MbatherIeitunH. »' R«3 Mittwoch am «». Juli »834 , Kirchen- und Schulbaultchkciten; die dem Lande obliegenden Leistungen für die Vorspann, Verpflegung und Vcquarticrung des Heeres und der militärischen Wachkörper; die aus Ländcsmitteln unternommenen Straßen-und Wasserbauten und sonstigen Pauführungen für Landeszwecke oder Landesanstalten,' das Vermögen des Credits und Schuldcnwcsms, die Einnahmen und.Ausgaben des Landes überhaupt; endlich alle sonstigen, die Wohlfahrt oder die Bedürfnisse des Landes betreffenden Gegenstände, bezüglich derer, nach besonderen Anordnungen die Mitwirkung des Ausschusses zu erfolgen hat. Die Bedingungen zum Eintritte in die Ans« schüsse werden in den Landesstatnten festgesetzt werden. Die Vertreter des Erbadels, des großen Grundbesitzes und der Stadt- und Landgemeinden müssen jedenfalls im Lande ein unbewegliches Eigenthum besitzen, dessen Größe und Beschaffenheit für jedes Land entsprechend festgesetzt wcrden wird. Die zum Wirkungskreise der Ausschüssen gehörigen Angelegenheiten werden theils indem großen Landesausschusse, theils in dem engeren Ansschnsse besorgt Die Namen dieser Körperschaften sind für jedes Land besonders zu bestimmen. Kriegsschauplatz an der Donau und der griechische Aufstand. Die neuesten Berichte ans Bukarest vom 12. Juli melden, daß sich die Türken in Giurgcwo im großartigen Maßstabe verschanzen. Bis zum 12. Juli war die nach allen übereinstimmend lautcudeu Berichten bevorstehende Schlacht noch nicht geschlagen. Die Affaire bei Frateschti vom 10. war, wie erwähnt, nur ein Gefecht untergeordneter Art, in Folge der Rekognoszirungcn Omer Pascha's veranlaßt. Das Gros der russischen Armee stand am 11. noch immer defensiv am Argis. Laut türkischen Bulletins betrug dcr Verlust der Russen bei der Affaire vom 7. und 8. Juli nächst Giurgcwo 3000 Mann. darunter 900 Todte. Drei russische Eskadrons wurden von 6000 Mann irregulärer türkischer Kavallerie umzingelt nnd entkamen nnr mit großer Mühe, indem sie sich zu dcr Hauptkolonne durchschlugen. Nach Berichten aus Widdin vom 12. Juli haben am 10. bci 3600 Mann türkischer Truppen unterhalb dcr Mündung des Vedafiusses als Avantgarde cincs stärkcrn Korps die Donan passirt und setzten sich in nördlicher Richtung in Bewegung. Dic-'cs Korps marschirtc wie es heißt, direkte nach Ba-bile bci Bukarest, um von dort die Bewegungen des Omer Pascha oberhalb Giurgcwo nöthigenfalls zu unterstützen und den Nüssen die Rückzngslinic über den Argis abzuschneiden. Das Gefecht bei Olteuitza vom 8. Juli war nicht minder blutig als jenes bei Giurgcwo; dic Türken besetzten zuerst die unterhalb dcs Ortcs gclc-gcne Insel in dcr Absicht, die am jenseitigen Ufer aufgestellten Geschütze zu nehmen. Die Russen vcr> thcidigtcn sich aber durch längere Zeit und wichen crst dann zurück, als die türkischen Truppen mit Uebermacht herandrängten. Nach Wid diner Berichten ist Marschall St. Arnaud am 10. in Giurgcwo eingetroffen. Omcr Pascha leitet die Bewegungen zur Anstellung seiner Armee selbst uud ist am 10. Juli nach Oltcuitza abgegangen. Am 10. battc eine Rekognoszirungskolonne der Russen Frateschti, eine Poststation von Ginrgewo gelegen, besetzt, und hat sich sodann gegen Kalu-giereni in Bewegnng gesetzt, wo sich ein Zusammenstoß mit den türkischen Vorposten ergab. Das Gefecht erlangte keine bedeutende Ausdehnung, endete aber mit dem Rückzüge dcr Russen, die bedeutende Verluste erlitten. Das russische Hauptquartier rctirirte in Eile von Kalugicreni nach Bukarest. Nach Aussage von Kundschaftern macht sich unter den Russen Zaghaftigkeit bemerkbar, und man macht sich darauf gefaßt, daß die Russen in wenigen Tagen über den Pruth zurückeilen, die von Omer Pascha aber angebotene Schlacht nicht annehmen werden. Aus Orsova vom 13. Juli wird berichtet, daß Sali Pascha, dcr Kommandant von Nikopoli, am 9. Juli mit bedeutender Hccresmacht in dcr Furtl, bei Clomunda unterhalb Nikopoli die Donan passirte nnd die am jenseitigen Ufer aufgestellt gewcscne 8. Infauteriedivision dcs 3. Iufantcrickorps Ostcn-Sackcn unter dem Vrigadegencral Popoff nach einem blutigen Gefechte zurückgedrängt hat. Das Jägerregiment Krcmcntschuk, welches im Rückzüge in ein Kreuzfeuer türkischer Kanonen kam, stürmte die Batterie, um sich zu retten nnd kam glücklich durch. Am 10. hatte Sali Pascha Turnul besetzt und die Verbindung mit Iskcndcr Vcg. dcsstn rcchtcr Flügel bei Islas lcbnte. hergcstcllt. Am 10. Juli warcn dic Türkcn vollständig Hcrren dcr walachischcn Donauufcrlinic von Ka-lafat bis Oltcnitza. Nach einer heute hier cingctroffcncn Privatmitthci« lung aus Galacz hattcn dic Rnsscn nach wiederholten Angriffen von Seite des Blokadcgeschwadcrs am 8. dic Position an dcr Snlinamündnng gcräumt und sich gegen Tutschkow zurückgezogen. Die englisch-französischen Schiffe haben sonach in der Mündung Posto gefaßt. Ein Bericht aus Bukarest meldet, daß dcr k. russische General Popoff bci dcm Gcfcchtc nächst Ni-kopolis am 9. Juli ciuc gefährliche Schußwunde erhalten hat. Kriegsschauplatz in der Ostsee. Eine telegraphische Depesche aus Danzig, 13. Juli, meldet: Ein englischer Dampfer trifft so eben anf hicsi' ger Rhcdc ein. Dcrsclbc hat dic Flotte dcr Wcst-mächtc am 10. d. in Barösnnd vcrlasscn nnd mcldct, daß sich 40 englische und 16 französische Kriegsschiffe 37 Meilen von Kronstadt befänden. Ncucs nichts zu mclden. Die Cholera dancrt. wcnn auch nur in schwachem Maße, auf dcr Flotte fort. (Dicsc Nachricht stimmt auch mit dcr Meldung < dcs „Globe" aus Danzig vom 10. zusammen, nach welcher die Flotten von Kronstadt sich nach Varösund begeben hattcn.) > Dcr «Nuss. Invalide" meldet aus dem baltischen Meere: Vom 17.—24. Juni kreuzte dcr Fcind in Ge> schwadern von vcrschicdcncr Stärke nach verschiedenen Dichtungen. Im Angcsichtc Kronstadts manöurirt eine Eskadre, die sich am 20. Juni westwärts entfernte, nachdem sie einige Messungen vorgenommen und sich dcr Küste bis auf die Weite von etwa zwci KanoncN' schüsscn genähert hatte. Am 22. Juni warcn bei Scskar 32 Fahrzcugc m Sicht, sie hattcn daselbst Ankcr geworfen und scgcltcu am 23. wcitcr. Einige Zcit ankcrtcn 29 Fahrzcugc vor Pcnkalcnt. VoN Reval wurden mchrcrc Malc Schiffe signalisirt, die nach Osten oder nach Westen stcucitcn. Am 20. Juni feuerte ein feindlicher Kriegsdampfcr auf die Tclcgra« phcnstation bci Pcnkalcut, das Tclcgraphcnhans wurde von mehreren Kugeln erreicht, icdoch Niemand gctöd« tct odcr verwundet. Dcr Stationschcf ist dcr Fähw rich Margafoff III., vom Pilotenkorps der Flotte; die« ser blieb zwci Stunden lang unter dcm feindlichen Feuer und fuhr fort, die Pflichten scincs Amtes z» erfüllen. Der „Nuss. Invalide" meldet ferner aus dew weißen Meere: „Am 14. IM näherten sich drei feindliche Fahr' zcugc, 1 Segel- und 2 Schraubendampffregattcn, der nördlichen Einfahrt der Dvina und warfen Ankcr drei uud cine halbe Werst von der Einfahrt. Die Feinde hielten einen Bauer an, Namens Andreas Iline, del mit seiner Barke (Kotchmara), die mit Stockfisch bc« laden war, aus Mommansky-Bercg von Curclieü kam; diesem Manne ranbtcn sie die Früchte seines Fischfanges, bohrten seine Narkc in dcn Grund und ließen ihn, ohne ihn einen Bissen Brot mitnehmen z" lassen, laufen. Dann schickte der Fcind eine bcwaff' uctc Schaluppe an's Land. da er aber unscrc TrM" pen an dem Strande bemerkte, kchrtc die Schaluppe in aller Eile wieder um. Die 3 Fregatten könne" ihres Tiefgangs wegen übrigens dic Einfahrt nichl passircn." ! Dic Nachricht, daß sich dic ganze Ostsccftoltc von Scskacr nach Barösnnd zurückgczogcn habc. oh'^ ctwas gcgcn Kronstadt unternommen zu babcn. ^ wie sich jcht zeigt, durch das für dcu Postdicnst ^ großbritannischcn Flotte cngagirtc cnglische Handel ' Dampfschiff „Nikolans l." am 12. uach Danzig ss^ bracht worden. . „Daily News" gibt für dcn Rückzng die nw) als gewagte Erklärung, die Cholera wüthe in Krv 5RS stadt, und der Admiral habc seine Leute nicht ohne Noth in der Nähe der Seuche halten wollen. Dagegen erklärt der „Advertiser": die englische Regierung habc dem tapfern Admiral die zum Angriff nöthige Vollmacht verweigert. Oesterreich. Wien, 16. Juli. Aus London und Paris sind heute telegraphische Berichte eingetroffen, welche darin übereinstimmen, daß die Veröffentlichung der neuen Anleihe von der dortigen Gcldwclt sehr günstig aufgenommen wurde und daß jedenfalls anch vom Ausland an eine lebhafte Betheiligung gehofft werden darf. Londoner Bankhäuser haben auch schon an hiesige Geschäftsfreunde Aufträge zur Subskription ertheilt. Die Zcntralbnchhaltung für die Kommunikationsanstalten hat bereits unter ihren Beamten eine Subskription auf das neue Anlehcn veranlaßt. Von 164 Bewerbern wurde der ansehnliche Betrag von 36 200fi. gezeichnet. — Die Arbeiten wegen Fortsetzung der Tele-graphenlinic von Hcrmannstadt bis zur walachischen Grenze werden noch im Monate August beginnen. Die Genehmigung Seiner Majestät des Kaisers ist bereits erfolgt. — Von Seite des Gcmeinderathes und Magi-strates der Stadt Wien sind zur möglichst kräftigen Förderung der Subskriptionen an dem großen An» lchcn bereits alle erforderlichen (Anleitungen getroffen. Wahrend einerseits im Schooßc der Gemeindevertretung unausgesetzt Berathungen behufs der Betheiligung der Stadt Wien mit allen zu Gebote stehenden Mitteln aus dem Gemeindcvcrmögen stattfinden, setzt das Magistratspräsidium sich mit den Vorständen der Vorstadtgcmcindcn, der Gremien, Innungen uuo der sonstigen gewerblichen Korporationen sowohl schriftlich als mündlich in das Einvernehmen und veranlaßt die Bildung von Komik's in den Vorstädten aus Bürgern der Residenz, um nach allen Rich, tnngcn hin auf das vollständige Gelingen dieser wichtigen Finanzmaßregcl der Negieruug hinzuwirken. ' Wien, 17. Inli. Laut Erlasses vom 10. d. M. hat sich das k. k. Handelsministerium bestimmt gefunden, den Correspondcnzen, welche von den Statthaltern und Landeslegierungspräsidenten in den Krön-ländcrn und von den Vorständen der Statthaltcrci-abtheilungen in Ungarn an Privatpersonen zu dem Zwecke gerichtet werden, um das mit dem a. h. Patente u. 26. Juni d. I. angeordnete freiwillige An-Ichen zu fördern, die portofreie Behandlung zu bewilligen. Deutschland. Berlin, 12. Inli. Die „Zeit" meldet: Ihre k. k. Hoheit die Frau Erzherzogin Sophie wird in dieser Woche hier eintreffen, nachdem sie dem Drcs< dcner Hofe einen Bcsnch abgestattet hat. Die „N. Münch. Ztg.« schreibt: Es ist das Gerücht verbreitet worden, daß das Ausstellungsgebäude, nach der feierlichen Eröffnung drr Ausstellung am nächsten Samstag, noch auf acht Tage wieder geschlossen werde. Die betreffende Angabc ist durchaus falsch. Nur am Sonntag den 16. bleibt das Ausstettungsgcbäude, weil die für die Feierlichkeit der Eröffnung getroffenen Arrangements wieder beseitigt und an deren Stelle die Einrichtungen i"m Besuche der Ausstellung wieder geordnet werden "üssen, geschlossen. Montag den 17. dagegen wird das Ausstellungsgebäude zum Besuche des Publikums bcretts geöffnet und eine weitere Unterbrechung wird nlcht stattnnden. ' Italien. Turin, 10.,Iuii. Piemontesischen Blättern .zufolge werden un Königreiche Neapel fortwährend große militärische Rujtnngen betrieben. Besonders soll Gacw stark befestigt und mit Proviant und Munition versehen werden. Frankreich. Paris, 10. Juni. Zn Toulon und Marseille fangen die Truppen- und Matmaleinschiffungcn nach dem Oriente neuerdings wieder lebhaft an. Zu Tou-lon werden bald über 4000 ausgchobene Zimmerlente bei den Schiffsbautcn angestellt sein. Das aus 14 Schrauben-Linienschiffen bestehende vierte oder Ncscr-vcgcschwadcr, wird, wie es heißt, 2 Divisionen bilden, deren eine zu Brest, die andere zn Toulon liegen wird, letztere unter dem Befehle des Vizeadmirals Duvourdicu, gegenwärtig Seepräfekt von Toulon. Es bestätigt sich, daß dem Hauvtthcilc der Ostsecflotte der Hafen von Brest als Wintcrstation angewiesen ist, insbesondere dem Admiralschiffe, sodann sieben anderen, drei Fregatten, zwei Transportschiffen uuo fünf Dampfkorvetten. Die Regierung läßt die spanischen Flüchtlinge überwachen. Einige sind verhaftet, andere angewiesen worden, ihren Wohnort nicht zu verlassen. General Concha ist zn Bordeaux intcrnirt. Ein Bericht an den Marschall St. Arnaud macht eine haarstränbcndc Schilderung von den Gräueltha-ten der Vaschi-Bozuks. Alle Dörfer zwischen Varna uud Vazardschik sind von ihnen geplündert und in Brand gesteckt worden. Vazardschik, das mit seiner unmittelbaren Umgegend mehr als 20,000 Einwohner zählte, ist jetzt verlassen und in Trümmer gesunken. Paris, 12. Juli. Am 12. d. M. wurde die Königin von England in Calais erwartet. Graf Wa-lewski, französischer Gesandter am englischen Hofe, sollte noch früher eintreffen, um die Ankunft Ihrer Majestät der Königin anzuzeigen. Die beiden Sou-verainc dürften am Meere zusammentreffen. Das türkische Anlehcn in Paris ist dem Abschlüsse uahe, oder in diesem Moment schon abgeschlossen. Beträchtliche Quantitäten von Mehl und Heu sind nut der Bestimmung, nach der Ostsee abgeführt zu werden, aus Paris nach Havre geschafft worden. Spanien. Die ftanzös. Journale veröffentlichen folgende telegraph. Depeschen: Madrid, 7. Juli. Die Nebellen haben ihren Rückzug begonnen. Aranjucz wnrde vollkommen von ihnen verlassen und die Eisenbahn von dort nach Madrid ist wieder in fahrbaren Stand gesetzt worden. Die Vorposten der königl. Truppen sind in Vilase, das von den Aufständischen geräumt wurde, während der Nacht cingc» rückt. Letztere befinden sich in Temblcque, in der Entfernung von 4 Leguas von den treuen Truppen. Die Kolonne, welche die Rebellen verfolgt, wird von dem Kriegsminister befehligt. Hundert rcumüthige Soldaten und sechs Offiziere haben die rebellischen Generale verlassen und sich freiwillig gestellt. Die Deroute der Rebellen ist vollkommen. Madrid ist ruhig und die Nachrichten alls den Provinzen lauten befriedigend. Vajonnc, 9. Juli. Madrid, 7. Juli. Die Rebellen setzen ihre Nückzngsbewegung auf Madridejos und Mora fort. Die königlichen Truppen sind zwischen Aranjuez und Villasequilla. Sie werden die Rebellen schlagen, wenn es ihnen gelingt, sie zu er-reichen, bevor sie die Grenze überschritten haben. Ucbrigens herrscht allenthalben die vollkommenste Ruhe. Nach einem Berichte der „autographirtcn Korrespondenz" vom 6. Juli übernachteten die Insurgenten, uachdem sic Aranjuez verlassen, zu Tcmblequc und wandten sich dann auf Aleazar de San Juan. Sobald Salamanca ihren Rückzug erfuhr, versammelte er 400 Arbeiter, welche schleunigst die Eisenbahn und den Telegraphen wieder herstellten. Am 6. Früh brachte Salamanca bereits anf der Bahn 400 Mann Gcnsd'armeric nach Villasequilla; die aus allen Waffengattungen bestehende Erpcditions-kolonnc sollte auf der Bahn befördert werden. Kleine Abtheilungen der Aufständischen bleiben unterwegs zurück, um sich zn unterwerfen. Dänemark. Kopenhagen, 9. Juli. Nachdem Admiral Mourier, der das zum Kreuzen bestimmte Geschwader befehlig, seine Flagge auf der Fregatte „Bellona« aufgezogen, sind sämmtliche dänischen Kriegsschiffe, die bisher hier lagen, von Kriegsdampfschiffen bugsirt, südwärts abgegangen. Nur das Dampfschiff „Thor" ist einer nothwendigen kleinen Reparatur wegen noch hier zurückgeblieben, wird sich indessen unmittelbar nach Beendigung derselben dem übrigen Geschwader anschließen. Rußland. Das «See-Magazin" enthält folgende Verfügung -. Sc. Majestät der Kaiser habeu allergnädigst zu befehlen geruht, daß bei der Auswechslung von Gc-sangcncn nachstehende Maßregeln beobachtet werden sollen: 1. Bei Anträgen der türkischen Regierung in Betreff der Auswechslnng von Gefangenen sind nur eingeborne Türken gegen Russen auszuwechseln. 2. Bei Anträgen von Befehlshabern französischer Truppen ist die Auswechslung nicht anders zu bewerkstelligen, als gegen eingeborne Franzosen. — und bei Anträgen von Befehlshabern englischer Truppen gleichfalls nicht anders, als gegen eingcborne Engländer. Dieser allerhöchste Befehl wird durch das Inspektions' Departement des Marincministerinms dem Marine-Ressort zur Kenntniß und Nachachtnng gebracht. Ggypten. Alexandrien, 7. Juli. Der piemontesische Kaufmann und Konsular - Agent in Ehartum, Herr Alessandro Vaudct, ist auf der Rückreise von einer Handclserpedition nach dem weißen Flnssc von deu Negern nebst seinen 16 arabischen Begleitern erschlagen worden. Amerika. New-York, 28. Juni. Ueber New-Orleans liegen telegraphische Depeschen aus Vera-Cruz vom 28. lilt. vor. Santa Anna hatte die Vcrhängung des Belagerungszustandes über Städte, Distrikte und Dc> vartements verfügt, die sich der Regierung widersetzen würden. Die Cholera wüthete mit großer Heftigkeit in Mmko und raffte an Einen: Tage 200 Personen hin; darunter Mr. Varkeley, den Sekretär der britischen, Scnor Vustamente, den Sekretär der spanischen Legation, und die edle, vielgeliebte Frau Sonntag, Gräfin Nossi. Sie starb am 17. nnd scheint sechs Tage gelitten zu haben; denn am 11., wo sie in „Iiliol-c'/m Zaißig" auftreten sollte, erscheint die erste Notiz, daß sie einen Choleraaufatt erlitten habe. Ihr Hinscheiden erregte bei der Stadtbevölkcnmg das lebhafteste Mitgefühl. Sie wurde am 19. bei der Kirche von San Fernandez bestattet; eine große Menschenmenge, darunter die Mitglieder der philharmonischen Gesellschaft begleiteten den Leichnam zur letzten Ruhestätte; auch mehrere der Gesandten hatten sich dem Zuge angeschlossen; es war die letzte Ehre, die Europa der großen Künstlerin auf fremdem Boden erzeigen konnte. (Mlle. Sonntag soll nach England geschrieben haben, daß man ihr ihre Kinder nach Amerika bringe. Ob diese schon auf der Reise sind, ist nicht bekannt.) In der Hauptstadt Meriko hatte die Cholera nach dem 19. etwas nachgelassen. Aus dem Süden fehlen verläßliche Nachrichten. Der definitive Abschluß des Gadsden-Traktats war noch nicht bekannt. Neueste Post "Wien, 17. Juli. Ueber die Bewegung der vereinigten Flotte, welche der Zahl der Segel nach, eine Menge Transportschiffe bei sich hatte, war man, einer Meldung aus Odessa vom 7. d. M. zu Folge, dort der Ansicht, daß es Anapa und Naworosmsk gelten dürfte. Diese beiden Orte sind die letzten Punkte an der kaukasischen Küste, welche von den Russen besetzt gehalten werden. Die Garnisonen derselben sol» lcn im Ganzen 12.000 Mann betragen. Die Befestigungen um Odessa wurden neuerlich durch eine be« trächtlichc Anzahl von 36pfündigen Kanonen »"d Bombenkesscln vermehrt, welche in den letzten Tagen ans dem Immern Rußlands daselbst anlangten. Die Stärke der Besatzung von Odessa und der Umgebung wird zu 25-000 Mann veranschlagt. Druck und Verlag von I. V. Kleuuyayr H F. B«,«berg in Laibach. — Verantwortliche Redacteure: I. v. kleinmayr 6 3- Bamverg. An!mna;ur Rm!iac!)erSeituua. V t» r senbericht aus dem Abendblatte der österr. kais. Wiener-Zeitung. Wien >7. Juli Mittags l Uhr. Der günstige Eindruck, welchen der Artikel der österreichischen Torrespondmz im Vereine mit höheren auswärtigen ^iotl-rungcn hervorrief, änßerte sich in dem bedeutenden Ruckgange der fremden Wcchscl und Valuten, welcher gegen dle letzte No-tirung 1 '/, bis 2 pCt betrug. , Das Geschäft der Fonds war matt, die Kurse wichen um '/, P<5t. Aktien waren fast ganz gcschäftslos und niedriger. Amsterdam 107 Brief. — Augsburg 129 '/. Vf. — Frank- < fürt 128'/ Brief. — Hamburg 95 '/, Vf. — Livorno 12g'/. Vncf. — London 12.33 Brief. — Mailand 127'/, Ärief. — Paris 15l Brief. Staatsschuldverschreibungen zu 5 °/, 84'/,—85 dctto „ 8- N. ., 5 °/. 98-98 '/, detto Gloggnitzcr m. R. „ 5«/« 91—9l'/, detto „ „ ^7, Vo 7^'/.—75 detto ., „ 4°/« 67'/.—68 detto v. 1.1850 mit Rückz. 4'/. 89 V,—89«/. dctto 185« „ 4'/, 87—87'/, detto „ 3°/. 54 7,-55 detto „ 2'/.°/. 42—42'/, detto „ 1 °/. 17 7,-17'/. Grundentlast.-Oblig. N. Oester. zu 5 °/, 83—8:^ '/, detto anderer Krön lander 82—82 7. Lotterie-Anleljen vom Jahre 1^34 225 7,-226 detto dctto 1839 12«'/.—126'/, detto detto 1855 88"/.—?8'/. Vanco-Obligationcn zu 2 7, «/, 57-57 7, Obligat. deS L. V. Anl. v. I. 1550 z» 5 "/. 102 7,-103 '/, Vank-'Xftien mit Bezug pr. Stück 1256—1258 dctto ohne Bezug 1050—1052 detto ncucr Emission 987—989 Escomptcbanf-Akticn 9» 7,-^8 '/. Kaiser Ferdinands-Nordbahn 170 '/.—170 7, Wicn-Raaber 82 '/,-82 V. Budwcls-Linz-Gmundner 282—284 Preßb. Tyrn. Gisenb, 1. Emission 20—25 2. „ mit Priorit. 30-35 Ocdcnburg-Wien-Ncuftädter D K^ 60—60 7, Dampfsch'iff-Akticn --'^^ 585—586 detto 11. Emission — — detto 12. do. 570-572 detto des kloyd 558—560 Wimer-Dampfmühl-Actien 132—133 Lloyd Prior. Oblig. (in Silbct) 5'/, 98-99 Nordbahn detto 5'/« 91'/.—91 7, Moggntzcr dctto 5°/. 82-82 7, Donau-Dampfschiff dctto 5°/, 87'/,—88 Como Ncntscheinc 13 '/. —13 7, Gsterhäzy 40 ss. Lose 85- 85 '/. Windischgrätz-Lose 29 '/.-2!) '/. Naldstein'schc .. 29-29 7. Keglcvich'sche ., 10'/,—10 7, Kaiscrl. vollwichtige Dukaten-Agio 3 l—35 '/^ Telegraphischer Kurs - Bericht der Stdatspapiere vom 18. Juli l8Z4. StaatSschuldvcrschrcibililgen . zu 5pCt. (in CM.) 84 3/8 Obligationen dcs lombard. venet. Anlehcns vom I. 1850 zu 57«..... 102 7/8 st. in C. M. Anleihe vom Jahre 1854..... 8s 3/8 st. in C. M. Aktien der Niederösterr. Escomptc-Ge- sellschaft pr. Stuck zu 50U tl. . - . 438 3/4 fl. in C. M. Vank-Attien pr. Stiick......1251 st. in C. M. Aktien dcr Kaiser Ferdinands-Nordbahn zu 1000 fl. C. M. getheilt , . . . 1685 st. in C. M. Aktien der östcrr. Donau-Dampfschiffahrt zu 500 fi. C. M....... 573 st. in C. M. Wechsel-Kurs vom »8. Juli 1854. Augsburg, für 100 Gulden Cur. Guld. 127 3/4 Bf. Uso. Frankfnrt a. M. (für 120 st. südd.Vcr-) cinS Währ. im 241/2 st. Fnß. Guld.) 126 3/4 Bf. 3 Monat. Hamburg, für W0 Mark Banco. Gulden 9^ 1/l Vf. 2 Monat L, ndon. für 1 Pfund Sterling, Gulden 12-20 Vf. 3 Monat. Mailand für 300 Ocstcrr. Lire. Gulden l2«Bf. 2 Monat. Paris für 300 Franken . . Guld. 148 3/4 Vf. 2 Monat. Bukarest für 1 Gulden . . . P»r2 220 31T. Sicht. K. K. vollw. M'mz-Ducaten . . . 32 l/4 pr. («ent. Agio. Gold- und Gilbtr-Kurse vom 17. Juli »854. Geld. Brief. Kais. Münz-Dukateu Agio - ' ' ' AU A,/, detto Rand- detto „ .... ^^ ^'^ Napoleons d.r ...... 1^ "^ Souvrains d'or...... 1/.42 l?^ Friedrichs d'or „ , . . . lU-19 ^l, Preußische „ „ .... 10.35 10.33 Gngl. Sovereigns „ .... 12.29 123? Ruß. Impcriale „ ..... 10.23 10.22 Doppie .......... 35 35 Silberagio......... 291/2 29 Fremden-Anzeige der hier Angekommenen und Abgereisten. Den l4. Juli ,854, Fr. Helene Gräfin v. Lanchiery, Pn'vate, von Wipvach nach Neuhaus. — Fr. Sofie Freifrau v, Zobel, Majois^attin, und — Hr. Fricdiich Wilhelm Schmidt, k. pieuß. Hciuptbankkasse. Rechlmiigöführer, beide von Wieu nach Triest. — Hr. Ferdinand Frei« hen- o. Stei-libach, Herrschaftsbesitzer; — Hr. Charles D. Van Lennef, k. schwedischer Konsul in Smyrna; — Hr Josef Wallersttin, Partikuliel', und — Fr. Iosesine Aroedi, Besitzer!», all, 4 von Trieft nach Wien — ^r. Ebenveitt, Iust'zrath; — Hr. Dr, Rudolf Hercher, Gymnasial - Professor; — Hr. Dr. Wilhelm Renecke, Schuldirektor; - Hr. vl. Patz, Oberlehrer; — und Hr. Friedrich Schulte, Papier-fabrika:it, alle 5 von Wien nach Venedig. — Hr. Ludwig v. Melzl. Regierungs.'Assessor, von Graß nach Trieft. — Hr. Josef Presiburger, O^. der Medizi», von Trieft nach Großkanischa. —Hr. Jakob Schellest nik, Güterinspektar, von Rohirsch nach Klagenfurt.— Hr. Friedrich Kollendorfer, Privatier, von Fiume nach Agram. Nebst 130 andern Passagieren. jZ. 413. 2 Nl. 22<» Kundmachn « g. Zum Schluffe des laufenden Schuljahres wird Samstag den 2!>. d. M. um » Uhr iu der Dom^ kirche das heil. Dankamt und hierauf um 9 Uhr im Saale der bü'rgl. Schießstätte die Prämien? Vettheilung Statt finden; wozu alle Gönner und Freunde der Lehranstalt hiemit höflichst eingeladen werden. K. k. Gymnasial - Direktion. Laibach am 16. Juli »854. Z. W92 (3) Nr. 2796. Edikt. Vom k. k. Landeögcrichte ^iiback, als Han-delsscnate, wird bekannt gemacht, daß das Hand lungßhaus BaumWrtc,, ot Kcmp. dem H.rr^ Anton Funk die Firmirung pr. Prokura üb.r^ tragen habe, und dieses ,m Merkantil' Proto. kolle eingetragen wlN'de. Laidach am 4. Juli »854. Z. l l18. (3) Nr. 2782. Edikt. Vom k. k. Landess,eri«5te 1,'aiback, als Handelssenate , wird bekannt geglbcn, daß ü'b«r An: sucken der Herren Arnstcin 6l Ebk.les die proto^ kullirte Prokura der Herren Anton Funk U"d Domink Pernsteiner, hinsichtlich dn- k. k. priv Zuckcrraffincrle Laidach ^löscht, und d^fu'r dir dem Herrn Ludwia. Kranz vom l5. Iult «854 an ertheilte dleßsäUige Prokura protokolllrt Wor-oen ,st. K. k. Landcsgericht saibach, als Handtlss.nüt am 1l. Iul' »851 Z. l'27. (2) . ^ M5,- Q!l,»r«^ ll« 1»»«^ hat die Ehre an. zuzeigen, daß er in Lmerksam gk' macht. >i5p. Cl,2l'lt'5 wird nämüch dießfalls in die Käsige sämmtliches Thiele treten und dieselben hierauf im großen Käfige vereinigen, d^rau» du Kunststücke dcs Elephanten Betzi und die Verthei lung von 70 Kilogrammen rohen Fleisches an die fleischftesscnden Thiere zeigen, was täglich Abends 6 Uhr stattfindet. Eintrittspreise: Von ,0 Uhr Morgens bis 4 Uhr Nachmittags: I. Platz ,8 kr,, II Platz »2 tt., III, Platz 6 kr. Nei der großen Vorstellung um 6 Uhr Abends: I. Platz 24 kr., II, Platz ,8. kr., Hl. Platz 9 kr Das Abonnement für eine Person, wrlche zu ieder Zeit die Gallerie besuchen kann, lst l fi. <5^ Der Aufenthalt wird sich nur auf zehn Tage beschränken.___________________________ 3. 963. (!) Gin N3ort über die Zahn Pasta*) des !>?. Snin de Vontemard, Arzt in Rheinsberg. Ich habc diese viel gerühmte Zahn-Pasta mm au mir frlbcr versucht, und kann daher aus eigener Erfahrung iibcr dcreu Vorzüglichkcit ein Urtheil fällen. Ich wurde zn ihrem Gebrauche hauptsächlich durch ei» Paar lose Fahne, welche mir beim (5sscu fthr hiuderlich warcu und mir dasselbe oft ganz verleideten, veranlaßt: das sie umkleidende Zahnfleisch war stets geschwollen und äußerst empfindlich. Ich muß bekennen, daß schon nach dreimalige», Gebrauche dieses Mittels der letztere Uebelstand gänzlich aehobe« war, und jetzt nach achttägiger Anwendung — wenn auch die Zähne uoch nicht wieder ganz fest sitzen — vermag ich doch mciue Speisen wieder mit Vcr? guügen ^u verarbeiten. Da es zum Ncimgen dcr Zahne mittelst dieser Zalinscift nicht auf eiu starkes Neil'eu derselben mit der Bürste ankommt, weil die auflösende Eigenschaft jener alle Uii-reinigssiten bald beseitigt, so rathe ich eine ganz weiche Zahnbürste an, mit welcher man auch das Zahnfleisch ielbst rcibc» kann, wahrend eine härtere dasselbe sehr empfindlich berührt. Ich kanu noch bemerken, deß der Preis dieser Pasta wirklich sehr niedrig gestellt ist, indem man mit einem Päckchen vollkommen ein halbes Jahr ausreichen kann, denn ein dreimaliges Hin- und Herreiben mit der naßgcmachtcn Vürstc auf din Kuchen reicht hin, um so viel Masse darauf zu bringen, daß sogleich beim Reiben der Zähne hin uud her ein dicklicher Schaum entsteht, welcher durch alle Zahulückeu hindurchdringt. FZ,'. Vrosius, lönigl. Prcuß. Krci^Physikus iu Stein fürt. ^) I» Laibach nur allein echt zu haben bei Alois Kaisell, sowie auch in (5aftodistria: Apoth. Giov.Delise, Gör;: G. Griguanchi, ^tlaa.enfuvt: Apoth. Anton Äeinitz, Trieft: Apoth, Anton Zampicri nnd Zigil. Weinberger, und in Villach bei Math. Fürst. ÄKS* 4OOO ff*, «gas auf eine bedeutende Realität am ersten Satz intabulirt, werden gegen Cesswn abzugeben qefttcht. Das Nähere im hiesigen Zettungs-Comptoir. Z. I06l. (3) Der neue Gasthof „zur Stadt Mo ran in Marburg, gegenüber dem Bahnhöfe, wird am 8. Iull d. I. eröffnet. Durch Zahl und Gemächlichkeit der Ammer, durch Küche, Keller, Bedlcnunq und Billlg^it Fremde und Heimische zufrieden zu stellen, lst daS Stred n des Eigentümers. Wilhelm Ghrenberg. H. ll46. (,) 3lm neuen Markt Nr. 199, im zweiten Slock, lst eine Wohnung, bestehend aus 3 geräumigen Zimmern neM einem Vorzimmer, Küche mit Sparherd, dann Holzlege, zu Mchacll zu vergeben. Das Nädere erfährt man im Zei-tungs-Comptou. 3. 1095. (3) In der Salendergasse, Nr. 192, sind zwei Wobnungen, eine im 3ten Stock, bestehend aus ^ Zimmern, Keller, Küche zc.; die 2. im 4ten Stocke, bestehend aus 3 Zimmern, Keller, Küche und Dachkammer, zu Mlckaeli zu vergeben. Das Nähere delm Hauseigenthümer im Isten Stock daselbst. Im Hause Nr. 133, in der Kothgasse, ist ein mittelgroßes Quartier von Michaeli an zu vermiethen. Näheres im ersten Stock beim Hauseigenthümer. * Die Wirthshaus-Lokalitäten ^ K in Frendenthal siud von Michaeli l, F au zu ver- ß U pachten. Das Nähere bei dem Eigenthümer H