„FreihtN, Wililftmid, Kildm, str Alle." MrliM ÄlG ?tr. tZi. Freitag Jänner KVVV. >» Jahrgang Die „M.'rburger Zeituin." erscheint jet'cli Loinitag. Miitwoch und Freit.lg. Preise — für Marburg: gmizjäl)rig fl., hlilbjlibiit, 3 fl.. vierteliährin 1 fl. 50 kri für Zustellunci in» HmlS monatlich 10kr. — mit Postversendnng: s^anzjiihrig halbjährig 4fi.. vierteljährig Lfl. Die ein Mal gespaltene Garmondzeile wird bei einmalmer Einschaltung mit 10. bel zweimaliger mit 15. bei drcrmaliger Mlt 20 kr. berechnet, wozn für jedesmalige Einschaltung I0 kr. Jnseraten-Stempelgebühr kommen. Zur Geschichte des Tages. Die M i n i st er l i st e n weäiskln von Stuilde zu Stunde; so viel scheint nun doch j^elviß zu scin. dlih Hasner Ministerpräsident wird. Kai-serfeld soll definitiv abj^elehnt haben ins Ministerium zu treten; nun spricht man von Ungcr. Tinti und FML. Wligner. erstercr soll Justiz-und dafür Herbst Unternchtsministcr werden, das LandeSvertl)kidigunstS. Ministerium soll Wagner erhalten. Eine Erklärung deS Ministers Dr. Giskra. welche dersellie in einer Versammlung deutscher Abgeordneter abgab, wird vielfach besplochen. Dr. GiSkra sagte nämlich, die Regierung werde Anträgen bezüglich einer Verfasiungs Aenderung, wenn diese Anträge auf legalem Wege erfolgcn, wohlwolleud cntgcgenk^mmen. Das neue Ministerium will übcrliciupt in erster Linie ein versöhnliches sein. Hoffen wir. daß die Verständigung mit den politischen Gegnern bald gelinge. Die Adresse und der Protest deutscher und öfter-reich'scher Bischöse gegen daS Unfchlbarkutsdogma und wider dic Geschäftsordnung drs Konzils, welche beide Aktenstücke vom K.ndinal Rauscher verfaßt sind, wurden bereits dem Papste überreicht. In Spanien wechseln republikanisch«^ Kundgebungen luit anderen Versuchen ab ; der Kampf um die Regierungsgewalt wird das arme Land noch lange in Konvulsionen erhallen, so meldet man. daß man dieser Tage Versucht, die Garnisonen von Madrid. Barcelona und einigen an-deren Städten für eine Schilderhcbung zu Gunsten de? Prinzen von Asturien. des SohneS der vertriebenen Königin Jsabella. zu geivinnen. Man will wissen, dciß diese Versuche von dem Mmister Prim ausgingen. Dieser edle Herr muß überall der Primgris^er sein. Aus Rußland überrascht die Nachricht von einer großartigen Verschwörung, die man kinzl'ch entdeckt; selbe sollte am Thronbesteigungs-tage deS Kaisers <^19. Februar) als etne Art Bartholomäusnacht oder sizilianlsche Vesper in Szene gesetzt, die kaiserliche Familie ausgerottet, alle Deutschen ermordet und statt dessen eine „rcin slavischc" Verwaltnnl^ organisirt werden Man erzählt, über fiebcnhundert Personen seien durch die vorgefundenen Papiere kompromittirt. Eine Menge sind ergrissen Eine Mestphäksche Ranernhochjeit. Von I. D. H. Temme. (3. Fortsetzung.) Die geladenen Gäste theilten sich wieder in zwei Partien. Die eine bestand ausschließlich aus jungen Burschen. Sie hielten sich allein, etwas entfernt von dem Hause, unter den Eichen nach dem Heck zu. Sic hatten irgend Etwas vor, waS nicht, wenigstens noch nicht lictannt werden durfte: wahrscheinlich einen Schelmenstreich, dies zeigten die geheimniß-vollen schellnischen Gesichter; vielleicht einen rohen Str.ich. dies zeigten einige rohe, über.iliuhige Gesichter, die sich besonders eisrig und geheim« nißvoll hervorthaten. Die zlvelte Partie bestand ebenso ausschließlich aus älteren Män-nern und Franen. die sehr ehrbar und mit einer gewissen F ierlichkeit um eiuen runden Tisch unter der uralten mächtigen Eiche dicht vor der HauS' thür saßen. Es waren die nächsten Verwandten und Nachbarn dcS Hofes. Auch sie hatten etwas vor. uud es mußte etwas Wichtiges sein; man sah es an ihrer Feierlichkeit und an den ungeduldigen Blicken, lnit denen sie daS Heck des Hoses und den Weg zu diesem walirten. Unter ihnen zeichneten sich besonders zwei Personen anS. Ein alter, kräftiger, finster und unzufrleden aussehender Mann, und an seiner Seite eine ältliche, blasse, magere, ebenfalls unzufriedene, zwar nicht finster, aber leidend aussehende Frau. Es waren die Schwiegereltern deö Bräutigams, des jungen Schulze Asseln, die Eltern seiner verstorbenen Frau, ihrer einzigen Tochter, die so früh und „ohne Erben" vor ihnen hatte dahinsterben müssen. Die alte Frau war zugleich die letzte ihreS Geschlechtes, das über fünfhundert Iohre wenn auch immer ohne mältnliche Erben, auf d ln Schulzenhofe zu Asseln gelebt hatte. In ihrer Tochter war der letzte Zweig dieses alten und reichen BaurrngeschlechtS ansglstorben. Der Hof war in fremden Händen, und und spurlos verschwunden. Frauen sind auch bei der Sache betheiligt. In den Regierungskreisen herrscht selbstverständlich die größte Beunruhigung. Der V i ze k ö n i g v o n E g t) p t e n mußte, um den Sultan zu versöhnen, seine Panzerschifie nnd Hinterlader gegen Bezahlung ausliefern. Nun hat er nach Konstantinopel die Rechnung von 12 Millionen L. für die abgetretenen Panztrschiffe und Zündnadelgetvehre geschickt. Eine ar-lige Summe! Die AdreKdebatte im Abgeordnetenhause. Endlich nach sechs Tagen ist die Generaldebatte zu Ende, nur daß noch etwa ein Minister und der Antragsteller Tinti sprechen werden. Von den Rednern am fünften Tage sind besonders Rechbauer und Klun zu bemerken. Ersterer als Vertreter der entschiedenen Linken. Er verlangt vor Allem Achtung vor dem Gesetze und meint, die Vertreter der Minorität verletzen dasselbe, er sucht zu ergründen, lvarnm die Verfassung bei unS nicht recht Wurzel geschlagen, und findet die Ursache in der zu kurzen Dauer des Bestehens dersclben und vor Allem in dem Mißtrauen gegen ihren festtN Bestand. Unsere Vergangenheit, der stete Wechsel der Re-giernngssysteme, daS Verhandeln mit Leuten, die außer der Verfassung stehen, hat dies verschuldet. Und da falle ein Theil der Schuld auch auf die Regierung, die mit einer Lauheit und Schwäche daran ging, die freiheitlichen Wünsche der Bevölkerung zu befriedigen, daß man nicht die Ueberzcugung gewinnen konnte, die Verfassung stehe auf festem, sicheren Grunde. In dem lvciteren Verlauf feiner Rede berührt er die Punkte, die zur Verständigung mit den Oppositionsparteien führen sollen und zivar die Schasfung eines Ncltionalitäts^,esetzcS und die von ilim im steirischen Landtage beantragte Einführung ein!.'S Abgeordnetenhauses auS direkten Wahlen und einer Liinderkammer auS den Landtagen an Stelle de» gegenwärtigen Herrenhauses. Dr. Klun besprach alS Vertreter KrainS hauptsächlich die Verhält» gerade heute wurde die fremde Frau erwartet, welche die verstorbene Tochter ersetzen und die Mutter eines ganz neuen Geschlechts aus dem Hose »Verden sollte. Dazu kam, daß sie selbst, der ehemalige Schulze und die ehemalige Schulzin Asseln, jetzt nur Leibzüchter waren; dort, wo sie früher Alles zusagen, zu befehlen, anzuordnen, zu schaffen und zu wirken gehabt hatten, da sollten jetzt wildfremde Leute als Herren befehlen, schaffen und tvirken. da sollten sie selbst nur daS vielleicht ungern genug ge-duldete Leben unnützer, abgestandener Zehrpflanzen führen. Es lvar anch kein Munver, tvenn in ihrem Aeußern und in ihrem Benehmen eine geivlssc Bitterkeit. AÜßgunst sich zeugte, wenn ein innerlich kochender Groll sich manchmal gewaltsam Luft machen inußte. Es hätte ein an.^cborener sehr ergebener und sehr demüthiger Sinn, oder ein hoher Grad von Bildnng des Geistes und des Herzens dazu gehört, tvenn e« anders hätte sein sollen. Jener fehlte der stolzen, kräftigen Natur des Bauern, und er lvar der. nnter dem Fluch? deS Bischofs kränklich zur Welt gekoimnenen und kränklich gebliebenen Bäuerin nicht angeboren. Und lvaS die innere Bildung betraf, so ivaren Beide nicht in einer Zeit ausgewachsen, in welcher die Schulen Westplialeus sich elner besonders hohen Stufe der Bildung rühmen konnten; dagegen liatte daS Dorf Asseln, dessen Pfarre nicht zu den reichern gehorle. stets daS llnglück gehabt, der Seelsorge jungu' Prediger anvertraut zu sein. die. vieUeicht auch nach besseren Stellen trachtend, meinten, der Geistliche sei dazu berufen, nur den Zorn GotleS predigen und vertreten zu müssen. Der böse, fiilstre Geist, der i>en Schulzen und die Frau Schulze Asseln — so wurden sie auch als Leibzüchter noch immer genannt — beherrschte, schien sich ihrer ganzen llmgebnng tnitgetheilt zu habtn. Alle saßen schlveigsam und unmnthig in ihrer llngednld beisammen. „Es wäre doch bald Zeit", unterbrach die Stille eine alte Bäuerin, die neben der Leibznchterin laß. „Ich denke. Kompeersche". septe eine Andere hinzu. „eS wäre schon längst Zeit gelvesen". Einer der Bauern zog eine große, dicke, silberne llhr hervor ..Acht llhr ist eS schon", berichtete er. Nisse dieses Landes und deS ZukunftS Slovenien; er wieS ziffermäfliq nach, daß die Sloveuen sicb durchtmS nicht über Germanisirung beNkgeu diirsen. die Schulen werden immer mehr sloveniftrt. aber auch desto schwächer de-sucht. Was aber die Gründung eineS slovenischen Reiches betreffe, so könne man wohl nicht ernsthaft daran l^lauben, daß sieben Länder von ihren Territorien Theile auf den Altar dieser Idee lej^en melden. Schließlich zog er Parallelen mit den Kämpfen in der Schweiz, die zur Unterdrückung der junkerlichen KantonSre^sierung führten. Dem Dr. Rechbauer antwortete Dr. Toman. er sagt, die Anwendung von Gewaltmitteln verlange die Verfassungspartei; von dem Nazionali-tütSgesetze hofft Redner nichts Gutes. daS Beispiel jenseils der Lcitha sei nicht verlockend. DaS Wahlprogramm RechbauerS gibt dem Slovenen-sührer Anlaß dnrauf hinzuweisen, wie wenig die Majorität in ihrem Programme einig sei, und daß eS ihr nicht anstehe den Gegner» den Mangel eines einheitlichen Programme^ und Begriffsverwirrung vorzuwerfen. Auch Petrino sprach für die Minorität und meinte, die Regierung müsse, soll konstitutionell regiert werden, der Ausdruck dcS Kompromisses der nationalen Minoritäten sein. Die Polen beschwört er keine Sep^^rat« abmachungen einzugehen. Am letzten Tage sprach für d»e Minorität Dr. CzerkawSki, er sührte an, daß die Polen eben nicht außerhalb der Verfassung stehen wollen, daß sie aber eine gewisse Garantie dafür wollen, für ihre Wünsche endlich einmal eine Befriedigung zu finden. Im Reichsrathe selbst werden sie. wie die Vergangenheit zeigt, immer iiberftimmt werden, und der Landtag hat keine Kompetenz, über diese Fragen, an die sich nun ihre politischen Forderungen kniipfen, zu entscheiden. AuS diesem Grunde ihr Drängen nach einer Erweiterung der Autonomie ihres Landtages. Gegen den Bestand Oesterreichs wirken, die Macht des Staate» herabmindern zu wollen, widerstrebe ja ihrem eigensten Interesse, da die Polen einzig und alleiu in Galizien ein Asyl für ihre Nationalität finden. Von der Mt^jorität sprachen noch Dr. Dienstl und Figuly. letzterer wünschte insbesondere Sicherung der religiösen und GewisienSfreiheit und ein energisches und entschiedenes Vorgehen in dieser Hinsicht. Zum Schlüsse sprach als Generalredner Gustav Groß, der wieder die Czechen aufs Korn nahm. — Nach ihm machen die Czechen von ihrem historischen Staatsrecht nach Belieben Gebrauch, man wisse eigentlich ^^ar nicht, wann und wo eS beginnt. Seine historischen Reminiszenzen über die Zurückweisung deS Gknerallandtage^ von Seite Mährens und Schlesiens brachten wenig Neues zu Tage. Kurauda, Klier und Andere hatten olle dieses Thema erschöpft. a« Lande. H. Man liest allerdings in den Tagblättern von Bezirks« und Gemeindevertretungen und deren Verhandlungen, allein dieS geht meist nur wieder den Städter, wenigstens Bewohner größerer Ortschaften an. wo allerdings mehr Einsicht und Bildung herrscht; allein am stachen Lande und im Gebirge ist noch immer gräulicher JndifferentiSmnS. besonders fürs öffentliche Lelien und nur in Jahren ist an Ausklärung und Besserung ^u denken. Mit Vereinen (weder in dieser noch anderer Richtung) ist auch wenig gedient, weil da manchmal mit Leidenschaft vorge ganaeu wird, welche ruhiges Denken ausschließt und die große Masse mrifl blind dem oder dem folj^t — je nach der Gunst des Augenblicks. Mit welch' mitleidigem Lächeln alte Bureaukraten, deren e« noch immer „Ja, Kompeers-. sagte ein viertes Mitglied der Gesellschaft. „daS ist jetzt vornehm, recht spät zu kommen." Kompeer und Kompeersche — Gevatter und Gevatterin — so neu-nen sich in manchen Gegenden die reichen westphälischen Bauern auch biS in die entferntere» Grade der Verwandtschaft und Schwät^erschaft. Aber immer bleibt der Ausdruck auf die Aristokralie der eigentlichen Bauern beschränkt. Sie sprechen die Worte auch stolz geeiug aus. und nicht bloß mit der Aussprache deS englischen eompver. sondern auch mit dem vollen Selbstbewustsein. init welchem der englische Reichsbaron sich einen pver nennt. Können sie eS aber l^uch nicht, diese tüchtigen freien, braven westphälischen Bauern? Die kränkliche Leibzüchterin nahm daS War». ,.ES ist wohl recht traurig", sagte sie. „daß aus diesen schönen Hos eine solche Frau kommen soll. Sie getit nur mit der hochmüthigen. nase-weisen BerwaltungStochter zu Lenhausen, und mil der jungen Komteß spricht sie Hochdeutschs. Der Zorn des alten, kräftigen Leibzüchtus machte sich derber Luft. — „Dieser alte, reiche Hof", rief er. „Gott vcrdlimme all' daS neu-modische Wesen!" „Äa. ja. Kompeer". bemerkte ein Nachbar, „der Schulzenhos zu Asseln isi einer der ältesten in der Grasschafl Mark. Schon alS dei große Kaiser Karolus aus der Hohensyburg war. hat er bestanden". ..Und nun milssen auf einm^'l j^anz neue Leute auf demselben hinaufkommen". „Aber", sagte Jemand, vielleicht in der Absicht zu beschivichtigen, „sie find doch Beide von guten und alten Höfen. Der Schulze Hemmerde und der Schulze Sudhos. eS sind ansehnliche Bauern". .,DaS sind ne". „Und ltber Euren Schtviegersohn. Kompeer und Kompeersche. llabt Ihr Euch niemals beklagen können. Er lvar immer gut gegen Euch und gegen seine Verstorbene Frau". „DaS' war er", gab die Leibzüchterin zu. ..Aber die neue Fr.ui mit ihrer fremden Sprache und dem vornet^men städtischen Wesen. Diese nicht nur genug, sondern überflüssig gibt, auf den „greiheitSschwindel". auf die ..Vereinsmanie" u. dgl. herabsehen und alleS noch immer „vor-übergehend" halten, kann nnr der beurtheilen. der draußen lebt und mit dem Volke amtirt oder handtiert und selbst sieht und hört, welch unge-räumteS Zeugs von aUen Seiten oft qU Tage gefördert wird. Weder der Kaffee, noch Wirthshauspolitiker der Kleinstadt, noch der Rentier der Hauptstadt haben einen Begriff wie eS in und ob der „neuen Aera" hie und da am Lande zugeht — um aber die Begriffsverwirrung vollständig zu machen, kommt jetzt die Rekrutirung für die verschiedenen Gattungen der Vereine. Die Herren am Ruder, welche denn doch eigentlich auch nur Figuranten sind, da daS System über ihnen steht, sehen ruhig zu. wie die lieben ,.Unterthanen" von einer Partei hin-, von der anderen hergezogen werden, um beim gänzlichen Mangel an politischer Bildung (ja an Erziehung überhaupt) und an Seibstdenken der Spielball bald der Einen, bald der Andern zu sein. Zum Ueberflusse stellen sich dann oft bisher unbekannte Größen oder Lente von sehr zweideutigem Wesen (auch von ganz entgegengesetzten Ansichten) an die Spitze einer Partei — werden oft schauerliche Npfe auf einmal liberal, oder entpuppen sich greiheitShelden von ehedem als „gut gesinnte" und bekehrte Lente. werden die ärgsten Bedrücker der Arbeiter nach Bedarf Wortführer derselben, waS man alles sehr selten in der Stadt erlebt. Der Zeitungsschreiber der Hauptstadt ignorirt diese Zustände und sein Korrespondent vom Lande berichtet meist auch nur seine höchst eigene Meinung oder eine Begebenheit, deren Erzählung „in seinen Kram" paßt und so weiß man in der Stadt oder überhaupt hoch oben eigentlich wen^ vom Lande - am Lande aber nichts von der Stadt, oder vom Allgemeinen, tveil man „nicht lesen kann", also nichts gelesen lvird. „Die Herren haben eS früher gemacht — werden es schon tvieder machen", hört man häufig, aber „es kostet immer mehr" hört man auch dabei, und die» allein dürfte zum eigentlichen Nachdenken, zum Forscheu nach Ursachf und Wirkung brtn,^en. Bauend auf dies Vertrauen und auf den llnverstand (der noch hänfiger zu Tage tritt) geht'S im alten Geleise fort — höchstens mit Form, oder NamenSveränderung. welche Metamorfosen Einige sehr wichtig nehmen, der Unbefangene aber als Bagatelle betrachtet. Der alte Adler ober dem Thore mit der Aufschrist: K. k. Bezirks-amt wurde weggeworfen, dafür zwei neue mit ^Bezirkshauptmannschast" und mit „Bezirksgericht" aufgenagelt — kostet nicht viel, war aber immerhin überflüssig, weil d.'Mit nichts geholfen ist. Der Bauel schaut und staunt beide gedankenlos an und steht nur Aemter darin, wohin er sein Geld tragen muß. die Geschäfte besorgen Mittelspersonen, die er auch wieder zahlen muß. die er aber bei gehöriger Bildung und Verein-fachung des Geschäftsganges ersparen würde u. s. w., so daß im Kleinen wie im Großen es noch immer den Anschein hat. es seien die Untern nur wegen der Obern da. Glücklich, wer von der gegenwärtigen Generation daS Ende alles dessen, d. i. die ruhige EntwiÄung unserer staatlichen Zustände und dabei vielleicht das Huhn Heinrichs IV. erlebt, wozu aber auch gehört, daß der Bauer Nachmittags behaglich Zeitungen liest oder selbst seine Meinung dort niederlegen kann vermischte Nachrichten. (Ein neunjähriger Knabe als Verbrecher.) Das Strafgericht hat dieser Tage einen 9jährigen Knaben, welcher seine eigene dicke Freundschaft mit der superklugen VerwalterStochter und gar auch mit der jungen Komteß; sie soll sogar französisch parliren". „Gott verdamme das neumodische Zeug", fluchte wieder der alte Leibzüchter. „Die Leute haben gesagt", nahm Einer das Wort, „die Komteß werde auf die Hochzeit kommen. Ob daS wahr ist?" DaS leidende Auge der Leibzüchterin erhellte fich doch etwaS. ..Ja. die Komteß ist nnS angesagt", erwiederte sie freundlicher. Aber der Leibzüchter rief noch immer verdrießlich: „Wer «reiß, ob eS wahr wird?" Aus dem Bauernhause trat ein hübscher, großer junger Mann. Es «var der Bräutigam. Er war festlich gekleidet, wie die anderen An-wesendtn; allein ohne Rock. Er wtir in bloßen Hemdärmeln. So for-derte eS seine Stellung als erster Ausivärter seiner Gäste. Er sah mit prüfendem Blicke auf dem Hofe umher, ob Alles in Ordnun,, sei. ob eS an Nichts sehle. ES fehlte an Nichts. Der ruude Tisch, um den die Verwandten und Nachbarn saßen, war mit Kaffee und Kuchen für die Frauen nnd mit Brot, Bntter und kaltem Br.Uen für die Männer besetzt. Jeder konnte zulangen. Außerdem dampften die Mänller aus ihren Pfeifen große Wolken deS feinsten KannsterS. Die Blicke deS Bräutigams waren zufrieden. Nicht so zufriedene Blicke trafen vom runden Tische her den jungen Mann. „Ihr schaut wol»l nach der Braut auS. Kompeer". ries ihm höhnisch eine Nuchbc^rin zu. „Ja. ja. vornehme Leute lassen auf sich warten." „Wie meint Ihr das. Kompeersche?" sragte der Bräutigam argluS. „Wie ich das meine? Nun. wenn die Braut schon auf sich warten läßt, wie wird eS daiin mit der K^rau gehen?" „Bor nenn Uhr-, eriviederte der junge Mann ernster, „braucht der Brautlvagen nicht da zu sein; Jlir wißt den Brauch. So eben erst hat die Uhr aus dem Hose acht geschlagen". Die alte Leibzüchterin nahm daS Wort. „Ich meine. Schulze Ässeln". sagte sie — auch die Schwiegereltern muhten den Hosherrn, dessen Leibzüchter sie waren, so nennen — „ich meine eine ordentliche Mutter vergiften wollte, zu 9 Jahre langer Korrektionshaft verurtheisf.l Der mißrathene. alS lü;;nerisch. diebisch und grausam geschildeter Knnbei hatte der Mutter in daS Bier AoSsor gegeben, das er von Zündhölzchen abgeschabt hatte. Einige Tage vorher hatte er das elterliche HauS in Brand zu fttcken gesucht. Glilcklicher Weise wurde Beides rcchtzeitig vereitelt. ^Ein reicher Mann als Bettler.) In Mailand wurde vor einigen Tagen ein sehr elend aussehender Mann, NcimenS Kntanno. in zerfeKten Kleidern aus der Strtiße Verhasict. Die Sicherhkitsbehörde wollte ihn dem allgemeinen Armenversorgungshause übcrgklien. Diesem HumanitütS-Ansinnen widersetzte sich Katanno mit der Bersichcrung, inS Armenhaus geliörten nur arme Leute, er aber wäre reich — sehr reich, und hätte es nicht nöthig. auf Kosten der Gemeinde versorgst zu »Verden. Er sagte ferner aus. dah er seit 30 Iahren die Prosession des BettelnS betreibe, und zwar nur in der Absicht, anderen noch ärmere» Leuten mit dem erbettelten Velde nü^lich zu sein. In der That wurden bei ihm über IW.VVV Lire in Gold und BantbilletS vorgefunden. Die Polizei übergab ihn sofott der Gerichtsbehörde. ^D e r Suez-Kanal) bietet d^s eigenthümliche Schauspiel dar daß über ihn die Meinungen und Nachrichten in der »vunderi)ersten Weise auseinander gehen. Die Engländer versliegen sich früher sogar soweit, seine Existenz zu leugnen. Selbst bei der Eröffnung »varcn tiie Stimmen der Gegner noch so mächtig, daß fast in der ganzen europäischen Presse das Wert als unvollständig und unsicher in seinem Ersolg hingestellt wurde. Heute veröffentticht aber das hydrographische BiiretM der eng-tischen Admiralität bereits Instruktionen für die Kanulfahrt ; rS muh also doch wohl an denselben glauben. Obwohl noch Schivicrigkeiten zu über-winden sind, so werden diesem Erl^ch zufolge doch, nach Sprengung der Felsen bei Serapäum und Carapäum. Schiffe von 20 Fuß Tiefgang pas-siren können. 5^ie User werden unter Einfluß des Süßwasser-Kanales allmälig bewachsen und der Bewegung d,s SandeS Einhalt thun. Die Durchfahrt dauert IL--18 Stundtn. ^Plötzlicher Tod auf dem Maskenball e-) Während auf' dem Donnerstagigen Maskenbalte in der Drcher'schen Lierhalle in Wien die Unterhaltung lm besten Zuge ivar und die lustigln Tänze aufgespielt wurden, ereignete sich plötzlich ein erschütternder Vorfall. Ein einjähriger Frcitvilliger tvurde nämlich, während er mit einem jungen Mädchen tanzte, vom Schlage gerühtt und stürzte todt im Tanzsaale zu-sammen. Die Leiche des jungen Manne», welcher niuthmaßlich von einem anderen Balle gekommen war und seine Kräfte überschätzt l)aben mothte, wurde mittelst Einspänner ins k. k. G.^rnisonSspital überführt. Die Bestürzung, lvtlche dieser Vorfall unter den Ballgästen hervorgerufen war so groß, daß an eine Fortsetzung der Unterhaltung niäit zu denken war. und schon gegen 2 Uhr hatte Jedermann den Ballsaal verlassen. (Beschlagnahme.) Die dritte Nummer der humoristischen Zeitschrift „Katzenmusik" ist von der Behörde mtt Beschlag belegt tvorden. (DaS Leben der Gu i llo ti n i rt e n.) Anläßlich der Htnrich-tuug des Mörders Tropmann in Paris werden nun verschiedene Be hauptungen über die Fortdiner deS Lebens in dem vom Rumpfe ge-trennten Köpft aufgestellt. Dr. Pinei erklärt. eS dauere eine volle Stunde, bis das Gehirn eineS Geköpften zu denken und den wahnsinnigen Schmerz zu empfinden aufhöre. Der Kopf eineS gnillotinirten Mörders wendete die Augen nach der Seite, von wo man ihn anrief. Sieveling hat behauptet, daß er. indem er den Theil des Rüctenmarkes. der an dem abgeschlagenen Kopse bleibt, ritzte, an mehreren Hingerichteten schreck« licht Konvulsionen hervorgebracht hat. Tropmanns Gesichtszüge ivaren bei seiner Beerdigung schrecklich verzerrt, fast unkenntlich. (Au s d e m S a r g e a u fe rst a nd en.> In Währing bei Wien Navl, am 22. d. M. plötzlich der HauSeigenthümer Franz Reinprecht. Er wurde aufgebahrt und die Erben, eine junge Fraü und ein Bruder des Verblichenen, stritten über manche Dinge, da fein Testament vorlag. Am folgenden Tage kam der Todtenbeschauarzt. welcher sofort erklärte, der Leichnam müsse ins Spital geschafft werden; doch tzet>or eS noch dazu kam. öffnete zum Staunen und l^ntsetzen der Erben Reinprecht die Augen und befindet stch bereits außer Gefahr. Er hatte den Starrkrampf und mußte in dieser Situation die heftige Debatte der Erben anhören. Marburg. 28. Jänner. (H a u Sh a l t S ja h re Sr e ch n u n g) der Gemeinde Marburg im Jahre 1369. AuS der Bilanz ergibt stch. daß der Schuldenstand seit 1866 um 15383 ft. 12 kr., dagegen das Aktivvermögen um 65869 fl. 72 kr. zugenommen l)at. Darunter sehen wir die Kapitalien und Gut-haben der Gemeinde abnehmen, dagegen den Realitätenwkrth und die Gerechtsame zunelzmen. — Die Empfänge waren mit 36412 fl. 60 kr. im Präliminare eingestellt, betrugen aber um 37926 fl. 9 kr., mehr so ztvar. daß die Ausgaben dagegen gehalten. 232 fl. 86 kr. Kassarest bleiben. — Unter den Empfängen bemerken wir alle Gemeinde-anlagen höher als im Präliminare, so z. B. die 35"/^ zu den direkten Steuern um 892 fl. 84 kr., ebenso der Schulgeldertr.ig statt des präli-Minirten Betrages von 1990 fl. um 663 fl. 42 kr. mehr, die Snbskrip-tionsbeiträge für Kanäle statt des Präliminares mit 1000 fl. mit 3578 fl. 10 kr. Dagegen ist auch unter den Ausgaben das Präliminare in einigen Punkten überschritten, in anderen aber Ersparnisse eingetreten, ersteres in der Passivk^ipitalienrückzahlung und Anlegung von Kapitalien, in den Schulauslligen. der Stadtbeleuchtung. den Kanzleierforderniffen. den Subventionen und Remuneiationen. Instandhaltung der Stadtbrunnen und Grnndparzrllcnankäufen zur Stadtertvciteruug; dagegen sind Erspar« Nisse in PassivkapitalSinteressen. Einquartierungsaufzahlungen und ver-schiedenen Auslagen, so dab im Ganzen das Präliminare der Ausgaben von 50612 fl. 90 kr. um 26475 fl. 12 kr. überschritten tvurde. (Ka h rl ä ß ig ke i t.) Die Uebertretung der Vorschrift, Pferde aus der Straße nicht unbelvacht stehen zu lassen, hätte einem hiesigen Bürger fast schlechte Früchte getragen ; derselbe ließ nämlich s in an einen Schlit' ten gespanntes Pferd in Schleinitz auf der Straße stehen, während er ein Gesetiäft besorgte; dasselbe wurde am 25. Abeuds 10 Ul)r von Herrn Schneebachcr im Felde bei Windenau liegend mit umgestürzten Schlitten gefunden. Dnrch diesen Glücksfall wurde das Gefährte (das Pferd war schon dem Eifrieren nahe) gerettet. (Diebstah l.) Dem hiesigen Realitätenbesitzer L. wurde am 25. d. M. auf dem Wege von Koschak nach Marburg eine Barschaft von 500 fl. ans der Tasche entwendet; die gerichtlichen Nachforschungen haben noch kein Resultat gehabt. (Einbru ch.) In Ver Nacht vom 25. d. M. wurde zwischen 7 und 10 Uhr Abends die Wohnung des Herrn Kothi)auer tvahrscheinlich mit eitlem Dietriche geöffnet und zwei Uhren gestohlen; die Wohnung wurde wieder versperrt gefunden. (F as ch i n g S ch r o ni k.) ^tr letzte Kasinoball fiel sehr glänzend ans. obgleich viele Mitglieder, die sonst als Zuseher auf der Gallerie sich befanden, wegen der Borschrist, im Ballkostume zu erscheinen, sich vom Besuche abhalten ließen. Braut müsse es nicht so genau nehmen mit der Stunde, die grade in den Rechten steht; sie könnte auch wohl etwas früher kommen. Hier auf den Hof ist zwar noch keine fremde Braut gekommen; dieS ist heute die erste. Aber der Bräutigam hat eS hier immer so gehalten, und in unsrer ganzen „Freundschaft" (Verwaudschaft) ist eS immer ein guter Brauch der Bräute gewesen". (Fortsetzung folgt.) Ein Äequivalent gejundee Ämnlennnlch. Von N Kletzinsky. Die traurigen Verhältnisse, tvelche leider nur zu oft die Mutter außer Stand setzen, ihrem neugeborenen Kinde an der eigenen Brust die ziveckmäßigste Nahrung zn reichen, und die zahlreich.'«, pekuniären, soziali^n und hygienischen Unzukömmlichkeiten, welche für die Familien des Mittel-standes fast immer die Ammenwirthschaft im Gefolge hat. sind zu l>e. kannt und allgemein zu tief empfunden, daß eS notkwendig erschiene, an die Rechtfertigung unseres Gegenslandes als einer Zeitfrage viel Worte zu Verschlvenden. Es gilt dem armen Säugling, tvelchem die zürnende Natur den Lebensquell der Mntterbrust versagte, ein Aequlvalent der stosslichen Ernälirung zu schaffen. daS die gesnnde Frauenmilch wenigstens in phisischer Beziehung vollständig zu ersetzen vermag. Der natürliche Verstand des Laien hat zunächst nach der Thierinilch gegriffen; bei aller Ehrfurcht vor der Geschichte, die berühmte Persönlichkeiten, nicht nur mit EselineU' und Ziegenmilch, sondern selbst mit der Milch von Wölsinrn groß gesäugt und aufgefüttert hat. müfsen wir doch erklären, daß für die moderne Menschheit die Art der Thiermilch weder l^leichgültig noch über-Haupt im Allgemeinen wählbar sei. Die Milch der verschiedenen Thier-arten ist in ilirer Zusammensetzung und ihrem Geschmackc außerordentlich verschieden. So entliält z. B. die Milch der Hündinen. der Wölfinen nnd fast aller Fllischsresser bis 14°/y Fett (Bulter), während die Kuh-milch 3—5"/^ davon enthält; ebenso 14—15"/^, Käsestoff, während die Kuhmilch 3—7"/g davon enthält; l'/u'^/v Salze, »vährend die Kuhtnilch kaum enthält und endlich iieinahe gar keinen Milchzucker, während die Kuhmilch einen Gehalt von 3—6-/^ zeigt. Die Chemie, welche leider von der den Damen schuldigen Galanterie keinen Begriff zu haben scheint, tvill sogar behaupten, daß unter allen Thiermilchen, die iKselinen-milch der Frauenmilch am näetisten komme. Wir verlassen dieses gefähr, licht Gebiet mit aller Entrüstung und ivcndcu uns zu dem «vichtigeren Theile der Frage, ob denn überhaupt im großen Ganzen der modernen Gesellschaft die Wahl der Thiermilch noch frei stehe. Bei dem Umstände, daß dieser, jedem Säugling unentbehrliche Nahrungsstoff leicht, billig und in Massen beschafft iverden müsse; Angesichts der Thatsache endlich, daß ans der Erde mindestens in jeder Sekunde ein Mensch geboren »vird: muß diese Frage unbedingt verneint werden. Wir haben keine Wahl mehr. Wenn nch niätt der ganze Mechanismus unserer Oekonomie umkehren und ändern soll, ist die Kuhmilch die einzi.^e zureichende Ouelle. aus ter wir sci>öpfen können. Die schlechte Beschaffenheit der Kutimilch. über welche die Großstädte so laut Klage sütiren. ist zum kleineren Theil durch strafwürdige Fälschungen bornirter Gewinnsucht, zum größeren Theil alier durch die unzlveckmaßige Stallfütterung der Milchthierc veranlaßt. Gegen ersteres schützt eine ausgeklärte rülirige Marktpolizei. gegen letzteres können zwar hygienische Mastregeln lhcilweise Nutzen gewähren; ivie z. B. Vorschriften, welche die Versütterung gewisser Trebern und Kesselschleinpen der Brennereien regel,» und sie mit Ausschluß der Miliz-lhiere auf die Maslllnere t>eschränken. Aber e.l'ges^hen von der Schwerfälligkeit. Kostspieligkeit und Mißliebigkeil des erforderlichen Apparates der Ueberwachnng. — wie z. V. einer oft nnd unerwartet wiederholten Nachschau in den Ställen — wird die htiglenische Polizei in diesetn Pnnkte keine radikale Alihülfe zn schaffen im Stande sein. Und man hat eS in der Tkat nicht notlng. zu kitnsllichen Zwangsmitteln zu greifen. Die zahlreichen Schienentvege. ivelche ivie mächtige Adern deS Verkehrs aus dem Herzen der Großstädte entspritigeii. in der Zeit weniger Stunden blühende Triften durcheilen und selbst die Alpen erklimmen, sind die natürlichen Atilchstraßen der Städte, da sie in kurzer Felst die treffliche Älülch der Lennerineu. — nach Aperl^'^ 9.^!tthodc in Bilchsen verlÜlhet.— iinverdorben nnd frisch den sozialen ^^^rennpunkten deS ^^andeS. den großen Städten zuzuführen vermvgen> (S ch l n h folg t.) K. k. pr. Südbahu-Gestllschast. Vendeeung der Aaheordnung auf der Lwie Marb«rg-BMach. Um dcn Rcisendcn. ivclche mit dem Personclizuj^e der Kronprinz' Rudolf Blüjn um 12 Uhr 20 Minuten Nachmitta;^ in Villact) eintreffen, die Weiterfahrt von Villach nach Marbur^^ zn ermöglichen, wird dcr nach dcr bisherigen Fahrorc^nun;^ schon um 12 Ul)l Minuten Nach-mitlastS ablochende Zu,^ vom i. Februar l. I. au. .nt nm 12 llhr :j0 Minuten Nachmittags von Villach abgehen. Wien, im Jänner 187t). ^99 Die General-Direktion. P. T. ^ründkr und ^rüilder zunteich Thnlitchmer des hiesigen Theater- und Casino Vereines werden hiemit freundlichst eingeladen. bei der am 28. Jänner l. Z. Abends 7 Uhr im Casino Speise saale stattfindenden alljäl)rlichen General-Versammlung zu erscheinen. Zur Tagesordnung kommt: 1. Der Jahresbericht. — 2. Prüfung der Rechnungen. — 3. Wnhl dreier Comitt';-Mitglieder. — 4. Bestimmung der JahreSt'eitrnge der Casino Mitglieder. -- 5. Bestimmung der Subvention für Tlieaterdirektor. — 6. Vornc>l)me der Verlosung der bestimmten Anzalil von Antlieilscheinen. — 7. Antrag des VerwaltungS-Comito'S, betreffend die Abänderung des 19 daliiu, d>ip »venigstenS 10 Mitglieder gegenwärtig sein müssen, nm beschlußfähig zu sein. — 8. Anträge der Mitglieder der General. Versammlung. 93 Marburg am 20. Jänner 187(). Dr. Mull«, Vorstand. Friedr. Leyrer, Sekretär. vo»ks »ml ?Il««r werde» abgegeben in der (S6 Der Volksbildungsverein in Graz hat sich am 21. d. konstituirt und in die Vereinsleitnnjl nachfolgende Herren gewählt: Dr. Altmann. öandkags'Abgeordneter ; Dr. Fleckh, Landes Aus« schup; von Franck. Vürgermeiftcr/G. (5'iofeld-, Dr. Hiebler; H. Hnber; Prof. Dr. Jlwof; Dr. Kosjek; Dr. Lipp ; Dr. Unger, Hofratl). Nachdem cine namhafte Zal?l von Marbnrgern den Veitritt zu diesem gciueinnühigen Vereine bereit'? erklätt iiaben. so ergeht hiemit d^^e» freundliche Ersuchen, weitere Beitritts - C'rflmnn.^cn tnöglichst bcild bei Herrn A. Tonl' tisto abzugeben, um dn^ch die schleunige Cinseildung einer zahlreichet: ^.liitjllieder Liste von hier einen nenerlichen Beweis der lebhaften Untersliltzung jedes sreilieitsfreunk^lichen llnlernehmens durch die Bürger der verfassungstreuen Stadt Marburg geben zu können. Barth-Denkmal. Zu Folge Aufrufes in der „Tagespost" vom 26. November 1869 Benedctti, 1 fl.. Herr Dr. Jof^f Burghardt in Wien 5 fl.. Herr Josef Burghart seuior I fl.. Herr I. L. Stiger 5 fl.. Herr I. Pichler 1 fl., Zusammen: 117 fl. 50 kr. , alls die Sammlung, >vie von den» patriotischen Sinne unserer steiermärkischen Demokraten mit Geund zu erwarten steht, hoch genug ausfällt, io ist vorgeschlagen, nicht nur das Grab des armen Verbannten ttM Ziiricher Friedbofe mit einem steine zu jchmitcken. sondern auch ein größeres Denkmal in seinem Geburtsorte Mureck zu errichten. Jeden Monat lverden die in Herrn .Kulnigg's Comptoir. Nr. 1S3 iN der Stempfergaise in Graz eingejlangenen Beiträge öffentlich quittirt. Ein Lehrjunge (95 aus gutem Hause, der slovenischen Sprache mächtig, findet Aufnt,hme in einem LandeSprodutten- und Spezereiwaaren - Geschäft, Näheres im Comptoir dieses Blattes. Der III. Btldungsnnterricht im Tall^e iisthttischer Gymnastik im vierwöchentlichen billigen Abonnements Kurse eröffnet sich für ältere ^ - jüngere Lchltler lveiblichen nnd männlichen Geschlechts im eigenen Aus ^ Auslltllungcn prüMtM. S^ilon Montag den 31. Jänner. Nebst Anstnndsweisen besserer Ge- Nach k. k. Pros. Heller an der Wiener Klinik allein echt. Sehr nahrhaft und nicht verstopfend, für solche, vie ErliiKendes nicht vertragen, besonders Brnstleildettde. Priiie: Vi V« und V-» von 6 Sorten 50 kr.. 70 tr.. 1 fl. 20 kr. 1 fl. 60 kr.. 2 fl. u. 3 fl pr. Pf Anerkenn uug. Da Ihre Chokolade meinen vollsten Beifall fand, so ic. Oedl. Kabrittkassier zu Oberalm bei Halleiu. ^ dvi Ii'. ^ollvtuiK, VvxvttkoMtr»s«sv. ^ WilhelmSdvrfer Mal)prodnkte«-Fat»rik von Aug. Jos. Aüfferle öc Co. (Wien.) Indem wir auf die AuSspriiche der k. k. Pros. und^^ an der Wieuer Klinik in unserem Eingesandt ddo. 24. Dezember.^ 'l6L9 l)ittwtisett, ersuchcu wir, unsere echten Malzextrakt^atnikate nicht mit^jD^ ^der Hofs'scheu Cl)arlatanerie zu verwechseln. iW lscUschaften lverden in dieser Zeit alle modernen GesellschaftS. und Na-moual-Tänze. auch neueste und zeitgemäße „SchilKeufahne". oder: Qua-l drille „1a. liamorlZ äes tirvurs" gen^inut. vollkoiunten noch fi^r diese» < Carneval profitirt. Jede geehrte Tlzeilnahme hiezu, um geordnete Ein-theilung zu treffen, wolle gefälligst bis zur obbesagten Zeit täglich van 9 bis 12 Uhr Vormittags in der Wohnung, Herrengasse, Quandest'sches yaus Nr. 102 im 2. Stock rechtzfitig mitgetheilt werden. Enra Stundcn zur Erlernung einzelner Tänze können täglich ge-nommen lverden. klvlilv? Iu« , diplomirter Lehrer der Tanzkunst und gewesener Meister im vormals k. k. Kadeteu-Juslitut zn Marburg. !!»»!! !>»»»l>!!!!!« Der (ZvkertiKte dringt diemit sur:l?lKemeinen Xennt-^ Iiis«, llkks Herr ^08vf Länarcl vom 31. llÄtiner c!. ,1. NN n it; t» t meIir iu Oivnstvn 6er Ovnerttl-III (^ras 6er lc. k. pr. Versiekerun^sOesel!-seiiAft „l)v8tvl'l'. pkvnix" »teilt. ?saupt-^Kelit 6er k. k. VersiokernnKS-tZesellsekvft „Oesterr. I^tiinux." g? Lizitations-Edikt. (8t; Von dem gefertigten k. k. Notar als Gcrichtskommissär lvird im Schon am 1^. erfolgt die Aiehnng der W>^ VTttNSslMiR tvelche 4 Mal im Jahre spielen, mit fl. Gewin« dotirt, Z wss wobei in Sutnma nur 25.000 Stilck eristiien unt^ jedro ^^os ohne Unter, schied gezogen lverden muß. sohin die l^inlage nie verloren ist und von! dem Königreiche Galizien und dem Herzogthunie '^lralau garantirt sind.iAustrage des löbl. k. k. Bezirksgerichtes Marburg ddo. 19. Iäuner 1870 Sin Los kostet mit der Berpfiichtnng des Riickkanfes 2^ fl. gemacht, dasi ain Lamstag den 2V. JAnner 1^70 von »hne R»ckka..ftvcrpsiich»..n« 27 ?. ^ ' "»r ..«nksa..»-., d>c Ver assc dcr Fra« ?dkr.s,-. Land- ^ . . .. ...... . >sl"P i^eborigen Fahrnisse, als: Haus- nnd Zlmmerelnrichtuug und Wasche Das gksertlgte Wechsell'auö verpflichtet nch nmnlich. alle bei llnn iM!,,, Blnmengasse Nr. 40 gegen bare Bezahlung und sogleiche Weg Einzelnen von jeht an biß 1. /el^rnar g kauften derartigen ^oje mt freien ^^izitlitionslvege verändert lverden. vollen Einklinstpreist nach erfolgten 4 Ziehungen n. z. vom lu. bis l5.j Marburg am 20. Jänner 1870. D'. Fr. Nadel,. Februar 1871 zurückzukaufen, wodurch e»^ tnöglich. umsonst in vier Aithnngtu tinf fl., vertheilt in Gewinne von I«,«««, ««,«««, ««««, «««« Gulden :e. zn spielen. Derartige Lose werden auch auf zeannionatliche Raten mit nur li ft. Angabe, womit man schon auf alle Treff'r und den ganzen Geivinn in nächster Ziehung spielt, verkauft bei O. Großhändler «lid Wechsler, Wien. Graben 13. (02 DM- Bei genki^^ten au^wäl tigcn Austrägcu »vird uin Einsendung det» VctrageS, svl^'ie UNI Veischliehuttg von '.^0 lr. siie Ziisendung dcr ZielinngSltste s. »t. eisucht. Gefertigter empfttl)lt noch seine Vermltllung zum Ein- und Vertanse »iller tungen StuatS- und Privatpapiere, t^wld. uud Silbermiinzen ie. 200<»<» Exemplare im Iu« und Auslande vergriffen! Soeben erschien dritte sehr Vermehrte Auflage mit l0 Abbildnngen: Die gtschwüchli? ManncslLrast, deren Ursachen nnd Heilnug. Dargestellt von IDll»L>>»», Mitglied der med. Fnkultät in Wien. Preis fl. 2. mit Franco Post fl. 2.30. Zu ljaben in der Ordin^ltionS-Anstalt silr gthtiMt AfNNKHtitkll (tiesouvers 'Kekwäct»?) det« r>T'. '»'L«?»», Ttadt, l^urrentgasse Nr. '.i. stock. — tägliche Ordination von I l-4lllir. Auch wird durch .slorrefponvenz l»cl)andelt und werdün Medikamente liesorgt. Mit Postnachnabme wird uichtö versendet. l!4 Verantwortliche Vtedaktion. ^»t'ruet und Verlag von Eduard Janschitz in Marburg. 2. I?. 8t. tt.