Clbriftlrilung: RathauSgass« Nr. S. tilillci Itr. vi. Utmiitu. Itglich *u«sotin< der e«nn> », fftite-t»q«> dm II—l* llhr eetm. Hand^chrndn! anbot nu4t »»rAS»tzn, . . . K 3 *0 SaldjShng . . . . K S tk aiUjJd^tig. . . . K lS'M Gilt «illi alt SoStDam >»» Hau» : OtDKOlU* . ... K 11# tMrrfliSbci« . . . K J — tolt lilirig . ... K « — « ujUÖt'9 . . . . K 11 — jjih« «KlUnd rrttht» sich tic *Mu.i»Hrt'ill|T«t um tefcS6«t« Snlntau------ itmfMMMtmi. Sinitlnlttl «d»o»«neiit» (clin M* im »dd«fttllu»i> Ar. 9« Hilli, Samstag, den 11. Mvemöer 1911. 86. Jahrgang. Verminderung des Be-nintenflandes. In verschiedenen Versammlungen wird schon seil längerer Zeit eine Losung ausgegeben, die eine Vereinfachung der Verwaltungs - Manipulation ins Auge saßt und eine Verminderung dc» Beamtenstan« deS ins Auge saßt. Der neue Ministerpräsident Graf Stürgkh ist in seiner Antritts! ede auf diese Förde-rung zurückgekommen und sprach sich ebenfalls dafür auS, daß der Staat weniger, aber besser gestellte Beamien beschäftigen solle. Man mag über dies« Zukunftsmusik denken wie man will, der Praktiker wird ja wahrscheinlich zur Meinung hinneigen, daß eine Verminderung des Be-amtenstaudeS schon auS dem Grunde nicht gut denk-bar ist, weil die Berwaltungsageuden mit der Aul» turentwicklung in stetem unaushalsamen Wachsen begriffen sind und weil auch bei einer noch so sehr den praktischen Bedürfnissen der Zweckmäßigkeit an-gepaßten Amlierung die Reduktion deS Beamten-»andiS nur eine verhältnismäßig sehr geringe sein könnte. Der Ministerpräsident hat fast in einem Atem mit dem Plane, den Beamtenstand zu vermindern, auch der Errichtung der italienischen Fakultät ge« dacht. Auf der einen Seite Beamtenreduktion, auf der andern Seite Neugründung einer Beamtenfa-bris! DaS ist der Widerspruch, der die Rede des Ministerpräsidenten inS Gebiet der Phrase verlegt. ES werden fort und fort tschechische, windische und polnische Mittelschulen ins Leben gerufen, eS wird in einer ganz unvcrhältnismäßigen Weise dem Mittel« >?iach»nick «erboten j Die ßyrenaiKa. Bon Dr. Ednard L. Brückner. Benghasi, Derna «nd andere an der Syrte gelegene Hasenorte sind ohne größere Waffengewalt mit mehr oder weniger Mühe in die Hände der Italiener gefallen. Also wußten die Tageszeitungen m den letzten Wochen mit breiter Ausführlichkeit zu berichten. Dadurch sind Landstriche und Städte mit einem Schlagt in das Bereich des öffentlichen In-tereffes gerückt worden, von denen der Durchschnitts-niropäer bis dahin wohl kaum den Namen gekannt ha». ES dürfte daher angebracht sein, über diesen wenig bekannten Teil dcS nördlichen Afrika sich einigermaßen zu unterrichten. Wir wollen es des-halb versuchen, hier daS kurz zu skizzieren, waS Handel und Wissenschaft bisher über die Land-schasten Barka und Cyrenaika in Erfahrung ge-bracht haben. Geschichtlich sei nur kurz erwähnt, daß die alten Phönizier hier ihre ersten Siedlungen grün-deiev, die im Laufe der Zeit heftig unter der Kon-kurrenz der Aegypter, später der Griechen zu leiden hatte». Erst das römische Schwert brach endgiltig die Machtgelüste der hadernden Rivalen. Aber auch :fiüm versank. Normannen und Sarazenen gössen ihr Blut stromweise in diesen Teil des Mittel-meeres. Die sarazenischen Piratenstaaten trotzten selbst den Flotten der Genuesen und Benetianer. Dann kamen sranzösische und englische Eroberer. Schließ-lich aber legte der türkische Halbmond die viel um-strittenen Gebiete mit Beschlag, die ihm jetzt im stände und der Landwirtschaft Material entzogen, und auf die Bahnen deS Studiums gelockt, daß der Nachwuchs für den Gewerbestand und die Arbeitskräfte für den Bauern in geradezu verhängnisvoller Weise zu mangeln beginnen. AlleS studiert und die Tausende von Absolventen von Mittelschulen und Hochschulen glauben nach zurückgelegtem Studium ein Anrecht aus den Staat zu haben aus eine ent» sprechende Versorgung. Und der Staat sagt nun, daß er den Beamtenstand vermindern Äße und daß daher die Zahl der in Staatsdiensten zu Versorgen-den herabgemindert werden wird! ES ist «in großes soziales Problem, daß der Ministerpräsident mit seinem Programm« der Be-amtenvermindenikig angeschnitten hat. Er hat eine Forderung ausgestellt, die von der Bevölkerung be-grüßt werden muß, ein« Forderung, deren wichtigste Voraussetzung jedoch die Auflösung von so und so-vielen überflüssigen, nur aus parteipolitischen Grün-den ins Leben gerufenen slawischen Mittelschulen ist. Wenn man heute den Beamtenstand bei den Staatsbahnen in den Alpenländern Ins Auge saßt, so macht man die Wahrnehmung, daß dort Hunderte von Tschechen bedienstet sind, die auf eigenem Boden eine Vei sorgung nicht wehr finden können. ES herrscht «in« Ueberproduktion an tschechische», poli'.i-schen und »indischen Mittel- und HochtchÜlern, welche die Ueberschüsse in die deutschen Gebiete wirft und dcrt der bodenständigen Bevölkerung die Nahrungs-Möglichkeit wegnimmt. Es wäre eine dankbare Auf-gab« für unsere Abgeordnete», nachzuweisen, wie da aus dem Gebiete der Beamienstellenbcsetznngen die nichtdeutschen Völker Oesterreichs das Deutschtum auf dem eigenen Boden zurückdrängen, weil die nichtdeutschen Völker in ihrem Gebiete für den so- Handumdrehen von den Italienern fortgekapert worden sind. Keine der vielen Herrschaften war von Dauer. Jedes neue halbe Jahrhundert hißte andere Flaggen. Und nun ist von neuem ein wilder, hes-tiger und in seinen Folgen gar nicht absehbarer Krieg entbrannt. Im Altertum war das Eyrenäische Gebiet ein« reich bewässert«, fruchtbare Landschaft. Das präch-tige Eyrena war die Hauptstadt dieses lybische» Landes. Neben ihm blühten Barka, Taucheira und Eutsperidae. Auch Bereniki, die vorgeschobenste Siedelung gegen Karthago, erfreute sich eines fchö-neu WohlstandtS. Nicht nur Hand«! und Wandel, sondern auch Kunst und Wissenschaft blühten, und die a,renäische Philosophenschule des KallimachoS und EratostheneS erfreute sich eines Weltrufes. Heute ist die alte Cyrenaika von der Land-schast Barka wirtschaftlich wesentlich überflügelt worden. DaS Land Barka ist im wesentlichen eine Hochebene, deren Erhebuugen bis zu 660 Meter im Dschebel el Achdar ansteigen. Schluchten und Täler durchziehen das rötliche Kalkplateau. Stau-big wasserhalt«nd« Flüsse sind nirgends vorhanden. Ader an Quellen und immerhin reichlichem Regen fehlt es darum doch nicht, so daß Palmen und Oliven ein gutes Fortkommen finden; auch Halsa-gras uud gewisse Straucharten gedeihen. Daneben wird eine sorgfältige Gartenkultur betrieben, der eine ausgedehnte Viehzucht zur Seite steht. Das Land steht eigentlich nur nominell unter türkischer Oberherrschaft. In Wirklichkeit herrscht der Orden der Senussi, einer mohammedanischen Reformpartei: diese Senussi hassen alle abendländisch« Kultur auf genannten Jnlelligenzüberschuß keine Verwendung besitze». Wie wir öfters schon dargetan haben, mnß die Errichtung einer italienischen Fakultät ganz natur-notwendig die Schaffung einer windischen Univer-sität im Gesolge haben also ein«r neuen Beamten-fabrik, aus der wieder so und soviel« Leute hervor-gehen werden, die auf eigenem Boden im rein flo« wenischen Gebiet« kein Brot finden werden. Die Reform unserer Verwaltung ist notwendig. Es ist eine Kommission dafür eingesetzt worden, deren A.» beit viele Taufende Krone» kosten wird, allein die Herab ninderung des BeamtenstaudeS wird auch bei der besten Verwaltung ein hohles Schlagwort blei-ben und ein wahrer Hohn auf das liebevolle Be-mühen unserer Regierung, den Wünschen irgendeines polnischen, tschechischen oder windischen Abgeordneten zu Liebe, in jedem halbasiatischen Dorf« eine Mit-telfchule, eine Massenproduktionsstätte gebildeten Pro-letariates ins Leben zu rufen. Mg siyialdemokratische Parlament. DaS allgemeine gleiche Wahlrecht für alle Ber-tretungSkirper zu verlangen, gehört zum EiiimalcioS der Sozialdemokratie. Nur in einer auf Grund all-gemeiner und gleicher Wahlen gebildeten Körper-fchaft si«hr die Sozialdemokratie eine gerechte Ber-tretung und sie sucht ihre Forderung nach einem solchen Wahlrecht mit allen Mitteln ihreS Agitation« -arsenalS durchzusetzen. Das gilt aber nur, wenn die Herren Sozialdemokraten sich mit anderen Parteien in die Mandate zu teilen haben. Dort, wo sie beim daS unversöhnlichste. Ihr Einfluß erstreckt sich über das ganze nördliche Afrika vom Mittelmeer bis zum Biktorianianza und bis zum Kongo. Mit ihrer Macht und ihrem Fanatismus haben nicht nnr europäische Eroberer, sondern auch schlicht«, wissen-schaftliche ForschungSreisend« zu rechnen gehabt. Dieses Gebiet nun, das wirtschaftlich verhält« nismäßig arg darniederliegt, hat nur wenige Städte von einiger Bedeutung ansznweisen. Barka, die ehe-malige Hauptstadt, hat sich längst aus seiner süh-renden Stellung verdrängen lassen; heut« ist es nichts mehr, als ein elendes schmutziges Dorf. Und auch mit den anderen Städten ist es nicht wesent-lich anders bestellt. Da ist Derna hart an der Küste, das eigent-lich aus fünf von einer Mauer umschlossenen Ortschaften besteht. Hier residiert der oberste Beamte d«S WilajetS Barka. Die Garnison dieser Hasen-stadt, die etwa *2000 Einwohner zählt, wird auf 50 Mann geschätzt. Schlachtvieh. Felle, Butter und Wachs gelangen zur Aussuhr. Die wichtigste Stadt aber ist Benghasi, die Hauptstadt der gleichnamigen türkischen Provinz. Dieser Hasenort ist an der Ost-küste der Großen Syrte gelegen und ans einer' Landzunge erbaut, welche eine Strandlagune vom Festland trennt. Aus dieser Landzunge liegt daS alte Kastell mit den R«gi«rungSgebäuden und Kasernen, in denen 500 Soldaten untergebracht sind. Die Stadt zählt 10.000 Einwohner, besitzt drei Moscheen, zwei Synagogen und ein« Kirche, die zu einem Franziskanerklofter gehört. Neben Berbern und Juden sind Neger, Malteser, Italiener und Griechen zahlreich. Der Hafen versandet zusehends Seite 2 Deutsche Wacht Nummer SO Wählen hübsch unter sich sind, bei der Aufteilung der Mandate also nicht zu fürchten brauken, daß Angehörige anderer Parteien zu einem solchen ge« langen, da ist ei nichlS mit dem allgemeinen und gleichen Wahlrecht. In der sozialdemokratischen Häuslichkeit gilt der oberste Grundsatz der Partei, daß die Wahlberechtigung eine allgemeine und gleiche sein müsse, gar nicht. DaS klassische Beispiel für die Praktizierung deS Wahlrechtes in der sozialdemokratischen Partei selbst gibt die Zusammensetzung deS letzten Partei-tageS der deutschen Sozialdemokratie in Oesterreich. DaS war doch sicherlich so recht ein Parlament nach sozialsemokratischem Geschmacke und in der sozial-demvlratischen Presse kannte man auch deS Lobes viel über diesen Parteitag lesen, der jeder VolkS-Vertretung zum Muster habe dienen können, da er nicht bloß durch die Zusammensetzung, sondern auch durch seine Arbeiten eine Volksvertretung im schön-sten Sinne deS WorleS war. Wirklich? Das von der Arbeit ist Ansichtssache, die Zusammensetzung aber und das Zustandekommen dieses „Musterparla-meines" läßt sich klar nachweisen. DaS sozialdemo-kratische Musterparlament, der Parteitag, bestand auS J48 Vertretern. Diese sind aber durchaus nicht alle gewählt, geschweige denn durch ein gleiches und allgemeines Wahlrecht der Genossen zu den Man-daten gekommen. Von den 243 sind 16 Birilisten, also etwas, was man sonst im sozialdemokratischen Lager nicht genug verurteilen kann. Die Parteilei-tungsMitglieder sind diese Virilisten, eS ist also hier ei» Fall gegeben, der sein Gegenstück darin hätte, wenn man im Abgeordnetenhaus? jeden Minister, nur weil er Minister ist, als Abgeordneten erklären würde. Nur 133 dieser 248 stimmberechtigten Ver-treter am Parteitage können in Wirklichkeit als Ver-treter angesehen werden, die 133 nämlich, welche von den 10 l Bezirksvertretungen gewählt wurden. Die übrigen sind aus die unglaublichste Art, die weder mit einem Wahlrecht überhaupt, noch mit einem gleichen oder allgemeinen, am allerwenigsten aber mit einem gleichen und allgemeinen Wahlrecht nur entfernteste Achnlichkeit hat, zu den Mandaten im sozialde-, okratischen Jde.ilparlamente gekommen. Da waren zum Beispiel nur gleich 27 Redakteure, die ihr Mandat allein von der Eigenschaft als Macher sozialdemokratischer Blätter ableiten, die Parleikontrollore sind ebensall», weil sie die Partei-leitung kontrollieren sollen, stimmberechtigt: Man-datstrager im sozialdemokratischen Parlamente, wie die zu kontrollierenden Parteileitungsmitglieder. Aber auch be! den formell wenigstens gewählten Vertre-lern gibt es Unterschiede und diese sind auf Wahl-systeine zurückzuführen, gegen welche das verflossene österreichische Kuriensystem ein Kinderspiel ist. Da nicht bloß die Bezirksorganisationen wählen, sondern auch die Landes- und Kreisorganisationen, diese aber wieder d»rch die Bezirksorganisationen zustande kom-wen, so ist ein Pluralwahlrecht für das fozialdemo- Mansche Musterparlament gegeben, wie man es sich ausgeprägter, allerdings aber auch verwickelter nicht mehr denken kann. Dazu kommen aber noch 30 be-andere Lokalorganisationen, die wieder unter einem »esonderen Titel je einen „Abgeordneten" wählen. Gesondert wählen die Frauen, es gibt also im sozial-demokratischen Staate eine eigene Frauenkurie. Aber auch in dieser ist das Wahlrecht nicht gleich, denn außer den Franenorganisationen, die 21 Vertrete-rinnen wählen, ernennt — wählt kann man wohl nicht sagen — das Fraucnkomitee noch zwei Ab-geordnete sür das sozialdemokratische Parlament. Ziffernmäßig genommen stehen den 133 Delegierten »er Bezirksorganisationen, also den schließlich doch »urch ein wenn auch bescheidenes Wahlrecht zum Mandate gelangten Vertretern im sozialdemokratischen Musterparlament 115 privilegierte Mandats-träger gegenüber. So ist es auch zu erklären, daß, wie zum Beispiel beim letzten Parteitage, die Be-schlöffe mit den gehaltenen Reden nicht übereinstim-men wollen. WaS beschlossen werden darf, wird eben von den privilegierten Mandatsträgern vorher bestimmt, dann können die nicht privilegierten ge-wählten Vertreter reden, waS sie wollen. DaS ist das Bild eineS von den Sozialdemo-kraten nach eigenem Willen, unbehindert durch ir« gend einen anderen Einfluß, »»beengt von einer „Regierung'^uftandegekommenen Parlamentes. und läßt nur Schiffe von zwei Meter Tiefgang ein. Einer Einfuhr von rund vier Millionen Mark steht eine Ausfuhr von etwa sechs Millionen Mark gegenüber. Zu den HauptauSsuhrartikel» gehören: Kamele, Seesalz, Straußenseder», Elfenbein, Schivämine usw. Benghasi unterhält einen lebhaf ten Karawauenverkehr mit den Sudanländern, namentlich mit Wadai. Dies« Stadt, und wohl nur diese allein, könnte auch der Brennpunkt und die AusgangSstätte der zukünftigen, abendländischen Zi vilifation werden. Aber so leicht darf man sich diese kulturelle Umwandlung in das abendländische Fahrwasser nicht vorstellen. Die religiösen Momente spielen gerade in diesen abgelegenen Küstenstrichen eine Rolle, von deren Gewaltigkeit man sich in Mittel- und West europa kaum eine Vorstellung machen kann. Die Leuie selbst sind ein guter, intelligenter Menschen-schlag, der entschieden manche Vorteil« auS der neuen Kultur ziehen wird. Besonders die Bewohner des Jnnenlandes sind außerordentlich kriegstüchtige Leute. Sie haben den Europäern — auch den Türken — mehr denn einmal schwer zu schaffen gemacht. Ihre KriegSlieder und ihre Schlachtgesänge, hochpoetische Dichtungen, wissen davon viel zu erzählen. Wir geben hier die Übersetzung eines Beduinenkriegsliedes, wie es in der Cyrenaika gesungen wird. Ein guter Kenner der lybischen Wüste, I. E. E. Falls, hat in seinem interessante» und jetzt so überaus aktuellen Werke „Drei Jahre in der Lybischen Wüste" — Freiburg i. B., Herdersche Verlagsbuchhandlung — eine gauze Reihe solcher Lieder veröffentlicht. So heißt es in einem „Reiterangriff der Uled Brafsa" also: Vom Gegner lernen! (Zur 26. Jahres-Hauptversammlung deS Eyrill-und Method-VereineS in Neumarktl.) Wieder war es eine deutsche Sprachinsel in Oberkrain, welche sich die Slowenen zu einer pau-slavistischeu Veranstaltung ausgesucht haben. — In Neumarktl wnrde am 10. Herbstmonds die 26. Iah-reS-Vollversammlung de« slowenischen Schutzver-eines, des Eyrill- und Method-VereineS, abgehal-ten. Wie alle die ..allslawischen" Veranstaltungen, die gleichzeitig ihre Spitze auch gegen die in, Orte selbst wohnenden Deutschen richten (diese Erwägung ist allein ausschlaggebend bei der Wahl des OrteS, denn |bcr Sokoltag in der Tiroler Kolonie Dom-schale, die Eyrill- und Method-Hauptversammlung in Neumarktl beweisen dies zur Genüge!), war auch diese Veranstaltung zahlreich besucht. Der Kasse-bericht enthält eine Menge lehrreicher Zahlen; vor allem^mnh man sich wundern über die Unsummen, die hier ausgewiesen werden — ein neuer Beweis sür die rastlose Tätigkeit des Vereines und die Opserfreudigkeit seiner Mitglieder. Die Einnahme» erreichten eine Höhe von 1,043.654 45 Kronen, die ordentlichen Ausgaben betrugen 196.615-91 Kronen, so daß sich ein Ueberschuß von 847.038 54 Krone« ergab. In den Einnahme» sind die großen Legate Kotuik mit 634.00641 und Polak in der Höhe von 177.896-06 Kronen mit inbegriffen, Summen, welche» die Deutschen nie gleichwertige entgegen-stellen können! Die ordentlichen Einnahmen ohne Legate bezifferten sich mit 164.622 90 Kronen. Die Ausgaben stellten sich um 22 511-96 Kronen höher als im Jahre 1909, wieder ein Beweis für eine erhöhte Tätigkeit des Vereines, und an gar manchen Orten haben wir das erfahren müssen. Die Ge-samtausgaben bezifferten sich mit 196 615 91 Kronen, darunter für die Knabenvolksschule in Trieft 17.981-69 Kronen, für die Mädchenvolksschule in Trieft 11045 80 Kronen, für die Mädchenvolks-schule der Schnlschwestern in Trieft 15.017 76 Kronen, für 18 vom Vereine erhaltene Kindergärten 25.267 56 Kronen usw. Von den BereinSgruppen wurden an die Hauptleitung 61.163.44 Kronen abgeführt, wieder um 4041 69 Kronen mehr als im Jahre 1909. Im Wege der slowenischen Blätter erhielt der Verein 7160-02 Kronen, von welchem Betrage der „SlovenSki Narod" selbst 6699 40 Kronen gesammelt und ausgewiesen hatte. Die Ver-einSartikel hatten guten Absatz gefunden, namentlich die Vereinszünder, die 10.46880 Kronen (um 3286*40 Kronen mehr als im Vorjahre) einbrach-ten; kein Wunder, wen» selbst deutsche Familien, deutsche Gastwirte, meist auS bloßen Bequernlich-keitSgründen, lieber die ihnen überall angebotenen .Eyrill- und Method-Zünder" kaufen und gebrauchen, als SchulvereinS- oder Südmark-Zünder! Für den WehrfondS (.LjudSki fklad") wurden im Jahre 1910 56.767 16 Kronen gesammelt, so daß dieser Fonds samt den angelausenen Zinsen die Höhe von 37.038 66 Kronen erreicht hat. ES sehlen nur noch einige Bausteine zur Zahl 10.000. Unter den größeren Einnahmen sind der Reinertrag des JubilävmSsesteS in Laibach in der Höhe von 12.452-87 Kronen sowie die Beiträge der in Amerika lebenden Slowenen, meist Arbei-tern, mit 3661 91 Kronen hervorgehoben. Da« Vereinsvermögen betrug Ende 1910 963.995 47 K., um 650.931-84 K. mehr als im Jahre 1909. Der Voranschlag pro 1912 weist ein ErsorderniS vou 686.100 K. auf, darunter 450 000 K. für neue Schulbauten, soll doch die neue Eyrill- und Method-schuke in Trieft allein mit einem Kostenanfwande von 400.000 K. aufgeführt werden. Sehr lehrreich ist auch der Tätigkeitsbericht des Schriftführers. Seit dem Vorjahr« wurden in Krain 7 neue Zweigvereine gegründet; somit zählt der Verein in Krain 98 tätige Zw«igvereine mit unge-sähr 8000 Mitgliedern (um rund 1000 Mitglieder mehr als im Vorjahre). In Steiermark wurden 10 neue Zweigvereine gegründet, so daß jetzt dort 68 tätige Zweigvereine zu verzeichnen sind. In Kärn-ten ist kein Fortschritt, vielmehr ein Rückgang zu verzeichnen, da sich von den 16 Kärntner Zweigver-einen nur 6 in Tätigkeit erhielten. Im Görzer Ge biete wurden trotz der schlechten Ernte 7 neue Zweig- Wir stürmen die Kanonen uud ihre Bedienung, Wohlauf, todesmutige Reiterschar! Sie sind zersprengt und fliehen vor den Brüdern der Ragija') Sie stürmen die Kanonen und die wohlbewasfneten Krieger — Die Zngpserde lösen sich los — Und die Soldaten schreien Unterwerfung" Nach vorhergegangen leeren Drohuugen. Und geben die Kriegsbeute her Und bieten ihnen den Zerngeinien**) dar. Sie sprengen an die Kanonen, deren Räder pfeifen. Die zum Arval***) einladen usw. In ihren Sitten und Gebräuchen sind die Stämme der Cyrenaika konservativ, einfach und be-dürfnislos. Es sind meist Viehzüchter, doch geben sie ihre Körperkräfte auch gern sür Gelegenheitsar-arbeiten her. Es ist unglaublich, mit wie wenigen diese Menschen auszukommen vermögen. Freilich kommt es ihnen auch auf eine kleine, gelegentliche Räuberei nicht an. Europäisches Beispiel, verbun-den mit einer straffen Zucht, die jedoch keine Här-ten zeitigt, könnten auch hier in kürzester Frist Wunder wirken. Heute ist die Cyrenaika im wesentlichen ein totes Gebiet: eine Wüste, nnter deren Sandhügeln alte Städte begraben liegen. Die wenigen Küsten-orte, die gelegentlich von der Existenz diese« Gebietes eine Kunde bringen, sind elende Dörfer: eine Hanv-voll Häuser umgeben von Beduirenzelten und Ne- •) Name ein« hSupIlingitochler. *•) Wass«iflasch«n. ••*) Zotenbrimne», gerlütten. Bis aus eine einzige kurze Trace hat die Eisenbahn noch nicht ihr stählernes Geäder in den sagenhasten Boden hineinznpressen vermocht. Aber vielleicht findet die Zukunft daS Land für eine kulturelle Entwicklung im abendländischen Sinne geeigneter und willfähriger als die Vergangenheit. Das aber ist gewiß: mcht von Tripolitanien her wird dieser knlturelle Aufschwung kommen. Durch Aegypten muß der Weg gehen. Eisenbahnen ins Landesiunerc hinein, und eine geregelte, regelmäßige Küstenschiffahrt müffen die ersten Pionnierdienste leisten. Finden sie auch nur einigermaßen Anklang, dann sind die Perspektiven eröffnet, die uuS ein neues Ausblühen des ehemals so reiche» und wirt-schaftlich so lebhaften Landes prophezeien und ge-währleisten. Hier in der Cyrenaika werden aber nicht nur die Verwicklungen der Gegenwart, sondern auch die der Zukunft zum AuStrag kommen. Denn hier liegen die Konfliktsstoffe begraben, die England und Italien früher oder später kriegerisch aneinander bringen wird. Die ägyptische Nachbarschaft ist keine ersreuliche, ganz gleich, ob das alte Nilland sich dem Halbmond beugt oder dem großbritaunischen Banner. Noch liegt da» umstrittene Land im Dornröschen-schlas; aber bald wird die Stunde seines Erwachens geschlagen haben. Und dann wird der letzte Teil deS nordasrikanischen Gebietes sich nicht länger der abendländischen Kultur erwehren können und auch in seinen Wüsteneien wird ein neues Leben aui den unterm Wüstensand begrabenen Ruinen erblühen. MM. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Haus und Familie. Kouutagsbeikage der „Deutsche» Macht" i« Ktlli._ Nr. 45 .Die feüd mart" erscheint jeden Sonntag at« unentgeltliche Beilage sür dieLeser der „Deutschen Wacht'. — ginzeln ist .Die v»d»ark' »,cht lüuflich. 1911 (Nachdruck verboten.) Türkisches, allzu türkisches. Plauderet aus dem europäischen Morgeulande. Von Dr. Ernst Koeller. Wer über die europäische Türkei plaudern will, muß nicht nur Ronstantinopel kennen, sondern auch in den türkischen Provinzstädten «in wenig zu Hause sein. Im gegenwärtigen italienisch-türkischen Konflikt wird ihm das bet einer gewissenhaften Beurteilung von Land und Leuten «inigermaßrn von Nutzen sein. Eine Plauderei über die europäische Türkei ist gegenwärtig sicherlich ein aktuelle? Thema. Und wer am Bosporus einige Zeit gelebt hat, wird jetzt mit seinen Sympathien wohl mehr oder weniger aus Stilen der Türken stehen. Wer über türkisches Land und türkisch« Lrut« schreibt, muß einen Unterschied machen zwischen dem oSmanischen Regime der Junglürken und dem unter der Herrschaft Abdul HamidS und seiner Vorgänger. War die Hohe Pforte ehemals ein in Europa ge-lrgcner asiatischer Staat, so ist es heute mit allen Fiebern seines VcrwaltungswesenS bemüht, ein europäischer Staat zu werden. Schon die wirtschaft-lichen Interessen stellen hier ihre kategorischen Ford«-rungen. Die Frist der alten, sprichwörtlichen Saum-seligkeit ist abgelaufen. Die Bagdadbahn, die Mekka-bahn, die kulturelle Emanzipation PersienS dulden eS nicht, daß die europäische Türkei als mittelalter-licheS Pufferland länger zwischen Indien und Europa in seiner alten Form bestehen bleibt. Und so mußte jene Wandlung kommen, die ganz Europa vor wenigen Jahren in Staunen setzte, weil sie d«n Be-weis dafür erbrachte, daß auch der Orient aus sei-ner Lethargie erwacht sei. Nun stellte sich die Wirt, schastlich-politische Konstellation mit einem Schlage anders. Neben anderen Völkern sah auch Italien in der modernisierten Türkei einen beachtenswerten Rivalen auf wirtschaftlichem Gebiete. Und auS die sen Tatsachen heraus ist der gegenwärtige Konflikt zwischen den beiden aufstrebenden Mittelmeerländern zu betrachten. DaS politische Stadium des laiss«z aller ist für die moderne Türkei endgillig abgetan. In West» europa gebildete Staatsmänner sitzen in den Mini« sterien. Ein Parlament sorgt sür die bisher so sündhaft vernachlässigten Interessen der Einwohner des über drei Erdteile verteilten Reiches. Man ist überall rege um Eisenbahnbauten bemüht, die daS Land erschließen sollen. Durch kräftige militärische Maßnahmen sucht man in Distrikten des Riesen-reiches Einfluß zu gewinnen, die bisher nur nominell zur Türkei zählten. Mit einem Wort: man hat energisch die Note der nationalen Politik ange« schlagen. National hat aber im Türkenlande einen weiteren Begriff als in Westeuropa; man versteht darunter nicht die Einheit der Rasse, die Einheit der Sprache, sondern vor allen Dingen die Einheit deS Religionsbekenntnisses. Und das gerade ist einer der vielen Punkte, in denen Europa die orientali-sche Gefahr zu fürchten hat. Denn im fanatischen Eintreten sür das religiöse Bekenntnis liegt die ernste Gefahr des Morgenlandes, die noch manche Ueber-raschungen zeitigen dürste. Selbstverständlich ist auch in der heutigen Tür« keit nicht alles Gold was glänzt. Viel Talmi muß mit in den Kauf genommen werden. Denn die Be-amten der niederen Verwaltung arbeiten noch immer gern in ihre eigene Tasche, wenn daS auch nicht so ungeniert und unverhüllt geschieht wie zur guten alten Zeit Abdul«. Allein das Parlament sorgt hier für Besserung: eS ist die Instanz der Appella-tion gegen allzu drückende Ungerechtigkeit und Will-kür geworden. Das weiß man heute in den ent-legensten Gebieten; und in einigen Jahren werden die krassesten Uebelstände sicherlich beseitigt und au« der Welt geschasst sein. Konstantincpel unterscheidet sich in seinem Ge-triebe, in seinem Handel und Wandel in nichts von der Hauptstadt des früheren Regimes. Orient bleibt eben Orient und verleugnet sich nicht. Nur die Presse Ist, neben anderen modernen Erscheinungen, urplötzlich zum Leben erwach«. Da ist zu den üblichen Straßenerscheinungen nun auch der ZeitungSvelkäu-ser gekommen, der in tönender Pariser Camelotart seine Presseerzeugnisse an den Mann zu bringen be-strebt ist und dabei oft mit der zahlreichen Kon-kurrenz böse inS Gedränge kommt, wobei Hand-greislichkeiten nicht ausbleiben, zumal wenn der eine ZeitungSverkäufer ein Türke, der andere ein Grieche und der dritte womöglich gar ein Armenier ist. Vom alten Orient sind die Limonadenverkäufer und die wandernden Straßenköchc geblieben. Mit seinem mächtigen rankenverzierten Tonkrug wandert der erstere noch immer laut rusend durch die engen Gassen StambulS. Und der andere hockt mit seinem Bratrost oder mit seinem holzkohlenumlegten Brat-spieß, an dem eine lieblich duftende Hammelkeule dampst, im schattigen Winkel einer Moschehalle, wo-selbst die Gläubigen nach verrichtetem Gebet gleich eine gute körperliche Stärkung zu sich nehmen kön, nen. An anderer Stelle schiebt einer einen fahrbaren Herd, in dessen Töpfen Pilav dampst, die bekannte türkische Nationalspeise, in der Reis mit würselsör-mig geschnittenen Stücken Hammelfleisches gulasch« artig, unter Beimengung von reichlichem Fett, zu-sammengekocht ist. Auch die Lokumverkäufer machen noch immer gute Geschäfte, denn die Liebhaber sür ihren süßen, in Brote geformten Brei — MaiS-mehl mit Honig und Zuckcr — werden im Morgenland? nicht alle. Die Kriegsnachrichten haben natürlich in das Leben und Treiben der Stadt am goldenen Horn einige Lebhaftigkeit hineingetragen. Die Kaffeehäuser ersreuen sich eines erhöhten Zuspruchs. Man diS-putiert mehr denn je und die aus den NargilehS — Wasserpfeifen — quellenden Rauchwolken füllen die Luft in verstärktem Maße mit ihrem aromati-schen Duft. Die weißbeturbanten Mekkapilger süh-ren jetzt daS große Wort. Aus ihre Meinung wird ein immenser Wert gelegt, der besonder« vom Abendlande in den herrschenden Zeitläusen nicht übersehen werden dars. Das Bolk sieht in ihnen das Rückgrat der religiösen und nationalen Kraft und legt seine Geschicke gern in ihre, leider elwaS allzu fanatischen Hände. Die Regierung weiß daS und sucht mit allen Mitteln ihnen gerecht zu wer-den, ohne jedoch die Forderungen abendländischer Kultur völlig aus den Blicken zu verlieren. Denn das wäre zurzeit entschieden das gesährlichste für die Bestrebungen des im modernen Fahrwasser segelnden türkischen StaatSschisfeS. So liegen in ihrem Kerne die Dinge gegenwärtig in der oSmani-scheu Hauptstadt. Ganz anders in der Provinz. Hier bestimmen ausschließlich die Wünsche nnd Anschauungen der Jungtürke». Saloniki kann hier als Typus gelten. Diese „europäischeste" Stadt der Türkei fährt be-reit» ganz im abendländischen Fahrwasser. Der ausgedehnte und bedeutungsvolle Handel ist tonan-gebend. Nur daS Hinterland mit seinen mazedoni-schen „Jrrungeil'Wirrungen" macht noch gelegent« lich Kopsschmerzen. Aber auch daS dürste ehestens überwunden werden, zumal wenn die zahlreichen Bahnprojekte verwirklicht worden sind, die daS alte Tessalonich mit den albanischen Küstenstädten, mit Serbien, mit Bulgarien und mit Griechenland ver-binden sollen. Auch Smyrna erwacht zusehends zu einem neuen Leben; desgleichen Damaskus. Der matt und müde gewähnte Leib des Osmanentnnis reckt sich an allen Ecken und Enden und setzt die Welt in Staunen, namentlich dort, wo man Ge-legenheit hat, einen intimeren Einblick in das Ge« triebe dieses eigenartig zusammengesetzten Riesen-reiches zn bekommen, daS man vor wenige» Jahren noch unmittelbar vor dem Perfall stehend wähnte. Selbst kleinere Ortschaften raffen sich auf und zci-gen eine ungeahnte Fülle von Kraft, Können nnd redlichem Wollen. Natürlich ist eS ein Ding der Unmöglichkeit, daß sich Zustände, die ein tieseingerissener, tradi« tioneller Schlendrian des alten Regimes sank-tioniert hatte, urplötzlich ändern. Das dars mau bei einer gerechten Beurteilung der heutigen Türkei niemals außer Acht lassen. Gar viel Gutes ist schon geschehen und viel Gutes wird noch geschehen, wäre vielleicht bereits schon geschehen, wenn da« Eingreifen Italiens hier nicht manches vorzeitig lahm gelegt hätte. DaS bedrückt die Türken, die es redlich mit ihrem neuerwachten Vaterlande meinen, zurzeit wohl am herbsten. Alles was der reorgani-fierte Staat geschaffen — vor allem eine starke Marine —, ist nun sür lange Zeiten in Frage ge-stellt, denn ohne Anleihen bei anderen europäischen Staaten vermag die Türkei nichts zu leisten. So egoistisch auch Italiens Aktion ist, im ge« genwärtigen Zeitpunkte ist sie — vom italienischen Standpunkte aus — berechtigt. Denn eine mit einer halbwegs krüstigen Marine ausgestattete Türkei wäre der appeninischen Räuberpolitik sicher arg in die Quere gekommen. Nun lassen sich die Dinge schmieden, so lange sie noch heiß sind. Freilich las« sen sich Ausblicke aus die Entwicklung des Land-krieges nicht geben. Der dürfte dem wankelmütigen italienischen Temperament noch stark auf die Nerven fallen. Denn selbst die pontinischen Sümpfe und die Schwefelfelder Siziliens find nichts gegen die tripvlitcmischen Gandwitsten, in Venen sich die Schlachten der nächsten Zukunst höchstwahrscheinlich und voraussichtlich abspielen dürften. Jedenfalls rivalisiert heute die Türkei an aktuellem Interesse mit jedem anderen Lande Europas. Die Sympathien der meisten Nationen sind auf ihrer Seite. Man kennt ihre Fehler und Borzüge und ist vollauf davon unterrichtet, daß es in die-sem Lande noch allzu viel „türkisches — allzu türkisches" gibt. (Vtachdruck verboten) Mitten in Atöanien Von Dr. Paul Fuchs. ES ist in Zentraleuropa Mode geworden, Al-banien als einen der verrujensten Winkel der Erde zu bezeichnen. Und die ununterbrochenen Unruhen, die die öffentliche Aufmerksamkeit seit Jahrzehnten bereits auf diesen politischen Wetterwinkel hinweisen, sind gewiß nicht dazu angetan, erregte Gemüter zu beschwichtigen. Nunmehr aber hat der italienisch-türkische Konflikt von neuem grell und deutlich aus alle die Gefahren hingewiesen, die zwischen dem Balkangebirge und dem thesfalifchen Hochlande lauern. In Wirklichkeit aber sind die Albanesen in keiner Weis: jene Räuberbande, als welche sie von gewissenlosen politischen Agenten und Drahtziehern gern hingestellt werden. Wer Znueralbanien kennt, wird mir recht geben. Deshalb möge es mir zu-vvrderst gestattet sein, ein wenig über das Wesen der Albanesen und über ihre StammcSgliederung, über ihr Familienleben und die Art ihres Lebens zu plaudern. Die Albanesen müssen es sich gefallen lassen, in allen möglichen Namen angesprochen zu werden. Die Türken nennen sie Arnauten, die Griechen Ar-baniten, die Serben Arbanasi. Sie selbst titulieren sich stolz als Schkipelaren, d. i. Felsbewvhner. Sie sind als Nachkommen der alten Jllyrier anzusehen; ihre Kopfzahl wird auf ruud zwei Millionen ge-schätzt. Dem religiösen Bekenntnis nach gehören sie zu fünfzig Prozent dem Islam, zu vierzig Prozent der griechisch-katholischen Kirche nnd zu zehn Pro-zent der römisch-katholischen Kirche an; nur ganz vereinzelt finden sich auch »och andere Bekenntnisse vertreten. Der Albanest ist ei» schlanker, hochgewachsener Mensch, der auf persönliche Kraft außerordentlich viel Wert legt. Man lebt in Stämmen, die na-mentlich im Norden des Lande», kleine Republiken bilden, deren Präsident, der Barjaktar, anch im Kriege den Oberbefehl führt. Bekannt ist die alba- nesische Blutrache, deren FUrchterlichkeit in Eurvpct höchsten» noch mit der korsischen konkurrieren kann. In der Familie «st der Mann unumschränkter Herr-scher. Die Tracht ist eine höchst malerische. Den Kopf deckt Fez oder Turban. Den.'Körper hüllt eine knopflose helle Weste, die Fnstanella und weiße Beinkleider. Dazu kommt eine ausgiebige Bewaff-nnng in Meffern und Pistolen. Die im Gebirge zerstreut und umherliegenden Dörfer bestehen aus wenigen, unansehnlichen Lehmhütten, in denen Mo-bilar nach unseren Begriffen so gut wie gänzlich fehlt. All das macht sich dem Reisenden, der das Innere Albaniens durchsteist, mehr oder weniger bemerkbar. Im allgemeinen trifft man überall aus freundliche, zuvorkommende Menschen, die Brot und Tabak mit dem Fremden teilen und ihm nach Kräf-ten behilflich sind. Meinen ersten längeren Aufent halt im albanischen Lande hatte ich in Uesküb, wo ich bald mit einigen Albanesen so bekannt wurde, daß sie mich in ihr HauS einluden. Einer solchen Aufforderung willfahrte ich natürlich gern. Und so bekam ich gar mancherlei sehr primitive, aber doch peinlich saubere Wohnstätten zu sehen, iu denen mir der unvermeidliche schwarze Kaffee und die üblichen Zigaretten serviert wurde». Alle diese Häuser lagen nicht direkt an der Straße. Man mußte über einen durch einen Holz-zaun von der Straße getrennten Hof gehen, um in das Hansinnere zu gelangen. Zur ebenen Erd« lagen durchwegs die Küche und die WirtfchaftSräume, zu denen auch eine Kammer zu zählen ist, in der der Webstuhl — die Albanefenfrauen fertigen die Kleidung ihrer ganzen Familie noch selbst an — fast niemals fehlte. Eine sauber gescheuerte, ungestrichene Holzstiege führte, in eine breite, behagliche Beranda auSmün-dend, zu den Wohnräumen hinan. Die bestanden meist aus Schlafkammern, in die ich keinen Einblick bekam und einem sogenannten Prunkgemach. Da» letztere war der Raum des Teppichs und der sich an allen Wänden entlang ziehenden DivanS; auch die Truhe sehlte hier niemals. Gardinen zierten die quadratischen Fenster und kleine, mit Perlmutter und Elfenbein ausgelegte, niedere Tischchen, auf denen der Kaffee serviert wurde, standen vor den Divanen an den Wandecken. Die Zimmerdecke hing niedrig; die Wände blickten schmucklos, aber im Glänze einer blendenden weißen Tünche. Man glaubt garnicht, wie gemütlich es sich in solchen Räumen Hausen und plaudern läßt. Denn mit Hilfe einiger französischen und italienischen «prachbrocken. bit hüben und drüben bekannt wäre», bahnte sich rasch eine, meist von un» selbst viel be> lachte Verständnismöglichkeit an. Und so wurden mir allerlei Sehenswürdigkeiten deS Hauses — Stickereien. Waffen, Schmuckfachm — gezeigt, die ich natürlich zur großen Freude meiner stolzen Gast« wirte gebührend bestaunt habe. Uesküb selbst, die Zentrale Nordalbaniens, ist eine höchst malerische und interessante Stadt. Der " nahe Bergriese des Ljubaton und das breite Strom-bett des Wardaflusfes geben einen wunderfeincn Rahmen für das hügelige Stadtbild mit seinen weißen Häusern, seiner Mofcheekappcln und den schlanken Türmen seiner Minaretts. An Markttagen schiebt sich auf allen Straßen, die zur Stadt führen, ein bunter, bewegter Menschenstrom. Wagen knarren und Reittiere galoppieren. Man sieht eS, daß UcS-küb als Stadt schon rein wirtschaftlich eine große Bedeutung hat. Im Bazarviertel und auf dem rie-sigen Platze vor dem Konak wimmelt es dann von Menschen. Aber einen großen Lärm gibt es nicht. Handel und Wandel vollziehen sich in aller Stille, wie überhaupt eine vornehme Ruhe eiue der Haupt-sächlichsten Tugenden des Morgenlandes sein dürfte. Und ähnlich wie in UeSküd fand ich eS auch anderweitig auf meinem Wege, der mich nach Sa-loniki führte. Uebcrall ein regsames, sreundlichcS Volk, das freilich außerordentlich unwissend ist, aber dennoch viele gute Eigenschaften deS Herzens besitzt, die im Dienste der Kultur reiche und schöne Blüten treiben dürften. Man mag den Türken noch so wohlwollend gegenüberstehen, das eine darf man sich und andere» uicht verhehlen: die Verwaltung in den albanischen Distrikten war — wenigstens unter dem alten Regime — eine Aussaugerei im Großen be-trieben. Die VerwaltungSbeamten hatten es auS' schließlich auf reiche Steuerergebniffe abgesehen; ge-tan für Volk und Land wurde nichts. Bon Stra-ßenbauten, Flußregulierungen usw. keine Rede! Man arbeitete eben getreu nach dem alten türkischen Grundsätze, was da verkommt, soll man verkommen lassen, an Allahs Willen soll, dars und kann des Menschen Hand doch nichts ändern. Italien hat seine Ansprüche aus daS albanische Gebiet schon seit langem bekannt gegeben. Nicht politische Absichten sprechen hier wohl in erster Li-nie mit, sondern wirtschaftliche. Denn dem österrei-chifchen Orienthandel könnte durch eine Schienen-legung Valona-Saloniki ein böser Strich durch die Rechnung gemacht werden. Und Italien hat Encr-gie, auch ist es eine Volkseinheit und hat nicht mit soviel volklichen Spezialinteressen zu rechne», wie e» das östcrreichifch'Uttgarischi! Reich ha». Drehte es sich also bei bem lttikisch-ilalienischkn Ärmflift nicht in erster Linie um Tripolis, sondern um Albanien, 0 schlüge man sich- wohl mit der Türkei, meinte aber den Oesterreicher. Und gerade diese Tatsache gibt bei den gegenwärtigen Vcrwicklungen^Anlaß zn kritischem Bedenken aller Art. Sicherlich '.st gerade Albanien, daS an Erzlagern überaus reich sein muß, als SiegeSpreiS eines Kampfes wert. Nur sind der zu erwartenden Verwick-lungen zu schwere und zu viele. Und die Ruhe Europas bleibt vor allen Dingen doch immer die Hauptsache, mag man auch von einem Kriege Be-sreiungen von mancherlei drückender Beängstigung erhoffen. Wie aber auch in dem gegenwärtigen blu-tigen Ringen die Würfel fallen werden, Albanien sollte, schon allein rein auS wirtschaftlichen Gründen, mehr als bisher das Interesse Europas besitzen, denn in diesem verrufenen Balkanwetterwinkel haust mehr als düstere Räuberromantik und übertünchte Operetten hastigkeit? Allerlei. Eervelatwurst. Zweieinhalb Kilo von den Sehnen befreite», recht zarte» magere» Rindfleisch, einhalb Silo ganz fette» Schweinefleisch, 100 Gramm Salz, knapp 4 Gramm Salpeter. 6 Gramm ganzen weißen Pfeffer und l Eßlöffel weißen Zucker. Fleisch wie Fett wird in Würfel geschnitten, drei bi» sechsmal durch die Maschine getrieben, je nachdem die Wurst fein gewünscht wird, tüchtig mit dem Sal, usw. durch-gearbeitet und sogleich in die gut gereinigten Därme gefüllt Mehrertrag der Milch durch die Ar de» Melken». Ein Mehrertrag wird fragelo» er» zielt, wenn ein kreuzweise» Melken stattfindet. Dasselbe ist im Gegensatze zum gleichseitigen imstande, nicht nur einen erheblichen Mehrgewinn an Milchmenge herbeizu» führen, fondern auch eine besondere Steigerung de» Fettgehalte» in der Milch zu bewirken. Also richtige Handhabung de» Melken», sie ist von wesentlichem Ein-flusse auf die AnSbeute der Kuhhaltung. Somit strenge Durchführung de» kreuzweise» Melken» im Kuhstalle. Künstliche Haarfärbung. Dieselbe war schon zu den ältesten Zeiten gebräuchlich. Die färben« den Bleimittel sind wegen ihrer giftigen Eigenschaft nicht zu empfehlen. Man wende da» übermangansaure Kali al« Färbemittel an, e» empfiehlt sich wezen seiner Unschädlichkeit. Erst müssen die Haare mit einer verdünnten SalmiaklSsung ausgewaschen werden. Noch bevor ste getrocknet sind, trägt man von einer hyper-mangansauren Kalilösung, die au» 1 Teil hvperinan-gansaurem Kali und 15 Teilen destilliertem Wasser besteht, mit einer weichen Bürste so viel auf. daß da» Haar gleichmäßig b«netzt wird. Eine kastanienbraune Farbe kommt sofort zum Vorschein und kann durch wiederholte» Auftragen beliebig dunkel gemacht werdea. Numm.r 90 vereine gegründet, -so daß sür das Küstenland 42 tätige Zwcigvereine mit ungefähr 4600 Mitgliedern gezählt' werden. Im Triester Gebiete erwuchsen dem Vereine 5 nene Zweigvereine, wodurch sich die Mitgliederzahl um 550 vermehrte. Die beide» Jstrianer Zweigvereine blieben auf ihrer tätigen Höhe. In Amerika zählt der Verein 36 außeror-betulich tätige Zweigvereine deren Verwaltung je-doch von der Laibacher Hauptstelle unabhängig ist. Im Ganzen gehören somit dem Vereine über 17.(XX) Mitglieder an. Der Verein Erhielt 20 Kindergär-ten mit 1329 Kindern und 7 Volksschulen mit 32 Klassen, die von 1716 Kindern besucht wurden, so-mit um 354 mehr als im Vorjahre. DaS Haupt-augenmerk wnrde den Triester Slowenen gewidmet, sür die im verflossenen Jahre 2 neue Klassen zur Eröffnung gelangten. Ju 21 Klaffen wurden 1465 Kinder unterrichtet: das Triester baufällige Schul-gebäude wird durch einen modernen Neubau mit 22 Schulzimmern ersetzt werden. «Im Görzischen ließ der Verein ei» einstöckiges Gebäude für einen Kindergarten und eine zweiklafsige Schule errichten; in Kärnten beabsichtigt er eine neue dreiklassige Volks-schule zu errichten. Ebenso wird in Steiermart ein neues zweiklaffiges Schulgebäude ausgeführt werden. Ueberall sehen wir eine erhöhte Tätigkeit unse-rer slawischen Gegner auf dem Gebiete der Schutz« arbeit. Die Tschechen, die Polen sind mit ihrem Opfersinn den Slowenen ein Vorbild gewesen und trefflich haben sie e» verstanden, ihnen nachzueifern. Nur bei nuS gibt eS leider noch viele, die den Ge-danken einer großzügigen Schutzarbeit rundweg als unnotwendig von sich weisen, trotz der schwere« Zeiten, die über unser Volk hereingebrochen sind,trotz der schwereren Zeiten, die wir noch zu erwarten haben. Pflicht eines jeden Deutschen sei es, diese noch Wankenden ebenfalls für den Schutzvereinsgedanken zu gewinnen, dann kann der Erfolg nicht ausbleiben. Eines müssen wir uns vor Augen halten: bei der Sorglosigkeit vieler unseres Volkes erringen Tsche-chen, Slowenen, Polen Sieg auf Sieg, und jeder Sieg bedeutet für uns — eine neue Niederlage, einen neuen Verlust. Politische Rundschau. Abg. Marckhl und die Eisenbahner. Abg. Marckhl teilt uns zu unseren in der letzten Nummer unseres Blattes unter obiger Aufschrift gebrachten Ausführungen mit, daß der in der Sitz-ung des Staalsangestellten-AusschuffeS vom 19. Ok-tober vom Abg. Glöckel eingebrachte Reiolulionsan-trag, die Regierung aufzufordern, die Dienstprag-malik sofort vorzulegen, nicht — wie der „Eisenbahner" berichtet — abgelehnt, sondern einstimmig angenommen wurde, daß aber über Bedenken des Abg. Marckhl. eS könnte die Voranstellung dieses Gegenstandes vor die Tagesordnung Wiederholungen in der Wechselnde und unnötige Verzögerungen zur Folge haben, die Verhandlung über den Resolution»-antrag Glöckel unter Ablehnung der vor ihm be-zehrten Umstellung der Tagesordnung (Wahl eines EubkomiteeS — Regierungsvorlage über die Erhöh-ung der AktivitätSzulagen) ihm Rahmen derselben vorgenommen und über den Antrag zugleich mit der Abstimmung über die übrigen cinfchlägigen Anträge (noch in derselben Sitzung) abgestimmt werde. Man sieht aus diesem Sachververhalt, wie begründet un-fere Kennzeichnung der sozialdemokratischen Bericht-erstattung war. Ein unglaublicher Iesuitenstreich. Aus Wien wird berichtet: Wie die „Deutsch-nationale Korrespondenz* meldet, hat der apostolische Feldvikar Dr. Bielina eine Zirkularansrage an die Truppenkommandanteu gerichtet, worin es u. a. heißt: Ueber höheren Auftrag wird die Anfrage ge-stellt, ob die Truppeukommandanten damit einver-standen sind, daß von Jesuitenpriestern den ihnen unterstellten Offizieren Predigten als geistliche Exer-zitien gehalten werden in derselben Weise, wie sie bei den Mittelschulen üblich sind. ES wird schließ-lich daS Ersuchen gestellt, umgehehend einen moti-vierten Bericht darüber einzusenden, wie sie sich zu der Frage stellen. Offiziere, die wie Schüler zu den Exerzitien getrieben weiden sollen; die österreichische Armee _ ___ würde einzig dastehen nnd daS Gelächter würde die Welt erfüllen! Man sieht, wessen sich die Jesuiten in Oesterreich schon vermessn» I Hoffentlich werden die Truppenkommandanteu den schwarzen Soutanen der Jesuiten aus kräftige milhärifche Art die gebührende Antwort erteilen. Die Krise in Ungarn. Die Entscheidung im ungarischen Abgeordneten-Hause i>I nun wieder um einige Tage hinausgeschoben worden. Die Regierung will trotz der Ergebnis-losigkeit der Vermittlungsversuche des bisherigen Präsidenten v. Berczeviczy noch einmal an die Ov Position herantreten, um sie zur Einstellung der Ob-struklion zu bewegen. Diese Verzögerung in der kritischen Entwicklung der Dinge im ungarischen Ab-geordnetenhaufe ist aus den Zwiespalt zurückzusüh-ren. der im Schoße des ungarischen Kabinetts selbst besteht. Der Gegensatz zwischen der unter dem Ein-flusse TiszaS stehenden Mehrheit deS Kabinetts und der Gruppe deS Finanz ministe« ä Lukacs in der Wahl-resormsrage mußte sich natürlich auch auf die Aktion der Regierung gegen die Obstruktion erstrecken, nach' dem in den mit dieser geführten Verhandlungen auch die Wahlreformfrage einbezogen worden war. Diefe Verhandlungen sind gescheitert, weil der von der Regierung vorgeschlagene Wahlresormentwurs von der Opposition als unzureichend und als ein Werk konservativ-aristokratischen Klassengeistes bezeichnet worden war. Finanzminister Lukacs. der in der Wahlresormvorlage der Justh-Gruppe viel näher steht, hat nun darauf bestanden, daß der Wahlre-sormentwurs der Regierung nochmals revidiert werde und mit der Opposition neuerdings verhandelt werde In kurzem schon wird sich zeigen, ob diese Be-mühungen LukacS Erfolg habe» werden. Ist das der Fall, dann ist es nicht unmöglich, daß die T Sza-Gruppe sich von der Regierungsmehrheit trennt und die heutige Opposition an ihre Stelle rückt, im an-deren Falle würde Tisza zum Präsidenten des Abge-ordnelenhauseS gewählt uud der Kamps um die schärfere Auslegung der Gefchästsorduung eröffnet werden, der voraussichtlich mit der Auflösung deS Abgeordnetenhauses enden wird. Aus jeden Fall hat man aber mit dem Rücktritt des Ministerpräst» dciitenGrasenKhnen in abfehbarerZeit zu rechnen. Nach ihm dürfte Tisza, Lukacs oder der gegenwärtige Un-terrichtSminister Gras Lichy die Leitung der Ge-schifte übernehmen, je nach dem Ausgange der ge-genwärtigen Krise. Aus Sladt und Land. Trauungen. In der Franziskancrkirche zu Marburg fand am 6. d. die Trauung des k. k. Be-zirkshauptmannes Dr. Ernst Poiger mit Fräulein Marie Jellouschegg Edlen v. Fichtenan statt. Tran-zeugen waren Hofrat August Ritter v. Ruff und Bezirkshauptmann Ernst v. Lchmann. — Am 12. d. findet die Vermählung des Herrn Adols Harbich, SüdbahnassiNenten in Steinbrück, mit Fräulein Olga Schindler statt. Vom Postdienste. Uebersetzt wurden: die Postoffizianten Anton Haßmann von Pöltschach nach Lruck a. d. M.. Adolf Gschaider vom Hauptpost-amte in Brück a. d. M. zum dortigen Bahnhofpost« amte, Johann Siebenreich von Brück a. M. nach Sachsenseld, Peter Ebner von Radkersburg nach Spittal a. D, Joses Krivec von Treibach nach Cilli, Karl Killer von Brück a. M. nach Wien, die Post-Meisterin Marie Korosir von Laßnitzhöhe nach Dona« witz, die Postoffiziantiunen Mathilde Zirka von Ar-noldstein nach Ferlach, Marie Fister von Windisch-Landsberg nach Rohitsch, Hedwig Klastenegger von Dvnawitz nach Andritz und Emma Sedlaczek von Bndritz nach Graz und der Postaffistent Otto Futter von Trieft nach Marburg. — Infolge Verehelichung sind die Postoffiziantiunen Anna Strnad in Trisail, Johanna Schötzer in Alt-Aussee und Anna Moro in Hermagor aus dem Staatspostdienste geschieden. — Pensioniert wurden: die Postmeisterin Leopoldin« Schmidt in Rann, der Oberpostmeister Anton Katsch-nig in Beiden am Wörthersee und der Postamts-expeditor Johann Koroschetz in Klagensurt. — Die Post« und Telegraphenverkehrsprüsung haben mit Erfolg abgelegt die Postamtspraktikanten Joses Evangelist und Ludwig Zupancic in Graz. Aus dem Steueramtsdienste. Die k. k. Finanzlandesdirektion sür Steiermark hat die Steuer-offiziale Martin Sormann, Josef Lackner, Martin Kojc und AlsonS Sorglechner zu Steuerverwallern Serie 3 in der 9. Rangsklasse und den k. u. k. OberstabS-Maschinenwärter Anton Turek zum Steuerassistenten in der 11. Raugsklasse ernannt. Ernennung im Landesdienste. Der LandeSauöschuß hat den Rechnungsrevidenten der Landesbuchhaltnng Herrn August Gugl zum Lau-deS-NatnralverpflegS- und Schubstationen-Jnspektor ernannt. Ernennungen im Schuldienste. Vom steiermärkischcn Landesschulrate wurden ernannt: der definitive Lehrer in Dol Joses Ro5 unter Rnckgin-gigmachung seiner Versetzung nach St. Florian ob Dollitsch zum Lehrer und Schulleiter an der ein-klassigen Volksschule in Nußdorf und der definitive Lehrer in Greis Rudolf Wudler zum Oberlehrer an der zweiklafsige» gemischten Volksschule in Liboje. Promotion. Heule den 11. d. mittags fand an der Karl FranzenS-Universität in Gra> die Promotion de» Herrn Wilhelm Rasch au« Cilli zum Toklor der Rechte statt. Todesfall. In Rohitsch-Sauerbrunn ist gestern Herr Johann Stoinschegg, langjähriger Bürgermeister de« Markte« Rohitsch-Sauerbruon, gestorben. Er war ein überaus verdienstvoller deutscher Mann, der die Geschicke der Ihm anvertrauten Gemeinde mit grober Hingebung leitete. Ehre seinem Andenken! Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn-tag findet in der Shristu»kirche um 9 Uhr vormittag» ein Schulgotte«dienst, um 10 Uhr der öffentliche Ge« meindegottesdienst statt, in welchem Herr Pfarrer May predigen wird über «Was ist klein und wa« ist groh?' Am Mittwoch nachmittag« um 4 Uhr findet im Gemeindesaal «Ine Nihstunde de« Frauenvereine«, am S»m«tag abend« nm 6 Uhr ebend» eine Zusam-menkunst de« Deutschevangelischen Mädchenkränzchen« statt. Erstes Symphonie-Konzert des Eil« lier Mufikvereines. Das erste Symphonie« Konzert des Cillier Mnsikvereines, welches am 6. d. im kleinen Saale des „Deutschen Hausei" *u Cilli statt and, nahm einen außerordentlich ersolgreichen Verlaus. Das Orchester, welches diesmal — abgesehen von ein par Musikern — nur auS heimischen Kreisen zusammengesetzt war, spielte zunächst Beethovens gerade vor 100 Jahren entstandene 7. Symphonie in A dur. DieseS hochherrliche Werk, in welchem der Meister so srei und ungebunden jubelt, wie vielleicht nur »och im .Fidelio", wurde unter der Leitung des neuernannten Kapellmeisters Herrn I. E. Richter sehr schön herausgebracht. Kapellmeister I. C. Richters hervorstechendste Eigen-fchaft ist ein starkes, frisches Temperament, welches gerade diesem Werke ganz besonders zugute kam. Am bestell gelang der letzte Satz, dem auch lauter, anhaltender Beifall folgte. Der dem Beethovenschen Werke folgende „Balse triste' aus der Musik zum Drama «Kuolema" op. 41 vom Finnländer Jean SibeliuS fesselte durch seine nordische Eigenart. So viele Schönheiten diefer wundervoll empfundene und instrumentierte „Walzer" aber auch hat, erwärmen kann uns Süddeutsche solche Musik kaum. Wir wer-den im hohen Grade aufgeregt — aber wir blei-den kühl — bei SibeliuS ebenso wie bei Grieg nnd den anderen bedeutende» Musikern deS hohen Nor-dens. Die Ausführung unter I. E. Richters Leitung war in jeder Beziehung einwandfrei und wurde mit großem Beifall belohnt. Den Höhepunkt er-reichte daS Konzert in der Aufführung der Cym-phonischen Suite in H>moll op. 17 von Jean LouiS Nikode. Wir anerkennen freudig, daß diesem präch« tigen Werke eine reiche Fülle edelster Melodien, sarbenreiche Instrumentationen eigen sind. ES wird gewiß wenige ganz neue Werke geben, die den Zu-Hörer schon beim allerersten Anhören so fesseln, al» diese Suite. ES ist lebhast zu wünsche», daß sich die Aufführung dieses nicht allzuschwierigen — mtt verhältnismäßig geringen Mitteln herauszubringen' den — überaus dankbaren Werkes mehren mäch-ten. Die Stuite wurde von Herrn Dr. Anton Rojic geleitet, der sich auch durch diese Leistung das Zeug» »is eines hervorragend begabten Musikers, einer musikalischen Vollblutnatur ausgestellt hat. DaS Violinsolo in dem dritten Satze der Symphonie („den Manen Beethovens") spielte Herr Konzert« meister Hüttl aus Laibach Seine Meisterleistung löste stürmischen Sonderbeisall aus. Möge der Mn» sikverein der Sladt Cilli aus der bedeutenden Höhe verbleiben, die er durch die mühevolle Arbeit kul-tut beseelter deutscher Männer errungen hat! Möge auch das Cillier Publikum die schönen Symphonie-konzerte durch einen massenhafte» Besuch anSjeichnen. Gastwirtschaftlicher Kochkurs in Bad Neuhaus. Der Landesverband für Fremdenver» kehr in Steiermark hat in feiner letzten Sitzung be-schloffen, dem steiermärkischen Landesausschusse sowie Scik 4 Douijche Wucht NrmAer 90 auch der Kurdirekti>)n de» verbindlichsten Dank sür das besondre Entgegenkommen in Angelegenheit des letzten gastwirtschaftlichen KochknrscS auszudrücken. Dom Theater. Am Montag kommt die be-liebte Operette „Der Graf von Luxemburg" zur Aufführung, Keine Operettenneuhcit der letzten Jahre hat entfernt den Erfolg auszuweisen gehabt, wie da« musikalisch wertvolle und liebenswürdige Werk LeharS. Die Hauptrollen sind besetzt mit den Damen Malin, Zapp6 und Urban und den Herren Fabro, Gerold, Golda und Lang. Die Direktion beabsich-tigi, auch in Cilli einen Carufoabend zu veranstal-ten mit grammophonischer Vorführung der belieb-testen Bravourarien deS bedeutendsten StimmkrösuS der Gegenwart. Die Beranftaltungen in Graz, wo das Carusokonzert bereits dreimal vor auSverkauf-tem Saal stattfand. in Marburg und vielen anderen Orten hatten sich des vollsten Beifalls zu erfreue». Die Borführung in Cilli findet im Rahmen einet Theaterabends statt. Bon der Südmark - Hauptleitung. Roseggerkarten. Der Wirtschaftsausschuß der Südmark hat mit der Ausgabe einer Bilderfolge, die 12 Roseggerische BolkSgestalten, wie sie in der bekann-ten Geschichtensammlung „Stoanstenisch" kunterbunt ihre Späffe treiben, auch dem deutschen Humor Rech-nung getragen. Maler ASmann hat all' die komi-schen Käuze in verfänglichen Lagen seftgestehalten und damit abermals entsprechende Bilder geschaffen, die vor allem den zahlreichen Verehrern des fteirischen Poeten willkommen sein werden. Wir nennen von den gelungeneu Darstellungen beispielshalber nur den „Haderlump", den kranken Holzknecht, die „Leut-nosn-Hondler", den „Schworz'n" und acht andere Szenen. Leute, die daS Lachen nicht verlernt haben, werden daran ihre Freude haben, und ebenso werden die vielen Schutzvereinler nicht ermangeln, diese Süd-markkartcn anzusprechen: sie reihen sich passend den von der Südmark aufgelegten Kernstock-Wachau- und Bolkstrachtenkarten an, die gleichfalls noch immer erhälilich sind. Kinderschutz und Jugendfürsorge. Die deutschen Landeskommissionen für Kinderschutz und Jugendfürsorge in Böhmen und Mähren veranstalten in nächster Zeit wieser einen Kinderschntztag, an welchem insbesondere durch Sammlungen reiche Mittel zum Zwecke der Fürsorge sür verwaiste, verlassene, sittlich verwahrloste, kranke und sieche Kinder ausge-bracht werden sollen. Es kann kein Zweifel be-stehen, daß in «!ner Zeit, in welcher der nationale Kamps zu einer immer mehr der Entscheidung zu-drängenden Machlfrage geworden ist, die körperliche und geistige Tüchtigkeit selbst jcdes einzelnen Stam-mesgenossen von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist und daß somit den dem deutschen Kinde gewid-mctk» Für orgebestredungen auch vom Standpunkte deutscher Echutzarbeit ein hoher Wert beigemessen werden muß. In diesem Sinne richtet auch die Leitung deS Deutschen Schulvereines in Wien an ihre Ortsgruppen und Anstalten die Bitte, sich an den Veranstaltungen der Kinderschutztage in reger Weise zu beteiligen, damit nicht nur durch die Schulen und Kindergärten an ven Sprachengrenzen im Sinne der Sicherung der deutschen Jugend gewirkt werde, son-dern auch durch WohltätigkeitSeinrichtungcn viele? Elend im Volke behoben oder doch gemildert weiden kann. Ein Schulvereins - Sammelturm in Brasilien. Die Ortsgruppe Gablonz deS Deut-schen Schul»ereineS hat durch LandSleute auch in Porte Alegce eine Sammelbüchse zur Ausstellung ge-bracht, welche die erste und vorläufig auch noch die einzige dort ist. Immerhin ist der Ansang ganz ver» heißungsvoll und erst vor wenigen Tagen sind 113-80 K. als Ergebnis dieseS SammelturmeS an den Deutschen Schulverein abgeführt worden. So drängt der gut« Rus des Deutschen SchulvereineS in alle Zonen und auch die Deutschen, die lerne Erd-teile bewohnen, freuen sich der ernsten, erfolgreichen Arbeit, die seitens der Deutschösterreicher zum Schutze ihres VolkStumS geleistet wird. Ein guter Fang. Wie gemeldet, wurde am l. d. beim BerzehrnngSsteuerbeamten Ferdinand Rnßmüller ein Einbruchsdiebstahl verübt und dabei Geld nnd Pretiosen gestohlen. Der Einbrecher wurde nun in Tüffer von der Gendarmerie ausgegriffen. Er gab an, Peter Brezl zu heißen und au« Jglau zu sein. AusweiSvapiere hatte er nicht. Nach seiner Emlieferung an daS Preisgericht Cilli am 6. d. wurde hier festgestellt, daß die steckbnefliche Beschreibung deS Räubers, der den Juwelier Heinrich Stock in Wien überfallen und Pretiofen im Werte von 8000 S. gestohlen hatte, bei Brezl zutreffe. Es wurde auch erhoben, daß um die Zeit, als dieser Raub in Wien ausgeführt worden war, Brezl sich in Wien aufgehalten hatte. Auch ersuchte das Cil-lier AreiSgericht das Landcsgerickt Graz, die Akten iiberdenRaubmordandemKaminfegermeister Happich in Straßgang einzusenden, da das UnterfnchungSgericht auf Grund der Steckbriefe gegen die beiden Raub-mörder zur Annahme gelangte, daß Brezl einer der beiden Raubmörder sein könnte. Sicher ist, daß Brezl ein gefährliches Individuum ist, das schon mehrere Verbrechen aus dem Kerbholze hat und be» reitS Jahre hinter Kerkermauern zugebracht hatte. Eine Diebsbande. In der Nacht zum 10. d wurde im Hotel Henke in Tüffer »in EitibruchSdieb-stahl verübt. Gestohlen wurden bei 100 Kronen Bar-geld, um etwa 100 Kronen Zigaretten, Käse, Salami, Wein und Schulverein»-, Südmark» und Verschöne-rungSvereinS-Sammelbüchfen. Letzte wurden erbrochen und verstümmelt im Garten de« Hotel» am nächsten Morgen gefunden. — Da sich seit jüngster Zeit der-artige Einbrüche In Tüffer, Steinbrück und Ratschach wiederholen, scheint in diesen Gegenden eii.e organisierte Gaunergesellschaft zu hausen. Kellereinbruch. Kürzlich wurden die Ar-beiter Franz Hmel und Karl Bedenkovic auS Wisell im Keller deS Gastwirte« Johann Antolovic in Wi-sell ertappt, als sie sich gemütlich beim Weintrinken unterhielten. Den Keller hatte Hmel mit dem ge« stohlenen Kellerschlüssel geöffnet. Bevor die Kneiperei im Keller begann, halten sie schon 115 Liter Wein weggeschafft. Beide Weinliebhaber wurden verhastet und dem Ranner Bezirksgerichte einge-liefert. Ein Ueberfall. Am 4. d. abends ging der Bahnarbeiter Josef Svent vom Bahnhöfe Wöllan nach Konovin nach Hanse. Als er bei einem Gast-Hofe in Konovin singend vorüberging, kam der Berg-arbeite? Andrea« Centrich aus Skalis aus demselben beschimpfte den Svent nnd warf ihn zu Boden. Sodann zog er ein Messer und brachte dem Svent mehrere wuchtige Stiche in die Herzgegend bei. Der Ueberfallene blieb bewußlos am Boden liegen und wurde später in einem hoffnungslosen Znstande auf-gefunden, nachdem das Messer das Herz verletzt hatte. Der Grund der ruchlosen Tat ist in der Feindschaft des Centrich gegen Svent zu suchen. Ersterer hatte schon früher gedroht, Svent umzubringen, wenn er ihn erwische. Der Täter wurde noch in derselben Nacht verhaftet. Er wird sich wegen Totschlages zu verantworten haben. Das Spiel mit einer Pistole. Der Be-sitzerSsohn. Max Paulic in Skalitz bei Gonobitz spielte mit einer ausgeliehenen Kugelpistole im Elternhause. Seinem Treiben schauten der Bruder Michael Paulic und dessen Freund Franz Polivalsck zu. Max Paulic drückte nu» uuvorsich igerweise die Pistole los uud die Kugel drang seinem Bruder in den^ Unterleib. Der lebensgefährlich Verletzte mußte sogleich iu das Spital zur Operation gebracht werden. Aus Rache. Der Bergarbeiter Pankratz Skolz in Hrastnigg erschien zu spät znr Arbeit. Der Aufseher zog ihm daher die Hälfte deS Schichtlohnes ab. Ans Rache darüber zertrümmerte er einen Telephonapparat und verursachte der Gesellschaft einen Schaden von 50 K. Er wurde verhaftet und dem Bezirksgerichte Tüffer eingeliefert. Ein Kraftwagenfeind. Fürst Hugo Win. difchgrätz fuhr am v. d. im Kraftwagen von Gono-bitz gegen Cilli. Zwischen den Ortschaften Stern-stein und Hochenegg bemerkte er von weitem ein Ochsengespann Als der Führer dieseS Gespannes das Auto erblickte, hielt er seinen Wagen mitten aus der Straße an und rührte sich trotz wiederhol-ter Warnungszeichen des Krastwagenlenkers nicht vom Platze. DaS Auto blieb daher knapp vor dem Ochsenwagen stehen. Der Besitzer des Ochsengespan-neS aber, Anton Bobek, der etwa» angeheitert war, legte sich vor das Auto und beschimpfte den Fürsten. Diesem und dem Chauffeur gelang es erst nach großer Mühe, den Wegversteller fortzubringen. Al» sich jedoch der Kraftwagen in Bewegung setzte, schleuderte ihm der Bauer Steine nach, die glück-licherweij« ihr Ziel verfehlte». Bom fahrenden Automobil gesprun-gen. Am 6. d. gegen Mittag wurde der Lenker eines Cillier AutomobilbesitzerS auf seiner Heim-fahrt in Nenkirchen vom dortigen Inwohner Stefan Stimnlak ersucht, ihn nach Cilli zu sahren, welcher Bitte der Lenker ohne weiteres nachkam. Als das Automobil in Cilli ankam und in der Ringstraße schon langsam fuhr, stand der Bauer auf und fragte den Automobillenker, was er zu zahlen habe. Dieser rief ihm jedoch zu, sitzen zu bleiben, bis er stehen geblieben. Der Bauer horchte jedoch nicht daraus, sondern stieg aus dem Automobil auS und wurde, trotzdem diese» schon langsam suhr, zu Boden geschleudert. Er erlitt mehrere Verletzungen an der linken Kopsseite und blieb bewußtlos liegen. Der Automobillenker und ein Wachmann hoben den Bewußtlosen wieder ins Automobil und führten ihu rasch ins Krankenhaus. Die Verletzungen sind leichter Natur. Den Automobillenker trifft kein Ver-schulden. Steirisches Verkehrs- und Hotel« buch. Jene FremdenverkehrSkreise, die die vom Landesverband sür Fremdenverkehr in Steiermark erhaltenen Fragebogen sür das steirische Verkehrsund Hotelbuch noch nicht auSgesüllt und eingesendet haben, werden neuerlich in ihrem eigenen Vorteile eingeladen, dies ehestens zu tun. Ein vereitelter Diebstahl. Am 4. d. wurde in den Weinkeller des Besitzers Martin Lednik in Großpireschitz eingebrochen, und zwar die Fenstergitter auSgehoben. Der Dieb hatte sich schon die Beute zuvcchtgelegt, war aber nicht im« stände, daS Schloß der Kellertür zu öffnen, weS-halb er unter Zurücklassung der DiebSbeute sich wieder durch das Kellerloch zwang und daS Weite suchte. Windischgraz. (Theater- und Vor. tragSabend.) Am Sonntag den 12. d. findet im Gasthofe »>ur Post* ein Theater- und Vortragsabend zugunsten de» Schutzhausbaue« auf dem Urfulaberge statt. Damit wird zugleich ein Abschiedsabend für den in allen Kreisen bestgeschätzten Humoristen Herrn Hauser au» Unterdrauburg verbunden. Die äußerst reichhaltige VortragSordnung weist außer einer gelun-genen Posse musikalische, humoristische und deklama-torische Vorträge auf. Windischgraz. (Schiller fei er.) DonnerS-tag den S. d. abends fand im Hotel „zur Post" eine von der Ortsgruppe Windischgraz deS Vereines Südmark unter Mitwirkung der anderen völkischen Vereine veranstaltete Schillerfeier statt, welche einen glänzenden Verlauf nahm. Sei der Feier wirkten auch der Männergefangverein „Liedertafel" und daS Windischgrazer Salonorchester mit. Der Besuch war ein außerordentlich guter. Es waren alle Kreise der deutschen Bevölkerung von Windischgraz ver-treten. Den Abend eröffneten einige einleitende Vor-träge des Salonorchesters. Die Kapelle hat bei dieser Gelegenheit wieder bewiesen, daß sie unter der bewährten Leitung dcS Herrn Dobai Vorzügliches zu leisten vermag. Hieraus trug der Gesang-verein „Liedertafel" unter der Leitung des Sang-wartes Herrn Dobai den markigen Chor „Heil dir. du Eisenmark" in recht wirkungsvoller Weise vor, worauf dann Herr Dr. Balogh die Festrede hielt. Der Redner besprach zunächst den Zweck der Schiller-seier und feierte dann' Schiller als nationalsten Dichter, den Sänger des Deutschtums, in formvollendeter und eindrucksvoller Weis«. Seine Rede klang in einem Mahnworte zu reger völkischer Be-tätigung auS. Den trefflichen Ausführungen folgte langanhaltender, stürmischer Beisall. Bei weiteren Vorträzen des Gesangvereines und des Salou-orchesterS verlief der Abend in schönster nnd wür-digster Weise und warf auch, waS vor allem zu begrüßen ist, ein nahmhaftes Sümmchen für den Wehrschatz ad. Schaubühne. Am Montag den 6. d. wurde Aurdant's immer junge und gerne gehörte Operette .Die Puppe" ge-geben. Die Aufführung war nicht schlecht, unsere Aniprüchc an das Theater sind leider nicht hoch. Fräulein Bayer als Maria enttäuschte uns angenehm. Wer hätte der Künstlerin, deren Gebiet die Niese-Rollen sind, so weiche Töne, ein solches AnpaffungS-vermögen an ein anderes Genre zugemutet. Auch mit Herrn Fabro, dessen weiche Veranlagung zu der Rolle des Lanzelott wie geschaffen ist, konnten wir sehr zufrieden sein. Nur ist die Stimme sür diese Partie nicht ganz ausreichend. Einen etwaS übertriebenen Hilarius gab Herr Golda. Wir haben diese Figur in Cilli schon bester gesehen. Sin ganz reizender Lehrling war Frl. Sappe. Auch die Herren Frank und Gerold heimsten als Baron Chanterelle und sein Freund einen großen Teil des Beifalles ein. Die Musik unter Leitung de« Herrn Körner war sehr gut, während der Chor — der Rest ist Schweigen isik;nur.«r 90 Deutsche Wacht Seite 5 Vermischtes. Förderung des Turnwefrns durch ten Staat. Die Blätter für den Turngau Ober» osterreich-Salzburg bringen folgende bemerkenswerte Mitteilungen: Wie alle Berbände und Bertine, wurde auch der Turngau Oberösterreich-Salzburg aufgefordert, fein BermügenSbetenntniS zur Bemessung des Gebührenäquivalentes vorzulegen. Seitens deS GausäckelwarteS ist dieä geschehen und das Ber-«ögcn. besser Passivum deS Gaues, angeführt. Die k. f. Steuerbehörde scheint nicht befriedigt gewesen zu fein und hat die Gauleitung aufgefordert, die Gründungsdaten genau (Tag, Monat und Jahr), den Tag der konstituierenden Generalversammlung, bekanntzugeben, weiter den Rechnungsabschluß sür das Jahr 1910 (warum denn noch einmal?) sowie das gegenwärtig geltend« Statut binnen acht Tagen einzusenden. Die Gauleilung hat dies getan, konnte aber nicht umhin, dies mit nachstehendem Anhang zu vervollständigen: „Aus dem Rechnungsabschluß sür 1910 ist zu ersehen, daß der Gau mit 64 1b Kr. passiv ist und nur durch Opferwilligkeit vieler noch völkisch fühlender Männer bestehen kann und wird. Die vielen kleinen Orte Oberösterreichs und Salz-burgS betrachten es als e'ne sehr wohltätige Ein-richtung, bei der Gründung eines Turnvereins aus km Grundstock die Mittel zur Anschaffung der not« wendigsten Turn- und Cpielgeräte zu erhalten. In Preußen und einigen anderen Staaten Deutschlands sind die Turnverbände als gemeinnützige und volks-diliknde Bereinigungen steuerfrei. Zn Oesterreich n«;ieht man durch die Besteuerung den ohnehin geldlich so schwachen Verbänden die Mittel sür ihr »oahrhast patriotisches Wirken." In welcher Zeit läuft ein Tele-gramm um deu Erdball? Ein interessantes Experiment wurde kürzlich in Neuyork ausgeführt, »m festzustellen, wie viel Zeit eine telegraphische M'.Ueilung brauchte, um die Erd« zu umkreisen. Der Ausgangspunkt und Endpunkt des Telegram-mes war die Redaktion der „Neuyork TimeS" und sein Inhalt bestand in neun, den Zweck dieser De-pesche genügend erklärenden Worten. DaS Tele-zramm umkreiste die nördliche Hemisphäre vollständig. und zwar wurde es zuerst nach Honolulu ge-schickt, von da nach Manila, dann nach Honkong, Eiugapore und Bombay, von hier aus flog die telegraphische Mitteilung nach Suez, dann weiter nach Gibraltar, berührte die zur Gruppe der Azo> ren gehörige Insel Fayal und kehrte an ihren Aus-gabeort in Neuyork zurück. Di« Depesche hatte Weg von 28.613 Meilen (englisch) zurückgelegt und sechzehn Durchgangsstationen passiert, obwohl ab-sichtlich gar keine Borkehrungen getroffen worden waren, den Draht für dieses Telegramm freizuhal-ten, fo lief es doch nach 16 und einer halben Mi-ixte wieder an derselben Stelle ein, an der es für ein, Welttour aufgegeben worden war. Somit hatte es tln Durchschnittstempo von siebzehnhunderlvierzig englischen Meilen pro Minute gehabt. Trotzdem kann diese Geschwindigkeit nicht als Rekordtempo angesehen werden, denn die kürzeste Zeit, in der nn Telegramm um die Erde befördert wurde, war du Tauer von neun und eiuer halbe» Minute, lies geschah bei der seierlichen Eröffnung des Pacifit-Sabels, und damals wurde» allerdings ans diesem Anlasse alle Linien freigehalten. Der gegen-«artige Lersuch aber ist insoserne von weit größerem Interesse und Wert, weil daS Telegramm als ganz gewöhnliche Depesche und ohne besondere Rücksichtnahme besördert worden war, und daher ist diese telegraphische Leistung unstreitig als ein Re-fetr anzusehen. Eine originelle Hochzeit hat dieser z-ge in Odessa stattgesunden, die Hochzeit eines be-ka»nltn, aller Rechte für verlustig erklärte» DiebeS, Geoig Zudka, der zur Feier alle Odessaer Taschen-tiebe, Einbrecher, Betrüger und andere verdächtigt Perionen geladen hatte, zusammen etwa 100 Per» innen. Da im genannte» Hause kein so großes Zimmer zur Unterbringung der viele» Gäste vor-Handen war, so wurde die Tasel einfach aus dem Host Hergerichte'. Gegen 6 Uhr abeudS begannen die Gäste einzutreffen, einige sogar in Automobilen. Der Bräutigam hatte vorsichtshalber Wachen ausge-stelll, um rechtzeitig das Herannahe» der Polizei zu erfahren. Das Unglück wollte eS aber, daß zwischen Mi Gästen ein Streit auSbrach. Bierflaschen flogen Don einem zum andrrn, bis der Tumult sich zuletzt in lautlS Schreien auslöste: .Diebel AlleS Diebel Aehmt euch in Ächt 1" Die Einwohner deS Hause« schlössen sofort alle Türen und Fenster und ein Teil der Gäste verschwand von der Tafel. I» diesem Moment trafen die Agenten der Detektivpolizei ei». Bei deren Erscheinen im Hofe stürzten die Gäste in die Wohnungen, andere in die Kellerräume. in die Klosetts und überall, wo es nur möglich war, sich zu verbergen. DaS Polizeiausgebot war aber viel zu schwach, und somit konnte« von den viele» „Gä< steil" »ur els verhas'et werden AU« diese erwiesen sich alS bekannte Diebe. Fidele Gefängnisse. Die „Dö. Tz." schreibt: In Dänemark, in welchem Staate eS zur Zeit deS seligen Hamlet etwas faul gewesen sei» soll, treibt heute der Fortschritt wunderliche Blüten. Dort soll, wie die „Politiken" meldet, nach schwedischem Muster in sämtlichen Gefängnissen das Turnen ein-geführt werden und hierbei ein System Anwendung finden, das den Sträflingen in der Zelle ohne große Turngeräte körperliche Bewegung ermöglicht. Mit Recht bemerkt hiezu der „Turner": „Die Fürsorge für die Sträflinge ist einfach rührend. Die Regie-rungen würden sich aber gewiß größeren Dank sichern, wenn wir erst einmal dahin kämen, daß jeder unbestrafte Mensch etwas sür feine Körperaus« bilvung tun kan«. Wer bis abends 8 Uhr im Ge-schüft oder in der Werkstatt steht, von dem kann man nicht gut erwarten, daß er nun sofort hungri-gen Magen« in die Turnhalle läuft. Damit ist ihm aber die Möglichkeit turnerischer Betätigung versagt. Nötiger als die Einführung des TurnenS in den Gefängnissen ist deshalb die Beschaffung der zum Turnen nö'igen Zeit sür die, die sich der goldenen. Freiheit erfreuen." Hoffentlich macht das fortschritt-liche Dänemark nicht die betrübliche Erfahrung, daß die Sträflinge ihre Turnfert gkeit nicht zum AnS> brechen und zum weiteren Einbrechen verwenden. DI e I e s u i t e n hoffen, daß nun bald in Oester reich eine Zeit anbrechen werde, die ihnen vermehrte Macht und erhöhten Glanz bringe. Wohl sind die ReichSratswahlen nicht so ausgefallen, wie sie e« gerne gesehen hätten, allein da« tut iu dem trotz dem allge-meinen Wahlrechte doch aristokratisch regierten Staat dem Fortschreiten des jesuitischen KlerikaliSmu« nicht viel Einhalt. Die Jesuiten haben immer zuerst die höchsten Kreise zu beherrschen gejucht und durch sie dann daS Botk gelenkt, wie tS ihren Zwecken frommte, und das wollen sie auch in Zukunft in Oesterreich praktizieren. Da ist eS nun interessant, sich daran zu erinnern, wie e« kam, daß die Kaiserin Maria The-refia, die doch sehr fromm war und stetS Jesuiten als ihre Beichtväter berief, den Jesuitenorden dennoch im Jahre 1773 aufhob. Durch den Papst war die Auf-Hebung des Ordens schon auSgelprochcn, Maria Theresia weigerte sich noch immer, ste in Oesterreich anzuerkennen. Da sandle ihr de> Papst ElemeiiS XIV. ein Paket von Schriften aus Rom zu und der Orden ward aufgehoben. Und was enthielten die Schriften? Sie enthielten eine so gfältig« Sammlung dcr Leichtbekennt-niffe Maria Theresias und anderer Mitglieder der kaiserlichen Familie sowie die von Ministern und ver-schiedenen auf Hof und Staat einflubreichen Personen. Die Jesuiten halten e« verstanden, sich in alle dies« Kreise als Beichtväter einzuschleichen und «ammelten nun mit Bienenfleiß, was man ihnen in Frömmigkeit und unter dem Schutze des BeichtsiegelS beichtete, um diese Dinge gegebenen Falles auszunützen. DaS ist jesuitische Religion. Herichtssaat. Die Schwester und den Vater bestohlen. Der Hasnergehilfe Jakob Tilej war am 15. September aus dem Dienste getreten und kam zu fei-nen Eltern nach St. PrimuS bei St. Georgen an der Südbahn, aber er verließ noch an demselben Tage das Elternhaus. Als seiner Schwester Josefa Tilej bekannt wurde, daß ihr Bruder für sein« Freunde große Zechen bezahle, schöpfte sie Verdacht und hielt sogleich nach ihrem im Aasten ausbewahr-ten Gelde Nachschau. Zu ihrem Schrecken mußte sie aber den Abgang ihres Geldes von 120 Kronen gewahren. Aber auch das Sparkassebüchel auf 400 Kronen des Florian Tilej war auS dem Kasten verschwunden. Jakob Tilej gab bei seiner Berhaf-tung den Diebstahl der 120 Kronen zu, leugnete aber den Diebstahl des SparkassebucheS. Er wurde vom KreiSgerichte Cilli zu dreizehn Monaten schwe-ren Kerkers verurteilt. Ein seiner Schwindel. Die 23 jährige Schneiderin FranziSka Medwed aus Sternstein, der da» Schneidern zu wenig ein-trug, schaute sich nach einem erträglicherem Ber-dienste um. Am 4. Oktober erschien sie beim Gast- wirte Joses Susteric in Tüchern und erzählte ihm, daß sie eine OberlehrerSgattin sei und bei der Win-zerin HriberSek am Schloßderg bei Cilli eine Kuh besitze und diese um 180 Kronen verkaufen wolle. Sustersic ging auf den Kauf ein und machte sich mit der „OberlehrerSgattin" auf den Weg. Medwed versnchte nun, dem Sustersic eine Anzahlung von 90 Kronen zu entlocken, aber ohne Erfolg. Als nun Sustersic vergeblich di« nicht existierende Win-zerin Hribersek suchte, machte sich die Medwed aus dem Staube. Auf ähnliche Weife versuchte sie auch in den folgenden Tagen Geld zu bekommen. Erst beim vierten Besuche gelang eS ihr, dem Besitzer Michael Gnzej in Repno 100 Kronen auf diese Weise zu entlocken. Als sie jedoch mit diesem Gelde in der Tasche von St. Georgen aus weiter reisen wollte, wurde sie verhaftet und dem KreiSgerichte Cilli eingeliefert. Hier wnrde sie zn zwei Monaten Kerkers verurteilt. verstorbene im Monat Oktober 1911. Theresia Pratter, 82 Jahre, Private. Elisabeth Juch, 82 Jahre, Stadtarme. Anna Trauuer, 2 Monate, GesangenausseherSkind. Milan Deticek, 28 Jahre, Notariatskandidat. Fritzi Gradt, 2 Mo-nale, SchlosscrmeisterSkind. Maria Arnsek, 6 Wochen, SchneidergehilsenSkind. Emanuel Piwon, 77 Jahre, Südbahn-Jnspektor i. R Anton Edler von Wurmser, 61 Jahre, k. k. Hosrat und KreiSgerichlSpräsident i. R. — Im Allgemeine» Krankenhause in Cilli: Franz Smole, 66 Jahre, Taglöhner aus Babno. Gertrude Ander lic, 55 Jahre, Bedienerin aus Cilli. Margaretha Pezdevs.k, 59 Jahre, Taglöhnerin aus Umgebung St. Marein. BlasiuS Kacic, 53 Jahre, Besitzer ans St. Kristos. BlasiuS Kolar, 45 Jahre. Steinbrecher aus Hrastnigg. Franz Donaj, 37 Jahre, Lampist aus Cilli. Margaretha Skale, 77 Jahre, OrtSarme aus Gaberje. Veronika Guzei, 46 Jahre, Keuschlersgattin aus Großpireschitz. Gertraud Koschetz, 67 Jahre, Stadtarme aus Cilli. Karl Juchar, 9 Jahre, Schüler aus Greis. Franz Carara, 59 Jahre, HilfSarbeieer aus Unterkötting. Jakob Oesterreicher, 75 Jahre, Gemeindearmer aus Ret-schach. Maria Jug, .>0 Jahre, KleiukeuschlerSgattin aus Wierstein. Ltanislaus Petric, 18 Monate, Kind aus Cilli. Anna Kukovic, 35 Jahre, FabrikSarbei-terSgattin aus Bnchenschlag. Maria Romich, 69 Jahre, Taglöhnerin ans Drenskorebro. Jakob Arlschan, 72 Zahre, Ortsarmer aus Umgebung Cilli. Franz Artnak, 75 Jahre, Gemeindearmer auS Planins« dorf. Andreas Widmar. 28 Jahre, Taglöhnrr aus Doll. Maria Krajno, 78 Jahre, AnSzüglerin aus Prevorje. praktische Mitteilungen. H o n i g f e i f e. Diese gute Seife, welche die Haut verschönt, indem sie diese geschmeidig macht, da» so lästige Aufspringen der Hände sowohl ver-hindert, als auch beseitigt, wird auf folgende Weise bereitet: Man übergießt einhalb Kilo gut« gewöhnliche Seife mit Regenwasser, stellt das Gefäß in ein anderes mit heißem Wasser gefülltes Gefäß und kocht fo lange, bis sie Seife aufgelöst ist, dann fügt man, indem man die Masse umrührt, 50 Gr. Honig zu und kocht wieder so lange das Ganze, bis daS in der Seisenlösnng befindliche Wasser verdampft irr. Diese nach Belieben mit Wohlgerüchen zu versehende Seife wird dann in passende Formen gebracht und ist nun fertig zum Gebrauch. Wie wirkt man «inemgeringenMilch-ertrag« entgegen? Die Milchabsvnd-runz er-fährt bekanntlich durch mehr wässrige Ernährung, durch reichlichere Tränkung eine Steigerung, nur muh da? Wasser «ine gewisse Temperatur besitzen. Zu kalieS Wasser ist von schädlichem Einflüsse auf die Milch-menge, verringert den Milchertrag. Da» Tränkewasser soll nie kälter als 10 Grad CelsiuZ sein, weil sonst nach dem Tränken eine zu starke Magenabkühlung er» folgt, welcher Verdauungsstörungen, Koliken, Diarr-höen, Rheumatismus, Aborlu« usw. folgen können. Die Tier« sind «den kein« Freunde kalten WasserS. Da« sieht man schon drrau», daß, wenn man ihnen die freie Wahl läßt, ste stet« da« wärmere Teich-, See-, Flub- oder Bachwasser dem kälteren Brunnen- oder Ouellwasser vorziehen. Sehr zu beachten ist auch, daß den Tieren kein unreine«, verdorbene« Tränkwasser ge-reicht wird, denn diese« ruft bel ihnen Magen» und Darmkatarrhe, Durchfille und außerdem sehr gefähr« Seite 6 Deutsche Nummer 90 licht Erkrankungen von unbestimmtem Charakter her-vor. setzt zudem die Milch fefretivn stet« quantitativ herab und veiändert in der Regel auch die Milchqua-lilät nachteilig. Reinigung von Goldrahmen. Man schneide eine Zwiebel in größere Stücke, tauche ein Stück in verdünnten Salmiakgeist — l zu 10 — und fahre damit, ohne zu starken Druck, schnell über den Rahmen weg. Wird der Salmiakgeist unver-dünnt genommen, lo wird die Vergoldung sortge-nommen. DaS gleiche geschieht trotz Benutzung von veidüimtem Salmiakgeist, wenn mit dem Zwiebel, stück kräftig abgerieben wird. R ostflecke auf polierten Stahlwaren zu entfernen. Um dieS zu erreichen, werden die rostigen Stellen einige Tage mit Baumöl erweicht, dann mit Schmirgel, unter Zuziehung von Oel. mittelst eines harten Holzes abgerieben, dann das Oel und alle Unreinigkeitcn abgewischt, die Flecken noch einmal mit Schmirgel und Weinessig gerieben, zuletzt mit feinem Blutstein nnd einem Leder über-poliert. Tintenpulver. Die trockenen Tinten, die man in Pulverform bei sich sühren kann, und di« durch ein wenig Wasser in brauchbare Schreibtinteu verwandelt werden können, sind zusammengesetzt. Schwarz: ein Teil Gerbsäure, sechs Teile schwefel-saures Eisenrxydul, vier Teil« Gummi arabicum. Rot: ein T«il Cochenille, ein Teil Alaun, vier Teile Fuchsin — Anilinrot —, drei Teile Gummi arabicum. Blau: ein Teil Berlinerblau, ein Teil Oxalsäure — giftig — ein Teil Gummi arabicum. Vorzügliches Düngemittel für Topf-pflanzen. Man nimmt 60 Grc>mm schwefelsaures Ammoniak. 20 Gramm Salpeter, 15 Gramm Zucker. Diese Sioffe werden in einem Liter warmen Was-serS ausgelöst und in einer Flasche fest verkorkt auf. bewahrt. Beim Beziehen gibt man zu einem Liter Wasfer 30—40 Tropfen von dieser Mischung. DieS Mittel darf nur mit mehrwöchentlichen Zwischen räumen zur Anwendung gebracht werden. FRITZ RUSCH, bummi, GILLI. Charakie,puppen. Für die Anfertigung liefert die Redaktion dieser Zeitschrift den Abonnenten die er-forderlichen Schnitte. Außerdem enthält dieses Heft auch einen reichen Moden- und HanvarbeitSteil. Zn ersterem sind hübsche Eislauskostüme, elegante Abend-und Gesellschaftskleider wie auch einfachere HauS-kleider enthalten. Richt unerwähnt wollen wir die Abbildung für eine komplette Babyausstattung und die Mädchen- und Backfischkleider lassen. Viel In-teresse begegnen die beide» Romane „Der zweite Schuß" von Georg Freiherr» von Ompteda und ..Sybilla Röcknitz" von Ludwig Rohmann, sowie die in dem Reich der Hausfiau enthaltenen prakti« schen W'nke. .DaS Blatt der Hausfrau" ist für 24 Heller wöchentlich in jeder Buchhandlung oder für vierteljährlich 3 Krone» vom Berlag Wien, 1, Rosenbursenstraße Re. 8, zu beziehen Jeder deutsch und freiheitlich tKestnnte ist Mitglied des Zier-eiues „Ireie deutsche Schute!" Eltz in Wien. Obmann: Hermann Brak in Hohenstadt. — Geschäftsstelle: Wien 7. Lerchenfelderftrahe s. EintrittSgebahr l R. Mitgliedsbeitrag mindesten« I Ä. GründungSbeittag ü0 st., Lebensbeitrag 30 fl. Die Ber-ein-zeitschrist tostet für «Mitglied« 1 «. Im Buchhandel 3 «. Anschriften sind im allgemeine« an die Geschäftsstelle ,n senden. Volles Vertrauen haben s'ch (fertige Rindsappe,i 5 „ bei allen Hausfrauen erworben Der Name MAGGI garantiert sorgfältige Herstellnng nnd vorzügliche Qualität. Schrifttum. In der Kinderstube wi>d jetzt schon der Wunschzettel für Weihnachten geschrieben und die kleinen Mädchen zählen unter den Gabe», die sie von dem Christkind ermatten, zuerst eine Puppe auf. Die Mutter ist meist in Verlegenheit. waS sie NcueS wähle» soll. Die bekannte und beliebte Zeitschrift „Das Blatt der Hausfrau" bringt hier recht-zeitig in ihren, soeben zur Ausgabe gelangenden Heft 7 eine Auswahl neuester Puppen. Besonders hervorzuheben siud die von Säte Krufe entworfenen Eingesendet. 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Gesuche um Bewilligung zur Abstellung ausserhalb des heimatlichen Stellungsbezirkes, sowie um Anerkennung von Begünstigungen gemäss §§ 31 bis 34 des Wehrgesetzes sind schon bei der Anmeldung mitzubringen. Wer diese Meldung ohne hievon durch ein für ihn unüberwindliches Hindernis abgehalten worden zu sein unterlässt, verfällt gemäss § 23 : 9 W. V. I. Teil in eine Geldstrafe von 10 bis 200 Kronen, im Uneinbring-licbkeitsfalle in eine Arreststrafe von 24 Stunden bis zu 20 Tagen. Stadtamt Cilli, am 11. Oktober 1911. Der Bürgermeister: Dr. H. v. Jabornegg. Achtung! Zur Pelz-Saison! Beehre mich dem hohen Adel und einem geehrten Publikum ^ mein grosses und reichhaltiges Lager von modernstem und echtein Pelzwerke, Stolas, Muffe sowie Damen- und Herren-Handschuhe, Kappen und Sporth&te anzuempfehlen. 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Gestützt auf die' während meiner langjährigen Praxis gemachten Erfahrungen und auf meine vielfachen Fachkenntnifse im Hotel- und Restauratiouswesen, verbunden mit dem eifrigsten Bestreben, allen Anforderungen gerecht zu werden, hoffe ich den Wünschen meiner P. T. Gäste in jeder Hinsicht entsprechen zu können. An meinen Bemühungen, mir die vollste Zufriedenheit zu erwerben, wird eö gewiß nicht fehlen und werde ich nicht nur für Verabreichung erstklassiger Getränke, fondern auch für exquisite Küche bei zivilen Preisen Sorge tragen. Um weitestgehenden Wünschen möglichst nachzukommen, werde ich vom Faß nebst^vorzüglichen ftei rischen Weinen auch nachstehende Weinsorten zum Ausschaute bringen: Pfassstättner und Mail-berger aus dem Niederösterreichischen Landes-Musterkeller, Billant)er, weiß, BillanNer, rot, wie Burgunder, aus den Fürstlich Schaumburg-Lippe'schen Kellereien in Villany, Lisjaer Blutwein (ärztlich empfohlen für Blutarme und Rekonvaleszenten). Biere führe ich die besten Sorten und zwar im Hotel „Deutsches Haus" Pilsner Urquell aus dem Bürgerlichen Brauhause in Pilsen und feinstes Gösser Märzenbier, im „Bahnhofbuffet" Reiuinghaufer Märzenbier. Indem ich noch aufmerksamste Bedienung zusichere, bitte ich um gütiges Vertrauen und zahlreichen Zuspruch. Hochachtungsvollst itttfl Ttipanek, Hotelier und Restaurateur, Willi. Für die S&ipItHnng verantwortlich: Guido Schidlo. Drucker. Berllger, Herausgeber: Berei«Sbuchdruckerei .Eeltja" in «illi.