Schriftleiluag: «atha»«gasse Wr. ». r-lc»»«» «T. 11, Wimin. ■ yti » »»»««-rAgllch satt ■ilatkimc do ». z«if,» b|{ »»» 11—lt M« ««n. H > Berten ,tchl |nrlt4g«a - Wmültit .... X V— awäM . . x »•-e«i»MMa . . . . x «— »omJ»»n« ... x M--Mtl rnilliml BMI« M Mi »«!»<»»«>> »» iuMkfw« (tortrciiu»a*-®ttm>rrm Ctatdettctr nrauKilt jeltui MC »a< ttWIcBun, Nr. 68 Cilli. Samstag den 26. August 1916. 41. Jahrgan«. ViervrrliÄiidsliilan). Wenn es uns auch die täglichen Kriegsberichte nicht sagen würden, man müßte eS deutlich aus den verschiedenen Aeußerungen der VierverbandSpreffe herauslesen, daß sich unserer Feinde, nach ihrer überschwänglichen Siegeszuversicht, die sie nach dem Beginne der großen Offensive zur Schau trugen, eine gewisse gedämpfte, resignierte Stimmung bemäch-tigt hat. Was in den ersten zwei Kriegsjahren nicht gelungen war, daS sollte der Entente nun in weni-gen Wochen beschieden sein, «in großer, entscheiden' der Erfolg aus allen Kampffronten. In Petersburg träumte man wieder von einem raschen, unaushalt-samen Bormarsch der siegreichen Truppen deS Za-re» nach Wien und Budapest, in London und Paris sprach man von der Wiedereroberung Nordfrankreichs und Belgiens, von dem Zurückwerfen der Deutschen über den Rhein, wie von etwaS Totsicherem, Unab> wendbaren und in Rom feierte man die nach fünf-zehn Monaten furchtbarer Opfer geschehene Besetzung der in Trümmer geschossenen Stadt Görz als den Beginn deS „ErlösungSwerke«', als daS man dem italienischen Volke den Krieg gegen Oesterreich, den an dem Bundesgenossen begangenen Verrat darge-stellt halte, um auf die Schurkerei der Herren Sa> landra und Sonnino den verklärenden Schimmer idealer Beweggründe, einer nationalen Besreiungslat fallen zu lassen. Der Rausch, in den die anfänglichen Erfolge, die mit Aufgebot einer ungeheuren Ueber-macht erzielt wurden, unsere Feinde versetzt halten, ist bald verflogen, die großen, ruhmredigen Phrasen, die unS zwar noch immer vortäuschen wollen, daß man im Lager deS Vierverbandes vo» unserer Nie-Verlage überzeugt sei, klingen hohler und leerer al» sonst. Der Aufrichtigkeit weit näher kommen jene Stimmungsbilder, die mit einer raschen Entscheidung nicht rechne», die alles, was jetzt und im Herbst, bis zum Eintritt deS Winter« noch geschehen mag, alS bloße Vorbereitung ansehen und sich und die anderen dam t trösten wollen, daß die entscheidenden Ereignisse im nächsten Frühjahr« heranreifen werden. DaS klingt wie eine Wiederholung dessen, was schon im Herbst 1915 und auch vor einem Jahre gesagt worden war. Weder im ersten noch im zweiten Falle Letzter Klang. Sinnend stand ich am Gittertor und blickte weh-mutigen Empfinden» über da» blühende Blumenbeet hin zur Villa, hinter deren Mauern heute unsagbares Leid die Inwohner gefangen hält. Ihr einziger Sohn — liegt tot — am Schlachtselde gefallen l Ich sehe ihn noch vor mir, den zwanzigjährigen Jüngling, erst »»«gemustert zum Leutnant, wie voll Begeisterung und frohen Mutes er hinausgezogen inS Feld, so kampseSfreudig. so tatendurstig! Feuchten Auge« wandte ich mich ab. Die Totenstille ringsum hieß mich weitergehen. „Man wühle nicht im Schmerze, wenn man Trost doch nicht brin-gen kann!" So sagte ich mir und zog meinet Wege» fort, in düsteren Betrachtungen «ersunken. Plötzlich aber hielt ich inne: dort in jenem hohen Hauke, wo auf einem der Fenster da« Myrthenbäum-chen blüht, süße« Symbol bräutlichen Glückes, da ist ihr Gemach. Wie oft sah ich sie glückstrahlend am Arme ihre« Verlobten dahinschreiten, so schön, so hold, daß mein alterndes Herz aufzuckte im neidischen Verlangen I Auch er ist tot — ihr entrissen — der Geliebte, der Helden-mütig fortgezogen, er kehrt nicht wieder. Ein weher Seufzer hebt meine Brust, während ich mich der schattigen Kastanienallee zuwende, um mei» aen gewohnten Spaziergang fortmsetzen. Da kam mir ein Offizier von hoher Gestalt und haben die Prophet«n Recht behalten. Und auch die«-mal werden die Tatsachen sich anders gestalten, als sie sich dem Seherblick der Bierverbandvweise» dar-zustellen scheinen. Abgesehen davon, daß die militärische Lage ganz unv gar nicht zugunsten der Hoffnungen unse-rer Feinde zu deuten ist — un?er unbeugsames Standhalten an der russischen, italienischen und französisch. englischen Front sowie unsere Erfolge an der bulgarisch-griechischen Grenze berechligen un« zu großer Zuversicht — zeigt sich immer deutlicher, daß auch im dritten KriegSjahre die Aushungerungspläne des VierverbandeS eben nur Pläne und Wüniche bleiben werden, denen Erfüllung nicht zuleil wird. Wenn wir auch als Folgen de« Krieges eine erheb-liche Teuerung und eine gewisse Knappheit alles dessen, was man zum täglichen Leben braucht, mit in den Kauf nehme» «luvten, so ist dieS eine Er-fchcinung. die sich nicht nur bei uns, sondern auch in den feindlichen, ja zum Teile sogar selbst in den neutralen Staaten bemerkbar macht. Die Absper-rungSmaßnahoien der Gegner, die Drosselung des neutralen und die säst völlige Unterbindung des Ueberfechandels, sowcit er für die Einfuhr nach Oesterreich-Ungarn und Deutschland in Frage kommt, konnten uns zwar zu einer Einschränkung unserer Lebenshaltung, zum vorübergehenden Verzicht auf so manche Geniisse, an die sich unser Geschmack ge-wohnl halte, zwingen, sie konnten uns aber nicht zum Hungertode verurteilen, wie dies den Absichten unserer angeblich für Zivilisation und Kultur, für Freiheit und Unabhängigkeit kämpfende» Gegner entsprochen hätte. Unsere Opferwilligkeit, unsere EntfagungSsreudigkeit, unser Organisationstalent und unsere Disziplin auch im Hinlerlande haben möglich gemacht und unS in den Stand gesetzt, volle zwei Jahre nicht nur dem Ansturm der HeereSmassen der Feinde siegreich zu trotzen, sondern ihnen auch ihre auf unsere wirtschaftliche Vernichtung, auf unsere Aushungerung abzielenven Pläne zuschanden werden zu lasse». Der dnrch die Absperrung des Außenhan-dels nach den Ländern de» VierverbandeS vei folgte Zweck konnte absolut nicht erreicht werden. Nun ist auch die Ernte wieder vorüber und ihr Ergebnis setzt unS in den Sland, wieder bis zum nächsten Sommer durchzuhallen. So sind eigentlich durch un« einnehmende« GesichtSzügen entgegen, der seinen Arm in den einer jungen Dame geschlungen hielt, welche bleichen Antlitze«, sichtbar ergriffen, kaum mit ihm Schritt zu halten imstande war. Qualvoll verzehrt ruhten ihre Augen auf den seinen, welche von dunklen Brillen verhüllt waren. «Blind!" rief'« in meinem Innern schmerzhaft auf. Ich mußte anhalten und an einen Baum mich stützen, so hat die« traurige Bild auf mich gewirkt. Soll ich noch weiter gehen? fragte ich mich noch weitern Jammer in'« Auge schau'n? Wie ist der Weg nun. der mir stet« so lieb, so teuer, mit so viel Dor» nen jetzt bestreut. Doch ich hatte kaum noch den Ge-danken auSgedacht, al» plötzlich dumpfeS Gemurre an mein Ohr schlug. Vom Bahnhof her kam e», Menschen waren eS, viele Menschen und diese begleiteten einen Zug von Wagen, die nur langsam sich fortbewegten. „Verwundetet" „O ihr Tapsern, ihr Helden, wie erhaben seid ihr vor mir. O wäre mein Haar nicht grau, mein Schritt noch stramm, ich wollte an eurer Stelle sein und nicht müßig hier stehen, um nur zu schauen all' da» Leid und Weh. E» selbst empfinden in begeisterter Pflicht, wäre weniger Qual!' Plötzlich wurde ich au» meinem stummen Mono» log gerissen. Ich horchte auf. Was ist da»? Glockenzeläute ? W-S soll e»? Woher kommt der Schall? Von allen Kirchen scheint'« zu tönen. „Was gibt sere Blockierung nur die neutralen Staaten geschä-digt worden, die durch den Vierverband, vor allem durch England, daran gehindert wurden, ihren ge-wohnten Handelsverkehr mit unS ausrecht zu erhal-tev. Immer anspruchsvoller, immer »exatorischer wird daS Verhalten der Ente"te grg«n die neutrale Schiffahrt. Holland und die skandinavischen Staaten wissen ein Litd davon zu singen und die nu«mehr erfolgte vollständige Einstellung der englisch-schwedi-schen Schiffahrt gehört gleichfalls in das Kapitel der Terroristerung der Neutralen durch da« um die lln» adhängigkeit der kleineren Staaten so besorgte England. Selbst Amerika, das an den Lieferungen für den Vierverband ungezählte Millionen verdient hat, zeigt wegen der sogenannten „schwarzen Listen" e>ne immer erregter werdende Stimmung, die sich sogar schon im Kongreß in heftigen Angriffen geäußert hat. So ist denn die Gesamtla^e tatsächlich eine solche, daß die Resignation, die sich im Vierver-bandSl.lger nach so viel Ueberschwänglichkeit jetzt wieder geltend macht, wohl zu verstehen ist. Der Weltkrieg. Der Krieg gegen Rußland Die Berichte deS österreichischen Generalstabes. Amtlich wird Verlautbart: 23. August. Westlich von Moldawa erstürmten deutsche Truppen eine «ei-tere Jnsanteriestellung der Russen, wobei sie 200 Mann und zwei Maschinengewehre einbrachten. Bei Zabie wurden ruffische Vorstöße abgeschlagen. Im Gebiete deS Kokul stehende« Gefecht. Weiler nördlich bei geringerer Kampftätigkeit und völlig unverändec-ter Lage keine besonderen Ereignisse. 24. August. Außer einigen kleinen Vorseld-nnternehmungen weder bei den Streitkräften des Ge-nerals der Kavallerie Erzherzog Karl, noch bei der Front des GeneralseldmarschaUS von Hindenburg Ereignisse von Belang. 25. August. Front des Generals der Kaval-lerie Erzherzog Karl. Westlich von Moldawa und im Bereiche des Tartarenpasses wur»en mehrfache eS?" fragte ich im Vorübergehen. „Waö bedeutet eS?" fragten auch die Andern. Endlich ward'S un» klar. D>e Glocken sollen ab» genommen werden, der Krieg fordert ihr Metall und ehe ste fortziehen, dem Vaterlande ihr Dasein zu weihen, läuten ste un« ihr Abschiedslied. Mächtig feierlich durch-dringt der volltönige Schall die lautlose Stille ring«-um. Wie klagend bald, wie jubelnd dann erklingt un« ihr letzte« Lebewohl. Sie haben un« so treu gedient bei freudigen, schönen und ernsten Anlässen, so oft ihren wohltönigen Ruf erklingen lassen, bis nun an sie selbst der Ruf ergeht, sich zu opfern für Kaiser und Volk. Wie in Andacht versunken, standen die Leute um-her und horchten dem seltsamen Spielt, manche der Herren zogen den Hut vom Haupte, auch ich tat e« unwillkürlich. ES war so erhebend, feierlich, so weh» mutSvoll und traurig. Bim»bam sprachen die Glocken und sagten un« ihren letzten Gruß. Bim bam, bim-bam begann e« all» mählig zu verklingen, leiser und leiser, bis der letzte Klang entschwunden. Lebt wchl! rief e« in meiner Seele ihnen nach, möge euer Weggang zu Glück und Segen sein! Lange noch stand ich da und ließ die Gefühle über mich Herr werden, die mächtig auf mich einstürmten und al« ich endlich weiter ging, da tönte noch lange im Ohre mir nach der Glocken Abschied letzter Klang. Emma Ruiß Wadratsch. Seite 2 Deutsche Wacht /iummtr 63 Angriffe zum Teil im Handgemenge unter großen Verlusten für den Feind abgewiesen. Sonst bei un-veränderter Lage stellenweise Artillerieseuer von wech-selnder Stärke. Front deS Generalseldmarschalls v. Hindenburg. Im Abschnitte Perepelniki-Pieniaki wurde dem Feind daS von ihm am LZ. d. genommene schmale Grabenstück wieder entrigen, hiebet l Offizier, 211 Mann zu Gefangenen gemacht und drei Maschinen-gewehre erbeutet. Weiler »örtlich keine besonderen Ereigniss«. Der Stellvertreter deS Chefs des GeneralstabeS: v. Höfer, Feldmarschall Leutnant. Die Berichte der Deutschen Obersten Heeresleitung. 23 August. Vom Meere bis zu den Karpathen keine besonderen Ereignisse. Im Gebirge erweiterten wir den Best» der Stara Wipczyna durch Erstür-mung neuer feindlicher Stellungen, machten 200 Gefangene, darunter einen BataillonSstab, erbeuteten zwei Maschinengewehre und wiesen Gegenangriffe ab. Beiderseits deS Czarny Czeremos; hatten die russischen Wiedereroberungsversuche keinerlei Erfolg. 25. August. Front deS Generalfeldmarfchalls von Hindenburg. Der Gegenangriff zur Wiedernahme der am 2l. d. bei Zwyzyn verlorenen Gräben hatte Erfolg. Es wurden gestern und am 21. August bei der Graberka 561 Sefangene eingebracht. Gegen Frankreich und England. f .« Großes Hauptquartier, 23. August. Zwischen Thiepval und PoziereS wurden die englischen An. griffe vergeblich wiederholt. Nördlich Ovillers fanden während der Nacht Nahkämpfe statt. Oestlich des FoureauxwaldeS, ebenso wie bei MaurepaS mißlan« gen feindliche Handgranatenunternehmungen. Die Ar-tillerien entwickeln fortgesetzt große Tätigkeit. Sild-lich der Somme sind bei EstreeS kleinere Grabenstücke, in denen sich die Franzosen vom 21. August her noch hielten, gesäubert. 3 Offiziere, 143 Mann fielen dabei als Gefangene in unsere Hand. Rechts der Maas wiesen wir im Fleuryabschnitt feindliche Handgranatenangriffe ab. Im Bergwalde fanden für uns günstige kleinere Jnfanteriegefechte statt. £ 24. August. Nördlich der Somme sind gestern abends und nachts neue Anstrengungen unserer Geg-ner zum Scheitern gebracht worden. Die Angriffe der Engländer richteten sich wieder gegen den vor. springenden Bogen zwischen Thiepval und Poziercs, sowie gegen unsere Stellungen um Guillemont. Bei und besonders nördlich von Maurepas wurden starke französische Kräfte nach teilweise ernstem Kampfe zu-rückgeschlagen. Rechts der MaaS nahm der Artille-riekamvf im Abschnitt Thiaumont—Fleurtz, im Cha» pitre- und Bergwald an Hestigkeit bedeutend zu. Mehrfache französische Angriffe südlich des Werkes Thiaumont sind zusammengebrochen. In den letzten Tagen ist je ein feindliches Flugzeug im Luftkampf bei Bazentin und westlich von Peronne durch Abwehrfeuer in der Gegend von Richebourg und La Bassee abgeschossen. Schreckcnstage in Hör;. Bon dem furchtbare» Ringen der Italiener um den Besitz der Stadt Görz gibt Luigi Barsini im „Carriere della Sera" vom 10. August ein fchreckenS-volles Bild. Er schreibt unter anderem: AlleS spricht vom Tod« auf dem Sabotino, die-sem Menschensresser unter den Bergen, der breit-schultrig, klotzig, eckig wie ein riesiger, ungefügiger Felsblock mit senkrecht abfallenden kahlen Flanken dasteht, von denen das Bombardement eines ganzen Jahres die Oberfläche derart abgeschält hat, daß er, zermürbt und zernagt, von der leblosen Farbe kal-kiger Knochenmaffen, an jene» schaurigen Berg der alten Buddhistenlegende erinnert, von dem Lascadio Hearn erzählt, daß er von unten bis oben auS To-tenschädeln bestehe. Die Straße hier hat eine grausige Geschichte, spricht laut von der Wut der Angriffe. Jeder ein-zige Schritt auf ihr hat ein Menschenleben gekostet. Der wilde und blutige Kampf hat alle seine Pha-sen in den Stein geschnitten. Aus steilen und ge-wuudenen Pfaden windet sich der Weg hinauf, durch enge, endlose, atemberaubende FelSschächte. Hier und da zusammengestürzte Steinmassen, zerbrochene Ge-wehr«, Blutlachen, die mit dunklen Spritzern die Felswände zeichnen, und von oben her hängen die Beine Irgend eineS Toten auf den Kopf desjenigen herab, der hier seinen Weg hinaufnimmt. Und über-all tritt man aus Mützen, Tornister, durchlöcherte 25. August. Aehnlich wie am 18. August er-folgten gestern abends gleichzeitig auf der ganzen Front von Thiepval bi» zur Somme nach h fügst« Feuersteigerung englisch-sranzösische Angriffe, die mehrfach wirdtrholt wurden. Zwischen Thiepval und dem Foureauxwalde sind sie blutig zusammengebro-chen. Teile dcS vordersten zerschossenen Grabens nörd-lich von Ovillers wurden aufgegeben. Im Abschnitt Longueval-Delvillewald hat der Gegner Vorteile er-rungen. DaS Dorf Maurepa« ist zurzeit in seiner Hand. Zwischen MaurepaS und der Somme haben die französischen Anstürme keinerlei Erfolg. Auch rechts der MaaS fetzten die Franzosen wieder zum Angriff an. Der Kamps blieb aus den Abschnitt von Fleury beschränkt. Der Feind ist abgewiesen. Eines unserer Lustschiffe hat in der Nacht zum 24. d. die Festung London angegriffen. Bier feindliche Fluz. zeug.' wurden nördlich der Somme, je eines bei Pont Faverberger, südlich von Varennes und bei Fleury (dieses am 23. d.) im Lustkamps, eines südlich von ArmenliereS durch Abwehrgeschütze abgeschossen. Wie schon häufig in letzter Zeit aus belgische Städte, so wurden auch gestern wieder Bomben auf MonS ab-geworfen. Abgesehen von angerichteten erheblichen Sachschäden an belgischem Eigentum, sind einige Burger schwer verletzt. Ein neuer schwerer geppelinangriff auf London. Das Wolffbüro meldet: In der Nacht vom 24. zum 25. d. haben mehrere Marineluftschiffe den südlichen Teil der englischen Ostlüste angegriffen und dabei die City und d«n Südweft Stadteil von Lon-don, Batterien bei den Marine« Htützpurikten Har-wich und Folkestone sowie zahlreiche Schiffe auf der Rede von Dower auSgiebig mit Bomben belegt. Ueberall wu,de fehr heftige Wirkung beobachtet. Die Luftschiffe wurden auf dem Hin- und Rückmarsch von zahlreichen Beobachtunzsstreitkrästen und bei». Angriff von Abwehrbatterien hestig, aber erfolglos beschossen. Sie sind sämtlich zurückgekehrt. Der Chcf des AdmiralstabeS der Marine. Der Krieg gegen Italien. 23. August. Amtlich wird vcrlautbart: An der küstenländischtn Front unterhielt die stindlich« Artillerie gegen einzelne Räume zeitweise ein lebhas-tereS Feuer. Die italienischen Flieger entfaltete» rege Tätigkeit. Bei Wocheiner-Feistritz fiel ein Doppeldecker in unfere Hände. Die Insassen wurden ge-fangengenommtn. In Tirol brachte uns eiue Un-ternehmung an der Fleimstalsront 80 unverwundete Gefangene und 2 Maschinengewehre ein. 24 August. Nach heftiger Beschießung deS Kammes der Fassaner Alpen und unserer Höhen-stellungen beiderseits deS TravignolotaleS setzten die Italiener gegen die Front Coltorondo —Cima di Cece mehrere Angriffe an, die abgeschlagen wurden. 25. August. Gestern abends hielt der Feind unsere Stellungen südlich der Wippach bis Nova Va« unter lebhaftem Geschützseuer. Gleichzeitig gia-gen zahlreiche Aufklärungsabteilungen gegen dieses Helme, Wehrgehinge, stolpert man über zahllose Patronenhülsen. Oft heißt es haltmachen, um die Bahren mit Verwundeten vorüberzulassen. Manch einer geht auch allein zum Verbandsplatz hinunter mit rauch-geschwärztem Gesicht und bln'bespritzter Uniform, aber gefaßt und ohne Jammern, ging es ja dieS-mal gut. In gewissen Augenblicken hält die ganze Ko-lonne^an. Schweißtriefend, keuchend setzen die Kra». kenträger ihre Bahren ab. Ein Heulen zerreißt die Lust. Das feindliche Geschoß fährt daher, schlägt irgendwo näher oder weiter ein. Der Zug setzt sich wieder in Bewegung. Ein Wirbelsturm von öfter-reichischen SchrappneU» peitscht die steil nach Sal-cano abfallende Flanke des Sabotino. Die dürren Hölzer haben Feuer gefangen und dichter schwarzer Rauch wirbelt zum Gipset aus. Aus dem Gipfel, den man nach mehr als zweistündiger beschwerlicher Wanderung erreicht, haben an die Bombardements wie Erdbeben gewü-tet. Nur wenige Leichname sieht man hier, die, plötzlich vom Tode ereilt, noch voll von dem Unge-stüm scheinen, der sie im Augenblick ihres Sterbens erfüllte. Es sind ihrer nur wenige, weil die Haupt' maffe der Oesterreich« in ihren Unterständen ver-harrte. Das find ungeheuerliche Galerien, die den Gipsel vo» der einen Seite bis zur anderen durchziehen. Der steile, graue Hauptgipjel, die Höhe 202, leistete erbitterten Widerstand. Aus allen Aufforde-rungen, sich zu ergeben, antworteten Flintenschüsse. Frontstück vor; sie wurden abgewiesen. An der Front der Faffaneralpen ließ nach den »ißlunge»en Angriffen der Italiener auch ihre Artillerietätigkeit nach. Der Stellvertreter des Chefs deS Generalstabes: v. Höfer, Feldmarfchalleutnant. Am Balkan. Bulgarischer amtlicher Bericht. 22. August. Im Strumatale haben wir den Gegner vollständig geschlagen. Er rettete sich durch Flucht auf daS rechte Ufer deS Flusse«. DaS ganze Gebiet in der Umgebung der Dörfer Jeniköj. Nevo-len und Topalovo ist mit Leichen feindlicher Soldaten bedeckt. Bisher wurden mehr als 400 Tote gezählt, darunter mehrere Offiziere; 3 Maschinengewehre, eine Menge Gewehre, Geschosse, Artilleriematerial, MunitionSkiste» fielen in unsere Hände. 190 unver-wundete Gefangene, darunter vier Offiziere und 60 verwundete Gefangene wurden eingebracht. Eine große Menge AuSrüstungSgegenstände, die das Schlachtfeld bedecken, bezeugen die vollständige Niederlage des Feindet. Eine feindliche Kavallerieabteilung, die durch die geschickten Manöver unserer Kavallerie in den Feuerbereich unserer Infanterie gelockt worden war, wurde buchstäblich vernichtet. Nach Aussagen von Gefangenen hat an den Kämpfen unter der französischen Brigade Hertier auch ein englisches Jnfan» terieregiment teilgenommen. Die Angriff«, welche die Franzosen seit zehn Tagen gegen unsere Stellungen südlich und westlich deS Doiran-Sees richten, sind vollkommen gescheitert. Dieser Umstand hat wahr-scheinlich den Generalstab SarrailS veranlaßt, die Einnahme militärischer Punkte zu melden, die bisher immer im Besitze der Franzosen waren, wie zum Beispiel deS Bahnhofes von Doiran. Im Dorfe Doludjeli, oaS vom Feinde verlassen ist, haben unsere Truppen die Leichen von 50 französischen Soldaten beerdigt. Auf dem rechten Wardarufer haben wir im Laufe eine« Angriffes in der Gegend von Najadag eine feindliche Abteilung gefangen gencmmen und ein Maschinengewehr erbeutet. Die Franzosen ließen 70 Tote auf dem Kampfplatz« zurück. Der rechte Flügel fetzt seine Operationen sort. 23. August. Aus dem rechten Flügel haben die südlich von Florina vorrückenden Truppen gestern am 22. d. die Stadt Kostur (Kosturia) besetzt. Ganz geschlagene serbische Streitkräfte, die hauptsächlich einem freiwilligen Regiment angehörten, zogen sich ia südlicher Richtung zurück. Die in der Richtung Le-rin (Florina)—Banica—Rincevo—Ostrowo-See operierende» Truppen sind, nachdem sie am 21. August eine stark befestigte feindliche Stellung auf dem Kamm deS Berges Malka Nidze erobert hatte», am näch-sten Tage vorgerückt und griffe» die serbische Do-nau- und Wardar-Division in ihrer neuen Stellung Kloster St. Spiridion—Cote 207—Tscheganska Planina an. Bisher haben wir sieben Offiziere und 200 Mann gefangen genommen. Unsere Beute besteht in süns vollkommen neuen, unversehrten französischen Schnellfeuergeschützen famt Lafetten und Bespannung, mehreren Munitionskiste». 6 Maschinengewehren, DaS war die größte Höhle des BergeS, die neben einer starken Besatzung auch dem österreichische» Kommando auf dem Monte Sabotino zum Auseut-halt diente. Schritt für Schritt, langsam, schwerfällig, schreitet der Angriff vor. Dichte Schauer von SchrappnellS klatschen wütend aus die feindlichen Stellungen, und die Myriaden von Kugeln wirbeln eine so undurchdringliche Staubwand a»f, daß man meint, es müßten zahllose Automobile die Schlacht-linie hinunterfahren. Um sieben Uhr abends schien OSlavia, dies ensetzliche OSlavia, das zum Grab ganzer Batail-lone wurde, bereits hinter den Ufern zu liegen. Da« Feuer wurde verlegt. Die schweren österreichi-schen Geschütze richteten ihre vernichtenden Schläge aus die uniörmlichen düsteren Trümmer deS Dorfe«. Rauchend, verschleiert, rotleuchtend im blutigen Sonnenuntergang, öff,iete Görz seine einsamen Stra-ßen beim Herabsinken der blauen Abenddämmerung. Aber der Hagel der Granaten dauerte vom Pod-gora herunter an, deffen Kamm noch immer den Oesterreichern gehörte, und aus dem San Michele zeigte das unaufhörlich« Hin- und Herschwanken der Feuerwolken, daß di« Oestrrrkicher zum Gegenangriff auf die bereit« gesäuberten Gipsel vorgingen. In der zweiten Nacht verstärkte sich noch die Hestigkeit der Schlacht. Am dämmrigen Himmel schwirrte» die österreichische» Flugzeuge, eisrig bemüht, auS dem Ausblitzen der abgefeuerte» Geschafft die Stellungen unserer Geschütze zu bestimmen. Nummer 63 Deutsche Wacht einem Bombenwerser. ferner Gewehren Modell 1916, 15 EisenbahnwaggonS und Geleise-Anlagen. Der Kampf dauert fori. Im Tale der Morenica griffen bedeutende Strettkräste von der Schumadia-Division an. Alle Angriffe find mit großen Verlusten für die Serben zurückgeschlagen worden. Im Wardartal ver-lief der Tag im allgemeinen ruhig. Auf beiden Sei-ten nur Artillerietäligkeit. An der Front südwestlich des Doiran-See« »ersuchte der Feind gegen 10 Uhr abend« unsere vorgeschobene Stellung anzugreisen, wurde jedoch zurückgeschlagen. Nach ergänzenden Mel« düngen und GesangenenanSsagen hat da» 176. französische Regiment, da» an dem Kampfe vom 21. d. teilnahm, 50 v. H. seines Bestände» verloren. 250 Leichen wurden auf dem Schlachtfeld« aufgeles«», außerdem noch viele militärische Au»rüstung«gegen» stände. Aus dem linken Flügel haben wir im Slnim-tal »aS linke Flußufer vollständig vom Feinde ge-säubert. Die Zahl der gestern in diesem Kampsgebiete von un» beendigten feindlichen Toten übersteigt 500. Die große Zahl der Toten und die Menge der Au«. rllstung»gegenstä»de, die da» Schlachtfeld bedecken, bezeigen, daß die Brigade Vertier eine vollständige Niederlage erlitten hat. Auf ihrem Vormärsche süd lich von Drama stießen vorgeschobene Abteilungen pnserer Truppen aus eine englische, von einer Rad-sahr-Kompanie begleitete Reiter-Eskadion. Nachkur« zem Feuerwechstl zogen sich die Engländer in der Richtung auf Orsauo zurück, nachdem sie zwei B.ücken über den Angistafluß zerstört hatten. Wir besetzten den Bahnhos von Angista Die Eisenbahnlinie Okt. schila—Buk—Drama—Angista—Serre«—Demirhis-sar befindet sich jetzt in unserer Gewalt. L5. August. Die Offensive unsere» rechten Flü-gel» dauert fon. In der Gegend de» Moglenitzage> birge» unternehmen in der Zeit von der Nacht auf den 21. bis zum 23. d. 2 Uhr nachmittag» beträcht' liche serbische Streitkräfte der Schumadjadivision, un-terstützt von benachbarten Truppe», achtzehn Angriffe nacheinander auf unsere vorgeschobenen Stellungen im Abschnitte Kuturuz-Kowil. Alle diese Angriffe wurden jedoch von unser«» Truppen mit unerschütterlicher Entschlossenheit abgeschlagen, worauf sich die Serben in ihre ursprünglichen Stellungen zurück;», gen. Ihre Verluste sind ungeheuer. Unser linker Flügel rückt gegen die Gestade des Aegäischen Meeres vor. In seinem Bormarsch stößt er nur auf schwache englische Kavallerieabteilungen, die sich über-stürzt gegen den Golf von Orfanv zurückziehen, von unseren Truppen verfolg». Am 23. eroberten wir den Kamm de» Pruar Gebirge», das Dorf Zdravik Kote 750 (10 Kilometer nördlich von Orfano), den Birg Biglo (850 Meter hoch. 12 Kilometer nöid-lich von Lefter«), da» Dorf Dranovo (3 Kilometer westlich von Pravischte), die Höhe» nördlich von Ka-vala und die ganze Ebene von Sarifchaban. Die Meldung de» französischen GeneralstabeS, daß die französischen Truppen das Dorf Palmisch besetzt hät, ten, ist falsch. Diese» Dorf, da» auf griechischem Ge> biete liegt, wird von Anbeginn von den Franzosen gehalten. Heute, am dritten Morgen, scheint die Schlacht sich ihrem entscheidenden Ende zu nähern. Der Podgora wird auch von der Seite de» Jnsonzo ange-griffen. Die Oesterreich« auf dem Gipfel verteidigen sich nach zwei Fronten. Au» den auf Görz gerich-tuen Schießscharten ihrer Felsenhöhlen beschossen sie wütend die Unsern, die au» dem am Fuß d:« Ber-ges gelegenen Dörfchen gleiche» Namens zum Auf-stieg schreiten. Von allen Seiten hart bedrängt, haben sie doch voll Trotz ihren blinden, verzweisel-ten, tapferen Widerstand forlgesetzt. Langsam und schwierig war der Aufstieg von der Seite de» Zfonzo, aber er half doch den An-greifern auf der anderen Seite, die nur noch wenige Meter zu überwinden hatten. Seit dem Sonntag abcnd» schon sah man das weiße Signal, da» der Artillerie unsere eigene Stellung kennzeichnete, im Abstände eine» Sieinwurse» von dem löilichen Gipfel aufgepflanzt. Aber jeder Ansturm brach sich an die-sen paar Schritten. Da« vou unseren Feinden an-gewandte Schanzsystem gestattete ihnen, in Tätigkeit und dennoch geschützt zu sein. Sie führten sozusagen einen Kampf au« ihren Höblen gegen im«. Zurück geschlagen, zum Stillstand gebracht durch den mörde-rischcn Hagel ihrer Maschinengewehrkugeln, bildeten sich die Unsern immer von neuem. Man sah, wie sie hurtig onkletterten, wie doS Gewimmel schwächer wurde, sich zerstreute und die Welle wieder zurückfloß. Auch unsere anderen Truppen, die den Podgora umgangen hatten, stan« den unter dem Feuer der feindlichen Artillerie. Der Deutscher amtlicher Bericht. 23. August. Die Säuberung de» Höhengelände» westlich de« Ostrowosee« hat heute Fortschritte ge-macht. Wiederholte serbische Vorstöße im Moglena-gebiet sind abgewiesen. Oesterreichischer amtlicher Bericht. 23. August. Zm Raume von Valona entwickelte der Feind erhöhte Tätigkeit. Eine» unserer Kamps-flugzeuge, vom Stabsfeldwebel Arigi geführt, schoß im Kampfe mit vier Farmandoppeldkckern zwei ab. Einer liegt nächst der Skumbimündung, der zweite stürzte in» Meer und wurde von einem feindlichen Zerstörer geborgen. Türkischer Kriegsbericht. Mitteilungen de» türkischen Haupt-quartier«: 24. August. Auf den Höhen nordwestlich de« Ostrowosee« fetzen die Serben den bulgarischen An« grissen noch Widerstand entgegen. Ihre Angriffe ge-gen den Dzemaat Jeri sind gescheitert. Alle Berichte au« dem feindliche» Lager über serbisch französisch-englische Erfolge, sowohl hier wie am Wardar und Struma sind sreie Erfindung. 25. August. An der Bojusa stellenweise Ge-plänkel. 24. August. Kaukasu«sront. Feindliche Angriff«-versuche gegen vorgeschobene Stellungen aus unserem rechten Flügel wurden abgeschlagen. An einem Punkte ließ der Feind Gesangene in unseren Händen. Im Zentrum unbedeutende Gefechte. Bei einem Ueber fall auf feindliche vorgeschobene Gräben aus dem linken Flügel wurden 20 feindliche Soldaten und ein Offizier getötet und militärische Au»rüstung«gegeiistände erbeutet. Aegyptische Front. Bei einem Zusammenstoß mit feindlichen RufklärungSIruppen 20 Kilometer östlich von Suez wurde der Gegner zur Flucht gezwungen. Ein feindliche» Flugzeug beschoß aus Versehen mit seinem Maschinengewehr eine Viertelstunde lang seine eigenen Truppen. Heimkehr des Handelsunterseebootes „Deutschland". Nach 23>ägiger stahrt ist die „Deutschland" von Baltimore in Bremen glücklich eingelaufen. Die glückliche Ankunft der mic kostbarer Fracht beladenen .Deutschland" im Heimathafen Bremen ist ein Er-eigni», welche« mit vollem Rechte in Deutschland und den verbündeten Staaten begeisterte» Jubel auslöst. Diese« freudige Ereign!» — heiß erwartet und er-sehnt von Millionen sorgender Herzen — gleicht einer gewonnenen Schlacht, e« stellt einen glänzen-den Sieg überragenden deutschen Erfindergeistes und überlegener deutscher Tüchtigkeit dar, der besonder« sür daS n»id> und haßverzerrte England, da« seine ruchlosen AuhungerungSpläne nun doppelt und drei-fach durchkreuzt sieht, einer vernichtenden Niederlage gleich zu werten ist. Fast zur seiden Zeit, wo die unvergleichlichen Rauch de» österreichischen Bombardement» hüllte den ganzen Podgora bis über den Gipsel in ein Wolkenkleid. Der Kamps war blutig. Bei jedem Ansturm blieben die Leichen der Gefallenen in den Drahtver-hauen und am Rande der Schützengräben hängen. Doch fühlte man, daß die Gewalt de« Widerstandes allmählich nachließ. Gegen Mittag de» dritten Tage» arbeitete sich ein besonder» starker, heftiger und wü-tender Angriff bi« aus die Spitze des BergeS vor. Da plötzlich vei schwand vor den Augen dieser Sol-baten die grausame Mauer, die sie so lange einge engt, ihren Blick begrenzt hatte. Ueber ein Jahr halten sie nur wenig dahinter zusammengekauert gelegen, sich an dieser gräßlichen Kuppe gestoßen, gerissen und nicht» weiter erblickt, als nackte Erde, klebrigen Schlamm, entwurzelte Bäume. Löcher und Gräben. Die Soldaten weinten und stürzten dann die andere Seile des ?«ge« hinab. Aber hier, wo vo» der Kanone geschützt, der Wald noch »noersehrt geblieben war, lauerte der Feind im dichten Gebüsch. Ganz im Grün vcrbor« gen, hemmten dichte Drahtnetze den Schritt. Die ersten Reihen sind samt und sonder» daran hängen geblieben, und die Maschinengewehre hatten nur aus diese« Augenblick gewartet. Mitte» aus dem abschüs« sigen Wege lodeit der Kamps von neuem empor. Und dann war der Jsonzo zu überschreite». Bis zur Brust im Wasser, machten unsere Soldaten un-erhörte Anstrengungen, das gegenüberliegende Us r deutschen Unterseeboot-Helden den britischen Seeprotzen die Nordsee wieder gründlich versalzen haben, hat da« erste HandelS-Unterseeboot der Welt, die ,Deutsch-land", den Weg durch Gefahren heimwärts gefunden, trotz der Riesenflotte England», die angeblich die Mt«t beherrscht und Deutschlands Küsten vor al-lem zum Schaden der Neutralen unter Blockade zu halten vorgibt. Und während die »Deutschland" — umbraust von Heilrusen, die sich heute von der We« sermündung bi« zu unseren Alpen und weiter bi» zur „bitteren" Adria fortpflanzen — in Bremen landete, nähert sich sein stolze« Schwesterschiff.Bremen" der amerikanischen Küste und wird den W«-renauStausch mit Amerika sortsetze», welchen britische Niedertracht unterbinden zu können vermeinte. In England, aber auch in den übrigen feindlichen Groß» staaten wild man wieder die Köpfe hängen lassen und wieder viel Wasser in den sauren Wein der er-künstelten Eiegetprahlereien gießen müsse». Aus die großen Worte, aus die geschwollene > Phrasen der von Neid und Haß verblendeten Feinde antwortet Deutschland am Schlachtfeld?, in den Seekämpsen und im WI'tschasl»kriege mit großen Toten und stelz und selbstbewußt dars die glückliche Ankunft der »Deutschland" von der Memel bi» zum Belt mit dem herrlichen Liede gefeiert werden: „Deutschland, Deutschland über Alles, Ueb« Alle« in der Welt!" Aus Stadt und janit. Cillier Gemeinderat Am Freitag nachmittag sand unter dem Bor« sitze de« Bürgermeisterstellvertreter» Kail Teppey eine GemeindeouSschußsitzung statt. Der Borsitzende be-richtete vor allem, daß in der Besorgung der Ge-meindegeschästc zwischen dem Bürgermeister und ihm eine Arbeitsteilung vorgenommen worden sei, der zu-solge dem Bürgermeister die juristischen Agende», dem Bizebürgermeister aber die wirtschaftlichen Arbeiten zufallen. Bei diesem Anlasse dat der Bürgermeister« stellvertreter alle GemeindeauSschüsse, ihm in der Eisüllung dieser besonders jetzt infolge des Kriege» fehr schwierige» Aufgaben kräftigst zu unterstützen. Weiter» gab der Vorsitzende bekannt, baß im Sinne eine» seinerzeit gefaßten Beschlusse« der An« kauf de» Grundstücke« der Frau Ursula Uranc »e« be» dem städtischen Friedhose in Tschrett nunmehr endgiltig durchgeführt worden sei. Letzter Zeit habe sich zwar die Besitzerin diese» Grundstücke« infolge Einwirkung gewisser Faktoren de» Verkaus überlegt, den Bemühungen de» GemeindeauSschussc« Franz Karbeutz sei e« jedoch gelungen, diesen Kaus zu ver« wirklichen. Der Bürgermeisterstellvertreter sprach ihm hiesür den Dank der Stadtgemeinde an«. Der Bürgermeisterstellvertreter brachte dem Ge« meindeausschusse auch zur Kenntnis, daß die Bezirk«-Hauptmannschaft Eilli an die Stadtgemeinde das Er-suchen gerichtet habe, zur Beerdigung der in Reisen« stein verstorbene» Flüchtlinge jüdischer Konfession zu erreichen D« Ranch hüllte sie ein. Salve auf Salve »erschossen die Oesterreich« von ihren Schrapp-nell», Kugelschau« peitschten da» Wasser. Manch ein Verwundeter wurde von Hand zu Hand herüber« gereicht. Die Patrouillen, die als erste die Zugänge ab-zusuchen hatten, wurden überall von einem Hagel von Geschossen empsangen. Die Oeste«eichcr vertei« diglen sich au» den Wohnungen, schössen au» allen Fenstern, wanderten von Haus zu Hau». Ringsum ist das Schlachlseld eine Hölle; riesengroße Löcher, verbogene Seitengewehre, nicht explodierende Lust« minen und Handgranaten und überall verstreute Balken, Scherben und Trümnier. Die schöne Fahr« straße, die von dem ganz vom Erdboden rasierten Lucinio zu den Schützengräben hinansührt, ist von Giü» überwuchert. Seit ein und einem Bierteljahr hat kein menschliches Wesen sie betreten. E» war die gottvcrfluchtc Straße — die strada maladetta — die auf dem schnellsten Wege in« Jenseit» beförderte,, gewisse«maßen die Schwelle der anderen unbekannten Welt darstellte. Wer seinen Fuß aus sie setzte, war ein Kind deS Tode«. Und auch heute noch, w« es wieder aus ihr zu leben beginnt, macht ste ihrem Namen Ehre. Denn die Otstereicher hören nicht auf, sie mit ihren schive-ren Kalibern zu belegen und sie ganz in Rauch und Staub zu hüllen, durch den im Tosen der Winde und Krache» der Explosionen Verwundete und Ge-sangene wie Schemen gleiten." £t[t{ 4 einen Teil be« städtischen Friedhofe» zu »erkaufen. Um über diese Frage schlüssig zu werden, habe er sofort den Friedhosausschuß einberufen. Dieser habe beschlossen, einen solchen Verkaus aus jeden Fall ab-zulchnen D!e Beweggründe diese« Beschlusse» lagen darin, daß durch die Ueberführung der Lochen auf den städtischen Friedhos eine Verschleppung der Ty-phuSkrankheit, die in Reifenstein unter den Flücht-lingen auSgebiochen fei. verursacht werden könnte. Der GemeindeauSfchuß stimmte diesem Beschlusse zu. Zugleich erklärte der Vorsitzende, daß er mit der Bezirk«hauplmannfchasl Cilli da« Einvernehmen gepflogen habe, um au« dem gleichen Grunde den Flüchtlingen, welche hier den Markt überfluten und einen Teil der ohnedie« spärlichen LebenSminelvor-rate davonfchleppcn. da» Betreten de« Stadtgebiete« zu untersagen. Da« Eingreifen de» Bürgermeister-stellvertreter« im Interesse der Stadtbevölkerung wurde seilen« de» Gemeindeausfchuffe« wärmsten« begrüßt. DaS Dankschreibeu de« Vereine« Südmal k für die Spende von 100 K wurde zur Kenntni» genommen. Die unter den Einlaufen befindliche Eingabe de« Fleischhauermeister« Jakob Leskoschek wegen Zu-lerlung des elektrischen Strome« auf fein Gut Freienderg wurde dem Finanz, und Bauausschusse zugewiesen. Sodann schritt man zu den Neuwahlen in ein-zelne Unterausschüsse. Es wurden gewählt in den Rechtsausschuß Ingenieur Wilhelm Rakusch, in den UnlerrichlSauSichuß Oberlehrer Franz Zeder, in den FixanzauSschuß Steuerverwaller Wilhelm Klement-schusch, in den TheaterauSfchuß Kaufmann Gustav Stiger, in den Waldausschuß Kaufmann Luka« Puian, in den Schlachthausausschuß Fleischhauer-meister Joses Rebeufchegg, in den AuiomobilauSschuß Großgasthofliesitzer Anton Neubrunner. Für den Recht»au«schuß berichlele dessen Ob-mann Dr. August Schurbi über eine Reihe von An» suchen um Aufnahme in den HeimatSverband der Stadt Cilli. Ueber Antrag de« Berichterstatters wurde da« HeimatSrecht in der Stadt Cilli zuerkannt: dem Kutscher Johann Krainz. dem Uhrmacher Rafael Salmitsch, dem Lagerhaller Anton Krainz. der Oder-lehrerswilwe Fanny Hernaus und dem Schulinspek-tor Josef Supanek. Da« Ansuchen der Private» Maria Gaiichek wurde abgewiesen. Dem Ansuchen de« italienischen Slaaisbürger« Joses Rossi »m Zu-sicherui'g der Ausnahme in den Gemeindeverband der Stadt Cilli wurde keine Folge gegeben. In den Sparkasseausschuß wurde Kreisgerichl«. Präsident Avalbert Kotzian gewählt, nachdem Inge-nieur Wilhelm Rakusch die Wahl in diesen Aus-schuß wegen seiner ArbeilSüberbürdung abgelehnt hatte. GemeindeauSschuß Klemen« Prost berichtete für den Unterrichl«au»schuß über die Frage der Um-Wandlung der Laudesbürgerschule in Cilli in eine öffentliche. Der Berichterstatter erörterte eingehend alle Umstände, die für diese Umwandlung sprechen, und widerlegte alle Einwendungen, die dagegen au«-gesprochen wurden. Ueber Antrag de« Berichterstat-ter» sprach sich der Gemeindeautschuß für diese Um> Wandlung au» und erklärte, für die Bedürfnisse die-ser Schule aufzukommen. Für den Finanzausschuß berichtete Gemeinde-ausschuß Franz Karbeutz. Auf Grund diese« Berich-te« wurde beschlossen, dem Landesvereine Steiermark vom Silbernen Kreuze die Spende von 100 st zu widmen. Der Bericht über die Verwendung de« Lehrmittelbellrage« der LandeSbürgerschnle wurde zur Kenntni» genommen. Den Sicherheitswachmän-nern wurde über ihr Ansuchen da« Beheizuugsmate-riale sür den kommenden Winter wie alljährlich be-willigt. Bezüglich de» Ansuchen« deS Organisten« der deutschen Kirche Wondraschek wurde beschlossen, diesem ad personam sür die Jahre 1914 und 1915 eine Entlohnung von je 54 K zu bewilligen, fünf* tighin jedoch für diesen Zweck nicht« mehr zu be« ausgaben schon mit Rücksicht darauf, weil feiten« de» Kirchenchorvereine« in engherziger Weise konfes-sionekle Gegensätze heraufbeschworen werden, die in der Stadt Cilli bi«her nie bestanden haben. Den Ansuchen der Frauen Maria Prettner und Karoline Sabukofchegg um Bewilligung von Teilzahlungen für Begräbniskosten wurde stattgegeben. Die dem Gemeindeausschusse vorgelegte subgabeordnung sür die ZinShellereinhebung wurde angenommen. Die Erhöhung der Wasenmeistergebühren sür Franz BratUkhmer wurde für die Zeit de« Kriege» ge»eh> migt. Die Eingabe de« Bundes deutscher Städte Oesterreich« wegen Anschluß an den Kiieg«hilf»verein Wien für OrtelSburg wurde dem Finanzausschuß zur neuerlichen Beratung und Antragstelluug zuze- zieutjche ^acht Ueber Antrag de« GcmeindeauSschusseS Fritz Rasch al» Berichterstatter« sür den Gewerbeausschuß wurde gegen die Uebertragung der Trödlereikonzes-sion der Anna Jegrischnigg in da« Hau» Herren-gaffe 16 keine Einwendung erhoben. Der öffentlichen Sitzung folgte eine vertrauliche. Deutscher Nationalverband. Dienstag fand unler dem Vorsitze de« Obmanne» Abg. Dr. Gustav Groß eine Sitzung des Vorstände« de« Deut-schen Nalionalverbande« statt, in der der Vorsitzende über verschiedene Vorsprachen bei der Regierung be-richtete. De« weiteren wurde die LedenSmittelversor gi^lg der Bevölkerung erörtert und verschiedene Wünsche und Beschwerden vorgebracht, die der Vorstand bei der Regierung vertreten „ird. E« kamen hieraus die Zensurverhälmisse zur Sprache. Allgemein wurde der Ueberzeugung Ausdruck gegeben, daß die Art und Weise, wie die Lensurvorschrislen bei un« gehand-habt werden, auf die Bevölkerung beunruhigend wirke und den Interessen de« Staate« nicht entspreche. Die Regierung müsse sich endlich klar darüber werden, daß die anerkannte Notwendigkeit einer behörd-lichcn Einflußnahme auf die Veröffentlichungen drin-gend ein sachgemäße« Vorgehen der Organe der Zensur erheische. Die Talsache, daß e» den sortge» setzten Bemühungen de« Deutschen Nalionalverbande« gelang, bei der Regierung die Gewährung einer Teuerungszulage sür die Slaatspensionisten zu er^ wirken, wurde mit Befriedigung zur Kenntnis ge-nommen, jedoch hervorgehoben, dajj da» Ausmaß der bewilligten Zuschüsse keineSweg« hinreichend sei, um der bestehenden Not abzuhelfen. Der Nationalverband werde deshalb seine Bemühungen sortsrtze», ebenso auch neuerliche Schritte unternehmen, um eine Auf« besserung der den aktiven Beamten gewährten Te»e iu»gs zutage» zu erreichen. Eine eingehende Bespre-chung wurde über da« Verhältnis zur Regierung gesührt. Ferner wurde» die Verhandlungen mit Un« gar» erörtert, sowie die Vorgänge im ungarischen Parlament, die neuerlich ein bezeichnende« Licht aus Die innerpolitischen Zustände in Oesterreich weisen. Endlich wurde der Beschluß gefaßt für die nächste Zeit eine Vollversammlung des Deutschen National-verbände« einzuberusen. Der neue Landesbürgerschuldirektor. Der LandeSauSich iß hat in seiner Sitzung am 23. d. M. den Landesdürgerschullehrer Karl Eberyardt in Voit«berg zum Direktor der Landeibürgerfchule in Cilli ernannt. Heldentod. Am 7. August ist an der italie-nische» Front der Oberlirster bei der Herrschaft Moniprei« Herr Ernst Kuttler, Fähnrich in einem Feldartillerie-Regiment, gefallen, tief betrauert von feinen Angehörigen, vielen Freunden und Unlerge-denen. Seil dcm ersten MvdilisicrungStage im Dienste de« Vaterlandes, hat er tapfer an vielen Kämpfen teilgenommen, wurde oft belobt und mit der silbernen Tapferkeitswedaille ausgezeichnet. Er war ein begeisterter Soldat, ein strammer Deutscher und lie-benSwürdiger Mensch, der in Untersteiermark unver-gessen bleiben wird. Ein Siebenundachtziger Held der Goldenen Tapferkeitsmedaille. Ueber die schon einmal gemeldete beispiellos kaltblütige Hal-tung eine« Infanterist?» de» Cillier HauSregimente« wird nun aus amtlichen Quellen berichtet: «l« Ab-teilungen de« I fanterieregimente« Nr. 87, in un? aushalts«.mem Sturme vorgehend, L.rluste infolge flankierenden Gewehr- und Maschinengewehrfeuer« ei litten, nahm Jnfanlerist Franz Jevnisek seine ihm vo» der Kompanie anvertraute Ziehharmonika zur Hand, üdergab sein Gewehr einem ihm folgenden Kameraden und stürzte nach vorwärts, an die Spitze der vorstürmenden Abteilungen, selbst insolge deS LausenS kaum atmend, spielte er in diesem erhabenen Moment entblößten Hauple« die Volkshymne. Die ihm folgende Mannschaft sang mit und so drangen die stürmende» Abteilungen singend in die feindlichen Stellungen. Nach dem Einbruch und bei der Ver-folgung blieb er stets mit feiner Ziehharmomka, pa-triotische Lieder weiterspielend. an der Spitze der Abteilungen. Er erhielt sür diesen Beweis von Tapferkeit. Opfermut und BegeisterungSfähigkeit die Gol» dene TapserkeitömedaiUe. 2579 Auszeichnungen im Landwehr-Infanterieregiment 26. Daß sich da« Grazer Korps auf d » verschiedenen Kriegsschauplätzen ganz besonder« ausgezeichnet hat. ist allgemein bekannt. Für un« ist e« aber ganz besonder« ehrend, daß sich unser Landwehr «Infanterieregiment in diesem Kriege eine erstaunlich hohe Anzahl von AuSzeich-nungtn erworben hat, die die Tapferkeit de« Regi-meines hell beleuchtet. E« wurden im Regimente verliehen: 2 Ritterkreuze des LeopoldordenS, zwölf Nummer 63 Orden der eisernen Krone 3. Klaffe, 4 Ritterkreuze de« Franz JosesordenS. 41 Militärverdienftkreuze 3.Klaffe, 17stIberneMilitärverdienstmtdaillen (Signum laudi«, 82 bronzene Mililärverdienstmedaillen (Signum liüdi«), 2 geistliche Verdienstkreuze 2. Klaff,, drei goldene Verdienstkreuze mit der Krone, fünf goldene Verdienstkreuze ohne Krone, vierzehn silberne Ver« dienstkreuze mit und 3 ohne Krone, 10 goldene Top-ferktitSmedailltn, 127 silberne Tapferkeitsmedaillen 1. Klasse. 834 silberne Tapserkeitsmcdaillen zweiter Klasse, 1220 bronzene TapferkeitSmedaillen, 116 belobende Anerkennungen de» KorpSkommando« mit Dekret, 2 eiserne Kreuze 2. Klasse. Die Summe der OffiziervauSzeichnungen beträgt 170, jene der Mann« schast«au»zeichnungen 2409, die Gesamtsumme dem« nach 2579, worunter aber die AnSzeichnungen anläßlich der Offensive in Südtirol noch nicht enthal« ten sind. Kaiserfeier bei der Sechsundzwanzi-ger Landwehr im Felde. Man schreibt un» au« dem FeldeOhne äußere Prachtentfaltung. aber mit sturmerprobter Begeisterung haben die vor dem Feinde stehenden „SechSundzwanz'ger' da« Kaiser« fest begangen. Da» Marburger Landwehr-HauSregi« ment hat sowohl im unaufhaltsamen Vordringen bei der Südtiroler Offensive, als auch im zähen, trntzi« gen Festhalten de« eroberten Gedielt«, prächtige Lei-stungen vollbracht und fo ist e« denn kein Wund?r, daß jeder einzelne dieser braven, opferwilligen Sol« baten am Kaifertage von dem hehren Glücksgefühl treuer Pflichterfüllung durchdrungen war. Diese Slim» mutig kam bei dem dreifachen brausende» Hurrah, da« au« unseren Schützengräben am 17. August um Punkt 8 Uhr abend« al« erster Akl der Kaiserfeier dem Feinde entgegendonnerte, so recht zum Ausdrucke. Der Feind machte hierauf feinem Zorne über diese markige Kaiserhuldigung durch eine stellenweise wü« tende Schießerei Luft, wa« jedoch unsere wackeren SechSundzwanz'ger weiter nicht rührte. Am 18. Au-gust wurde am Trainplatze durch Feldkuralen Rez» mann eine Feldmeffe gelesen, der sich eine erhebende Dekorierungsfeier anschloß. Es wurde dem Fähnrich Rovmann und dem Stabsfeldwebel Hauptmann die Goldene Tapferkeitsmedaille, die sie sich bei unserer Offensive erworben haben, durch Major Franz Zwirn mit einer zündenen Ansprache an die Brust geheftet. Eine sinnige Würdigung des hohen Festtage« fand der RegimentSkommandant, Oberstleutnant Rudolf Paffy. durch eine der Feier entsprechende Au«gabe deS Regimentsbefehle«, den unser tüchtiger Zeichner, Walter von Gasteiger, mit einem trefflich gelungenen Kaiserkopf und einem sich darüber ausbreitenden Doppclaar zierte und der den Wahlspruch enthielt: „AmK«isertagim Feindesland -.Da schwören wir« von Hand zu Hand: — Wir alle, niedrig oder hoch — Sind treue SechSundzwanz'ger doch — Wir denken alle, alle gleich: — E«, Gott, ein Kaiser und ein Reich!" So wurde denn mit den einfachsten Mitteln, aber getragen von glühender Vaterlandsliebe und kraft-»oller Entschlossenheit hier vor dem Feinde eine Kai-serfeier abgehalten, die allen Lieben in der Heimat Kunde geben soll, von der Unbeugsamkeit der Sechs-undzwanz'ger! Dr. Paul Musil Edler von Mollen-druck hat dem hiesigen OrtshilsSauSschusse für Flüchtlinge neuerlich einen Betrag von 200 K ge-spendet, wodurch die Zuwendungen diese« edlen Wohltäter« an den Ausschuß die Gesamthöhe von 900 K erreicht haben. Herrn Dr. Paul Edlen von MoUenbnick sei sür seine Hochherzigkeit auch an dieser Stelle innigster Dank gesagt. Parkmusil». Am Sonntag den 3. Septem« ber findet zugunsten des Jnvalldensond« de« heimi-schen Regimentes ein Konzert im Stadtparke statt. Beginn 11 Uhr vormittag». Ende halb 1 Uhr mittag». Eintritt 20 Heller. Evangelische Gemeinde. Morgen vor-mittag« findet »m 10 Uhr ein öffentlicher Gottes-dienst statt, in dem Herr Psarrer May über .Nicht Furcht, sondern straft" predige» wird. Für 40jährige treue Dienste. Man schreibt aus Marburg: Der Statthalter hat dem Volk«schuldirektor Herr» Alois Sedlatschek und der städtischen ArbeitSlehrerin Fräulein Antonie Strohuter die Chrenmedaille für 40jährige treue Dienste ver-liehen. Todesfall. I» Kartschowu bei Pettau ist an 23. d. der Postoberoffizial i. R. Herr Joses Friedl im 53, Lebensjahre verschieden. Ehrung der Gefallenen und Ausge-zeichneten in Schule und Gemeinde. Da« Krieg»ministerium hat folgenden Erlaß herausgegeben : In Stärkung der moralischen Faktoren in der Bevölkerung, insbesondere der heranwachsenden Ju-gend und im Interesse der Wehrmacht, wurde im Nummer 68 Einvernehmen mit den beiden Regierungen eine Ak« tion zur Ehrung der Gefallenen und Ausgezeichneten in Schule und Gemeinde eingeleitet Um den in Be« tracht kommenden Behörden die zur gedeihlichen Durchführung dieser Aktion vor allem notwendigen Evidenzdalen zu liefern, sind regelmäßige, verläßliche Mitteilungen über die Ausgezeichneten an diese Be« Hürden unerläßlich. ES wird daher angeordnet, daß diese Ersatzkörper deS k. u. k. HeereS und der Land« wehr über sämtliche Auszeichnungen aller bei ihnen in Lvidenz befindlichen Militärpersonen (Offiziere und Mannschaft) den politischen Behörden erster In-stanz Auszüge zwecks Verlautbarung an die Gemein» den, Schulen und fönst interessierten Behörden und Korporationen nach gedrucktem Muster zu übermitteln haben. Lichtspielbiihne. Die .Schildkröte", Kri-minalfilm! Wieder einrS jener Stücke, bei welchem die Erzeuger offenbar wegen d«S Titels in Verle-genheit waren und daher daS Absonderlichste wähl-ten. Ein recht abstoßender Graf, der sich nur von feinem Töchterchen bedienen läßt, wird ermordet. Der Sekretär hat ein begreifliches Verhältnis zum Töch terchen, wenn fcho» aus keinem Grunde, aus Lang-weile, denn im ganzen Schlosse scheint außer einem verblödeten Diener niemand zu wohnen. Das Töch* terchen soll natürlich „standesgemäß" den Neffen und männlichen Erben heiraten, der ein ganz gewöhnli-cher Erzlump ist, schäbige Verhältnisse Hai, Unter» schristen fälscht usw. Er holt sich den Korb von sei-ner herzigen Base, komm, «hr auf die Liebe zum jungen S.kretär und verläßt augenscheinlich sehr wü-tend daS Schloß, nachdem er dem Alten getratscht hat. Daß dieser den SekretariuS zur Rede stellt, begreifen wir wohl, aber nicht, wozu der Junge bei der nachfolgenden Rauferei mit dem Alten gleich den Browning zieht. Es ist da selbstverständlich, daß er wegen der Ermordung deS Alten abgeführt wird, und wir sehen dann erst, daß daS Ganze nur ein Vorspiel war. um e«ne Spezialität der Frau Psi. lander zu zeigen, welche allerdings sehr sehenswert ist. Nur sie zweifelt an der Schuld ihres Liebsten und sucht in einer Art von halbwachen Zustand den Täter Natürlich findet ste dabei nur wenig Ver ständnis weder bei dem Beamten, der mit der Un-ter suchung betraut ist, und der da» Vorbild eine« Alleswifsers ohne Hirn ist, noch beim Pfarrer. Sehr gut bringt sie die erwachende Erkennt»!«, der Vetter müsse der schuldige sein, zur Darstellung und ihr Spiel bei der Entdeckung, daß die Kugel durch di« auf dem Fenster in einem Aquarium stehende Schild-kröte gegangen sei, ist eine» der besten. Die «usfin-dung der Kugel, und besonders des Gewehres, er. i«nerte un» an das Gesellschaftsspiel, bei welchem man nach der Musik einen Gegenstand sucht, und unser braver Klavierspieler. Herr Meißner, führte diesen Teil besonders paffend aus. Die Abringung des Geständnisses und der Selbstmord des Mörders sind etwas gemacht und unwahrscheinlich, aber dasür gehen wir doch ins Kino um ungewöhnliche Sachen zu sehen. Daß der Sekrär, der sich übrigens im Kriminal nicht besonders liedenswürdig benimmt, schließlich fein Komleßchen bekommt, ist natürlich, und wir müssen ihn in diesem Falle wirklich um diese zartbesaitete Frau beneiden. Schön waren die Bilder auS einem Eisenwerke, recht lustig die Posse, wtlche an alle Herren der freiwilligen Feuerwehr eine Warnung sein soll, nicht zu oft an Nachtübun-gen teilzunehmen. Samitag beginnen die Vorstellun-gen um 7 und 9 Uhr. f» daß eS zahlreiche» Be-suchern leichter sein wird, ins Kino zu kommen. Sonntag» gibt eS noch eine Vorstellung um halb 5 Uhr. Die Spielfolge für diese beiden Tage ist be-sonders gut gewählt: Bilder vom Roten Kreuze, eine Militärposfe „Eine Liebesgabe" und ein sehr span-nende« Deleklivdrama «.Begegnung nach dem Tode". ES läßt sich also ein reger Besuch voraussehen. Unreife Kartoffeln. Nach Berichten kom-men im heurigen Jahre ziemliche Mengen unreifer, das ist zu früh au» dem Boden genommener Kar-löffeln auf den Markt. Di-S ist aus gesundheitlichen und wirt'chastlichen Gründen sehr bedauerlich, denn unreife Kartoffeln sind für die Ernährung wertlos, ja selbst schädlich, sind sehr leicht dem Verderben ausgesetzt und ergeben nur eine geringe Ernte. Die Kartoffeln sollen nicht früher aus dem Boden ge-nommen werden, bis daS Kraul gelb oder we'.k wird Solange das Kartiffelkraut grün ist wird den Knollen noch Stärke zugeführt. Je flüssiger di« Knollen an der Schnittfläche sind, desto weniger reif sind sie. Bei zu früh herausgenommenen Kartoffeln läßt sich daS Nachreifen begünstigen, wenn man die Kartoffeln in eine Kiste mit trockenem Sand oder trockener Erde eingräbt, die Kiste aus emem trocke-ncn ui.d sonnigen Platz ausstellt und die Kartoffeln Heuische Wacht__ so lange nachreifen läßt, bis die Schnittfläche der Knollen weniger wässerig sind. Vor dem Ankaufe grüner Kartoffeln wird iw Uebrigen gewarnt. Die X olitischen Behörden wurden übrigens von der Statt-halterei beauftragt, dem Verkauf unreifer Kartoffeln ein besonderes Augenmerk zuzuwenden und ihm durch polizeiliche Maßnahmen zu steuern, gegen Zu-widerhandelude aber mit aller Strenge einzufchreilen. Die Reichsfleischkarte in Deutschland. Eine am 2. Oktober in Kraft tretende, bereits an-gekündigte Verordnung über die Regelung de« Fleisch-verbrauche» sührt für das ganze Deutsche Reich eine Fleischkarte ein und bestimmt: Jede Person erhält für je vier Wochen eine Fleischkarle. Kinder erhalten bis zum fechSun Lebensjahre nur die Hälfte der festgesetzten Wochenmenge. Die höchste Menge an Fleisch und Fleischwaren, die wöchentlich ans eine Fleischkarte entnommen werden darf, wird bis auf weiteres mit 250 Gramm Schlachtviehfleifch mit ein-gewachsenen Knochen festgesetzt. Landwirte, bauet nur sorgfältig ge putztes Saatkorn an. Für die Saat ist vaS Beste nicht zu gut. So sagt die Eifahruug. Roggen und Weizen, die zum Anbau bestimmt sind, muffen gut gereinigt werden, alles Unkraut und da« kleine Gekörndl (Kümmel) müssen heraus. Sät man Un-kraut, so wird man Unkraut ernten. Da« weiß jeder. Und doch wird eS zu wenig beachtet. DaS Saatkorn, daS dem Boden sür eine neue Ernte anvertraut wird, muß gesund und »ollkörnig sein. Kleine» oder ver-kümmerte« Korn geht entweder gar nicht aus oder liefert nur eine Kümmerpflanze. Da« gründliche Reinigen deS Saatroggen und Saalweizen ist daher von größter Wichtigkeit. Wenn man nur gute Ware aussät, so braucht man dasür weniger anzusäen, da von dem guten jede« Kömlein aufgeht und eine kräftige Pflanze liefert. Heuer ist die gründlich« Rei-nigung des Saatgut«» umso notwendig«!, weil viele klein«, unauSgebildete Körner «rstrosch^n werden. Dort, wo ein Unkrautfamenauslesec (!rieu>) vor-Handen ist, muß er fleißig benutzt werden. ^«hlt diese so wichtige Maschine, so muß man sich mit der Putzmühle begnügen. Man läßt Roggen oder Wei-zen so oft durch di« Putzmühle gehen, bis alles kleine «ekörndl entfernt ist. Zum Schlüsse sei nochmals der wohlmeinend« Rat gegeben: Bauet nur gründlich gereinigtes Saatgut an. Wer es nicht tut, schädigt sich selbst und schädigt das Vaterland. Schlecht gelohnt. Der Besitzer Anton An-tolovic aus Kraljevo bei Rann fuhr mit einem Wa gen vom Markte in Klanjec nach Hanse. Unterwegs begegneten ihm der Besitzer Pcter Knza»ec a»s Kral-jevo und der Zigeuner Georg Mikolic. Die Beide» baten den Aniolovic, sie mitzunehmen. Antolovic nahm sie mit und beim Gasthaus« der Anna Kolar in Klanjec wurde Halt gemacht. Der gute Antolo-vic lud feine zwei FahrgSste noch auf einen frischen Trunk ein. Leider zechte aber Antolovic selbst so stark, daß er gänzlich betrunken einschlief. Die« benützten die beiden Gauner, stahlen ihm die Geldtasche mit 300 K Inhalt und suchten da« Weite. Krizanec wurde am nächsten Tage verhastet, der Zigeuner hat sich aber über tote nahe Grenze empfohlen. von der Mutter zum Diebstahl ver-leitet. Aus Lichienwald wird geschrieben: Am 14. d. wurden einem hiesigen Arzte auS versperrter Tisch-lade 100 K durch ein siebenjähriges Mädchen ge-stöhlen. DaS Kind wurde von seiner Muller, der beim Arzle bediensteten Jazbec zum Diebstahl an-gestiftet. Rabiate Soldaten. Dieser Tage zechten im Gasthaus« des Anlon Randl in Arzlin bei Hoch-enegg mehrere Soldaten der RrtablierungSstalion der k. u. k. Gebirgsartillerie in Lubecno. Im Gast-hause befanden sich auch noch mehrere andere Gäste, darunter der Gefreite des 37. Jnf -Reg. Karl KvaS. Als der Artillerist Benicek wieder ein GlaS Vier anfluf. welches er aber nicht erhielt, da das Bier bereit» ausgegangen war, ger.et er darüber fo in Wut, daß er ein Biergla» ergriff, welches er gegen den Kopf des Wirtes schleudert«, glücklicherweise ohne zu tressen. Sodann ergriff ein änderst Arlillkrist namens Malet ein Glas und schleudert« es mit sol> cher Wucht dem KvaS in daS Gesicht, daß er schwer verletzt wurde. Als dann KvaS hinausging, um feine Wunden zu reinig«», ergriff ihn ein Soldat, schleu-dert« ihn zu Boden und schlug so lange mit einem Prügel auf ihn lo«. biS er bewußtlos wurde. KvaS erhielt auch einen Bajonettstich. Schließlich gelang e« dem Wirten und den anderen Gästen, die Sol-datkn aus dem Wirtshause hinauszudrängen. Kaum waren dieselben draußen, als sie versuchten, die Tür« zum Gastzimmer auSzuheben. Der Wirt, der dieS verhindern wollte, erhielt einen wuchtigen Fausthieb in« Gesicht. Auch die WirtStochter erhielt mit einem ceue 5 Prügel einen Hieb über d«n Kopf. Di« anderen Sol> datcn schleuderten unterdessen Holzprügel und Steine in ca« Gastzimmer, wodurch mehrere Personen ver-letzt wurden. Die Gäste konnten sich nur durch eilige Flucht aus den Dachboden retten. Trotz dieser eiligen Flucht wurde der Laudsturmmann Franz Dremel und seine Gattin Elisabeth Dremel schwer verletzt. Die Anzeige wurde erstattet. Beuicek wurde sogleich ver-hastet. Diebereien. Gestohlen wurde zwar immer, aber wie sich die Diebstähle seit Beginn deS zweiten KriegSjahreS mehren, ist geradezu bedenklich und e« wird von Tag zu Tag ärger. Hiebei ist zu erwägen, daß nur ein kleiner Teil der Diebstähle zur Anzeige kommt. Wenn die allgemeine Teuerung und Leben«-mittelnot noch lange dauert, werden den Eigentümer kaum mehr die schärssten Maßregeln schützen können. Wir führen hier nun einige der in den letzten Ta-gen vorgekommenen Fälle an. In der Nacht vom 16. auf den 17. August wurde in den versperrten Keller der Theresia RoSmann in Wcllischdorf «inge-krochen und daraus größere Mengen Speck und Brot gestohlen. Die Täter find unbekannt. —Hühner und Hasen sind nicht mehr sicher und täglich werden An» zeigen über solche Diebstähle erstattet. — Die Land-streicherin Helene Veternik stahl der Besitzerin Au-tonia Menich in Lokovitzen bri Schönstein au« ver» sperrter Kammer einen Schinken im Wert« von 30 Kronen. Sodann begab sich die Dieb n zur Besitze-rin Agnes Plaskan ebendort und stahl derselben fünf schwer« Hühner im Werte von 50 K. Schließlich begab sich Veternik noch zur Besitzerin Helena Juvan in SchmcrSdorf und entwendet« dieser vom Feld« verschiedene Früchte im Werte von 115 K, wurde aber dabei noch rechtzeisig ertappt und der Gendar-merie übergeben, welche die Veternik dem KreiSge-richt« Cilli einlieferte. Bei der Durchsuchung fand man bei ihr verschiedene andere Sachen, welche zwei« fello? nnr von Diebstählen herrühren. — Der beim P^>lmel>ter Josef Sporn in Rohtt>ch Sauerdruau ai» Knecht bedienstete Georg Govedic stahl seinem Dienst. Herrn, bevor er den Dienst verlaffen hatte, 5 Meterzentner Kartoffel und einen 4 Meter langen Kreis-jigeriemen im Gesamtwerte von 120 K und ver-schwand damit. Gegen Govedic wurde die Anzeige erstattet. — Der Besitzerin Appolonia Boucha in St. Veit ob Waldegg bei Windischgraz wurde, al« sich dieselbe außer dem Hause befand, ein Gelbetrag von 90 K und 1 ArveitSbuch lautend auf Domenika Boucha gestohlen. — D«m Besitzer Franz Hriberset in Bncerca bei Rann a d. S. wurde in s«in«r Ab-Wesenheit aus einem im Wohnzimmer befindlichen u»0 versperrt gewesenen Koffer 100 K Papiergeld und gleich darauf aus dem gleichen Koffer nach vorheri-gem Aussperren mit einem Nachschlüssel 200 K Papiergeld gestohlen. — Am 11. August wurde dem Besitzer Joses Gajsek in Ostroschno aus seiner unter dem Kopspolster befindlichen Geldtasche, in welcher sich 212 K besanden. 112 K gestohlen. — In der Nacht zum 12. August wurde dem Besitzerssohn Franz Koncan in ProjeniSko sein in der Wagen-remise stehendes Fahrrad im Werte 160 K von einem bisher unbekannten Täter gestohlen. — In der Nacht vom 1. bis 11. August wurde der in Plestvo Ge-meinde SkaliS wohnhaften Besitzerin Maria Kavdik ans der versperrten Getreidekammer, in welcher sich ein Koffer befand, welcher ebenfalls versperrt war, ein Geldbetrag von 2690 K gestohlen. Diesen Dieb-stahl verübt zu haben, wird die bei der Bestohlenen als Magd bedienstete Anna L'pnikar verdächtigt. Anna Lipnikar entsernle sich gleich nach dem Diebstahle aus zwei Tage vom Hause der Kav»ik mit der Angabe, ihr sei etwas unwohl und ste geh« nach Haus«. Lip-nikar zecht« jedoch mit mehreren Personen in ver-schiedenen Gasthäusern und bezahlte jedesmal die Zechen, welche sich insgesamt auf 100 K belaufen. Schließlich fuhr dieselbe auch »ach Cilli. woselbst sie bei mehreren Kaufleuten Einkäufe machte. Bei der Verhaftung und Zmedestellung leugnete sie anfangs, den Diebstahl begangen zu haben, schließlich aber gestand sie ein, das Geld gestohlen und teilweise auch schon verbraucht zu haben. Nur ungesahr 6 jO K wurden noch bei ihr vorgesunden, lipnikar stahl schon im April d. I. auf dem Jahrmarkte in Schön-stein einem Marktlieseranten Kleider, mußte aber dieselben sogleich wieder dem Eigentümer ausfolgen, da sie dabei ertappt wurde. Dieselbe wurde am 14. August dem Bezirksgerichte Schönstein einge-liefert. £iuifr Ztadloerschöne. rungsvereines bei Spielen, wetten und Vermächtnissen. Seiie 6 Acul-che W«cht Nummer 68 Diichsilinötiiiirl -frik Nasch Rathaus- « » gaffe 1 » » ♦ . Rathaus ♦ » gaffe 1 Schrifttum. Im Augusthefte der „Bergstadt" (BreSlau, Bergstadtverlag; Preis vierteljährlich 3 M) wurde Max Hayel in seinem von acht größeren B.ldern begleiteten Beitrage „Ein Maler und Zeichner deS Kriege«" die hohe künstlerische Bedeutung Karl Ale-xander Wilkc». de» Leiter« dr» AuSstallungSwesenS am Hosburglheater in Wien. Reich illustriert ist auch der warmempsundene Nachruf, den Dr. Friedrich Castelle unter dem Titel „Der Beckcphilipple von HaSle" dem jüngst entschlafenen Dichter Heinrich HanSjakob gewidmet hat. Ergreifende, fartensatte Stimmungsbilder .vom Jsonz» und Skagerrak" die« tet Carl Marilaun. Der Herausgeber Paul Keller brandmarkt mit flammenden Worten den ,Kindermord an Fronleichnam", den di» Franzosen in Karlsruhe verübt haben. Die neue Ausgab« dei „HeliandS" und die von Jda Sioever dazu gezeichneten Bilder bespricht eingehend Firmin Eoar. Marx Moelleis fesselnder Roman «LonginiuS Meier" steht im Höhe-punkt seiner Entwicklung. Di« Groteske .DaS Un. glück dcS jungen Freimann- vo» Franz Joseph Mi« chaeler wird den Lesern viel Vergnügen bereiten. In der „Chronik der Kunst und Wissenschaft" wird Max RegerS Leben und Schaffen ausführlich behandelt; die Musikbeilage bringt dazu zvei Kompositionen des Heimgegangenen Meisters, Von den zahlreichen ein-gestreuten Gedichten fei das zu Herzen gehende „geistliche Trostlied' von Emil Hadina besonder» hervor-gehoben. Dir „Bergstädtische KriegSberichterstattung* von Paul Barsch und die gehallvollen Buchanzeigen vo» E M Hamann »ervollständigen als immer hochwillkommene Gaben den mannigfaltigen Inhalt deS mit fünf schönen Lunstbeilagen geschmückten Heftes. Die ..Soldaten Zeitung". Eine der inte, ressanlesten Erscheinungen unter den im Kriege ent-standenen Feldzeitungen ist die von der Presseabtei-lung, Feldpost Nr. 239, herausgegebene „Soldaten-Zeitung', die nun allwöche tlich als starkes, reich-haltige« Hefl aufzeigt wird. Ursprünglich nur ein zr^ZloS erscheinendes Blatt, von Soldaten sür Soldaten geschrieben, wuchs sie allmählich zu einem stattlichen, regelmäßig erscheinenden Wochenb'^ b-?an. AuS all den schöpferischen T^^nu, bi« al« Kämpfn an der Fr^«', ltehen, fawmelten sich ihre SDUlucbeiUr, und waS diese unter den mächtigen Eindrücken des Krieges, 'ozusagen in den GejechiS-pausen, schaffen, daS bildet den eigenartigen Inhalt der „Soldaten-Zeitung". So entstand in der „Zol. dalen-Zeitung" der Typus eineS Blattes, der feine«-gleiches nicht besitzt.- ein kernhasteS Soldatenblait. durchdrungen von der höchsten, kiaslvvllsten «uffaf-sung des österreichischen Staal«gedanke»S, daneben eine Heimstatt sür den unverwüstlichen Humor, der unsere Soldaten auch in der Stunde der Gefahr nicht verläßt. Wer nicht al« Kämpfer im Felde steht, sich aber ein« fühlt mit jenen patriotischen Zielen, denen die .Soldaten-Zeitung' dient, oder sich sür ihre Eigenart interessiert, erhält der eilwilligst Aus-kunf« durch die Preffeabteilung. Feldpostamt Nr. 23V. Vermischtes. Der «uhhandel. Peter Rosegger erzählt im neuesten Heft des .Heimzarten" die folgende wahre Geschichte aus unseren Tagen: Zum Rocherl in Greut kam «in Viehhändler. Er war auf und auf im Steirer-aiizug. Da« gibt IandSmSnnischeS Ansehen. AIS er im Bauernhof eine Kuh sah. rief er: »Na. waS ist denn daS für ein Berreckcrl?" — ,DaS iS fa Verreckerl," antwortete der Bauer, „KS iS a Äua, ifl (ragend!" — „Ist st- feil?' — „A na. De gib i nit her." — .Wenn ich sie euch überzahlt. Tausend Kronen auf die Hand." — Der Bauer rieb sein Kinn: „Nachher wrhl. Möckl wohl, darf abtr nit. Mehr al» achthun-bett i« ste nit wert.' „Ihr seid ein gescheiter Mann. Ich geb, waS sie wert ist.' — .Ich gib s' nit her,' schrie der Bauer, ging in» HauS und schlug hinter sich die Türe zu — Und zu seinem Weibe sagt er: »Ber-maledeit nohamal. i« das a dumme Zeit! Gunst hat ma'S Vieh nit hergeb'n kinna, weil ma schier nix kriagt hat dafür. Jetzt derf ma'S nit hergeb'n, weil sie'« z'guat zahl',,. Gunst wird ma einz'sperrt ah noh. Weg'n Preistreiberei. Tausend Kronen hat er mir an-g'feilt für die Kual' — .Warst nit g'scheit!' schrie daS Weib v»r Staunen auf. — Der Händler ging um ein Häusel weiter. Beim nächsten nötigen Klein-dauern kaufte er eine ähnliche Kuh um siebenhundert. Drei Tage später war große Nachfrage, der Händler hätte die Kuh um fünfzehnhundert Kronen verkaufen können, aber er verleugnete sie. Nur zurückhalten, das Vieh steigt von Tag zu Tag im Prei«. — 14 Tage später verwertete er die Kuh um jweitausend Kronen. Aber der Reche,l in Greut wäre bestrast worden, wenn er daS Rind um tausend verkauft hätte. — Jetzt weiß ich nicht, hat mir diese Geschichte geträumt oder ist sie irgendwo im Lande wirklich vorgefallen. Jteljenische Minister. Der Justizmini-ster Orlanda gehört zu denen, die einen Krieg mit Oesterreich Ungarn alö ein Unglück erachteten. Der Großsiegelbewahrer Ettore Socchi wollte eine fried-lich« Verständigung mit Oesterreichs Der Lebenimit« teldiktator Arlvtta. der Hande'minister de Nava, der UnterrichiSminister Ruffini sind Parteigenossen Son-ninoS. D r Finanzminister Meva ist der erste Kle-rikale im Ministerium und der Kolonialminister Co« losim» gilt als Giolitlaner. Die Ukrainer find ei» Volk von 30 bi« 35 Millionen, von denen sechs Siebentel in Ruß land, ein Siebentel in Oesterreich»'lngarn leben. Sie sind körperlich verschieden von de» Großrusfen. Auch ihre Sprache ist eine andere. Staatlich haben sie durch drei Jahrhunderte eine namhafte Rolle ge-spielt, als ste das Reich vo» Kiew begründet hat ten. Als dieses zusammenbrach, wurden sie zurück-gedrängt und um d>e Wende deS 15. und 16. Jahr-undert« war alles Land südlich der Linie Kiew— zeriiowitz merischenleer. ®'nt -colllgr ^chutgeschichte. AuS einer bei OSnabiück, so berichtet man der „kölnischen Volktzeitung", war ein Lehrer zum Mtli-tär eingezogen worden. Der junge Mann starb den Heldentod. Von der Regierung wurde daraus eine junge Lehrerin gesandt, die sich in der vereinsamten Lehrer-Wohnung niederUefj. Wie eS nun ül'erall Flegel gibt, so auch in jenem Ort. Die jungen Herren ärgerten die Lehrerin, wo ste nur konnten, klopsten abends an daS Fenster, brachten ihr Ständchen usw. Nachdem die Lehrerin sich den Betrieb einige Zeit angeseh-n Halle, wandte sie sich an den Vorsteher mit der kategorischen Aufforderung, diesem Treiben Einhalt zu gebieten. Der Vorsteher meinte: .Wett kann ick darbie dann, dätt schöll sich woll görwe." Als abends der Unfug wieder los geht, packt die Lehrerin am andern Morgen kurz entschlossen ihren Koffer und fährt zur Regierung nach Osnabrück. Beim Schulrat erklärte sie. ste würd« nicht wieder in jenen Ort gehen und erzählte den Hergang. Der Schulrat lobt ste. daß sie so energisch aufgetreten sei und »erspricht ihr eine andere Stelle. Die betref» sende Gemeinde aber erhielt di« Anweisung, die Kin> der nach einem anderen Ort« (etwa eine Stunde weil) zu schicken. Nachdem man di«S «inige Zeit getan hatte, sieht der Vorsteher ein, wa» er angerichtet hat. Er ruft den Schulvorstand zusammen und dieser macht eine demütige Eingabe an die Regierung um ein« n«u« Lehr-kraft. In Osnabrück ist man gnädig und versvricht «inen Lehrer, der verwundet aus dem Felde käme. Darüber großer Unwille l »WaS. wir müssen sür einen gesunden Lehrer bezahlen und sollen nun einen krank:n h-b-n? Nein, daS geht nicht l' AbermaligiS Schreib«» d«s Schnd orflandes, st« bZtcn doch um «inen g«sunden h' C Lehrer. Großer Triumph l »Seht Ihr wohl, so muß man eS machen. Man darf sich nicht alle» gefallen lassen l' Man wartet also auf den neuen gesunden Lehrer. Aber er kommt nicht. Statt dessen kommt nun eine« Tag ein Brief: „Durch Schreiben der königlichen Regierung bin zum Lehrer in . . . ernannt. Leider ist es mir nicht möglich, di« Strll« anzutreten, da ich in Frankreich im Schützengraben lieg«. Ich bitt« um da» fällig« Gehalt.' Eine 104j ährigeRtgirentSstraf«. Genau vor 104 Jahren hat das 18. englische Lancer-Re» giment, das damals den Feldzug in Spanien mit« machte, ein Kloster gestürmt und dessen Weinkeller ge-plündert. Alt Wellington von der Untat erfuhr, sprang er sofort in den Sattel, ritt zum Tatort und sprach dem Regi»rent daS Urteil, daß tts so viele Jahr« lang, wi« «S Weinflaschen gestohlen, getrunken oder zerbro» chen hätte, für die Untat Buße tun solle. Nach Au«-weis des Pater Kellermeisters halten die Soldaten 101 Flaschen Wein enlwend«t. Seil 104 Jahren hat seither das 12. Lancer-Rtgimenl jeden Abrnd in Parade gestanden. mit der Musik an der Spitze, wobei dies«, wi« «S Wellington seinerzeit befahl, die spanische und russische Hymne, den Zapfenstreich, oen .Marsch de« Prinzen von WaleS" und endlich daS ,God save tha King* spielte, während daS Regiment präsentierte. Selbst im gegenwärtigen Kriege hat da« Regiment diese Bußparade abgehalten, und eS ginq nicht eh«r zur Ruhe, bevor nicht die Parade und daS Spiel der vorgeschrieben Glücke vor sich gegangen waren. In die-srn Tagen endlich Hai die Strafzeit, die Wellington dem Regiment in Spanien vor IV4 Jahren zuerkannt hatte, ihr Ende erreicht. Riesenl vkomotiven. Zu den Riefenloko-Motive» zählt eine in Amerika vo» der Erie> Eisen-bahngesellschast erbaute. Sie ist 5 03 Meter hoch, 3 44 Meter breit und 32 31 Meter lang. Diese Riesenlokomotive läuft auf 28 Rädern. Die franzöiifche Munitionserzeu-gung hat ihren Sitz in Lyon. In den zu Werk-statten umgebauten Gebäuden der große» internativ-nalen Ausstellung drehen mehr als 5(00 Arbeiter Tag und Nacht Granalen. Eingesendet. beste tlahrung für»_____ Säuglinge. Kinder. Rekonvaleszente.u nach Magen-u OarmerhranHungen Jederzeit erhaltlich. Preb-dg-e nrd IthrrtLhe * iilTehc Bro«eL®r« Ob«« KinJerpsteß grati» doreh die liestle's KlndrrmehN Gesellschaft, Wien, I. Biberstrasse 7 8. MATTONTS E1NZIQ IN SEINER /ANALYTISCHEN ! BESCHAFFENHEIT! BESTES | ALTBEWÄHRT FAMILIENGETRÄNK. GIESSHÜBLER II I Grösstes Spezialgeschäft Ciliis in Fahrrädern und Nähmaschinen. Lag"" legerradcr, l^n'llH'ädcr, H ailVnriiilcr »» » », i % IfUiifrliAiis! liwitf! Fahrlader von 120 K aufwärts. Grosse Reparaturwerkstätte. Singer-Nähmaschinen von 65 K aufwärts. Anton li€§®r, Mechaniker, Cilli, Herrengassa 2 sämtliche Be&taudtelle, LufUcliläuch«, Müntel, Sättel, Pedale, Laternen, Ketten, Lager, Frellanfnaben, Alte Fahrräüer Pumpen. 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Sie fürchtete die strenge Grobmutter nur zu sehr und wußte sehr wohl, wie die alt.» Dame über der Enkelin Absicht, einen Herrn in seiner Jung- gesellenwobnung aufzusuchen, urteilen würde. * # * Schon am Dritten Tage nach der Duell-Asfaire reifte Baron Senden mit seiner Tochter und Bea-trice ab. E« war keine sehr fröhliche Fahrt. DaS trübe, regnerische Wetter war nicht geeignet, die Stimmung der vornehmen Reisenden zu bessern. Schweigsam lehnte ein jede« in seiner Ecke und hing seinen Gedanken nach. Die Komtesse »«schluckte mühsam immer wieder die aufsteigenden Tränen, di« ihr daS Bewußtsein erpreßte, wie ein Kind behandelt worden zu sein. Wo wa» die schwärmerische Anbetung geblieben, die sir drr stolzrn gefeierten Schönheit Renate Senden gezollt? Sie empfand nur noch Groll und Abneigung gegen daS Wesen, daS sie absichtlich auS der Nähe des Mannes entfernte, der I» ihren Augen nun einmal ein Held, ein Ritter ohne Furcht und Tadel war. Baron Lothar verbiß sich dagegen immer mehr in feinen Aerger über den Mißerfolg seiner ganzen Reise und noch mehr zehrte «n ihm dri Gesühl der Demütigung, daS die Zurückweisung KraftS bezüglich feiner Tochter In ihm erzeugt. Zuweilen glitt fein Blick zu Renaten, die blaß und ernster als fönst in den Polstern lehnte und in die Landschaft hinaus-schaute. Er begriff sein Kind nicht. Er hatte eS zu durch-schauen gemeint, hatte eine heimliche Neigung im Herzen der Tochter schlummern geglaubt und nun lud sie — ihm völlig unbegreiflich — die Komtesse, die sich doch für Kraft interessieren und seine Neigung gewonnen haben sollte, zu sich aufS Gut? Zwar schien ein besonderes warmeS Verhältnis zwischen Renate und der Komtesse nicht gerade zu existieren; aber eben darum wurde eS dem Baron noch rätsel-hasler. Und Renate? Sie sah die Zukunft ebenso grau vor sich lie« zen wie den regnerischen Morgen da draußen über der Heide, durch die der Zug mit ihnen brauste — grau, öde, trostlos Sde! WaS half eS ihr. daß sie die gefährliche Nebenbuhlerin von der Seite de« ge-liebten Manne« gerissen halte? WaS sich finden will, findet sich doch. Und durste, konnte sie dem Schicksal inS Rad greifen ? Früher »der später würden sie den Weg doch zueinander finden. Krast war nicht der Mann, sich etwas ihm begehrenswert Erscheinendes vorenthalten zu lassen — und die kleine Komtesse? Würde sie die Kinderschuhe nicht bald ganz von den Füßen streisen und würde das erwachende, liebende Weib nicht ebensogut um seine Liebe streiten, wie der begehrende Mann? So quälte sich Renate mit nutzlosen Grübeleien; zermartert« ihr armes Hirn, indem sie sich allerlei Evenlualitäten auSsau«, bis ihr nicht nur daS Herz sondern auch der Kopf schmerzte. 2. Der Herbst war inS Land gezogen. Schliß Jarxtors beherbergte jetzt eine ganze Schar »ou Gä-sten. Außer Komtesse Beatrice weilte jetzt auch die greise Gräfin Lauda» und die Oberstin von Elte« —__________ --- 2 mit ihrer Tochter aus dem herrlichen Landsitz. Für den heutigen Nachmittag ab» erwartete man auch noch HeleuenS Verlobten, der vom Manöver heim-kehrend, die wunderschönen Herbsttage auf Schloß Jarxtors im Kreise seiner zukünftigen Anverwandten verbringen sollte. Goldig leuchtete die Oktobersonne aus dem gelb-und rotgefärbten Laub der Bäume. Die Spatzen lärmten ausdringlich und Scharen von Staren trip-pelten beutehungrig aus dem weiten Rasenrondell hin» ter dem Schloß oder zwitscherten in den Ebereschen der Anlagen. Aus der nach Süden gelegenen Seitknterrasse deckte eben ein Diener den FrühstückStisch. Er schaute befriedigt auf sein eben vollendete» Werk, al» ein schlankes Mädchen auS der Tür trat und den nun müßig stehenden Henry zu sich rief. »Haben Sie vielleicht meinen Bruder gesehen, Henry?" sragte sie den Diener und als dieser ver-«einte, bat sie: ,Wenn Sie ihn sehen sollten, benachrichtigen Sie ihn, bitte. Ich erwarte ihn schon seit einer Viertelstunde." Und mit freundlichem Gruß »er-schwand sie wieder im Innern de» Hausei. Henry blickte ihr, so lange er sie sehen konnte, nach. „Ein prachtvolle» Geschöpf!" murmelte er da-bei, „sie wird wahrhaftig von Tag zu Tag hübscher! Ja, ja!" — er seufzte mißmutig — „ich sehe wirk^ lich zu oft in diese schönen braunen Augen. Sei klug, Henry — so etwas ist doch nicht« für Dich! Da heißtS eben den Fuchi und die Trauben spielen. Art läßt nicht von Art! Und wenn daS ehemalige Friu-lein Malwine von Zardoe hier auch als Fräulein Marie Brandt den Posten einer Wirtschafterin ver-tritt und der ehemalige Heinz von Zardoe zum ein- fachen Förster Brandt herabgesticgen ist--daS blaue Blut kreist doch in Beider Adern. ES ist wirk-lich ein Jammer!" monologisierte er weiter, „ein Jammer um dies Gefchwisterpair. Sie, so brav und so bildhübsch und der Herr Förster ein so schmucker, lieber Kerl! Im Reichtum aufgewachsen und nun — in abhängiger Lebensstellung! Gott unsereins ist dazu erzogen worden, aber die--?! Wenn ich so denke, als ich daS Mädel kaum siebzehn- oder achtzehnjährig mit ihrem Bruder und ihrem Vater in Monaco die Ersten spielen, da» bildhübsche Mädel umworben und dann plötzlich — unvorbereitet vor der niederschmetternden Tatsache, daß ihr Vater, weil er sich und die Seinen ruiniert, zum Selbstmörder geworden, stehen sah. Ja, ja, kleine Malvine, da-»als hattest Du keine Ahnung, daß der Kellner Henry deS Hotels, in dem Du wohntest. Dich Tag um Tag beobachtete, daß er sich schon damals au« Mitleid u« Dich und Dein Schicksal halb zu Tode grämte und vollends ahntest Du nicht, daß Du die-sem guten, dummen Jungen nicht als Marie Brandt im Schlosse Jarxtors begegnen, seine vorgesetzte wer-den würdest! Arme» tapferes Ding! Sie hat mehr Mut bewiesen, alS ihn Hunderte in ihrer Lage ge-habt hätten. ES war wahrlich kein Kinderspiel, sich und den Bruder auS der AdelSmisere in den dienen-den Stand herüberzuretten! DaS mache ihr einmal einer nach! Und erst wie sieS trägt! Mutig und still, stelS bescheiden, doch ohne sich jemals etwas zu ver» geben, geht sie ihre» Weges! Ganz nur Marie Brandt; — nicht» mehr von dem ehemaligen Fräu-lein „von". Und wenn ich denke, wie der Lump, der deutsche Ossizier, jener blutjunge Sekondeleut-nant, sich gegen sie betragen! Na, immer ruhig Blut, mein guter Henry. Aber ich wollte doch, ich hätte den verd .. . Kerl unter diesen meinen Fäusten und könnte ihm beweisen, wie und wa» ich von ihm und der Art, wie er die armen Waisen, die heimlich ver» lobte Braut schmählich im Stich gelassen, al» ihr Vater sich da» Leben nahm, denke! Na — leider — vielleicht auch gotttlob wird dcS nie geschehen! Ich weiß ja nicht einmal mehr seine» Namen; ein Adeliger warS natürlich und mir schwebt so etwaS von einem L — La — Le. . . Nun der Kuckuck mag ihn wissen! Wir wollen unS nicht nutzlos er-eisern, alter Henry — nur das ist gewiß: sür dieses tapfere Mädchen ginge ich durchS Feuer, wenn eS not täte. Doch jetzt an die Arbeit. Die Herrschaften werden wohl gleich erscheinen. Und heute Nachmittag wird ja auch der Herr Verlobte von dem Elten'schcn Fräulein erwartet. Da muß ich doch gleich nachsehen " Er unterbrach sich und setzte den Fuß, den er eben zum Forteilen gehoben, wieder nieder. „Ach, da kommt ja auch der junge Herr von Zardoe. wollte sagen, der Förster Brandt!" Ueber sein glattrasiertes, etwa» sade», aber nicht unange-nehmes Gesicht ging ein heiterer Schein, während er dem lustig ein Liedchen pfeifenden Grünrock leb-haft mit der Hand zuwinkte. „Was ist denn loS, Sieben?" rief der junge Förster schon von Weitem, das Jagdhütchen schwenkend. „Nichts mehr und nichts weniger, als daß Ihr Fräulein Schwester Sie schon seit einer halben Stund« erwartete!" rief Henry, die Hand an den Mund le-gend, zurück. „I der Tausend, waS gibt eS denn eigentlich?" meinte der junge Braodt, der nun herumgekommen und vor dem Diener stehen geblieben war. Henry hob die Schulter. „Weiß ich nicht, Herr 3 Förster! Doch ich muß zum Fräulein, sie Hai mir aufgetragen, ihr sofort zu melden, wenn Ei« kom-men sollten." Der Förster hielt den sich zum Fortgehen sich anschickenden Siebert lachend am Aermel seiner Liv« ree fest. „Heda, Siebertchen, nicht so «ilig! Sie haben wohl höllische Angst vor meinem Fräulein Schwester?" und plötzlich ernst werdend, „sagen Sie mal Siebert, eS ist doch nicht« passiert? Meine Schwester schickte mir in aller HnrgottSsrühe Be« scheid, sofort zu ihr zu kommen. Wissen Sie etwas?" Henry halte abermals nur sein nichtssagendes Ach-seljucken zur Antwort. „Leider weiß ich von Nichts! Doch, waS sollte «S auch Schlimmes sein? Hier passiert ja absolut gar nichts I" tröstete er den ernst dreinblickenden Brandt. Der junge Förster schien denn auch nicht zum Pessimismus zu neigen. Die str einige Augenblicke ernst gewordenen Züge fanden schnell genug ihren gewöhnlichen Ausdruck von Lebenslust und sonniger Heiterkeit wieder. „Haben recht, Siebert!' sagte er, dem Diener freundlich aus die Schult«? klopfend. „WaS sollte auch passier» sein I Der Mal--d«r Marie wird hier schon keiner etwas zu leide tun! Doch nun will ich zu ihr. Sie brauchen mich nicht erst anzumelden. Adieu." Mit freundlichem Kopfnicken verschwand er im Hause „Ein prächtiger Junge!' dachte Henry, der mittelgroßen, schlanken Gestalt deS Jüngling» nachsehend. Mit einem fast zärtlichen Ausdruck feite er hinzu: „Ich habe wirklich einen Narren an diesem Heinz gefressen! Allein schon, weil er ihr wie auS dem Gesicht geschnitten ähnlich istl" Mit letzterer Behauptung hatte eS seine Rich-tigkeit. Die Geschwister Brandt glichen sich ausfallend. Beide waren Hellblond; bei Beiden lockte sich der reiche Haarschmuck über einer niedrigen, wohlgebil-deten Stirn; beide hatten denselben GesichtSschnitt, dieselben seelenvcllen Braunaugen, nur daß diese bei der um zwei Jahre älteren Schwester ernster in die Welt blickten, alS die lustigen bei Bruders, aus denen es fast immer von übersprudelnder Lebensfreude und Uebermut leuchtete. In Marie Brandts Augen lag ein sonderbares Etwas. Sie blickten zwar fest und ruhig in» Leben, aber nicht »«getrübt. In ihrer stillen Tiefe lag da» Weh einer bittere» kebenSer-fahrung. Doch nur zwei Menschen »erstanden auf dem Grunde dieser sanften, schönen Augen zu lesen: Bruder Heinz und der ehemalige Hotelkellner Henry. Die Büchse noch über die Achsel gehängt, durchschritt Heinz den Flur und lenkte in einen Seitenkorridor ein, der ihn z»m Zimmer der Schwester führte Er klopfte leise an die Tür. MalvinenS Stimme rief „Herein I" und dann erfreut: „Ach, bist Du« selbst Heinz? Ich dachte, e« wäre Henryk „Bor allem erst einmal „Guten Morgen", Mälve I" „Verzeih, Heinz. Guten Morgen", und dieGe-schwister küßten sich herzlich. .Wie frisch Du wieder aussiehst, Bub!" sagte Malvine, den Kopf des BruderS zwischen ihre wei-chen Hände nehmend und voll schwesterlichen Stol-zes sein jugendsrischeS Antlitz betrachtend. Heinz schnitt eine komische Grimasse. „Malve, daß Du daS Bemuttern doch nicht lassen kannst!" neckte er. Dann ging ein Schatten über fein lustiges Gesicht. „Weißt Du übrigens. Alte, daß ich Dir nicht gerade dasselbe Kompliment machen kann? Du siehst käsig auS, Maus. WaS ist denn mit Dir los?" und ihr unter daS Kinn fassend, sah er liebevoll besorgt in ihr liebeS, allerdings etwas blasseS Gesicht. Eie aber schüttelte sanst den Kops. „?S ist nicht» von Bedeutung. Heinz. Komm, setze Dich her. Ich habe mit Dir zu sprechen." „Nanu, so ernst!" meinte er, ihrer Aussorde-rung folgend. .Aber da bin ich doch neugierig, Alte. Erst werde ich in aller Frühe herzetiert — und nun Deine Leichenbittermiene? Wenn ich mich nicht so schuldlos fühlte, wie ein Wickclbaby, ich würde eine Moralpauke erwarten." Malvine lächelte leicht. Doch dieS Lächeln war nicht frei von Zwang. „Du wirst mich gleich begrei-fen!" sagte sie. „Laß mich bitte nur einmal erst zu Worte kommen." .Ich bitte um Absolution", bat der Schelm. „Nun aber, schieße endlich loS! Du stehst ja, ich berste beinahe vor Neugierde — und weißt Du, der Anblick meine« inneren Menschen möchte Dir in d»m Falle wenig ästhetisch erscheinen!" .Heinz!" machte daS junge Mädchen vorwurfsvoll. Sofort war der Schalk an ihrer Seite. „Komm, fei mir nicht mehr böse, Malve, ich will jetzt auch stumm sein, wie ein Fisch!" Hand in Hand setzten sich die Geschwister auf daS altmodische Sofa nieder. Malvine ließ den blon-den Kopf hängen, offenbar wurde e» ihr schwer, daS einleitende Wort zu finden. Befremdet und besorgt betrachtete Heinz die Schwester von der Seite. Aber er wartete geduldig, bis endlich Malvine den Kops hob und zögernd sagte: „Lieber Heinz, ich ließ Dich zu mir bitten, weil — weil ich Dich vorbereiten wollte, aus — auf etwas vorbereite», waS..." 4 Nun gab Heinz doch berett« feine stumme Rolle auf. »Mich auf etwas vorbereiten?" fragte er er-staunt und der Schwester Hände fassend und ihr inS Äuge sehend: »Doch nichts Unangenehmes, MauS?" Malvine schüttelte den Kopf. »Wenigstens nicht« Schlimme», wenn Du da« damit meinst", sagte sie, deS Bruders Finger drückend, „eS — «S betrifft Otto von Langen." Mit einem einzigen Ruck befreite Heinz feine Hände auS denen der Schwester, d!» cS nun zu ver-suchen schien, die seinigen festzuhalten und stand aus den Füßen: „Mal»f, höre ich recht ?" »Ja, Heinz, e« ist so! Doch nun komme, sei mein vernünftiger Junge, setze Dich her zu mir und höre mich ruhig an." „Ruhig, ruhig! Da bleib« der Suckuck ruhig!" rief drr Brudrr erregt. „Ich begreife nicht, wie Du eS kannst, Malve, »Still!" mahnte sie ihn, ihm die Hand aus d«n Mund Irgend, »kein lauteS unvorsichtige» Wort! Du weißt doch, daß Niemand elwaS von unseren frühe-ren Beziehungen zu jenem Manne ahnen darf, am wenigsten hier, wo man heute feiner Ankunft entge-gensieht.- „WaS sagst Du da, Malvine? Der Schuft wagt e«. Dir hier unter di« Augen zu treten?" »Aber Heinz, sei doch vernünftig I* schalt die Schwester. „So höre m>ch doch nur erst an. Du läßt mich ja gar nicht zu Worte kommen.' „Nun so rede, ich höre I" sagte Htinz, sich in die Polster de» alten Möbel« fallen lassend; doch seine Hand war zur Faust geballt. „Du fragst", begann die Schwester, „wie Lan-g«n e« wagen kann, mir unier die Augen zukommen? Lieber Heinz, Du vergißt «bei, ganz, daß Lang«« von unserem Hiersein nicht die mindeste Ahnung ha» de» kann und wahrscheinlich ebensowenig von der Existenz eine« Förster« Brandt und seiner Schwester, d«r Wirtschafterin deS Baron Senden etwas wissen wird. Dieser Borwurf gegen Langen wäre ung«-recht " „Ich werde den Hallunken fordern', brauste hier Heinz wieder auf. Malvine aber legte ihm beschwich-tigend die Hand aus seine drohend erhobene Faust". „DaS wirst Du bleiben lassen", sagte sie ruhig, aber entschieden. »Denn mit «iner derartig törichten Handlung würdest Du unsere kaum errungene Leb«n»stellung vernichten, die Aufmerksamkeit der Welt auf unS lenken und — — — alte Geschichten wieder auf» rühren!" HanS zerrt« an feinem blonden Bürtchen. „*«d glaubst Du nicht, daß Langen..." „Nein', unterbrach ihn die Schwester rasch. .Ex hat alle Ursache, unS und unser« Vergangenheit, mit der ja auch er in Verbindung steht, loSzuschw«ig«n, denn--" Ein schwerer Seuszer hob dir Brust der Sprechenden, „denn er ist Fräulein von Elten» Verlobter!" ,Ah!" stieß Heinz verblüfft herauS, zugleich aber streifte sein Blick forschend die Schwester. „Wo-her weißt Du daS ?" fragte er dann. _ (Fortsetzung folgt.) Pic große deutsche Hchmiede. Wer hämmert dort gewalt'gen Schlage», Mit nerv'ger Faust, — im Schein der Glut — Zu biegsam' Form den Eisenguß? Wie sprüht'S und funkt « — in Rauch und Ruß — AuS selbem rot hervor wie Blut — Und harrt auS Meisterhand des Tages! ES ist ne deutsche Schmiede? * Mit sehn'gen, muskelharten Händen, DaS crzgefchnilt'ne Angesicht in Schweiß, Der Meister nimmt da« Werk Und prüft eS schweigsam; dann — o merk', Erdröhnt'S von Neuem, — denn — noch heiß, Bedarf eS mancher Prob« vor'm Beendn« In dirfer deutschen Schmiede! * Nun liegt «S blank, gtstählt im Kerne vor ihm. — E« funkelt in der Sonne DaS Schwert; dem deutschen Geiste Untertan. — Jedwedem Feinde stet» 'ne Mahn', Dem Freunde — Zuversicht und Wonne. Ein Flammenzeichen nah' und serne AvS dieser deutschen Schmiede I » Hei! Wie da« deutsche Schwert nun klirret, Aus Feinde niedersaust — sie bricht. Gleich wie ein blendend' Wetterstrahl! ES zeichnet mit der Schärfe blut'gem Mal Sie all' zusamm' — und sorgt für'» Weltgericht. Die Fäden im Geschling' entwirret DaS Schwert der deutschen Schmiede! DaS Heldenschwert im mächt'gen Schwünge Steht furchtlos da — Germania — Und mißt di« Feinde ohne Zahl. — Nur siegen — oder sterben — de« Schwerte« Wahl^ So lang' ein deutscher Arm noch da, Der Feind bereit zu einem Sprunge, So lang' noch Feuer in der Schmiede! » WaS deutscher Geist und Wille übet. Ist nur die Krone heilig hohen Strebe»«, Geschaffen in der großen Schmied'! — Rastloser, stummer Fleiß wird nimmer müd' — Zu wecken Kräfte tiefverborg'nen WebenS, Vor die der Feinde Macht und Zahl zerstiebet! Heil dir, du große deutsche Schmiede! Isis. Nummer 68 Deutsche Wacht Seite 7 01, Die bei den Musterungen bis zu dem unten festgesetzten Einrückungs-termin zum Landsturmdienste mit der Waffe geeignet befundenen österreichischen Landsturmpflichtigen der Geburtsjahrgänge 1896, 1895, 1894, 1893, ferner 1889, 1888, 1887, 1886, 1885 haben, sofern sie nicht schon zum Dienste mit der Waffe herangezogen oder von diesem Dienste aus Rücksichten des öffentlichen Dienstes oder Interesses auf bestimmte oder unbestimmte Dauer enthoben worden sind, einzurücken und sich bei dem in ihrem Landsturmlegitimationsblatte bezeichneten k. und k. Ergänzungsbez rkskomtnando, beziehungsweise k. k. Landwehr-(Landesschützen-)Krgänzungsbezirkskommando am 28. August 1916 einzufinden. Die bei Nachmusterungen nach diesem Einrückungstermin geeignet Befundenen der obbezeichneten Geburtsjahrgänge haben binnen 48 Stunden nach ihrer Musterung einzurücken. Für jene, die wegen vorübergehender Erkrankung erst zu einem späteren als dem für sie nach den obigen Bestimmungen geltenden Termine einzurücken haben, gilt der hiefür bestimmte, aus dem Landsturmlegitima-tionsblatte zu entnehmende Termin. Die im Wege des freiwilligen Eintrittes in das gemeinsame Heer, die Kriegsmarine oder in die Landwehr auf Grund des Webrgesetzes Assentierten der Geburtsjahrgänge 1896, 1895, 1894, 1893, ferner 1889, 1888, 1887, 1886, 1885 haben ebenfalls am 28. August 1916 einzurücken. Die Einrückungspflichtigen haben sich an dem für sie bestimmten Einrückungstage im allgemeinen bis spätestens 11 Uhr vormittag einzufinden. Etwaige kleinere Ueberschreitungen dieser Stunde sind nur dann zulässig, wenn sie durch die Verkehrsverbältnisse begründet werden können. Falls das im Landsturmlegitimationsblatte bezeichnete, k. u. k. Er-gänzungsbezirkskoinmando, beziehungsweise k. k. Land t versteht, wird am I. Oktober aufgenommen. Zuschriften sind an die G, tsver waltu>g Sannegg, Post FrasaU'i im Sanntale zu richt o. Zu kaufen gesucht: Orchestrion oder elektrisches Klavier für Gastwirtschaft, auch wenn reparaturbedürftig. Anträge unter „N 1162' an Kienreichs Anzeigenvermittlung in Graz. bis 120 cm Breite werden gelegt in der Plissieranstalt C. Büdefeldt, Marburg, Herrenga»so 6. Auswärtige Aufträge schnellstens. kaufen auch in kleineren Quantitäten Oldenbruch SC Sohn <3c Co. Lack- und Farbenindustrie Kritzendorf bei Wien. Offert« nur mit Preisangabe. Im Bad Tüffer, eine Station von Cilli, ist eine mit Park, 14 Wohnräumen, zwei Küchen und Zugehör, im gaazen oder geteilt, möbliert oder unmöbliert, zu vermieten. Auskunft erteilt die Badedirektion. Eine Lehrerin erteilt Privatunterricht und Nachhilf« für Volksschüler. Adresse in der Verwaltung des Blattes. 22110 Eine gut erhaltene ein» bruch- und feuersichere (Type O, I oder 2) wird zu kaufen gesucht. Anträge an die Verwaltung d. 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