:45. Kamftag den ltt. Movember 1832. Wer Eomet im Kahre t832. ^fn einer Sltzung des physikalischen Vereins zu Frankfurt am Main, hielt Hr. Fr, Meggenhosen ei^ «,n Vortrag über die Lometen, der ganz oazu geeignet ist, bange, von der Cometensurcht erfüllte Gemüther zu beruhigen, weßl>Ub wir das Wesentlichste desselben hier anführen: »Die Cometen waren schon seit den ältesten Zeiten für die Erdbewohner ein Gegenstand der Furcht und des Schreckens, Diese sonderbaren Gestalten haben in d«m Aberglauben alier Zeilen Und Völker eine wichtige Rolle gespielt, und der Unwissenheit häusige Anlässe gegeben, dies« Fremdlinge mls Slrafgeißet des Himmels anzusehen, die der Erde alles Unglück verkündigten, ja ihren Untergang selbst herbeiführten. Da aber die Astronom!» tiefere Blicke in den Laus der Cometen gethan, da es ihr gelang, in den Cometen regelmäßig sich bewegende und zu unserem Sonnensystem gehörig? Wettkörper zu entdecken, die Dauer ihrer Erscheinung und ihre Wiederkehr vorauszusagen, so ist ungefähr feic der Mitte des achtzehnten IahrhunderceS jener Aberglaube gehoben, und der gemeinste Mann im civilisirten Europa sieht mit Wohlgefallen Cometen über seinem Haupte hinwandeln, ohne Veren Einfluß auf feinen eigenen Wsbnort im Mindesten zu spüren. Dagegen hat die neuere Theorie auch bei den Unterrichteten andere Besorgnisse erweckt, nach welchen ein Comet der Erde durch seine Annäherung schaden, sie aus ihrer Vchn verdrängen, die Erde treffen, und sie entweder durch Wasserfluthen "saufen, wenn die Dünste scincs Schweifes, von der Elte angezogen und verdichtet, in Strömen auf die-ltttze herabstürzten, oder gar durch F«ulrsiammen in Asche verwandeln konnte, wenn diese Dünste feuriger Natur wären, oder daß er durch einen Stoß die Erde zertrümmern, durch die Wirkung seiner Anziehungskraft in der Atmosphäre die furchtbarsten, Alles zer» störenden Stürme erregen, das Meer aus seinen Ufern emporreißett, und über das feste Land hinstürzen könnte. Alle diese Fantasien veranlaßten übelverstan-Vene Voraussetzungen und Aeußerungen einiger neuer«« Astronomen. Oeffentliche Blätter verbreitet»« dle Nachricht, daß im Jahre 1832 ein Comet der Erdbahn bis auf einige tausend Meilen sich nähern würde, und selbst in belletristischen Journalen las man Schilderungen, was für Unheil die große Annäherung dieses Cometen, oder gar sein Zusammenstoßen mit der Erde anrichten würde. Die meisten Leser verwechselten E r d« «nd Erdbahn, und glaubten schon den Untergang dcö menschlichen Geschlechtes in schreckender Nähe vor sich zu erblicken. Dieser Comet hat sich in der Con-versation und der Tageslitcratur, besonders in der neue» sten Franzosischen wichtig gemacht, und große Be« sorgnijse erregt. Der k. k. Hauptmann Herr v. Biela, cin Liebhaber der Astronomie zu Iosephstadt in Vö'l)?, men, entdeckte ihn den 27. Februar 2826. SeineUm« lausszeit beträgt 6 Jahre 275 Tage; er geht auf der einen Seite über die Iupitersbahn hinaus, wahrend er auf der andern beinahe die Erdbahn erreicht. Durch diesen letzteren Umstand wird er für uns besonders merkwürdig. Dieser Comet wird den 27. November des gegenwärtigen 1832. Jahres gegen Mittag durch sein PeriHelium gehen, und der Erde nicht näher als II Millionen Meilen kommen. Er ist einer der Herr, lichsten Cometen, die je beobachtet worden, und in seiner Bahn genau bekannt. Sein Dunstkreis ist s«hr 5-39 groß, der Kern sehr klein, glänzt aber deutlich Ms s seinem Nebel hervor. Er ist nicht mit bloßen Augen ^ zu sehen; — zu Ende des I. i832 wird er wieder für l «ms durch Fernrohre sichtbar seyn. Da er seit ^000 j Jahren schon 6l)0mal am Himmel gekceiset hat, und < in ähnlichen Stellungen gegen unsere Erde gekommen l ist, wie indem, auf seine Veranlassung, so verhäng- , nißuoll geschilderten I. 1322 geschehen wird, und da , diese cometralischen Asepten bis jetzt ohne Schaden ab-gegangen sind, so gibt schon dieses einen Wahrschein-lichkeicsgrund, auch für die bevorstehende Wiedererscheinung das Best? zu hoffen. .-------------^«. .---------- Meueste G^pevition in vag Annere von Afrika Die drei vom Hrn. Laird und andern Liverpooler Kaufleuten zu einer neuen Beschiffung des Nigers ausgerüsteten Schiffe sind in die See gegangen. Hier etwas Näheres über diese merkwürdige Expedition: Das erste Dampfschiff, der »Kuarra« von ii»6 Tonnen, die Maschine mit eingerechnet, die ^0 Pfer-dckrafc hat und füt Holz und Steinkohlen eingerichtet ist, hat Hrn. Laird, jnn^i-, von Liverpool, als Director und Superkargo der Expedition, an Bord, Als Eapitän befehligt den Kuarra Hr. Haris, ein Vfficier aus der königlichen Marine, der eine große Kenntniß der afrikanischen Küste besitzt. Ferner befinden sich an Bord dieses Dampfschiffes, das übrigens 115 Fuß in der Länge, 16 ^uß Breite an seinem ober. sien Rande und 3 Fuß am Kle',e mißt, der Lieutenant Allen, mu zahlreichen Instrumenten zu Vermessungen jeder Art versehen, und Richard Lander selbst. Ein sehr gelehrter Naturforscher begleitet die Expedition freiwillig als Schiffschirurg. Das zweite Dampfschiff, der Alburkah, ein afrikanisches Wort, das „Segen« bedeutet, ist ganz von Eisen, hat 15 Pferdekraft und 70 Fuß in der Länge, 15 Fuß 2 Zoll Breite auf dem Verdecke und 6 1^2 Fuß am Kiele. Es führt Wasser und Mundvorrath für 12 Mann auf 50 Tage und 10 Tonnen Kohlen an Bord, übechaupt mit Inbegriff der Maschine 56 Tonnen. Der Befehlshaber davon ist der Kapitän Joseph Hill. Es ist sicherlich das er-sie Mal, d.iß ein so kleines Fah, Offici Während dieser Zcit waren meine Gefährten, ohne von - dem Elephanten bemerkt zu werden, in die Nähe dieses ^ gräßlichen Schauspiels gekommen; Alle gaben zugleich > Feuer und hatten bießmal Ursache, mit dem Erfolge zufrieden zu seyn: denn das von mehreren Kugeln getroffene Thier wankte, stürzte aber nicht. Von Schmer« ^ zen zerrissen und ohne Zweifel sein nahes Ende fühlend, stöhnte es in lang gehaltenen Tönen; cin Baum, an den es sich anlehnte, gestattete ihm sich noch auf den Füßen zu halten, allein seine Unbcweglichkeit und das nicht mehr so volltönende, sondern mehr röchelnde Geschrei, das es ausstieß, zeigten zur Genüge, daß es auf dem Puncte war zu unterliegen. Die Jäger wagten indeß noch nicht näher hinzuzugehen, sondern setzten ihr Feuer aus der Ferne fort, und nun wurden wi°r Zeuge einer rührenden Scene, die uns bewies, welche innig? gegenseitige Zuneigung unter diesen Thieren herrscht. Schon seit einigen Augenblicken hörten wir das Stöhnen des sterbenden Elephanten durch ein aus dem Walde kommendes Geschrei beantworten, und bald darauf sahen wir das Weibchen erscheinen, das mich angegr ffen hatte. Sein unruhiger Blicks sein unsicherer, beschleunigter Schritt zeigten die lebhafte Theilnahme an dem Schicksal des Elephanten, der unter unsern Schüssen erlag; unsre Jäger hatten, wie es scheint, eine aus vier Gliedern, dem Männchen, dem Weibchen und den beiden Jungen bestehende Familie aufgejagt, die Vom ersten Schreck auseinander gesprengt worden war. Das Weibchen stürzte sich, sobald es den Gefährten sah, unsern Kugeln entgegen und deckte ihn, der bereits erhaltenen Wunde in die Schulter ungeachtet, mtt ihrem Leib. Durch zehn Minuten hielt es unser Feuer aus, wobei es bald mit bittendem Blicke zu uns herüber sah, bald den unglücklichen Gatten liebkosle, sich bemühte ihn mit seinem Rüsstt zu unterstützen und in dcn Wald zu ziehen suchte; vergebene Mühe, denn bald sahen wir ihn am Baum hin-, abgleiten und zusammensinken. Die Zärtlichkeit des Weibchens wich indeß auch von dem Todten nicht; es suchte ihn mit seinem Athem zu beleben, indem es die Spitze des Rüssels in seineu Mund brachte. Da jedoch alle Mühe, dem Todten neues Leben einzuhauchen ver» gebcns, und das treue Thier von vielen Wunden er» schöpft war, so brach es in ein so klägliches und aus« drucksvollcs Geschrei aus, daß ich mich innig ergriffen fühlte. Ich war in dieser allgemeinen Aufregung viel, leicht der Einzige, der seinen Schmerz theilte; denn meine erbitterten Kameraden sehten ihr Feuer so lan. 182 ge fort, bis das Thier, tödtlich veVvundet, an der Seite Dessen niederfiel und sein Leben aushauchte, dem «K eben Noch eine so innige, hingebende Zuneigung bewiesen hatte. Sobald unsre Jäger es fallen, sahen, brachen sie in ein Freudengeschrei aus',-, ohne daran zu denken, um welchen Preis sie diesen Sieg erkauft hatten; j«tzt erst näherten si« sich ohne Furcht ihren Feinden und nur mein Bruder blieb bei mir. Beide Elephanten waren von ungeheurer Größe; das Männchen war 9 Fuß und das Weibchen 8 Fuß 4 Zollhoch; beide schienen schon sehr alt zu seyn.. Man versicherte Mich, daß ihre Körper von mehr als achtzig Kugeln durchbohrt waren, und ich habe seitdem mehrere gesehen , die, von einer gleiche« Anzahl von Schüssen getroffen, immer noch ziemlich geschwind liefen.. Es war mir immer unbegreiflich, wie diese Thiere so lange Zeit so' viele« uni) tiefen Wunden widerstehen konnten k indeß, sah' ich oft, daß die Kugeln sich an ihren gewaltige« Gebeinen plattgedrückt hatten und zwischen Haut und Knochen stecken geblieben waren. Die Fanfaren der Musikbande unsers Regiments- hatten bald Äle Jäger herbeigelockt; allein ihre Freude wurde durch die beiden? Jungen gestört, die ohne Zweifel herbeikäme«, um ihrer Mutter beizustehen. Einige Flintenschüsse waren indeß hinreichend, um diese noch jungen und sehr- furchtsamett Thiere zu verscheuchen. Die Hot-t»ntollen schnitten> das> Fleisch' aus, das sie frisch oder eingesalzen essen; unsre'Soldaten behielten das Fett «ebst der Haut und dieFang.zähn« wurden im Triumph in die Wohnung deö- Majors Pringlo gebracht, dee die Jagd' angeführt hatte. Dieser Officier hatte die Aufmerksamkeit, mir' am andern Morgen den Zahn des Weibchens zu schicken, von dem> ich angefallen worden war und den ich heilig aufbewachre'. Die Gerippe der beiden Elephanten w'Ucden später nach England geschickt, wo sie ohne Zweifel in irg,end' einer anatomischen Sammlung' prang,««-. Ausserorventliche Starke. Da5 erste Kürassier-Regiment der franzosischen Armee besitzt einen Simson, Herkules oder Goliath, mit Namen Meinnel. Wird er wild, so kann ihm Nichts widerstehen; er bricht dann Eisen wie Glas, wirft die Pferde herum, wie und wohin er sie haben will. Im Juli, trug ihm der Lieutenant die Besorgung neu angekommener Pferde auf. Melnnel klagte liber Unrecht und mußte auf vier Tage in Arrest. Er ging ganz ruhig in die Polizei-Gefängnißhalle; kaum war er aber dort. angekommen und Vas Thor verriegelt, so brach er dasselbe, sammt den eisernen Riegeln, in Stücken, und setzte sich in Freiheit. Nun mußte er ins Gefängniß des Regiments, brach abcr auch hier wieder durch, zerstörte'alle Feldbetten, die Fcnstcrgit-tec, und warf endlich selbst Thor und Mauer wie die Mauer von Jericho um. So zur Freiheit gtlangt, mußte er nun in den Kerker gebracht werden, wo ir denn auch still und ruhig blieb, weil er sich bei der Zerstörung der Mauern seines vrrigen Gefängnisses die Hand« jämmerlich verwundet hatte. Der »Voleur«, von dem dieses Vülletinvon Meinnel's Heldenthann'ent-lehnt ist, führt diesen Simson allen. Feinden Frank» reichs zu Gemüthe«. M i s c e l l e n. Die Tuariks, ein Volk im nördlichen Afrika, hei-rathen ihre Weiber, die sehr groß sind, nach dem Gewicht?, je mehr ein Frauenzimmer wiegt, desto schöner ist es- Eine Tuarikinn von drei Centner ist eine VenuV. Dle Nereis longcl, eine 75rt Meerassel, welche' etwa 9 Zoll lang ist, hat an ihrem Körper 190 Mill^ 200,350 Segmente oder Ringe, statt Laß di« andern Würmer derselben Gattung » —. 200 haben«, Ver im Jahre' t788 verstorbene Oberst, O' K«»Ily> hat durch den Besitz des berühmlen Rennpferdes Ecli-pse 20V andere vorzügliche Pferde und 50,000 Pfun? Sterl. an barem Gelbe gewonnen. Dem Herzogt von Vedford, dem reichsten Manne Englands, der sas Pferd kaufen wollte, ließ er,sagen: da's ganz« Vermögen des Herzogs sel nicht-hinrei-chenv die Eclipse zll bezahleu, T^ h e T t e r. Heut« dcn i°>: 3ra B» ao s l o. Oper w Lrii X«fi^' gen» Nevacteur: F"r. Vad. Heinrich, Verleger: Dgnaz Äl. Evler v, Ulein m a « r.