il'rn SH'ifLüi Donner«!-, morjrn« «nt fofln summt Jot 2°nnt-g«dcil»,« ..Ulf eiUwatT" Mc <1)01 mit Zn»?a,n« «»» £«11» moxolli» «I. -.«.1, liiert« fiätrto R. i_'.» i°'» ,i*Ü k !"' •» Vn ? ?* !JiL ^ '-60' Mlkl-Ütin ft. ».»». g«n„ähiiK ft. «4V. — Sin»«tne Nummern 7 Ir. « II »t I g e u wrr»en itnch Innf ixtftStirt. SScl iftrren W»rd«r- * ..........* *............»««aller»« .Deuts»«» Hni-i W. Otch«, ?">H" >m»pr«»eu»er Kilt dklx»!«»««» Bntiin!ji}unjMm'|i>lt<* ififfi ^«rhhAniAMi/ «/. «. . <• i. Ax.ii.i.:.____ £i..______j. n .» . —z..___ J'"'fr1lc ""B:. MU1W«» ur» ««in«M ui Ulir Mrmiltcg«. E»r«>tft»nt«» roil II—li Uh« vorwUUO' und «»n S—4 nht M4*rittag«. «uMiinftr rocrtw« „ch in »et » 5| ^ JJr. 1, bcfouxiIInR «malt. Z $tif111i t* nj: ftcmtpff« Wr. 15. X. St»4. £jT«tin»ii H-ra»»«cdcr» Inn» StlMCteaTt: u—IS Uhr MtmltttN (w llimicqitie ton 1 itlttooiQ. Lam^tag uio €ernlcfl'. — Reclamaiioiien find portofrei. — Berichte, dere» Vedaffrt Dem Medacteur imhetanitt si«d, füll tun nicht deriickfichtiqt wkrdrn. AalNiiistk wer^?> auch in ver Liichhaodlung W Herr« Sri# ««ich bereitwilliqft ertheilt. Nr. 9' Cilli, Donnerstag, den 5. December 1895. XX. Jahrgang Die Landtagswatiten in Deutsch-Aöömen. Der neugewählte LandtagSabgeordrete deS Bezirke» Eger, Larl Jro, veröffentlicht in den „Un-verfälschten Deutschen Worten" eine Erklärung, die wir in Folgendem auszugsweise wiedergeben. Wir fühlen un» a!S deutsch-nationales Blatt umsomehr dazu verpflichtet, da wir annehmen, dass die übiigen demschnationalen Pro-injblätter diese — insbesondere in Hinsicht auf die Stellung zu den Wiener Antisemiten — bemerkenswerthe deutsch» nationale Aeußerung kaum abdrucken werden. „Das Wahlergebnis in E g e1 bat nach verschiedenen Richtungen hin auch seine ganz besondere Bedeutung. Unter Beihilfe einiger von Schönerer ab-gefallene» Streber und antisemitischer Geschäfts-leute') hatte sich in den letzlen Jahre» in Wien eine politische Gesellschaft zusammengefunden, die es sich zur Ausgabe setzte, die in den achtziger Jahren von Schönerer mit so elementarer Ge--wall als Ergebnis nationalen Fühlens in'S Leben gtrufene antisemitische Bewegung iyreS nationalen Charakters zu entkleiden und immer mehr für die Volksthümlichmachung einer internst,onal-chustlich-clericalen Richtung, der der wahre Rationalismus ein Greuel ist — auszunützen. Al« sich dann nach der gerichtS-beschlussmäßigen „Unschädlichmachung" Schöne» rer'6 noch em schlauer A d v o c a t uns be« g abter Volksredne r*') zum Sprecher dieses national kraftlosen Anlisemitisnius auf« warf und ein anwiderndes Byzantiner- und Palenlösierreicherthum als Leimspindel für feige StiebrrnaturkN ausfleckte, — da hielt man den ' Acrgani. — ••) Dr. Lueger. Aeuilleton. Das erste weiße Haar. Von Z. von Reu v- »Mit Erlaubnis — Herr Lieutenant belieben einige graue Haare zu bekommen!" sagt der elegante ami da Ja töte, indem er mit einigen krastgenialischen Bürstenstrichen die braune HaarsuUe des jüngsten Premiers mitten auf dem Kopf scheitelt. Ader das harmlose Wort klingt in den Ohren des Lieutenants erschütternder als eine Bußpredigt, beinahe wie der Donner des Weltgerichts. Entsetzt springt er auf, wirft die blüthenweiße schützende Hülle ab und schreit: .Sacrament, was faseln Sie, Mensch? Heiliges Kanonenrohr, könnte es möglich sein?" „Eins, zwei, drei, ein ganzes halbes DutzendI" beharn der Friseur. „Belieben der Herr Lieutenant vielleicht selbst in Augenschein zu nehmen?" Der Angeredete empfindet das Heraus-ziehen wie Dolchstiche und empfängt die zarten, aber unumstößlichen Beweise der Vergänglichkeit alles Irdischen mit Galgenhumor. «Auf Ehre, sie sind schlohweiß, wirklich merkwürdig weiß. Sehrrr merkwürdig!" „Befehlen vielleicht etwas Nußschalen-extra kl?" fragte der Friseur und tritt zu dem Ziitpunkt für gekommen, der Bevölkerung die von Schönerer vertretenen nationalen Grund-sähe als chauvinistische Fantafteleien und den Bahnbrecher des Antisemitismus in der Ostmark als einen „abgethanen Politiker" hinzustellen, welchen Leute, die im politischen Leben Erfolge erreichen wollen, nicht ernst nehmen könnten. Die sogenannte „Wiener Bewegung" sollte maß-gebend für die ganze jndengegnerisckie Bewegung in der Osiniark werden. Antisemitische Witze und Lersi>mmlungs„schlager" sollten die klaren nationalen »nd damit antisemitischen Grundsätze der verhaßten Schönererpartei verdrängen, und es fanden sich auch charakterlose Streber genug, die es sür angezeigt hielten, angesichts dieser ungefährliche, en und mehr Aussicht au? Ehren« stellen «. A. bietenden Richtung, ihren nationalen Treuichwur zu brechen und dem schwarzgelben Scheitlantisemitismus in Erbossung der LehenS-gaben Basallendienste zu leisten. Andere wieder stellten ihr Talent und ihre politische Begabung aus reiner politischer Besserwisserei und als .poliiisch kluge Leute', wie sie sagten, in selbst-loser Weise dieser verwaschenen und verschwom-menen, angeblich „christlichen" Partei zur Ber-füg un g. — Diejenigen, die so viel Charakter-sestigkeit ur^d CharakleuLchtizkeil besaßen, dass sie dein Erwecke? deS nationalen Gedankens unter allen Umständen und unbedingt die Treue hielten, wurden alS Thoren, dumme Leute und mit einem ..thierischen Heerdenirieb" behaftete Men-schen hingestellt. — Und nun tritt plötzlich so ein „Unbedingter" so ein „politisch Unkluger", so ein unmoderner Mensch, der so einfältig ist, dem Schönerer schon länger als fünfzehn Jahre die Treue zu halten uno der es stets forgiäftig vermieden hat, mit dem Wiener Wurstkessel in nähere Beruh- elegant verzierten Schranke, in welchem alle möglichen und unmögliche» Toilettenmittel aus-gestapelt liegen. „Das Mittel ist vorzüglich!" „Danke!" entgegnen der Gekränkte spröde, und mit noch keineswegs überwundenem Groll im Herzen wirst er eine Aiark aus den Tisch, schnallt den Degen fester und geht raffelnd und mit martialischem Gesichtsausdruck ab. Er wollte eigentlich kneipen gehen, aber dieser im-pertineme Friseur hat ihm gründlich die Laune verdorben. „Ist's möglich?" Ein weißes Haar? Entsetzlich!" nist Fräulein Adelheid von Siein-Haufen; es ist das erste! Die Entdeckung ward gemacht, als sie den mit Rosknlnospen reich garnierten Sommerhut ausprobieren will, so recht zum Hohn! Ja. da liegt eS, lang, schön, sein, weiß glänzend wie Silber und dennoch ein nwmento mori der Jugendlust, eine entsetzliche Verhöhnung aller irdischen Eitelkeit, ein Gegenstand des Schreckens. Mit leichter, flüchtiger Hand schreiben Ralur und Zeit zuerst ihre Zeichen. Anfangs schonend, zart, rücksichtsvoll, werden ihre Schristzüge all-mählich harr, grob getränkt bis zur Lapidar-schrist. Aber bis dahin ist glücklicherweise noch lange Zeit. Wie alt ist sie denn? Neunund-zwanzig, aufrichtig eingestanden, sür gewöhnlich aber erst sechsundzwanzig. Nun, vorerst kann sie rung zu kommen — nun tritt ein Freund und Gesinnungsgenosse des „abgeihanen" Schönerer auf den politischen Kampfplatz, enthüllt klar und unzweideutig sein radical nationales Programm und — wird bei einer Wahlbetheiligung von 80"/, der Wähler in der einstmals freien deutschen Reichs-stadt Eger mit 410 Stimmen Mehrheit zum LandtaqSabgeor^neten gewählt! Ja, wo ist denn da die „Theorie" der „politisch Klugen" geblieben? Wo blieb denn da die Beweisführung sür die Grundsätze der antisemitischen Mäßigkeitsleute von der „deutschen Nationalpartei", die nicht einmal einen empseh« lenden Anschlagzettel für den radicalen „Scho-nerianer" übrig hatt-n? Warum wurde denn in Eger der nationalen Sache der Erfolg zu Theil, ohn? dass der Einfluss Sr. christlich - socialen Gnaden Dr. Lueger in windigen „Kompromissen" zum Ausdruck gekommen wäre, jener Unglück-selige, national geschlechtslose Einfluss, vor dem sich die Wiener ..Auchdeutschnalionalen" leider in undeutscher Schmiegsamkeit und Biegsamkeit gebeugt haben und um desfentwillen sie leicht-fertig ihre nationale Selbstftändigkeit hinopserten »nd den Erwecker des ^tati>z»albeirusstseinS bei den Ostmarkdeutschen schmählich im Stiche ge-lassen haben?!!" Mmschau. Zur Debatte im Abgeordneten-Haufe in Sache» der Auslieferung des Abg. Schneider schreibt die „Petiauer Zeitung": Weshalb ist denn das AuSlieserungSbegehren nicht schon früher gestellt worden, frägt sich die unbefangene Welt? Jeder gerecht denkende Staatsbürger wird Dr. Foregger zustimmen. den Kampf mit Raiur und Zeit noch aufnehmen. Ob sie eS will? Selbstverständlich, nalürlich! Wer verzichtet gern aus einen Thron? Und die Schönheitskrone bleibt die süßeste Erdenlas«, beglückender noch als eine wirkliche Krone! „Und die schöne Schäferin Bleibt die einz'ge Königin!" Ob sie um das erste weiße Haar den Re-gierungSrath ermiuhigen soll? Rein! Ohne Neigung wird diele schöne Hand niemals das Eigenthum eineS Mannes werden! Lieber ein paar behagliche Altjungsernstübchen mit allen gediegenen Möbeln und den OelportraitS der Eltern über dem unmodernen Sopha, nebst verblichenen süßen Jugenderinnerungen und einem weißbunten, schnurrenden Kätzchen, oder auch daS resvectable Leben einer StistSdame. zwischen Gebetbuch und Whistkarten, als einen ungeliebten Gatten! Ja, sie will mit Ehren von der Welt-bühne abtreten! Aber noch ist glücklicherweise ihr Spiegel beinahe ebenso galant wie die Welt, die sie noch heute zu den Schönheiten zählt. Nur bei Hellem Tageslicht zeigt er ihr die Krähenfüßchen, wie ein treuer Freund, am Abend beim Kerzenlicht ist er noch ebenso blind verliebt wie der Schwärm ihrer Verehrer. Und erst die kotzte vollreike Schönheit ist es vor Allem, die wir bewußt und vvllbeglückt genießen, wie einen schönen Herbsttag, auf den bald der kalte Winter folgt. ^_ü_ ,r . .. . fi 2 1895 der bei der betreffenden Debatte den Grundsatz ausstellte: das» bei jeder Privaiehrenbeleidigung, deren ein Abgeordneter sich schuldig mache, dem AuslieserungSbezehren des Gerichte« ohne weitere Debatte Folge gegeben werden möge, dass aber die Immunität den Abgeordneten gegen tcnden-ziöse Versolgungen schützen muss?. Wenn sich em Abgeordneter so weit vergißt, dass er die Ehre eines anderen unter dem Schutze derJm-munität verlegt, so ist das doppelt unehrenhaft und wenn er es absichtlich thut, sogar eine Feig-heit, weil er sich darauf verlässt, dass ihn der in feiner Ehre, — dein höchsten Guie selbst des Aermsten und Niedrigsten, — Verletzte, nicht zur Rechenschaft ziehen könne, weil er immun ist. Vom Hohenwartclub. Der malisch-slooenilche Club hat beschlossen, feine definitive Entscheidung über den Wiedereintritt in den Hohenwartclub nach dem Wiederzusammentriite des Reichsrathes zu treffen und inzwischen die Wähler darüber zu befragen. Die Fusionsver-Handlungen erstrecke» sich auf die fünf südslaoi-sch:n Dissidenten, die Abgeordneten Spincic, Laginja, Bianchini, Peric und Tapar. Sollten diese in der Thai sür den Hohenwartclub ge° wonnen werden, so würde die slavische Fractwn des Clubs 23 Abgeordnete zählen. — Uns in diesem Club halten es noch immer steirische Deutsch-clericale, die Herren Karlon, Hagenhoser, Kaltenegger u. f. w. aus! Die deutsche Schule in Hockenegg. Die Interpellation des Abg. Dr. Foregger über die Vorgänge an der deutschen Schule in Hochenegg hat folgende» Wortlaut: „Verbürgten Nachrichten zufolge ist der mit dem Religionsunterrichte in der neu errichteten deutschen Schule in Hochenegg betraute Kaplan bestrebt, sowohl von der Kanzel herab, als auch in der Schule die deutsche Sprache herabzusetzen und die natio-nalen Gesühle der deutschen Saulkinderzu ver-letzen. Insbesondere soll er an die Kinder folgende Worte gerichtet haben: „Ihr dauert mich. Ihr armen Kinder, eS ist so, als ob Ihr ge-mordet werden solltet, geistig gemordet, Ihr seid Alle.verloren, von Gott verlassen, Ihr kommt Alle in die Hölle." Bewahrheiten sich diese Rachrichten, so wäre in dem Vorgehen des Re» ligionslehrerS die gröbste Pflichtverletzung zu er-blicken, welche eine umso exemplarischere Ahn-dung verlangt, als Kanzel und Schule nur allzu hätifig zu Zwecken mißbraucht werden, welche ihrem Wesen fern liegen. Die Gefertigten stellen daher an Se. Excellenz den Heern Minister sür Cultus und Unterricht die Frage: Ob derselbe von dem vorgeschilderten Verhalten des Reli-gionslehrers an der deutschen Schule in Hochen-egg Kenntnis hat unv bereits Veranlassung ge- * » * „Bald bin ich in Wirklichkeit ein bemoostes Haupt, ja nur scheint, dass ich eigentlich recht frühzeitig ergraue!" denkt der Professor der Chemie, als er, die etwas flüchtige Toilette be-endend, zufällig einmal in den Spiegel sieht. Run, glücklicherweise geschieht das Ergrauen schmerzlos. Mit Hilfe unserer fortgeschrittenen Wissenschaft weiß man wohl ganz genau, dass die Haare Horngebilde sind, und dass das Er-grauen in einem Schwund des Farbstoffes und einer Vermehrung der in den Haarröhren be-findlichen Luft besteht. Die Farbe wird nur bewirkt durch einen bräunliche» Iarbstoff, das Pigment, das selbst wieder ein umgewandelter Blutstoff ist. Ein memvnto rnori bleibt das Ergrauen aber doch. * * * Die junge Mutter sitzt aus der Veranda, das Nesthäkchen auf dem Schooß, während die zweijährige Enimy an den Falten ihres Kleides wie an einer Himmelsleiter emporklettert. Die kindliche Eifersucht gegen daS Brüderchen ist immer noch nicht erstickt, trotzdem sie Brüderchen neulich als lebendige Puppe herumtragen dürfte. Und jetzt tritt auch Papa herzu und spricht: „WaS seh' ich, Marie? Du hast schon ein weißes Haar? Kommst mir schon nach im Er-grauen? Das ist frühzeitig!" Die junge Frau erschrickt unwillkürlich. troffen hat, durch eine Untersuchung den That-bestand festzustellen und eventuell den pflichtver-geffenen Lehrer der verdienten Strafe zuzuführen." Unterzeichnet ist diese Interpellation von den Abgeordneten Dr. Foregger, Welponer, Dober-nigg, Skala, Dr. Hosmann, Moscon, Graf Kuenburg, Dr. Schücker, Kupelwieser, Dr. Slöhr, Ghon, Franz Kirschner, Posch, Tfchernigg, Dr. Bareutber, Dr. Nitsche, Ängsten, Dr. KrauS. (?ine Beschwerde der Stadt Cilli Die ReiHSrathSabgeordneten K. von Kraus (Wilder) brachte im Abaeordnelenhause eine Be-schwerde der Stadt Cilli zur Sprache, welche anlässlich der Erdbebenkatastrophe ausgefordert wurde, Erhebungen über den Schaden zu ver-ansiallen, und schließlich 200 sl. zugesprochen erhielt, nachdem die Stadt allein sür die Er« hebungSkosten mehr als 200 fl. ausgegeben hatte. Aus Stadt und Land. Der Andrämarkt wies Heuer einen ganz besonders guten Besuch ant. Zwischen den vielen Buden drängle sich eine zahlreiche Menschen-menge und oft wuchs dieselbe so an. dass Ver-kehrsstockungen eintraten. Dass da« Gedränge von diverscm Diebsgesindel weidlich ausgenützt wurde, ist selbstverständlich. So wurde ein Ehepaar, dessen Thätigkeit unserer Polizei ver-dächtig vorgekommen war. verhaftet. Das Paar, bei welchem gestohlene Waaren im Werthe von mehr als 40 fl. gesunden wurden, hieß Jakob und Maria Kerl und war aus Stein in Krain zugereist. — Auf dem Viehmarkt war der Umsatz insbesondere von Schlachtoieh lebhaft. ES wurden im Ganzen 508 Rinder verkauft. Vinbruchsdiebftahl. In der Woh-nung einer am Strauß'jchen Haus IN der Garten-gaffe wohnhasten Dame wurde ein Einbruchs-diebstahl verüb», als dessen Thäler ein wandein-der Selchergehilfe eruiert wurde Der eigen-thumsgesährliche Bursche heißt Max Zecha und ist aus Kueuberg (Mährisch-Trübau). Er wird steckbrieflich verfolgt. Zum Protest» Franci Wörtlicher Abdruck einer Stelle der von StaatSanwalt Dr. G a l l *5 verfassten Anllaaeschnst: „AlS der Bräutigam d/r Maria Kojem Namens Franz Schmartfchan den Feuerschein wahrnahm, und Beide aus der Kammer in das Greislerei-gewölbe eilten, fanden sie es voll Rauch und Pctroleumgeruch, und bemerkten auch Flammen unter der äußeren Gewölbtdür heceinschlagen, welche von Schmartschan gelöscht wurden. — Zufolge des an.Ort und Stelle erhobenen Localaugenscheines wurde die äußere Ge- Noch hat ihr der Spiegel das Unglück nicht verrathen, der Gatte mußte selbst ?ie Entdeckung machen. Fast abbittend, blickte sie aus den Mann. Dieser aber hat das silberglänzende Seidensädchen ergriffen und geschickt von der Kopfhaut getrennt. Da liegt es zur Vorstellung in feiner Hand. Wir werden alt, Kleine," sagt er nachdenklich, „Beide! Was thu»'s? Ich glaube, das eigentliche Glück der Ehe beginnt nun erst, jetzt, wo wir einander gründlich kennen und die Leidenschaften fchweigen. Will's Gott, soll unsere Silberhochzeit nicht weniger glücklich sein, als die grüne. Und die goldene, wenn wir so. als Philemon und Baucis, neben einander sitzen, ist vielleicht die allerschönstc. Das erste graue Haar von Deinem hübschen Kopfe werde ich in das Medaillon legen, das ich auf der Brust trage, mit der braunen Locke, die Du mir als Braut gabst." „Und die Gegengabe? Mit vollem Rechte hab? ich doch eine weiße Locke auch von Deinem Kopfe zu beanspruchen — um sie aus dem Herzen zu tragen." „Sie wird nicht schwer zu finden sein, trotz des beginnenden Mondscheines!" lachte der Gatte. „Unser Siebengestirn zeigt, dass wir ein Dutzend Jährchen mit einander ausgekommen sind. Seit Ostern haben wir einen Quartaner, und das Baby auf Deinem Schooße ist geradezu ein Prachtkerl von einem Nesthäkchen. Schmerzt Dich das Altwerden?" wölbthür mit Petroleum begossen und im unterem Theile angezündet." Männer - Gesangverein „Lieder-kränz" in Cilli hält Samstag, den 7. De:em-der 1895 seine ordentliche Liedertafel tm Hotel „Goldenen Löwen", unier der Mitwirknng der städtischen Musikcapelle mit wie gewöhnlich sehr gewähltem Programme ab. Der Abend dürfte ein vollkommen gelungener werden und es ist darum wohl ein zahlreicher Besuch zu erwarten. A»ä Tüffer schreibt man uns. Ver-unglückt. Am 26. November v. MtS. ver-unglückte der Besitzer Franz Platovnjiak. wohnhaft in der Gemeinde St. viuperli. Er führte durch den Wald deS Besitzers Slegenäet ob Sl. Peter gegen 10 Uhr vormittags Holz-kohle. Plötzlich kippte der Wagen um und beim Versuche ihn auszuhallen, gerieth der Bauer unter die Ladung. Plalovnijak erlitt innere Verletzungen in solchem Grade, dass er eine Stunde daraus starb. Sein lsjähriger Sohn Karl P l a t o v n j a k blieb unverletzt und be-freue mit Hilfe der Arbeiter Franz und Jacob G o l o b seinen Vater von der Last, jedoch war derselbe bereits todt. Der Verunglück«? wurde am 23. d. M. am Friedhose zu St. Ruperti zur ewigen Ruhe bestattet. Aus Hraftnigg, I. December wird der „Deutschen ' Wacht" geschrieben: Ein ge-müthlicker Dieb. Am 30. v. MtS. kam in den Psarrhof zu Dol bei Hrastnigg ein älterer Mann und bat um ein Mittagessen, welches ihm auch ohne Weiteres in reichlichem Maße verabfolgt wurde. Als die Köchm dem Hunde ebenfalls sein Süppchen zurecht richtete, begann der noch immer hungrige Bettler z» murren, dass man so viel und so gutes Fressen d-m Hunde vorsetze, das von rechlswegen heute ihm zukäme. Die derart angebrummte Köchin gieng den Herrn Pfarrer fragen, ob sie ihrem nimmersatlen Gaste noch ein Essen vorseyen dürfe, was der Herr Pfarrer, in der Ueberz.ugung, genug geboten zu haben, nunmehr abschlug. Der gemütliche Bettler war indessen mit solchem Bescheide nicht zufrieden und machte sich ganz gelassen auf den Weg zum Herrn Pfarrer in dessen Kanzlei, ihn um ein ausgiebiges Pialicum sür seine Heimreise nach Tüchern, ansprechend. Der Herr Pfarrer, empört über eine derartige Präpoteaz eines Bettlers, welcher sein Verlangen kategorisch geiiellt hatte, wies ihn zurecht, gab ihm aber schließlich doch eine Kleinigkeit, um seinen unliebsamen Gast wieder los zu werden. Da stürmte die Kochin herein mit der Bewertung, es fehlen ihr ein silberner Löffel und eine silberne Gabel, welche nur dieser Bettler, da er allein in der Küche gewesen, sich anzeeicinet haben Marie schüttelt den Kops »nd lehnt sich an den Gatten. „Weshalb sollte ich nicht alt werden wollen?" sragte sie. In der That, bringl nicht jeder Tag. den ihr daS Leben von der Jugend abzieht, sie der Zeit näher, wo sie neu in den Kindern erblühen wird? Dazu die Liebe deS Galten! Sie ist so reich an dem besten, rein menschlichen Glücke, dass sie das bischen trügerischen Iugendschimmer wohl enl-behren kann. DaS Weib, das sein Haupi an die Brust deS treuerprobteu ManncS lehnen kann und nur die Arme zu öffn.m braucht, um in ihren Kindern das höchste Erdenglück zu um-schließen, bleibt jung auch noch im Herbste de« Lebens und reich am Bettelstab. von der Weinlese im alten Rom. Dass die alten Römer Verehrer eines gute» Weine» waren, ist bekannl. An einer reichen Auswahl sehlte es nicht: man bezog ihn theils vom Auslande, aus Griechenland. Spanien, Maffalia, theils aus Italien selbst. Plinius zählt etwa 40 Sorten italienischer Weine auf. die freilich sehr verschieden von einander waren. Von recht trinkbaren Männern damaliger Zeit wird uns denn auch genug erzählt, und eS ist natürlich, dass die Römer als Kenner deS Weines ihm auch eine sorgfällige Behandlung zutheil werden ließen. In dieser Beziehung 1895 könne. Jetzt wünschte wieder der Bettler den Herrn Pfarrer rasch loSwerden zu können, doch dieser fasste ihn und hielt ihn so lange fest, bis au? Rusen der Köchin der Gemeindevorsteher Herr P e k l a r herbeikam und den verdächtigen Bettler in sichere Gewahrsam brachte. — Der Nimmersatte Bettler hatte thatsächlich beide Stücke wohlverwahrt in der inneren Rocktasche und be« haupiete mit der unschuldigsten Miene der Welt, von einem „Genommenhaben" nichts zu wissen, da er an Kleptomanie kränkle (!) und öfters ElwaS thue, wovon er nichts wisse, und die» auch nicht verantworten müsse. Als ihn die Gendarmerie escortierie, zündete er sich ganz gemüthlich sein Pfeifchen an, wechselte zum Gange seines Führers nanz stramm den Schritt, begrüßte einen begegnenden älteren Arbeiter mit einem herablassenden „ServuS Alter!« und gieng guten Muthes seinem einstweiligen Bestimmungsorte entgegen. Zu seiner Begleitung fand cr am Bahnhöfe einen Gesinnungsgenossen, welcher zwar nicht so noble Passionen nach pfarrherrlichem Taselsilber bekundete, immerhin aber seinem Gesäbrten. einem Bergknappen in Hrastnigg, zwei Paar neue, gut gesohlte Stiefeletten em-wendete, und sich also sür die nächste Zuknnst der Beschaulichkeit über das Vergängliche olles Irdischen mit Muße in Gesellschaft seines Ge-sinnmigsgenossen hingeben können wird. Aus Rann wird unögeschrieben: Markt-bericht über den allwöchentlich jeden Donners-tag in Rann bei Pettou (Steiermark) stattfin-denden Borsienviehmarkt den 28. November. Es wurden auf^etrieben: 320 Stück Zuchtschweine. 300 Stück Frischlinge und stechbare Schweine, 250 Stück fette und Mastschweine. Im ganzen . 870 Stück, wovon 600 Stück ausgekauft wurden. Lebendgewichtpreise wurden für Frischlinge und stechbare Brühlinge 33 kr.. Zuchtschweine 30 kr.. Mastschweine 33 bis 35 kr pro I Kilo erreicht. Verkehr lebhaft. Aus Klagensurt schreibt man uns: Clerikale Vereine in Kärnten. Die mit den Sloveuen verbündeten Elericalen Kärntens besitzen e.ne ausgezeichnete Organisation, der die Liberalen sowohl als die Deutschnationalen nichts Aehnliches entgegen zu setzen haben. Einen be-deutenden Rang in der elericalen Organisation nimntt der St. Josess-Verein ein. Nach den, vom St. Jofefs-Verein pro 1806 herausgegebenen Klagenfurter Marienkalender zählt die heilige Josef-Bücher-Bruderschaft in Kärnten 7855 Mit-glieder aller Stände, darunter z. B. die Gräfin Franziska Clary-Aldringen. den Grafen Oscar Ehristallnigg. Baronin Anna Longo. Baronin Neugepauer. Albin Baron Spinelle, Familie Maurer. DistrictSarzt Dr. Carl Blumenthal in dauerndem Regenwetter entfernte man das Laub, um den etwaigen Sonnenstrahlen Eingang zu verschaffen; bei großer Hitze ließ man nicht nur das Laub am Stocke, sondern suchte auch durch Behänge« mit Tüchern dem Schaden vorzubeugen. Zur Abwendung von Frostschäden zündete man in den Weinbergen, wie es auch wohl hier und da heutzutage geschieht, Spreuhaufen und Reisig an. Schädliche Jnfecten vertrieb man durch Deutsche Viktring. Bürgermeister-Stellvertreter Ferdinand Zehengruber (lebenslängliches Mitglied) in St. Peter bei Klagensurt, verschiedene Handels- und Gewerbetreibende und Beamtensfrauen, dann tirc.t 60 Zöglinge deS f.-b. Knabenseminars »Marianum", darunter einige 12- bis l4jährige Gymnasialschüler. Klagensurt allein hat 597 Mitglieder. Ausfallend ist es, dass eine größere Anzahl Landgeistlicher, namentlich s l o v e» n i ich e, nicht Mitglieder dieser Bücher-Bruder-schuft ist. Born Lehrerstande gehören dem St. Josefs-Vereine an die Herren: Bürgerschul-lehrer Jakob Treven in Klagensurt, Lehrer Josef Kooac in Uggowitz, Pfarre Leopoldskirchen, Lehrer Andreas Moro in Gurnitz. Oberlehrer A»ton Gratz und Lehrer Alb. Kointg in St. Georgen im Lavantthale. Ob nun dieselben wohl auch Mitglieder des kärnt. Lehrerbundes und Abonnenten irgend eines Schulblattes oder einer schulfreundlichen Zeitung sind? Die Ge-sammtzahl der Vereinsmitglieder in und außer Landes beträgt dermalen 10.887. Mit Ausnahme der slovenischen Vereine dürften alle zahlreichen Vereine Kärntens zusammen-genommen nicht diese Mitgliederzahl erreichen. Drrum. deutscher Michel. — sagen die „Freien Stimme»" in Klagensurt — lerne von der Bücherbruderschast. gehe hin und thue desgleichen, denn nicht schöne Reden allein, sondern Thaten führen zum gewünschten Ziel. Aus Klagenfurt schreibt man uns.' Aberglauvrn Bor Kurzem kamen zwei Weiber aus der slovenischen Gegend zu unseren Pferdefleifchhauern und verlangten, natürlich in windischer^ Sprache, einen Pferdeschädel. Auf die Frage, zu welchem Zwecke sie denselben brauchen, erklärten die beiden Frauen: „Unsere Schweine werden so stark von der Trut gedrückt und um die Trut zu vertreiben, brauchen wir den Pserdeschädel". Da keiner vorräthig war, so bestellten sie denselben für den nächsten Samstag. — Wenn man die rührige Arbeit der klerikalen Vereine — siehe Josefsbruderfchaft — auf dem Gebiete der Volksverdummung betrachtet, wird einem sreUich auch so etwas verständlich! Unser Stadttheater. Wir erhalten von einem Theaterbesucher folgendes Schreiben: Unsere Theaierdirection ist in anerkennenswerther bestrebt, den Ansprüchen des Theaterpu-blikums Genüge zu leisten und beweist dies durch die Ausführung des besten Volks-stückes, welches die deutsch-österreichifche Bühne im abgelaufenen Jahre gebracht, durch die Aus-führung der »Ueber,zähligen", welche diesen Freitag stattfindet. Es wird nun an unserem Publikum liegen, durch zahlreichen Besuch das seinige zu thun. thüren galt als ein Schutzmitteln. Die Weinlese begann im Anfang October und dauerte bis in die Mitte November; im Allgemeinen ließ man die Trauben möglichst lange hängen. Die Beschleunigung der Lese sah man als ein Noth-werk an, das auch an Festtagen vorgenommen werden müsse. Zur bestimmten Zeit begaben sich die Stadtbewohner auf's Land, um an der allgemeinen Freude, die der „Herbst" mit sich brachte, tbeilzunehmen; die Weinbergbesitzer luden ihre Freunde ein. Auch die Kaiser schlössen sich nicht von der Feier aus. Es war eine Zeit ausgelassener Lustigkeit: den Sclaven waren Spässe gegen die Herren gestattet; mit Most bestrichen und mit Mennig gefärbt, führten die Winzer heitere Spiele auf, wobei derbe Witze eine Hauptrolle spielten. Lieder wurden ge-sungen, die zu der ganzen Ungebundenheit passten. Wegen der Allgemeinheit der Feier hatten die Schulen und Gerichte Ferien. Die Behandlung des Weines geschah in folgender Weife: Die Trauben wurden unter sorgfältiger Entfernung der faulen und unreifen Beeren mit scharfen Messern abgeschnitten und in ausgepichte Körbe gelegt, welche sodann in Bütten ausgeleert wurden, die einen AuSflusS in ein daneben stehendes Gefäß hatten. Der Rest der Trauben wurde mit Füßen ausgetreten. Darnach wurden die zurückbleibenden Trester unter die Kelter 3' Der Z'rocess Kranci. @ti» einmüthiqer Freispruch. Der^ ProcesS gegen den Wirt am Rann, Herrn Franci, endete, wie wir bereits meldeten, mit der Freisprechung des Angeklagten. Herr Franci, hatte die Anklage — ein Werk des Herrn Staatsanwalt Dr. G a l l <5 — ausgeführt, habe das Gewölbe der Greislerin K o s e m am Rann in Brand zu stecken versucht. Als Hauptzeuge hatte sich der Staatsanwaltschaft ein. beim Schlossermeister R e d e k bediensteter, ans Krain eingewanderter Bursche, Namens Nowak zur Verfügung gestellt, welcher be-hauptele, gesehen zu haben, wie Franc! die er» wähnte Brandlegung vollbrach» habe. Der Bursche hatte übrigens von seiner angeblichen Beobachtung zuerst Niemandem Etwas erzählt und war als Zeuge gegen Franci erst dann ausgetreten, nachdem er vom slovenischen Secretär der Gemeinde Umgebung Cilli den Betrag von 5 fl. als »Belohnung sür feine Zeugenaussage" erhalten hatte. Der Wert dieses derart „ab-gelohnten" Zeugen trat dann auch im Verlaufe der Hauptverhandlung klar zu Tage. Der Bursche verwickelte sich in Widersprüche, die er nicht ausklären konnte, und da auch alle übrigen, von der Anklage angeführten Momente sich als überaus schwächlich erwiesen, so konnte schon im Verlause der Verhandlung kein Zweifel über die Unschuld des Angeklagten bestehen. Wie man gegen Deutsche in der slovenischen Gemeinde Umgebung Cilli vorgebt. Nach einer andere» Seite aber warf der Freitag stattgefundene Strasprocefs ein grelles Licht. Herr Franci ist deutscher Gesinnung und daraus erwuchsen ihm in der derzeit in sloveni-scheu Hände» besindlichett Gemeinde Umgebung Cilli die bittersten Feinde. Zahllos waren die Anfeindungen, welche er feiner politischen Stellung halber zu erdulden hatte und fortgesetzte Denunciationen, welche den unangenehmen Deutschen unschädlich machen sollten, giengen von den Slovenen der Umgebungsgemeinde aus. Bemerkenswert ist der Fall Krutfchan. Ein AmtSdiener. welcher u. a. auch im Gast-häufe des Herrn Franci in betrunkenem Zustande gewesen war, war spurlos verschwunden uud so-fort richtete das Sekretariat der Gemeinde-Umgebung Cilli Anzeige über Anzeige gegen Franci an die Staatsanwaltschaft. Man nahm, da sich sofort flovenifche Zeugen fanden, welche gesehen hatten, dass Franci frühmorgens Dünger auf Kelterhause lies der auSgeprefste Wein durch Röhren in Gesäße, die in dem Weinkeller aus-gestellt waren und in denen die Gähnrng- stattfand. Um besonders feinen Wein zu gewinnen, ließ man auch die Trauben eine Woche lang auf Geflechten in der Sonne liegen oder am Stocke welken, ehe man sie preßte. Hölzerne Weinfässer hatte man noch zur Zeit des Plinius nicht, man bediente sich zur Aufbewahrung großer thönerner Gefäße mit oder ohne Henkel; sie wurden in die Erde eingegraben oder reihen-weife an die Wand gelehnt. Besonders versüllte vorzüglichere Weine wurden nicht im Keller, sondern im oberen Raume des Hauses aufbewahrt und nicht selten in den Rauch gestellt, um einen milden Charakter zu erhalten. Häufig musste man den Wein, ehe man ihn trank, klären, wozu man ein Ei anwandte, oder seihen. Man bediente sich dazu am liebsten eines Siebes von von Metall; das Seihen durch einen leinenen Beutel galt als geschmackoerderbend. Zur Er-frischung wurde der Wein auch wohl über einen mit Schnee gefüllten Durchschlag gegossen. Das Lob einer geschickten Behandlung des Weine« kann man, wie man sieht, den alten Römern nicht vorenthalten, ob aber auch das der Mäßig« keit im Trinken, das den Italienern jetzt in der Regel gezollt wird, ist eine andere Frage. war, wie Plinius sagt. Italien allen Ländern der Welt überlegen. Für eine gute Weinlese traf man schon lange vorher die nöthigen Vor-bereitungen. Im September, auch wohl schon in, August, begann man die Körbe, Fässer u. f. w. instand zu setzen. Neue Fässer wurden von Sclaven angefertigt, alte ausgebessert und die vorhandenen aus den Kellern geholt, in die Sonne gelegt, ausgepicht und mit See- und Salzwasser ausgewaschen, besonders wurde auch der Weinkeller einer gründlichen Reinigung unterzogen. Die Weinberge schützte man bei herannahender Reise gegen Menschen und Thiere: unter denen namentlich die Füchse als gefährlich angesehen wurden, nicht bloß durch Hecken und Zäune, Gräben und Mauern, sondern auch durch Wächter, die beständig im Freien blieben, uud durch Vogelscheuchen. Dem Wachsthume und der Reife der Trauben suchte man durch verschiedene Vorkehrungen nachmhelfen. Bei 4 seinen Garten geführt habe, dortselbst Nach-gradungen nach dem Lttchnam des „Eimor-beten" vor — natürlich ohne elwaS zu finden. Die fieberhafte Anzeigelhäligkeil bis Gemeinde-amieS der Umgebung wäre nun. wie die Dinge lehrten, kaum sehr nöthig gewesen. Denn die Leiche des AmlsdieuerS wurde nach längerer Zeit bei Rann a. d. Save aus dem Wasser ge-zogen, in daS derselbe in betrunkcn-m Zustande gestürzt war. Die Anzeige des Gemeindeamts Umgebung Cilli aber hatte Herrn Franci eine drei-monatliche Untersuchungshaft ver-schafft!.' Die Anklage. Die von uns bereits abgedruckte Anklage-schrist bezichtigte nun Franc« der Brandlegung und führte als Motiv derselben den Concurrenz->ieid Francis an. Welch' starke Füße die An-klage lalle, kam während der Verhandlung zu Tage. Die Anklage führte als ein Moment, welches die Schuld des Angeklagten bezeuge, an, dass am Thalorte der Bierzeiger Francis ge-funden wurde. Nun ko»nle aber Jeder, der sich etwas Mühe nimmt, mit Leichtigkeit den vor dem Lv:ale angebrachten Bierzeiger Franci'S entwenden. Ich bin nichtschuldig. Wir schildern nun den Verlauf der Ver-Handlung: Zuerst wurde Franci vorgerufen. Herr Franci erklärt sich als uichischuldig. Der Krainer (Nowak) müsse sich verkannt habe». Uebrigcns könne Nowak von dem Fenster seiner Geliebten Marie Kump unmöglich dori, wie er angab, hinsehen. Der Frau Krut^chan über habe er blos gesagt, sie möge dem Krämer (Nowak) mittheilen, dass er sich seine Aussage gut überlegen solle. Eine Bewerbung um ein falsches Zeugnis sei ihm ferne gelegen. Von der Gemeinde-Umgebung, fagt Franci weiiers, werde ich seit Jahren angefeindet, weil ich «in Deutscher vin und auch als solcher fühle. Besonders feindlich ist man mir feit der An-Wesenheit Se. Majestät des Kaisers in Cilli ge-sinnt. Damals verbot ich nämlich der Gememde einen (mit den slovenischen Fahnen versehenen) Triumphbogen aus meinem Grund aufzustellen. So wurden denn häusig vollkommen unbegrün-dele Anzeigen gegen mich gemacht. Der Lokalaugenschein Vertheidiger Dr. S ch u r b i beantragt nun, es wäre ver Lokalaugenschein vorzunehmen zur Eruirung deS Umsiandes, ob Nowak wirklich von dem Otte, wo er stand, den Franci ins HauS habe pe&en sehen können. Geschworener O t t wünscht auch die Vor-nähme deS Lokalaugenscheines. Der Gerichte hos beschliesst in diesem Si-me und die Mitglieder dcs Gerichtshofes, die Geschworenen und der Zeuge Nowak begeben sich zum Gewölbe der Kosem am Rann. ES wird nun constatiert, dass Nowak un-Ntöglich weder bei'« Fenster seiner Geliebten Kump (wie er angibt) stehend, noch auch von der Mi«? der Straße gesehen haben kann, dass Franci, wie Nowak in der Voruntersuchung angab, die Thür« seines Hauses offen ließ. Nowak ändert nun plötzlich seine Aussage. Er habe, erklärt er, Franci nur in der Richtung gegen sein Haus gehen, ihn aber nicht — wie er zuerst angab — in dasselbe eintreten gesehen. Es wird weiters constatiert, dass trotz der Behauptung der Kosem, die äußere Ladenthüre sei von oben bi» unten mit Petroleum über-schultet gewesen, nur am untern Ende Brand- ..Deutsche Wacht" Nowak ist mit noch drei Burschen nach!« am Hause der Kosem vorüber und hatte da, wie er angibt, Franci beobachtet. Merkwürdiger Weise haben jedoch seine drei Collegen nichts gesehen und auch Now^k hatte eS unterlassen, ihnen von seinen Beobachtungen zu erzählen. Beim Rückmarsch habe er die geschwärzte Thür gesehen! (Nachts und beim Borbeigehen den unbedeutinden Fleck!) Er habe übrigens nicht gesehen, dass Franci die Thüre anzündete. Vorsitzender L. - G. - R. R e i t t e r. Aber früher haben sie dies doch behauptet. Zeuge Nowak (stockend): Damals habe ich halt eine Unwahrheit ge-s p r o ch e n. Dr. Sctnirbi: Warum haben Sie bei der ersten Einvernahme nicht erzählt, dass Sie vom Gemeindesecretar 5 Gulden für ihre Aussage erhalten haben! Nowak: Ich bin nicht besragt worden. Wer war der Mann? Zeugin Maria Kosem, die Besitzerin des GreislerladenS gibt an: Ich hatte um 9 Uhr das Geschäft gesperrt und ging schlafen. Auf einmal weckte mich mein Bräutigam Sm arts chan mit den Worten: „Mizi, cs ist Feuer im Geschäft." DaS Geschäft war voll Ranch Mit einem Schaffet Wasser löschte Smartschan das Feuer. Es war gerade halb 12 Uhr. Gegen 6 Uhr f,üh kam Herr Franci und sagte: Die Leute geben mir keine Ruhe, jetzt haben Sie mir meinen Bierzeiger gestohlen. Ich zeigte ihm den verbrannten, welchen Franci als den seinen erkannte. Die Zeugin bemerkt, dass sie mit Franci nie einen Streit hatt«. Sie habe auch auf Franci keinen Verdacht gehabt. Zeuge Smartschan deponiert in ähn-lichem Sinne. Zeuge Julius Graf A t t e m S sag«, dass das Gemeindehaus um 11 Udr im Schatten lag, da der Mond oder der Ruine stand. Ein Verdächtiger gieng in der Richtung gegen die Greislerei. Der Zeuge erklärt, den Franci gegenübergestellt, er könne nirttt sagen, dass dieser der Mann war. D-e Zeugen Josef Kose m, Leopold Heil, Johann R e o e t und Jgna; Erben bringen nichts Bemerkenswerihes. Letzlerer bemerkt, er halte Franci einer solchen Thal unfähig. Franz C o k a n: „Nowak sagte mir, er werde einen lustigen Tag haben, denn er habe 5 fl. bei der Gemeinde verdient. Er habe daK Geld d»s)alb erhalten, weil er gesehen habe, wie Franci die Thür der Greislerei anzündete. Der Polizeiwachmann Franz K o d e l l a hat um l I Uhr bei Franci kein Licht mehr gesehen und sonst nichts Verdächtiges bemerkt. Franci habe sogar — bemerkt der Zeuge Piwetz — zu ihm einmal gesagt, er möge der Kosem nur Bier liefern, es sei ihm daS ganz gleichgiltig. Beim „Tanttwirth." Bemerkenswert ist die Aussage deS Kellner Franz Dreslak, (29 Jahre alt. gebürtig auS Sonerbmnn). Er erzählt: lim halb 11 Uhr gieng ich über die Kapuziner-Brücke, die Laterne brannte. Anfangs glaubte ich Licht im Hause Franci'S zu sehen. Näher kommend, bemerkte ich, dais der Lichtschein an den Fenstern von der Laterne herrühre. Als ich über die Brücke gekommen war, bemerkte ich am Rann an dem Geländer gegen-über dem Gemeindehause einen Mann lehnen, den ich grüßte uns der mir auch antwortete, den ich jedoch nicht erkannte. Zu gleicher Zeit merkte ich, dass die Thür der Greislerei Kosem geöffnet war und Jemand seinen Kopf hinaus-streckte. Ich gieng .zum Sannwirt", kaufte mir dort eine Cigarelie und ein Viertel „G'spritzlen". DaS Gasthaus war voll Leute. Ich blieb im Vorhause, wo sich auch Erben befand. Da kam in's Gasthaus — der verrechnende Kellner des-selben Franz Koch und sagte mir, er sei der Mann gewesen, den ich bei der Brücke begrüßt habe und fügte hinzu: Bei der Greislerin geht es zu, wie im besten Gasthause. Da gehen 1895 Leute aus und ein und trinken Bier und Wein. Koch sagie mir auch, er würde noch einmal zurückgehen." Die Zeugenaussagen. Infolge einer Mittheilung des SecretärS der Gemeinde Umgebung Kosem, besten Mühe es gelungen ist, einen neuen Belastungszeugen zu finden, wird der letztere vorgeladen. Er ist der Tröoler Michael Preyer, der von franci die Aeußerung gehört hatte: „Der Teusel hole die Gemeinde Umgebung." Die Zeugin Marie Kov ac erzählt, Nowak habe ihr gesagt, dass er eigentlich nichts wisse. Nowak, darüber besragt, redet sich auf ein Missverständnis auS. Franz Kovac. verrechnender Kellner, beim Sandwirt bestreitet, dass er zu Derslak gesagt habe, er werde noch einmal zur Greislerei gehen. Damit war daS Zeugenverhür zu Ende. Der „berühmte Nowak". Nach der Ausführung deS StaatSanwalte« ergriff der Vertheidiger Dr. Schurbi das Wort, um aus Freispruch zu plaidieren. Er be-tonte die Dürftigkeit des ÄnklagematerialS und wies daraus hin, dass von Seile jeuer Personen, welche im Hause der Gemeinde Umgebung Cilli aus- und eingehen, viel bereils gegen Franci versuch» wurde. Auch die Belrugsgeschichie habe durch die Zeugenaussagen ein andere» Bild er-halte». Franci habe nicht zu falscher Zeugen» aussage verleiten sondern Nowak aufmerksam machen wollen, dass er genau bedenke, bevor er spreche. Besonders scharf kennzeichnet Doclor Schurbi den Hauplzeugen der Anklage, den „berühmten N o w a t", der früher alle« gewufSl habe und jetzl feine Depositionen so plötzlich geändert habe. Der Venheidi^er hatte übrigens schon nach Annahme seines Antrages aus Lokal Augenschein, bei welch letzterem die Uebertreibungen und Un wahrheilen der belastende» Zeugenaussagen de-merkbar wurden, leichtes Spiel. freigesprochen. Die Geschworene» verneinten denn auch ein-stimmig die ihnen gestellten i Zchulofrage» und d«r Gerichtshof, welcher auS den Heiren L.-G.-R. R e i t t e r, L.-G.-R. Rattek uns L.-G.-R. Dr. W o k a u u bestand, verkündete, gemäß deS WahrsprucheS den Freispruch des Angeklagten. Die Menge, welche Kops an Kopf gedrängt den Zuhörerraum des Gerichtssaales süUle, brach in stürmische Bravorufe aus, w^s von Seile deS Vorsitzenden L.-G.-R R eitler energisch gerügt wurde. Her: Franci würd- soson aus freien Fuß gesetzt und begab sich gleich nach Hause zu seiner kranke« Gattin. Schreckliche Mitthaten. Word in Irojana. (Eigenbericht der .Teutschen Wacht".) T r o j a n u, 30 November. In der Nacht vom 27. November drang ein Mann in das Schlafzimmer des Grund» besitzers Vrnzenz Novak in Trojana. Ohne ein Wort zu sprechen, versetzte der Fremde den im 'Bette liegenden Manne mit einem d o l ch« artigen Messer mehrere Stiche in die Brust und in den Kopf. Franz Novak fiel aus dem Bette heraus und blieb sofort »odt am Boden liegen. Der kurze Lärm weckte di« im Nebenbeue schlafende Ehegattin Novaks. welche aufsprang und ihrem Manne zu Hilfe eilte. Der entsetzliche Eindringling führte »un g«,M sie einen Stich, der sie an der Stirne verletzte. Nun entspann sich im dunklen Raume ein verzweifelte« Ringen. Der kräftigen Frau gelang eS endlich, den Mörder in da« BorhauS zu schieben, worauf sie die Thür absperrte. Als Marie Novak dann Licht machte und um die Hausleute herbeizurufen, die Thür auf-sperrte, stürzte der Mordbube, welcher sich in spuren zu bemerken sind. DaS Unbedeutende der ganzen Affaire zeigt am besten der Umstand, dass nicht einmal die Farbe am obern Theil der Thür Runzeln zeigt, was, wenn die Flammen höher gestiegen wären, sicher der Fall gewesen wäre. Ein bedenklicher Zeuge. In den Gerichtssaal zurückgekehrt, wird No -wak vorgerufen. Alois Nowak ist ein Bursche, der im Auftreten. GesichlSausdruck und Haarschnitt ungefähr der Gestalt eines der bekannten Wiener nfrirtit_ 1895 einer Nische des finsteren Hausslures verborgen hatte, wieder aus sie und stach in toller Wuth auf die Frau los. Er warf sie, nachdem er Stiche gegen ihren Kopf und die Hände geführt hatte, zu Boden und kniete sich ihr auf die Brust, während er versuchte der Unglück-lichen den Hals durchzuschneiden. Die durch den Lärm geweckten drei Kinder deS Novak kamen nun auS dem Nebenzimmer und auf vaS viele Bitten und Schreien der Kleinen ließ der Mordgesell? von seinem Lpser ab. Er entsernte sich schnell, ohne Etwas geraubt zu haben. Die Verletzungen der Frau sind überaus gefährlich. Die schnell verständigte Gendarmerie nahm erfolg'oS Streifunge» in der Umgebung vor. Dreifacher Word Lei Kranz. Franz, !. December. Die Kunde von einer neuen schrecklichen Mordthat kommt aus dem nahen Lotschitsch und die Brutalität bei der Ausführung derselbe» lasst schließen, dass der Thäter mit jenem von Trojans identisch ist. Am l. d. M. nachmittags wurde der Mühlenbesitzer Martin Trofl in seinem Hause ermordet aufgefunden. Trofl hatte eine fürchterliche Kopswunde, von einem mit großer Gewalt geführten Axthiebe herrührend. Der Mörder hatte dann den Leich-■tarn in eine knieende Stellung ge-bracht, so dass derselbe sich mir den Armen nnd dem Oberkörper auf eine Rübenkiste aus-stützte, mit dem Gesichte aber z n m Fenster hinaussah. Die Nachbarn hatten keinen Lälm gehört. ES war ihnen mir aufgefallen, cai« d»s Hauschen, das sonst immer offen stand, geschlossen war. Als man dann das Haus weiter durch-suchte, machte man eine neue eutjetzliche Ent-deckung. Im Kuhsti.lle lag die vierzigjährig« Magd Helene Florian mit ierschmet-t e r t e m Schädel todt. Sie war beim Melken einer Kuh vom Mörder d. rch einen plötzlichen Hieb erschlagen worden. Wie beim Müller war auch hier der MorPge« seile von rückwärts an sein Lpser herange-schlichen. In einem Siallwintel lag glcichsullS tobt der dreizehnjährige uneheliche Sohn der Florja». Er war vou dem schrecklichen Eindringling erdrosselt worden. Der ermordete Mühlenbesitzer war ein 72-jähriger Mann. — Es wurde, soweit sich bis jetzt beurtheilen lass», aus dem Haufe nichis geraubt. Die schrecklichen Thaten von Trojan« und Lotschitsch dürste, nach einer ziemlich verbreiteten Annahme, ein I r r s i nn i g e r begangen haben. Es ist bisher nicht gelungen, Anhaltpunkte über die Person deS Thäters zu bekommen. Die Bevölkerung um Franz ist natürlich sehr aufgeregt und bereits ist beizn auch eine größere Gendarmerieablheilung an den Tbatort, welchen auch der Bezirkshauptmann besuchte, abgegangen. Ebenso hat sich der Untersuchungs-richter des hiesigen Kreisgerichts mit den beiden GerichtSarzten zum Behufe der nöthigen Er-Hebungen nach Lotschitsch begeben. Kachtrag. Der Mörder verhaftet! Wie uns gemeldet wird, wurde der Mörder im Gebirge Maria Ruck im Franzer Bezirke verhaftet. Er heißt Paul F e r m e und ist auS St. Goithard in Krain gebürtig. Er verübte die Verbrechen, um Geld zu erwngen und dann feine Braut heiraihen zu können. Zinscr Stadttöeater. Cilli. 4 December. Samstag ging das Morre'fche VolkSstück „Ein RegimentSarzt* über unsere Bühne. Die Ausführung entsprach im großen Ganzen den Anforderungen, welche wir an unsere Theatergesellschaft zu stellen gewohnt sind und es war insbesondere Herr Rainer (Regiments-ant), welcher durch sein elegantes lebens- „Deutsche Macht- wahres Spiel sich lebhaften Applaus errang. Fräulein H o l l e r (Baronin Steinbach) erwies sich auch diesen Abend wieder als sliätzenswerte Kraft unserer Bühne. Geradezu vortrefflich war Frau N a st o r (Marianne), die wir in ähn« lichen Rollen öfters sehen möchten und dann auch Herr R ö d l, dessen Diener Nelke mit wirkungsvollem Humor gegeben wurde. Fräulein Helene H e l s o n (Gustel) brachte sich mit all der ihr eigenen köstlichen Frische zur Geltung. Der Herren N a st o r (Lorenz Trost) und B ö h m (Treuenkels) sei zuui Schlüsse ebenso nie des prächtigen Paares bäuerlicher Gemeinderäihe, der Herren T h a l m a n n und Schober, gedacht. Die tolle Wiener Posse „Die beiden Wentzel", welche eine Unzahl von Gesangs» einlagen insbesondere dem Galleriepublicum noch mundgerechter machte, wurde Sonntags mit lebhaftem Erfolge an unserer Bühne ausgeführt. „Die beiden Wentzel" fanden in den Herren N a st o r (Florian) und Rödl (Karl) vor-treffliche Darsteller. Besonders lobend sei der mit wirkungsvollem trockenen Humor gegebene Schusserl deS Herrn Thalmann sowie in gut durchgeführten Episodenrollen, Herr Arthur (Diurnist Ungern) und Frau N a st o r (Frau Kibitz) erwähnt. Als Schauspielerin Fanni Schiller (eine Gallmeyergestalt) war Fräulein Görwitz-Helfon von gewohnter Vorzüg» lichkeit. * * ♦ Donnerstag gelangt das erfolgreiche Lust-spiel von G. Daois: ..Die Katakomben" zur Aufführung. Freitag gelangt auf unserer Bühne das hochinteressante Schauspiel des Richtest Nor!>» mann (Frau Langkammer) „Z>ie ZtcberjäHtigeu" zur Auisühruna. Wir v«merken, vuss dus Cillier Stadttheater eine der wenigen kleine? en Bühnen ist, auf der das Aufsehen erregende Stück zur Aufführung gelangt. Sonntag sinoet eine Kindervorstellung statt. Zur Aufführung gelangt das Görner'iche Zauber» Märchen „Kiesel, Wiesel. Triefet' oder „Königin Tausendscbönund Prinzessin Hässlich". Musik von E. Nastor. Aus dem HiMer Herichtssaat. Der Todtschlag in Pletrowitsch. Vorsitzender Lan?eSgerichtsrath Fran; Trenz, öffentlicher Ankläger StaatSanwaltfubstitut Josef Schweniner, Venheiviger Dr. Duchaisch, Dr. August Schurbi, Dr, Georg Hrasovic, Dr. Ivan Decko. Aus der Anklagebank befinden sich Anton Hribersek, 41 Jahre alt, ledig, Knecht aus Dobriischendors; Melchior Fabian. 23 Jahre alt, ledig. Besitzerssohn in Pletrowiisch; Franz Supanz, 22 Jahre alt,' ledig, Besitzerssohn in Dobriischendors; Martin Supanz. 45 Jahre al', Knecht in Pletrowiisch und Jacob Supanz. 24 Jahre alt, ledig. Besitzerssohn in Dobritschen-dors unter der Anklage der schweren körperlichen Beschädigung. Am I I. August l. I. befand sich der In-sanlerist Rudolf Fretze mit den Angeklagten im Gesovnik'schen Gasthause in Pletrowitsch. Infolge eines Wortstreites wurde Rudolf Fretze von Anton Hribersek aus dem Wirlshause hinaus-gedrängt und die Thüre hinter ihm abgesperrt. Gleich daraus begab sich Franz Supanz ins Freie hinaus und als er zurückkehrte, erzählteer, dass ihn Fretze mit seinem Bajonette in die Hand gestochen habe. Als Fretze draußen mit dem Bajonette auf die Fenster schlug, liefen sammt-liche Angeklagte auf die Straße hinaus und suchten nach Fretze. Als er ihnen entgegenkam, sprangen Hribersek, Fabian. Franz und Jacob Supanz auf ihn. Hribersek nahm ihm daS Bajonett weg und Fabian warf ihn zu Boden, wobei er ihm mitdem Stiefelabsätze Stöße aus den Kopf versetzte. Hiebei ergriff auch Martin Supanz den Ueberschwungriemen deS Fretze und versetzte ihm damit Schläge. Dies stimmt mit den Angaben der Zeugen Agnes Sdouc, Anna Polak, Sr&tniska Lanr-c und Tran. Prtmi? ähtrtin in, 5 dem sie bezeugen, dass Fretze von den Gegnern überfallen und von mindestens fünf Personen mifshandelt wurde. Die Handanlegung wird von den Angeklagten mit Ausnahm« d«S Franz und Jacob Sup >nz zugestanden. Dass aber auch diese Beiden sich betheiligt haben, geht nicht »ur aus der Aussage des Martin Supanz und der üdiigen Zeugen, sondern auch aus der Aus» sage der Anna Pollak hervor, indem während der Misshandlung die Vornamen »Franz" und .Jacob" gerufen wurden. Laut ärztlichen Befundes und Gutachtens hat der Miss^andelte an der rechten Kopsfeite die Verletzung des Schädelknochens, wodurch das Blutextravasat hervorgerufen wurde, daher eine tödtliche Verletzung, sowie hinter der Mitte des rechten Kopfnickens und im behaarten Theile des Nackens je eine an sich leichte, mit mindestens zwanzigtägiger Gesundheitsstörung und Berufsunthätigteit verbundene Verletzung erlitten, und ist infolge der erstgenannten Verletzung an Gehirnlähmung gestorben. Am Thatorte wurde ein blutiges Messer vorgefunden, mit welchem die tödtliche Verletzung gemacht wurde, wie dies durch den ärztlichen Ausspruch consta-tieri ist. Dieses Messer gehört zugestandener-maßen dem Angeklagten Franz Supanz; dass es jedoch von ihm bei der Misshandlung deS Fretze gebraucht wurde, kann umso weniger als feststehend angenommen werden, als Franz Supanz, wie dies durch Zeugen erwiesen ist, bereits vor der fragliche» Mifsha»dlung deS Fretze an der rechten Hand eine bedeutende Ver-letzung erlitten hat und kaum imstande war, dein Fretze die tödtliche Verletzung, wozu eine große Kraftanwendung erforderlich war, zuzufügen. ES wurden verurtheilt: Anion Hriber» f e k zu 9 Monaten, Melchior Fabian zu II M o n a t e n schweren Kerkers. Martin Supanz zu 3 Monaten wegen schwerer körperlicher Beschädigung. Franz Supanz wegen Todtschlages zu 3 Jahren schweren KerkerS. Jacob Supanz wurde s r e i g e -spräche n. Todtfcklag. Am 29. October 1805 fuhren Georg Sala« m a n, Schmied in LasSnitz. dann die Burschen Anion Lepej, Johann G r o 8 l und Anton D o n i c mit Joses Florjaneiö aus dessen Wagen vom Gasthause des Nowak in Winduch» Feistritz, in welchem sie vorher gezecht hatten, gemeinsam nach Hause. Weder im Gasthause noch während der Fahrt war irgend ein Sireit oder eine Miss-Helligkeit über den Genannten entstanden. Bis Kölscher wurde die gemeinsame Fahrt fortgesetzt, von dort bog Florjanciö gegen seine Behausung ab, die U?brigen setzten den Weg zu Fuß nach Oberlaßnitz fon, wobei Georg Sala» man hinter seinen Gefährten zuerst etwas zurück-blieb, sodann aber durch Einschlagen eines ab-gekürzten Weges denselben voraus kam und trotz Zuredens seines hinzugekommenen WeibeS sich nicht in seine nahegelegene Behausung begab, sondern auS ganz unaufgeklärter Ursache mit einer Wagenkipfe bewaffnet seine drei Gefährten Anton Lepej, Johann Gro6l »nd Anton Dome erwartet«; als Lepej auf ihn zukam, erhielt er vom Georg 8alaman einen Hieb mit der Wagen-kipfe, den Lepej zu parieren wusste; es balgten sich nun Georg öalaman mit Anton Lepej und Anton Doniö, wobei öalaman zwar zu Boden kam, aber uicht entwaffnet wurde; nachdem er sich erhoben, stieß ihn Lepej in die Brust, sodass er neuerlich fiel; nunmehr nahm Lepej ihm die Wagenkipfe weg und nachdem sich öalaman das zweite Mal erhoben haue und bei seiner Frau Schutz suchte, holte Anton Lepej mit der Wagen-kipfe *u einem wuchtigen Schlage gegen die Ehe-leute ?alaman aus. der beide traf und zwar den Georg öalaman am Kopfe in der Gegeuv deS rechten Scheitelbeine« und die Maria Zalaman beim rechte» Auge. Georg Salaman war nach kurzer Zeit nicht mehr im Stande sich zu bewegen, verlor die Sprache und verichjed nach einigen Stunden. Der Obduktionsbefund ergab, da's ihm h.y* Vn 6 Deutsche Wacht- 1895 Schädeldach im Bereiche des rechten Schädel-deine« in zahlreiche Splitter gesprengt wurde und fand sich entsprechend dieser Verletzung aus der Gehirnoberfläche ein Klumpen dunklen ge-ronnenen Blutes; nach diesem Gutachten ist Georg öalaman eines gewaltsamen Todes an Gehirnlähmung durch Gehirndruck seitens des bedeutenden BlulextravasatcS gestorben, verur-sacht durch die Zertrümmerung des rechten Scheitelbeines, die eine absolut tödtliche Ver-lttzung war. Die Verletzung der Maria 8ala-man ist nach deut ärztlichen Gutachten eine an sich leichte körperliche Beschädigung gewesen, welche jedoch mit einem solchen Werkzeuge und auf eine solche Art unternommen wurde, womit gemeiniglich LebenSgesabr verbunden ist. Der Beschuldigte ist seiner That umfassend geständig und gibt insbesondere zu. ini Zorn und um ßalaman zu schrecken, den Schlag versetzt zu haben. Lepej wurde wegen Todtschlages zu drei Jabren schweren Kerkers verurtheilt. Räch einem Trinkgelage ermordet. Am 1. November l. I. haben die in der Lapp'schen Kohlengewerkschaft in Buchberg be-diensteten Bergarbeiter Franz RamSak, Alois Kramer, Joses G o l o b, Franz Godnavc, Franz Weber und Jacob Coikl zwei Eimer Wein gekauft und denselben von 5 Uhr nach-mittags bis '/jlO Uhr abends im Dachzimmer des Coikl getrunken. Um 8 Uhr abends hat sich anch der Be-schuldigte Michael Resmann den Trinkern zugesellt, wurde jedoch vom Coikl aus dem Zimmer hinausgeschafft, weil er für den Wein nichts gezahlt Hai. Um '/810 Uhr abends entfernten sich sämmtliche Bergarbeiter aus dem Zimmer des Jacob Coikl, diesen allein zurücklassend, worauf er sein Abendgebet verrichtete. Um diese Zeit traf Resmann mit Martin Sorger zusammen und ersuchte ihn. mit ihm in das Wohnzimmer des Josef Coikl zu gehen, um ihn durchzu-prügeln, weil er ihn iResmann) früher aus seinem Zimmer abgeschafft habe. Da sich Sorger weigerte mitzugehen, begab sich ReSman allein in das Zimmer deS Jacob Coikl und versetzte diesem mit seinem offenen Messer einen Hieb auf die linke HalSseite, so dass er ihm laut ärztlichen Befundes die große linke Halsoene durchtrennt?. Jacob Coikl ist infolge Verblutung gestor» den, welche wegen Durchtrennung der großen linken Halsvene eingetreten ist. RcSmann wurde zu zwei Jahren Kerker verurtheilt. Ein empfehlenswertes Dienstmädchen. Die Beschuldigte Theresia P v l c war vom 21. Juli 1895 bis zum 15. August l. I. bei der Realitäienbesitzerin; Emma Woschnagg in Schönstein alS Tiensimädchen bedienst«. Schon während dieser Zeit bemerkte die Dienstgeberin den Abgang von drei Leintüchern. Als nun bei dem bei den Eheleuten Franz und Antonia RajSter verübten Diebstähle bei der Beschuldigten eine Effectendurchsuchung vorge-nommeu wurde, wurden unter anderen Sachen auch ein Leintuch, eine Barchent-Frauenuntcrhose und ein Paar Zugschuhe gesunden, die Frau Emma Woschnagg als ihr Eigenthum erkannte' Bezüglich dieser drei Sachen gibt die Be-schuldigte an, dieselben während ihrer Dienstzeit bei Frau E. Woschnagg aus unversperrter Speise-kammer gestohlen zu haben. Da aber drei Leintücher zu gleicher Zeit verschwanden, was die Zeugin E. Woschnagg be-stätigte, so muss auch der Diebstahl der übrigen zwei bei der Beschuldigten nicht vorgefundenen Leintücher derselben zur Last gelegt werden. Am 17. August l. I. trat die Beschuldigte Theresia Pole bei der Besitzerin Antonia RajSter in ten Dienst, wo sie bis zu ihrer Verhaftung am 7. November l. I. verblieb. Ende October oder anfangs November l. I. war der Taglöhner Michael Galantini bei Franz Rai ler. wobei er seinen Reaenschirm im Vor- Schirm wurde anlässlich der Cffectendurchsuchung im Besitz« der Beschuldigten gesunden, und ist dieselbe geständig, ihn am fraglichen Tage aus dem Vorhause deS Franz Rajster gestohlen zu haben. Zeuge dessen Michael Galantini. Am 5. November l. I. übergab Antonia RajSter ihrer Magd, der Beschuldigten Theresia Polc, einen Bund Schlüsseln, damit sie ihr aus einem Kasten im ersten Stock-Zimmer eine Uhr bringe. Unter diesen Schlüsseln befanden sich auch zwei Schlüsseln zu den Kleiderkästen. Wie nun die Beschuldigte angibt, ging dieselbe circa 9 Uhr abendS desselben Tages in das Zimmer ihrer Dienstgeberin, klaubte dort mehrere Sachen zusammen und versteckte einen Theil in einem Tisch« am Dachboden, den andern Theil am Hausdache. von dem Geld« aber einen Betrag per 1 fl. 70 kr. in die Dachrinne, um sodann in der Nacht sämmtliche Sachen aus dem Haus« zu schaffen. Allein der Diebstahl wurde bereit» eine Stunde nach der Verübung bemerkt und die Gegenstände zukolge der sofort vorgenommenen Hausdurchsuchung in den bereits erwähnten Ver-stecken in der Nähe des Thalortes vorgesunden. Ungeachtet dieses Umstandes liegt hier bereits di« Vollendung des DiebstahleS vor, da in An-betracht des oben geschilderten Sachverhaltes die Sachen auS den Räumen des bisherigen Inhabers wezgebracht wurde» und demselben die Möglichkeit, über sie zu verfügen. entzogen worden ist, was zur Vollendung des DiebstahleS genügt. Mit Rücksicht darauf, dass der Wert der entwendeten ve,sperrten Sachen den Betrag per fünf Gulden übersteigt, dass diejenigen Sachen, die die Beschuldigt« als Dienstbote an ihren Dienstgebern entwendet hat. mehr als 5 Guld-n wert sind und dass der Wert sämmtlicher ge-stohlenen Gegenstände mehr als dreihundert Gulde» beträgt, ist der Thatbestand des Ver-brechens gerechtfertigt. Di« Verhandlung musste vertagt werden. Im Schlafe getödtet. Angeklagt ist Michael GoZnik, 40 Jahre alt, verehelicht, Hölzer in Kumen, ob Ueber-iretung gegen die körperliche Sicherheit vorbestraft. Am Sonntag den 25. August d. I. abends waren im Gasthaus« des Johann Deönik in St. Lorenzen Georg M o h o r, Knecht beim Peter I g l a r. die Besitzerssöhne Ferdinand Jglar. Karl Wresvönik, der Inwohner Joses G l a n c n i k und der Holzer Michael G o Z u i k, sämmtliche auS Kumen. Letzterer halte mit Karl Wresoinik einen Streit, in welchen sich auch Josef Glanönik mengte, der sodann vom Gastwirt De?.nik hinauSgewieseu wurde und unweit deS Deönik'schen Gasthauses neben dem Radlbach sich niederlegt«. Nachdem auch Georg Mohor bereits das Gasthaus verlassen hatte, begaben sich Ferdinand Jglar und Michael Goinik auf den Heimweg, wobei Jglar eine von Mohor bei der De/nik'schen Laube zurückgelassene Wagenkipfe mit sich nahm. Nicht weit vom Detnik'schen Gasthause sahen sie bei einer Brücke den Josef Glancnik schlafend am Rasen liegen; alS Goönik desselben ansichtig wurde, verlangte er vom Ferdinand Jglar die Wagenkipfe mit den Worten: „Daj scrn tocico jaz bornga riadrle* (Gib her die Wagenkipfe, ich werde ihn prügeln). — Jglar gab die Wagenkipfe aber nicht her. sondern er-mahnte den GoSnik, er solle den Glancnik, der ihm ja nichts sage und schlafe, in Ruhe lassen; GoSnik sah noch einige Zeit auf den schlafenden Glancnik, ging dann dem vorausgegangenen Ferdinand Jglar nach, entriß ihm di« Wagen-kipfe, ging mit derselben zurück und versetzte nun mit ihr oem Joses Glancnik einige Hiebe aus den Kopf. Nachdem er dies gethan, ging er mit der blutbefleckten Wagenkipfe dem Jglar nach und mit ihm fodann nach Haufe. Josef Glantnik blieb im schwer verletzten und zumeist bewusStlosem Zustande noch durch einige Tage am Leben und starb am 29. August d. I. Die Obduction ergab über dem rechten Seitenwandbein «inen winkligen, etwas klaffen- Hälfte und erklärten die Sachverständigen als Todesursache Gehirnlähmung, hervorgerufen durch maffenhaslen BlutauStritt in die freie Schädel-Hälfte, welcher Blutaustritt mit dem Schädel-knochenfprunge und der auch coustatierten Sup-pillation der Kopfhaut zusammengehörig und als absolut tödtliche Verletzung bezeichnet wird, die durch gewaltthätig« Schläge mit einem stumpfen Instrumente beigebracht wurde. Der Beschuldigte, welcher sich anfänglich in wahrheitswidriger Weise verantwortete, hat schliesslich in voller Uebereinstimmung mit der Aussage des Thatzeugen Ferdinand Jglar, seine That gestanden, die er im Zorn üder einen früheren Angriff deS Josef Glancnik verübt habe. Da jeder AnlasS fehlt, dem Beschuldigten die Absicht, den Josef Glaninik zu todten zur Last zu legen, qualificiert sich, so lautete die Anklage, seine Thathandlung als das Verbrechen des TodtschlageS. Michael Grönik würd« wegen schwerer, kör-perlicher Beschädigung zu zwei Jahren schweren Kerket verurlheilt, verschärft mit einmaligem Fasten alle Monat und hartem Lager mit Dun-kelzelle am 26. August jeden Jahres. Eingesendet. Wichtigkeit der Zahn- und Mund-pflege. ES ist eine der merkwürdigsten Er-schemungen, dass mit der fortschreitenden geisti-gen Cultur der Menschheit eine Vernachlässigung der Pflege des Körpers Hand in Hand gebt. Es wäre sonst nicht zu erklären, dass die für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit so wesentliche regelmäßige Reinhaltung der Zähne und des MundeS selbst irr deu Krrisen ter Ge-bildeten meist obne besondere Sorgsalt und auch öfter gar nicht geübt wird. Und dabei ist er-wiesen, dass die ältesten, geschichtlich bekannten Völkerschaften der Pflege der Zähne sowie dem künstlichen Ersatz verletzter Theile derselben eine groß« Aufmerksamkeit widmeten. Vorgefundene zahnärztliche Instrumente, welche schon vor Jahr-lausenden in Gebrauch waren. Spuren von Plom-bierungen am Gebiss der Mumien egyptischer Pharaonen, sowie Goldzähne in ElruSken-gräbern lieferten diesen Beweis. Auch die wil-besten Urbewohner Centralasrikas verwenden noch heute mehr Zeit auf die Pfleg« ihrer Zähne als die empfindlichste «uropäisch« Dame; die schönen weißen Zähn« der Neger sind, wie alle Reisen-den bezeugen, das Resultat dieser Pflege. Aber von der Schönheit der Zähne abgesehen, auf die. wie es scheint, unsere Civilisation keinen be-sonderen Werth legt — die regelmäßige Reini-gung der Zähne hauptsächlich des Abends vor dem Schlafengehen und des Morgens bei der Toilette ist eine absolute Nothwendigkeit zur Vorbeugung schwerer Krankheiten, welche durch die in der feuchtwarmen Mundhöhle fich in un-glaublichen Mengen fortwährend erzeugenden Mikroorganismen entstehen können. Ein einfaches Ausspülen oder ein Zahn-Waffer allein genügt da nicht, die mechanische Reibung mit der Zahn-bürste bei gleichzeitiger Verwendung eines deS-inficierenden ZahnputzmittelS ist dringend ge-boten, und zwar empfiehlt sich hiezu am besten Sarg'S Kalodont, in seiner angenehmen und er-frischenden Wirkung bereits überall bekannt und bewährt, Beweis die heutige millionenfache Ver-breitung desselben in allen Culturstaaten. Anker Llnlmens. Eapsiel comp. a»ö Richters Apotdele i» Prog, anerkannt vorzüglich« schmerzstillende Einreibung: zum Preis« von 40 fr, 70 fr. nnd I fl. vorrätig in allen Apotheken. Äan verlange die-ses allgemein beliebte Ha»«U»i«el gest. fteti kurzweg alS RilbtrrS Linimcnt mit „Anker" und nehme vorsichtiger Weise nur Flaschen mit der bekannt,!» Schuymarke,Anker'als echt an. Richters «v-tdeke !um Goldenen Leiwr« in Prall. 1895 .JUntsdjr Wacht' Fchnitikerische Spielmerke anerkannt die vollkommensten der Welt. —= Sziielsosen äutomolen, Necesiaires, Schweizerhäuser. 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Dslö gefertigte Gaswerk benöthiget pro 1896 300 tllnftrr — 1000 Raummeter — spaltbares 883—3 Der Obmann: A«dr. Snppanj. pradncenten oder Qeferaiiten wallen ihre Offerte mit Ingabe des zu liefernden Quantums, der Maßeinheit nnd des Preises franra Cilli bis 15. December einsenden, an das 885—3 Haswerk in (Stift. Zu «crfniifcii: 1 An«,ug-Tpeise-Tisck,. I volierter Aftcfdcrstocf. 1 Hänaelamve. 1 .^iindersenstergitter qu-3 Eisen. 2 ^enfter-Vorkänge. 1 5i5heeler-Wilson- Nähmaschine, fast neu. 1 taktisch. I Paar (kisschuhr. Anjusehen Ringstraße No. 7, 2. Sto Depot: Wertpapiere des In- und Auslandes Cassenscheine und Einlagsbücher von Spareassen nnd anderen Creditinstituten Staats- und B et n li. n o ten Goldmünzen gegen eine mässige Depotgebür. Die näheren Bedingungen sind im Amt-locale der Sparcasse der Stadtgcmeinde Cilli in erfahren. Hie Otffetton. AI* ArliriiMlrllp der Orülrrr. un(. 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