in das Metnitzthal, durch tvelchen man in 6—7 St. nach Ziveinilz ins Gurkthal : gelangen kann. Grades, 2731' (Gasthaus beim Kaltenegger gut), j ist ein schon u. hoch gelegener Markt mit nahe an 400 E. u. bischofl. Gurkschem Schloss ; oberhalb des Marktes die St. Wolf- | gangskirche, ein herrliches Denkmal altdeutscher Baukunst aus dem v Beginne des 15. Jahrhunderts. Eine kleine Stunde von Grades 1 auftvarts, an der Miindung des Vellach- u. Teichlgrabens , von ■ hohen, waldigen Bergen umgeben, Metnitz, Markt, 2620', 433 E. t (Gasthaus beim Burgermeister u. Lebzeller gut), mit schonerRuine. .1 — Von Metnitz fiihrt ein einsamer, von Kohlen- u. Holzfuhrwerken stark befahrener Weg iiber einen Gebirgssattel, 47 20' (Quellen der , Metnitz), in 4 St. nach Flattnitz, 4850' (Gurkthal II. 2. u. Feld- kirchen II. 7.), von wo man in 3 — 4 St. nach Stadl ins Murthal gelangt. — Besteigung des Eisenhut, II. 2. II. 2. Hirt und ins Gurkthal. (Zugleich Uebergange nacli St. Veit, II. S., Feldkirchen, II. 7., ins j Metnitzthal, 11. 1., in die Reichenau, II. 7., u. nach Stadl in Steyer- ’ mark, A. 1. b.) Von Bahnstation Hirt, 1920' (gutes Gasthaus, Hochofen), entweder in tvesti. Richtung iiber den sog. Hackel hiniiber, 1 3 li St., od. entlang der Reichsstrasse siidl. in 15 Min. nach Zmischenmassern (Gasthaus), mit Schloss des Fiirstbischofs von Gurk an dem Einflusse der Metnitz in den Gurkfluss (S. 97), u. von da in tvesti. Richtung auf der Gurkthaler Strasse (Gegend ziemlich monoton) nach Strassburg (von Hirt 2 St. [Lamm, Kronrvirth ]), Postamt, Stadt mit 645 E.;. ober der Stadt altes Residenzschloss der Bischdfe von Gurk, ndrdl. auf einem kegel- Strassburg, Gurk. Hirt (Gurkthal.) II. 2. 103 torrnigen Htigel gelegen; Kollegiatkirche mit dem Gvabmale mehrerer Bischtife u. der Familiengruft von Goess sehenswerth. Stadl u Schloss reiohen in das 10. Jahrhundert zuriick, vro 975 Kaiser Ono 11. der Wittwe imma von I Zeltschach, die zu Lieding (unvveit Strassburg NW.) eine Kirche erbaule. dasRecht verlieb, an derselbcn einen Markt u. Munz- statie zu errichten. Grossere Bedeutung erhielt jedoch Strassburg erst durch die Errichtung des Bistbums Gurk (1071) durch Erzbischof Gebbard von Salzburg, bei welcher die Besitzungen des Frauenklosters zu Gurk die erste Dotation abgaben. Der Investiturstreit, sovrie jener der G u cip h en u. Ghibellirien, Hessen audi dieses Bisthum nicht unberuhrt, daher aus dieser Zeit (1160) die Befestigung Sirassburgs stammt, welche unter Przemjsl Oitokar zerstort wurde. Schloss Strassburg vvurde bis zur Uebersiedelurig der Bischdfe nach Klagenfurt von diesem bewohnt u. zu diesem Zwecke schon 1530 unter Fiirstbischof Freiberr von Goess in seiner jetzigen Form hergestellt. Uebergange von Strassburg: . 1) iiber den Giinzenberg, 3306' (Ortschaft Giinzenberg); bis auf den Berg in siidostl. Richtung, I'/2 St., nach Meisselding, Pfarrdorf mit 123 E. (Gasthaus), t',4 St., auf die Reichsstrasse (Steinbriicke , gutes Gasthaus), 1 St., nach Sl, Veit, 1 St. (nicht lohnend); — 2) durch den Langrviesergrdben auf die Hohe (untervvegs Bauernhauser), 2 St., dann nordvvestl. hinab nach Feistritz, 1 St., durch den Graben hinaus, u. zuletzt nieder aufwarts nach Grades ins Metnitzthal, l 1 /4 St. Ton Strassburg 1 kleine St. das Gurkthal aufwarts (r. ausser Strassburg die alte Pfarrkirche Lieding) liegt der grosse Ort Gurk (Krone, Hopfgartner ; Fiihrer bei Ribitsch), Postamt, Bezirks- gericht fiirs ganze Gurkthal bis Albeck; herrlicher alter Dom, das Sehenswertheste des ganzen Gurkthals u., was Kirchen- bauten anbelangt, ganz Karntens. Derselbe vvurde von der lieilig gesprochenen llemma, angeblich einerlochter des Grafen Engelbert von Peilstein u. seiner Gattin Tlita, gegrundet, welcbe sich im Jahre 990 mit dem Grafen Wilhelm v. Friesach u. Zeltschach vermahlte u. iiim zvrei ungiiickliche Sobne gebar, die von den Bergknappen in Zeltschach aus Rachsucht ermordet vvurden. Bald verlor sieauch ihren Gatten u diese Unglucks- fiille vvaren die Ursacbe der Erbauung des Gurker Domes u grossartiger Kloster- gebUude, u. es erfolgte die Einvreihung des iiomes 1012 durch Balduin, Erzbischof von Salzburg. Oie urspriinglichen Klostergebaude existiren nicht mehr, denn das jetzige grossartige SliltsgebSude gehOrt der spateren Zeit an; der Dom ist jedoch unversehrt geblieben u. trotzte, ganz aus Ouadern im romanischcn Stvle erbaut, den Unbilden der Jahrhunderte, wie dies am Besten die unter dem Pres- bytcrium iieaende Krypta bevveist. Die in der Vorhalle belindlichen sechs nfllzernen Tafeln stelleh in gemaltem Schnitzvverke Begebenbeiten aus Hemma’s Leben u. einige Tunder bei ihrem Grabe vor u. stammen aus der Zeit ihrer Seligsprechung, 1165 . Die SeitenvvSnde des Hauptschiffes der Kirche zieren vier grosse Gemalde vom karntnerischen Kiinstler Fromiller. In der M it te u. zwar am Aufgange zum Altare slcht die herrtiche Gruppe Rapbael Donners, namlich die Kreuzabnahmc, aus Metali gegossen. Die schOne, reicli mit Schnitzvrerken ausgestattete Kanzel ist cbenfalis von Donner. Den Hochaltar bildet eine gigan- tische Masse von mehr a!s 100 Figuren, mit einer Hohe von 51 Srhuh, Maria in bimmiischer Glorie von Engeln umgeben darstellend, an vrelche sich in ver- schiedenen Abstufungen Heiligenstatuen anreihen, darunter auch jene Kaiser Heinric.h's II., seiner Gemahlin Kunigunde, Leopoid’s von Oeslerreich etc. Zunac.hst 104 H. 2. Hirt (Gurkthal). Zvvcinitz, Kleinglodnitz. dem Kreuzallare fiihren zwei geriiumige Steintreppen hinab in die Krypta, vvelehe eine eigene Kirche von 72 Quadratfuss bildet u. von 6 Pfeilern u. 100 Stein- saulen getragen wird. Von den 5 Aitaren derjenige sehenswertb, der der Heiligen Hemma geweiht ist, aus carrarisehem Marmor von Conradini verfertigt, die sterbende Hemma darsteilend. Von dem sonstigen Nachlasse Hemma’s belindet sich in der Sakristei ein Ring u. Halsgeschmeide aus in Goid gefassten Rauch- topasen. Im Štifte reiches Archiv. Uebergange von Gurk nach St. Veit: auf Fahrvveg einen niederen Hohenzug hinauf nach Pisiveg, Pfarrdorf, l 1 /^ St., in den Wimitzgraben hinab, 3 / 4 St., ungefahr 1 St. der JVimitz entlang hinaus, dann r. nach Iireiig , Propstpfarre (Wirthshaus), i li St., hierauf voriiber beim Kreugersee unterhalb Schloss Hunger- brunn an die Reichsstrasse, 3 / 4 St., u. St. Veit, 20 Min. Unter¬ halb Pistveg fiihrt auch ein Weg durch den Wimitzgraben auf- warts iiber den Schneebauerberg, 4224', nach Steuerberg, 5 St., u. dann nach Feldkircheti, 2‘/a St. Nicht lohnend. Von Gurk fiihrt die Strasse, Pfarrdorf Zweinitz ( Perz ) r. lassend, nach Weitensfeld, 1 /ž St.; od. iiber Zrveikirchen, 1 */ 4 St., dann hinauf nach Tentscluich (Schloss, schtine Anssicht), 3 / 4 St., mchKlagen- furt, 1 flihrt der Weg in den Beichenaurvinkel u. zur Stangalpe ) *) Botanische Vorkommnisse am Eisenhut: Cochlearia grSnlandica, Saxi- fraga cernua u. hieracifolia, Sempervivum Wulfenii, Eritrichium nanum, An- drosace Pacheri. **) Hier im Moose die seltene Binse Inucuscaslaneus. Rinsennock. Feldkirclien— Reichenau. II. 7. 121 selu* steil aufwarts, meist durch lichten Wald, zuletzt Arven (1. Abhiinge des steil abfallenden Rinsennocks , r. Schobernock ), zur Hohe, Ž St.; dann noch einige Schritte, u. der herrliche Turraeher See breitet sich r. der Fahrstrasse aus, an dessen westl. Rande der Weg in 15 Min. zum Alipgnmrthshau s e (bereits auf steyermarkischem Boden, gute Unterkunft, Wein. Kaffee u. Melilspeisen stets zu haben; Fleisch rathsam von Reichenau mit- zunehmen, da solches auf der Alpe niclit immer zu erhalten ist; auch Ftihrer u. Trager zu bekomraen). In der Nahe Hoch- ofen, Steinbruch, Eisengruben. Ausfluge vom Turraeher Alpenvvirthshaus: a) auf den Schobernock, etivas nordostl., nahe 7000', u. zum Schivarzsee, 2 St.: vom Wirthshause zum Turraeher See, dann 1. am Rande desselben zum Steinbruch, u. auf schlechtem Fahrweg ansteigend ivieder gegen N. zuriick auf ein kleines mooriges Plateau zum Schwarzsee (kleiner um- moorter dunkler Seespiegel), 40 Min., dann theils durch lichten Wald, meist aber Alpenrosengestriipp, auf den Hohen- riicken u. nordivarts iiber Stein zum Gipfel,*) der sieh dann ostiviirts zum Oclisenbret n. der Kaserhohe im Reichenauer Garlen hinzieht. Aussieht (nur auf umgebende Gebirge u. Kara- wankeu; gerade norilčstl. gegeniibei* der Bisenhut, jenseits der Turrachcr- hohe der Rinsennock u. die Alpen jenseils des 1’redlitztliaies mit dem KonigsstuhI). — Abstieg nordivestl., aber sehr steil, u. Vor- sicht erforderlich, zum Kleinsee , % St., u. von hier auf Weg nordivarts zum Alpenwirthshaus, 3 U St., od. siidivarts iiber die Moserhutte nach Saureggen u. Reichenau, \ 3 / t St.; — b) auf den Rinsennock, 7363': vom \Virthshause vesti, iiber Sumpfviesen zum unteren Alpboden, dann etwas nord- westl., u. zuletzt siidl. geivendet auf den vom Rinsennock nach N. abdachenden Riicken, 1 */* St., auf dem Rucken fort iiber kurzen Rasen zur Hohe, l*/ 4 St. Aussieht iihnlich dor des Eisenhut, sehr umfassend. Abs ti ege: auf den Sattel zwisehen Rinsen- u. Gregorlenock , 3 ,j St., steil ab, u. dann nordwarts durch den fVerchžirm ( Predlttzgraben ) nach Turrach, 2*/ 2 —3 St.; od. nordivarts auf einem Steige iiber die Sudabhange des Rinsennock bis zum Zusammenfluss vom iVinlcel- u. Saureggerbache , 2 St., Reichenau, 3 4 St. Man kann auch vom Rinsennock in ivestl. Richtung, ohne ins Thal zu steigen, iiber den Gregorlenock , 3 St., Rothkofel , . *) Auf der HOlie das seltene vvollige Hornkraut, Cerastium lanatum, in den »sil, grasigen Steilgehangen die solidne wol!ige Aschenpllanze Cinerana lanau, kpeik (Valeriana celtica) hier, wie auf allen diesen HOhen, massenliaft. 122 II. 7. Feldkirchen — Reichenau. Falkert. 1 St., Stangennock , 1 */4 St., auf den Ronigsstuhl (III. 8. /J A. 2.), 1 St., gelangen, od. vom Gregorlenock zur Stangen- scharte (ober dem Rosenthal im hintersten Winkel Reichenau), 3 h St., absteigen, von wo ein Fusssteig hinab in den Leoben- i graben, 1 '*/ 2 St., ein anderer unter den Gehangen des Roth- kofels u. Stangnocks in 1 4 /4 St- ins Karlbad (III. 8. A. 2.) fiihrt; — 3) auf den Falkert, 7200' u. R o d resno ek, 7296', 5 St.: | auf gutem \Vege zuerst in siidwestl. Richtung aufrvarts bis zu einem Geliofte, l j t St., dann nordl. fort durch den Wald u. nicht be- sonders steil zur Rotrastenalpe , 1 3 / 4 St. (gegeniiber osti. die Kirche u. Dorf St. Lorenzen, etwas siidl. davon der Krucken- berg , 5946'), von bier westl. iiber den Faden (prachtige Alpen- ) wiesen, vor sich r. den spitzen Falkert, I. den stumpfen Rodres- nock ) in 1 '/ 4 St., zur Falkertalpe (mehrere Hiitten) u. dem daneben liegenden Falkertsee-, dann r. iiber Wiesen auf den . naeh N. abdacbenden Hohenriicken, 3 / 4 St., u. auf den Kamm siidwarts auf den naeh S. in schroffen Wanden abstiirzenden Falkert, 7200'. Von Falkert hinab auf einen Sattel, St., u. rvieder siidl. hinan zum Rodresnock, 3 / 4 St. Abstieg von diesem direkt zur Falkertalpe, nordostl, bequem, 1 St. Aus- sicht lohnend, namentlich gegen die Alpen von Kanning u. iiber diese hinaus auf die beeiste Hochalpenspitzgruppe. Ab- stiege: a) vom Falkert auf das etwas nordrvarts gekehrte Hunds- feldereck , */ 2 St., u. iiber dessen nordostl. abfallenden Riicken zur Schiestlalpe (Kaserei des Lax in Reichenau), 1 */ 4 St., . hinaus naeh Reichenau, l*/s St., od. vom Hundsfeldereck etwas \veiter westl. auf den Felsenkamm (Steig nordseitig) , etwa St., dann nordwarts hinab zur Maierling- ( Marlinger -) Alm u. durch den Graben zuriick naeh Reichenau , 3 St., endlich westl. iiber Weiden hinab in den Hundsfelder- u. durch diesen in den Osmaldergraben , dann jenseits hinauf naeh St. Osrvald , Pfarrdorf (Wirthshaus), —3 St., von St. Osrvald Uebergang naeh Kanning (III. 8. B.) iiber das Schartl, 1 */ 4 St., u. durch die Langalpe hinab, 1 */ 2 St.; — b) vom Rodresnock durch den Oberen Dolzengraben siidwestl. hinab in den Osmaldergraben, 1 */i St., u. hinauf jenseits naeh St. Osrvald, '/2 St., od. grade siidl. ab durch die Ferse u. den Zirknitzergraben naeh Bad Kleinkirchheim (Bademirth sehr gut), 2 St., od. iiber die Falkertalpe , 1 St., u. durch den Seebachgraben ins Thal u. naeh Reichenau zuriick, 2 , / 2 St. Uebergange von Reichenau: 1) auf der Fahrstrasse iiber die Turracherhdhe, 3 St. (S. 120), hinab naeh Turrach in Steyermark, 2 St. Von Turrach durch Turrach. Feldkirchen — Reiclienau. II. 7. 123 (len Predlitzgraben hinaus nach Predlitz (Steinermrth) , 2 St., ins Murthal (A. 1. b.). Ausfliige von Turrach: 1) auf den Eisenhut, 77 21', (S. 119) iiber einen Riicken osti. fortwahrend steil aufwarts auf den Grat, u. iiber den kleinen Eisenhut auf den Gipfel, 3 1 /* 'St.; — 2) zum kleinen, hochst malerisch gelegenen D ies t lin g s e e (S: 120) am Nordgehange des Eisenhut, u. in den hintersten JVildangergrabcn, 3 St.; — 3) auf den Schwalbenkogel (Winterthalnoek), (S. 119) 4 St. Da dieser Berg dem Eisenhut nur um wenige Klafter anHohe nachsteht, dagegen die Niederungen Karntens besser beherrscht, als dieser, andererseits aber die Abstiirze des Eisenhut selbst dem Auge einen Ersatz bieten fiir das dureh ihn gedeekte kleine Stiick der Tauernkette, so steht das Panorama vom Schwal- benkogel dem des Eisenhut nicht nach; — 4) zum Leitersteig (zugleich Uebergang nach Karaten), ein auf der Mur -Draurvasserscheide in einer Hohe von circa 7000' in den siidostl. Felsengchangen eingeschnittener Alpen- fahrweg mit hiibscher Fernsicht, u. zwar von Turrach dureh den Gaiseckgraben auf Fusspfad an mehreren Alpenhiitten voriiber in 3 St. — Die Touren 1, 2, 3, 4 lassen sich in der.Reihe: Mestlingsee , 3 St., Eisenhut, 2 St., Schvialbenkogel, 1 St., Leitersteig. 2 St., u. zuriick nach Turrach, 3 St., od. nach Karnten iiber die Hadnerhbhe nach Flattnitz, 1 St., od. Reichenau , 3 3 / 4 St., als allerdings sehr starke Tagestour zusammen machen (Proviant mitzunehmen); — 5) auf den Konigstuhl, 7375': dureh den Predlitzgraben r. von der Strasse siidwestl. hinan auf die Stangalpe , 3 */ 2 St. (guter Weg) , ode Gegend, daselbst Bergbau, dann r. aufwarts steil in 1 */ 4 St. zum Gipfel. Aussicht s. III. 8. A. 2. Abstieg nach SW. ins Karlbad, 1 St., u. dureh den Leoben- graben zur Poststrasse u. nach Grniind, 4*/» bis 5 St. (III. 8. A.), od. nordl. ab in die Rosenikalpe, 3 / 4 St., u. dureh die- selbe hinaus nach lnnerkrems , 2 */» St., Kremsbrucken an die Reichsstrasse, 2*/s St. (III. 8. A. 2.); — 2) in die Flattnitz, 7 St.: entweder iiber Saureggen od. St. Lorenzen zum Leitersteig, 4 St., u. iiber die Heidner- hohe , 2 St., nach Flattnitz , 1 St. (unterwegs Hiitten), od. auf St. Lorenzen , 1 4 / s St., u. dureh den Gurkgraben zur Kersch- baumeralm, 2*/ 2 St., hiniiber auf die Heidncr- (Eadner-) Hohe , D/s St., Flattnitz , 1 St., u. von hier entweder osti. iiber Ober- hof, 1 */ 4 St., Metnitz, l'/s St., Grades, 3 / 4 St., St. Salvator, 1 'h St., nach Friesach (S. 99), od. nordwarts (nicht lohnend) 124 II. 7. Feldkirclien — Reichenau. Turrach. in 4*/ 4 St. (untenvegs Mosermirthshcms), nach Stadl ( Post , Fleischer) ins Murthal u. nach Murau, A. 1. b., (Kaufmann Rien, Brauhaus, Strobl) in 3 1 /* St., od. nach Predlitz, 1 St., endlich sudiviirts iiber einen kleinen Bergriicken, meist durch scbonen Wald, nach Weissberg, 2*/ 2 St., Glodnitz, V* St., dann 1. auf der osti. Thallehne nach Altenmarkt u. Weitensfeld ins Gurkthal (S. 104); — 3) ins L i es erth a 1, durchschnittlich 10 St.: a) zur Falkert- alpe, 3*/j St., dann uber Wiesen auf das Hundsfeldeck, l St., fort auf dem Karam bis zum Anstiege auf den Klomnock, 1 '/4 St., dann in einer Hohe von iiber 6000' iveiter am siidl. Gehange desselben (schoner Anblick d e.s Triglav) zum Osrvalderscharil, 3 4 St,, nun iiber den Riieken nordtvarts auf Weg steil ab in die Grundalpe, 5098' (Hiitten, vormaliges k. k. Gestilt Ossiach, jetzt verpachtet; im hintersten Theile des Grundes, wo man von der Scharte herabsteigt, herrliches Wasser), 3 / 4 St., hinaus in den Leobengraben (ins Karlbad 1 St.), */ s St., u. durch denselben an die Poststrasse, 3 St., u. nach Gmiind, 1 1 , St., od. nach Rennrveg, 1'/« St. (III. 8. A. 2.). Diese Uebergangstour, aller- dings die stiirkste, kann bei zeitigem Aufbruche dennoch an einem Tage gemacht werden u. ist iiberaus lohnend: erste Ruhe etwa bei den Falkerthiltten , Mittagsruhe in der Grundalpe , dann nach Belieben im Leobengraben (andere Alpenhiitten als diese, u. anfanglieh Rotrasten , werden nicht beriihrt, da alle viel tiefer in den Graben liegen); — b) iiber die Stangenscliarte, 6495'*): von Reichenau zuerst auf der Turracher Strasse, kaum 3 / 4 St., dann tvesti, an dem Reichenauer Winkelbach mahlich aufwarts (lange Zeit guter Weg, zuletzt Fusssteig) zur Alpe im Rosen- thal, 3*/ 4 St., dann auf die Stangenscharte (auch Schneegrube genannt), 3 / i St. Nun enttveder grade tvesti, durch den Graben ab, 1V 4 St., od. iiber Karlbad, 1 St., in den Leobengraben zu einer grossen Kohlerei, 3 / 4 St., u. hinaus an der Poststrasse tvie sub a); — 3) ins St. Osnialderthal u. nach Kanning (III. 8. B.), siehe a) Besteigung des Faikert u. Rodresnock (S. 122), od. b) von der Falkertalpe auf das Osrvalderschartl, 3 St., u. von hier siid- vvestl. hinab nach Kanning, 2*/j St. (III. 8. B.). Von Pattergassen, wo sich die Hauptstrasse nordwiirts nacli Reichenau zieht, zweigt in tvesti. Richtung die Fahrstrasse ab, tvelche in 6 St. nach Millstatt (III. 8. B.) fiihrt, u. zwar nach Kleinkirchheim (gutes Gasthaus des J. Defner, beim Badervirtli), *) Reiche Fundgrube fossiler Pflanzenabdrucke, reiche Flora. Katliareinbad. Feldkirchen — Reichehau. II. 7. 125 1 St. Das Katb areinbad sarnmt Gasthaus liegt '/4 St. ober- halb des Pfarrdorfs und ist seit alten Zeiten als Frauen-Bad im Rufe grosser Heilkraft. Von hier Besteigung des grade nordrviirts gelegenen Rodres- nock , 7296', durch die Frohnalm, 3*/j St., der stidl. gelegenen Kaiserburg u. des TVollanernock , 6768', 4 St., von wo hinab nach Afrilz od. Ariac/t, 2*/i' St. (S. 95). Dann weiter ilber Pach, l j 2 St. (r. miindet der Osrvaldergraben, durch \velchen in 4 St. iiber das Osrvalderscharll in die Grundalpe), St. Peter nach Radenthein, l*/ t St. (III. 8. B.), u. iiber Dobriach, dann entiang dem nordl. Seeufer nach Millstatt, 3 St. (III. 8. B.). Bei Radenthein siidiistl. Abzvveigung einer Fahr- strasse iiber Feld u. Afrilz (Feld- od. Brenti- u. Afrilzersee hart an der Strasse) nach Villach, 8 St. (S. 88 ). « t «3 Zweite Abtheilung. Oberkarnten III. Lienz — Villach. IV. Das Gailthal (Villach — Luckau). V. Das Kanalthal (Villach — Tarvis). III. Lienz —Villach. Eisenbahn, ein Theil der Franzensfeste-Marburger, sceciell Karntnerbahn genannt: taglich mehrere Ziige. Stationen: DSlsach, HI. 1.. Nikolsdorf, III. 2., Oberdrauburg, III. 5., Dellach, III. 4 ., Greifenburg, III. 5., Klcblach-Lind, III. 6., Sachsenburg, III. 7., Spital, III. 8., Feistritz-Faternion, lil. 9, Villach. Von Lienz, 2205' (s. Eingangslinie D.), beriihrt die Eisen¬ bahn , bei fortwahrend schonem Ausblick auf die grossartige Bergumrandung des Lienzer Thalkessels (r. Rauchlcofel , Spitz- kofel, Lašerzrvand , Hochstadel, TJnholden, 1 . Gaimberg, Iselsberg, Hochziethen, Thonkofel etc.), in rascher Folge die noch auf tiroler Boden liegenden Stationen Dolsach, 2036' (III. 1.), Nikolsdorf, 1973' (III. 2.), und iiberschreitet dann, unweit der Grenze, mittelst einer Gitterbriicke von 210 Fuss Spann- weite, die Drau, worauf man in wenigen Minuten zur ersten kiirntnerischen Bahnštation Oberdrauburg, 1932' (III. 3.), gelangt, einem Marktflecken in romantiseher Lage, iiber welchem sieh vor 300 Jahren auf den Felsviinden drei stattliche Burgen als Grenzhiiter erhoben, die jedoch sehon Iange in Ruinen iiegen. Unterkalb Oberdrauburg libersetzt die Bahn auf einer Gitterbriicke mit zwei Oeffnungen von je 97' die Drau, um nun das 1. Ufer derselben bis Villach nicht mehr zu verlassen. Das Thal — hier speciell Oberdrauthal genannt — beginnt sich zu verengen: an den nordl., theils bevvaldeten, theils hoch hinauf bebauten Berghangen zeigen sich die Ortschaften Rittersdorf u. Irschen, das siidl. Kalkgebirge (vorziiglich der bleierzfiihrende JauJcen ) dagegen hat nur schmale Waldstreifen an seinem Fusse, dariiber hinaus zeigt es nichts als wilde Schroffen; das Schloss an der Felstvand, welche steil in die Drau abstiirzt, ist Schloss Sto«. Die nachste Station istDellach, 1882 ' (III. 4.), am Ausgange des Drassnitzthales ; nordostl. davon liegt am Busse des Enoten die Pfarre Berg , u. bald ist auch Station Greifenburg (III. 5.) erreicht, mit dem stattlichen Schlosse. Rosenberg, das auf einem Felsenhiigel, bespiilt von dem ge- fiirchteten Gnopnitzbache, hoch iiber dem Marktflecken thront. Grossartiger Blick auf den gegen S. sich erhebenden Reisskofel, Amthor-Jabornegg, Karntnerfiilirer. — 9 130 IH. Lienz — Villacli. Eisenbahn. einen Kalkkoloss, der mit seinen Wanden u. Gerollhalden einen ganz besonderen Kontrast zu den nordwarts gelegenen wiesenreichen Urgebirgsalpen bildet, aus deren hintersten Thalern schon von Drauburg an u. im weiteren Verfolge des Drauthales bis Sachsenburg die theihveise beschneiten Hoohgipfel des Scharnik, Hochkreutz, Kreutzeck u. Salzkofel hervorschauen, Wenn wir die Karte zur Hand nehmen, so muss uns hier der nun beginnende widernaturliche Lauf der Drau besonders auffallen; denn statt in gerader Richtung gegen O. die Einsattelung zwischen dem Nockberge u. der Grafemveger Hdhe zu durchbrechen u. fortgesetzt die Scheidewand der Central- u. siidl. Kalkalpen im Becken des Weissensees u. im Weissenbachthal bis Paternion zu bleiben, hat sich die Drau, gegen N. wendend, mit der Wucht ihrer einstigen Gevrasser mitten durch den Urgebirgszug der Kreuzeck- u. Staffberg- S e gebrochen, um erst spiiter, mit der Moll vereinigt, ihren inderten Lauf nach 0. wieder aufzunehmen. Die Station Greifenburg mit ihrer verwiisteten Umgebung verlassend, er- blicken wir nordl. am steilen Abhange der Gnopnitzalpe die Schlossruine Rottenstein, den Radlacher Graben, u. an der hiiher ziehenden Strasse das Pfarrdorf Radlach. Die Bahn beriihrt sodann den grossen Ort Steinfeld am Ausgange des wilden Graagrabens, das zweithiirmige Schlosschen Seustein u. am weiterenBergeshange die Dorfer Gerlamoos u. Lengholz, 'vvahrend jenseits der Drau iiber ausgedehnte Moorwiesen die Ortschaften Gaschach u. Fell mit dem schdnen Latschurgebirge sich bemerk- bar machen. Kleblaeh-Lind, 1772' (III. 6.), die nachste Bahnstation, zahlt nur wenige Hauser, wogegen das grosse Pfarrdorf Lind, mit einigen Burgiiberresten, jenseits der Drau u. unweit davon der Racknitzhof liegt. Von hier wendet sich die Bahn, dem Laufe der Drau folgend, gerade gegen K. ( Drau - burg), u. zieht an dem Dorfe Lassnig, dem Kirchlein St.Ruprecht, den Ortschaften Ober-Gottesthal u. Feistritz hin, sich miihsam den Raum an den Felswanden erringend, welche den Fluss in einem weiten Bogen den an der alten Reichsstrasse jenseits der Drau liegenden Markt Sachsenburg (III. 7.) zu umkreisen zwingen, wiihrend Station Sachsenburg, 1733', selbst sich d /4 St. nordostl., unweit der alten Kirche St. Leonhard u. der Ortschaft Mollbrucken, am Ausgange des allbekannten Moll* tlials (III. 7.), belindet, wo sich auch der Mollfluss in die Drau ergiesst. Nordwestl. streift nun der Blick in das untere Mdll- thal, worin das Pfarrdorf Milhldorf u. der wegen seines einstigen rbmischen Ilerkulestempels bekannte Danielsberg (III. 7.) liegen. Unweit Mollbrucken iiberschreitet die Bahn den Mollfluss auf einer Gitterbriicke von zwei Oeffnungen zu je 88 Fuss Spann- weite, u. von hier beginnt das sich nun er\veiternde Drauthal Eisenbahn, Lienz — Tillacli. III. 131 mit seinem an Naturreizen u. historischen Erinnerungen so reichen Lurnfelde. Diesseits der Drau zeigen sich das uralte lindenbeschattete Kirchlein Si. Magdalena u. Schloss Drauhofen, nordl. der Bahnlinie die grosse Ortschaft Pusarnitz, Schloss Litzlhof, die Orte Lendorf Feichtendorf, Schloss liojach , die Kuine Felsberg u. zahlreiche Gehofte am Abhange des Huhner- berges, endlich hart an der Drau das auf dem Schutte der romischen Stadt Teurnia, die sich liber das ganze Lurnfeld ausgebreitet haben soli, stehende Dorf St. Peter im Holz\ jen- seits des Flusses, am Fusse der Ortenburger Alpe (Guldeck , s. III. 7.), kommen die Ortschaften Gschiess, Gandorf u. Baldrams- dnrf u. die Triimmer der einst so machtigen Orlenburg in Sicht. Wir erreichen den Stationsplaz Spital, 1691', von dem ca. 15 Min. entfernt jenseits der Lieser, nordwarts, sich der Marktflecken Spital mit seinem beriihmten Schloss ganz statt- lich prasentirt (III. 8.; von hier ins Lieser- u. Maltathal, III. 8. A., zum Millstatter See, III. 8. B.). Von Spital zieht die Bahn durch vorziiglich bestellte Felder, u. wir erblicken nordl. ganz nahe am Berge die nachbarlichen Kirehen St. Sigmund u. JVolfgang, dann am Fusse des dem Millstattersee vorgelagerten niederen Hohenzuges des Hochgosch u. Glanz die Diirfer Edling, Krisselsdorf u. Eichforst, die malerisch an einem Felsvorsprung erbaute Magdalenenkapelle u. das Pfarrdorf Molzbichl\ strdi, zeigen sich St. Peter a. d. Drau u. jenseits derselben Ober- u. Unteramlach am Fusse des Sallacherkofels. Die nachste Station ist Rothenthurm, 1609' (benannt nach dem nahen, sehon gelegenen Schlosse, vvo einst Albrecht Graf Wallenstein bei seinem Freunde, dem letzten Grafen von Ortenburg-Salamanca, als Gast weilte, u. an ivelchem voruber ein anmuthiger Weg iiber den niederen Bergriicken ans 1. Ufer des Mil 1 s t a 11ers ees [III. 8. B.] in l 1 /^ St. fiihrt). An den Ort¬ schaften Ollsach u. St. Paul voruber gelangen wir nun nach der Station Fe i s tr itz - Pa t ernio n, 1590' (III. 9), \velche beiden Orte jedoch ziemlich entfernt (circa 45 Min.) jenseits der Drau liegen. Die Bahn legt sich jezt hart an die sonnseitige Berg- lehne , durchzieht die Ddrfer Tschegritsch u. Weissenslein , tvo jenseits des Flusses auf einer massigen Anhčihe das Schloss Kellerberg bemerkbar wird. Nordl. bei Puch ciffnet sich das einsame Krassihal (durch vrelches man in St. nach Treffen gelangt), mit Marmorbriichen. Auf dieser Bahnstrecke, u. auch von der nachsten und letzten Station vor Villach, Gumniern (gegeniiber von JFeissenbach, wo Cementfabriken), 1553', am Fusse des Hochpirkacliberges, prasentirt sich bereits die Villaclier Alpe (Dobratscli), S. 93, nach ihrer ganzen nordl. Langenfront, u. nun geht es am siidl. Fusse des Wollanigberges bald auf hohen Diimmen, bald durch Einschnitte am Drauufer hin, bis 9 * Dolsach. — Nickolsdorf. Iselsberg. 152 in. 1. III 2. sich plotzlich bci Rennstein das Thal erweitert, u. auch sohon das reizend gelegene Villacli mit seinem stattlichen Bahnhofe erreicht ist (S. 88). III. 1. Dolsach. (Zugleich Uebergang nach tVinklern im Mollthal, III. 7.) Ddlsach, 2293' (Gasthaus Petzenbacher neu hergestellt, hinreichende und gute UnterkuDft, auch beim oberen Wirth gut; daselbst Pferde u. Trštger zu haben), malerisch am Fusse des Iselsbergs gelegen, mit einer Kirche im Eundbogenstil, in welcher Altargemalde von Arnold u. Defferegger’s heilige Familie. Ueber dem Ort Ruine Wallenstein. Von Dolsach iiberden Iselsberg nachIVinklern, kiirzester Weg ins obere Mollthal vom Drauthal aus (Weg zur Noth fiir Einspanner fahrbar, wenn auch auf Tiroler Seite sehr schlecht, daher besserreiten od. zu Fuss gehen ; Trager bis Winklern 1 Fl., Einspanner 3 Fl.): in grossem Bogen u. ziemlich steil u. sonnig (fortwahrend schoner Bliek auf das Drauthal, besonders aber auf den Lienzerboden) zur Hohe des Iselsberges, 3514', l*/j St., der tiefsten Einsenkung zwischen der Sehober-Petzeck- u. der Kreutzeckgruppe , mit prachtigem Riickbliek auf die Kreutz- kofelgruppe, ivelche das Drau- vom obersten Gail-(Lessaeh-)Thal scheidet u. eine Flache von 5 4 / 2 QM. mit ihren iiber 8000' an- steigenden, abenteuerlich geformten Zahnen, Hockern, Wanden, Gerollmassen, Almen u. Bergtvaldern bedeckt; vorziiglich zeigt sich hier die gegeniiberstehende osti. Halfte dieser Gruppe mit dem Laserzkojel, 8532', Hoclistadl, fast 9000', mit dem wilden Zabratgraben. Man erreicht, nachdem man einige Zeit fast eben gegangen, das Iselsberg er Bad, das Gasthaus an der Grenze zivischen Karaten u. Tirol, u. gelangt von dort, beinahe fort- ■reahrend durcli Wald abwarts gehend, hinab ins Mollthal zu dem an der Umbiegung desselben nach O. hiibsch gelegenen W i n k - lem, 1 St. (III. 6.). III. 2 . Mkolsdorf. Nikolsdorf, 1973' (Gasthaus zum Štern gut, auchFuhrer auf Hochziethen, 2—2*/ s Fl., u. Hochstadl, 3—4 Fl., zu erfragen), letztes Tiroler Dorf. Hochstadl. Oberdrauburg. III. 3. 133 Bergbesteigungen von Nikolsdorf: 1) auf den Hochziethen, 7816', 4 St., bequera; auf der Hohe grosses Piateau, schoner Blick auf die Glocknergruppe, das nahe an 9000' hohe Scharnik der Kreutzeckgruppe, die im S. gegeniiber iiegenden Vnholden, Schatzbiichel , Jauken u. die imposanten Gipfel der dahinter emporstrebenden siidl. Gailthaler Alpen: Polinik, Kollinkofel, Kellerrvand etc.; — 2) auf den Hochstadl, fast 9000': am besten als l*/ s Tag- tour einzurichten, um am friihen Morgen auf der Spitze zu sein. Siidl. des Bahnhofes iiberschreitet man die Drau u. geht auf einem Fussvveg, der sich am Fuss des Hochstadl durch Wald u. Gerolle dahinzieht, in H/jSt. nach Pirkach. Von dort bis zu den Alpen- hiitten ( Pirkerkammem ) hat man 2 */ s St. sehr steilen Anstieges; von den Hiitten, wo man leidlich iibernachten kann (im August Heulager), gelangt man in 2 1 /® St. iiber theihveise wol nur fiir schwindeifreie Bergsteiger passirbare Steilen zum Giptel. Pracht- volle Fernsicht (vielleicht die schbnste aller HOhen der ganzen kreutz- kofelgruppe: nordl. die Riesenfemer -, VenedigerGlockner- u. Hochalpenspitz - gruppe, siidl. die Gailthaler Alpen mit dem Paraliza, Kotlin, Polinigg etc., siidvvestl. die Dolomite Siidtirols u. der Provinz Belluno, osti. sclnveift der Biick bis an den Triglav u. die Karavranken; Fragmente des Drautliales sehr malerisch).*) III. 3. Ofoerclrauburg. (Zugleich Uebergang ins Gailthal, IV., u. Mollthal, III. 7.) Postverbindung ins Gailthal. Oberdrauburg, 1932', Marktflecken mit 600 E., '/ 9 St. von der tiroler Grenze, in sehr malerischer Lage {Post, Lengauer, Pontiller , Stramilzer, Manhart gut; Fiihrer: Micliel P&rber, vulgo Farber, Peter IValchensteiner, vulgo Schusterpeter, Joseph Linders, Schlosser), 1870 fast ganz abgebrannt, seit- dem wieder theihveise hergestellt. Im Markt die sog. „Bnrg“, dem Fursten Porcia gehiirig, durch Bauart auifallend. Von den Ruinen der Burg Rosenberg iiber dem Markt u. dem nahen Kirchlein Maria Hilf herrlicher Thalblick. Schrbttlhof, angenehmer Aufenthalt fiir Sommergaste. *) Seltcne Flora; besonders zu nenncn: Eanunculus Segnieri, Draba tomentosa u. D. \Vahlenbergii , Androsacc Hausmanni, Carex ornithopodioides, Anthemis alpina, Valeriana supina, Saussnrea alpina etc. Vorzuglich zu empfehlen sind Botanikern, welche Anfang August den Hochstadl besuchen, die Wiesen, die sicb von den Pirkerkammem zu den Felsvvtnideri ziehen, und die hdehsten Feisen. 154 III. 3. Oberdrauburg, Gailberg. Kleinere Spaziergange ; zum Silberfall, i / i St., siidl. vom Ort, Wasserfall von 6—7 Klafter Hohe, unschwer zuganglich; — zur Trogerwandhole, etwas beschwerlich, aber sehr Iohnend wegen der Ansicht des Lienzer Tbalkessels; — iiber den Pfliegen nach Stein, altes Schloss des Fiirsten Kosenberg. Bergtouren : 1) auf den HochstadI, fast 9000': iiber Oetting u. Flaschberg nach Pirkach, 1 St. Weiteres s. o. bei Nikols- dorf; — 2) auf den Jauk en, 7102': Fahrbarer Weg bis auf die Spitze, woselbst sich ein uraltes Blei- u. Galmeibergwerk befindet u. im Betriebe steht. Ueber Nacht in der Ortner- od. in der Wohlgemuth-Kammer. Aussicht sowol ins Drauthal als in das That der Gail herrlieh. Dauer der Fuss- partie vom Nachmittag des einen bis zum Mittag des anderen Tages. Abstieg auch nach Kotschach , jedoch theihveise sehr jah ; Fiihrer mitzunehmen zwar gut, nothwendig nur im Falle man nach Kotschach absteigen will; — 3) auf den Scharnik (in der Kreutzeckgruppe), 8800': iiber das schon gelegene Dorf Irschen in 4 St, bis zur Reiterer- hiitte, daseibst Nachtlager. Von da noch 3 St. bis zur Spitze. Besonders schon die Ansicht der Glocknergruppe. Uebergange: 1) iiber den Gailberg, 3124', mit Post od. zu Fuss, in das Gailthal nach Kotschach, 2*/* St., u. Mauthen, */ 4 St. weiter. Malerischer Anstieg durch den Gailberggraben auf theils in Felsen gesprengten Serpentinen; auf der Hohe Aussicht auf die siidl. Gailthaler Alpen. Jenseits iiber Laas, kleines Dorf mit gothischer Ivirche vom Jahre 1535, durch den Ossiachergraben hinab; — 2) in’s Mollthal-. iiber Zrvickenberg , osti., in massiger Hohe unter dem Thonkofel voriiber durch den Feld- u. Lainachgrdben nach Lainacll (III. 7), 8 St., Fiihrer noth- wendig; — 3) in’s Lessachthal : bei Pirkach voriiber durch den Pirknergraben , einen Sattel, osti. vom Riegenkopf passirend, nach Liesing im Lessachthal, 7 St. (IV.), Fiihrer nothwendig. Beim Aufbruch am Nachm. bleibt man in der Pontitteralpe iiber Nacht. Hochkreutz. Dellach. III. A. 135 III. 4. Dellach. (Zugleich Uebergang ins MSUthaJ, III. 7.) Dellach, 1882', zerstreut liegendes Pfarrdorf mit 215 E. (Taurer recht gut, wo auch Fiihrer zu erfragen). Bergbesteigungen von Dellach: 1) auf den Jauk en, 7102', iiber den Bleibergban, bis wohin Fahrstrasse, 5—6 St. (leichter als vom Gailthal aus, [IV.]); — 2) auf das Hochkreutz, nahe 9000', 8—9 St. (Tour von l*/j Tagen, hochst lohnend u. wenig beschiverlich): von Dellach steiler Anstieg iiber das MSssl bis zu den letzten Drassnitzer- bauern, l/ 4 St. (gute Hiitten, Heulager), u. von da auf den S tagork ofe 1 2 */j St. (sehr schone Rundschau). Von dieser Hohe auf dem nord- westlich hinziehenden Gebirgsriicken fortwahrend iiber schone Almen auf den Graakofel, 3 St. (grossartiger Anblick auf die Tauern und Gailthaler Alpen). Abstieg iiber das sogen. Thorl durch die Teichel nach Naplacli im Mollthal (III, 7.), 4—5 St., nicht be- schwerlich; — 2) auf die Gaugenalpe, schones Alpengebiet mit Kaserei u. s. w.: u. zwar in nordwestl. Richtung iiber Kerschbaum und Wasser(heuer, 5 St., von der leicht ersteigbaren Alpenhohe des Gaugenbichels, 6930', hiibsche Rundschau. Abstieg auch durch den Gnopnitzgraben nach Greifenburg in 2*/ s —3 St.; — 3) zum Weissensee (S. 137) iiber Trebelsberg (schone Bauern- Landschaft), 1 1 / 2 St. III. 6. Kleblach-Lind. Von der Station Kleblach 4 / 2 St. das grosse Pfarrdorf Lind, 483 E., jenseits der Drau (Gasthaus Funder gut, wo auch Fiihrer zu haben). Latschur. Kleblach-Lind. III. 6. 159 Bergbesteigungen von Lind : auf den Latschur (Lan d- schur), 7056' (Landschuss der Generalstabskarte), u. auf den HochstafF, 7015', lohnende Tour von 1 4 / 2 Tagen (Nachtquartier in der Siflitzalpe , Heulager): von Lind nordostl. zur Ausmiindung des Siflitzgrabens ( Gusenbach ) ins Drauthal, 4 / 4 St., durch den hochst pittoresken Graben auf schlechtem Weg (ofters auf Baum- stammen iiber den Bach) zum Holzmeister , 1 4 / 2 St., dann r. auf Fusssteig hinauf zur Karalpe (schlechte Hiitten), 3 / 4 St., u. meist iiber Alpenboden in den Winkel des Siflitzgrabens, in die Siflitz¬ alpe, 1 4 / 4 St. (unterste der Hiitten am besten). Prachtvoller Thal- abschluss, gebildet durch die zu Thale gehenden Steilwande des Latschur , r., Staffberg , 1., zwischen welchen sich die Grate der Eckerrvand als Verbindungskamm befinden (namentlich Abendbe- leuchtung imposant); von hier an kein Wasser mehr. Nun grade osti. hinan iiber Alpenboden u. Alpenrosengestriipp auf den vom Latschur sich nordwarts ziehenden Riicken, 3 / 4 St., diesem entlang theihveise iiber Fels zum Fusse, 4 / 4 St., u. an der Kante hin (1. Ab- stiirze in den Siflitzgraben, r. steiniger Alpenweideboden) zur Hohe des Latschur*), l 4 / 4 St. Sehr lohnende Aussicht (westw5rts im Drauthale bis Lienz, ndrdl. u. Osti Hohe Tauern, namentlich Hochalpen- spitze, stidl. Dolomite u. Kalkalpen). Vom Gipfel iiber Gras- u. Fels- boden hinab zur Eckerrvand , am Felsenkamme fort (eine Stelle sehr beschwerlich u. behutsam zu passiren wegen des lockeren Gesteines) u. an den Fuss des Staffbergs (Hochstaff), l 4 / 2 St., an der westl. Kante steil hinauf, 3 / 4 St. Aussicht lohnender gegen O., sonst wie vom Latschur. — Abstiege : 1) vom Latschur zuriick auf den nach N. abzweigenden Riicken, 4 / 2 St., auf dem Riicken fort bis aufs Fondaleck , 3 / 4 St., u. nordl. grade ab (schlecht zu steigen wegen Gestriipps) ins Linderalb , 3 / 4 St., von hier Weg zuletzt durch eine schone Schlucht nach Lind , 1 4 / 2 St., od. vom Riicken Ober der Siflitzalpe in einem grossen nach r. zu be- schreibenden Bogen iiber Alpboden in die Karalpe, 1 4 / 2 St., u. wieder durch den Graben nach Lind , l 3 / 4 St.; — 2) vom Staff¬ berg dem Riicken siidostl. entlang iiber Alpenboden (AJpenhiitten) zum Wegscheider, 2 St., u. durch den Graben 1. nach Stockenboi , 1 St., od. nordostl. sehr steil ab in die Gusenalpe , 1 St., Siflitz¬ graben, 4 / 2 St., dann auf Steig oberhalb des Grabens r. unter dem Guldeck hinaus zu Alpenhiitten, 1 St., hinab zum Grabenmeg, 4 / 4 St., u. durch den Graben hinaus nach Lind , 2 St.; — 3) (loh- nend) vom Staff hinab gegen die Gusenalpe , aber nicht 1. zu den Alpenhiitten, sondern am Riicken fort auf das Guldeck, 2 4 / 2 St. (lohnende Aussicht), von der Hohe nordwarts ab zur Maralpe, *) In den Felsenzinnen beim Aufsteigen 1. die seltene Oxytropis carinliaca in Prachtexemplaren, aber schwer erreichbar; auch sonst reiche Alpenflora, wie L|oydia scrotina, Gnaphalium carpaticum, Potentilla nitida; in den Wiesenhangen siidl. vom Gipfel Primula longiflora. 110 III. 7. Sachsenburg. Salzkofel. 3 / 4 St., Schmeighutte , f / 4 St, auf gutem Steig unter der Ruine Ortenburg hinab an die Fahrstrasse, 1 *; t St., dann r. weiter u. tiber die Drau nach Spital, 1 St. (III. 8.). III. 7. Sachsenburg unči das Mollthal. (Zugieich liebergange ins Mallathal, III. 8. A. 1.; u. 1 nfiuenzlin ie auf die E i ntr i 11 sli n i en von Gastein, Rauris, Fusch, Kaprun, E., Kals.) Sachsenbnrg, Marktflecken mit 395 E. (Gasthaus des Supersberg zur Posl sehr gut), liegt 20 Min. vom Bahnhofe Sachsenburg entfernt, der sich in der Nahe der Ortschaft Moll- lirucken (durch das Kriegsjahr 1809 interessant) befindet, wo die M011 in die Drau miindet, u. sich das bisher enge Drauthal, welclies nunmehr im S. von den Auslautern des Hochstaff, im N. vom Huhnersberg , u. im NO. von der Millslatter Alpe, u. dem Mirnock umrandet ist, zu einem grossen Becken ausweitet, tvelehes jedoch von der Ebene niebt ganz iiberblickt tverden kann, indem es der vom Mirnock abztveigende Hiigel- riicken in ztvei Theile scheidet, wovon den einen die Drau durchzieht, der andere etwas hoher gelegene aber die Seeland- schaft von Millstatt bildet. Die schone Ebene zwischen Moll- briicken u. Lendorf ist das vielgenannte Lurnfeld (S. 131), nach der Grafsehaft Lurn genannt, die in dem unter Karl dem Grossen u. seinen Nachfolgern gebildeten sogen. Chraingaue lag, u. demnach das obere Drau- u. Gail-, dann das Mollthal u. die Gegend von Gmiind u. Millstatt umfasste. Nahere Ausfliige von Sachsenburg: 1) in das interessante Nigglai rt hal; — 2) auf den Salzkofel, 7887': tiber die Pusarnitzer- od. Bogneralpe , 6 St. Schoner Blick auf das Sauleck , Reisseck, die Staffgruppe u. das kulturreiche Lurnfeld bis rveit hinab in die Mofzbicnlergegend u. am Millstattersee. III. 7. 141 Allgem. iiber Mflllthal. Saclisenburg (MOllthal). Von Saclisenburg, eigentlich Mollbrucfeen ins Mollthal. Entfernungen: Mdllbrucken-Muhldorf, 1 St., Kolmitz, 1 St., Naplach, ^/4 St., Penk, V2 St., Stallhofen, ■* , St.. Oberveilach, 1 / 2 St., Groppenstein, '/4 St., Flattach, 1 St., Fragant, >/2 St., Stali, 2 */ 4 St., Winklern, 4 St., Mdrtschach, i l k St., Dollach, I V2 St., Heiligenblut, 2 St. — Strasse grOsstentheils gut, bis Winklern mit zvveispannigen. von iloi‘t mit einspannigen Wagen zu befahren. — Pahrgelegenheiten fast uberall. — Tigliche Postverbindung von Sachsen¬ burg nach Oberveilach in 2V2 St.; Cariolpost bis Heiligenblut (brauclit 2 Tage, in Stali wird iibernaehtet). Das Mollthal, das grosste nordvvestl. Thal Karntens u. auch an Lange bedeutendste aller dem Gebiete der Tauern angehorigen Nebenthaler der Drau, nimmt unter dem Eise des Pasterzen- gletschers ober Heiligenblut seinen Anfang, fallt in mehreren Stufen ab u. miindet nach zwei grossen Biegungen, dem Knie bei VVinklern u. jenem zwischen Flattach u. Oberveilach, bei Moll- brucken in das Lurnfeld aus. Seine Gesammtlange betragt nahe 23 St., seine Breite nur an vvenigen Stellen mehr als */ 4 St. Mit Ausnahme der Gegend von M b 11 b r u c k e n bis Oberveilach, inclusive Mal n i t z t h a 1 u. der F r a g a n t, hat eine touristische Bedeutung nur das Obere Mollthal von IVinklern an (sogen. Grosskirchheimerthal), rvelehes auf seiner 1. Seite von dem beeisten Brennkogel, Hochnarr , der Goldzeche, Zirknitz, dem Stellkopf u. s. w., auf seiner r. Seite vom Grossglockner u. der gevvaltigen Hochschober-Petzeckgruppe umstanden vvird, tiefer als jedes andere Thal in die Erhebungsmasse des Glocknerstocks ein- “ greift, dem grbssten und prachtvollsten Eisgebilde des Tauernzugs, dem Pasterzengletseher, seine Entstehung giebt u. eine grosse Zahl der hochsten u. schonsten Gipfel der Ostalpen zu den Seinen zahlt. „Bei so vielen Elementen grossartiger Naturschonheit, an die sich in der Tiefe andere von milderem Reize u. die viel- fachen Aeusserungen menschlicher u. geselligerThiitigkeit anschliessen, darf es nicht Wunder nehmen, dass dieses Thal auf alle, die es gesehen, jene tiefe, bezaubernde Wirkung ausiibt, deren Inter- pretation in Topographicn u. Reisevverken, in Dichtungen u. Ge- sangen so oft versucht vvorden ist. Vor Allem sind es die Um- gebungen von Heiligenblut, des Grossglockner s u. Pas t erz e ngl e t s ch e r s, die das Interesse der Natur- freunde in besonderem Maasse angeregt haben.“ (Sonklar.) Derjenige Thaltheil, vvelcher 9 Wegstunden lang z \v i s c h e n Oberveilach u. der Gegend von Winklern liegt, ist dagegen so eng u. von meist so bevvaldeten Steilgehangen ein- geschlossen, dass alle Aussicht gehemmt vvird, u. nur selten ein Hochgebirgsfragment aus einem Seitengraben herabblickt. Dafiir maehen sich aber hier die vervviistenden Schuttmassen der Wild- bache in der Thalsohle um so breiter, versperren sogar oft den Lauf 142 III. 7. Sachsenlnirg (MOllthal). Muhldorf. der Moll, \vie dies am vielberiichtigten Klausenkofel zwischen Stali u. Fragant der Fali ist. Die Bevolkerung des Thales ist im Allgemeinen ein ge- drungener, kerniger Menschenschlag, der von NW. her iiber die Tauernjoche ins Thal gekommen sein mag, wie manche Brauclie u. Gervohnheiten, Anklange im Volksdialekte, besonders aber die Bauart der Hauser anzudeuten scheinen, u. wie man dies im ganzen Thale von Heiligenblut bis hinab zum Danielsberge bei Kolmitz findet. Der Volkscharakter manifestirt, wie bei allen Thalbevvohnern Oberkarntens, viel Gutmiitbigkeit u. Geradheit, jedoeh ohne den gewissen Schliff, der dem Bauer langs der Hauptstrasse u. in der Nahe grbsserer Orte mitunter zu seinem Nachtheile eigen zu sein pflegt; der Mollthaler ist daher um ein gutes Stiick baurischer, als sein Kollege draussen im Drauthale, was ihm jedoeh gewiss nicht zum Nachtheile gereicht, indem man sich bald an sein rauhes aber ehrliches Wesen gevvohnt, vvahrend die diinne Tiinche, mit vrelcher der Bauer in anderen Gegenden iiberzogen ist, nicht immer Zutrauen erweckt. Nur et\vas mehr Spekulations- geist, aber freilieh auch mehr Mittel, vvaren den Mollthalern zu ■sviinschen, dann stande, ahnlich wie in der Schweiz, wol schon an manchem herrliehen Aussichtspunkte od. haufig betretenem Ueber- gange ein solides Einkehrhaus, wahrend gegenvvartig oft kaum nothdiirftig fiir eine Schlafstelle gesorgt ist. — In friiheren Jahr- hunderten erfreute sich das Mbllthal eines sehr ergiebigen Berg- baus auf Gold, Silber u. Kupfer, u. es stand daselbst fast bis in unsere Tage hinein die Eisenindustrie in ziemlicher Bliite. Gegeu-_ ■vvartig findet man nur noch die Spuren, u. es ist recht stili ge” vvorden an dem Ufer der Moll. Dafiir hat sich aber der Bewohner- schaft ein anderer Segen erschlossen, eine Hilfsquelle, die mit dem zunehmenden Verstandnisse der Bevolkerung in Verwerthung der weiten Almen immer reichlicher zu fliessen beginnt, namlieh die Viehzueht; denn Mollthaler Kiihe u. Binder sind sehr geschatzt im ganzen Lande u. werden auch gern nach Bayern u. Oberoster- reich iiber die Tauern ausgefuhrt. Von Mollbrucken erreichen wir in 1 kleinen St. Miihl- dorf, freundlich gelegenes Pfarrdorf mit 315 E. Ausfliige von Mtihldorf: 1) durch den Muhldorfergraben zu den unter dem Richeti- thorl schon gelegenen Muhldorf er Alpenseen, 4 St., Naheres S. 143; — Eine Stunde \veiter, dort, wo aus dem zweiten Seitenthaie r. der Rucken- od. Kolmitzbacli herausrauseht u. in die Moll fiillt, steht das Pfarrdorf Unter-Kolmitz, 1922', 115 E. Reisseck. Scchsenburg (Mollthal). III. 7. Ho (Gastbaus beim Biirgermeister gut, dort auch Fiihrer, meist Gems- jager, zu erfragen [gevvohnlidie Taxe von Kolmitz auf das Reisseck u. retour, 10—12 St., 5 Fl. auf das Reisseck mit Abstieg durch den Radlgraben nach Gmiind, 10—12 St., 8 Fl. von Kolmitz od. Mtihldorf Uebergang in den Radlgraben. nach Gmiind, 7—8 St., S Fl. Alles mit Verpflegiing.]) GeburtSOrt des Bild- hauers Florian Griibler, von dem noch jetzt Arbeiten beivundert werden, welche sich im Garten zu Nymphenburg befinden. Ausfliige von Kolmitz: 1) in die Kiicken, zu den Riickenfallen u. Seen u. auf das Eeisseck, 9364', von dort nach Gmiind, od. durch den Miihldo rfe rg r ab en zuriick. (Tour von 1‘/a Tage, sehr lohnend, wenn auch etwas beschtverlich, Uebernachten in den Alpen- hiitten): von Kolniitz auf Fussweg steil aufvarts zur Ortschaft Zandlach (zerstreute Gehofte), 3 / 4 St., dann 1., mittelst einer grossen Drehung nach r. (sehr sonnig) in den Rilckengraben u. einer Holztrift nach (fortivahrend Weg), endlich iiber Basen zur Alpe (Hiitten ziemlich gut), 2 1 /. 2 St. (prachtvolle Thalumrandung, ge- bildet durch iiber 8000' hohe Berge, osti. Schoberspitz , vesti. Kampleck, in der Mitte, mehr r., die ausgezeichnete Felsspitze des Riedbock, u. aus der oberen Tlialstufe herabstiirzend ein pracht- voller Wasserfall von 30—40 Ivlaftern Hiihe u. 10 —15 Klaftern Breite; (wer ein schlechtes Nacbtlager in der oberen Hiitte nicbt einem anstrengenderen Marsche am nachsten Tage vorziehen solite, miisste hier ebenfalls auf Heu Nachtquartier nehmen). Nun durch das Thal hinein u. entveder 1. (viel kiirzer) auf sclivindelndem Alpensteig (sogen. Gasrucken ) sehr steil in 1 '/o St., od. r. durch die Gehange am Viehrveg (Troier ) in die ztveite Thalstufe zur oberen, sehr hoch gelegenen Hiitte (nothdiirftiges Heulager, Milcli, Butter). Von dieser 1. in ein Kar zum grossen Hochalpensee, l 1 /4 St. (sehr schon gelegen, einige Hundert Fuss hirher, r., der k 1 e i n e See), r. aber, zuerst nicht sehr steil, iiber Alpenboden in die letzte, hochste Thalstufe, 1 St., zum Schvarzsee u. von dtt meist iiber Gestein (beschrverlich) auf den siidl. Riicken des Eeisseck, 1 St., u. zum Gipfel, 1 St. Grossartige Umgebung u. Rundscbau gegen SO. u. NO. — Abstiege: a) osti. unter- halb des Grates hinab in den obersten Thalboden, 1 '/.j St., zur Halterhme , 1 St., Rubenthaler, 1 % St., u. auf Fahrveg durch den Radlgraben (Radlbad ) hinaus auf die Reichsstrasse, 2Vž St., nach Gmiind, 1 /ž St. (III. 8. A.); — b) wieder hinab gegen den Schrvarzsee , jedoch friiher schon 1 . hinaus durch Alpenboden ti. zuletzt Gestein auf das Muhldorferscharll (Richen- thorl der Generalstabskarte), 1 */* St -i von hier i* 1 * 61 ' sehr u nweg- same Felstriimmer steil hinab zu den schon gelegenen Miihldorfer Hochalpenseen, s/ 4 St., iiber Rasen in die nachst untere Thal¬ stufe, l*/ 4 St. (nicht zu weit r. gehen, sondern der Felsiviinde 1 U III. 7. Sachsenburg (MOUthal). Danielsberg. wegen, iiber die der Seebach abstiirzt, mehr 1. halten), zu einer Alpenhiitte, dann auf Viehweg in die Miihldorferalpe , 3 / 4 St., u. von hier nicht durch die beschvverlich zu begehende Thalschlucht hinaus, sondern r. auf Steig wieder hinauf, 4 /j St., zu Bergwiesen, u. iiber dieselben 1. hinab (Wasser) zum Weg, 4 /4 St., u. nun fort 1. steil hinab zur Gerverkschafi Muhldorf, 3 / 4 St., Ortschaft Muhidorf , 4 / 4 St., Pattendorf (gutes Wirthshaus beim Patten¬ dorf er ivirth ), 4 / 4 St.; — 2) auf den Danielsberg, 3040', 1 St., \velcher von SO. gesehen, schon vom Lurnfelde aus als freistehender Bergkegel, ge- ziert durch ein Kirchlein, „die Danielskapelle u , die Aufraerksamkeit jedes Fremden in Anspruch nimmt. Die Aussicht ist der Ho h e entsprechend (besonders gegen 0. weitreichend ; man sieht iiber Villack hinaus ein Stiick Karawankenkette in blauem Duft verschvvimmen, das Drauthal von Mollbrucken abwarts bi s gegen iVeissenbach mit seinen zahlreichen Ort- schafien u. den coulissenariig liinter einander geschobenen Bergen, die es um- schliessen, ja man soli mit gut bewaffnetem Auge sogar die Villacher Draubriicke sehen; auf der entgegengesetzten Seite liegt im Vordergrund das griine Thal- gelande von Obervellach, u dahinter erheben die Riesen der Stellkopfgruppe r die Fraganteralpe ihre beschneiten Gipfel, wahrend man im S. das wilde Teuchel- thal vor sich hat). Der Danielsberg ist historisch hoch interessant, besonders durch noch erhalleneDenkmaler, welchebeweisen, dasshier oben ein dem Herkules geweihter Tempelstand, der nicht unwahrscheinlich im 7. Jahrhundert in eine christliche Kirche verwandelt \vurde. Die Erhabenheit des Ortes, die Goldminen des Thales u. in den Tauern, sowie die warmen Quellen in Gastein, mochten vereint den Romern die Veranlassung gegeben haben, hier auf dem lichtumllossenen Gipfel diesem Gotte einen Tempel zu erbauen (reiche Fundgrube rOmischer Alter- • thiimer). Von Kolmitz gelangen wir in 3 / 4 St. zum alten Hammer- werk Naplach , hinter welchem aus einer Felsenkluft der Giess- bach hervorstiirzt, der die Gewasser des Tevchelthals zum Thale fiihrt. In das Teuchelthal fiihrt ein nur fur Menschen gangbarer Pfad u. klimmt zu den. steilen Felswanden hinan, um sich in eine enge Schlucht u. in das Hochthal der Teuchel zu verziehen, einer der abgelegensten Erdemvinkel, eine vvahrscheinlich vonHolz- knechten gegriindete Kolonie von etwa 300 Seelen beherbergend, die oft vvahrend des Winters viele Wochen ohne Verbindung mit der iibrigen Welt zubringen, aber in ihrem Reviere gut Bescheid \vissen. — Von Teuchel iiber das Kreutzeck nach Greifenburg durch die Gnopnitz , 10—12 St. (S. 136), beschwerlich, ebenso in gleicher Zeit iiber die Seebacher u. jenseitige Hinterbergeralpe r u. durch den Graagraben nach Steinfeld (S. 138). Fiihrer finden sich in der Teuchel. Eine halbeStunde hinter Naplach liegt Penk (von vvoBesteigung der Hochdristenspitze (S. 135) durch den Zwenbergergraben, in dessen Hintergrunde in einer Schafhirtenhiitte nothdiirftig iibernachtet werden konnte, Besteignng sehr beschwerlich, 8—9 St.), ein unbedeutendes Obervellach. Sachsenburg (MOlltbal). IIL 7. 145 Pfarrdorf, 40 E., nordl. davon die Schlossruine Molltheuer. Dann folgt in 20 Min. Gratschach auf der durch die Ueber- schwemmungen des von der hohen Dristenspitze herabkommen- den Zmenbergerbachs auf'geworfenen Gratschacheralpe ; */* St. vveiter kommen wir naeh Stallhofen , 138 E., mit niedlicher Kirche aus dem 15. Jahrhundert; an dieselbe angebaut sehens- werthe Begrabnisskapelle der Grafen Stampfer, eine Rotunde mit Kuppel u. guten Freskogemiilden vom vaterlandischen Kiinstler Fromiller aus dem Jahre 1717. Nachst Stallhofen „Der Gaisgraben“ des Pfaffenberges, durch fast senkrechte Wande gebildete Felsenschlucht, aus deren Tiefe ein beinahe 50 Klafter hoher Felsblock aufsteigt, welcher auf seinem Riicken das riesige Mauerwerk des Iangst verfallenen Schlosses Oberfalkenstein, Stammhaus der Gorzer Ministerialen der Ritter von Falkenstein, tragt u. eines Besuches werth ist; Ent- fernung 1 St. In einer weiteren J / 2 St. erreichen wir den grossen Markt- fleeken Obervellach, 2115', 523 E. (Post, Pacher, Herrschafts- rvirth gut, kleines Kaffeehaus; Fiihrer: Nikolaus Ebner u. Josef Weichslederer ), Bezirksgericht, Steueramt, Postamt (Fahrt nach Stali, Dollach, Heiligenblut, u. anderseits nach Mollbrucken), in einer fleissig bebauten Gegend gelegen , mit schdnem Blick auf die umliegenden Berge. In der gothischen Pfarrkirche auf einem Seitenaltar 1. interessantes altes Gemalde auf Holz, nach einigen die heilige Familie, nach andern eine profane Familienscene dar- stellend, der Sage nach ein Werk des Niederlanders Schoreel. Bergbesteigungen von Obervellach: 1) auf den Polinik , 8797', iiber die Strampferalpe (schlechte Unterkunft); 9—10 St., Fiihrertaxe 4 Fl. mit, 5 Fl. ohne Ver- pflegung; bequemere Besteigung s. Flattach ; — 2) auf die Lonza-Spitze, 6835', nordl. von Obervellach, 5*/i bis 6 St. nicht beschvverlich; von v. Sonklar geriihmter Aus- sichtspunkt (besser noch von Malnitz ab, S. 147); •— 3) auf den Oseh eni g u. das Boss-Eck, zum Oschenig- see u. hinab nach Fragant , 9—10 St. Fuhrertaxe 4 Fl. mit, 5 Fl. ohne Verpflegung. Uebergange von Obervellach: 1) durch den Kaponiggraben , iiber das Kaponiglhorl, 8420', in den G os s g r a b en (Trippalpe) u. ins Maltatbal (III. 8. A. 1.), 10 St., sehr beschwerlich, wenig lohnend; Fuhrertaxe mit Ver¬ pflegung 7 Fl., ohne Verpflegung 8 Fl.; — 2) ebendahin durch das Ztvenbergerlhal u. iiber das Ztven- bergerthorl mit Besteigung der Dristenspitze , II —13 St. (unter A m tbor-Jabornegg, Karntnerfuhrer. 10 146 III. 7. Sachsenburg (Mbllthal). Malnitz. dem Thorl schon gelegen der obere Alpensee); Fiihrertaxe 7 Fl. mit, 8 FI. ohne Verpflegung; — 3) ins Drauthal a) durch die TeucJll (S. 144) u. ttbers Thorl in die Gnopnitz u. nach Greifenburg, 11 —12 St., Fiihrertaxe 6 Fl. mit, 7 Fl. ohne Verpflegung; b) ins Raggathal (die Ragga), iiber die Stribenkopf- scharte aufs Kreuzeck u. dureh die obere Drassnitz nach Dellach, 11 —13 St., Fiihrertaxe 7 Fl. mit, 8 Fl. ohne Verpflegung; c) ins Wollathal iiber die Kreitzelscharte in die Gusgen, untere Drassnitz-Alm u. nach Dellach, 9—11 St., Fiihrertaxe 6 Fl. mit, 7 Fl. ohne Verpflegung (S. 135). Aile Uebergange in’s Draulhal sind zeitraubend u. nicht sehr Iohnend. 4) in die Malnitz, z u g I e i c h meistfrequentirter, sehr bequemer u. lohnender Hochgebirgs-Ueber- gang von Karaten nach Salzburg (Wildbad Gastein). Ein guter Fahnveg fiihrt nordwestl. durch den Ort ziemlich steil aufwarts und iiber den Kaponigbach zum Kalvarienberg (schone Aussicht auf das restaurirte Schloss Groppenstein), 4 /j St., dann nordl. durch Wald in */* St. nach Lassach, 2977' (einfaches Wirthshaus am Wege). Nun iiber den tosenden Bach u. steil auf- warts in Windungen etwas iiber •/g St. zu einigen Hausern „beim Rabisch“ (nach r. Blick ins heitereDossenthal, an dessen linkseitigem Gebirgskamm die Mardsenspitze , 9202', u. das Sauleck, 9746' hervorragen) u. dann fast eben, 4 / s St., nach Malnitz, 3620', Dorfchen in wahrer Alpenidylle zwischen Liskelespitze , nordl., Auernig , osti., Lonzaspitze , siidl., gelegen (Gasthaus Noisternig sehr gut u. auch fiir die Malnitzer Touren zu langerem Aufenthalte bestens geeignet). Fiihrer fiir die Malnitzer Gegend: J. Hoher, Brennerbauer in Malnitz, J. Weichslederer , Gemsjdger in Innerfragant, letzterer fiir die Hochalpenspitz- Besteigungen beim Noisternig zu erfragen; auch andere Begleiter fiir kleinere Touren. Fiilirer-Taxe: Malnitz. Sachsenburg (MSllthal). III. 7. 147 Fiilirer-Taxe: 1) jum Stapitzeraee u. zur Laasaoheralpe, 2 3 / 4 St. (sebr zu empfehlen): im Orte auf das 1. Dfer des Seebachs u. fort auf Fahnveg zum See, l 1 /« St., Untenvegs prachtvoller Blick auf den Ankogel, 10292', im Hintergrunde des Lassacher- vvinkels, 1. weiter beraus der Schembretkogel , 8651', u. r. die Felsgehange der Martisenspitze, 9202. Der See, ein schoner Wasserspiegel, reicb an Forellen. Von dort mir \venig aufwarts, voruber an mehreren Wasserfallen, zu den Hiitteu, l*/ s St. (Kaserei etc.), von wo sich nach O. eine herrliche Hoch- alpenumrandung (1. Kiilberspitze u. Hochalpenspitze , r. Schafleck u. Sauleck ete.) prasentirt. Man kanu iibrigens in den Lassachergraben aucb noch weiter einwarts gelangen, doch wird der Weg nach 1 St. umvegsam ; — 2) auf die Lonzaspitze (Lanze), 6835' (herrliche Fernsicht; ausnehmend reiche Flora): von Malnitz fiihren 2 Wege auf diese prachtvolle Hohe, u. zwar a) ein Stiick Weg auf der Strasse gegen Obervellach zuriick, dann bei der Schmiede r. in den Wald abbiegend, welcher Seitemveg miissig ansteigend langs der Janiniggerriese zur Mallschnig- alpe u. auf die Hohe fiihrt, oder: b) von Malnitz nordwestl. durch die Malnitzer- u. Wolligeralm zur Hohe, hier uie dort 10 * 148 III. 7. Sachsenburg (MOllthal). Malnitzer Tauern. 2*/j St. bis zur Steinpvramide, welche den besten Aussichts- punkt bezeicbnet. Prachtvoller Anblick des Glockner, auf Hochalpenspitzgruppe, Dossenthal, Kreuzberggruppe etc. (s. auch S. 145). Uebergange von Malnitz: 1) liber den niedern od. Malnitzer Tauern, 7750', nach Gastein, bequem in 8—9 St. (auch fiir Pferde passirbar): in nordvvestl. Riehtung dem Malnitzbache entlang, anfanglich, etwa 3 / 4 St., eben u. nur massig ansteigend, dann aufvvarts, St., durch Larchenvvald u. zuietzt 1 , U St. ziemlich steil zur Manhartalpe (grosse Hiitte, Kasereien, Kaffee, Milch , Butter) in einem von Hoehgebirgen umrandeten herrliehen Alpenthale. Nun r. aufvvarts, zwar steil, aber fortvvahrend auf gutem Saum- pfad iiber Wiesen (Schneestangen als Wegweiser aufgestellt bis zum Tauernhause) zur Tauernkdpelle , 1 ‘p. St., von dort zum Tauernhaus (vom Lande erhaltenes Unterkunftshaus, Wein, Kaffee zu bekommen), */ 4 St., u. von hier zum Uebergange (Gloekensignale fiir Schneestiirme), 10 Min*). Herrlicher Blick (Osti. zum eisumlagerten Ankogel , vvestl. auf die eisigen Hohen um den Herzog Ernst , nOrdl. hinaus die Alpen des Gasteinertlials u. Theile der riordi. Kalkalpen, zu Fiissen ndrdi. das iippig grune Nassfeld, u. jenseits des Thaies die Pocklmrtseen , siidl. der ganze almenreidie Kessel des hin- tersten Malnitzerthales, von feisigen beschneiten Hoehgebirgen umrandet, in siiddstl. Richtung thalaus aber die Ortscbaft MoUbruckm). Von der Hbhe auf Saumweg iiber einzelne Schneefelder nordseitig hinab ins NassfeUl , 2 St.; bis zu dessen unterem Ende 1 St.; daselbst viele Hiitten; von dort nach Bockstein (Wirthshaus gut), l*/ 2 St., Wi)dba.ld Gastein, 1 St. (s. E. 1. Gasteinerthal); — 2) iiber den Korntauern, 7799', nach Gastein, 8—9 St. (vvenig frequentirter, im Sommer beschvverlicher, im AVinter gut passirbarer Weg): man geht zum Stapitzersee und biegt */4 St. vor demselben bei der Seebriieke u. Miindung des Tauernbaches 1. aufvvarts auf den sogen. Beidenmeg od. Saum- sclllag ab, der hoher auf den Alpenvveiden die Spuren eines 3— 4' breiten Weges einer Romerstrasse zeigt. Bis zur Hohe von der Seebriieke, 31/5 St., dann durch das Anlaufthal nach Gastein (E, 1.), 4 St.; — 3) iiber den Gross- u. Kleinelendgletscher nach Gastein, 18—20 St. (nur mit ganz verlasslichem Fiihrer u. bei andauernd schonem AVetter auszutiihron, mit Uebernachten in der Kleinelendhutte, welche zwar nur sehr nothdiirftiges Nachtlager bietet, aber nicht aus demAVege liegt): zum Stapitzersee (S. 147) *) In der Umgebung prachtvolie Flora. Von der Kapelle aufvvarts Oxj’tropis triflora, Thalictrum alpinum, Ranunculus glaciaiis, Bianthus glacialis, Phaea australis u. astragalina, Gentiana bavarica; auf der HOlie Saxifraga Rudolfiana, Pedicularis asplenifolia, Geum reptans etc. Grosselend-Scbarte. Saclisenburg (Mollthal). III. 7 . 149 unter dem Korntauern, l*/ 4 St., dann in die Lassacheralm, 4110', 1'/» St., von wo man am schonsten den Trambachfall iiber- sieht. Von der ersten Hiitte der Lassacheralm bis zu den letzten (zusammen 14) fiihrt der Weg 4 / 4 St. liber die grasige Schon- tratten, tvo man die Hochalpenspitze ansichtig wird. Von den letzten Almhiitten guter aber steiniger Alpenpfad dem kaskaden- artigen Pleschnitzbache entlang in l 3 / 4 St. zur Ochsenalm, wo der Pfad aufhort. Nun aber iiber Steintriimmerhiigel u. Erosions- spalten, zuletzt kurz unter der Scharte iiber das Maurach (bunt durch einander gewiirfelte Steinbliieke von der Grosse eines Kopfes bis zu mehreren Kubikklaftern) in 2 3 / 4 St. auf die zwischen Ankogel u. Pleschnitzkopf liegende, ST 19' hohe Gross- elendscharte, u. mit ihr zu dem oberen liande des Plesch- nitzkeeses. Hier grossartiger Anbliek der Hochgipfel u. des in das Grosselend herabziehenden Gletscherkranzes der Hochalpenspitze, 10,861', des Ankogel , 10,292', etc. Von der Scharte fiihrt der Weg iiber den unteren Theil des Plesclmitz- keeses am r. Ufer des Fallbaches in 2 St. zur Reckenbiichel- hiitte (III. 8. A. 1.) (Eingang zum Grosselend vom Maltathal; man kann jedoch viel kiirzer, aber nur bei gutem Wetter. ohne Pfad iiber den sich vom Ankogel u. Schmarzhornzuge terrassen- formig absenkenden Hohenzug in 3 / 4 St. gleich zum Schrvarz- hornsee gelangen, von wo man iiber den Reckenbuchel in 1 , j i St. die Kleinelendhutte erreieht). Von dieser Iliitte (Nachtstation, aber sehr schlecht) gelangt man theils iiber VVeideboden, theils Maurach u. zur Vorsicht mahnende, stark geneigte Schneefliichen in 3 St. zur vergletscherten Kesselkarscharte (7833'?), bei deren Ueberschreitung man sich 1. (siidl.) zu halten hat, da r. Kliifte sind, u. wo man den Kleinelendgletscher u. die densolben be- grettzenden Hohen, wie Scluvarzhornkopf, Ankogel, Tischlkar- kopfu. Faschnock, iibersieht. Von der Scharte weg gegenGastein halt man sich nordl., dem osti., sich an einen Felsgrat anlehnenden Rande des Gletsehers entlang, u. gelangt von dessen Nordrando in tvesti. Richtung iiber grosse Steintriimmer in ! 1 ., St. zur Kesselalpe, 5626', von da zur tieferen, 4038' hoch gelegenen Prossaualm , u. durch das Kotschachthal in 3 St. nach Gastein (E. 1.), (lohnende, aber beschtverliche Tour, tvelche auch als Uebergang ins Mallathal, III. 8. A. 1, benutzt werden kann, fiir welchen Fali man von der Reckenhuchel- od. Kleinelendhutte dem Grosselendbach entlang, an der Samer-, Wastelbauer-, Adainbauer- u. Traachutte voriiber iiber die Brandstatl in 8—9 St. nach Gmiind gelangen kann); — 4) iiber das DOssenertlldrl, 8433', in den Gossgraben des Maltathales: Man steigt von Malnitz iiber das Gehoft des Egger- bauer u. Groier in 2 St. zur ersten Alpenhiitte im Bbssener- winkel, wo man den Bach iibersetzt, der vom Dbssenersee herab- ISO III. 7. Sachsenburg (MOllthal). Ankogel. kommt; in einer vveiteren Stunde gelangt man zur Eggeralpen- llutte, wo der Pfad aufhort. Bis zum Maurach geht es hart am felsigen Ufer des Dossenerbachs in wieder 1 St., nach dessen Umgehung man den klaren Spiegel des Bossenersees erblickt. Von da zur Scharte ist es eine Stunde des beschvverlichsten An- stieges, weil man ein miichtiges Kar zu passiren hat, welches mit den bekannten schlimmen Steinblocken iibersaet ist u. grosse Vor- sicht erfordert. Am Rande der Scharte befindet sich meist ein Schneefeld; hat man dasselbe erreicht, so ist die grosste Be- schwerde iiberwunden, u. man steht in einem Felsenthore, durch das man den Gossgraben seiner ganzen Lange nach iibersieht. (Von der Scharte 1. steil aufvvarts iiber grobes Gestein auf das Sauleck, 9747', l */ 2 St., mit lohnender Aussicht auf die gross- artige Umgebung des Hochalpenspitzgebietes etc.) Ueber das jenseitige Schneefeld rutscht man in wenigen Min. ab u. gelangt vvieder durch ein Steinkar (Gdsskar, daselbst 5 Seen), dann iiber die grasreichen Abhiinge der Trippalm , 6828', 2 St,, zum Theil durch Larchenvvald, zur TJlrichhulte, 3786', 1 St., von wo man an prachtigen \Vasserfallen , an der Wirthsa!pe u. beim Goss- bauer voriiber durch den Gossgraben in 4—5 St. Pfliigelhof u. Maltein erreicht (III. 8. A. 1.); — o) iiber die IVurtenalpe nach Innerfragant , 10—12 St.: Anstieg durch den Malnitzgraben u. das Nassfeld, dann tvesti, iiber die Feldseescharte u. den Feldseekees am Siidabhange des Goiselspitzes, 9321', zu den VVurlenMdten , ungefahr 9 St., dann in die Innerfragant , 2*/ 2 St. (S. 152), beschvver- licher, vveiter Weg, aber der Aussicht tvegen lohnend; em- pfehlenswerther: 6) Aufstieg durch den Malnitzgraben in die Manharlalpe (S. 148), von da am r. Bachufer entlang aufvvarts, * 4 St., iiber Alpemviesen, dann iiber Alpenvveiden nordvvestl. aufvvarts zvvischen Goiselspitze u. Feldseekopf (TVasserfallkopf) in die JVasser- fall- oder Feldseescharte , 2 1 /* St., von der Scharte abvvarts iiber das Feldseekees am Siidabhange der Goiselspitze zu den Wurtenhutten , 3—4 St., u. in die Innerfragant, 2'/s St. — Besteigung des Ankogel, 10,292', von Malnitz, 7 bis 8 St., entvveder: a) von Malnitz zum Stapitzersee, 1 (/4 St.; kurz vor dem See verlasst man das Seethal u. betritt den Weg zum hohen Tauern ( Korntauern , S. 148); diesen verfolgt man bis zur Holzgrenze, vvo der Weg r. auf die Lacke, ein vviesen- u. vveiden reiehes Hochthal, fiihrt, vvelches zum Luckcthorl ansteigt. Dahin braucht man vveitere 3 St., von dort iiber die Tromermande bis zum Fuss des anfangs steilen aber vvenig zerkliifteten Ankogel- gletschers, 1 St. Man iibercjuert denselben fast eben bis dahin an den Kleinen Ankogel, vvo das Gerblle mit Schnee u. Eisfiecken Groppenstein, Polinik. Sachsenburg (MOUlhal). III. 7. nu beginnt, welches bis auf die Spitze des kleinen Ankogels reicht. Von da bat man l*/ s St. auf den sehr steilen u. schmalen Grat u. auf den Grossen Ankogel eine weitere Stunde; — b) vom Stapitzersee fiihrt ein ztveiter Weg fast eben weg zu den letzten Sennhiitten, l'/s St., von hier dem Pleschnitzbach entlang bis zum Kreuzl, s / 4 St., u. dann auf dem linkseitigen Alpenpfad durch den Bogradmald zum Trom u. zu den Tromivanden, wo man enttveder ztvischen diesen beiden die \veitere Koute ad a) einsehlagt oder durch den steilen gerblligen Trom , 1 */* St. zum Gletscher steigt, den man sehr vorsichtig gegen die Grosselend- scharte zu iiberschreitet. In 1 */g St. ist die steilste Stelle des- selhen iibertvunden, u. man kann enttveder direkt auf * den Grossen Ankogel steigen, 1 St., od. durch einige Felsen- rifife zum Kleinen Ankogel hiniiher klimmen, in dessen Hohe man sich bereits befindet, u. dann weiter (wie unter a) iiber den Grat zum Grossen Ankogel empor. (Der quere Uebergang vom Pleschnitzschartl auf den Kleinen Ankogel iiber den Gletscher ist ziemlich gefahrlich.) — Aussicht ganz vorziiglich (auf Hochalpenspitze mit (lem Brmnkar u. t Vinkelkees in osti., dass Gross- 'U. Klein- elendthal u. Hafnereck in nordOstl., den Glockner u. seine Begleiter in westl. Richtung; nach N. uberschaut man das ganze Salzburger Land, tvahrend siidl. die Kalkalpen fesseln).—Abs t i e g auch durch das Anlauflhal nach Gastein in 6—7 'St. enttveder 1) nordtvestl. iiber den breiten Gebirgsriicken in die Tischelkaralpe, 1 '/4 St., dann abtvarts zur Radeckhiitte, 1 / 2 St.) 2 Fl. — Zur Johannishutte u. zuriick nach Heiligenblut (9 St,) "2 Fl. 20 Kr. — Auf den grossen Burgstall u. zuruck nach Heiligenblut (11 St.) 3FI. 20 Kr. — Auf den Johannisberg u. zuruck nach Heiligenblut (15 St.) 6 Fl. 50 Kr. — Auf den Kleinen Barenkopf u. zuruck nach Heiligenblut (14 St.) 6 FI. — Auf den Fuscherkarkopf u. zuruck nach Heiligen¬ blut (l2>/ 2 St.) 5 Fl. 50 Kr. — Ueber die Boekkarscharte nach Ferieiten (12 St.) 7 Fl. 50 Kr. — Ueber das Riffelthor zur IVasserfallalpe im Kaprunerthale (12 St.) 9 Fl. — Ueber die Pfandelscharte nach Ferieiten mit Besuch der Franz- JosephshOhe (9Va St.) 5 Fl. 80 Kr.; do. ohne Besuch der Franz-Josephshiihe (8 St.) 5 Fl. 30 Kr. — Auf den Brennkogel u. zuruck nach Heiligenblut i.8 St.) 4 Fl.-, — do. u. nach Ferieiten (10 St.) 7 Fl. — Ueber das Hochthor nach j Ferieiten (8 St.) 5 Fl. — Auf das Hochthor (3 St.) 1 Fl. 50 Kr. — Ueber das - Hochthor zum Rauriser Tauernhaus (4'/ 2 St.) 3 Fl. — Ueber das Hochthor nach Bucheben od. Rauris (9 St.) 5 Fl. 80 Kr. — Ueber das Hochthor u. Bucheben nach Gastein (15 St.) 10 Fl. — Ueber das Rauriser GoIdbergwerk nach Gastein (15 St.) 8 Fl. — Auf den Hohenaar (Hochnarr) u. zuruck nach Heiligenblut 13 St.) 5 FI. 20 Kr. — Ueber den Hohenaar (Hochnarr) u. die Boekhart- scharte nach Gastein (17 St.) 10 Fl. 50 Kr. — Auf das IViesbachhorn u. hinunter zur W5sserfalla!pe im Kaprunerthale (15 St.) 13 Fl. — Auf den Kreutz- kopf u. zuruck nach Heiligenblut (6‘/ 2 St.) 2 Fl. 20 Kr. — Auf die Fleiss u. zuruck nach Heiligenblut (lVj St.) 40 Kr. — Zum Mollfall u. zuruck nach Pasterze. Saclisenburg (MOllthal). m. 7. 159 Heiligenblut (V 2 St.) 20 Kr. — Zam GSssnitzfall u. zuriick nach Heiligenblut (l 3 / 4 St.) SO Kr. — Nach Dollach (2 St.) 1 FI. — Nach Wink!ern (5 St.) 2 Fl. 50 Kr. Tarif fiirReitpferde u. Einspanner. Reitpferd zur Eiisabetbruhe u. zuriick. i Fl. 50 Kr. „ auf die Frapz-Josephshflhe'11. zuriick . . S „ 50 „ „ zum Pfandlscbartengletscher.5 „ 30 „ „ zum Hochthor. i „ — „ „ iiber dasHochthor nach Bucheben u.Rauris 9 „ — „ Ei n spa nnige F uh r e nach Dflllach 5, Winklern S, Obervellach 11, Lienz 10 Fi. Sehone Standpunkte b e i Heiligenblut: derSchulbichl, Kalvarienberg, Friedhof das Ki r c h h ei me ck, jedes ca. */ s St. Kleinere Ausfliige von Heiligenblut *): 1) auf die Fleiss, 3 / 4 St., eine osti. iiber Heiligenblut gelegene Ilausergruppe mit schdnster Aussicht auf die Pasterze u. den Glockner (bestens zuempfehlen namentlich fiirSolche, die keine w e i t e r e n Touren von Heiligenblut unter- n e h m e n); — 2) zum G o ssn i t zf ali, 3 / 4 St., u. Leiterfall, l*/ 4 St. von Heiligenblut. Man iiberschreitet ober Heiligenblut die Moll. L., westl., stiirzt iiber die unterste Stufe des Gossnitzthales in einer Hiihe von 300' der Gdssnitzbach ins Thal. Eine halbe Stunde weiter im Hauptthale aufwarts, kommt auf derselben Seite des Thales der schonste Fali des ganzen Mollthales, der Leiterfall, nahe an 400' hocb, herab; — 3) zum Pasterzengletscher. Dieser Gletseher, gewohnlich „Pasterze“ genannt, ist mit Riicksicht auf seine Grosse nicht bloss das bedeutendste Eisgebilde der Tauerngruppe, sondern er nimmt selbst unter den Gletschern der Ostalpen, ja unter den Gletschern des Welttbeiles einen hohen Rang ein ; unter den grossten Gletschern Europa’s ist er der neunte, in den osti. Alpen der zweite (totale Lange der Pasterze 32,500'). An Schonheit der Umgebung diirfte er es aberkuhn mit allen aufnehmen, besonders ziert ihn die herrliche Glocknerwand mit ihren Aufsatzen u. die Eispyramide des Glockners, die seine westl. Umrandung bilden. Da auch. der Zugang zum Pasterzengletscher leicht, ja bequem ist, so ist es kein Wunder, dass derselbe so zu sagen unter die Schau- stiicke der Al pen w el t gerechnet u. vielfach besucht wird. Der Weg von Heiligenblut fiihrt anfanglich durch das Thal, dann iiber Felsgehange der letzten Thalstufe unter wechselndem Schatten des Nadelholzes aml. Ufer der Moll zur Bricciuskapelle, 5103' (gegen- *) Die hier u. bei der Paslerze beschriebenen Ausfliige, Bergbesteigungen. Uebergange etc. sind zum grOssten Theile „Amtho.r’s Tirolerfiihrer" (3. Aufl.) S. 558—542 entnommen. 160 III. 7. Sachsenburg (MOHthal). Pasterze. iiber dem Leiterfatt-, prachtiges Wasser), dann iiber die sogen. „Bose Platte“ (jetzt ganz ungefahrlich) an der Wolfgangshutte voriiber, iiber das Ocllsenbret zn dem Bretboden , schone Alpen- wiesen mit Edehveiss (seit dem Besuche der Kaiserin von Oester- reich Elisdbethruhe genannt; hier Gasthaus im Bau), 3 4 /s St. Zehn Min. weiter die Wallnerhutte (sehr klein, unbequem, noth- diirftiges Heulager, Mileh etc.), 1 1 ;' 4 St. Dariiberder Hohe Sattel (jetzt Franz-Josephshohe genannt), eine Abdachung der Freirvand. Schon vom Bretboden ans istderBlickaufdengegeniiberliegenden Gletscher- sturz mit seiner grossartigen Umgebung sehr schon ; weit schoner entwickelt er sieh aber vom H oh en Sattel, 8025', von wo man den mittleren ti. nnteren Theil desselben mit den zwei Glockner- spitzen ( Kleiner Glockner n. Grossglockner) gegeniiber, u. im Hintergrunde den mit Eis iibergossenen Johannisberg iiberbliekt. Auf der hochsten Stelle des hier endenden Fusssteiges ist an einem Felsbloeke eine weisse Marmortaiel unter Verschlnss angebracht, mit Inschrift: „Zum Andenken u. zur Erinnerung an den kiihnen Bergsteiger, Forscher im Glocknergebiete u. um sein Vaterland so hoch verdienten, 1870 bei Sedan gefallenen deutschen Helden Carl Hofmanu aus Miinehen.“ Wer noeh vveiter vordringen u. den Gletscher selbst betreten vvill, namentlich der nach seltenen Pflanzen fahndende Botaniker, geht noch eine gute Stunde bis zur Hof- manns- (Johannis-) Hiitte, 7710' (durch C. Hofmanu aus Miinchen u. Johann Studi aus Prag im Jahre 1870 auf eigene , Kosten restaurirtes Unterkunftshaus mit 'Heulager, Sparherd u. Holzvorrath, Fremdenbuch, Sammelbiichse zur Erhaltung der Hiitte, Uebernachten 50 Kr., Mitglieder des deutschen Alpenvereines die Halfte, Schliissel hierzu in Heiligenblut, Kals, Kaprun, Fusch, Ferleiten u. der Wallnerhiitte), die dem, hier iiber dem Eis der Pasterze 4400' senkrecht aufragenden Glockner gegeniiber liegt, u. die im Jahre 1853 Erzherzog Johann von Oesterreich, der grosse Alpenfreund, am unteren Ende der Gemsgrubc*) , einer tviesen- reichen Mulde am Fusse der Freirvand, erbauen liess. Von hier kann der Gletscher (jedoch nicht ohne Fiihrer) in 1 St. iiber- schritten rverden. Riickweg zu empfehlen iiber die Margaritze, ein Eldorado fiir Botaniker, zum Leiterbach (2*/ 2 St.) hinab u. nach Heiligenblut, 1 St., od. auf dem Katzensteig zn den Leiter- hutten u. nach Kals **), od. mittelst Uebernachten in der oberen Leiterhiitte (Heulager, Milchkaffee, Butter, billige Leute) ins Leiter- thal u. dann iiber das Gossnitzeck in die Gossnitz, 3—4 St., u. *) Reich an seltenen Pflanzen, \vie Rraya alpina, leider beinalie ansgerottet, Saxifraga Kochii, Rudolfiana, Arabis eaerulea, Artemisia borealis, Achillea spicata, Gentiana liana, tenella, postrata, Lomatogonium carintiacum, Seltene Schmetter- linge u. Kafer. **) S- Anilhor, Tirolerfiilirer, 3. Aufl., S. 347. Pfandlscharte. Sachsenburg (MOllthal). III. 7. 161 nach Heiligenblut , 2 4 / 2 St.; vom Gossnitzeck prachtvoller Bliok auf den Hohenaar. Jochiibergange von Heiligenblut aus: 1) siidwestl. durch das Gdssnitzthal iiber die Hochalmscharte ins Debantthal : man geht zum Gossnitzfall u. dann an der 1. Seite der diisteren Sclilucht aufvvarts, aus welcher der Bach hervor- stiirzt, zur 5252' hohen Thalterrasse „in der Ebene“ , von da in die zvveite hohere Thalstufe, die unmittelbar bis zu den felsigen Abstiegen des Schoberkammes reicht, u. iiber die Seharte; sehr anstrengende, theihveise gefahrliche Partie. Das Gosstiitzthal selbst ist durch hohe landschaftliche Schonheit ausgezeichnet u. verdient besonders besucht zu werden, dahin ziemlich guter Weg, gute Alpenhiitten ; — 2) westi. durch das Leiterthal nach Kal s in Tirol (7—8 St.): man geht zum Leiterfall u. den wilden Schlund des Leiterthals aufvvarts entvveder den Katzensteig (fiir nicht ganz Sehwindelfreie unangenehm zu betreten), od. den weiteren Viehvveg hinan zu den Leiterhutten. Nicht weit hinter denselben miindet von S. der PeiscMachbach in den Leiterbacb. Von hier aus umziehen zwei Steige nach Kals den Kaarberg , der auf seiner nordl. Seite fiihrt iiber das Bergerthorl , der auf seiner siidl. iiber das Peischlach- thiirl ; beide Steige vereinigen sich im jenseitigen Kddnitzthalc, iveiches nach Kals leitet. Genussreiche Detailansichten namentlich nach N. auf das Glocknergebirge. Beide Uebergange leicht, docli wird von Vielen der iiber das Bergerthorl als der bequemere vor- gezogen; — 3) nordl. iiber das Hochthor nach Fusch od. in die R a u r i s: zur sogen. Hipperkapelle u. dann den Saumiveg (sehr betreten) aufwarts zu einer Seharte des Heiligenbluter od. Rauriser Tauerns, dem Hochthor , 3 St. ,i 8619'. Von da entvveder zum Rauriser Taiiernhaus, 2 St., u. durch das Rauristhal (B. 1.) nach Taxenbacli, 7 St., an der Strasse von Salzburg nach Mittersill, od. iiber das Mittelthor (1. der Brcnnkogel) zum Fuscherthdrl (2 St.) u. dem Tauernhaus auf Ferleiten im Fuscherthal, 3 St.; von wo man in 5 St. Zeli am See (B. 1.) erreicht. Der Weg in das Rauristhal bietet vvenig Interessantes, desto schoner ist der Abstiegin das Fuscherthal, dessen Hintergrund hier seine ganze Schonheit entfaltet; — 4) iiber die Pfandlscharte nach Ferleiten im Fuscherthale, 10 St.: man verfolgt den Weg zur Pasterze bis zur IVcdlner- hiUte u. steigt dann durch das Pfandlthal scliarf aufvvarts zur Pfandlscharte, 8447' (Gletscher; Aussicht ins Fuscherthal u. dariiber hinaus bis zu den Berchtesgadner Gebirgen), dann eine Zeit lang iiber Eis (Behutsamkeit nothvvendig), hierauf endlich steil Amthor-Jabornegg, Karntnerfulirer. il 162 III. 7. Sachsenburg (Mdllthal). Grossglockner. abwarts zrn* Trauneralpe u. nach Ferleiten. Dieser groš s - artige, nicht zu beschwerliche Uebergang bietet den Vortheil, dass man von der Pasterze nicht wieder nach Heiligenblut zuriickzukehren braucht, um ins Fuscherthal u. durch dasselbe in das Salzachthal zu gelangen; — 5) liber die Kleine Fleiss nach Gastein: empor zum Zirmsee , von da zur Goldzeche , 9033', u. den gleichnamigen Tauerniibergang, von wo man nach Kolmsaigurn im Rauristhale (B. 1.) u. iiber die Pockhartscharte ins Nassfeld , u, ' r on dort liber Bdckstein nach Gastein gelangt. Beschwerlich, aber intcressant, 10—12 St. Bergbesteigungen von Heiligenblut: 1) auf den Brennkogel, 9541', leichte u. lohnende Partie. Man erreicht dessen Spitze (u. kann theilweise reiten) in 5 St.: iiber den Heiligenbluter Tauern. Die Aussicht is fiir die Glocknergruppe sehr instruktiv (das Fuscherthal , Mollthal, die Glockner- yruppe, der Fuschereiskarnm das Wiesbachhom, u. dar liber liinaus das Becken des Zellersees mil den dahinter auftauchenden Berchlesgadner Gebi en); — 2) auf den Hohenaar, 10,399', 6—7 St.: iiber den Fleisser Tabor , bei der Antonikapelle vorbei, in die Kleine Fleiss zum Erzpocher , 5877', dann beim Zirmsee voriiber zur Goldzeche*. Von hier auf die Wasserscheide zu einem scharfen Grat, dann fast eben bis zum „Stein am Mandel u , von wo man an der siidl. Abdachung des Kesselkopfs theils iiber Schneefelder mit oft 40° Steigung, ohne besondere Beschwerde, zuletzt aber iiber Gestein den Gipfel erreicht. Herrlicher Blick (auf den Glockner , dass Wiesbachhorn, die Spitzen bis zum Ilafnereck , dariiber liinaus die Salzburger u. Obersteyermarker Alpen, gegen S. die Kalkalpen der Reihe nach); — 3) auf den Grossglockner (nur mit verlasslichen I^iihrern, Steigeisen u. Seil zu unternehmen), 10—12 St.: iiber den Katzen- steig in die Leiteralpe , 3 St. (dort zu iibernachten); dann steiler, aber ohne besondere Schwierigkeiten, bis zur Morane des Leiler- gletschers , 2 St. (hier stand die durch den Gletscher zerstorte Salmshutte ), der Leiterkees wird durch einen Felsvorsprung, der sich vor der steilen Wand des Hohenrvartkopfes niedersenkt, in zwei Theile getheilt; zwischen ihm u. der fast senkrechten Wand des Kellerbergs geht es an der Ostseite des Gletschers empor zur Hohenrvarte , 10,056' dem niedersten Punkte, zu welchem der Glockrierriicken sich herabsenkt. Nun biegt der Weg westl. ab, hebt sich von Stufe zu Stufe, erst mit massigem Ansteigen, dann von der Adlersruhe weg immer steiler iiber gefrornen Hochfirn, in welchen zuletzt bis zum zweiten niederen Gipfel einige Hundert Stufen eingehauen werden miissen. Schwieriger ist die Passage von der ersten zur zweiten Spitze. Liegt wenig Schnee, so ist dabei geringe od. tvoI auch gar keine Gefahr verbunden ; bei viel PasterzentoureD. Sachsenburg cMSllthal). III 7. 163 Schnee ist die etwa 40' lange Schneide aber wie ein Messerriicken, u. dann nur mit der griissten Vorsicht zu iiberschreiten. DieAus- sicht vom Glockner ist eine unermessliche, u. wird nur durch die Sehkraft des Auges beschrankt, was besonders gegen NW. u. O. der Fali ist. Nach den iibrigen Gegenden der VVindrose konnen folgende Punkte als Grenzen des sichtbaren Horizontes angesehen werden : die Steiner (Sulzbapher) Alpen nordiistl. v o n Laibach, der Triglav, der karnische. Alpenzug, der Uonte Baldo bei Verona, der Monte Adamello, die Berninagruppe, der RMtikon , Theile des bohmisch-mdhrischen Gebirges u. der kleinen Karpathen*). Diejenigen, welcbe ihren Riickweg in das Fuscherthal nehmen, konnen iiber die Scharte, den kleinen Glockner, Adlersruhe u. sodann iiber den sogen. Hofnumnsmeg direkt zum mittleren Pasterzengletscher , 2 */ 2 —3 St. vom Glocknergipfel, u, von da in weiteren 5 — 6 St. iiber die Pfandlscharte nacli Fer- leiten in das Fuscherthal absteigen. A b s t i e g nach K a 1 s viel be- quemer, ohne die Scharte zwischen Klein- u. Grossglockner weitei zu beriihren, iiber den neuen Kaiser Glocknermeg zum Teischnitz- gletscher u. zur Stiidlhiitte auf die Vanitscharte , 8628', n. durch das Kddnitzthal nach Kals, im Ganzen ca. 5 St.**) Bergtouren von der Pasterze (nur mit verliisslichen Fiihrern, Steigeisen u. Seil zu unternelimen): 1) Besteigung des F u s cher k ar k op f s, 10,689', von der Hofmannshutte in 3—4 St.: iiber die Gamsgrube, sodann iiber ein kleines steiles Schneefeld zu jenem in nordostl. Richtung sich hinziehenden Felsgrat, welchem entlang der Gipfel ohne Gefahr u. ohne grosse Muhe erreicht wird; Aussicht ganz herrlich iiber die gesammte Glockner-, Venediger-, Rauriser Gebirgsgruppe, die nordl. Kalkalpen. Erste Besteigung durch Grafen v. Nimpsch 1865. Damit auch die Besteigung des Sonnenrvellecks (Sinni- betleck), 10,331', zu verbinden, wenn man vom Fuscherkarkopf iiber einen 45° geneigtenSchneekamm hinabsteigt zur Einsattlung, sodann iiber Fels, 1 St., zum Gipfel. Der Abstieg kann zu obiger Einsattlung u. dann iiber 40—50° geneigten Schneehang zum Freinandgletscher genommen werden. Aussicht vom Sonnemvelleek ahnlich der des Fuscherkarkopfs. Erste Ersteiger Joh. Stiidl u. Moritz Umlauf aus Prag 1871; — 2) Uebergang iiber die Fuscherkarscharte, 9905', u. den Fuscherkargletscher in das Kiiferthal nach F e r - le i ten ziemlich schvvierig durch die Zerkliiftung des Gletschers ; — 3) Uebergang iiber die Bockkarscliarle, 9630', den Bock- kargletscher , den sogen. „Hohe7i Gang“, den unteren Theil des *) Die Chromolithographie der Pernharfschen Glocknerrundschau im Gast- hause des Schober in Heiligenblut. **) S. dariiber Amthor, Tiroleifiihrer, 3. Autl., S. 349 unter „Kals“. 11 * 161 III. 7. (Saclisenbnrg (Miillthal). Pasterzentouren. Hochgrubergletschers iiber Grashalden zur Judenalpe, od. be- quemer zur Vogalalpe u. nach Ferleiten ; etwas beschwerlich ; — 4) Ersteigung des Mittleren u. Kleinen Barenkopfs, 10,639': iiber die Gamsgrube , Ueberqueren des vom Breitkopf kommenden Zuflusses der Pasterze u. den sanft gewolbten Firn- riicken des Eisrvandbiihels , dem entlang auf den Gipfel des Mittleren u. sodann Kleineren Barenkopfes, rvelche Exkursion auch bis auf den Gipfel des Grossen Barenkopfes ausgedehnt werden kann (5—6 St.). Interessante Tour wegen der grossartigen Rundsicht iiber die machtigen ringsum lagernden Gletsehermassen u. Eisspitzen; — 5 ) Ersteigung des Gr o s s e n W i e s bachh o r n s, 11,313': iiber die Gamsgrube u. Bockkarscharte , dann iiber die Ein- sattlung nordwestl. der Hohen Docke hinab zum obersten Theile des Hochgrubergletschers , sodann hinab zum Abhange der Glocknerin, unter deren Gipfel voriiber zu dem Auslaufer der Bratschenkdpfe , auf die fVielingerscharte , von rvelcher der etwa 24° geneigte Schneehang des Grossen JViesbachhorns er- klommen wird, 7—8 St., anstrengende, jedoch sehr interes¬ sante Tour. Der Abstieg kann nach Kaprun, od. iiber den Bratschen- u. Teufelsmuhlkees od. iiber den Hohen Gang nach Ferleiten genommen werden ; — 6) Uebergang iiber das Riffe 11h or, 9615', nach Kaprun-, grossartige, bei nothiger Vorsicht u. guten Fiihrern gefahr- lose GletschenvanderuDg: iiber die Gamsgrube zwischen dem Hohen Burgstall u. den Abhangen des Eisrvandbuhels zum Riffelzufluss der Pasterze, iiber dessen muldenformige Ein- senkung zum flachen Sattel des Riffelthores , sodann iiber den massig geneigten, nur stellenvzeise von grossen Spalten durch- setzten Karlingergletscher, dessen Eisbruch man r. iiber dessen Seitenmorane umgeht, u. iiber dessen Endzunge man den Moser- boden u. die Wasserfallalpe, resp. Kaprun (E. 1.) er- reicht, 10—11 St.; — 7) Uebergang iiber die Obere Oedenrvinkelscharte , zwisehen Johannisberg u. der Hohen Riffel, in das Stubachthal ; schwierig u. nicht ungefahrlich; steil iiber Firn u. Geroll zum Oeden- minkelgletscher u. iiber das Tauernmoos zur Ilohenkampalpe. (Der Uebergang iiber die Untere Oedenminkelscharte zwischen Johannisberg u. dem Eiskogele wegen der furchtbar steilen u. briichigen Wiinde auf der Stubacher Seite weder als Ab- noch Anstieg rathsam; als Anstieg von C. Hofmann u. Joh. Stiidl mit zwei Kaiser Fiihrern im Jahre 1869 ausgefiihrt); — 8) Besteigung des Johannisberges, 10,994'; sehr lohnend u. nicht schwierig: quer iiber den Mittleren Pasterzenboden in der Richtung zum Kleinen Burgstall. Spital. Spital. III. 8. 165 Zwiscben letzterem u. dem Glocknerkamm auf den Obersten Pasterzenboden, sodann in nordwestl. Eichtung auf die Spitze. Grossartige Aussicht iiber die Pasterze, deren grandiose TJmgebung ganz besonders imponirt, das Wiesbachhorn u. den Glocknerkamm, die Raurisergruppe, die nbrdl. Iialkalpen, die Venedigergruppe u. a. sichtbar, 4—5 St.; — 9) Ersteigung des Schneervinkelkopfs , 10,884'; derselbe Weg, wie vorher; nur biegt man, am Obersten Pasterzenboden angelangt, in einem gegen den Johannisberg gerichteten Bogen gegen den Schneevrinkelkopf, u. erreicht den Glocknerkamm etwas unterhalb der Spitze des Schneewinkelkopfs, den man langs der Firnschneide ohne Schwierigkeiten erreicht, 4—5 St. Der A b s t i e g kann nach Kals iiber den Lapermilzgletscher, u. zwar anfangs iiber steile Wande, schliesslich iiber den miissig geneigten, wenig zerkliifteten Gletscher selbst genommen werden. Aussicht vom Schneetvinkelkopf ahnlich jener des Johannis- berges; nur gegen S., namentlich auf die Dolomite, freier u. umfassender. Krste Ersteigung von C. Hofmann u. Joh. Studi im Jahre 1869; — 10) Ersteigung des Grossglockners, 12,009', nur bei giinstiger Beschaffenheit des ausseren Glocknerkargletschers, •vvenn die vielen Kliifte noch nicht zu Tage getreten sind (was getvohnlich schon in der zweiten Halfte August der Fali ist), von der Hofmanns (Johannis-) Hiitte in 4/ 2 St. •—■ Vom jenseitigen Seeufer fiihren mehrere Pfade iiber den niederen Bergriicken ins Drauthal u. zuriick nach Spital; •— 3) auf das Guldeck, ca. 6500', 6—7 St.: siidl. zur Drau- briicke, */ 4 St., dann den mittleren Weg r. bis zu dem 1. am Wege liegenden Bauernhause „Leitner“, t/ 4 St. Hier beginnt man, den Weg nach Baldramsdorf verlassend, zu steigen, u. gelangt in ’ ( o St. zum Bauer Mayr (Mar) n. zur Ruine Ortenburg, wo der Almvveg anfangt, auf vvelchem hequem in 2—3 St. zur Leitnerhutte (r. oben vom Alpemveg), od. zur Marhutte (etvvas hoher in einer Mulde liegend; in den Hiitten nothdiirftiges Nachtlager). Von den Hiitten anfiinglich durch Alpenrosengestriippe, dann auf grasigem Alm- boden in l*/ 4 —1 St. zur Spitze. Sehr lohnende Aussicht (auf die Hohen Tauem , bis nach Tirol , auf die siidl. Kalkschrofen des Wisch- berg, Triglavgruppe , u. vor Allem auf die nahe gegeniiberslehende imposante Gmiind. Spital. III. 8. A. 107 Kalkmauer des iiohen staff ). Abstieg derselbe; will man Baldrams¬ dorf beriihren, so biegt man bei der Ruine Ortenburg ab u. geht osti. hinab ; von Baldramsdorf naeh Spital, I St.; Fiihrer wiinschenswerth, in Spital od. Baldramsdorf zu crfragen. III. 8. A. Dnrch das Liesertlial nacli Gmiind, (Zugleich Poststrasse iiber Radstadt naoh Salzburg.) Postverbindung: im Sommer taglich. Von Spital fiihrt die Salzburg er Strasse nordwestl. das Thal der L i e s e r aufwarts uber den aussichtsreicben Fratreshugel nach Lieserhofen, kurz vor tvelchem r. sich die Strasse nach Millstatt (III. 8. B.), 1. die nach Lendorf abztveigt. Mehrere dichtbeschattete Graben (r. Aussicht auf dio Millstatteralpe) durchziehend, iiberschreitet sie nach Passirung der Ortschaft' Trebesing den aus dem Reissegger- od. Radlsee kommenden Radlbac/i (im Badlgraben Hcilquellen), um bald darauf das von Spital 2 M. entfernte, am Zusammenflusse der Lieser- u. Malta liegende G m ii n d zu erreichen. Gmiind ( Lax , Peitler, Post, Lackner gut, Bierhaus Wallncr), 2288', Stadtcheu mit 689 E., Post, Telegraphenamt, neuem Schloss der Grafen von Lodron am Markte, pittoresker Schlossruine iiber der Stadt, in sehr schbner Lage; hiichst an- ziehender Punkt die Brucke iiber die Malta mit reizendem Einblicke in das Maltathal u. auf die im Hintergrunde liegenden Hochspitzen Ausfliige u. Bergbesteigungen von Gmiind aus: 1) anf Fussweg am 1 . LieSerufer hoch oben in der Berglehne iiber Treffling nach Millstatt, 4 St.; — 2) interessante Tour in den Rad/graben zum Reissegger- s e e, 5 St. (s. unter 4); — 3) Besteigung des Schirneck, bequem u. sehr lohnend, 5 St.; — 4) Besteigung des nordwestI. sich erhebenden Reisseck, 9364': V* St. auf der Salzburger Strasse ztiriick u. dann r. in den Radl- graben , in demselben auf fast durchweg falirbarem Weg zur Ruben- thalerhiitte, 3 St. (hier Nachtlager); von da uber Alpenboden stcil aufwarts zur Halterhiitte (zum Uebernachten nicht geeignet), 2 St. Unfern davon der Reisseckersee. Nun in den hbheren Thalboden, 1 St., u. fort aufwiirts bis an den Fuss (hier noch Wasser), 1 St., dann iiber Gestein zum Gipfel des Reisseck, 1 St. (man ver- meide mogliclist den ungangbaren Grat u. halte sich mehr r.). 168 III. 8. A Spital. Eeisseck. Aussicht sehr lohnend: auf den osti. Theil der Tauern bis zum Glockner, nach S. Dolomite u. Kalkalpen; grossartige naehste Umgebung (S. 143). — Abstieg auch ins Mollthal, u. ztvar auf dem siidl. abfallcnden Grate nieht sehr besclrvverlich zum Miilll- dorferscliartl (auch Ruckenthdrl, Riakenthorl, od., wie in der Generalstabskarte, Riechenthdrl genannt), 1 '/4 St., hier \vahrhaft imposante Umgebung; u. nun entweder a) um die Rifdbockspitze, herum siidvvestl., anfiinglich iiber grobes Gestein, dann Alpenboden, r. voriiber am Schmarzen See zur Schafhiitte, 3 / 4 St., u. von dieser entvveder iiber den „Gasrucken“ (beschwerlicher, nur fiir Scbwindel- freie gangbarer Steig, unterhalb prachtvoller Wasserfall aus der oberen in die untere Thalstufe, an 30—40 Klaftcrn hoch u. 10—15 Klaftern breit, gespalten herabstiirzend) in '/. 2 St., od. auf dem un- gefahrlichen Troier (Viehiveg) in 1 '/ ž St. in die untere Thalstufe des Rilckengrabens u. zur unteren Alpe, */* St,, von hier an der 1. Thahvand hinaus nach Zandlach , 1 St., Kolmitz (S. 143), 4 /s St., od. ■— b) vora Miihldorfersehartl durch machtiges Steingeblocke (unangenehm zu steigen), daselbst prachtvolle Bergkrystalle, siidl hinab zu den beidcn nahe iiber einander liegenden schonen Muhl- dorfer Seen, 3 / 4 St., iiber Rasen in die untere Thalstufe, 1 '/ 4 St. (mehr 1. halten wegen der Wande), in die Miihldorferalpe, 3 / 4 St, u. von hier nicht durch die sehr beschwerlich zu begehende Thal- schlucht hinaus, sondern r. auf Steig vvieder hinauf in */j St. zu Bergwiesen u. iiber diese 1. hinab (in der Wiese Quelle) zum Wog, ! j St., u. nun fort 1. hinab zur Gerverkschaft Miihldorf, 3 / 4 St., Mulildorf , St., u. auf der Hauptstrasse thalaus zum Patten- dorfer Wirth (sehr gut), */ 4 St. (Station Sachsenburg iiber Moll- briicken, 40 Min.). Man kann auch unter den Seen viel kiirzer durch das ,,Goasele“ (ohne Fiihrer nicht zu finden) in die Gori- acheralpe , 1 3 / 4 St., u. von dort hinab nach Pattendorf , 1 j St. (S. 143), gelangen. Von Gmiind aus stehen uns zwei grossere Touren olfen, die eine durch das Thal der Malta (III. 8. A. 1.), die andere durch das der oberen Lieser, durch welehes die Post- strasse iiber den Katschberg u. Radstadter Tauern nach Salzburg fiihrt (III. 8. A. 2.). Die erstere, zugleich als Verbindungslinie mit dem Grossarlthal, Gastein, dem Malnitz- u. Mollthal (fiir Fussgitnger) dienende, ist die in ter e s san te r e, ja eine der lohnendsten, da das Maltatlial ein Thal hoch alpinen Charakters, das mit einer Pii 1 le leider noch zu wenig beachteter Naturschiinheiten ausgestattet ist. Malta thal. Spital. III. S. A. 1. 161) III. 8. A. 1. Das Maltathal. (Zugleich Uebergang nach Gastein, Hiittschlag, E. I., Obervellach, S. 145, Rennweg, S. 175.) Fahrgelegenheiten nacli Maltein, 2 St., od. Brandstatt, 3 St., in Gmiind zu haben; ebenso F tih ret' (weiter a! s Brandstatt reicht der Faltrweg nicht); Proviant auf l l /a—2 Tage mitnelimen, da bei Touren nacli Gastein, Malnitz, Obervellach etc. in Sennliiitten ubernaclitet werden muss. Das Maltathal, vvelehes seine breite Basis im NW. an der Tauernkette u. seine Spitze im SO. bei Gmiind hat, wird in das untere (e i g e n t lich e) Maltathal, das sich 99‘. An den Abhiingen des letztern liegen weit zerstreute Dorfer u. Weiler, deren bedeutendster Kanning ist. Kanning (kleines Gasthaus mit geringen Anspriichen geniigen- der Unterkunft), Pfarrdorf, 3240', liegt I '/* St. nordl. von Raden¬ thein u. ist der bes te Sta tionspunk t fiir Bergbes teigu n gen u. Uebergange in der oben b e sc h r i e b e n e n Gegend. Ausfluge von Kanning: 1) anf den Rosenik, 7699': entvveder durch den Ross- bachgraben u. den Kuhboden, od. iiber die Neupertalpe, 5 St., Amthor-Jabornegg, Karmiierfiihrer 12 178 lil. 8. B. Spital. Ausdiige von Kanning. nicht besch\verlich. Schone Au s s i c ht (Gletscher des Maltathales, die steyermarkischen Tauern, das Thalgelande der Drau bei Molzbichl. u. Moll- brucken mit den dahinter sich erhebenden Kalkalpen, die Stadt Klagenfurt). Er ist der hochste Gipfel zwischen Lieser, Gurk u. Drau, u. nur gegen W. u. S. isolirt; gegen N. hangt er durch den Klein e n Rosenik u. die interessante Zunderrvand (s. unten) mit dem Pfannnock zusammen, der sieh durch den Mahlnock an den Klomhock anschliesst. An den ost. u. nordl. Abhangen liegen beinahe iiber einander einzelne Alpenseen, zwar von geringem Umfange, aber wegen ihrer malerischenUmgebung u. ihresgrunen Wassers sehenswerth. Abs ti e g aucli durch die Maralm u. Grosseisentratten zuriick nach Kanning , 5 St. — Nicht weit entfernt vom Rosenik gegen den Pfannnock liegt die obenenvahnte „Zunderwand“, iiber 6000', ein machtiges, stundenweit aus- gedehntes Lager von Urkalk, welches gegen N., S. u. O. fast unerklimmbar steil abfallt, wahrend man von W. beinahe ebenen Trittes dahin gelangen kann *); — 2) iiber die Lang alg e auf den Klomnock, 7375', 5—6 St., einen majestatisch gestalteten Berg, von dem sich die Aussicht iiber die ganze Reichenau u. in fernerer Perspective iiber die Bergriicken zwischen Metnitz u. Gurk, Gurk u. Wimitz gegen O. eroffnet**). Seinen Fuss umgiebt in der nordl. Grundalpe ein dichter Bestand (bereits grosse Seltenheit) von Zirbelkiefern (Arve- Pinus Cembra), die uberhaupt in der Kanningergegend Nationalbaume sind u. sich bei vielen hochgelegenen Bauernhofen als stattliche Pflanzenriesen mit wunderschoner gewolbter Nadel- laubdecke erheben. Abstieg vom Klomnock entweder nordl. in die Grundalpe , l 1 /* St., od. osti. in den Winkel Reichenau u. nach Reichenau , 5 St. (S. 118), od. siidl. nach St. Osrvald , 2V* St.; — 3) iiber die JValker- u. Lamprechtsalpe auf das S t e c h 1 - e c k, den hochsten Punkt der nordl. Kanninger Scheidegebirge gegen Leobengraben u. Nornig, 6874', 5 St. Aussicht be- sonders hiibsch auf die Stadt Gmiind, das Maltathal, das Katsch- thal bei Rennweg u. die beiden Seen bei Erlach u. Afritz. Gut eingerichtete Alpenhutte des Glanzer , sehr zu empfehlen. Abstieg iiber Nornig nach Eisentratten u. Gmiind, 5— 6 St. (S. 167). VomStechleck iiber da,s NtirnigerthdrlBesuch der M i 11 - statteralpe bequem in 2 1 /«—8 St., u. lohnend (S. 166). *) Hčchst Iohnende Ausbeute fiir Botaniker: Ranunculus rutaefolius, Arabis caerulea, Potentilla nitida, Phvteuma Sieberi, Rhododendron intermedium, Loma- togonium carintiacum, Gentiana prostrata, Juncus castaneus etc. **) Vorkommen selir seltener Pflanzen auf den ausgezackten, nach N. ab- schiissigen Spitzen in unzahligen Prachtexemplaren: Androsace Pacheri, Geum reptans, Ranunculus glacialis T in den westl. Gehangen Draba fladnitzensis u. tomentosa, Oxytropis triflora. Mirnock. Feistritz-Paternion. III. 9. 179 TJebergang von Kanning: in die G run dalj) e u. Hofalpe , 5 St., nach Karihad , 6 St., nicht beschwerlich. Von Eadenthein gehen zwei Strassen ab: 1 ) siidostl. Fahrstrasse an dem schon gelegenen Brennsee, 1 >/ 4 St., u. griisseren Afritzersee voriiber naeh Afritz, l '/ 4 St. (gutes Gasthaus beim Manhart). Am unteren (r.) Ende des Brennsees liegt Feld (gutes Gast¬ haus), von wo man iiber Obertmeng (wenn man von Villach kommt) in den Kirchlieimergraben (Strasse nach Reichenau) in 3 /i St. gelangen kann. Von Afritz tveg gelangt man in >/ s St. in die Ariacher Gegend (S. 95) u. von dort in 3 St. naeh Villach, im Ganzen 6 St. von Eadenthein; — 2 ) tisti. Strasse iiber St. Peter, Vi St., Pach, V 4 St. (von hier Weg nbrdl. nach St. Ostvald , 1 '/j St., in die Grundalpe, 3 St.), Kleinkirchheim, 4 /s St. (Bad mit recht gutem Gasthause; Besteigung des Rodresnock u. Falkert, 4—5 St., des 6768' hohen W611anernock, 4 St. [S. 125]), Pattergassen, Vi St., nach Reichenau, 1 St. (S. 118; von Eadenthein im Ganzen ca. 4 St.). III. 9. Feistritz-Paternion. Die beiden Orte Fe i s tri t z u. Pa terni on, nach denen die Station benannt, liegen '/» St. von einander u. 3 / 4 St. von der Bahnstation entfernt. Paternion (Gasthaus zur Post, beim Pirker gut), Marktflecken mit Postamt, Bezirksgericht, Steuer- amt, Cementfabriken etc. Ausfliige von Paternion: 1) iiber St. Paul (1. Drauufer)', l',i St., nach der hoch- gelegenen aussichtsreichen (Drauthal bis Sachsenburg u. Umgebung) Hiiusergruppe Gschriet, 3 / 4 St.; — 2) auf den Mirnock, 6660', den hochsten Punkt des Gebirgszuges zwischen dem Millstatter See u. der Gegend von Villach: iiber die Draubrucke, od. von der Bahnstation nach Laas (zerstreute Iiiiuser), abwechselnd durch Wald u. uber Wiesen bis zum letzten Gehofte „Rfsthumer u , 3St.; vom Kohlplatze r., anfanglich langs eines Zaunes u. dann durch Wald, zuletzt iiber iveitgedehnte Alpentriften, bequem auftvarts zum Gipfel, 2 St. L. fiihrt Weg zu den Hutten zivischen Zenitzen u. dem Mirnock u. von hier ebenfalls auf den Gipfel. Von da siidl. iiber den Riicken (untenvegs Wasser) bis zum 12 * 180 111 . 9 . Feistritz-Paternion. IVeissensee. Pfannkogel, 2*/ a St. Aussicht sehr lohnend u. um- fassend (Thalaussichten ins Drauthal , in (lie Millstatter Gegend; Gebirgs- aussicht VOl Zliglich nul die Kanningeralpen mit (lem Rosenik , die Stangalpen- gruppe , mit dem Eisenhut, Bohe Tauern, Glockner , Karnische Alpen u. Karaimnken). Nach S. Aussicht vom Pfannkogel freier; — 3) auf gut fahrbarem Weg iiber Nickelsdorf, Kreutzen, Eisengewerkschaft (schlechter Weg durch den Kr eutznergraben beim hiibsch gelegenen Fartensee voruber nach Tscherniheim od. JVeissenbach, 4 St.), auf die [Vindišche Hohe ( Matscliidl ), nach Sl. Slephan od. Kerschdorf im Gailthale, 5y*St.,8.185 ; — 4) auf Strasse iiber Nickelsdorf, Slockenboi (Gasthaus gut) u. Weisseiibach zum hochgelegenen "Weissensee (S. 136), 5 St., an dessen 1. Ufer entlang ein Fussiveg nach Neusach , u. von da ein schlechter Fahrweg nach Gatschach zur Fahrstrasse am Kreutzberg nach Greifenburg fiihrt. Von Slockenboi Besteigung des Hohen Staff (S. Kl9). IV. Das Gailtha]. Tillach-Kotschach -Luggau. (Zugleich Uebergiinge ins obere Drautlial nach Gr ei fenb u rg, S. 130, Ober- drauburg, S. 135, ins Kanaltlial, V., nacli Paluzza, Visdende, Sap- poda, Forni Avoltri, letztere 4 sammtlich in lialien, n. Iniluenziinie auf die Eintrillslinie aus Tirol, D.) Entfernungen: Riegersdorf 2 St,, Arnoldstein 1> 2 , Gailitz 1 ,, Strass- fried V.,, Feistriiz I 1 /.;, Ndfseh 1 2 , Emersdorl' 1 St. Steptan 1 1 ; 4 , Fdrolach 3 / 4 , Hermagor l'/ 2 , Kirchbacb 5 l ,o, "Katscliach-Jlautiien 3 (Obcrdrauburg St.), Luggau 8 St. (von Luggau nart JLienz, Fussweg, 6 St.). Das von W. nach 0. streichende, im S. u. S. von hohen Gebirgen begrenzte, u. von dem aus Tirol kommenden Gailflttsse durclistromte Gailthal wird_ yon der Einmiindung der Gail in die Drau bis Hermagor das untere, von Hermagor bis RStschacll das obere Gailthal, u. von Kotschach bis an die Tirolergrenze westl. von Luggau das Lessaclithal genannt. Siidl. streichen an der Grenze gegen Italien von Tirol her die karnischen (siidl. Gailthaler) A1 p e n mit der tiefsten Einsattelung auf der Plecken, 4313' (siidl. von Mauthen), ohne bedeutende \Viderlager, aber reich an schonen Hochgipfeln, wie der Paralba, 8512', di o hellertvand- spitze , 9000', der Collinkofel, 846"', der Polinigg , 7358', der Rosskofel, 7 100', der Gartnerkofel, 6980', der Osternigg, 6416'. Nordl. ist das Gailthal vom Drauthale getrennt durch die Krcutz- kofel-, Reisskofel -, Hochstaff- u. Dobratschgruppe der niirdl., bleierzfiihrenden Gailthaler Alpen mit manniehfaltigen Thalbildungen, tiefen Satteln ( Gailberg , Kreuizberg, Kreutznerpass), aber hiiehst formenreichen Bergspitzen, wie der Hochstadl, fast 9000', Reisskofel, 7472*, der Hohe Staff, 7015', u. der langgedehnte Felsenkoloss des Dobratsch od. der Vitlaclieralpe , 6814'. „Alle diese Spitzen u. zahlreiche andere, rvelche das grosse Langenthal der Gail um- randen, tragen jene pittoreske Form zur Schau, die den siidl. Ivalk- alpen so eigenthiimlich ist, ganz besonders aber zeichnet sich im unteren Tliale die Vi 1 lach e r al p e (S. 93) aus, welche durch ihre isolirten, gegen das Gailthal fast senkrecht abfallenden, iiber 5000' hohen Felsmassen einen geivaltigen Eindruck macht. Von Notsch •182 IV. Das Gailthal. Allgemeines. bis F'orolacll im unteren Gailthale hat sich an deri Fuss der sonn- seitigen Berge ein breites, wechselvolles M i t t e 1 g e b i r ge angelagert, belebt durch Dorfer a. Gehofte, die unter Obstbaumen lialb ver- steckt auf malerischen Hiigeln od. in den Einbuchtungen u. Thal- mulden liegen, welche die nach allen Richtungen durcbfurchten Hiigelreihen bilden. Die Vegetation auf diesem Mittelgebirge ist eine sehr fippige, u. man moehte fast glauben, dass die lauen siidl. Ltifte zeitweilig iiber die Hohen der Carnia heriiberstreichen, so prachtvolle Wallnussbaume stehen da zurMenge, so trefflich gedeihen der Mais u. die iibrigen Kbrnerfruchte. Merktviirdig ist auch die Hiigelreihe, velche sich von Moderndorf bis Latschach , einer Insel gleich, mitten im Thale erhebt u. dasselbe in zwei Halften scheidet. Dieses Hiigelland tragt 15 Ortschaften auf seinem Riicken u. wird vom holzreichen Eggforst beschattet, der einen Flachenraum von mehr als 1000 Joch umfasst. So tvohlbebaut das Mittelgebirge u. die verschiedenen Hohen des Thales sind, so wenig kultivirt ist aber der eigentliche Thalboden, der fast nur feuchte Mooswiesen u. niedriges Brlengebiisch aufzuweisen hat, da der Alles venviistende ungeberdige, leider noch immer sich selbst iiberlassene Gailfluss, der periodisch alle Niederungen mit Sand uberfluthet, jeden Anbau unmoglich macht“. (v. Rauschenfels.) Im oberen Gailthale u. Lessachthale klingt die deutsche Sprache in zwei verschiedenen Dialekten: die Lessachthaler sprechen fast ganz wie die tirolischen Pusterthaler, \vahrend der Dialekt des oberen Gailthales nur in wenigen Niiancen von jenem des oberen Drauthales abweicht. Das untere Gailthal aber bildet durch die Eigenthiimlichkeit seiner Betvohner, deren Trachten u. Gewohnheiten etwas ganz Abgeschlossenes. Mit Ausnahme des Vorortes des ganzen Gailthales, Hermagor, u. einiger benach- barter Orte ist dasselbe von Slovenen beivohnt, deren Sitten u. Gebrauche von ganz kriegerischem Geprage noch vor ivenigen Jahren in Uebung waren u. auf ein hohes Alter schliessen lassen. Dahin gehort vor AUem das sogen. „Kufenstechen“ (zu Pferde in vollem Carriere ein Fass mit einer Lanze herabzustechen), das vielleicht bei keinem anderen slavischen Volksstamme Oesterreichs wieder- getrolfen wird, u. das man gewohnlich an Kirchweihfesten als all- gemeine Volksbelustigung von berittenen, starken u. muthvollen Miinnern ausfiihren liess. Der hiipfende u. heftige Tanz nach dem 2 /i Takte, der noch immer aufgefiihrt wird, scheint ebenfalls dem slavischen Alterthume zu entstammen, u. nicht minder beachtens- werth ist der Umstand, dass ohngeachtet der vielen Fremden, die an dieser Belustigung Theil nehmen, alles ruhig u. in schoner Ein- tracht ablauft; denn die Linde, tvelche dabei eine nicht unwichtige Rolle spielt, darf weder durch Zank noch Raufhandel entweiht tverden. Ganz anders verhalt es sich mit der ca. 2800 Seelen betragenden Bevolkerung des Lessachthale s. Sprache, Kleidung Allgemeines. Das Gailthal. IV. 185 u. Menschenscblag, alles berechtigt zur Annahme, (iass der Lessach- thaler dem germanischen Volksstamme angchore. Er ist kraftig, gut gebaut, gevvandt u. durch Arbeit u. Reisen abgehartet. Hier sieht man weder Cretins, nocb einheimische Bettler. Nahrungs- ztveige sind die Viehzueht, etwas Ackerbau (Kafer bis iiber 5000', sonnseitig) u. Handel, namentlich mit Kohle u. Banholz hiniiber nach Italien. Zu Hause ist der Lessachthaler sein eigener Hand- vverker, besonders Maurer u. Zimmermann; dahcr auch die auf- fallende Erscheinung in dieser Gegend, wie in keiner anderen des Landes, dass man gut gemauerte Bauernhauser selbst mit zwei Stock- werken sieht. Dieser Luxus miisste in der That befremden, \venn diese Gebirgsbewohner fremde Bande um theures Geld zu Hilfe nehmen miissten, — so aber leisten sie Alles selbst, od. vielmehr: Einer hilft dem Andern beim Bane, u. bei gleicher Vergeltung fallt hochstens die Wahl schiver, welches Haus schoner u. reinlicher ausfallen soli. Diese Reinlichkeit erstreckt sich auch auf Gerath- schaften u. Wasche, Hof u. Stali, so dass man manche Betvohner des osti. Flachlandes, welche diese Tugend oft kaum dem Namen nach kennen, hierher in die Lehre schicken mochte. Bei der Ein- fachheit der Lebenstveise, der schweren Arbeit u. der Abgeschlossen- heit von der Aussemvelt, sind die Sitten der Lessachthaler auch sehr einfach. Religiositiit u. patriarchalische Achtung vor den Eltern u. dem Alter iiberhaupt sind die Grundzuge ihres Charakters, zu welchem sich noch eine gevvisse Aufgetvecktheit u. VVissbegierde gesellt. Um ins untere Gailthal zu gelangen (ins obere iiihrt auch der Weg liber Bleiberg (S. 93) kiirzer und beinaho in seiner Art interessanter, namentlich fiir Mineralogen und Geognosten: von Bleiberg senkt sich die Strasse fortuahrend bis zum Plateau bei Labient- schach, wo sie sich theilt; ein Arm geht dann bergan, bis er in Notsch auf die Gailthalerstrasse stosst, der andere fiihrt iiber das schon erwahnte Mittelgebirge durch die anmuthig gelegenen Dorfer St. Georgen, Kerschdorf u. Hadersdorf nach St. Stephan , welch’ letzterer dem unteren vorzuziehen ist), kann man zur Zeit zwei Wege einschlagen: 1 ) die Villach-Tarviser Eisenbahn bis Thitri, 2) die sogen. Italienische Reichsstrasse benutzen. Die erste findet man in Einleitung zu V. beschrieben. Wir verfoigen hier die letztere. Man gelangt auf derselben zuerst nach Warutbad (S. 91), 3 / 4 St., welches im steten Aufscliwunge begriffen ist (u. von wo auch ein Fusstveg nach Fdderaun ins Gailthal fiihrt, ;t 4 St.). Ztvanzig Minuten hinter demselben iibersetzt die Strasse eine kleine waldige Anhohe, u. man tritt von dem Becken der Drau fast unmerklich in das Gailthal hiniiber u. gelangt, ain Berges- saume abwarts, bald an die Fddcrauncr Gailbriicke, 1 ' s St. von Villach (lohnende Besteigung der Felsvvand auf vielfach gewundencm, 184 IV. Das Gailthal. Arnoldstein, Thfirl. doch bequemen Fusspfad; ehemaliges Sehloss Foderaun, jetzt Schrot- fabrik, u. Parkanlagen des Herrn Moritsch in Villach schoner Aus- sichtspunkt; Fussweg durch die Schiitt in 2 St. nach Sack zur Strasse von Strassfried nach St. Stephan mit Umgehung von Ar¬ noldstein). Hat man die Gailbriicke iiberschritten, so kann der Fussganger statt auf der staubigen Fahrstrasse den Umweg iiber Firnitz, St. Job u. St. Leonhard machen, der bis Riegers- dorf nur 1 St. betragt (in Firnitz gutes Gasthaus). Riegers- dorf ist dagegen auf der Fahrstrasse in 3/ 4 St. erreicht. Von da zweigt sich 1. stark ansteigend die Strasse ab. welche iiber den Wurzenerberg, 3450' (Blick auf den FelSenabsturz der Villacheralpe) nach Wurzen u. Kronau zur Eisenbahn Turvis-Laibach fiihrt, 3*/ 2 St. (S. 224). Von Riegersdorf fiihrt r. von der Hauptstrasse ein Felchveg (kein Umweg, aber lohnender) mn Neuhaus herum wieder zur Strasse bei Peggau , */ 2 St. (Gasthaus G-aggl sehr gut), von wo man in 'fr St. (]. Felsenvvande mit hiibscher Alpenfiora, r. Blick auf die Villacheralpe u. den Egetnock) Arnoldstein, 3*/ s St. von Villach, erreicht. Arnoldstein (Gasthaus beim Biber , beim Daniel gut, Fahr- gelegen hei te n beim Simonitsch vulgo Walischen FVirlh, der aucb in Obertarvis ein Gasthaus besitzt) ist ein grosser, ziemlich belebter Ort mit 337 E., Bezirksgericht, Postamt; auf 100' hohen Felsen die lveitlaufigen Gebaude u. Eirche der ehemaligen Abtei Arnoldstein. Dieseibe wurde zur Zeit des grossen Investiturstreites zwisciien Gregor VII. u. Heinrich IV. durch Arnold u. seine Gattin Mathilde insofern gegrundet, als diese Arnoldstein dem Hochstifte liamberg unter der Bedingung sclienkten, daselbst eine geistliehe Gemeinde einzufiihren. Das Kloster 1'and eine traurige Epoche in der Stunde jenes furchtbaren Bergslurzes der Villacheralpe, vvelcher am 23. Januar 1348 in der Ausdehnung von einer Meile zablreiche Ortschaften u. VVeiler u. den grossten Tlieil der Unterthanen dieser Abtei fur immer begrub; eine Katastrophe, vveiche in dieser Furchtbarkeit last einzig in den Alpen dasteht. Die Stelle dieses Absturzes, resp. des liberschiitteten Thalgrundes \vird jetzt die Schiitt ( Ober- u. Unterschiitt zwei kleine darauf betindliche Ortschaften) genannt, und es funrt ein VVeg von Foderaun, S. 183, durch dieseibe in 2 St. bis an die Strasse, tvelche von Arnoldstein in 2 ! / 4 St. nach Sack fiihrt. Beide \Vege sind schlecht fahrbir, fur Fussgeher aber naher, als die Tour von hier uber Strass- Jried nach Feistritz u. Sack. In Arnoldstein nimmt die neue Strasse, die durch das Kanalthal (S. 197) nach Italien fiihrt u. ein prachtvoller Kunstbau ist, ihren Anfang, u. bald ausserhalb des Ortes, 'It St., steht die dreibogige steinerne Briicke iiber die verheerende Gailitz, von welcher die breite Strasse, unmerklich ansteigend, zwischen niedern bewaldeten Hiigeln, auf deren einem r. die Ruine Strass¬ fried sichtbar ist, hinauf auf das luftige Plateau von Thorl, 1 St. (S. 199). Um nun hiniiber in das Gailthal zu gelangen, biegt man t/ 4 St. v or Thorl, unter dem Hiigel, der die Ruine Strass¬ fried tragt, nach r. ab (es geht auch von Thorl ein Weg ins Gail¬ thal, der sich bald mit diesem vereinigt u. von den aus dem Kanalthale Feistritz. Das Gailthal. IV. 185 Kommenden benutzt wird) u. gelangt aufdieserrechtgutangelegten Landesstrasse, den Ort Hočhenthurm r. lassend, durch Wiesen u. Felder nach Dreilach u. Achomitz , 3 4 St. (1. auf einem Vorsprunge des Kopinberges die uralte gothische Kirche von Goriacll mit schlankem Spitzthurm). Von hier ist in i j t St. die Hiihe von Feistritz erreicht, u. man geniesst fast plotzlich einen iiber- raschenden Anblick. Die ganze Flache des unteren Gailthales, das Mittelgebirge von Wasserleonburg am Fusse der Villacher- alpe an bis St. Georgen , Kerschdorf u. St. Slephan, mit seiner anmuthigen Abwechselung von Feld u. Wald, die schroffen zer- kliifteten Abhange des Dobratsch, die in bliiulichen Duft ge- fiillte Spitze des Reisskofels, den bis zu seiner Kuppe bematteten Osternigg mit seinen Alpenhutten, das Alles iibersieht man mit einem Blicke. Von da senkt sich plotzlich die Strasse in jahem Fali nach Feistritz. Feistritz, 1703', 720 E. (Gasthaus beim Kandolph gut, Fabrgelegenheiten nach Tarvis 2 El.), mit hochgelegener Pfarr- kirche, mehrmals durch Brand verheert, ist ein grosser Ort, beriihmt durch seinen Kirchtag (Kirchweihfest) am Pfingstmontag, der sich eines ausgebreiteten Rufes erfreut u. viei baurisches u. herrisches Volk zusammenfiihrt, um das alt hergebrachte Volkssehauspiel des „Ivufenstechens“ (S. 182) u. den Tanz unter den Linden mitzumachen. *) Bergtouren von Feistritz: 1) Besteigung des Osternigg, 6414', 4 '/-2 St.; — 2) Debergang nachSaifnitz u. Tarvis, beim Sommer- rvirth voriiber, u. durch den Barlolograben, 3 ,St. (S. 211); — 3) iiber die Vordernberger- u. Feistritzer- in die Uggorvitzer- alpe (Ukwa), 4 St., mit Besteigung des Osternigg (S. 213). Von Feistritz gelangt man auf der Strasse in h - 2 St. nach JVotsch, 289 E., wo die Strasse einmiindet, welche von Villach liber Bleiberg ins Gailthal fiihrt (letztere auch als Rotourweg zu empfehlen, Notsch-Villach, 6 St.), auch ein steiler, mitunter gefahr- licher Felsenpfad in 4 St. auf die Spitze der Villacheralpe fiihrt, u. ein fahrbarer Landtveg durch ein wechselvolles Mittel¬ gebirge iiber St. Georgen , Kerschdorf u. Hadersdorf in ^ 2 St. nach St. Stephan geht (nach JVeissensee, s. S. 137), welch’ letz- terer Fussgiingern empfohlen tverden kann. Der nachste Ort an der Strasse ist Emersdorf, Vi St,, 122 E. (Gasthaus beim Isop gut); hierauf folgt in D/ 4 St., *) Eine niihere lleschreibung sielie in Ant. v. Rauschenfels, ,,Bilder mit Staffage ans dem Karntner Oberlande", die uberhaupt bei dieser Skizze mehrfach benutzt sind u. hiermit bestens empfohlen werden. 180 IV. Das Gailtlial. Hermagor. St. Stephan, Pfarrdorf mit 197 E. (Gasthaus beim Fleischliacker u. Bethmacher gut), von wo ein fahrbarer, aber nicht lohnender Weg iiber die Windische Hohe nach Kreutzen (S. 180), 2*/s St., u. Paternion, weitere 3 St., fiihrt (S. 179). Wir erreichen nun Forolach, 203 E,, u. bald daranf, 1. der Strasse, den kleinen Proseckersee , 2 / 2 St. Dann anfiinglich steil auf Viehweg, spiiter durch herrliche A]penwiesen auf die Mussenhohe (Kukuk), l '/-2 St., dann miissig hinab auf eine nordostlich sehr zerkliiftet in die Gailbergbachschliicht abfallende Šebarte, ( / 4 St., und rvieder jenseits hinauf auf die begraste Kuppe des S c hat zbiiche l (unter der Seharte siidwestlich etwa 80—100 Fuss Wasser). Aussicht sehr lohnend namentlich auf den Polinigg, Kollinkofel, die WolayaWand, Paralba etc. Hochstadel, Hochschober-, Petzeck- und Kreuzeekgruppe, Drau- u. Gailtbal. Abstieg aueh ins Dranthal u. zwar nordwestl. zur Postmeister-Alm (hier auch Unterkunft), 3 / 4 St., und auf dem Viehweg steil hinab nach Oetting, 1V 2 St., Oberdrauburg , */ 4 St., oder iiber die Mukelin Alpe durch den Podlaniger Graben ins Lessachthal nach Podlanig oder Bierbaum , 2']$ St. Uebergange von Kotschaeh : 1) iiber die P1 e c k e n , s. S. 190; — 2) iiber den Gailbergpass, 3124', nach Oberdrauburg, gut fahrbare Strasse; schone Aussicht nach N. u. S. Siehe dariiber auch S. I34. Bellaufig 1 : 2 St. oberhalb Kotschaeh erreicht man das Hammer- werk Wetzmann. Von der Tirolergrenze bis bierher hat sich die Gail tief in den Glimmerschiefer eingeschnitten und rauscht in einer tiefen Schlucht dahin (unterhalb St. Jakob, wo diese ihre grosste Tiefe erreicht, messen ihre Wande iiber 800' relative Hbhe). Der Weg, von Wetzmann bis Luggau ansteigend, zieht sich im Ganzen um 1300' hdher iiber die Ortschaften St. Jakob, Liesivg u. Lorenzen in einer Lange von 6—7 St, auf welcher Strecke man, mit theils grossartigen Ausblicken gegen S., eine Unzahl (man sagt 72) Graben u. Rinnen der Giessbache passiren, d. h. hinab- n. auf der andern Seite wieder hinansteigen muss (der Weg ist daher hier selbst fiir leichteste Wagen kaum noch praktikabel, jedenfalls kommt man aber zu Fusse schneller od. doch mindestens so schnell nach Luggau, als wenn man sich einer Fahrgelegenheit bedient hatte). Vier davon zeichnen sich durch Breite u. Tiefe aus; es sind der Strajachergraben vor St. Jakob, der Podlaniger- graben zvvischen St. Jakob und Kornath, der Madlinger- vor ! Liesing und der Radegundgraben zvvischen Lorenzen und Luggau. Die Ortschaften, \velche sich durch ihre hiibsche Bauart aus- zeichnen, liegen alle auf den Hiihen zwischen diesen Haupt- graben an der Nord- od. Sonnseite des Thales u. um sie herum auch der bewirthschaftete, nicht unfruchtbare Boden. Vom Wetzmann gelangt man ziemlich steil ansteigend und dann den Strajachergraben passirend (Ansicht der Collingruppe) in '/a St- ! Am thor-Jabornegg, Karntnerfuhrer. 15 194 IV. Das Gailthal. St. Lorenzen, Paralba. nach St. Jakob, 3010', "9 E. (wie iiberall im Lessachthale massigen Anforderungen entsprechendes, reinliches Gasthaus), mit Pfarrkirche. Jedem Touristen muss hier bereits die Bauart der Hauser, die Tracht der Lessachthaler u. der Dialekt ihrer Sprache derart auffallen, dass man bereits im tirolerischen Pusterthale zu sein vermeint, von dem man dessenungeachtet noch immer 6 St. ent- fernt ist. Von St. Jakob zieht sich der Weg, nicht besonders ansteigend, durch den langen Podlanigergraben beim Gasthause Bierbaum, 1 */ 4 St. (in der zerstreuten, 3290' hoch gelegenen Ort- schaft Kornath), voruber u. durch den Madlingergraben nach Liesing (2 3 / 4 St. von St. Jakob), einem grosseren Dorfe mit 108 E., sehr gutem Gasthause, interessanter alter Pfarrkirche mit Fltigelschrein. Von Liesing interessanter, aber theihveise beschrverlicher Uebergangin den Lorenzner- (Pirkner-) Graben u. dnrch diesen nach Pirkach bei Oberdrauburg, 8 —10 St. (S. 134). Von Liesing ist St. Lorenzen, grosses Dorf mit 344 E., in 3 /1 St. erreicht. St. Lorenzen, 3483' (gutes Gasthaus mit schoner Kirche aus dem 15. Jahrh., Freskogemalde aus der ersten Halfte des 16. Jahrh. am Chore), herrlich gelegen, ist neben anderem der beste Ausgangspunkt zur Besteigung des Hochweisssteins ( Monte Paralba ), 8512' (Fiilirer im Gasthause zu erfragen). Bergtouren von Lorenzen: 1) auf den Hoehalbelpass u. den Monte Paralba: man steigt in die tiefe Schlucht der Gail hinab u. biegt, jenseits an¬ steigend, in das von S. gerade gegeniiber Lorenzen mundende Frohnlhal ein, welches zum Hoehalbelpass fiihrt. Die das un- bewohnte Thal hinanziehendeStrasse.fiihrt anfanglich durch ziemlich einformige Gegend; auf der r. Thalseite sind es die Wande des Gemskofel u. der Raude, die etwas Variation in das Bild bringen. Hat man jedoch die letzte Stufe erstiegen u. ., Ani Boden“, einige Sennhiitten mit nothdiirftiger Unterkunft, erreicht, 3 St., so findet man sich um so angenehmer iiberrascht durch den Anblick des Felsenamphitheaters, das die kleine Thalebene umsteht (r. das Thorkar, uber das eiu Sleig ins jenseitige Luggauerthal fiihrt, dami Thorkartenspitze, beim ,,Viehloch l ' , beim Weissstein , schdne VViinde, die, durch die griinen Grasstreifen auf den Gesimsen der weisseu SchicbteBkffpfe aus- gezeiclinet, durch diese weissgriine Streifung der Gegend ein eigenthumliches Gepriige verleihen. Ueber den sich andeutenden Hoehalbelpass ragen die steiien, unnalibar Scheinenden Scbroffen der Paralba lieruber, wahrend sich zur L. die fortsetzenden Hange des kleinen T Veissstein an die Raude u. den Oemskofol an- schliessen). Der gute Weg, vvelcher bis hierher fiihrte, setzt in | zahlreichen Serpentinen fort, mitten durch die Wande des Kleinen JVeissstein bis auf die Hiihe des Hochalbelpasses , 7281' (viel F,delweiss), auf dem man eine prachtige Aussicht auf die fernen Tauern u. nahen Dolomitzinnen geniesst. Fusssteige fiihren t Paralba. D as Gailtlial. IV. 197 durch den Oregione nach Visdende , durch Val Sesis nach Sap- pada , durch Val Degano nach F orni Avoltri , die ersten beiden von den Quellen der Piave, der letzte von denen des Degano, eines Zuflusses des Tagliamento, aus. — Einen imposanten Anblick bieten von der Passhohe die Wande des Hochrveissstein (Paralba ), der sich gegen Oregione zur hochsten Zinne aufbaut. Man klettert von hier auf steilen, aber gefahrlosen Wanden hinauf, an einigen mit Eis erfiillten alten Grubenlochern vorbei, iiber Gerollstreifen u.. schliesslich durch einen kaminartigen Einschnitt auf die Hohe (vom Passe bis zur westl. Spitze eine gute Stunde). Die Fernsicht ist eine grossartige u. zugleich malerisch schone, Eigen- schaften, die nur den wenigsten Panoramen zukommen. (Was hier zunachst den meisten Reiz gevvahrt, das sind die vom warmen Dufie desSiidens angehauchten Dolomitkolosse gegen W., die in den mannigfaltigsten FarbentOnen von Weiss, Grau, Braun u. Roth zu ihren theilweise gletscber- belasteten Wanden aufstreben, die Gruppen Antelao , Marmolata, Sorapiss, Cristaiiin. Gegen N. endet dieser unvergleichiiche Zug mit dem bizarren Drei- schusterkofel, der zur Rechten des nahen Sasso Lunzerin emporsteigt. Einund- zvvanzig Zinnen oder Thiirmchen, regelmassig abtallend nach N. u. S., zeichnen diesen merkvviirdigen Berg aus. Ben weiten Raum zwischen den Dolomit- riesen u. unserem Standpunkte nimmt das herrliche Comelico ein. Der Blick dringt hinab in die Wald u. Wiesen durchwebten Geiilde der Valle Visdende mit ihren Ortschaften u. das Thal des Anziei hinauf bis zu den Fussgestellen des Sorapiss. Nach S. iibersieht man die in mehrfachen Reihen verschlungenen Wogen der Friauler Alpeu, in nachster Nahe den Zug uer im W. mit dem Ter za grande endet, zu Fiissen das mit prachtigen Almtriften geschmiickte Sesisthal, u. an dessen Miindung das durch seinen Bergbau bekannte Sappada od. Pladen. Gegen SO. sieht man die Thaifurche des Tagliamento sich bis zur Thalspaite hinwinden, iiber die hinaus der Blick in die weiten Ebenen des osti. venetiens schweift. Von dort gegen N. folgen vvieder lange, herrliche Dolomitziige, die StOcke des belirnten Canin, Triglav, u. im Profil die Kette der Karaicanken. Oestl. u. zwar gegen N. fallen die Auslaufer der machtigen Collingruppe, Wolayerwand, Judenkopf, Mooskofel, Remondekofel gegen das Lessacluhal ab; eine prachtige F^igur giebt auch der nahe Reisskofel. Gerade nach N. blickt man hinab ins Lessachthal nach dem prachtig gelegenen Lorenzen, dariiber sich die auf der Siidseite weniger prasentablen, wiesenreichen Lienzer Dolomite erheben, die in keiner ihrer HOhen den Hochvveissstein erreichen, daher iiber sie hinaus der machtige Tauernzug in seiner ganzen Ausdehnung daliegt.) Der Riickweg bleibt der gleiche; man kann jedoch, wie erwahnt, vom „Boden“ aus iiber das Thorkar in 5—6 St. durch das Luggauerthal nach Luggau (in der Generalstabskarte nicht richtig angegeben) gelangen; — 2) Uebergange nachLienz: durch den Radegundgrdben beim sogen. Tupfbad (Badehaus und Kapelle auf einer Anhohe hinter dem Zusammenflusse des Radegund- und Tupfbaches, um- geben von griinen Alpenweiden und Lerchenwaldern, uberragt von den bizarrsten Kalkfels-Gruppirungen, nahe 4000'j Bauern-Badl, Trink- u. Badekur) voriiber, nicht zu beschweriicher, aber sehr lohnender Uebergang iiber die Scluvarzen nach Lavant u. Lienz (D.), iiber die Zoche in die bekannte Kerschbaumeralpe u. von da nach Lienz , Touren von 8— 10 St., namentlich Botanikern sehr zu empfehlen. Fiihrer jedoch sehvver zu bekommen. 13 * 196 IV. Das Gailthal. Luggau. Von Lorenzen gelangt man, den Badegundgrnben passirend, in einer guten Stunde nach Luggau, 36IS', Ort mit '250 E. (Patemmrth-Gugenberger und beim Bock sehr gut), Serviten- kloster mit schoner Kirche vom Jahre 1536, alte Gemiilde, Schatzkammer mit sehonen alten Messgewandern u. Kirchen- paramenten; Luggau ist ein bedeutender Wahlfahrtsort. Von Luggau fiihren zwei Wege ins Pusterthal hinaus: 1) die Fahrstrasse iiber Untertilliach , 2 St., u. ObertiUiach , 2 St., auf die Wasserscheide {Inn er st), 4890', nach St. Leonhard in Kartilsch , 3 St., u. Sillian, 2 1 /* St., an der Pusterthaibahn (D.); — 2) ein Fussweg direkt iiber den Kofel nach Lienz (D.), der aber nur von schwindelfreien Naturen betreten werden kann, jedoch seiner Kiirze wegen (6 St. nach Lienz) ziemlich begangen ist. Beim Wirthshause „Znr Wacht u , L St. ausser Luggau, betritt man den Boden TirOls; hier verlasst man r. ansteigend den Fahrweg u. gelangt an einigen Gehoften voriiber in eine waldige Schlucht, wo bald alle Kultur aufhort. Der Pfad klimmt zwischen Felsenwanden mehr od. minder steil, den Bach oft iiber- setzend, gegen einen Bergsattel empor, dessen Riicken die Leisacher- alpe bildet. Am Nordende des grasigen Alpenbodens steht ein hdlzernes Kreuz, u. hier bricht der fast ebene Boden in eine schauerliche Felsenkluft ab, durch welche rechter Hand eine in ihrer Art einzige Felsentreppe von mehreren hundert Stufen an der senkrechten Wand hinabfiihrt, die, wie schon envahnt, nur ein schwindelfreier Kopf betreten darf, wie iiberhaupt Behutsamkeit beim Absteigen vvegen der sehr glatten, abgeschliffenen Stufen un- bedingt noth\vendig ist. Unter den Felsen angelangt, wendet sich der Pfad durch einen gerollerfullten Tobel *) ins D r a u t h a 1 hinaus, u. man erreicht iiber einen niederen Vorberg bald das sogen. „ Luggauerbruckele u (Brucke iiber die Drau), das iiberschreitend man die Pusterthaler Hauptstrasse erreicht, auf welcher man, abwarts iiber Leisach , in 1 1 4 St. nach Lienz (s. Eingangslinie D.) gelangt. *) Standort von Anthemis alpina. V. Das Kanalthal*) Yillach-Tarvis-WeisseiifeIs-Rail)l-Pontafel. Eisenbahn von Villach nach Tarvis (Kronprinz-Rudolphsbalin mit tien Stationen: \Varmbad- Villach, Firnitz, Arnoldstein, Thflrl-Maglern, Tarvis, von Tarvis nach Pontafel Staatsbahn mit den Stationen Obertarvis, Saifnitz, Uggowitz, Malborgeth, Lusnitz-Maiborgeth, Pontafel- Von Tarvis Postverbind u lig uber den Predil nach Giirz, von Pontafel Eisenbahn nach Urtine in ltalien. Das Kanalthal, in das man von ltalien iiber Udine, mittelst der neuen Pontebba-Bahn, von Gorz dureh das Isonzolhal und iiber den Predil , von Krain sovvohl als von Karnten auf der Kronprinz-Rudolphsbahn und zwar von Krain iiber Laibach, Krainburg, Radmannsdorf-Lees, von Villach iiber Arnoldstein, oder vom Gaillhale iiber Arnoldstein oder Feislritz und Hochen- thurm, abgesehen von den Alpeniibergangen, gelangen kann, ist eines der schonsten Gebirgsthaler Karntens, reich an Hochgebirgsszene- rien, vvie wir sie auf so kleinem Flachenraume nieht leicht vviederfinden, reich bevorzugt aber dadurch, dass die Zuganglichkeit zu den versteckt liegenden Gebirgsherrlich- keiten viel bequemer ist, als man sich’s von der Bahn aus, bei dem Anblieke der phantastischen Dolomitgebilde, denken vviirde, ein Thal par excellence, gesehaffen fiir jene Touristen, vvelche viel sehen, ohne dabei gar zu grosse Strapazen aus- zustehen, u. dabei auch noch ihren leibliehen Bediirfnissen ent- sprechend Rechnung tragen vvollen — aber auch eine Fiille von Schonheiten demjenigen bietend, vvelcher nach Miihen und Strapazen noch Erhabeneres, Sehoneres sehen will als jener, vvelcher den gebahnten Pfad nur unvvillig verlasst. Das Kanalthal beginnt an der Miindung der Gailitz in die Gail unvveit Arnoldstein, zieht sich bis auf die Wasserscheide bei Saifnitz, 24S4 * 1 , ober Tarvis u. von da vvieder abvvarts nach Pontafel , 1785', als Fellalhal, vvo es in den italienischen Canal *) Vergleiche dazu Gustav Jager, T ouristenffibrer im Kanalthal, mit 1 Karte. 198 V. Kas Kanaltlial. Allgemeines. di Ferro iibergeht und bald zur italienischen Tiefebene abfallt. Es wird nordl. durch den Gebirgskamm des Gail-Fellazuges markirt, siidl. bilden der Pontebbanabach, dann vora Lipnik bis zur Confmspitze die italienischen Grenzgebirge, n. weiterhin der Seekopf, Predil, die Lahu- u. FUnfspilzen die Grenze des Ge- bietes, welches vornamlich in- drei Theile zerfallt, namlieh das Gaililzthal von Tarvis abwarts naeh Arnoldstein, das Fellathal abtvarts von Saifnitz bis Pontafel, das Raiblerthal von der Wasser- scheide auf der Nevea-Alpe gegen Italien bis Untertarvis. Die massenhaftesten Gebirgserhebungen liegen ztvischen dem gdrze- rischen Isonzo- und dem Raiblerlhaie sotvie ztvisclien diesem u. dem Fellathal und gliedern sich wie folgt: Die Iv a n a 11 h a 1 e r od. besser gesagt Raibleralpen werden vom Predil-Passe (3685‘) bis zur Fella durch eine sehr tiefe, von O. nach W. laufende Thalspalte in zwei Gruppen getheilt n. zwar in die des Wischberges als nordliche und die des M on te C a n i n als siidliche Halfte, deren beider vvestlicher Theil jedoch nicht mehr dem Lande Karnten, sondern zu Italien gehort. Die Trennungsspalte tvird durch das Raccolano-Thal u. das hintere Raibler-Seethal gebildet, \velche auf der niederen VVasserscheide, dem iiber die Thalsohle nur wenig erhabenen Nevea-Sattel zu- sammenlaufen. Die Wiscllberggruppe steigt aus dem Feilathale zum Lipnik , 6165', an, bleibt jedoch bis zur Senkung des Dogna- Passes, ca. 3500', unbedeutend, nur der Malborgether-Mitlags- kofel erhebt sich zu 6594'. Vom Dogna-Passe (Uebergang ztvischen Wolfsbachthal und dem italienischen Dogna-Thale) steigt aber das Gebirge geivaltig an u. z tv. zum tvilden Bramkofel ( Mon- tasio ), ca. 8000', streicht zerrissen zur Cregnedul und Bdrnlahn- Spitze, senkt sich zur ca. 6000' hohen Bdrnlahnscharle (Ueber¬ gang vom Wolfsbach - ins Raiblerseethal), nm dann iiber die Kaslreinspitze zum JVischberg, 8400', aufzustreben. Es folgen diesem in grossartiger Wi!dheit. Gernsmutler* Thurm, Weissenbachspitze und Schonkopf bis sich der Kamm, langsam an Hohe abnehmend, zur Raiblerscharte (Uebergang vom Kalt- wasser ins Raiblerthal), 4600', einsenkt, um jenseits nochmals mit dem Schlusssteine, dem Kunigsberge, sich zu 6048' zu erheben. Vom Wischberg ztveigt naeh Norden ein bedeutender Ast ab, in welchem zwischen dem Ivalttvasser- und Wolfsbachthale die Schmalbenkopfe , der steinerne Jager , beide noeh iiber 6000', und der Luscheriberg , 5446', als ausserste gegen das Kanalthal vorgeschobene Hohe sich erheben. Nach Nordvvesten schiebt der Wischberg zwischen Carnizza und Špranja zwei Felsthiirme vor, den grossen und kleinen Nabois (Himmelberg der alten G.-St.-Karte). Vom Bramkogel zvveigt nach S.W. der Zug des Monte Cim o ne , 7525', ab und scheidet die beiden italienischen Thšildr Dogna und Raccolano. Allgemeines. Das Kanalthal. v. 199 Der siidliche Zug, dieCanin-Gruppe, steigt unter Racco- lano gegen Osten im, erhebt sieh oberhalb Saletto zum impo- santen Monte de Sarte and im Monte Canin bis za 846S', dessen Felsenmassivo und Spitzen miichtige Plateaus umlagern, wiihrend ode Karrenfelder und Firne die Hochmnlden eifiillen, um tvelche gegen Siiden vom Canin die Baba grande, vom Prestrelenik die Standera ganz im Siiden hinter der Baba der Monte Guarda stehen. Der Hauptkamm zieht mauerartig fort zum Horn des Prestrelenik (iiber 8000') und zur Confinspitze , von wo sich ein Ast entlang der karntnerisch-gorzischen Grenze iiber die Kanzeln zum Seekopf hinzieht, wiihrend der zvveite im Rombon ober Flitsch endet. In der Canin -Gruppe finden wir keine tvesentlichen Thal- bildungen, wohingegen in jener des VVischberges geradezu gross- artige Thaler, welche zu den s ch o n sten Touren im Kanal - thale gehoren und empfohlen zu werden verdienen, zu den machtigen Felsenhauptern sich hinanziehen. Das Kaltrvasserthal zwischen KSnigsberg und steinernem Jager bis au die Schutt- halden des Wischbergs reiehend, obivohl im Mittel kaum mehr als 2500—3000' hoch und doch voli wilder Schbnheit und ganz unbevvohnt, das Wolfsbacllthal mit seinein Seissera genannten Hintergrunde und Gahelungen ebenfalls in das Herz des Wisch- berg-Stoekes fast eben hineinziehend und reich an herrlichen H o c h g e b i r gs b i 1 d e r n gehoren noch zu Karaten, das wilde Dognathal, zwischen Mittagskofel u. Monte Cimone an dem Bram- kofel sich anschmiegend, hingegen schon nach Italien. Erwahnt muss noch werden, dass die grossartige Mangart- gruppe ztvischen Save- u. Isonzo-Thal nicht mehr zu den Raibler- gebirgen gehiirt, wietvohl die hochst lohnende, leicht ausfiihrbare Besteigung des Mangart von Raibl aus am bequemsten durch- zuftibren ist, weil auch hier gute Fiihrer zu haben sind. Die Bevblkerung des Kanalthales (etwa 7000 Seelen) ist deutsch u. \vendisch, doch nach ihrer Nationalitat auffallend streng gesondert; denn in den Orten Goggau , Tarvis, Raibl , Malborget, Gugg, St. Iiatharein, Lusnilz u. Pontafel leben Deutsche, in Sciifnitz, Uggomitz, VVolfsbach und Leopoldskirchen Wenden, doch sprechen auch diese, wenn es sein muss, deutsch, u. findet man auch die italienische Spracho sehr verbreitet, was dem friiheren regen Transit von und nach Italien zuzuschreiben ist. Die Ivanal- thaler boider Nationen, aber noch mehr die Wenden, sind ein krtif- tiger Menschenschlag, riihrig, intelligent, ausdauernd, unverdrossen und geniigsam. Ausser mit Oekonomie (vorziiglich Alpenvvirth- schaft), Handel u. Fuhrtverk beschaftigen sich viele Bewohner in den Bleibergwerken zu Raibl als Knappen u. Hiilfsarbeiter, viele gehcn als Maurer und vorziiglich als Holzknechte in die Fremde. Das ganze Hauptthal von Villach bis an die Reichsgrenze 200 V. Das Kanaltlial. Eisenbahn. bei Pontafel wird von Eisenbahnen n. ztvar bis Tarvis von der Rudolphsbabn, von Tarvis bis Pontafel von der k. k. Staatsbahn durchzogen, tvelche sich an die italienische Bahnlinie Pontebba- Udine anschliesst. Dem Geologen, Botaniker u. Entomologen bietet das Kanalthal ein reiches Feld der Forschung; der Kbnigsberg bei Raibl ist eine Fundgrube seltener Mineralien; im bituminosen Schiefer der Raiblersckichlen finden sich Versteinerungen von Fischen, Crustaceen u. Farren, im Bombasch- u. Vogelbachgraben bei Pontafel eine grosse Anzahl Petrefacten der alpinen Steinkohlen- formation. Die weltbekannte, keinem Botaniker im Herbarium fehlen diirfende Wulfenia carinliaca aus der Familie der Scrophu- larineen, eine ansgezeichnet monotypische Pflanze, umgiebt die Alpen mn den Gartnerkofel und findet sich auch am Auernig nachst Pontafel, im Kanalthale tvachst die Spiraea decumbens, das Bupleuram Canalense nnd die Acjuilegia thalictri/olia von Saifnitz abtvarts; am Fusse des Kbnigsberges finden vir Peuce- danum Rablense , Cgtissus radiatus, Thlaspi cepaefolium, Alys- sum Wulfenianum , u. am Ufer u. im Gerolle des Raiblersees Papaver Burseri, Saxifraga Burseriana, Arabis pumila, Rhodo- dendren u. Gentianen , vahrend die Schluchten hinter dem See die schopfige Rapunzel, Phgteuma comosum, die blaue Paederota Bonarota, u. die Wiesen des Predil die Pedicularis Barrelieri und Arabis Vocllinensis etc. beherbergen. Es fehlt auf den Hohen veder an Gemsen, noch in den klaren Wassern an Forellen ; das Stein- u. Haselhuhn ist keine Seltenheit — frohliche Winke fiir Feinschmecker! Gleich ausserhalb des Siidbahnliofes Villach iibersetzt auf der Westseite die K r o upri n z - R u d o 1 p It s b a h n mittelst Ueberbriickung das Geleise der Siidbahn, passirt auf einer grossartigen Gitterbriicke den Draustrom u. iibersehreitet kurz vor Warmbad-Yillacli (1. Anblick der Karavanken, vorziig- lich die Pjramide des MitlagsleogeT) die italienische Reichsstrasse, um bald darauf die Haitestelle Warmbad (1564') (S. 91) zu erreichen. Eine kurze Strecke liiuft sie nun durch Moorwiesen siidl. gegen den Gailfluss, welcher bei Mullnern mittelst einer kunstvoll konstruirten Eisenbriicke passirt wird, und wendet sich dann westl. gegen Station Fiirnitz (1593'), mit gross- artigem Blicke nach r. ant' die Felsabstiirze des Dobratsch ( — Villacher Alpe), an dessen bstlichster Abdachung von Fdderaun der Thurm einer Schrotfabrik ( Moritsch in Villach gehorig) hoch vom Felsen heriiberschaut, w;ihrend am Fusse derselben die Ueberreste der Burg Foderaun auf kahlem Felsen sichtbar rverden. Der Blick r. zum Dobratsch u. rveiter tvesti, auf die, Spitze an Spitze gereihten nordl. Gailthaleralpen bleibt von Eisenbahn. Ilus Kanalthal. V. 204 Station Filrnitz fortvviihrend bis Arnoldstein; 1. wechselt jedocli die Berglandschaft durch hervorspringende Bergriicken und schlucbtartige Graben des hier kaum 5000' hohen Karavvanken- riiekers, an deren einem Ende, niimlich am Ausgange des Korpitschgrabens, die alte Kirche St. Leonhard in Siebenbruun liegt. Bald darauf folgt 1. ober der Ortschaft Riegersdorf der sogen. Krainberg (Wurznerberg), iiber welchen die Reichs- strasse steil ldnan zu den Gehiiften ..Am Krainberg “ und dami hinab ins Savethal nach PFnrzen u. Kronau fiihrt, — dann bei der Ortschaft Peggau voriiber Ort u. Schloss Arnoldstein (S. 1BB), deren Namen der Stationsplatz (17S5'j tragt, von \velchem und noch mehr von der nun folgenden praclitvollen hohen Eisenbriicke iiber das gerollige Bett des Schlitzabackes (Gailitz) die Aussicht nach r. iiber das'riesige Schuttmeer des Gailitz-Wildbaches hinaus zum Dobratsch den Kulminations- punkt der Grossartigkeit erreicht. Nnn windet sich die Balin durch Schlucht u. Wald mit ziemlicber Steigung hinan zum Plateau von Thčirl-Maglern (theilvveise Blicke gegen fVisch- berg, S40o', etc., Ausgangspunkt fiir Touren ins Gail- thal (S. 180) mittelst Fahrstrasse iiber Hochenthurm nach Feistritz), von welcher Station ('2035') an eigentlich erst die grbssten Bahnbauten im Felsengraben der Schlitza beginnen, in Felseneinschnitten, Tnnnels, Aufdaminungen u. wahrhaft schwindelerregenden Ueberbriickungen bestehend, deren Ausfuhrung unbedingt erforderlich war, um fiir die Balin sowol, als die oberhalb derselben fuhrende grossartig angelegte Kunststrasse den Raum zu erzwingen, was in diesem felsigen Thale nur mit Schwierigkeiten und Bekiimpfung vieler Hinder- nisse erfolgen konnte. An riesigen Felsenvorspriingen, hoch an der 1. Seite des durchbrausten Sehlitzagrabens, erreicht die Bahn bei Unter-Goggau einen kleinen Tunnel, setzt auf einer eisernen Brucke iiber den IVagenbachgraben, um sogleicli wieder von der Briicke weg in einen zweiten 200 Meter langen Tunnel einzutreten, ivelcher durch den Bergriicken von Ober-Goggau fiihrt. Nach Austritt aus demselben und nach Passirung des Rautergrabens biegt sie zum Stationsplatze von Tarvis (2302‘) (Ausgangspunkt der Linie Lai bach-Tar v is ; (am Bahnhof Hotel von der k. k. Baudirektion fiir Staatseisenbahnbauten hergestellt, mit 20 Zimmern, hochst comfortable u. elegant eingerichtet, mit Pracht- Aussicht auf die grossartige Gebirgsgruppe des Mangart. Zimmer von 80 Kr. aufvvarts, elegant ausgestattetes Badelocal, vorziigliche Kiiche und Keller; Pension bei massigen Preisen. 10 Minuten entfernt grossartige von der Eisenbahn iiberbriickte Felsschlucht auf dem Graf-Carl-Steg sicher zu passiren. Oberhalb des Bahnhofes, ■vvenige Schritte entfernt, Gasthaus Filafer, bescheideneren Anspriichen geniigend und billig, dort auch Fahrgelegenheiten) ein, u. erdlfnet 202 V. Das Kanaltbal. Eisenbahn. nun mit einem Male den Blick auf die wahrhaft ungeahnte grossartigeAlpenlandschaftderGegend von Tarvis. Die herrliehe Mangartgruppe , die funf Spitzen, das Schoneck, die Riesenleiche, der pyramidenfiinnige IConigsberg , die impo- sante Wischberggruppe mit den miichtigen Schneefeldern des obersten Kaltrvasserthals bilden, wie sie vom O. nach W. der Reihe nach in die Biifte emporsteigen, in der That ein gross- artiges Panorama. — Vom Hauptbahnhofe Tarvis zieht die nun hier beginnende Staatsbahn hart unter der sogenannten Italiener Reichsstrasse u. die von dieser nach Giirz abzweigen- den Hauptstrasse iiberbriickend, oberhalb des Ortes Unter- t ar vi s 1. voriiber in westlicher Eichtung aufwarts zur Halte- stelle Obertarvis (2340'), welche in nachster Nahe des Markt- fieckens gleichen Namens liegt. Diesen siidlich umgehend und die Eeichsstrasse am oberen Ende des Ortes iiberschreitend steigt die Bahn in der linken Thallehne massig aufwarts. Kurz ober Tarvis iiffnet sich 1. der Anblick zum 5446' hohen Luschari- berg (Heiligen Berg), dessen waldlose Hohe eine bedeutende Wallfahrtskirche tragt, nach dem frommen Glauben enthaltend ein wunderthatiges Marienbild, zu dem jahrlich Tausende glau- biger Seelen, namentlich aus Gorz, Krain und Untersteiermark hinaufpilgern. Auch der schdn geformte Miitagskofel zeigt bei einem Riickblicke gegen Tarvis seinen felsigen Scheitel aus dem fernen Osten als bescheidene Hohe gegeniiber den noch immer sichtbaren Gigauten der Mangart-Gruppe, welche nun aus dem Gesichtskreise verschwinden. Nach Ueberbriickung des Weissenbaches u. Bartolobaches mittelst Eisenbriicken und rechtseitiger Aussicht gegen den malerischen Ausgang des Bartolograbens, durch velchen ein Euss\veg hiniiber ins Gailthat nach Feistritz fiihrt, zieht die Bahn schnurgerade zur Station Saifnitz, 2533'. Vor Ein- gang in den Stationsplatz erblickt man 1. die permanenten Verwiistnngen des aus dem Luschari-Graben kommenden Giess- baches, beim Verlassen desselben rvird die Eeichsstrasse iiber- quert und die Bahn umgeht mittelst eines an die Berglehne angeschmiegten Bogens den Ort Saifnitz (V. 4), von wo aus gewohnlich die Besteigung des Luschariberges unternommen wird. Eechts jenseits des Thales erhebt sich iiber die waldige Achomitzer-Hiihe der 6416' hohe, wegen seiner bequemen Ersteigung u. grossartigen Eundschau beriihmte Gipfel des Osternigg; wir aber befinden uns nach etwa einer Minute Fahrzeit auf der Wasserscheide zwischen dem schwarzen u. adriatischen Meere und zugleieh dem 2575' hohen hiichsten Punkt der Bahn-Strecke Villach-Pontafel- Udine, da von Saifnitz, gegen Osten, der vereinigte Luschari- Bartolo-Bach zur Gailitz resp. Gail u. Drau abfliesst, wahrend Eisenbalm. Das Kgnalthal. V. 203 in tvestlicher Richtung die Fella, hier noch ein kleines Biich- lein, dem siidlichen Tagliamento als ein gefiirchtetes miichtiges Wildwasser zustromt. Von dieser Wasserscheide zieht die Bahn fort in der linken Thallehne mit ziemlichem Gefiille durch eine fast unbewohnte, von hoben bewaldeten Bergriicken ura- standene Gegend abwiirts gegen den hocliromantischen Ausgang des Wolfsbachthales, wo sich der wasser- reiche aus den Sehneefeldern der Seissera abfliessende Wolfs- bach mit der jngendlichen Fella vereinigt, von welcher Stelle an den vereinigten Gewiissern eigentlich erst der Name „Fella“ zukijmmt. Hiererdffnen sich links die grossartig- sten H o chgebirgs an b li c ke der gesammten Bahn- linie. Im Vordergrunde bis an den Bahndamm breitet sich der theilweise mit Anen, griisstentheils aber mit Schutt be- deckte Ausgang des Wolfsbachgrabens aus, welcher sich im vollsten Bilde nur spiirlich mit Liirchenbaumen bestanden, zwischen dem vvaldigen Gehiinge des Luschariberges und den Felsenkoulissen des Mittagskofels hinanzieht bis an den Fuss der majestiitischen Felsenhiiupter der Wischberggruppe, welche mit ihren himmelanstrebenden W;inden sich in der ff 'ischberg- spitze frei aus dem Thalgrunde zu 8421 1 in die Ltifte aufbauen u. bis in den Hochsommer hinein mit blinkenden Schnee- feldern bedeckt sind. Am Fusse dieser gewaltigen Berge im hintersten Grunde des 'VVolfsbachgrabens liegt die Seissera- Atpe (V. 4), eine der grossartigst gelegenen Alpen Karntens und der Felsenkessel Špranja, umstanden von den Felsenzinnen des Nabois, kVischberg, den Hudepalice- Spitzen u. Montatsch , durchvvegs Boben von 7000- 8000'. Es ist ein vvahrhaft grossartiges Hoch-Gebirgsbi 1 d mit ali seinen schdnen Einzelheiten in Form u. Col o rit, wie wir es erst wieder in den Appezzaner-Dolomiten finden. Hier iiberbriickt die Bahn den Feilafluss, liiuft langere Zeit parallel mit diesem und der Beichsstrasse bis kurz vor dem Dorfe TJgc/omitz , wo sich letztere dem Orte zuvvendet. Nach beiden Šeiten ist das schmale Thal von den felsigen Bergriicken der Nebna (1.) und Filza-Hohe (r.) eingeengt, von vvelcher letzteren zur Friihlingszeit ein Bach mit hohem Falle herabstiirzt, auch die Fortiflcationen der Thalsperre bei Mal- borgeth vverden hier als scheinbarer westlicher Thalabschluss sichtbar. Nun wird Bahnstation Uggovvitz (2424 1 ) erreicht, benannt nach dem Alpenwirthschaft treibenden Dorfe Uggo- mitz (V. 5) das sich r. am wildromantischen schluehtenartigen Ausgange des Vggorvitzer- Alpen-Grabens zu beiden Seiten der Hauptstrasse ausdohnt, Oberhalb des Ortes erblickt man einen selnvindelnden Pfad, der durch die Felsentviinde steil hinan¬ zieht und in ein weitgedehntes Alpengebiet fiihrt, das die 204 V. Das Kanaltlial. Eisenbahn. Uggowitzer mit grossem Fieisse von Mai bis September be- wirthschaften. Kurz nach Station Uggorvitz setzt die Bahn mittelst einer Eisenbrlicke iiber den schaumenden Alpenbaeh und zieht gerade gegen Malborgeth, dessen Betestigungsiverke zu Thale sehauen, wahrend 1. die schiin geformte Feisenpyramide des 6594' hohen Miltagskofels u. iveiter we8tlieh die nicht minder hohen Zweispitzen sich emporbauen. Kurz vor Station Mal¬ borgeth gerade miter der Fortifikation verlasst die Bahn das rechte Ufer der Fella; eine schdne Gitterbriicke fiihrt iiber den dahinrauschenden Alpenfluss in das linke Thalgehange, an welches angeschmiegt der nicht unbedeutende Marktflecken Malborgeth (V. 6) siidiich umgangen wird. Der Stations- platz gleiehen Namens (2270‘) liegt zieinlich rveit ab des Ortes auf einer kleinen Anhiihe in unbewohnter Gegend. Die Verlegung der Bahn hierher mag nicht nur aus strategischen Riicksichten erfolgt sein, um dieselbe mit den Geschiitzen der Felsenburg des Talavai*) ausgiebig bestreichen zu konnen, sondern aucli ivegen der zahlreichen schwer passirbaren Schluchten-Ausgange, \velche in der rechten Thalseite aus den Feisenhangen des Guck- u. Schinoutzberges herabkommen u. hochst gefurclitete Wildbiiche in sich bergen, die bei anhaltendem Regenwetter ungeheure Schuttmassen mit sich fiihren und verheerend zu Thale sturzen. Unterhalb der Fortifikation befindet sich in griiner Thalwand ein b r e i t e r M a r m o r - 0 b e 1 i s k, als schlichtes Denkmal an das ruhmvolle Ende Hauptmann Hensel’s, der im Jahre 1809 diesen Platz gegen die aus dem Udinesischen eingedrungenen franzbsischen Truppen ver- theidigto. Von Station Malborgeth weiter begegnen wir grossartigen Felsensprengungen und Aufdammungen iiber das wiiste Flussbett der Fella. Der rechten Thalseite entsteigen die Felsenhiinge des 3930' hohen Gucks, auch zeigen sich hier an einer Curve (r.) zum ersten Male die Felsenhiiupter Friaul's jenseits der liinderscheidenden Ponlebbana. Man merkt von hier an wohl, dass es dem Siiden zugehe; namentlich wird dies fttr Eeisende im Friihling etwa zu Beginn des Monats Mai sehr auffallig, um we!che Zeit z. B. in Tarvis jenseits der Wasserscheide bei unbedeutend hoherer Lage fahle Wiesen die Bergeshange decken und das Buchengriin noch in der Ivnospe schlummert, wahrend im unteren Kanalthale von Malborget abwiirts Wiesboden und Wald bereits das Friihlingskleid an- gezogen haben. Bald wird der aus den Kltiften des Zrveispitz *) So lieisst der Felsenvorsprung ober Malborgeth , welcher die Festungswerke dieser Thalsperre tragt. Eisenbahn. Das Kanaltlial, V. 205 sich sammelnde Giessbach iiberschritten u. r. der felsige Gipfel des 6306' boben Schinoutz sichtbar, dessen furchtbare Wande aus dem Kathreiner-Graben liochst malerisch emporsteigen. Das Dorfchen St. Kathrain mit seiner stumpfthurmigen Kirche liegt (r.) am Ausgange des Grabens hingescbmiegt. Nun folgt Station Lussnitz (2070') ziemlich weit entfernt vom Dorfe u. Bade gleichen Namena (V. 7), welches letztere unter dem waldigen Bergesbange des t* 156' hohen Lipnik auf saftigem Wiesengrunde z ur Linken liegt. Unterhalb Station Lussnitz iiberschreitet die Bahn den Tbalboden u. mittelst einer gross- artigen von zwei miichtigen Steinpfeilern getragenen Gitter- briicke das vergieste Flussbett der schiiumenden Fella. Von hier bis Pontafel driingen sich die interessanten Kunstbauten der Bahnstrecke auf eine Distanz von kaum 8 Kilometer zu- sammen, so zwar, dass die ersten 4 Kilometer Babnanlage vollig ganz den Felsen und Schutthalden des Scliinnulz ab- gerungen sind. Das umvirthbare rechte Ufer der Fella in seiner wilden Zerrissenbeit liess eben keinen anderen sicheren Raum znm Bahnbau, als seine Felsen und so begegnen wir einer Felsensprengung nach der anderen, verbunden dnrch cyklopische Aufmauerungen der Trače iiber dem Flussbette. Grossartig ist da der Anblick 1. auf das Thal und die jenseits sich erhebenden Alpenhiihen. Der Graniida und das Lipnik, \velche mit ihren siidliehen Gehangen schon italienischem Boden, niimlicb dem Dogna-Thale an- gebiiren, das bei Station Dogna’unterhalb Pontebba in den Canal di ferro ausmiindet. Nun durchsetzt die Bahn einen kleinen Tunnel, ohne dass es eine namhafte Hiihe giibe, ivelche hatte durchbohrt werden miissen. Wiirde man das Terrain oberhalb dieses kleinen Tunnels erklimmen, so wiirde selbst der Laie im Eisenbalmbau belehrt werden, dass es sich bei der Anlage dieses Objectes lediglich darum liandelte, einem gefahrlichen Giessbache in sehr praktischer und sinnreicher Weise auszuweichen. Aus den siidliehen un\vegsamen Gekliiften des Schinoutzberges fiillt ein in ewiger Zerstorung begriffener Graben zu Thale, im Sommer ganz trocken, im Friihling' und Herbst oder bei anhaltenden Getvittern aber von einem brausen- den Bergstrom durchtosst, der sich am Ausgange des Grabens iiber einen machtigen selbst anfgefiihrten Schuttkegel zur Fella ergiesst. Das Bett dieses Wildwassers konnte ohne ungeheure Kosten und fragliche Dauerhaftigkeit nicht iiberbriickt werden, daher man die Ufer desselben einquaderte, den Schuttkegel selbst aber durchstollt.e, so dass bei Hochwiissern dieselben sich iiber den Tunnel hinab ergiessen kiinnen. Nach Passirung dieses Schuttkegels erblickt man 1. das Dorf Leopoldskirchen. Die Bahn verliisst den felsigen Fuss der Schinoutzhohe u. lauft 206 V. 1. Tarvis. Eisenbahn. Tarvis. nun eine Weile zwischen der Reichsstrasse u. der Fella schnur- gerade dahin, um sich dem osterreichischen Grenzorte Pontafel zn nithern, der mit seiner eigenthiimlich melancholischen Hochgebirgsumtvandung u. der jenseits der wilden Pontebbana liegenden spitzthurmigen Nachbarortschaft, dem italienisehen Marktflecken Pontebba , hier schon sichtbar wird. Noch einmal wird die Strasse iibersehritten, eine Eisenbriicke fiihrt iiber den gefiirchteten Vogelbach, dessen Wasserwueht durch eine im Vogelbachgraben erbaute kolossale Thalsperre gebrochen tvird u. man fahrt ein in den grossartig angelegten Grenz- bahnhof Pontafel (1786‘) mitseinen inQuadernaufgemauerten Prachtbauten. (Im Hauptgebande vortreffliche Restauration, Ver- \vechslung aller Geldsorten am Buffet hier wie im italienisehen Bahn- liofe zu Pontebba*), Herren- und Damentoilette (fiir die Beniitzung pro Person 20 Kreuzer Oe. W.). Der Portier u. Restaurateur sprechen dcutsch, franzosisch, englisch u. italienisch. Hier findet die Zoll- revision fiir Ankommende aus Italien statt, wahrend von hier nach Italien vveiter reisende Personen im italienisehen Grenzbahnhofe Pontebba sich dieser Revision nnterziehen lassen miissen**). Die Ortschaft Pontafel (V. 8.) ist nur wenige Minuten vom Bahnhofe entfernt.) Y. 1.' T.arvis. Der Marktflecken Tarvis, Hauptort des Kanalthales, vom Hauptstationsplatze '/s St., von der Haltstelle Obertarvis 5 M. entfernt in prachtvoller Hochgebirgsumgebung (Haupt- erhebung Mangart, 8462') besteht aus 2 gesonderten Hiiuser- gruppen Ob er- u. Unter tarvis mit 1099 E. Unter-Tarvis, dem Hauptstationsplatze niiher n. an der Reichsstrasse nach Gorz gelegen (Gasthaus Teppan gut), Sitz eines Bezirksgerichtes, der Blei- und Galmei-Gewerkschaft Baibl II u. III der Struggl- scheh Erben ist ein uralter Ort (tres viis) mit burgahnlichen Hausern mit Erkern, \Vappenschildern, gothischen Fenstern u. Thiiren; Kirchlein Maria Loretto mit einigen guten Oelgemiilden u. 7 werthvollen Bildern auf Goldgrund von unbekannten Meistern. Ober-Tarvis, 2360', 4 / 4 St. westl. an der Strasse *) Dirs zur Beqnemliehkeit (les reisenden Publikums, nachdera an der Sta- tionskasse hier wie in Pontebba zu den Weiterfahrten neue Billets geiost vverden inussen, an der Kasse zu Pontebba aber keine Osterreicbiscben Banknoten u. hier keine italienisehen Lire-Scheine angenommen vverden. **) Tabak u. Cigarren werden nur in kleinen Quantitaten fiir den momentanen Selbstgebranch passirt. Wuissenfels. 'JarTis—lVcisscnfels. V. 2. 207 nach Pontafel, prachtvoll gelegen (Gasthauser: Gelbfuss sehr gut, Morocutti, Kappilsch u. Filafer gut), ist grosser als Unter- Tarvis u. modern gebaut, besitzt Finanz-Wache, Postamt, Telegraph; Pfarrkirche St. Peter n. Paul, gothisch aus dem Jahre 1419, aber leider die alte Bauart derselben durch neuere Vergrosserung verunstaltet. Oeffentliches Leben daselbst ge- sellig u. gemiithlich, grosser Fremdenverkehr. Ausfliige von Tarvis: 1) zum Graf Karlsteg, in der Schlitzaklamm, gerade unterhalb der Ueberbruckung derselben durch die vom Haupt- stationsplatze osti. nach Laibach weiterziehende Eisenbahn. Hochst lohnende kleine Tour von kanm 1 1 / 2 St. incl. Besichtigung u. Riickvveg. Man geht entvveder gleich ausserhalb des Bahn- hofes etwa 150 Schritt an der Strasse nach Tarvis 1. auf Fussvveg hinab zur Schlucht, oder von Ober-Tarvis nach der prachtvoll an- gelegten Hauptstrasse zuriick zum Hanptbahnhof u. auf dem gleichen Fusssteige hinab. Prachtvolle Felsengruppi- rungen, kiihne Ueberbruckung der Schlucht mittelst einer 30 Klafter langen Eisenbriicke; der zumeist in den Wanden der Schlucht eingesprengte, auf Banken, durch Tunnels laufende Steg wurde zum Andenken an Graf Karl von Arco-Zinneberg im Mai 1874 fertig gestellt u. ist ein wahres Schaustiick. Alpen- rosen, Alpenveilchen, die seltene schopfige Rapunzel u. blaue Paederota. 2) Besteigung des Osternigg, 6414', 5 St., Fiihrer 2 Fl. 50 Kr., durch den Bartolograben bis zum Wege, vvelcher auf der nordtvestl. Ecke der Bartolorviesen zu den Achomitzer Alpenhutten fiihrt, 3 St., von dort nordl. zum Sattel, der die Achomitzeralpe mit der Feistritzalpe u. dem Osternigg verbindet, 1 St., dann zur hochsten Kuppe, 1 St., schone Aussicht, domi- nirender Hohenpunkt. Abstieg auch nach Feistritz im Gail- thale u. in die Uggorvitzeralpe durch die Ukwa nach Saifnitz. Tarvis als Knotenpunkt fiir ali e Ausfliige im obereu Kanaltliale zu empfehlen. Wir behandeln dieselben in drei Gruppen: 1) nach Weissenfels, V. 2 : 2) ins Raiblerthal, V. 3; 3) ins TVolfsbachthal, V. 4. Y. 2. Von Tarvis nach Weissenfels. (Zugleieh lnHuenzlinie auf die Eintrittslinie von Laibach, B.) Die Tour von Tarvis nach Weissenfels in Kram bietet, einschliesslich des Besuches der Manhartseen, einen der 208 V. 2. Tarvis—IVeissenfels. Mangartseeu. genussreichsten Ausfliige. Man kann dahin ent\veder von Unter-Tarvis auf der Fahrstrasse, die iiber bewieste u. waldige Hiigel u. zuietzt die Weissenbaeherbriicke dahinzieht, in l*/s St. gelangen, oder die von Tarvis nach Laibach fuhrende Kronprinz-Rudolphsbahn bis zur Station Ratschach- tVeissenfels benntzen, von wo bis zum Marktflecken Weissenfels un- gefahrSt. wieder zuriick zu wandern ist. Weissenfels, unweit der Wasserscheide zwischen Drau u. Save, 27 20' (Gast- haus des Postmeister M. Dragan u. das Touristenhaus des Blinzer, gute Kiiche u. Getranke), ist ein recht hiibsch in einer thal- iihnlichen Schlucht gelegener Ort, mit einer freundlichen, auf einer Anhiihe gelegenen Kirclie. Mehrere Gewerksehaften; pittoreske Umgebung (Ansicht des Mannhart n. der nebenan- stehenden Fiinfspitzen). Ausfliige von W' eissenfels : 1) auf den Schlossberg, mit Ruinen der ehemaligen Burg VVeissenfels, ungefahr 1000' iiber dem Marktflecken; sehr lohnend. Die Burg wurde 1431 von dem Grafen von Cillv erbaut, 1515 er- hielt sie Sigmund, Freiherr von Dietriehstein, 1612 kam sie in den Besitz der Kbevenhiiller, etc. Priichtige Thalansicht, vorziiglich aber Gebirgsrundschau auf die Mangart {Mann¬ hart) gruppe, die Fiinfspitzen u. das Kaltrvassergebirge bei Baibl im S., den Luschariberg , Hohenzug zwischen Kanal- u. Gailthal gegen W., die Villacheralpe gegen N., Mittagskofel, Fragmente der Karatvanken u. das obere Sarnthal mit den Ort- schaften Ratschach, kV ur zen, u. Kronau gegen O. Zu empfehlen der nordl. Abstieg, den Weiler Hinterschloss r.-lassend, zur Hauptstrasse; — 2) zu den Mangart-(Mannhart) seen, auch Weissen- felserseen genannt: man biegt nachst der Moritscli schen Ge- vverkschaft stidl. von der Poststrasse ab, u. gelangt, allmahlich ansteigend, „In die Lahtl“. Durch Wiesen u. Waldehen u. schliesslieh einen dunklen Ficbtentvald, in welchem man tvieder steigt, ist in 3 / 4 St. der erste See erreicht, ein dunkelgriiner Wasserspiegel mit Fels- u. Waldbildern in seinen Fluten, u. nur durch einen Felsenriflf vom kleineren zweiten See getrennt, der um wenige Klafter hoher liegt u. als Bergsee kaum iiber- troffen tverden diirfte. Schon vom See an ziehen Alpen- triften mit einzelnen Fiehten u. Larchen bis an den Fuss des Mannhart, der sich hier absolut ohne Vorberge in beinabe senk- rechten Wiinden zu einer Hohe von 8462' erhebt u. riesige Ge- rollmassen zum Thale sendet, wiihrend die vom Hauptstocke sich vorschiebenden, imposant geformten Feismassen um den Seespiegel ein kolossales Amphitheater bilden, das jedem Besucher un- vergesslich bleiben muss. Den Biickvveg kann manam Strasse. Tar v is—Raiblerth&l. V. 3. 200 osti. Ufer der beiden Seen auf einem elenden Wege theils iiber Geroll n. Weiden dem Seebach entlang nehmen, der in zahlreichen Kaskaden zu Thale hiipft. Von der VVegscheide geht es r. hinab nach Ratschach, 1., nach kurzer Zeit den Bach iiberschreitend, auf der Poststrasse nach Weissenfels zuriick. Man kann von Tarvis aus ubrigens den Bcsuch der Seen aucb so einrichien, dass man per Balin bis Ratschach fahrt und von da direkt zu den Seen vvandert, bis zum ersten See '/2 St. von Ratschach. Der kV e g ist sogar bequemer, e b en er, kurzer als v on kV eissenfels aus. Bergtouren von Weissenfels: Besteigung des Mangart von Weissenfels oder Ratschach aus (gutes Gasthaus des Kirch- mayer, der sich aueh als Fiihrer benutzen lasst), jedoch nnr fiir geiibte Bergsteiger moglich. Von Ratschach oder VVeissenfels zum oberen Weissenfelsersee , 1 St., zum Fusse des Mannhart , 3 ; t St., bis auf die Hohe des Travniksattels , wo Unterkunftshaus (be- schvverliches Steigen), 3 St., dann iiber Wande u. Schneefelder zum Gipfel, 2 */j—3 St. Uebergange von Weissenfels: iiber die Thbrleralpe nach Raibl, ca. 6 St.: durch den Weissenbach in die Kerniza u. auf die Scharte, 4 St., dann hinab in die Thorleralpe 1 St., und von hier durch den Kurzenbachgraben nach Raibl auf gut ausgetretenem Wege ebenfalls 1 St.; auf der Scharte schone Ge- birgsansicht, s. auch V. 2. Von Weissenfels nach Laibach, s. Eintrittslinie B. V. 3. Ton Tarvis ins RaiMerthal. rZugleich Uebergange nach Krain, Raccolana [Kaljen], kVolfsbach im unteren Kanalthal, S. 212, kVeissenfeI s, S. 20!, u. Influenzlinie auf die Eintrittslinie von GOrz iiber den Predil, C.) [Von Tarvis (Bahnhof) oder Ort nach Raibl Einspanner 1 KI. 50 Kr., Zvveispanner o FI. kom Touristenhotel in Raibl: Omnibus pr. Person 50 Kr., Equipage pr. Person 1 Fl. bei jedem an- kommenden Zuge am Hauptbahnhofe — sehr lohncnde Kusspartie von 2 St.) Von Unter-Tarvis auf der Gorzer-Reichsstrasse durch das schluchtige Thal der rauschenden Schliiza bald am r., bald 1. Ufer hinan. Nach Flitschl, '/s St., erblickt man die schone Pyramide des Ivonigsberges, 6048 1 , welchen Konig Albuin be- stiegen haben soli, u. gelangt nach einer vveiteren '/2 St. nach Kaltrvasser, einem ararischen Bleipochvverke am Znsammenflusse des Kallrvasser- u. Schlitzabaches. Von hier steigt die Strasse, nach I. getvendet, ziemlich steil, doch fiir schvveres Fuhrtverk praktikabel, den Bach iibersetzend, zum oberen Thal an, Amthor-Jahornegg, Karntnerfuhrer. it 210 V. 3. Tarvis—Eaiblertlial. Raibl. beriihrt das im tiefen Graben (r.) liegende Struggfsche Bleipoeh- werk u. (1.) die Manth, u. zieht uber den RaiMergries , ein grosses, dureh die zahlreiehen Giessbiiche gebildetes Geriill- feld*), im Angesichte des Seekopfs u. der Filnfspitzen znm (Bergorte Eaibl, von Kaltwasser tSt. Raibl, 2580' (Gasthauser: Schnablegger’s Gasthof u. Pension zum „Touristenhaus“ (ehemais Fercher u. Bauer), 2d Passagierzimmer u. 8 Familien- vvohntingen, Zimmer von 70 Kr. aufwarts, table d’hote, VVannen- u. Douche- Bader, Billard- u. Lesesalon, vorztigliche Kuche n. Keller, alles comfortabel, liegt in der Mitte des Ortes; Scheidmberger's .Zum ersten Deutsche«" gut u. billig, Wirth passionirter Bergsteiger, ant oberen Ende des Ortes, Post- u. Tele- graphenamt, kk. Bergamt, Werksarzt mit Apotheke, Pfarrkirche un- ansehnlich Empfehlensvverthe Ftihrer ftir Hochtouren: Filafer u. bolni g , zu kleineren Touren giebt es stets Ftihrer minderer Kategorie, da fast jeder Berg- knappe Bescheid weiss. Fiihrertarif: Auf den Mangart (12 St.) 3 FI.; mit Uebernachten in der Schutzhutte (IV 2 T.) 4FI.; mit Abstieg nach \Veissenfels (1'feT.) 5 FI.; aut' den Wischberg (12 St.) 3 FI.; mit Uebernachten im Schutzhause (1>/ 2 T.) 4 FJ.; mit Abstieg nach VVolfsbach (l’/ 2 T.) 5F1 ; auf den Canin (20 St.) 6 FI.; mit Abstieg nach Flitsch oder in die Resia nach Coritis (2 T.) 7 FI.; auf den Prestrelenik (18 St.) S FI., mit Abstieg nach Flitsch 6 FI.; auf den Bramkofel (Montasch) (2 T.) 6 FI. (die Aufnahme eines zvveiten tvalschen Fiihrers auf der Montasch- Alpe nothwendig); auf den Monte Cimone (I. 1/2 T.) 5FI.; auf den Jalouz (l'| 2 bis 2 T.) ti FI., mit Abstieg in die Trenta 7 Fi. (sehr gefahrliche Tour) auf den Luschariberg (1 T.) 2 FI.; mit Abstieg nach VVolfsbach oder Saifnitz (1 T.) 2 Fi. 50 Kr.; Uebergang durchs Rflmerthal nach Weissenfels oder Tarvis (1 T.) 3 FI., uber die Raiblerscharte nach Kaltwasser (>1 2 T.) 1 FI. 50 Kr.; auf die Tievea-Alpe C/ 2 T.) 1 FI. 50 Kr.; auf die Fischbaclialpe (Va T.) 1 FI. 50 Kr.; auf die Bramkofelalm (8 St.) 2 FI. 50 Kr.; iiber die Barnlahnscharte nach Wolfsbach (1 T.) 3 FI. 50 Kr.; kleinere Touren bis V 2 Tag im Thaie 1 FI., in die Hobe 1 FI. 50 Kr.; bis zu 1 Tag im Thaie 2 FI., in die HOhe 2 FI. 50 Kr. Ftir Benutzung der Schutzhiilten am Mangart u. AVischberg; ftir Alpenvereinsmitglieder bei Tag 10 Kr., bei Nacht 30 Kr.; ftir Nichtmitglieder bei Tag 20 Kr., bei Nacht 60 Kr., an die MVirthe der Autbruch- oder Endstation zu entrichten. Raibl hat, im gleicbnamigen Thaie zvvischen den Funf- spitzen, Lahnspitzen u. dem wiesenreichen Predil im O , Konigs- berg im W., u. Seekopf im S. gelegen, eine sehr rauhe, den Eordvrinden preisgegebene Lage; Schneesehmelze zweite Halfte Mai, warm nur die Tageszeit im Hoehsommer ; kein Getreide- n. Obstbau, nnr Kiichengarten ; Alpenflora, wie z. B. Berg- fohren (Krnmmholz), Alpenrosen, Alpennelken, bis zum Dorfe herab**). Vorziiglich merkwurdig ist es dureh den Bergbau auf Blei u. die gleichzeitig hier befindliehen Schmelzofen der Strug gl’schen Erben u. das iirarische Aufbereitungsvverk, zu ■vvelchem das Wasser dureh gusseiserne Rohren vom Raibler- see, '/ a St. entfernt, geleitet wird (Erzeugung jahrlich : 9— 10,000 *) Hier im Juni das schčne Wulfensche Steinkraut (AIyssum Wulfenianum). **) In den Zinkblendehalden das seltene lauchblatterige Taschelkraut (Thlaspi cepaefolium), von AVulfen hier entdeekt; auf den Abhangen des Konigsberges der Raibler Haarsirang (Peucedanum rablense), in den Abhangen der Grafenlahn u. tles Konigsberges der kreisformig gebiatterte Bohnenstrauch (Cytissus radiatus), dessen ndrdlichster Sfandort hier ist. Wischbachalpe. Tarvis—Raiblerthal. V. 5. 211 Ccntner Blei, 12,000 Centner Zinkblende, 11,000 Ctr. Galmei)*). Auch Erzeugung von hydraulischem Kalk aus bituminosem Raiblerschiefer. — Pfarrkirche unansehnlich. Wenige Minuten am osti. Ende des Ortes der schone, 100' hoeh herabstiirzende Fallbach, welcher jedoch nur in vvasserreicher Jalireszeit von Bedeutung ist. Kleinere Ausfliige u. Bergpartien von Raibl: 1) zum Raiblersee (im Hochsommer vorziigliches Freibad, Kahnfahrten fiir Selbstruderer, auf der Insel kleine Restauration), 'ji St. auf der sogen. Winterstrasse, die zu dem Zwecke an wettergeschiitzter Stelle gebaut wurde, um den an den Lahnen der Prediler Sommerstrasse niedergehenden Schneelawinen auszu- weichen. Kurz vor dem See biegt dieselbe nach O., zum See lenkt aber r. ein HoIzweg, auf dem man bald des blaugriinen Wasserspiegels ansichtig wird. Grossartige Umrahmung von 6—7000' hohen Felsengebirgen, aus vvelcher ganz hesonders der zum Theil bevvaldete Seekopf auffallt u. tauschende Aehn- lichkeit mit dem Traunstein bei Gmunden besitzt. Verfolgen wir diese Umrahmung nach den Weltgegenden, „so erblicken wir osti. der Predilstrasse die vielzackigen Lahnspitzen mit zwei mach- tigen Gerollhalden, den Predil mit der Strasse, den Predilgraben, Zottenkopf u. Griingraben, siidl. den Seekopf, \ danil im Hinter- grunde die Deutsche u. T Valsche Kanzel, der Prestrelenik, der Rombon und die Bela Pec (schone Wand), Reprasentanten der Caningruppe, r. davon das Seebachthal u. den Gamsrvurzgraben , westl. die Hohe Kanzel, Hohe (Vand, mit dem dariiber lugendefi Schlichtl, den Albelkopf' u. die Fercherrvand , hinter welchen sich das mšichtige Kaltmassergebirge nach N. streckt. Dort sehauen auch aus der Entfernung die Zahne der Raibler - Fiinf- spitzen hernieder u. vereinigen sich durch den Schoberkopf mit den Lahnspitzen “ (Jager), im Ganzen ein herrliches Bild, ein Glanzpunkt in Raibls nachster Umgebung**); — 2) auf die Hohe des Predil, 1 St. (S. 215); — 3) auf die Wiscbbachalpe, 3885', 3 St., sehr zu em- p fe h 1 e n : zum See, dann durch das obere Seebachthal (s. o.) an die Miindung des Wischbachgrabens , bei einigen Miihlstein- brecherhiitten voriiber, zur VVischbachalpe, 3 St., die am Fusse des ♦) Vorkomraen von Eisenkies, Gelb- und \Veissbleierz, Braun- u. Schwarz- spatli, Porphyr etc., letzterer vorzuglicli im Kaltwasserthale, vvovon die Blčcke im Bachbette der Schlitza Zeugniss geben. **) Auf den FelswSnden um den See u. im GerOlIe riickwarts desselben voll- stSndige Alpenflora, von den Hohen herab^eschwemmt u. besonders reieh im Juni: 1'apaver Burseri, Saxifraga Burseriana, Lmaria alpina, Soldanella minima, spiiter im Oamsmurzgraben Phyteuma comosum. Seltene Alpenconchylien, wie Clausilia Rablensis, eristata, Stenzii, Helix Presslii, Ziegeri etc., dann Lepidopteren. 14 * 212 V. 3. Tarvis—Kaiblertlial. Konigsberg. zerschluchteten, in riesigen Wanden abfallenden W i s c hb er g e s, raitten in einem Circus der barockesten Bergformen liegt, wie er selten wieder gefunden werden diirfte (im W. die Barn- lahnspitze , del' Montasch, die Mosesscharte u Kastreinspitze, im N. der tVischberg mit der oberen u. unteren Kerniza, der Thurm, die Gamsmutterspitze, Karspitze u. das bewa!dete Fischkiipfl, im 0. die Kette der Flitscherberge mit dem darunter liegenden Seekopf, Schneeberg, Velki Vrh. und den beiden Kanzeln, im S. der Vagatin a. Krn, r. herzu der Rombon , die Cemjala, der Prestrelenik u zerkliiftete Canin, letztere schneebedeckt). In der Wischbachhiitte Alpenkost a. leid- liches Heulager; — 4) auf die Neveaalpe, 3 St.: von Raibl zum See u. von da in sudwestl. Richtung durch das Obere Seethal zur IVeissen- bachschiitt, t/ 4 St., wo man den JVischberg , viele Hohen der Caningruppe , vor allem aber den Mangart mit seiner nach S. abfallenden, wol an 5000' hohen Riesenwand in seiner ganzen Grosse erblickt. Dann dnrch Wald zur Krumbachschiitl, */s St. Dort theilen sich bald die \Vege, indem r. von der Miihlstein- brecherhiitte einer derselben zur TVischbachalpe , der 1. durch Wald u. Weiden die italienische Grenze, 3297", iiherschreitend, zur Alpe Ne ve a, 2*/ 2 St., fiihrt, ivo sich ziemlich gute Alpen- hiitten befinden, u. man Milch, Butter u. Kaše bekommen kann, iiberhaupt von dem Alpenpachter freundlich aufgenommen wird. Aussicht: Canin, Montasch, Wischberg. — Von hier auch Besteigung des Canin, Prestelenik u. Bramkofel. Fiihrer: Giuseppe. Louf; — 5) auf die Bramkofel {Montasch) - Almen, ca. 5000', 4*/j St., zur Alpe Nevea (3), dann r. auf Fusstveg hinauf zu einem weitlaufigen steilen Alpenplan, auf dem sich drei Hiitten- gruppen (italienische Sennereien) befinden. Grossartige Um- s c h a u gegen den langgestreckten befirnten Zug des Canin , die Wande des Bramkofel Einblick in das Roccolano-Thal u. durch seine Spalten hinaus gegen die Friauler Berge. 6) in den Kaltwassergraben, sehr lohnende Halbtagstour : auf der Strasse gegen Tarvis zuriick bis Kalttvasser (S. 209), u. den engen, \vilden, nur von Eohlerhiitten besetzten Kallmasser- graben aufwarts, bis dahin, wo sich derselbe zu einem kleinen, von 8000' hohen Bergen amphitheatralisch umstandenen Thal- kessel erweitert (Kaltwasser-, \V eissenbachspitze , Thurm, 'Vischberg, Naboisetc) DenRiickweg kann man ohne grosse Beschvverde tiber die Raiblerscharte u. das „Karolyberghaus u nach Raibl nehmen, 2 St.; — 7) auf den Konigsberg, 6048', der sich nahezu isolirt iiber Raibl erhebt, 3 St.: am „I{arolyberghaus“ voriiber zum „Sebastianberghaus u , von dort steil hinan zum „Galizienterrain l ‘ u.,, Bosem Gras“, dann zum hochst gelegenen Stollen am ,, Klemen Konigsberg l */ 2 St., durch die „Andraiklamm“ auf den mitt- \Yischberg. Taniš—ItaiMertlial. V. 3. 213 leren u. hochsten der drei Berggipfel des „Grossen Ktjnigsbergs u , 1*1% St. Aussicht: besonders auf die Wischberggruppe; — 8) anf den Luschariberg: a) auf der Strasse zuriick gegen Tarvis bis Kaltvvasser (S. 209) u. gleich, wenn man die Brucke iiber den Bach passirt hat, beim Kreuz 1. steil aufwarts (Fnssweg) zur Buchenmiese, Krossbrunn, Luscliarialpenhutte, 2*1% St., u. von da in l j% St. zur Kirche; schattiger, unterhaltender Weg; — b) zur Raiblerscharte (Aussicht, Versteinerungen), von da in den Kaltmassergraben (s. o.), und diesen ubersehreitend auf die Kallmasseralpe, von hier auf den Prasclmiksattel, 4753', u. auf der Siidseitc des Praschnik zur Scharte unter den „Steinernen Mandle 11 , dann nordl. durch die Kerniza auf den Luschari, 5—6 St. (bis zvim Praschniksattel Fiihrer nothvendig, dann ent- behrlich).*) Aussicht S. 219. Grossere Bergtouren von Eaibl. Fiihrer absolut nothwendig. 1) auf den Wiscbberg, 6 St., sehr empfehlenswerthe, seit der Eroffnung des neuen Wegs ganz ungefahrliche, selbst fiir Schwindlige zugiingliche, aber bescinverliche Hochtour: u. zivar voriiber am See durchs hinlere Seethal zum Krummbach, dann r. iiber Wiesen hinan auf Steig durch die gerollige Runse des Fischbachs (Wischbaehs) hinan zur JViscllbachalm (S. 211), 2*1% —3 St., u. zur Bdrnlahnscharte, 1 St., dann osti. in 1 a Min. unter dem Traaf (Traufvvand), \vegen der zur Zeit der Schnee- schmelze herabtriefenden Wiisser sogenannt) zum Vnterkunftshause der Section Villach des deutseh. u. osterr. Alpenvereins, 5714' (Schliissel in Raibl). Nun wendet sich der Pfad um die Traufrvand gegen N., ins Kar hinauf unterhalb der 7621' hohen Moses- Scharte (erkenntlich durch einen in ihrer Mitte aufsteigenden Dolomit-Obelisk) — voriiber in osti. Richtung zum Tunnel, einem Loch in der Wand der Gamsmutler, welches durchkrochen wird und dann gerade auf iiber Fels zur nordl. liegenden Doppelspitze, 2 St. Aussicht wol die schonste und grossartigste in diesem Theil der A1 p e n (nordl. Eoralpe, daruber T Vechsel a. die Miirz- thaleralpen , Zirbitzkogel , Gorlitzen , ViUacheralpe , Theile der Stadt Villach, Worthersee, Rottermannertauern bis zum Dachstdn, Hohetuuern vom Hafner bis zum Glockner, Schober u. Venediger, Rieserfernergruppe , niilier heran die Berge des oberen Drau- u. Gailthals u. ganz nalie die AVallfahrtskirche Maria lu¬ schari-, westi. Theile des Drautlials bis gegen Lienz, ein Theil der Kreuzkofel- gruppe, Antelao, Marmelada, niilier Paralba, Kollinkofel, Polinigg, Ampezzaner Berge , Resia, Casariovaz u. Terza grande, ein Stuck des Tagiianientotlials u. der wiide Montasch ; sudlicta die venetianischen Berge, \vestlich iiber Udine liinaus u. ganz nahe die Caningruppe, welche die Aussicht auf die Adria ver- deckt; dsU. der Krn, Matajur, Saukopf, dahinter der Flitscher-Grintoutz u. die Piramide des Triglav , 1. davon der Jalouz, Mangart (Mannhart), Mittagskofel, im Hintergrunde die Kotschna u. Koschutta)-, — j Bescinverliche, nur boi ganz frockenem Wetter cmpfchlcnswcrthe Tour. 214 V. 3. Tarvis—Ralbletthal. Canin. 2) atif den Mangart ( Mannhart), 8462', lohnende Tour von \' l L Tagen, wol besehtverlich, aber mit kundigen Fiihrern unge- fahrlich: auf derSommerstrasse zur Hohe des Predilpasses (S. 208), von da 1. an den Wanden der Rothen Wand zur Hohle, 4 St., die Raum fur 400 stehende Personen hat u. friiher meist ala Nacht- quartier benutzt wurde ; nun nordl. tvenig ansteigend zuniichst dem Travnikscittel zu, einem mit Gras bewacbsenen Riicken zwischen dem Grossen u. Kleinen Mannhart. Hier kommt der Steig von Ratschach-Weissenfels herauf (S. 202) u. befindet sich auch das Unterkunftshaus (MannharthuUe). Nun auf Gerolle u. Stein- platten bescbwerlich (nicht gefahrlich, da die iibelsten Stellen durch Felsensprengungen ertveitert wurden) in siid-ostl. Richtung weiter, bald iiber ztvei nicht unbedeutende Schneefelder bis zur Schneide u. Landesgrenze, u. auf dieser zum Gipfel, 3>/jSt. Interessante Rundschau, ahnlich der vom Wischberg (s. o.) (im NW. die Rieserferner , (len Venediger, GrossglocJcner u. die Kette der Tauern bis zur Hafnerspitze, im N. Lungauer. Hoclujolling, Wildstelle, Rottenmannertauern u. Zirbitzalpe ; im NO. die Sau- u. Koralpe, dariiber die Berge bis zum TVechsel ; im 0. die Sulzbacher Alpen, Karaimnken, n liber die Julischen Alpen mit dem Triglav; im S. die Gorzerberge, dariiber der Golf von Uonfalcone, die Oebirge bei Udine, naltei' die Caningruppe ; im W. Marmolada, Antelao, Collinkofel, Kellemand u. andere dem Tagliamentogebiete angehftrige Spitzen, endlich in niichster Ndiie Montasch, Hude palice, Kernadul, Barnlahn u. die ganze Wischberggnppe, an deren Nordseite die Wallfahrtskirche am Luschari- berge). Riickweg derselbe oder Abstiegnach Weissenfels-Ratschacli S. 202; — 3) auf den Canin, 8476', ca. 11—12 St. (hochster Punkt der Caningruppe, welche „im S. des Predil, osti. durch die Coritenza, siidl. durch den Rio bianco u. Resia, westl, durch die j Fella, nordl. durch die Raccolana u. den karntnerischen Seebach begrenzt ist“. Confinspitze [Cernfala\, dreifache Lander- grenze von Karnten-Gorz-Italien. Am Canin Firnbildung. Viel Ausdauer erfordernde, sehr beschtverliche u. gefahrliche Hochtour, am besten im Friihsommer auszufiihren, tvenn die endlosen Karren- felder noch fast verschneit sind. Zur Nevea-Alpe (S. 212), 3 St., dann durch die Waldregion auf kaum kenntlichem Pfad steil auf- tviirts gegen die Bela Petsch (Weisse Wand) zu den Karren- feldern , wo jede Wegspur in der Steinwiiste verschwindet. Nun miissen die geologisch hochst interessanten Karrenfelder behutsam iiberschritten tverden, um zum Firn zu gelangen, dann geht es iiber die Schneefelder in tvesti. Richtung zu einem Sattel ztvisehen Bela Petsch u. dem Hauptkamme u. man steht am Canmferner (etwa i j« Kilometer lang u. 2 4 / 2 Ivilom. breit), naeh dessen Ueber- sehreitung ausserst miihsam die ziemlich lange nicht sichtbare Haupt- spitze im tvahrsten Sinne des Wortes erklettert tverden muss. Von der Alpe Nevea bis zur Spitze 7—9 St.) (NB. Die leichtere oder schtvierigere Durchfiihrung der Besteigung des Canin hangt tvesent- lich von den Schneeverhaltnissen und der Erfahrenheit des Fiihrers Predil. Tarvis—Baiblerthal. V. 3. 215 ab, da eine bestimmte Richtung des Anstieges noch nicht er- mittelt ist.) Abstiege sind raoglich, aber ebenfalls sehr besehiverlich, so- woI nach Fliiscll, als ins Thal der Resia. Prachtvolle Aus- sieht auf die Jiilisclien Alpen u. iiber die Gebirge der Resia bis ans adriatische Meer, auf die Dolomitriesen des Piare- und Tagliamento-Gebizies mit der Marmolada, sowie den Riesenzug der Norischen Alpen. F ii h r e r: Giuseppe Louf u. Pietro Sassa- ferro auf der Neveaalpe, Pietro Pesamosca, Gemsjager in Stretti im Raccolanathale; — 4) auf den Bramkofel (Montasio, auch Montatsch), 8443', sehr besehiveiiiche u. gefahrliche Hochtour von 9—tl St., voll- kommene Sehrvindelfreiheit nothwendig. Zu den Bramberg-Almen (5) 4 1 /* st., u. dann westl. zur Bramscharte zwischen Bram¬ kofel u. dem Zug des Cimone, hierauf 1. durch die Balicen (Schichtenkopfe) hinauf, angeschmiegt an die schmalen Stellen oberhalb dem rvilden Tobel, der zum Dogna-Thale ablauft, yoriiber zu cmer Rinne u. zuletzt durch Kamine, steil hinauf zum Grat, von ivelchem aus die Spitze bald erklettert ist. Na h- u. Fern- sicht, unendliche Thalschau, wie von keinem Gipfel der Raibler-, ja selbst Julischen Alpen, etwa den Triglav ausgenommen, iiber ganz Mittel- u. TJnterkarnten u. das venetianische Flac/l- land bis zur hlauen Adria, imposanter Ueberblick der umliegenden Hochgebirge u. iiber diese hinaus zur Dachstein- gruppe, zu den eisigen Tauern, Sudtžroler- und Venetianer- Dolomiten. Auch bei dieser Besteigung hangt die Durchfiihr- barkeit mehr oder rveniger nur von der Geiibtheit u. Ortskenntniss des Fiihrers ab, da eine bestimmte Aufsteigsrichtung noch nicht klar gestellt ist; — 5) auf den Monte Cimone (ebenfalls nur mit Fiihrer). Zu den Bramberg (Montasch) Almen, 4*/ 2 St., dann auf Vieh- steigen westl. iiber begraste Hange und Runsen zu den Wanden (r. das Hollenthor , grossartige Kluft zwischen mehr als 1000' hohen Wiinden (zum Dognathale abgehend) dann hinauf in schiefer Richtung von Nord nach Siid zu einem Sattel u. von diesem langs des Grates zum Gipfel, 4 St. (grOssartigeAnblicke gegen den Canin-Stock und Bramkofel. [Andere Abstiege nicht bekannt.] Von Chiusa forte Ivommende finden in Saletto Fiihrer). Uebergange von Baibl: 1) iiber den Predilpass, 3685', in die Flitscberklause u. nach Flitsch (Gorz C.), 4*/j St. Zwei Strassen fiihren auf die Hohe des Predilpasses, die Sommer- u. Winterstras se, vvelche letztere wir schon beim Raiblersee (S. 204) erwahnt haben. Da erstere schon nach kurzem Anstieg Aussichtspunkte bietet, und im Sommer ungefahrlich zu passiren ist, kann die- 16 V. 3. Tarvis—Raiblerthal. Flftsch. selbe zur Besteigung des Predil empfohlen werden, u. um so mehr, als sich von ibr aus der Raiblersee u. die ihn umrandenden Gebirge sehr gut priisentiren. Jenseits unterhalb der iiber d en Predil herabfallenden Grenzscheide liegt die Fortifikation, u. hart an der Strasse das schone Denkmal fiir die am 18. Mai 1809 hier gefallenen Helden (Ingenieurhauptmann Johann Hermann von Hermannsdorf u. seiner Kampfgenossen). Herrlicher Blick von der Ho h e des Predil, 1 St. von Raibl, auf Mangart, Jalouz etc., das Thal von Pretil. (Vom Predil Besteigung des Mangart, S. 214, des Jalouz, letzterer durch die Coritenza, s. u., in 6 St.) Die Strasse zieht dnreh die Fortifikation am Siidabhange des Predil theihveise zwischen Wiesen hinab nach Oberpret/l, einem kleinen Dorfchen mit Kirche, dann in Serpentinen nach Mittelpretll (aueh kiirzerer Gangsteig iiber den Kopf (Gasthaus des Struggl) , das mit dem ganz. nahen Unterpreth (Gasthaus des Tschernutta) fast zusammenhangt (Kirche u. Pfarrhaus bilden gleichsam die Grenze ztvischen beiden Orten). Wiihrend des Abstieges Blick gegen O. auf die Wande des Sebnik, an dessen Fuss die Coritenza entspringt. Von Preth abnarta verengt sich die Schlucht immer mehr, der Wildbach zerschellt an den Felsemvanden, bald jedoch wird das Brausen des Wassers ivegen der Tiefe, in die sich hier der Bach eingegraben, matter, rvir sind in der Flitscherklause, 2*/s St., wo am Eingange in den Boscagraben das zerstorte Festungswerk Daels liegt. Die Brucke, iiber welche die Strasse auf das jcn- seitige Ufer weiter fiihrt, ermoglicht einen Blick in die finstere grause Tiefe der Kluft, in der der Bach seine Fluten dahinwalzt, tvahrend sich aufivarts die Felswande gen Himmel erheben. Unter¬ halb der Klause wird das Thal vvieder weiter, und man gelangt in das von den rvildesten Bergen umrahmte (namentlich der osti. stehende Sclliveinsriissel imponirend), von Wiesen und Feldern umgebene, von Weinreben umrankte, ganz italienischen Charakter zeigende, am Fusse des Rombon liegende Flitsch, 1 St. (Gast- hans zur Post des Alois Sortscll sehr gut und billig, prachtige Forellen, Laibacher Bier; ebenso „Beim Huber“ befriedigend. Fiihrer in die Umgebung in den Gasthausern u. beim Forstamt zu erfragen; die bekanntesten Anton Michelic und sein Enkel). Bergtouren von Flitsch: a) bei dem Weiler Coritenza voriiber u. iiber Sotsclia zum romantisch gelegenen Pfarrdorf St. Maria in Trenta, 5 St.: — b) in die Resia u. nach Resiutta im Canale di Ferro iiber Saga im Isonzothal, an der Siidseite der Baba grande voriiber nach Corilis, Stolbizza, Ravanza u. St. Giorgioj 10 St., namentlich Ethnographen anzuempfehlen, die bei den dortigen Bewohnern viel Interessantes in Tracht, Sitte u. Sprache finden tverden; — Neveaalpe. Tarvis—Raiblcrtlial. V. 3. 217 c) Besteigung des Prestelenik, S400' (Caningruppe): auf die Keriliza- (Tamar-) Alpe iiber Plašna, an den siidostl. Abhangen des Rombon voriiber, 2 St., von da zum Sattel zvvisehen Prestelenik n. Standaraspitze, 3 St. und dann iiber Felsenvvande u. Gerolle, die mit Vorsicht zu passiren sind, zum Gipfel, 1 St. GlanzpunktderAussicht: Triglav, Wisch- berg, Krn. Vagatin, Cau, Canin, und das Adriaiische Meer, Riickweg vvieder nach Flitsch, oder nordl. zur Alpe Nevea ; — 2) iiber die Thorleralpe nach JVeissenfels, 6—7 St. (S. 207): durch den Kurzeribachgraben zur Thorleralpe, l 1 /* St. (Kashiitte beim „Tommer“ ), von da zum Sattel, l 1 /* St. (Aussicht). Nach Krain hinab geht es in die Kerniza, ein vvildes Felsenkar in einer von den Wanden des kleinen Mannliart, Kuschin n. Schober- kogels gebildeten Schlucht dem Torerbach entlang bis zu dessen Miindung in den Rbmerbacll, l 1 /^ St., hierauf an dem vereinigten Weissenbache hin zur Sdge , 1 St., vvo sich die Wege theilen, und man 1. dureh Wald nach Gereuth u. Tarvis, 2 St., r. ins Nesselthal und nach VTeissenfels kommt, 1 St.; — 3) iiber die Wi schbachalp e in die Seissera (S. 220), 9—10 St.: zur Wischbachalpe, 3 St., u. von dort iiber Almboden zum Ursprung des Krumbaches , dann iiber steile Grasgehiinge (viel Edelvveiss) in die TJntere Kerniza , 1 St. , von vvo man 1 . durch eine wilde Schlucht auf die Scharte (Unterkunftshaus) zvvisehen Wischberg u. Kernadulspitze gelangt, 1 St. (nach einer Felsenbildung, die die Phantasie des Volkes einem Manne mit einem in der Hand haltenden Buche iihnlich sehen lasst, Mosesscharte genannt); dort herrlicher Blick auf die Gebirge der Seissera u. des Montasch. Abstieg durch die Špranjeschlucht in die Seissera nach Wolfsbaeh, sehr beschvverlich (S. 220), 4*/j St. (Alpenhiitten, Kaserei, Nachtquartier). 4) iiber die Scharte, 4600‘, nach \Volfsbach, beschvver¬ lich und nur bei ganz trockenem Wetter rathlich, vvenigstens fiir Damen, vveil bei Regenvvetter der Steig in den lehmigen Gehdngen fast ungangbar ist, 4—5 St., mit Fiihrer: zum Praschniksattel, 4753'; von dort zu der 10 Min, unter der Hohe auf der West- seite liegenden Zaprahaalpe (Schafalpe), u. durch Laubholz erst eben, dann steil abvvarts zu den Seisseramiesen , hinaus durch die IVolfsbacherauen nach kVolfsbach (S. 220); — 5) iiber die Neveaalpe nach Raccolana u. iiber die Chiusa (Bahnstation der Linie Pontebba - Udine), Pontafel nach Taniš zuriick (Rundtour, 14—16 St., voli reicher A b vv c c h s e lung, vorziiglich lohnend fiir Botaniker, Fiihrer nicht unbedingt nothig ; von Saletto an fahrbar): zur Neveaalpe, 2 1 2 —3 St., dann vvestl. miissig steil iiber steinige Triften (Karrenfeldfelsen) hinab in eine 218 V. A. Tarvis—lVolfsbach-Thal. Saifnitz. grossartige Felsschlucht „Scala“ genannt, durcli welche ein Fuss- weg gefahrlos in den obersten Grund des Raccolano- Thales (Wasserfall des Raccolanol)aches) fiihrt, 3 / 4 St. Von hier fiihren zwei Fusstvege hinaus, der eine r. aufwarts beriihrt die Hauser- gruppen Strelti, Pian di la und Pian di qua, der andere zieht durch die gerollige Thalsohle fort bis unter Pian di qua , wo sich beide zu einem schlechten Fahrwege (nur fur Karren prac- ticable) vereinen, 1 St. Unter Pian di qaa, von wo grossartige Anbiicke r. zum Bramkofel (hier Jof di Montasio genannt) und zur Cregnedulspitze , beginnen kleine Culturen von Maulbeer- biiumen umsaumt, massive Felsmauern begrenzen den Weg und man erreiclit das Pfarrdorf Saletto , 1 St., einfaches Wirthshaus, Wein, Brot, grossartig sehbn gelegen ztvischen den um mehr als 6000' sich fast senkreeht emporbauenden Felsentvanden des Monte Cimone r. und Monte Indrinizza 1. Nun ziemlich guter Fahr- weg thalab in die von himmelhohen, eng zusammentretenden Felsen- wanden gebildete Klause (grossartige Ueberbriickung der 36 Meter tiefen Kluft des Raccolanobaclies mittelst einer genrauerten Bogen- briicke), durch diese hinaus ins vergiesste Thal der Fella zu einem Kirchlein, 1 St., mit imposantem Anblick auf das Dorfchen Raccolano u. die jenseits des Thales liegenden stattlichen Hauser- reihen von Časa sola, Campolaro und Chiusa forte mit dem Bahnhofe, dann hinab nach Raccolano und jenseits hinauf nach Chiusa forte (Gasthaus des Pesa?nosa sehr gut), Bahnstation der Linic Pontebba-TJdine, V 4 St. V. 4. Ton Tarvis ins Wolf sImcIl - Thal. (Zugleieli Uebergiiiige nach Raibl, S. 210, u. Dogna; von Station Saifnitz aus aucli ins Gailthal nach Feistriiz. Von Obertarvis entweder mit Balm oder an der Strasse den Marktbach aufwarts, westl., zur Wasserscheide zvvischen Adriatischein u. Schvvarzem Meer, 2484', n. dem dort liegen¬ den Saifnitz, 3 / 4 St., 931 E. (Gasthaus des Ehrlich zur Post u. Puffitsch gut; Reitpferde u. Tragsessel fur Luschariberg, Beitpferd 4 Fl.). Fuhrer ta ri f: auf den Osternig (IT.) 2 Fl. 50 Kr. mit Ab- stieg ins Gailthal (1 T.) 3 Fl. 50 Kr.; auf dem Luschariberg Fuhrer nicLt ntithig, mit Abstieg nach Kaltwasser oder NVolfsbach empfehlensvverth (6 St.) 2 Fl. 50 Kr.; fur kleinere Touren siehe Raiblerfuhrer-Tarif. Bergtouren voa Saifnitz: 1) auf die Wiesen am Lomek, sehrzu empfehlender Uebersichtspunkt, namentlich fur solche, tvelche nicht hoher steigen vvollen, u. doch das ganze Kanalthal zu sehen vviinschen, bequem in l*/ 2 St. von der Hauptstrasse am TVestende des Dorfes Luscliari. Tarvis—lVolfsliacli-Tlial. V. 4. 219 von der Vilcabrucke zuerst auf steinigem Fahrwege, dann iiber Wiesen, den sanft aufsteigenden Pfad verfolgend, auf das Plateau; — 2) auf den Luschariberg, 5446', 2—3 St., grosster Wall- fahrtsort in Karnten, von Deutschen, Slovenen und Italienern be- sucht; Kirche aus dem Jahr 1360, daneben Wirthshaus mit 30 Betten, Bierhaus, Buden (alles ziemlich tlieuer); siidl. derselben, vvenige Min., der kahle Berggipfel mit herrlicher Rundschau, vorziiglich gegen die Tauern, Karnischen Alpen u. Kararvanken. Zwei Wege hinauf (ohne Fiihrer); 1) der Grabenrveg : bei der Steinsaule mit dem Engel an der Chaussee nach Tarvis r. ab zu den sogen. Hiitten (hier konnen zum Abfahren Schlitten bestellt verden), dann auf gutem Weg zum ,,Zweiten Gries“, zur „Lang- rviese“ u. zum Annabrundl, 1 St., von hier fort zur Luschari- alpe, 4 /j St., endlich zur Kirche, i / i St.; 2) der mehr benutzte, aber steilere, doch schattigere Steimveg : durch die Wiesen der Osajenca auf das Wiesenplateau Vevesce, u. an den bevvaldeten Abhang der Gabra zur Alpenmulde Kapla, dann r. zum Sattel der Lirnouza, u. den Riicken entlang zur Kirche, 2 St, Abstiege: iiber die Luscharialpe osti. nach Kaltrvasser (S. 209), von der Kirche direkt vesti, nach kfolfsbach (S. 220), oder nach Saifnitz zuriick, auch auf Schlitten (in 20 Min.), eine pfeilschnelle, ganz ungefahrliche Fahrt, gefiihrt von einem riistigen Kanalthaler (Taxe 1 Fl.); — 3) auf den Praschnigkopf, 6148', vom Luschariberg aus in 2 St„ beschwerlich, nur fiir Schvvindelfreie, aber mit grossartiger Aussicht: vom Sattel der Luscharialpe iiber die Schrvarze Wand zur Oberen Kerniza, dann iiber Geroll zur Schneemulde ,,/m Huie“, und iiber Schutthalden durch die ostliehste Scharte auf die Siidseite, oder die Kante entlang zur Mittleren oder Pgramiden- spitze. (In den siidseitigen Gehangen Edelweiss.) Uebergang von Saifnitz (od. Tarvis) durch den Bar- tolograben ins Gailthal: osti. von Saifnitz, tvesti, von Ober- tarvis, ziemlich in der Mitte ztvischen beiden, offnet sich bei einer Sagemiihle u. einer Gruppe von drei Hausern der Bartolograben; durch ihn gelangt man, eine gute Stunde ztvischen Felstvanden, jedoch auf gebahntem Wege tvandernd, in ein anmuthiges Kessel- thal, von da zur Hohe des Sattels, 3736', J / s St., wo ein Kreuz die Grenze des Kanal- u. Gailthales zeigt. Abstieg ins Gailthal an einer prachtvollen Quelle voriiber, zum Sommerrvirlh, 1 / 1 St. Will man nach Vorderberg, „so iiberschreitet man hier den Bach und verfolgt den Gehweg durch die Wiesen bis zu dem Punkte, wo sich die Wege theilen, man \vahlt dann den oberen linken, auf dem man iiber Wiesen, tvaldige Abhange und Felder nach Vorderberg gelangt, l 1 /^ St.“ (im aussersten Hintergrund des Achomitzergrabens ansehnlicher AVasserfall). — Wer dagegen nach Feistritz vili, verfolgt vom Sommervirth r. den Lauf des 220 V. 4. Tarvis—Wolfsbach-ThaI. tVolfsbach. Achomitzerbaches u. kommt an der Magdalenenkapelle voruber in den genannten Ort. Von Saifnitz erreicht man auf Fahnveg Wolfsbach in 1 St. Wolfsl)ac]l j 2439', 321 E. (Gasthauser: Theresia Zelloth, vulgo Zrvanzger, Andreas Wedan vulgo Regar, beide gut. Fiihrer: Joseph Kanduč vulgo Zerlin, Kumer c u. Feidl, alle drei Gemsjiiger u. im Gebirge gut bewandert), liegt sehr schijn am Ausgange der Seissera. Ftthrertarif: Auf den \Vischberg (1 bis 1 'feT.) 3 Fl., mit Uebernachtcn 4 Fl., mit Abstieg nach Raibl (l 1 / 1 * T.) ■ • FJ.. auf den Bramkofel (liier Hude Balize) (2 T.) 6 Fl„ auf den Mittagskogel (1 T.) 5 Fl., auf den Luschariberg (■/2 T.) 1 Fl. 50 Kr., liber die Barenlahnscharte nach Raibl (1 T.) 5 Fl. 50 Kr., liber den Praschniksattel nach Kaltwasser (>/. 2 T.) 1 Fl. 30 Kr., Ditto und liber die Šebarte nach Raibl (1 T.) 2 Fl. 30 Kr., liber den Dogna-Pass nach Dogna (1 T.) 5 Fl., in die Seissera (3 St.) t Fl. Kleinere Ausfliige von Wolfsbach: 1) zum „Kalten Brunn“, 1 / 4 St., eino eiskalte Quelle in romantischer Umgebung; — 2) -mr Plavut a, '/iSt.jUrsprungdes^Volfsbaches, dermitdervon Saifnitz kommenden V lica unter Wolfsbach sich zur Fella vereinigt; — 3) zum Wasserfall Kemični potom, einer Wand AesLuschari- bergs entstromend; — 4) in die Seissera, t'/sSt. : durch den wilden Seisseragraben zur Seisseraalpe, auch Wolfsbachalpe, einer der gross- ar t i g s t g e 1 e g e ne n A1 p e n in Karaten, zugleich Fundgrube der seltensten Alpenflora; amphitheatralische Bergumrandung, von O. gegen S. etc. reichend: Heiligeberg , Saltelberg, Schmalben- spilzen, Grosser u. Klein er Nabois, Wischberg, Hude palice, Monlasch , Rudni Vrh u. Mittagskofel, Hohen von uber 6000' bis uber 8000', und von da siidostl. in die Špranja, einem Thalkessel, der von den grotesken' Felsemvanden des Nabois, Wischberg, Hude palice und Monlasch umgeben ist, und in tvelchem der AVolfsbach entspringt, der im losen Gerolle ivieder ver- sclnvindet und erst ;i /. 1 St, tiefer unten ivieder zu Tage tritt, Bergbesteigungen von Wolfsbaeh : 1) uber die Limouza auf den Luschari, 2 St„ steil und be- schiverlich; — 2) auf den Mittagskofel, 6594', 6 St.: auf den Rudni Vrh, 2 St. (s. Uebergange), und auf der Siidseite zur Spitze, 4 St., oder durch den Schrvarzenberggraben auf die Alpe Sracica, durch den Velkidol auf die Spitze: sehone Aussicht. Uebergange von Wolfsbach: 1) tiber den Rudni Vrh nach Dogna ins Italienisclie, 6 —~ St.: Waldweg zu den Wiesen Vruiu, dann ohne Beschwerde uber die siidl. Abhange des Schmarzenberges auf die italienische Alpe und den Sattel Rudni Vrh (Erzberg), 2 St., hierauf durch den Graben nach Dogna, 4—5 St.; Fiihrer nothwendig; — Uggowitzeralpe. Uggovvitz. V. 5. 221 2) iiber die Barnlalinscharte in die IVisclibachalpe u. nach Raibl, 9—10 St., nnd zwar in die Špranja, den hintersten Thal- kessel, der von der Seissera durch eine Klamm getrennt ist, 3 St. (hier einfache Jagdhiitte), dann sehr steil hinauf zur Seharte (vvenn der Schnee hart ist, nnr mit Steigeisen moglich), 2*/$ St. (Von hier Besteigung des Wischberges (S. 213) in 2 1 / 2 St.) Dann hinab in die Wischbachalpe, 3 / 4 St., u. hinaus nach Raibl, 3 St. Y. 5. Uggowitz. Uggomtz, 2381', 655 E. Gasthaus der Crescenzia Ehrlich, fur bescheidene Anspriiche geniigend, sebr anfmerksame Wirthin, liegt am Fusse des Durnberges, u. besitzt die alteste, wenn auch nicht sehensivertheste Pfarrkirche im Kanaltbale. Im Sommer beinahe die ganze Bevolkerung in der Uggowitzer- alpe, Fiihrer daher im Sommer im Dorfe scktver zu bekommen (es gehen jedoch alle Tage Leute mit Proviant in die Alpe, daher man sich solchen anschliessen kann). Fuhrertarif: Auf den Osternigg (1 T.) 2 Fl. 50 Kr., mit Abstieg ins Gailthal (1 T.) 5 Fl. 50 Kr., in die Uggowitzer Almen (V 2 T.) t Fl. 30 Kr., von dort Gipfelbesteigungeu nacli Uebereintommen, etwa wie auf den Osternigg. Bergtouren von Uggovvitz. Dieselben vverden sammtlich von der Bggoivitzeralpe ( TJkroa) aus unternommen, einer der ausgedehntesten Alpen des Landes, das ganze Quellen- gebiet der Ukvva umfassend, n. von einem Circus herrlicher Berg- knppen umstanden, deren einige 6000' iiberragen, ein wahrhaft idyllischer Erdemvinkel. Man findet auf ihr niedliche Bauern- hauser, die als Sommervvohnungen von den in die Alpe ziehenden Uggovvitzern benutzt vverden, u. bei der niederen Lage der Alpe, zvvischen 3000 u. 4000', sogar kleine Aecker u. Gartchen; Kase- und Schmalzerzeugung, Heumadung fiir den Winter das Haupt- geschaft. In die Alpe gelangt man auf anfanglich steilem, dann fast ebenem Wege. Man erreicht in \ l j i St. eine Sage, wo sich die Wege, 1. zum Sattel ,,Lom“, 3961', r. zum oberen nordl. „Gocman“, trennen. Von der Sage 1. aufvviirts erreicht man die Raima, 1 St., das schonste Seitenthal der vveitlaufigen Uggowitzer- alpe, dann die Meschnikalpe (direkt zu letzterer fiihrt jedoch auch ein Steig kurz vor der Sage, indem man die Schlucht auf hohem Stege iiberschreitet, 3 U St.), Auf der Meschnikalpe die Ross- bacherhutte, in der Rauna die Hiitte des Janach vulgo Maticele (Heulager, Milch, Kaše etc. ; billig). Touren von der Uggowitzeralpe: 1) auf den Os te rni g g, 6416', vOn der hinteren Ukwa zum SatteD der Feistritzeralpe, l 1 /^ St., von da bequem auf die Spitze, 222 V. 6, 7. Malborget. lussnitz. Lussnilz. 1 St., sehr lohnende Aussicht. Abstiege auch nach Feistritz (S. 185), Tarvis oder Saifnitz; — 2) auf den Schontvipfel, 2 St., am Sattel Unterstandhaus; — 3) auf die Starhandspitze, 2 St.; — 4) iiber die Bolinzascharte auf die Eggeralpe (S. 186) zum Eggersee und auf den Poludnig; — 5) iiber den Sattel zvvischen Osternigg und Starhand durch den Vorderbergergraben nach Vorderberg ins Gailthal, 3'/ s St. Y. 6. Malborget. Der Marktflecken Malborget, 2343', 468 E., hat etvvas Eisenindustrie, Pfarrkirche mit Marmoraltaren, Postamt (Gast- hauser: Holakg u. Schrvarzer Adler gut, beim letzteren auch Bier- haus). Fiihrertarif: auf den Mitlagskofel wie von Wolfsbach, in die Egger- almen (1 T.) 2FI. 60 Kr. u. ins Gailthal (I T.) 3 Fl., auf dem Poludnig, Stabet, Cuck u. Gock (1 T.) 2 Fl. SO Kr., Schinoutz (1 T.) 5 Fl. SO Kr.. Bergbesteigung von Malborget: Auf den Stabet, 5136', 2 4 /s St. (Abstieg auch durch die Ukwa nach Dggotvitz), den Guckberg , 3930', den Schinoutz, 6306', Mitlagskofel, 6594'; iiber die Tschurtschelealpe (durch den wilden Malborgetgraben dahin), auf den Hochbrennach u. Gock, 6132'; iiber die Tschurtschelealpe auf den Poludnig*). Uebergange von Malborget: 1) iiber die Tschurtschelealpe, den Gocksattel in die TJggo- rvitzeralpe (Ukwa), s. S. 221; — 2) iiber die Tschurtschelealpe zur Poludnigalpe und hinab zur Eggeralpe (S. 186), Eggersee nnd nach Hermagor S. 186), 7-8 St.; — 3) iiber die Lussnitzeralpe und den Breda nach Dogna (S. 186); — 4) durch den TVeissenbacligraben zur Neuen Klause am Mdderndorferbcrg und von dort znr Eggeralpe etc. V. 7. Lussnitz. Das Dorf Lussnilz, 2068' (Wirthshauser: vul Trabesiner ); besitzt in niichster Nšihe, 5 M., das gleichen Namena mit ziemlich gut eingerichtete: *) Touren von keiner besonderen Bedeutung empfehlenswerth. und daher Po ntebba. Pontafcl. V. 8. 223 Wohnhaus, dann Wii'thschaftsgebiiuden auf einem Wiesen- grunde mit prachtvoller Aussicht auf den gegeniiber- liegenden felsigen Scllinoutz Wannenbader u. Trinkkur, starke Schwefelquelle von 7.5 Grad R. Von Lussnitz Besteigung des Lipnik, 6156', 3‘/s St.; zur Leopoldskirchneralpe 2 St., auf den Gipfel 1 1 / 2 St. Aussicht auf Montasch, den Cimone , das Resiagebirge u. Tagliamento- gebiet. V. 8. Pontafel. Pontafel, kleiner Grenzort (Gasthauser: Zur Post, sehr gut u. billig, dann beim TVastl u. Lamprechl ; Fiihrer: Troger; ist durch die tosende Pontebbana (Confinbach ) von der zn Italien gehorigen grossen Ortschaft Pontebba getrennt, von der es auch in der auifallendsten, den Unterschied der beiden hier auf einander stossenden Nationalitaten greli illu- strirenden Weise absticbt; Zollamt u. Grenz-Polizeiamt. Fiihrertarif: Auf den Rosskofel (l’/ 2 T-) 5 F]., mit Absticg ius Gailtlial 4F1., auf den Gartnerkofel ebenso, iibers Aassfeld ins Gailtlial (IT.) 2 Fl. 50 Kr., in die Carnia liber die Lanze oder Pradolina-Alpe (1 T.) 3 Fl., zu den Standorten der Wulfenia (>/ 2 T.) 1 Fl. 50 Kr., (1 T.) 2 Fl. 50 Kr., zu den Versteinerungcn im Bombaschgraben ebenso. Kleinere Ausfliige von Pontafel: 1) iiber die Brucke nach Pontebba, mit vollkommen ita- lienischem Wesen in Wohn-, Gast- und Kaffeehausern; gothische Pfarrkirche mit merkwiirdigem, nach dem Muster des Fliigelaltaves in Heiligenblut in Holz geschnitztem Hauptaltare und Gemalden venetianischer Schule; — 2) auf den K a 1 v a r i e n b e r g, antthaI. (Anscliluss an Route I. 1.) Eisenbahn bis Kuflach und Wies: taglich ein Post- und zwei gernischte Ziige nach jeder Richtung. Stationen: Strassgang, Premstatten (Dobelbad), Lieboch, Soding, Krottendorf, Krems, Voitsberg, Oberdorf, Rosenthal, Koflach mit Zweigbahn Lieboch, Deutsch-Landsberg, Schwanberg, Wies. Fahrzeit bis Koflach 2 St., bis Wies 3 St. Stat. Strassgang (auf den Buchkogel, s. o.). Stat. Premstatten (nach Dobelbad, sehr besuchter Badeort, 3/ 4 St.). Stat. Lieboch (Abzweigung der Bahn nach Wies). Stat. Soding. Ueber Mooskirclien, St. Stephan, Logist nach Stat. Krottendorf, zusammen 5 4 /j St., sehr zu empfehlen. Stat. Voitsberg (auf die Gleinalpe, 6275', iiber Kainaeh zum Alpenhaus, vortreffliche Unterkunft, 6 1 /* St., und von dort zur Spitze = Speikkogel, 1 St., mit ausgezeichneter Aussicht vom Schneeberg bis zum Grossgloekner). *) Nabereš iiber die Routen aus Steyermark, Krain s. in Dr. Frischaufs Gebirgsfuhrer. Graz-Bruck. llouten zum Eintritt in Karu ten. A. 1. b. 251 Stat. Koflach. V on da nach Wolfsberg im Lavant- thal (S. 33). Auf der Zweigbahn von Lieboch nach W i e s : Stat. Stainz, mitten in der Schilchergegend (Schilcher, ein eigenthiimlich sauerlicher Wein, der nur hier gezogen wird). Stat. Deutsch-Landsberg; Schwanberg, Wies (auf die Koralpe (S. 30), sowie Uebergange ins Lavantthal und iiber den Radlberg nach Hohenmauthen und beziehungsweise Station Saldenhofen der Bahnstrecke Marburg-Unterdrauburg, A. 1. c.). A. 1. b. Graz-Bruck a. d. Mur-Leoben-Friesach. (Anschluss an 11. 1., II. 2., II. 4., II. 7., III. 8. A. 2.) Eisenbahn: Graz-Bruck, Hauptlinie der Siidbahn Triest-Wien; Bruck- Leoben, Zweiglinie der Siidbahn; Leoben-St.Michael, Zweiglinie der Kronprinz- Rudolphsbahn; St. Michael-Friesach, Hauptlinie der Kronprinz-Rudolphsbahn, St. Valentin-Villach-Tarvis-Laibach, und Tarvis-Pontafel, letztere Staatsbahn im Anschlusse an die italienische Linie Pontebba-Udine. —Stationen: 1) Von Graz nach Bruck: Graz, Judendorf, Gradwein, Stiibing, Peggau, Frohnleiten, Mix- nitz, Pernegg, Bruck; 2) von Bruck nach Leoben, Siidbahnstation; 5) von Leoben, Siidbahnstation, nach Leoben, Rudolphsbahnstation; 4) von St. Michael nach Villach resp zur Eingangsstation Friesach: Kaisersberg, St. Lorenzen, Knittelfeld, Zelt\veg, Judenburg, Thalheim, St. Georgen, Unzmarkt, Scheifling, Schauerfeld, Neumarkt, EinOd, Friesach. Hauptlinie der Siidbahn tžglich nach jeder Richtung ein Eilzug, ein beschleuni«terPersonenzug(Wien-Marburg, Franzensfeste-Verona), zwei Postziige und ein gemischter Zug. Fahrzeit 2—3 St. Verbindungsbahn Bruck- Leoben-St. Michael, drei gemischte Ziige taglich in jeder Richtung. Fahrzeit 1 J |. 2 St.; Hauptlinie St. Michael-Friesach ein beschleunigter, ein Post-, ein ge- mischter Zug; Fahrzeit 5 St. Von Scheifling das Murthal au'fwarts Poststrasse, s. u. Die Bahn fahrt das Murthal aufwarts nach: Stat. Grad wein (von letzterer auf die Gleinalpe [Speik- kogel], 6275', (S. 218), iiber Rein , Pleschmrth, Stubing graben, JVcilzkogel zum Alpenhaus, 7 St.). Stat. Peggau (von letzterer auf die Gleinalpe [Speikkogel], s. o«, iiber Uebelbach , Neuhof zum Alpenwirthshaus, 6—7 St.). Stat. Frohnleiten (auf die Brucker Hochalpe, 5184', zum Diebs7virth und zum Gipfel, 5 St.; Aussicht fast wie von der Gleinalpe, nur mehr Thalaussicht). Stat. Mixnitz (auf den Hochlantsch, 5480', iiber Schtvager- bauer , Schusserlbrunn , Einsiedelei, auf den Gipfel, der namentlich nach N. auf die steyerischen Alpen eine Prachtaussicht bietet, 4V* St.; besser noch aber vveiter von der Schrvageralm zur Teichalpe., wo man iibernachtet, und von da auf die Spitze, 6 St.). Stat. Pernegg (auf das Rennfeld, 5132': in die Breitenau, von dort in den Feistergraben und zum Gipfel, 6 St.). Stat. Bruck (auf die Hochalpe, s. o., 2 3 / 4 St., auf das Ren nfel d, s. o., 6 St. — Schone Thahvanderung nach Tragos 232 A. 1. 1). Kouten zum Eintritt in Karaten. Bruck-Sclieiiling. bis Ob er ort, 5 St., Postwagen; von da herrliche Partie auf den Ebenstein, 6690', der, nach Frischauf, selbst schonere Aussicht bieten soli, als Hochschwab, 5 St.). Stat. Leoben, 1728' (auf die Mugel, 5138', 3 St. — Seiten- bahn iiber Trofajacli nach Vordernberg : von Trofajach auf den Reiting, 69S4', mit hiichst lohnender Aussicht). Stat. St. Michael, Ivnotenpunkt der Bahnen liber Selzthal nach St. Valentin (F.), und der Bahn iiber Frie- sach nach Villach, resp. Klagenfurt. Stat. Kaisersberg, St. Lorenzen, Knittelfeld, 1950', letztere Stadt bildet die Mitte des -vveiten Buchfelds, we!ches im N. von den Sekkaueralpen mit dem Zinken und Reichart , im S.-W. von den nahen Seethaleralpen, im S. von dem Gleinalpenzug um- geben wird (auf die Gleinalpe zum Alpenwirthshaus, 4 1 / 2 St.; iiber Sekkau, 2*/* St. [grosse beriihmte Stiftskirchej, auf den Zinken, mit lohnender Rundschau, 4 St.). Stat. Zeltweg, 2088', grossartige Werkstatten der steyerischen Eisenindustriegesellschaft (kleine Zweigbahn, nordl. zu den gross- artigen Kohlenlagern nach Fohnsdorf). Stat. Judenburg, 2208', t / i St. von Stadt Judenburg (in siidl., anfangs siidostl., Richtung Strasse iiber Weisskirchen, 2'/ 4 St., Obdach, 3 St., und die Taxh6he nach Reichenfels , 2 St., ins Lavantthal, und von dort iiber St. Leonhardt, 1 St., nach Wolfs- berg, Endstation der Lavantthaler-Bahn, 3 St. Von Judenburg nach JVolfsberg (S. 33) tagliche Postverbindung. Sehr lohnende Fahrt und auch als Fusstour empfehlenswerth; — auf den Zirbitz- kogel, S. 41). Stat. Thalheim, 2185', gegeniiber dem Pfarrort St. Peter. Stat. Georgen, Unzmarkt, 2286', letztere mit dem jenseits der Mur gelegenen Marktflecken und den fiirstl. Schwarzenberg’schen Eisenrverken, durch eine Briicke in Verbindung, r. Ruinen der Frauenburg (einst Eigenthum des Minnesangers Ulrich von Lichten- stein). Von hier ab nimmt die Bahn den Charakter einer eigent- lichen Gebirgsbahn an und steigt zur Wasserscheide gegen die Drau; man erreicht sie in grosser Steiguug. Stat. Scheifling, 2489', mit schonem Blicke gegen W. in das Seitenthal von Nieder- und Oberrvdlz, dann auf die Dorfer und Kirchen von Lind, Scheifling, St. Lorenzen, den reizenden Kal- varienberg und Schloss Schratlenberg , mit den dariiber ziehenden Waldbergen. Von Scheifling Poststrasse das Murthal auf- w ii r t s iiber Teufenbach, Murau, Sladi, Predlitz nach Tamstveg, l 3 lt M., taglieh Botenfahrt. — Teufenbach, 1 St. (auf den G-reinberg, 7812', 4*/s St., iiber die Hartalpe bequem; prachtige Aussicht vom Dachstein, bis Glockner und Karawanken). Scheifling-Fricsach. Routen /um Eintritt in Karnten. A. 1. b. —A. 4. c. 253 — Frojach, Saurau, Moran, 4 St. (in der Nahe letzterer Stadt Sehloss Obermurau, mit schoner Fernsicht: viele Eisenwerke; von Murau dureh das von S. hier ausmiindende Lassnitzthal iiber Lassnitz, 2 St., nach Metnitz, 3 St., S. 97; dureh das von N. kommende Rantenthal iiber Ranlen in die Krakaueben, E. 2., 3'/% St.). — Stadl, 21/ 2 St. (in der Flatlnitz, 5 St., S. 104). — Predi itz, l*/ 4 St. (Strasse dureh den Predlitzgraben naeh Turrach, 3 St., S. 112, dann immer steigend zum Wirthshaus, 2 St., und beim schonen Turraehersee voriiber nach Reichenau, S. 118). — Ramingstein, ISt. (auf die S c h il eh er h o h e, 6803', mit schoner Aussicht, 3 */a St.). — Tamsvveg, 2 3 / 4 St., E. 2 (dureh das Bundschuhthal nach Renmveg , 6 St., S. 175). Von da (Glanzpunkt der ganzen Bahn) in grossem Bogen, hoch iiber der Mur (theihveise 500' iiber derselben) hin, mit herrlicher Aussicht Mur auf- und abwiirts, dann 1. abbiegend zur Wasserscheide zwischen Mur und Drau bei Stat. Schauerfeld (2796'). Nun langsam abvvarts; 1. zeigen sich am Berge die alte Kirche Maria Hof, Sehloss Forchtenstein und die ganze Westseite der Seethaleralpen mit Zirbitzkogel, r. die Gehange der Krebenzen und Kuhalpe (S. 101). Die Bahn erreicht die letzte steyerinarkische Station: Stat. Ne umarkt, 2640'. Marktflecken Neumarkt 4 /i St. davon, jenseits des Forchtensteiner Hiigels (auf den Zirbitzkogel, S. 41 ; iiber Miihlen Strasse nach Huttenberg, S. 111, 4 St.). Stat. Friesach, S. 99, Anschluss an die Route Frie- sach-Glandorf und dann Villach, S. 96, resp. Klagen- fu rt, S. 83. A. 1. c. (»raz - Marburg - Unterdrauburg. (Anschluss an Route 1.) Eisenbahn. Stationen: Puntigam, Kalsdorf, Wildon, Lebring, Leibnitz, Ehrenbausen, Spielfeld, Egjditunnel, Possnitz, Marburg, Lembacn, Feistritz, Maria Rast, St. Lorenzen, Kresen. Wucbern-Mahrenberg, Saldenholen, Unter- drauburg. Zvvischen Graz und Marburg taglich uach jeder Richtung ein Eilzug, ein beschleunigter Personenzug, zwei Postziige, ein I.okalzug; zwischen Marburg und Unterdrauburg taglich in jeder Richtung ein beschleunigter Personenzug (Verona-Franzensfeste-Marburg-AVien), ein Postzug, ein Lokalzug. In Unter¬ drauburg Anschluss an die l.inie Unterdrauburg-Villach, S. 25. Fahrzeit von Graz nach Marburg 2 St., von Marburg nach Unterdrauburg 2 St. Stat. Wildon (auf den Buchkogel, S. 218). Stat. Leibnitz (auf den Tammerkogel, 2200', 2*/* St., sehr lohnender Blick auf Weststeyermark). Stat. Spielfeld (nachBadGleichenberg, beriihmterKurort). 234 A. 1. c.— A. 2. a. Kouteu /um Elntrltt in Karnten. Marburg-Unterdraubg. Stat. Marburg, nach Graz bedeutendste Stadt Steyermarks, mit viel \Veinbau ; siidwestl. das Bacherngebirge, dem entlang nach grossartiger Ueberbriickung der Drau die Bahn am rechten Ufer dieses bedeutenden Flusses hin nach Karnten fiihrt. Stat. Lembach, 864', r. jenseits der Drau Rosseggen und Teisternitzer Weinberge. Stat. Feistritz, 878'. Uebersetzung des Feistritzer Bachs und nach Stat. Maria Rast, 902'. Von hier an wird die Gegend male- rischer; durch einen 727' langen Tunnel, der den Faller Schloss- felsen durchbohrt, nach Stat. St. Lorenz en, 916', Marktfleeken 1 St. im Gebirge entfernt; mit Glasfabrikation, Schwertfegerei, romantisch gelegen (auf die Plan ni k a und zu dem Schw arzen Se e). Hoch ober der Drau, r. das langgedehnte Possruckgebirge , 1. das finster be- waldete Gehiinge des Bacherngebirges ; nach Stat. Reifnigg-Fresen, 927', zunachst Dorf Fresen, wahrend Dorf Reifnigg 2*/j St. siidl. entfernt liegt. (Auf die Welka Kappa, 4866', hochste Erhebnng des Bacherngebirges, 6 St.: nach Reifnigg, 2't/j St., und iiber den Bauern Krate zur Hohe, mit sehr bedeutender Umsicht. Vom Gipfel kann man auch nach Windischgratz ab- steigen, 3 St.) Stat. AVuchern-Mahrenberg (iiber den Radi nachEibis- wald, S. 37). Von Mahrenberg Uebersetzung des Wuchernbachs; nordl. hochgelegene Kirchen Drei Kdnige, St. Primus und Felician und der Marktfleeken Rohenmauten, 1. auf steiler Hohe Maria Stein, und iiber einen Viadukt nach Stat. Saldenhofen, 1022', letzter Ort auf steyerischem Boden, mit Blick auf die hochsten Kuppen des Bacherngebirges, Mala Kappa und Welka Kappa , auch TJrsulaberg, S. 42, und Petzen, S. 43. Nochmals Viadukt iiber den Rekabach, 1. Pfarrdorf Trofin, und an Schloss Buchenstein (1.) voriiber zur Stat. Unterdrauburg,S. 27. Anschluss an die Linie U n t e r - d r au b u r g-Vi 11 a ch, S. 23, und Un t e r d r au b u r g-W o lfs - berg, S. 226. A. 2. Von Cilli. Cilli, mit grossartiger Ruine Altcilli, in prachtiger Lage mit Aussicht auf das obere Sannthal, die Sulzbacheralpen und das Siidgehiinge des Bacherngebirges (in der Nahe Bad Neuhaus, 3 St.). A. 2. a. Cilli-Sulzbach-Kappel. (Anschluss an Koute 1. 4. A.) Fahrvveg von Cilli die Sami aufwiirts nach Sannbriicken, Prassberg, Laufen, 7 St. (auf die Raducha, 6489', 4*/'j St.). Von Cilli. Kouten /um Eiutritt in Kiiniteii. A. 2. b. — B. 235 In immer pittoresker werdendem Thal nach Leutschdorf, 2 St., wo Fahrvveg aufhort (auf die Oistrizza, S. 47, 7426', hoehster Punkt der Sulzbaeheralpen, 9 St.). Auf Fusssteig unter den Felsabstiirzen der Raducha, hoeh ober der Sann, zur sogen. Nadel, einem bis zur Sann hinabreichenden, von der Hauptwand nach oben losgetrennt erscheinenden Felsblock, durch welche Spake auf schwindelnder Hohe der Weg fiihrt, und nach Sulzbach, 2 St. Naheres iiber Sulzbach und Fort- setzung des Weges nach Kappel s. S. 46—51. A. 2. b. Cilli-Schonstein■ Schwarzenbach. (Anschluss an Route I. 3.) Von Cilli Fahrweg iiber Wo lian (schones altes Schloss), 7 St., Schonstein (als Mittelstation zu empfehlen ; Schloss mit Aus- sicht auf das SchellthaT) und von da iiber Savdone, St. Veit (hoehster Strassenpunkt) nach Schvvarzenbach, 6 St., S. 44. A. 2. c. Cilli-Windischgratz-Unterdrauburg. (Zum Anschluss an Route I. 1.) Cilli-VVindiscbgratz taglicli Postbotenfahrt in 7 St, Abfahrt 5 Uhr triih, Preis 2 FI. 58 Nkr., dann von ZVindischgratz zu den Balinziigen in Unterdrauburg taglicli 3 / 4 9 Uhr triih und */ 2 3 Uhr Nachmittags in 4'/ 4 St., Preis 75 Kr., nur fur 2— 3 Personen Platz. Ueber W o lian nach Windischgratz, 12 St.; zvvischen Wollan und Windischgratz Felsenschlucht der Huda Lukna. „Boses Loch“, durch tvelches die Kunststrasse durchfiihrt, sonst ant ganzen Weg nur niedero Berge. Fur Fussganger oder mit eigener Fahr- gelegenheit Partie iiber Weitenstein, \vo schoner Pass, vorzu- ziehen. (Von Windiscbgratz auf die Welka K«ppa, S. 234, 3— 4 St., Abstieg auch nach Reifnigg, S. 234; — iiber Siele auf den Ursulaberg, 4 St., s. auch Pravali, S. 41.) Von Windischgriitz nach Unterdrauburg, 2 St., S. 27. B. Aus Krain. Laibacli - Tarvis. (Anschluss an 1. i. A., I. 5. A., 1. 5. A. 1., 2., 3., I. 6., I. 7., V.) Eisenbahn (Kronprinz-Rudolphsbahn) mit den Stationen: Vizmarje, Zwisr,henwassern, Lak, Krainburg, Podnart, Radmannsdorf-Lees, Jauerburg, Ass- ling, Lengenfeld, Kronau, Ratschach-VVeissenfels, Tarvis. Taglich zwei Personen- ziige lun und zuriick. Falirzeit 4—5 St. Die Laibach-Tarviser Bahnlinie, das Save thal anfwarts, eine der schonsten Oesterreiehs. 236 B. liouten zum Eintritt in Karnten. Laibach-Tarvis. Laibach, Hauptstadt Krains, in herrlicher Lage im Angesicht der nordl. gelegenen Steineralpen, und Karawanken mit dem Stor- sitsch , Stou, und des im Nordwesten sich erhebenden Triglav- Stockes der hochsten Geb i r gsspi t. z e Krains ete. Schloss- berg, schonster Aussichtspunkt auf Stadt und Umgebung, auch Lattermanns Allee sehr lohnend. Stat. Laibach, 948', St. Vizmarje, 1002' (Blick auf die Steineralpen), Zwischenwassern, 966', Lak, 1146' (bes. schoner Blick auf Storsitsch), Stat. Krainburg, 1128', an der Miindung des Kankerbaches, Von Krainburg zwei Hauptstrassen nach Karnten: 1) iiber den Loiblpass, lohnende Fusspartie auf trefflicher Strasse iiber Neumarktl, Vnterbergen nach Klagenfurt, 12 St., vergl. S. 69, 70 etc.; — 2) iiber den Seeberg nach Kappel und Kiihnsdorf; ebenfalls gute Strasse, prachtige Fusstour 14 St., besonders von Kanker nach Kappel lohnend, vergl. auch S. 50, 51. Stat. Podnart, 1200', hierauf der 150 Klafter lange Globoko- tunnel, und nach Uebersetzung des Suchabaches nach Stat. Radmannsdorf-Lees, 1560', in grossartiger Umgebung, westl. Triglavgruppe, nordtvestl. Jelouza, nordl. Siidabfall der Kara- tvaiiken, an der Vereinigung der Wocheiner und Wurzener Save (Partie nach Veldes, l 4 / 4 St., und zum „Juwel Krains", dem Veldesersee, von dort die Wocheiner Save auftvarts in dieWochein nach Feistritz, 4 St., von wo zum Wocheinersee, 1 */4 St-, und iiber diesen zum grossartigen Savizafall, 2 St.; desgl. Besteigung des Schtvarzenbergs St., des Triglav 10 St.). — Durch das Thal der Wurzener Save zieht nun die Bahn nach St. Jauerburg, 1776' (Uebergange iiber den Jauer- burger Sattel ins Barenthal, 3 St., S. 74, oder iiber den Sattel ztvischen Goliza und Kotschna nach Swetschach, S. 73). Stat. Assling, 1818' (Uebergang nach Srvetschach, 5 St., S. 73, oder iiber den Roschizzasattel nach Velden, 9—10 St., S. 87). Stat. Lengenfeld, mit prachtigem Blick westl. auf den Triglav (auf den Mittagskofel, 5 St., S. 87, auf den Triglav 10—12 St., auf dem Wege dahin das grossartige Uratathal, das einen be- sondern Besuch lohnt). Stat. Kronau, 2550', mit iiberraschendem Blick auf das siidl. Pisenzathal mit dem Prisenig , 8100' (auf den Gipfel 7 St.). Un- weit Krona Oberwurzen, von wo Strasse iiber den Wurzener Berg nach Stat. Arnoldstein oder Firnitz, resp. Vi lian h, S. 200). An dem Wurzener See, Ursprung der Wurzener Save, voriiber nach Aus Gorz u. Tirol- Routen zum Eintritt in Kiirnten. C. — D. 237 Stat. Katschach-Weissenfels, S. 208, und Tar vi 8, S. 206, Anschluss an die Linie Villach-Tarvis (S. 200), und Tarvis-Pontafel-Pontebba-Udine (202). C. Aus Gorz. Ueber den Predil nach Tarvis. (Anschluss an V.) Poststrasse: Salcano 'ji M., Canale 2'/ 2 M., Tolmein 2'/ 4 M., Karfreit2M., Serpenizza l 3 / s M., Flitsch l 3 / 8 M., Raibl 2 3 / e M., Tarvis l 3 /g M. Tagliche Post- botenfahrt. Von Gorz (Monte santo, 2148', mit lohnender Aussicht) das Isonzothal aufrvarts iiber Salcano, Canale nach Tolmein: kurz vorher Einmiindung der Idria von O., in deren oberstem Laufe die Stadt Idria, mit den vveltberiihmten Quecksilbergruben, 6 St. entfernt liegt (auf den Krn, 7095', den aussersten Grenzpfeiler der Triglavgruppe, osti., 7—8 St., lohnendster Blick auf die Julischen, Friauler Alpen, Italienische Ebene, Adria- tisches Meer etc.). — Ueber Caporetto nach Flitsch etc. Weiteres s. S. 215. D. Aus Tirol*). Franzensfeste - Lienz (Pnsterthal). (Anschluss an III., III. 7., IV.) Eisenbahn. Stationen: Franzensfesle, Mnhlbach, Vintl, Ehrenburg, Bruneck, Oiang, Welsberg, Niederndorf, Toblach, Innichen, Sillian, Abfaltersbach, Thal, Lienz. Taglich zwei Personcnziige hin und her, Fahrzeit o*/ 2 St. Von Stat. Franzensfeste, 2338', auf 250', hoher Gitter- briicke iiber den Eisak, durch den 814' langen Ochsenbiiheltunnel in das Rienzthal (vvelches die Bahn bis zur Wasserscheide ztvischen Bienz und Drau bei Toblach nicht verlasst) nach Stat. Miihlbach, 2335' (ins Valserthal nach Val s, 1 */* St., von dort zur Alpe Fane, 1 1 / 2 Št., und auf die Wilde Kreuz- spitze, 3 St). Durch die Miihlbacher Klause nach Stat. Vintl, 2320' (ins Pfunderthal nach Pfunders, 2 St., Dun, 1 */ 4 St., und zur Pfunderklamm, */s St., sehr lohnend; — auf die Eidexspitze, 8656', 5—6 St., mit umfassender Rundschau). Ueber Stat. Ehrenburg (von da ins Ennebergerthal). *) Ndheres dariiber s. in AmthoFs Tirolerffihrer. 538 D. liouten zimi Eintritt in Karaten. PusterUialbalm. Stat. Bruneck, 2582', unweit des Stadtchens Bruneck (Schloss Brune c k mit schoner Aussieht auf das Taufererthal und die Ziller- thaler Gletscher; — Besteigung des Kronplatzes = Spitzhorndls, 7276', des schonstenAussichtspunkts des oberen Puster- thals, 4 St.; — nach Taufers, einem der herrlichsten Punkte Tirols, 3 St., treffliche Fahrstrasse und Omnibusverbindung; von da nach Luttach Fahrstrasse an den Fuss der Zillerthaler Eis- berge, 3 / 4 St„ sehr lohnend, oder nach Rein, der beriihmten Hoch- {/allgruppe gegeniiber, 3 d / 2 St., grossartige und sehr leichte Gebirgs tour). In grossem Bogen urn die Lamprechtsburg herum durch mehrere Tunnels, 171' und 597' lang, nach' Stat. Olang, 3231' (zum Antholzersee, 4*/ s St., am Fusse der eisbedeckten Antholzer gelegen). Ueber Stat. Welsberg, 3432', nach Stat. Niederndorf, 3628' (zum Pragser Wildsee, 2 3 / 4 St.). Nun, das Bienzthal verlassend, zur Wasserscheide bei Stat. Toblach, 3797‘, (ins Hollenstein-Ampezzanerthal, Poststrasse nach Landro, Schluderbach, am Fusse des herrlichen Cristallo, 2 St.). — Zvvischen Hagengebirge (r.) und Ttinnengebirge (1.) iiber Stat. Sulzau (in das Bliihnbachthal zum Jagdsehloss, 2 4 /j St., und auf das Plateau des Hagengebirges ; Besteigung des Tit nnen- gebirges iiber die Steinerne Stiege, 4—5 St.) nach Stat. Werfen, 1685' (Parden auf das Tiinnengebirg, osti., den Hochkonig, 9208', vvestl.). Stat. Bischofshofen, 1747' (ins, r., MiihIbaeh thal, durch dasselbe iiber MUhlbach, 2*/* St. vom Eingang ins Thal, nach Mitterberg, 2 St., und von dort auf den vorziiglichen Aussichtspunkt Hochkonig, 9200', 5 St.). Hier Bah n ab z vv ei gu n g (Kronprinz- Rudolphsbahn) nach Radstadt (s. u. E. 2.). E. 1. Das Salzachthal aufvvarts und durch die Tauernthaler nach Karnten. (Anschluss an III. 7., III. 8.) Stat. St. Johann im Pongau, 1822'. *) Nabereš daruber s. in Amthor’s Tirolerfuhrer. 240 E. 2. Routen zum Eintritt in Klirnten. Salzachthal. Von hier durch das Grossarlthal, iiber Regemvacht, I s /4 St., Grossarl, lVsSt., Tafern, l‘/jSt., Hutlschlag, */* St., Stockham, 1 1 / 2 St., zum See, */ 4 St., zur Stockhamalpe, Jagdhaus, I I s St., dann steil zur Arlscharte, 7300', 2‘/j St., und hinab zur Samerhulte im Maltathal, 1 t / i St.; Forts. nach Gmiind, S. 169 etc. Stat. Lend, 2021'. Von hier durch das Gasteinerthal, iiber D o r f - gastein, 2554', 2*/* St., nach Hofgastein, 2745', 2 St., und Wildbad Gastein, l 4 / s St. (Besteigung des Gamskarkogel, 7636', 3—4 St., hochst lohnend); durch das Kotsohaehthal zur Ivesselalpe, von Wildbad 4 St., Kleinelendscharte 2 St„ hinab zur Kleinelendhiitte 2 St., und das Maltathal abvvarts, S. 173, iiber Bockstein, 3478', an den Kessel-, Bar en- und Schleierfallen voriiber zum Nassfeld und iiber den bequemen Malnitzer Tauern nach Malnitz, 8—9 St., S. 148 ; durch das Anlaufthal iiber den Kom tauern nach Malnitz, 8 St., S. 148. Stat. Taxenbach, 2173' (zum Kitzlochfall 360' hoch, 1 St.). Von hier durch dasRauristhal iiber Embach, 1 */* St., Rauris , 1 1 /j St., Worth, 1 St., und nun a) durch den Hiitt- vvinkel iiber Bucheben , 3511', 1 St., Kolm-Saigurn, 5080', 3 St., zur Tramerscharte , 8611', nach Heiligenblut , S. 157, oder iiber die Kleinzirknitzscharte, 8558', nach Pollach, S. 156, oder iiber die Goldzechscharle nach Pockhorn, S. 157, sammt- lich 10 —12 St., sehr beschvverlich ; b) durch den S ei t e nw i n k el zum Rauriser Tauernhaus , 4868', 3 St., und iiber den Rauris- Fuschertauern nach Heiligenblut, 6—7 St., S. 161. Stat. Bruck, 2359'. Von hier durch das Fuscherthal iiber Dorf Fusch, 2 St., Ferleiten, 2 St., und a) iiber den Fusch er tauern nach Heiligenblut, 8 — 9 St.; b) iiber die Pfandlscharte und das Glocknerhaus auf der Elisabethruhe dahin 10—11 St., letz- terer Weg einer der grossartigsten Uebergange in den deutschen Alpen, S. 161. Audi vom Kaprunerthal, das vveiter nach W. gelegene Tauerntlial, Uebergang (iiber den Moserboden. zur Pasterze) nachKarnten miiglich, aber nicht Jedermanns Sache. Die Giselabahn biegt bei Bruck nach N. um und fiihrt iiber Saalfelden, Hochfilzen, Fieberbrunn, St. Johann, Kitzbiihel, Brixen, Ilopfgarten nach Worgl, wo sie in die nordtyroler einmiindet. E. 2. Von Bischofshofen nach Selzthal. (99Kilometer lange Seitenlinie derKronprinz-Rudolphsbahn, sehr empfehlens- vverthe Eintrittslinie von Salzburg nach Karaten, mittelst Eisenbahn, taglich 2 Ziige). Bei Bischofshofen verlasst die Bahn mit starker Steigung (bis 1 :45) das Thal der Salzach, durchsetzt in ziemlicher Hohe den liischofsh.-Selzthal. Kouten zum Tri n t rit t in Karaten. E. 2. 2 il Kreuzberg mittelst eines 2180' Iangen Tunnels und windet sich dann durch das schmale schluchtenartige Fritzthal mit mehrfachen Baeh-Ueberbriickungen und Passirung des 158' Iangen Abfalter- Tunnels hinauf nach Stat. Hiittau 2259'. (Alte Kirche, Eisen- werk.) Mit fortwahrender Steigung entlang des Fritzbaches, der mehrmals iibersetzt wird, erreicht die Bahn in einem 2844' Iangen, 79' tiefen Einschnitt die Wasserscheide zwischen Salzach und Enns und wendet sich siidostl. nach Stat. Eben, 2689', und be- tritt in fortwahrendem Gefalle bei Oberndorf das Ennsthal, welches dieselbe bis zur Endstation Selzthal nicht mehr verlasst. Nun folgt Stat. Radstadt, 2607', Stadt mit 875 Einw., auf einer Anhohe sehr schon gelegen, mit sehenswerther Kirche. (Be J steigung des Rossbrand, 5586', Grieskarek, 6320' Lacken- kogel, 6424'. Abzvveigung der Eingangsroute nach Karaten E. 3 nach.. Gmiind). Entlang machtiger Torfmoore und der Enns zieht die Bahn im massigen Gefalle nach Stat. Mandling, 2543', hart an der Grenze Steiermarks (links iviederholte Anblicke gegen die Dach- steingruppe) iibersetzt die Kalte Mandling und andere kleinere Alpen- gevvasser und gelangt durch tiefe Einschnitte hinaus nach Station Schladming, 2328', Markt mit 952 Einw., in herrlicher Lage zwischen der nordlichen Dachsteingruppe und den sudlichen soge- nannten niederen Tauern. Vorzugliche To ur i s te n - S ta t i o n. Hochst lohnende Touren in die Ramsau, ins Unter-Thal auf die Hohe Wildstelle, 8662', den Hochgolling, 9047', Hoch- stein, 8229', Dachstein, 9461', Uebergange zum Hallstadter- See und nach Gosau. Nun folgt Stat. Haus, 2113', und bald darauf Grobming, 2130', Markt mit 875 Einw. Vom Bahnhofe 1. Schloss Thurn- feld. Besteigung des Stoder-Zinken, 6443'. Uebergang siid- lich durch das langgestreckte Gross-Solkthal, die Solkerscharte und durch den Ketschgraben nach Murau, S. 233, 15 St. Von Gross- S 6 1 k aus Besteigung des Giimpeneck, 6918', und des Grossen- Knallstein, 8197'. Im Klein-Solkthal Preber-Spitze, 8662'. An der rechten Bergbahn hin, den Solkbach iiberschreitend, gelangt die Bahn nach Stat. Oeblarn, 1966', in reizender Lage am Fusse des imposanten Felsenkolosses Grimming, 7470', durchquert die Mitte des Thales, den Ennsfluss iibersetzend, und er¬ reicht, hart an Schloss Trautenfels voriiberziehend, Stat. S tein- ach, 2029' (Anschluss an die Salzkammergutbahn F. 1) herrlich gelegen. In der Nahe Markt Jrdning, wo Aeneas Sylvius (spater Papst Pius 1458— 1464) Pfarrer war. Besteigung des Grimming, 7470'. Uebergang nach Ober-Wolz ins Murthal, 12 St., S. 231. Nach Ueberbruckung des Worschachbaches erreicht die Bahn bald Amthor-Jab ornegg, Karntnerfuhrcr. 1C 212 F. Routen /.um Elutritt in KSrnten. Aus Oberosterreich. Stat. Worschach, 2022', Schwefelbad, hoch am Felsen Schlossruine Wolkenstein, Besteigung des Hochmolbling, 7350'. Dann Stat. Liezen, 2028', schoner Markt mit 1084 Einw., und endlich Stat. S e Iz t hal 2008' (gute Bahnhofs-Restauration, nachst dem Bahnhofe: Gasthof zur Krone und Huber gut), womit die Hauptlinie St. Valentin-Miehael-Villach-Laibach er- reicht ist. Siehe F. 2. E. 3. Ueber den Radstadter Tauern nacli Karaten (Gmiind). (Anschluss an III. 8. A. 2.) Von Stat. Bischofshofen auf der Kronprinz - Rudolphsbahn iiber Stat. Hiittau naeh Stat. Radstadt, 2037' (auf den Rossbrand, 2 */ s St., mit sehr lohnender Aussicht, desgleichen auf das Krišen- karec k, 4 St.). Von Radstadt auf der Poststrasse iiber den Radstadter Tauern: iiber Dntertauern, an Wasserfallen voriiber, zur Tauernhohe, 5500', Tauernhaus und Kirche, 4 1 /* St., und hinab naeh Tweng, 2 St., wo die Tauernstrasse endet. Von Tweng nach Mauterndorf, l 3 / 4 St., wo Abzvveigung der Strasse, das Murthal abtvarts nach Tamstveg, 3 St., S. 232. St. Michael, t 3 4 St. (r. das Obere Murthal, das sich bei Niederdorf, s / 4 St., in den Zederhaus- und Murtvinkel theilt und hiibsche Aus- fliige bietet). Von da steil aufvvširts auf die Hbhe des Katsch- bergs, 5073', l 3 / 4 St., der Grenze zwischen Salzburg und Karaten, und nun zur Lieser hinab nach Rennweg. Fortsetzung nach Gmiind S. 175. F. Aus Oberosterreich. F. 1. Scharding' - Attnang - Steinach ■ Selzthal. Salzkammergutbahn. (Sehr beliebte Eingangslinie nach Steyermark und KSrnten von Mit tel- und S iidde u tschland. Bis Ischl links, dann rechts sitzen.) Die 174 Kilometer lange Salzkammergut-Bahn zweigtbei der Stat. Scharding der Westbahnlinie Wels-Passau ab und erreicht tiber Station Stuben, 1043', .Andiesenhofen, 1074', St. Martin, 1189', Aurolzmiinster, 1255% Ried, 1416' (Kreuzung mit der Westbahnlinie Braunau-Simbach-Miinchen), Eberschwang, 1722', Hausruck, 1828', (im Hausruckgebirge, von hier Stei- gung zu dem 2231', langen gemauerten Tunnel, welcher den Hausruck, die Wasserscheide zwischen Inn und Traun, durchbricht) Holzleithen, 1891', (Flugelbahn nach Thomasroith) und Aurachkirchen. Itoutcn /um Eintritt in Kiiriiteii. F. i. 245 Wolfsegg-Manning die Station Attnang, 1308', der Westbahn- linie Wien-Salzburg (Restauration), \velche hier gekreuzt vvird. Nach Ueberschreitung der Aurach lenkt die Bahn in das schone Aurach-Thal nach Station Aurachkirchen, 1494', und senkt sich nach kurzer Steigung hinab nach Station Gmunden, 1513', Die Stadt selbst, der Hauptort des Salzkammergutes, liegt etwa 30 Minuten entfernt, in reizender Umgebung am Ausflusse der Traun aus dem Gmundner See, 6000 E., bedeutender Curort. Be- steignng des Traunstein, 5249'. Hoch ober dem See*) und im Vollbilde des jenseits desselben sich erhebenden Traunstein zieht die Bahn nach Station E b e n - zweier, 1497'. Schloss der Herzogin von Bordeaux, unvveit Altmiinster alteste Kirche der Gegend, und dann entlang dem mit zahlreichen Villen besetzten Seeufer nach Station T r a u n k i r ch e n , 1392'. (Dainpfschiff-Station), herrlich auf einem Vorsprung ge- legen. Nun passirt die Bahn schnell aufeinander folgend 4 Tunnels von 284' bis 708'. Lange, durchbricht den Kalkfelsen des Sonn- steines mittelst eines 4512'. Iangen Tunnels und gelangt nach Station Ebensee-Langbath, 1346'. Langbath liegt am linken, Ebensee gegeniiber am rechten Ufer der Trauneinmiindung. Gross- artige Salinen mit Sudhausern, Zuleitung der Sole von Ischl und Hallstadt. Lohnende Touren zu den Langbath-Seen, auf den Kranabitsattel, 5028', sehr lohnende aber beschwerliche Ge- birgstour nach Alt-Aussee. Nachher uberschreitet die Bahn, am rechten Ufer des Traun- flusses fortžiehend, denFrauemveissenbach, erreichtStation Attersee- Weissenbach, 1436', und nach Bassirung eines engen be- ivaldeten Thales und Ueberbriickung der Traun mittelst einer 161' Iangen Brucke Station Ischl, 1472', Markt und grossartiger Kurort mit 4000 Einw., in reizender Lage. Beliebter Aufenthalt der kaiserlichen Familie, vorziigliche H6tels, aber sehr theuer. Aber- mals wird die Traun mit einer 234' Iangen Brucke iiberschritten, ein 190' langer Tunnel unter der Salzstrasse durchfahron, die Stationen Laufen, 1512', und Anzenau, 1541', passirt und Station Steg, 1621' (Dampfschiff - Station), am nordlichen Ende des Hallstadter-Sees**) erreicht. Von hier zur Gosaumiihle und Promenadenweg nach Hallstadt, Markt, herrlich am See zrnu Berge aufsteigend gelegen, mit schoner uralter Kirche. Ausfliige *) Der Gmundner oder Traunsee, 1286' hoch liegend, 3 St. lang und 1 St. breit ist der sch on ste der oberftsterreichischen Gebirgsseeen und be- sitzt eine lebhafte Dampfschiirtahrtsverbindung zwischen Gmunden und Ebensee- Langbath. Fahrt tagiich -i Mal in jeder Richtung, Fahrzeit 45 Minuten. **) Der Hallstadter-See, 1618'. eiugebettet zwiscben Sarstein, 6273', nordl., Plassenstein, 6168', westl. und Hierlatz, stidl. ist 2 St. lang, ‘/2 Si. breit und 401' tief, tagiich mehrmalige Damplsehifffabrten zwischen Hallstadt, Gosaumiihle und Obertraun. 16 * 244 F. 2. Itouten zuni Eintritt in Karnten. Steg-Linz. zum Rudolphsthurm (romische und keltische Alterthiimer), 2749', ziim Waldbachstrub (316' hoher Fali), auf den Plassenstein, 6168', Sarstein, 6273', Krippenstein, 6702', Dachstein, 9480'. Von Station Steg ab begegnet man den grossartigsten Partien der Salzkammergutbahn. Dieselbe fiihrt anfanglich am flachen ver- sumpften Seeufer gegeniiber Gosau-Miihle hin, durchbricht mit einem 506' langen Tunnel den Felsenvorsprung des Klemen - Sarstein, iibersetzt auf einer kiihn angelegten, 38' hohen und 142' langen Brucke eine kleine Felsenbucht des Sees und zieht dann knapp am See-Ufer (gegeniiber Hallstadt in diesen oftmals hineingebaut) an dem felsigen Fusse des Sarsteins voriiber an Schloss Grub nach Station Obertraun, 1613' (von hier Dampfschififfahrt 20 Minuten, Kahnfahrt */s St., hiniiber nach Hallstadt. Nach Oeberschreitung der Traun fiihrt ein 186' langer Tunnel dureh den Miihhverkstein ins vvildromantische Koppen-Thal, einen Gebirgsgraben, der an Grossartigkeit dem Gesiiuse (Strecke Valentin- Selzthal) nicht viel nachgeben dfirfte. Nach Passirung der Grenze zvvischen Oberosterreich und Steiermark folgt bald Stat. Aussee, 2067', grosser aber sehr theurer Kurort mit grossen Salinen. Herrliche Ausfliige nach Alt-Aussee, zum Grundl- see und Toplitzsee etc. Von hier steigt die Trače bedeutend, iiberbriickt die Oedenseer- Traun und zieht im engen Thale derselben (viele Kunstbauten) nach Stat. Rainisch, 2431', dann iiber die VVasserscheide zvvischen Enns und Traun und den Salzabach (r. Schloss Grubek) nach Stat. Mitterndorf, 2592', in einem sehonen Thalkessel zvvischen Kammer- und Todtengebirge gelegen. Besteigung des Grimming, 7470', beschvverlich. Noch steigt die Bahn dureh Moorvviesen nach Stat. Klachau, 2632', vvo sie auf der Wasserscheide zvvischen Grimming und Salza-Bach den hochsten Punkt, 2654', erreicht und dann mit starkem Gefalle (r. Grimming) iiber Briicken, dureh Tunnels und an Steilvvanden voriiber sich rasch zum Ennsthale mit einem Ge¬ falle bis 1 :40 absenkt, das nach einer letzten Wendung rechts aus- gebreitet liegt, vvorauf in vvenigen Minuten die Anschluss-Station S tein a eh (der Bahnlinie Bischofshofen - Selzthal, Seite 240) er¬ reicht ist. F. 2. Linz-St. Valentin-St. Michael. (Anschluss an die Eintr,ittslinie A. 1. b.) Von Linz mit det VVestbalm nach St. Valentin, 1 St., St. Valentin nach St. Michael 7 St. TUglich 5 Ziige. Stationen s. S. 245. Linz, in sehoner Lage an der Donau (zum Jagermaier St., auf den Postlingsberg, 1702', 1 St., Giselawarte '2 1 /* St., siimmtlich, namentlich aber letztere mit beriihmter Aussicht). Von da iiber die Traun nach Asten-St. Michael. Routen zum Eintritt in Kiirnten. F. 2. 243 Stat. Asten, Enns, St. Valentin, wo Abzrveigung der Kronprinz-Rudolphsbahn von der Kaiserin - Elisabethbahn iiber Stat. Ernsthofen im Ennsthal naeh Rammingdorf und S t e j e r. Von da das griine Ennsthal entlang nach Stat. Garsten, Ternberg, Losenstein, Reiehramming, Grossramming, Kastenrieth, Kleinreifling, Weissenbach-St. Gallen, Grossreifling, Hieflau, durch das beriihmte Alpenthal Ge- sause, in dessen Mitte dieStat. Gstatterboden (auf denTamisch- bachthurm, 6400', nach Stat. Admont, mit dem Kalkalpenzug „HalIer Mauern" im N. (auf den hohen Pyrgas 5 St., Natter- riegel 4 4 /j St.; Benediktinerstift und Bibliothek sehensiverth), und iiber Stat. S e lz t hal, wo die Balin die Enns verlasst, wahrend Seitenbahn die Enns aufwarts nach Radstadt und Bischofshofen fiihrt, S. 242), und nun 1. das Paltenthal hinan, an der schonen Feste Strechau (r.) und dem Schloss Gruribiichel voriiber in langsamem Tempo aufwarts nach Stat. Rottenmann und Trieben (auf den grossen Bosenstein, 7784', 3*/* St.). Hier erreicht die Bahn zeitvveise ihre hbchste Steigung (1:70) und bei der folgenden Stat. Wald iiberschreitet sie den Schoberpass, die Wasserscheide zwischen Enns und Mur, 3129'. Hierauf senkt sie sich im Lisingthal ab- warts iiber Stat. Kallwang, Mautern (auf den Zinken, 7516', 4 St.), Seitz-Kammern, St. Michael. Fortsetzung nach Villach s. S. 232. ANHANG. Naheres iiber die Mineralquellen Karntens, bez. deren Analysen und Anwendung. 1. Bad Priiblau (Priibel). S. 35. Das frischgeschopfte Wasser ist vollkommen klar, perlt besonders beim Schiitteln im Glase, hat einen sehr angenehmen sauerlichen Geschmack mit schwach salzigem Nachgeschmacke, und die entweichende Kohlensaure erregt in der Nase ein prikelndes Gefiibl. Es Tvird in Hunderttausenden Flaschen versendet und zeigt sieh besonders wirksam bei Versauerung des Magens und deren Folgekrankheiten, bei Verscbleimungen der Respirations - und Ver- dauungsorgane, ganz besonders und spezifisch aber bei Blasen- beschwerden, Stein- und Griesbildung, in welchen Leiden dieser Sauer- brunnen bereits seit Jahren durch seine ganz vorzugliche Heilkraft grossen Ruf erworben hat. Der Preblauer Sauerbrunnen dient aueh im Lande als beliebtes Luxusgetrank mit Wein gemischt. Tempe¬ ratur 7.5° R. Analyse nacb Prof. Mitteregger in Klagenfurt. In 10,000 Gewiehtstheilen sind enthalten: A. Fixe Bestandtheile: Anliang. 247 B. Fliichtige Bestandtheile: Halbgebundene Kohlensaure . . . 10.433 G.-Th. Freie - ... 15.908 Organische Substanz.0.290 Aus dieser Zusammensetzung ergiebt sich die \vohlthatigo, auf- losende und zertheilende Wirkung auf die Verdauungs- und vor- ziiglich auf die Harnorgane, und es schliesst sich daher der Preblauer Brunnen den beriihmtesten dieser Art an. 2) Bad Tellach (S. 49). Bade- und Trink-Kur, vorziiglich heilkraftig gegen Gicht, Gliedersucht, chronische Hautausschliige, Lahmungen, bei Geschlechts- krankheiten etc. Das Wasser der Quelle Nr. 2, welche mit Nr. 4 fast ausschliessend benutzt wird, ist frisch aus dem Brunnen geschopft vollstiindig farblos, von angenehm sauerlichem, hinterher sehr schwach zusammenziehendem Gesclimack, sehaumt beim Sehiitteln im Glase und lasst beim Stehen im offenen Gefasse nach wenigen Stunden weissgelbe Flocken fallen. Temperatur 7.2° R. Aus Quelle Nr. 4, der Hauptquelle und kohlensaurereichsten, werden die Flaschen gefiillt, die zur Versendung kommen. Die Temperatur derselben ist 6.8° R. Die Zusammensetzung der Quellen Nr. 2 und 4 ist nach Prof. Mitteregger folgende: in 10,000 Gevvichtstheilen Quelle II. Quelle IV. 3. Die Carinthia - (Juellen bei Eisenkappel. Dieser erst im Jahre 1879 im verlassenen Flussbette der Vellach aufgefundene alkaliscli-muriatische Sauerling entspringt 5 Minuten siidlich des Marktes Eisenkappel (S. 46) dem Schlosse Hagenegg gegeniiber im Ostgehiinge des romantischen Vellachthales in einer Meereshohe von 1785'. Von den beiden dem felsigen Boden ent- springenden Quellen ist Nr. 1 um 20 °/o reicher an fixen Bestand- theilen mit Ausnahme des Lythiums und der freien Kohlensaure, wovon die Quelle Nr. 2 wesentlich grbssere Quantitiiten aufzu- weisen hat. 248 Anliang. Die Carinthia- Quellen konnen nach ihrer unten folgenden Analyse ohne Uebertreibung den beruhmtesten Wassern dieser Art, wie Vichy, Selters, Bilin, Gleichenberg, Rositsch, Preblau etc. an die Seite gestellt werden, aie werden aber nur von wenigen der- selben an Reichhaltigkeit der wesentlichen Bestandtheile ilbertroffen, AIs im hohen Grade interessant und eigenthiimlich mnss der grosse Gehalt an Bor-Saure hervorgeboben werden, worin die • Carinthia-Quellen einzig in der Welt dastehen. Die Zusammensetzung der Quellen Nr. 1 und 2 ist nach Pro- fessor Dr. Mitteregger in Klagenfnrt folgende: In einem Liter: Die Temperatur beider Quellen betragt 9.25° C. oder 7.4° R. bei 21.5° C. Lufttemperatur und einen Barometerstand von 716.5 mm. an Ort und Stelle beobaehtet. Das namentlicb mit Wein gemischt sehr rvohlschmeckende Wasser wird in Elaschen versendet, es kann aber auch der Kurgebraueh an Ort und Stelle empfohlen werden, da der in unmittelbarer Nahe liegende Markt Eisenkappel gute Dnterkunft und Verpflegung bietet, und die reine Gebirgsluft einem Kurversuche gewiss nur forderlich sein wird. Die speziflschen Wirkungen dieser Quellen sind noch nicht be- kannt, im Allgemeinen gleichen sie jedoch jenen der alkalisch-muria- tischen Wasser. A n lian g. 249 4. Der Ebriaclier Sauerbrunnen (S. 69). Von K app el (S. 46) westl., etwa 2 St. im Ebriacher- graben, V? St unterhalb der Pfarre Ebriach 2023' hoch gelegen, befindet sich der Ebriache r Sauerbrunnen, ein ganz eminenter alkalischer Sauerling, der durch seinen seltenen Reichthum an Kohlensaure, sowie die bedeutende Menge des in ihm enthaltenen kohlensauren Natrons, durch die geringe Menge Kalk und den unbedeutenden Eisengehalt ausgezeichnet ist. Dieser Siiu erlin g ist einer der vorziiglichsten in Karnten und diirfte mit der Zeit eine weite Verbreitung finden. Temperatur 9° R. Analyse nach Prof. Mitteregger. In 10,000 Gewichtstheilen : Schwefelsaures Kali. 0.577 G.-Th. 6. Bad Einod (S. 101). Warmer alkalischer Sauerling, ausgezeichnet durch seine be¬ deutende Menge schvvefelsaurer Salze, mit grossem Erfolg von Gicht- 250 Anhang. leidenden benutzt. Analyse nach Prof. Mitteregger. In 10,000 Gewichtstheilen: Schwefelsaures Kali. 1.478 G.-Th. Natron.7.692 Chlornatrium.1.221 Kohlensaures Natron.0.448 Ivohlensaure Magnesia.2.043 Kalkerde.9.464 Kohlensaures Eisenoxydul.0.058 Thonerde.0.280 Kieselsaure.0.260 Org. Substanz.0.520 Halbgebundene Kohlensaure .... 5.518 Freie - .... 3.778 7. Bad St. Leonhard (S. 106, 118). Analyse nach Prof. Mitteregger, in 10,000 Gcvvichts- theilen Wasser: Schwefelsaures Kali :. 0.067 G.-Th. Chlornatrium . 0.034 Kolensaure Magnesia.0.088 Kalkerde.0.375 Thonerde und Eisenoxyd.0.030 Kieselerde.0.020 Halbgebundene Kohlensaure .... 0.211 Freie - .... 0.044 8. Das SelnveMbad Lussnitz. Dieses im Kanalthale nahe der Eisenbahnstation Malborget- Lussnitz (S. 222) gelegene'Bad, ist eines der jiingsten in Karnten, nachdem die Quellen kaum 20 Jahre zum Baden benutzt werden, Die nachstehende Analyse zeigt, dass die Quelle zu den schwefel- wasserstoffreieheren gehort, womit auch die iibervviegende Menge von schtvefelsauren Salzen, sowie die auffallend geringe Menge kohlensauren Kalkes im Zusammenhange steht. Wegen der grossen Menge freier Kohlensaure ist aber dieses kraftige Schwefelwasser gut zu trinken, ein grosser Vorzug gegeniiber anderen Schwefel- quellen, an deren Genuss man sich erst gewohnen muss. Analyse. In 10,013 Gramm Wasser befinden sich: Schwefelsaures Kali. 0.564 gr. Natron. 1.009 - Chlornatrium. 0.066 - Schtvefelsaure Magnesia. 4.224 - Anliang. 251 Schvvefelsaurer Kalk. 11.797 gr. Kohlensaurer Kalk. 0.982 - Thonerde und Eisenoxyd. 0.350 - Kieselsaure. 0.040 - Halbgebundene Kohlensaure. 0.432 - Schwefel-Wasserstoffgas .0.105 - Freie Kohlensaure. 4.526 - Suinniu 24.095 gr. nebst 18.550 gr. Abdampfriickstand. Zusammenstellung siinuntliciier Heilquellen, Bšider und klimatischeu Kurorte in Karaten. • Seite Barbara-Bad bei Friesach.101 Carinthia - Quellen bei Kappel, alkalisch-muriatischer Sauerling.247 Bad St. Daniel im Gailthale.188 Ebriacher Sauerbrunnen.<.69 Flatnitz-Alpe, klimat. Knrort.102—123 Bad am Iselsberge, Eisenquelle.132—155 Karl-Bad.124—174 Kathreiner Bad bei Kleinkirchheim.117 Kottelacher Sauerbrunnen bei Guttenstein.42 Krumpendorf, Bad, am Worthersee. 66 St. Leonhard-Bad ober Himmelberg.118 Lussnitz im Kanaltbal, Scbwefelbad.163 Maiernigg, Bad am Worthersee .. 63 Malnitz im Mollthale, klimat. Kurort .146 Maria Loretto-Bad am Worthersee. 63 Millstatt, klimat. Kurort und Bad am gleichnamigen See. .166 Pleckner-Alpe, im Gailthale, klimat. Kurort .... 190 Portschach-Bad am Worthersee. 66 Seite Preblauer Sauerbrunnen im Lavantthale.35 Rauchenkatseh im Katschthale, Schwefelbad . . . . 175 Reisskofelbad im Gailthale, .minderes Schwefelbad . . 188 Tuffbad im Lassachthale.197 Vellacher Sauerbrunnen.49 Velden Bad am Worthersee .86 Villach Acrotherme.91 Vitus - Quelle bei St. Veit.113. Druck von Fischer * Wittig in Leipzig. Register A. Abelkopf 211. Abfaltersbach 238. Achomitz 185. Achomitzer Alpen- hiitten 207. Achomitzergraben 172. Adambauerhiitte 172. Adlersruhe 162. Admont 245. Afritzersee 179. Aichlberg 92. Aigen 239. Alles 153. Altalbeck 106. Alt-Aussee 243. Alterskofel 154. Althofen 107. Altkreug 114. Alt-Pockstein 97. Alt-St.-Leonhard 70. Amaro 224. Amerikaberg 63. Andiesenhofen 242. Andra, St. 31.92.228. Andraildamm 212. Ankogel 150. Anlaufthal 240. Annabriindl 219. Annakapelle, St. 66. Antelao 213. Antholzersee 238. Anzenau 243. Ariacherthal 95. Arnoldstein 184. 197. 201. 236. Assling 87. 236. Asten 245. Astenthal 152. Attersee 243. Attnang 243. Auernig 200. Auernigalpe 225. Auernighohe 225,. Auernigkofel 224. Aurachkirchen 243. Aurolzmiinster 242. Aussee 244. 15, Baba 77. 81. Baba grande 199. Bacherngebirg 234. Baldramsdorf 166. Balieen 215. Barbara-Badl 101. Barenfalle 240. Barenkopf 164. Barenthal 7 1. Barentratten 68. Barnlahnspitze 198. Biirnlahnscharte 198. 213. 221, Bartolograben 207. 219. Begunschizza 70. Bela Pec 211. — Petsch 214. Benagliohube 74. Bergerthorl 161. Beuza 72. Bielschiza 75. Bierbaumer 32. Bischofsberger Alp- htttte 105. Bischofshofen 239l 240. 242. Blauer Tumpf 172. Bleiberg 93. Bleiburg 42. Bliihnbachthal 239. Boautz 71. Bockkarseharte 163. Bockstein 148. 240. Bodenbauer 74. Bodenthal 74, Bojacherfeld 30. Bombaschgraben 200, 225. Bos-Eek 145, Bosem Gras 212. Bosenstein 245. Brambergalmen 215. Bramkofel 198. 215. Bramkofelalmen 212, 254 ltegister. Bramscharte 215, Brandl 29. Brandstatt 171. Breda 222. Breitenau 231. Brennkogel 162. Brennsee 179. Bruck 231. 240. Brucker HochaIpe231. Bruggeu 137. Bruneek 238. Brunu, kalter 220. Bucheben 240. Buchenwiese 213. Buchfeld 232. Buchkogel 233. Buchscheiden 116. Bulldorf 97. Bundsehuhthal 233. C. Campolaro 218. CanaldiFerrol97.198. Canale 237. Canin 198. 199. 211. 214. Caninferner 214. Caporetto 237. Carinthia-Quellen bei Eisenkappel 247. Carnizza 198. Časa sola 218. Casariovaz 213. Cau 217. Cernjala 212. 214. Chiusa 217. Chiusa forte 218. Cilli 234. Cimone 198. 215.223. Collinkofel 191. 214. Confinspitze 198. 199. 214. Corilis 216. Coritenza 214. 216. Cortina d’Ampezzo. 238. Cottla 70. Cregnedulspitze 198. 218. Cristalio, Mte. 238. Croce, Mte. 224. D. Dachstein 213. 215. 241. 244. Dachswirth 40. Daniel, St. 188. Danielsberg 144. Dellach 135. 188. Deutsche Kanzel 211. Deutscher Peter 76. Deutsch - Landsberg 31. 38. 231. Diestlingsee 120. 123, Dietrichstein 98. Dobratsch 93. 200. Dobriach 117. 177. Dogna 220. 223. Dognapass 198. Dogna-Thal 205. 215. 223. Dolinzascharte 222. Dollach 155. 240. Dolsach 132. Dorfgastein 240. Dossenersee 150. Dossenerthorl 149. Drassnitzalpe 135. Drassnitzer Graben 137. Dreilach 185. Dristen 135. Drobolach 90. Dun 237. Diirrenstein 238. E. Eben 241. Ebensee - Langbath 243. Ebenstein 232, Ebenthal 62. Ebenzweier 243. Eberndorf 45. Ebersehwang 242. Ebriach 69. Ebriacher Sauerbrunn 249. Eckerwand 139. Eggeralpe 136. 186. 222 . Eggersee 186. 222. Ehrenburg 237. Eibiswald 37. 234. Eichberg 228. Eidexspitze 237. Einod 96. 101. 249. Eis 30. Eisenhut 105.119.123. Elend 173. Elendgletscher, Gross u. Klein 148. 173. Elendscharte, Grosse 149. Elisabethruhe 160. Emersdorf 185. Enns 245. Ernsthofen 245. Erzberg 109. Ettendorf 227. E. Faakersee 88. 90. Falbert 122. Falkertalpe 122. Falkertsee 122. Fallbach 1 70. Fannesalpe 237. Faschaunerthorl 170. Faschnock 149. Federaun 91. Feistritz 43. 103, 114. 179. 185. 197. 207. 219. 234. Feistritz-Pulst 98. Feistritzeralpe 221. Feld 179. Feldkirchen 116. ltegister. 255 Feldseescharte 150. Fella 198. 203. Fellathal 197. 198. F'ercherwand 211. Ferleiten 240. Filza-Hohe 203. Finkenstein 88. 90. Firnitz 91. 236. Fischeleinthal 238, Fischering 32. Fischkopfl 212. Flattnitz 102.123.233. Fleiss 159. 162. Fleissthal 157. Flitsch 199. 215. 237. Flitscherberge 212. Flitscherklause 215. 216. Flitschl 209. Foderaun 200. — Burg 200. Foderlach 88. Forchtenstein 233. Forst 228. Fragant 152. Frantschach 38. Franzensfeste 237. Frauenburg 232. Frauenstein 114. Freiwand 160. Fresen 234. Friaulerberger 212. Friesacb 99. 231. 232. 233. Frohnleiten 231. Frojaeh 233. Fiinfspitzen 198. 208. Fiirnitz 200. Fusch 240. Fuscherkarkopf 163. Fuscherkarscharte 163. Fuschertauern 240. Fuscherthal 161.240. Fuscherthorl 161. G. Gail 197. Gailberg 134. Gailbergpass 193. Gailitz 184. 197. Gailitzthal 198. Gail-Fellazug 198. Gailthal 181. 197.202. Gaisberg 239. Gaisgraben 145. Galizienterrain 212. Gallizieu 67. Gamsenegg 42. Gamskarkogel 240. Gamsmutterspitze 212. Gamsweggraben 211. Garsten 245. Gartnerkofel 186. 200. 224. 225. Gasrucken 168. Gastein 148. 240. Gasteinerthal 240. Gatschach 137. Gaugenalpe 138. Gemsau 118. Gemsgrube 160. Gemsmutter 198. Georg, St., am Prabel 34. Georgeu, St. 232. -am Langsee 83. 108. -am Weinberg52. Georgen, St., unter Stein 30. Georgibergls 45. Gereuth 87. 94. 217. Gerlamoos 130. Gertraud, St. 34. 38. Gesiiuse 245. GetruSk 36. 110. Geyerkogel 36. 110. Geyersberg 100. Gieselavvarte 244. Giorgio, St. 216. Gitschthal 187. Glanaekenalm 105. Glandorf 86. 97. 113. Glanegg 115. Glantschaeh 115. Gleichenberg 233. Gleinalpe 230. 231. Glodnitzthal 104. Gmiind 167. Gmunden 243. Gnopnitzbach 136. Gock 222. Goeksattel 222. Gocman 221. Goggau 199. Goldzeche 162. Goldzechscharte 240. Goliza 88. 236. Golling 239. Gorlitzen 94. 213. Gortschitzthal 107. Gorz 197. 237. Goseberg 115. Gossen 112. Gossfall 170. Gossgraben 171. Gossnitz 153. Gossnitzfall 159. Gossnitzthal 161. Graagraben 138. Graakofel 138. Grades 102. Gradisch 23. Gradwein 231. Graf Karlsteg 207. Grafendorf 188. Grafenstein 24. Grafische-Dristen 136. Granitzen 225. Graniida 205. Gratschach 145. Grattenthal 156. Graz 230. Greifenburg 136. Greinberg 232. Grieskarek 241. 256 Register. Griffen 52. 106. Griffenthal 104. Griffnerberg 52. Grimming 241, 244. Grintouz 51. Grobming 241. Groppenstein 151. Grossarl 240. Grossarlscharte 173. 240. Grossarlthal 240. Grossglockner 162. 165. 213. 238. Grossing 39. Grossramming 245. Grossreifling 245. Gross-Solk 241. Grossvenediger 238. Grundalpe 124. Grundlsee 244. Griingraben 211. Griinsee 92. Grutsche 30. Gschloss 238. Gschriet 179. Guarda, Mte. 199. Guckberg 222. Gugg 199. Guldeck 139. 166. Gummern 131. Giimpeneck 241. Giinzenberg 103. Gurinaberg 189. Gurk 103. Gurk, enge 106. Gurnitz 62. Gusenalpe 139. Gusgenthal 135. Guttaring 107. Guttenstein 4 2. H. Hafner 213. Ilafnereck 171. Hafnerspitze 176. Hallegg 63. Hallein 239. Hallstadt 243. Hallstadter-See 243. Hansch 81. Hardneidstein 35. 228. Harlouz 76. Haus 241. Hausruck 242. Heft 111. Heidnerhohe 105. Heidner-Hiitten 105. Heiligeberg 220. Heiligenblut 157. 238. 240. Heiligengeist 47. 93. Helm 238. Hermagor 186. 224. Herzogstuhl 85. Hieflan 245. Himmelau 35. Himmelberg 95. 117. Hinterschloss 208. Hipfelhiitte 31. Hirt 102. Hochalbelpass 194. Hochalmscharte 161. Hochalpenspitze 171. Hochbrennach 222. Hochdristenspitze 144. Hochenthurm 185.197. Hochgallgruppe 238. Hochgoiling 241. Hochkonig 239. Hochkreutz 135. Hochlantsch 231. Hochnoek 115. Hochosterwitz 104. 107. Hochpetzen 43. Hochstadl 133. 134. Hochstaft’ 138. '139. Hochstein 241. Hocbthor 161. Hochweissstein 195. Hochwipfel 187. Hochzieten 133. Hofalpe 170. Hofgastein 240. Hofmanns- (Johannis-) Hlitte 160. Hofmannsweg 163. Hohenaar 162. Hohe Brucke 171. — Kanzel 211. — Wand 211. Hohenbergen 24. Hohenmauthen 231. 234. Hohenstein 115. Hohenwart 110. 113. 162. Hoher Sattel 160. Hoher Steg 171. Hohle 214. Hollenburg 65. 69. Hollenegg 31. Hollenstein - Ampez- zanerthal 238. Holzleithen 242. Hombergtunnel 24. Horenburg 109. Huda Lukna 235. Hudepalice - Spitzen 203. 214. Huhnerkogel 226. Hiittau 241. 242. Huttenberg 111. 233. I. Idria 237. Indrinizza, Mte. 218. Innerfragant 152. Innichen 238. Irding 241. Irschen 134. Ischl 243. Iselsberg 132. 155. Iselthal 238. Isonzothal 197. 198. 237. Register. 257 j. Jackling 228. Jager, steinerner 198. Jakob, St. 194. Jalouz 213. 216. Janach 221. Jauerburg 73. 236. Jauerburger Sattel 72. 236. Janken 134. 135. 189. Jaunthal 24. 43. Jelouza 236. Jepizza 94. Jepizzaalpe 87. Jof di Montasio -223. Johannisberg 164. Johann, St. 240. •— — am Brucki 108. Josefsberg 29. 30. 227. Judenburg 232. Judenpalfe 156. K. Kaarberg 161. Kainach 230. Kaisersberg 232. Kalhvang 245. Kals 143. 160. 238. Kaltvvasser 209. Kaltwasseralpe 213. Kaltvvasserbach 209. Kaltwassergebirge208. Kaltwassergraben 212. 213. Kaltwasserthal 199. 202 . Kanalthal 197. Kanalthaleralpen 198. Ivanautz 71. Kanker 236. Kanning 177. Kaponigthorl 145. Kappel 46. 236, Kaprunerthal 240. Kapuzinerberg 239. Amthor-Jabornegg Ivarlbad 124. 174. Karlingergletscher 164. Karlsberg 65. Karnburg 64. 83. Karolyberghaus 212. Karrenfelder 214. Karspitze 212. Kartitechthal 238. Kasbauerstein 30. Kastenrieth 245. Kastreinspitze 198. 212. Ivatharein, St. 199. Katharin, St. 205. Kathreinkogel 86. Itatschberg 242. Katschthal 175. Katzensteig 160. 161. Kellerspitzen 192. I£ellerwand 214. Kernadul 214. Kernadulspitze 217. Kemični potom 220. Kerniza 213. 217. Kerniza, obere 212. 219. Kerniza, untere 212. 217. Kerschbaumer Alpe 195. Kesselalpe 240. Kesselfallc 240. Kesselkarscharte 149. Kirchbach 188. Kirchbiichel 33. Kirsehentheuer 79. Kitzlochfall 240. Klabasnitz 45. Klachau 244. Klagenfurt 53. Klausenkofel 153. Kleblach 138. Kleinelendhiitte 240. Kleinelendscharte 240. Kleinglodnitz 105. , Karntnerfuhrer. Kleinkirchheim 117. Kleinreifling 245. Kleinzirknitzscharte 240. Klieningergraben 40. Klippitz 228. Klippitzthorl 37. Klomnock 178. Klopeinersee 45. Knallstein,grosser 241. Knappenberg 112. Knittel 118. Knittelfeld 232. Kodnitzthal 161. Koflach 39. 231. Kollnitz 30. Kolmitzenalpe 153. Kolm Saigurn 240. Kolmnitz, Unter- 143. Konigsberg 198. 200. 202 . 210 . 212 . — grosser 213. — kleiner 212. Konigsstuhl 123. 174. Kopf 21 6. Koprein 42. Koralpe 30. 35. 227. 228. 231. Korntauern 148. 240. Koroschizza 77. Korpitschgraben 201. Koschutta 81. Kossbrunn 213. Kossiak 73. Kotschna 73, 236. Kotschna, Seelander 50. Kotschach 188. Kotschachthal 149. 240. Krainberg 201. Krainburg 197. 236. Kranabittsattel 243. Krakaueben 233. Krappfeld 97. 107. Krassthal 131. 17 258 Krebenzen 101. Kreitzelscharte 135. 146. Krems, Innere 175. Kremsbriicken 175. Kremsgraben 175. Kreugerschlosser 114. Kreutzberg 137. 187. Kreutzeck 136. Kreutzen 137. Kreutzer 137. Kreuzkofelgruppe 213. Kriesenkareck 242. Krippenstein 244. Kronalpe 225. Kronau 208. 236. Kronplatz 238. Kronprinz - Rudolphs- bahn 197. 200. Krossbrunn 213. Krottendorf 230. Krn 217. 237. Kruckelkopf 155. Kruckenberg 118. Krumbach 213. Krumbachschiitt 212. Krumpendorf 25. 64. 66 . Kuchel 239. Kijhnsdorf 45. 236. Kiihwegeralpe 186. 224. 225. Kukuk 193. Kuschin 217. L. Lackenkogel 241. Lading 228. Lahn, In die 208. Lahnspitzen 198. Laibach 197, 236. Lak 236. Lamm 228. Lamprechtsalpe 178. Lamprechtsburg 238. Landro 238. Register. I Landskron 92. Langalpe 178. Langbath 243. Langbath Seen 243. Langwiese 219. Lassach 146. Lassacheralpe 147. Lassnitz 233. Lassnitzthal 233. Latschach 87. 94. Latschur 139. Laufen 234. 243. Launsdorf 107. Lavamiind 28. 227. Lavantenge 226. Lavant, Schloss 227. Lavantsee 40. Lavantthal 27. 227. Lavantthalerbahn 226. Leibnitz 233. Leinach 153. Leitenkofel 154. Leiterfall 159. Leiterhiitten 161. Leitersteig 105. 119. 123. Leiterthal 160. Lembach 234. Lend 240. Lengenfeld 236. Lengholz 130. Leoben 231. 232. Leobengraben 174. Leonhardt, St. 40.106. 118. 201. 232. 239. 250. Leonhardter Sattel, St. 47. Leonhardtersee 92. Leonstein 66. Leopoldskirchen 199. 205. Leutschdorf 48. 235. 'Liebenfels 115. Lieboch 230. Lienz 238. Liescha 42. Lieser 167. Lieserthal 124. Liesereck 177. Liesing 194. Liezen 242. Limouza 220. Lind 138. 232. Linselmiihle 35. Linz 244. Lipnik 198.205. 223. Lippitzbach 30. 44. Lisingthal 245. Logarthal 47. Loiblpass 236. Loiblthal 70. 76. Lolling 109. Lom 221. Lomek 218. Lonza-Spitze 145.147. Lopethspitze 155. Lorenzen, St. 187.194. 232. 234. Loretto 63. Losenstein 245. Luggau 196. Lngsteinfelsen 31. Lurnfeld 131. 140. Luscharialpenhiitte 213. Luschariberg 198.208. 213. 219. Lussnitz 199.205.222. Lussnitz, Schwefelbad 250. Lussnitzeralpe 222. Luttach 238. M. Madleinersee 92. Madlingergraben 194. Magdalenenkapelle 220 . Magdalensberg 64. 108. Maierhofen 101. Register. 259 Mala Kappa 234. Malborget 199. 203. 204. 222. Malborgeter - Mittags- kofel 198. Malborgetgraben 222. Mallestig 94. Malnitz 146. 240. Malnitzer Tauem 148. 240. Maltathal 169. Maltein 170. Malteinalpe 170. Mandling 241, Mangart 199. 209. 212. 214. — grosser 214. — kleiner 214. Mangertgruppe 199. 202. 208. Manndorf 189. Mannhart 214. Mannhartseen 207. 208. Mannsberg 97. 108. Maralpenfall 171. 172. Marburg 233. 234. Marein, St. 32. 35. Marosenspitze 147. Margarethen, St. 35. 118. 228. Margaritze 160. Mariafeicht 115. Maria Gail 90. — Plain 239. — Rain 65. — Rast 234. — Saal 64. 83. — Saaler Berg 64. 85. — Stem 234. — St., auf der Glas- hiitte 3-1. — — in Drenta 216. — W eitschach 83.113. — Worth 26. 64. 66. Marmolada 213. Martin, St. 91. 242. Matzen 79. Mautern 245. Mauterndorf 242. Mauthen 189.190.224. Meiernigg 63. Meisselding 103. Melenthal 155. Meschnikalpe 221. Metnitz 102. 233. Michael, St. 35. 71. 176. 232. 242. 245. Miklautzhof 45. Millstatt 166. 177. Millstatteralpe 166. Millstattersee 166. Mirnock 179. Missgraben 44. Missthal 42. Missurinasee 238. Mittagskofel 204. 208. 220. 222. 236. Mittagskogel 87. 94. Mittelpreth 216. Mitterberg 239. Mitterndorf 244. Mixnitz 231. Mocharkopf 155. Mochling 67. Mochlinger Berghaus 68 . Moderndorf 222. Moderndorferberg 222. Moggio 224. Mollbrucken 140. Mollnigbach 171. Mollthal 141. Molltheuer 145. Molzbiehl 140. Moncbsberg 239. Montasch 212. Montasio 215. Monte Paralba 194. — santo 237. Moosburg 64. Mortschach 155. Moserboden 240. Mosesscharte212. 213. Mosinz 111. Mossl 109. Mugl 232. Muhlbaeh 237. 239. Miihldorf 142. 168. MiihldorferHochalpen- seen 143. Miihldorfersehartl 143. Mur 231. Murau 233. 241. Murthal 231. Murwinkel 242. Miirzthaleralpen 213. Mussenalpe 192. N. Naboi, kleiner und grosser 198. 203. 220 . Nadel 235. Natterriegel 245. Nassfeld 240. Nebria 203. Neidau 34. Nesselthal 217. Neudeck 96. Neue Klause 222. Neuhaus 44. Neuhof 231. Neukreug 114. Neumarkt 70.233.236. Neu-St.-Leonhard 70. Neveaalpe 198. 212. 217. Nevea-Sattel 198. Niederndorf 238. 242. Niederrvolz 232. Nigglairthal 140. Nikolsdorf 132. Norniggraben 174. Notsch 185. O. Obdacb 232. 260 Oberdrauburg 133. Oberfalkenstein 145, Oberferlach 79. Obergoggau 201. Obermurau 233. Oberndorf 241. Oberort 232. Oberpreth 216. Obersemlach 112. Obertarvis 202. 206. 218. Obertilliach 238. Obertraun 244. Obertweng 179. Obervellach 145. Oberwol/. 232. 241. Oberwurzen 236. Obir 46. 49. 67. 83. Ochsenbret 119. Oeblarn 241. Oedemvinkelscharte 164. Oisterz 68, Oistrizza 235. Olang 238. Oregione 195. Ortenburg 140. 166. Osajenca 219. Oschenig 145. Oselza-Sattel 76. Osselitzenbach 187. Ossiach 92. 98. 116. Ossiacheralpe 94. Ossiachersee 92. Osternigg 185. 202. 207. 221. Oswaldiberg 92. P. Pach 117, Paltenthal 245. Paluzza 191. 224. Paralba 213. Pasterze 159 238. Paternion 179. Pattcndorf 144. 168. Register. Pattergassen 118. Paul, St. 29. 179. 227. Peggau 184. 201. 231. Peischlachthorl 161. Penzlberg 153. Perau 90. Pernegg 231. Perschitzalpe 170. Petereralpe 40. Petersberg 99. Peter, St. 176. 232. Petzeck 155. Petzen 43. 243. Pfandlseharte 161.240. Pfannnock 177. Pflugelhof 170. Pfunderklamra 237. Pian, M te. 238. Pian dl la 218. — di qua 218. Pirkaeh 133. Pisenzathal 236. Pitzelstatten 115. Plannika 234. Plassenstein 244. Plavuta 220. Plecken 190. Pleknerpass 190. Plessnig 47. Pliessberg 1 55. Pockhorn 157. 240. Podlanigergraben 194. Podnart 236. Poitschach 117. Polinigg 191. Polinik 145. 151. Pollan 23. Pollathal 176. Polling 228. Poludnig 222. Pongratz, St. 37. Pontafell97.199. 223. Pontebba 223. Pontebba-Bahn 197. Pontebbanabach 198. 204. Ponte di Muro 223. Pontilleralpe 134. Portschaeh 64. 66. Possruck 37. Possruckgebirge 234. Postlingberg 244. Prabel 35. 246. Prablau 35. 246. Pradolinaalpe 224. Pragser Wildsee 238. Praschnigkopf 219. Praschnik 213. Praschniksattel 213. 217. Prassberg 234. Pravali 4 1. Preber-Spitze 241. Predigerstuhl 63. Predil 197. 211. Predilpass 198. 215. Predlitz 232. 233. Premstatten 230. Pressneralpe 41. 113. Prestelenik 199. 217. Pridulahohe 224. Priedriefnock 177. Primus, St. 38. Prisenig 236. Proschowitz 90. Pulst 114. Putschal 156. Pyrgas 245. K. Eabenstein 30 97.227. Raccolano 214. 217. Raccolano-Thal 198. 212. 218. Radegundgraben 193. 196. Radenthein 117. 177. Radi 234. Radlbad 143. Radlberg 37. 231. Radmannsdorf - Lees 197. 236. Register. 261 Eadstadt 239. 242. RadstadterTauern 242. Raducha 234. Radutschen 93. Ragga 146. Raibl 199. 210. Raibleralpen 198. Raiblersee 211. Raibler-Seethal, hin- teres 198. Raiblerscharte 198. 213. Raiblerthal 198. 209. Rainisch 244. Ramingstein 233. Rammingdorf 245. Ramsau 241. Rangersdorf 153. Ranten 233. Rantenthal 233. Ratschaeh 208. 237. Rauna 221. Rauriserthal 156, Rauristhal 161. 240. Rautergraben 201. Ravanza 216. Rechberg 46. Reckenbiichlhutte 173. Reichart 232. Reiehenau 118. Reichenfels 40. 232. Reichramming 245. Reideleben 35. 228. Reifnigg-Fresen 234. Rein 231. 238. Reissach 188. Reissberg 35. 228. Reisseck 143. 167. Reisskofel 136. 188. Reiting 232. Rennfeld 231. Rennstein 132. Rennweg 175. 233. 242. Resia 214. 216. 223. Resiutta 216. Ried 242. Riegersdorf 184. Riesenleiche 202. Rieserfernergruppe 213 . Riffel, hohe 164. Riffelthor 164. Rinka 48. Rinsennock 120. 121. Rio bianco 214. Rodresnock 122. Rombor 199. 211. Romerbach 217, Roschizzasattel 87. 236. Rosegen 234. Rosegg 87. Rosenberg 133. Rosenik 177. Rossbacherhiitte 221. Iiossbrand 242. Rosskofel 224. Rosstumpf 172. Rothenthurm 131. Rothe Wand 214. 224. Rottenmann 245. Rottenmannertaaem 213. Riieken 143. Riickenfallen 143. Riickenthorl 168. Rudni Vrh. 220. Rudnigersattel 187, 224. Rudolfsthurm 244. Rupreeht, St. 92. Rutterhube 82. S. Sacbsenburg 140. Sack 184. Sadniggspitze 152. 154/ Sagritz 155. Saifnitz 197. 199. 202. 218. Salcano 237. Saldenhofen 231. 234. Saletto 199. 218. Salzburg 239. Salzkammergutbahn 242. Salzkofel 140. Sandfeldkopf 135. Sannbriicken 234. Sapotnitza-Kapelle 70. Sarstein 244. Sarte, Monte de 199. Sattelberg 220. Sattendorf 92. Sattnitz 62. Saualpe, grosse 36. 109. 227. Saurau 233. Saureggen 119. Savdone 235. Savethal 235. Savizafall 236. Scharding 242. Scharnik 134. 135. Scharte 213. 217. Schatzbiichel 192. Schauerfeld 233. Scheida 49. Scheifiing 232. Scheinbretkogel 147, Schichtl 211. Schiestlalpe 122. Schilcherhohe 233. Schinoutz 205. 222. Schirmeck 167. Schladming 241. Schleierfall 171. 240. Schlitzabach 201. 2u9. Sehlitzaklamm 206. Schlossberg 208. Schluderbach 238. Schneewinkelkopf 165. Schoberkopf 211. Sehobernock 121. Schoberpass 245. Schockl 230. 262 Schoneck 202. Schonkopf 198. Schonstein 235. Schonwipfel 222. Schiitt 184. Schwalbenkogel 123. Schvvalbenkopfe 198. Scbtvanberg 31. 38. 231. Sebtvarzbacbfall 239. Schwarzenbacb 44. 235. Schwarzenberggraben 220 . Schwarzen 195. Schvvarzbornkopf 149. Scbwarzkogel 224. Schwarzsee 121. 143. 234. Schwarze Wand 219. Sdetece 82. Sebnik 216. Seebach 92. 166. 177. 214. Seebachthal 2tl. Seeberg 50. Seekopf 198. 199.211. Seeland 50. Seescharte 155. Seetbal, hinteres 213. Seissera 199. 203.217. 220 . Seisseraalpe 220. Seitz-Kammern 245. Sekkau 232. Sekkaueralpen 232. Selenitza 78. Seltenheim 63. Selztbal 242. 245. Semlach 112. Sexten 238. Siflitzalpe 139, Silberberg 229. Silberegg 107. Sillian 196. 238. Singerberg 70. Register. Sirnitzthal 104. Sittersdorf 45. Skarbin 67. Smokoutz 73. Soding 230. Sotscha 216. Speckbauerhobe 107. Speikkogel 31. Spielfeld 233. Spital 165. Špranja 198.203. 220. Sracica 220. Stabet 222. Stadl 232. 233. Stainz 230. Stali 153. Stalleralpe 136. Stallhofen 145. Standera 199. Stanziwurdi 156. Stapizersee 147. Starhandspitze 213. 222 . Stechleck 178. Stefan, St. 228. Steg 243. Stein 48. Steinacb 241. 244. Steinberg 30. Steinerne Mandle213. Steinfeld 138. Stellkopf 153. 156. Stelzing 110. Stephao, St. 184. 186. Sternberg 86. 92. Sterneck 176. Steyer 245. Stinze 74. Stoekenboi 137. Stockham 240. Stockbamalpe 240. Stoder-Zinken 241. Stolbizza 216. Storschitsch 50. 236. Stou 71. 74. 236. Strajaehergraben 193. Strassburg 102. Strassgang 230. Streiteben 42. Stretti 218. Stribenkopfscharte 146. Stuben 242. Stubinggraben 231. Sulzau 239. Sulzbach 47. 235. Snlzbacher Alpen 42. Swetschach 73 236. T. Tafern 240. Tammerkogel 233. Tamsweg 2 32.23 3.242. Tamtscbacb 92. Tarvis 202. 206. 237. Tauernhohe 242. Taufers 238. Taxenbacb 240. Taxhohe 232. Teichalpe 231. Teinach 24. Tentschach 115. Terklbauer 82. Ternberg 245. Teucheltbal 144. Teufenbach 232. Thal 238. Thalheim 232. Theissenegg 39. Tbonkofel 134. Thorkofel 189. Thorl 184. 238. Thorleralpe 209. 217. Thorl-Maglern 201. Thnrm 198. 212. Thurn 35. Tiefen 116. Tiseblkarkopf 149. Tischbvang 191. Tobel, wilder 215. Toblach 238. Tohnein 237. Register. 265 Tolmezzo 224. Toplitzsee 244. Torreralpe 120. Toscheldorf 106. Traaf 213. Tragos 231. Trahiitten 31. Trambachfall 149. Tramerjoch 152. Tramerscharte 156. 240. Traufwand 213. Trauneralpe 162. Traunkirchen 243. Traunstein 243. Travniksattel 209.214. Traxhiitte 171. Treffen 92. 94. Treffnerthal 94. Treibach 107. Tresdorferalpe 224. Trieben 245. Triglav 214. 217.236. Trixnerschlbsser 51. Trofajach 232. Trofin 234. Trogkofel 224. Trogern 50. Troppelach 187. Troppelacheralm 224. Tsehurtschelealpe 222. Tupfbad 195. Turrach 122. 233. Turrachersee 121.233. Tiveng 242. Tvimberg 38. Twirabergergraben 28. 38. ' u. Udine 197. Uebelbach 231. Uggowitz, 199. 203. 221 . Uggowitzeralpe 221. 222 . Uggowitzer - Alpen- Graben 203. Ukwa 207. 221. Ulrichsberg 64. 84. Dlrich, St. 31. Unterbergen 236. Unter den Huben 238. Unterdrauburg 27. 226. 233. Unter-Goggau 201. Unter-Kolmnitz 142. Unterloibl 69. Unterpreth 216. Untertarvis 202. 206. Untertauern 242. Untertilliach 238. Unzmarkt 232. Uratathal 236. Ursulaberg 42. 234, Ushova 48. V. Vagatin 212. 217. Valentin,St. 232. 245. VallediSt. Piedro 224. Vals 237. Vassach 92. Veit, St. 113. 235. Velden 86. Veldes 236. Veldesersee 236. Velkidol 220. Vellach 49. 247. V ellacher Kotschna 5 0. Vellach, obere 91. — untere 91. Vertazha 74. 75. Vertazhasattel 75. Vevesce 219. Viktring 63. Villach 88. 197. — Warmbad 91. 200. 249. Villacber Alpe 93. 208. Vintl 237. Virgilienberg 100. Visdende 195. Vizmarje 236. Vogelbachgraben 200. 223. Voitsperg 230. Volkermarkt 51. Vorderberg 219. 222. 232. Vorhek 189. w. W agenbachgraben 201 . Waisenberg 52. Wald 245. Waldbachstrub 244. Waldenstein 39. Wallenstein 132. Wallnerhutte 160. Walsehe Kanzl 211. VValzkogel 231. Wangenitzthal 155. Wanzingberg 227. Warmbad 200. Warstniggersee 67. Waschgang 153. Wasserleonburg 94. Wastlbauerhiitte 172. VVatschacheralpe 186. Watsehig 187. Watschiger-Alpe 224. 225. Weg8cheider 139. Weichslereben 224. Weidisch 79. Weinasch 72. Weissach 137. Weissbriaeh 137. Weissenbach-St. Gal¬ len 245. W eissenbacbschiitt 212 . Weissenbach graben 222 . Weissenbachspitze 198. 264 Kegister. Weissenfels 207. 217. Weissenfelserseen 209. Weissensee 137. Weitalpe 101. Weitensfeld 104. Weitenstein 235. Welka-Kappa 234. Welsberg 238. Werfen 239. Wernberg 92. Wetzmann 193. Wies 231. Wiesbachhorn 164. Wiesen am Lomeck 218. Wiesenau 39. Wieting 109. Wildeck 153. Wildensteinergraben 68 . Wildon 233. Wildstelle, hohe 241. Windischfeistritz 71. Windischgratz 235. Windischmatrei 238. Winklern 153. W interthalnock 119, 123. Wischbachalpe 211. 212. 217. Wischberg 198. 213. VVischberggruppe 202. 203. Wischbergspitze 203. VVistrasattel 42. Woarstsee 86. Wochein 236. Wocheinersee 236. Wolayasee 191. Wolayersee 191. Wolch 38. Wolfsbach 199. 217. 220 . Wolfsbachalpe 220. Wolfsbachthal 199. 218. Wolfsberg 32. 228. — Schloss 229. Wollathal 146. Wollan 235. Wollanernock 95. 179. Wollaniberg 131. Worautz 87. Worschach 242. VVorth 240. Worthersee 65. 213. Wucbern- Mahrenberg 234. Wurtenalpe 150. Wurtenkees 152. Wurzen 208. Wurznerberg 184. 201. Wnrznersee 236. Z. Zabernitzenthal 154. Zammelsberg 104. Zanzbauer 50. Zaprahaalpe 217. Zauchen 92. Zeli Freibach 81. 82. — Mitterwinkel 81. — Obenvinkel 81. — Pfarre 81. 82. — Winkel 80. Zellertbal 79. Zelon 191. Zeltschnigghube 91. Zeltweg 232. Zettenkopf 211. Zinken 232. 245. Zirbitzkogel 41. 101. 1 12. 213. 232. 233. Zirknitzfall 156. Zirknitzscharte 156. Zirmsee 162. Zoche 195. Zoderkogel 31. Zollfeld 85. 86. Zunderwand 178. Zweiter Griea 219. Zweinitz 104. Zweispitz 204. Zwenbergerthal 145. Zwiekenberg 134. Zwischenwassern 97. 236. Zwoberl 30.