Aartholomäu F d u ch und des apostolischen Stuhles Made Vrfchlkss Wik« LivdLLch. Allen Gläubigen der Lmbacher Möcese Heil und Segen vom Herrn! Ein Wanderer wallt in der brennenden Sandwüste, der vom heißen Sonnenstrahle glühend gemachte Boden sengt seine Sohlen, die Leibessäfte vertrocknen, die trockene Zunge klebt am dürren Ganmen, die Füße wollen ihren Dienst versagen. Mit müdem Ange sucht er einen grünen Baum, unter dessen erquickendem Schalten er ansruhen, sucht er einen sprudelnden Quell, mit dessen Wasser er sich laben nnd hiedurch neue Kräfte sammeln könnte, um dann gestärkt dem Ziele seines Wanderns hoffnungsvoll entgegen zu eilen. Doch all' sein Suchen, alk' sein Umschauen, all' sein Sehnen ist vergeblich. Nirgends läßt sich ein Schatten gewäh¬ render Baum, nirgends eine erfrischende Quelle erspähen. Dem Müden brechen die Knie zusammen, halb- todt stürzt er auf den Gluthsand hin, kaum erhebt er noch das erlöschende Ange zum Himmel empor, von wo er einzig noch einen Hoffnungsstrahl erwarten darf. Sieh, da steht plötzlich ein ehrwürdiger Einsiedler vor dem Verschmachtenden, reicht ihm die Hand und spricht: „Waller, stehe auf und verzage nicht. Ich will dich retten, dich leiten zum labenden Brunnen, der ans unergründlicher Tiefe sprudelt und dem Erschöpften neue Kraft gewährt/ Gestärkt erhebt sich der Arme nnd folgt der leitenden Hand. Bald erreichen die Beiden einen Felsen, an dessen einen Seite sich eine schattige Grotte eröffnet, worin ein frischer Born der Tiefe entquillt. Der Führer langt nach einem Becher hin, füllt ihn mit labendem Trank nnd reicht ihn dem schmach¬ tenden Pilger. Kaum berührt die reine Welle des Lechzenden dürre Lippen, erfrischt die vertrocknete Zunge, als sich schon des Ersterbenden Auge erhellet, neues Leben durch die müden Glieder ergießt, die Füße erstarken und zur erneuerten Wallfahrt tüchtig erweisen. Voll heißen Dankes drückt der erquickte Wanderer dem Einsiedler die Hand und nennt ihn seinen von Gott gesandten Schutzengel. Friede sei mit deinem Geiste! erwiederte der fromme Mann, walle mnthig deine Wege fort und vertraue auf Gott, der dich mit feiner Gnade nie verläßt, wofern du dich selbst von ihm nicht wendest. — Oft scheint seine Hilfe fern von uns zu sein, damit wir unsere eigene Kraftlosigkeit besser kennen lernen, uns nm so inniger nach dem Beistände deS Herrn sehnen und flehend rufen: Erbarme dich meiner, o Herr, denn ich bin schwach; heile mich, Herr, denn meine Gebeine zittern. Der Allerbarmer höret unser Flehen, ergreift unsichtbar, jedoch fühlbar unsere Hand nnd führet uns zum frischen, stärkenden Quell, welcher ist der feste lebendige Glaube an sein geoffenbartes Wort. Nach den Worten des Weisen „offenbaret sich Gott jenen, die an ihn glauben; verkehrte Gedanken aber trennen von Gott, und die Weisheit wohnt nicht in einem Leibe, der Sünd' und Lastern dient/ Zu allen Zeiten gab es Viele, zu denen der Herr, wie einst durch den Propheten Malachias zu den Juden, sprechen konnte: „Ein Sohn ehret seinen Vater, nnd ein Knecht seinen Herrn: bin ich nun der Vater, wo ist meine Ehre? Bin ich der Herr, wo ist die Furcht vor mir?" „Welche Ungerechtigkeit fanden doch euere Väter an mir," fragt weiter Gott durch Jeremias, „daß sie sich entfernten von mir nnd der Eitelkeit nachgingen und eitel wurden?" Der Eitelkeit geht nach, wer immer blos nach dem Ansehen bei den Menschen strebt, denn die Meinungen der Menschen sind wandelbar und vergänglich. Wie oft erheben Men- schenstimmen den AuMMmhlten heute zu den Wolken, preisen ihn als den Beglücker des Volkes, rufen ihm laut zu: HochgMibt sei, der da kommt im Namen des Herrn! Nach dem Verlaufe einer kurzen Zeit verwünschen sie aber Nzen diesen Gefeierten in die tiefste Hölle und wollen seinen Namen aus der Zahl der Lebendigen vertilgen. D*er Eitelkeit geht nach, wer mit Vernachlässigung des göttlichen Gesetzes nur nach dem Besitze der Erdengüter strebt, weil auch diese Güter wandelbar und vergänglich sind. Es fährt der Sturm¬ wind eiuher und rafft allen Reichthum, alle Pracht und Herrlichkeit mit sich fort, wie den Staub vom Wege. Der Eitelkeit geht nach, wer dem sinnlichen Genüsse, den Freuden der Wollust nachstrebt, weil auch diese Genüsse nur eine kurze Zeit währen, und je gieriger sie genossen werden, desto schneller sich in Schmerz und Leid verwandeln. Wer nun immer der Eitelkeit nachgeht, wird selbst eitel, er gleichet dem Wanderer in der Sandwüste, der vor Durst und Hitze verschmachtet. Das Wort des Herrn durch den Propheten erfüllet sich an ihnen: „Mein Volk hat zwei Uebel gethan: mich, die Quelle des lebendigen Wassers, haben sie verlassen, und sich Cisternen gegraben, Cisternen, die durchlöchert sind und kein Wasser halten." Alle Menschenweis¬ heit, alle Klugheit der Weltkinder ist eitel, wenn sie ohne Gott sich aufblähet und nur durch ihre eigene Kraft Völkerglück aufbanen will. Es spricht Gott durch Jesaias: „Versammelt euch, Völker, ihr werdet doch über¬ wunden! Höret es, all ihr fernen Lande! Rüstet euch, ihr werdet doch überwunden; gürtet euch, ihr werdet doch überwunden! Beschließet einen Rath, er wird vereitelt werden: gebet einen Befehl, er wird nicht vollzogen werden! Fürchtet nicht, was die von Gott Abgewendeten fürchten, bebet nicht davor! Den Herrn der Heer- schaaren, den haltet heilig. Er sei eure Furcht, und er sei euer Schrecken! Dann wird der Herr euch zur Heili¬ gung sein." Als Christus seinen Aposteln einen Blick in die ferne Zukunft eröffnete, in die Zukunft, welche die göttlichen Strafgerichte über die Ungläubigen und Verstockten vollziehen sollte, da warnte er sie mit den Worten: „Wenn alsdann Jemand zu euch sagt: Siehe, hier ist Christus, oder dort! so glaubet es nicht; denn es werden falsche Christi und falsche Propheten anfstehen: und sie werden große Zeichen und Wunder thun, so daß auch die Auserwählten (wenn es möglich wäre) in Jrrthum geführt würden." Der Heiland kennt die Schwäche des mensch¬ lichen Herzens, er weiß, wie gern die Menschen Jenem glauben und nachgehen, welcher ihnen ein neues Glück verspricht, welcher ihnen eine Erleichterung der gegenwärtig drückenden Lebenslast in Aussicht stellt, welcher sich ihnen als ein neuer Heiland und Erlöser mit prunkenden Worten aufdringt; darum spricht Christus von den falschen Propheten, damit seine Getreuen auf ihrer Hut bleiben, und jeden solchen Propheten nach dem Worte des Evangeliums prüfen, und ihm erst dann glauben, wenn seine Worte mit dem Evangelium übereinstimmen. Das Evangelium ist eine frohe Botschaft an die Menschen, welche unter dem Joche seufzen, das seit der Sünde des ersten Menschenpaares auf allen Kindern Adams recht schwer lastet. Es ist eine frohe Botschaft von der einstigen vollständigen Befreiung der Kinder Gottes, an welchen die Herrlichkeit sich offen¬ baren soll, welche ihnen Christus durch seine Menschwerdung, durch seinen Tod und seine Auferstehung erworben hat; es ist eine frohe Botschaft nicht nur von der künftigen Verherrlichung, sondern auch für die Dauer dieses mühseligen Erdenlebens, als der gläubige Christ durch das Zengniß des göttlichen Geistes, ein Kind Gottes zu sein, die Versicherung erlangt hat, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten mitwirken. Diese frohe Botschaft hat uns der menschgewordene Sohn Gottes gebracht, er hat sie uns mit seinem eigenen Worte verkündet, mit seinen Wundern, mit seiner Auferstehung, mit den Zeichen, welche seine Gesandten in seinem Namen wirkten, bekräftigt, und in feiner Kirche als eine Leuchte für alle Zeiten hingestellt, damit Alle, welche sich nach dem Lichte sehnen, erleuchtet werden, den Weg des Heiles wandeln und den Frieden ihrer Seele erlangen. Wie Christus, der Gottmenfch, unser Erlöser und unser Hohepriester, ewig derselbe bleibt und keinem Wechsel unterworfen, ewig znr Rechten seines himmlischen Vaters sitzend, unser Mittler und Seligma chcr bl eib; so unterliegt auch sein Evangelium keinem Wechsel, erleidet keine Veränderung. Das Evangelium ist daher der Prüfstein, an welchem jede Menfchenlehre und Menschenweisheit geprüft werden muß. In diesem Sinne schreibt der hl. Paulus an die Gläubigen von Galatien, welche sich von einigen neuen Lehrern verleiten ließen, das Evangelium, welches sie vom Apostel Paulus vernahmen, ein wenig umzuändern: „Mich wundert, daß ihr ench so bald abwcnden lasset von dein, der euch zur Gnade Christi berufen hat, zu einem andern Evangelium, da es doch kein anderes gibt; nur einige Menschen gibt es, die euch verwirren, und das Evangelium Christi zu verkehren suchen. Aber wenn auch wir, oder ein Engel vom Himmel euch ein anderes Evangelium verkündigte, als wir euch verkündigt haben, der sei verflucht." Es ist ein hartes Wort: der sei verflucht, aber hart nur sür das fleischliche Ohr, für den Verstand, welchem das Evangelium keine göttliche Wahrheit ist. Durch das Evangelium stud wir von dem Fluche der Sünde befreit. Wer sich vom Evangelium abwendet, der wird des Heiles verlustig und fällt wieder dem Fluche der Sünde anheim: er wird aus der Gemeinfchaft der Heiligen ausgeschlossen. Geliebte in Christo! Bleibet treu dem Evangelium, welches euch im Namen und im Auftrage der Kirche Christi, welche eine Säule und Grundfeste der Wahrheit ist, vom Anfänge an verkündet wurde; nach dem Worte des Evangeliums prüfet alle Lehrer, die vor euch auftreten, prüfet sie nicht nur den Worten nach, die sie zu euch sprechen, sondern prüfet sie auch den Werken nach, die sie vor euern Augen verrichten. Sehet zu, ob sie die Nächstenliebe auch durch ihre Thaten leuchten lassen, die sie mit schönen Worten rühmen, ob sie mit edler Uneigennützigkeit das Wohl der Nebenmenschen ihrem eigenen Gewinne vorziehen, ob sie in ihrem Wandel nüchtern, keusch, wahrhaftig sich erweisen, ob sie demüthig und anspruchlos dem Bruder vor sich selbst den verdienten Vorzug einräumen. An den Früchten erkennt man den Baum, nicht blos an den Blüthen. Mancher Baum blüht im Frühling wunderschön, bringt jedoch im Herbste keine Früchte. Der gute Baum trägt gute Früchte. Bloße Worte sind Blüthen, gute Werke sind Früchte. Sehet mehr auf die Werke, als ihr Worte beachtet. Falsche Propheten geben allezeit glänzende Versprechungen, sie gleichen aber Irrlichtern, welche Wanderer in gefährliche Sümpfe, oder in tiefe Abgründe verleiten. Vergesset niemals den Anfang der Menschengeschichte. Gott schuf das erste Menfchenpaar in Un¬ schuld und Gerechtigkeit, er versetzte dasselbe in einen lieblichen Garten, machte sie zum Herrn desselben und nie sollten sie einen Schmerz, noch weniger den Tod kennen lernen. Wer sollte nicht meinen, dieses schöne Glück hätte den ersten Menschen genügen dürfen? Die heilige Geschichte gibt uns jedoch von dem Gegentheile sichere Kunde. Sie wollten höher hinauf, es lockte eine fremde Größe, die sie gar nicht faßten. Sie wußten ja doch, daß sie ihr Dasein, ihr Leben, ihren glücklichen Zustand als eine unverdiente Gabe Gottes empfingen, daß alle Herrlichkeit, welche sie umgab, alle Güter, deren Besitz ihnen gewähret ward, ein Werk ihres Schöpfers sind; sie mußten doch einsehen, daß ein Geschöpf nie seinem Schöpfer gleichen kann, — und doch glaubten unsere Stammältern dem Worte des Verführers, daß sie durch Ungehorsam gegen ihren Gott — ihrem Gott und Schöpfer gleich werden könnten? Welche Thorheit! Wäre diese Thorheit nur nicht gar so häufig! Die Geschicke des Menschengeschlechtes von ihrem Anbeginn an lehren recht deutlich, recht nachdrücklich, daß die Menschen durch die Vernachlässigung des göttlichen Gesetzes nur ihre Erniedrigung, ihre Schmach herbeiführen, daß sie durch das Freisein von Gott—der schmählichsten Knechtschaft anheim fallen, daß sie durch maßloses Streben in die Höhe — in die Tiefe stürzen, — und doch bleiben für einzelne Menschen, wie für ganze Ge¬ schlechter alle diese Beispiele meistens unfruchtbar und erfolglos. Wir rennen fortwährend einem Wahngebilde des Glückes nach und verlieren das Glück, dessen Genuß uns von Gott zngemessen ist. Wir wollen Gott gleichen, und werden eine Beute des Elendes nud des Todes. Wer Christo nachfolgt, der erreicht das wahre Lebensglück. Christus verlangt aber von seinen Nachfolgern die Selbstverleugnung. „Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und folge mir nach." Wer sich selbst verleugnet, der versagt sich eine Lust, die ihn mit süßer Stimme lockt, der versagt sich ein Glück, das ihn freundlich anlächelt, der versagt sich einen Genuß, welcher ihm frohe Stunden verheißt, der versagt sich ein Streben, welches ihm Menschenehre in Aussicht stellt. Dieses Versagen ist ein Sieg der edlem Natur im Menschen über die gemeinere Natur, welcher nicht Allen gelingen will. Darum gab es immer nur wenige echte Nachfolger Christi, weil die Meisten lieber am Palmsonntage unter dem Jnbelrnfe der Menge mit Christus in Jerusalem einziehen möchten, als am Charfreitage mit ihm das Kreuz auf den Kalvarienberg tragen. Deshalb hören wir den Heiland zu den Seinigen sagen: „Du kleine Heerde!" Als der Herr Kranke heilte, Blinden das Gesicht, Tauben das Gehör gab, die Lahmen gehen machte und die Aussätzigen reinigte, folgten ihm viele Taufende nach; aber diese Menge verlor sich wieder, sobald ihre Neu¬ gierde befriedigt wurde. Die Zahl der wahrhaft Treuen blieb gering, darum hieß sie die kleine Heerde. So geht es durch alle Jahrhunderte. Aber zu dieser kleinen Heerde sagt der Heiland: „Fürchte dich nicht, du kleine Heerde! denn es hat enerm Vater gefallen, euch das Reich zu geben." Wie unscheinbar auch die äußere Macht und Größe der echten Nachfolger Christi sei, wie wenig Achtung sie auch in den Augen der großen Menge finden mögen; so gehört doch ihnen das Reich Gottes, sie tragen in ihren Herzen den Schah, der nicht abnimmt, wo kein Dieb dazu kommt, den keine Motte verzehrt: sie sind hier groß in den Augen Gottes, wenn auch klein in den Augen der Menschen, reich an Gütern des Geistes, wenn auch arm an Schätzen der Erde; sie sind selig in der Hoffnung, wenn auch leidend am Fleische. Euch, die ihr euch selbst verleugnet, gibt der himmlische Vater sein Reich. Wer das Reich Gottes zu besitzen wünscht, der verleugne sich selbst und folge Christo nach. Wir sind auf den Namen Christi getauft, wir haben seinen Geist empfangen, wir haben die Ein¬ ladung des Herrn vernommen und sind als Arbeiter in seinen Weingarten eingetreten, es geht uns also das Wort des Apostels an, welcher den Corinthern schreibt: Ms Mitarbeiter ermahne ich euch, daß ihr nicht vergeblich die Gnade Gottes empfanget/ Die Gnaden sind die Talente, welche der Herr seinen Knechten anvertraut, daß sie damit handeln und das Doppelte einbringen. Nur derjenige, welcher einen Gewinn der empfangenen Gnade dem die Rechenschaft abverlangenden Herrn vorweiset, höret das freundliche Wort: Du getreuer Knecht, gehe ein in die Freude deines Herrn. Wer die Gnade vergeblich empfangen hat, wird in die äußerste Finsterniß verstoßen. Je größer sich Gottes Güte gegen uns erweiset, desto unverdrossener sei unser Bemühen dem Herrn zu gefallen. Je mehr wir vo» ihm enpfangen haben, desto mehr sollen wir zurück¬ bringen. Ununterbrochen sollen wir mit dem Apostel sagen: „Die Liebe Christi drängt uns." Wer mit der Gnade mitwirkt, empfängt neue Gnaden und sein Neichthnm am göttlichen Gnadenschatze wird übergroß. Wer die empfangenen Gnaden vernachlässigt, der verliert sie, weil er sich ihrer unwerth zeigt. Der Herr spricht durch den Propheten Jesaias: „Zur gnadenreichen Zeit erhöre ich dich, und am Tage des Heils Helf' ich dir." „Sieh," ruft der Apostel, „jetzt ist die gnadenreiche Zeit, jetzt ist der Tag des Heils." — Gott gab uns schon viele Gnaden, es dauert der Tag noch immer an, an dem wir wirken können; wir wissen jedoch nicht, wie nahe oder wie fern noch die Stunde ist, mit welcher die Nacht anbricht, in welcher Niemand mehr wirken kann. Deshalb sollen wir die gnadenreiche Zeit nicht vergeblich hinfliehen lassen. Gerade die Zeit, welche wir in diesen Tagen beginnen, verdient vorzugsweise die gnadenreiche genannt zu werden. Der große Preis, um welchen wir aus der Knechtschaft des Satans und der Sünde losgekauft wurden, das Leiden und der Tod unseres Heilandes wird uns lebhafter, als sonst in Erinnerung gebracht; der Eifer, mit welchem die frommen Christen durch alle Jahrhunderte von den ersten Zeiten bis auf die Gegenwart sich in dieser Zeit der guten Werke bestießen; die Kraft, welche sie in der Bezähmung der sinnlichen Begierde an den Tag gelegt; die tiefe Andacht, welche ihre Herzen in den kommenden Wochen durchglühet, diese schönen Beispiele, welche die Weichlichkeit und Nachlässigkeit so vieler Namenchristen gar sehr beschämen; das Gebot unserer heiligen Kirche, welches uns zur Selbstverleugnung und Selbstüberwindung so ernstlich ermahnt; die Zeichen der Zeit, welche uns eher große Entbehrungen, als die Fülle des Segens ankündigen: alles dieses sind rufende Stimmen des Herrn zur Einkehr in unsere Herzen, zum Aufwachen aus dem Sündenschlafe, zur ernsten Rückkehr zu unserm Gott und Herrn. Es ist also die kommende Fastenzeit vorzugsweise eine gnadenreiche Zeit. Ach, würde sie für uns alle in Wirklichkeit ein Tag des Heils! Möchten wir erkennen, recht lebendig inne werden, wie böse und bitter es ist, daß wir den Herrn, nnsern Gott verlassen haben, daß die Furcht vor ihm nimmer bei uns sich findet! Möchte die gnadenreiche Zeit für uns nicht ohne Heil vorübergehen! Wenn diese schöne Zeit unser Heil nicht wirkt, so schärft sie unsere Vernrtheilung. Vermehrt sie nicht unsere Gnaden und Verdienste, so mehret sie unsere Verdammniß und Strafe. Wenden wir uns also vom ganzen Herzen zu unserm Herrn und unserm Gott, daß auch er zu uns sich wende und sein Gnadenlicht über uns leuchte. Beherzigen wir die Mahnung des Apostels: „Niemanden geben wir irgend einen Anstoß, damit unser Amt nicht gelästert werde." Hochansehnlich ist unser Amt, insofern wir als Christen alle mit Wort und That Verkünder der göttlichen Güte und Barmherzigkeit sein sollen, alle als Priester uns selbst, unsere Herzen, nnsern Geist und Leib als ein reines Opfer Gott darzubringen verpflichtet sind. Welch' ein Aergerniß, wenn wir dieses erhabene Amt vernachlässigen und für die Feinde des christlichen Namens zum Gegenstände des Spottes machen, wie der hl. Paulus den Juden vorwirft, indem er schreibt: Der Name Gottes wird euerthalben gelästert unter den Heiden. Wir mögen aber hinschanend ans unsere Vorbilder, insbesondere aber auf den Anfänger und Vollender des Glaubens, zu Jesu, der für die ihm vorgelegte Freude das Kreuz erduldete, die Schmach nicht achtete, und zur Rechten des Thrones Gottes sitzt, niemals vergessen, daß wir unser erhabenes Amt mir in Geduld vollkommen verrichten können, wie der Apostel Jakob schreibt: „Wisset, Brüder, daß die Prüfung eueres Glaubens Geduld wirket, die Geduld aber das Werk vollendet/' Je mehr Jemand von christlicher Gesinnung durchdrungen ist, desto weniger ist sein Leben von Trübsal frei, daher ohne Geduld das Werk der christlichen Vollkommenheit nie vollendet wird. Auch der hl. Paulus stellt seine Geduld den Gläubigen zu Corinth als nachahmungswürdiges Beispiel hin: „In allen Dingen erweisen wir uns als Diener Gottes durch große Geduld in Trübsalen, in Nöthen, in Aengsten, in Schlägen, in Gefängnissen, in Aufruhr, in Mühen, in Nachtwachen, in Fasten, durch Keuschheit, mit Langmuth, mit Freundlichkeit, mit nngehenchelter Liebe." Es würde schon eine große Geduld beweisen, nur in einem der vom Apostel aufgezählten klebet mit ruhiger Ergebung in den Willen Gottes, in treuer Er. füllung seiner Pflichten auszuharren: wie viel herrlicher stellt sich die Geduld des Apostels vor unsere Augen hiu, die sich in allem dem bewährte, was dem Menschen nur immer beschwerliches und bitteres begegnen kann. Aber im Erweisen der größten Geduld darf die Keuschheit niemals fehlen, jene Keuschheit, die nicht allein in der Reinheit des Körpers von aller fleischlichen Befleckung besteht, sondern auch jene Keuschheit, die in der Reinheit des Herzens sich erweiset, daß wir alle Nöthen und Trübsale nur aus Liebe zn Gott ertragen, nur den Beifall Gottes und nicht die Bewunderung der Menschen suchen. Mit dieser vollkommenen Geduld ver¬ bindet sich, als Frucht des heiligen Geistes, die Langmuth, die Freundlichkeit und die ungeheuchelte Liebe. Glücklich ist der Mensch, welcher mit dem hl. Paulus diese Sprache führen kann, glücklich ist er in der Ruhe seines Gewissens, glücklich in seiner Hoffnung für die Ewigkeit, in welcher der gerechte Gott einem Jeden nach dessen Werken vergelten wird. Wir alle sind in Gottes Hand, häufig liegt es in unserer Macht, die Verhältnisse des Erdenlebens in einer uns zusagenden Weise zn gestalten, manche Noth können wir durch ein reifes Ueberlegen, durch kluges Handeln von uns entfernt halten, oder wenn sie uns unerwartet oder un- abweislich heimsncht, früher oder später von uns entfernen; aber der größere Theil der Trübsale kommt ohne unser Zuthun über uns und läßt sich durch unsere Thätigkeit nicht abwenden. In dieser Lage bleibt nur das Heilmittel der christlichen Geduld, mit welcher die Freude in Gott und die Hoffnung zu Gott sich ver¬ bindet und sicher zur ewigen Belohnung führet. Um mit unserer Schwäche Nachsicht zu zeigen, hat mir der heilige Vater in.Nom die Vollmacht gegeben, nachstehende Erleichterungen hinsichtlich des Fastengebotes znr Kenntmß der Gläubigen meiner Diöcese zu bringen: Das eigentliche Fasten bleibt geboten und nur einmalige Sättigung des Tages ist gestattet: 1. An allen Tagen der vierzigtägigen Fastenzeit mit Ausnahme der Sonntage; 2. an allen Mittwochen und Freitagen des Adventes; 3. an den vier Qnatembermittwochen, Freitagen und Samstagen; 4. am Samstage vor Pfingsten und an den Vortagen der Feste: der heil. Apostel Peter nnd Paul, Maria Himmelfahrt, Allerheiligen, Maria Empfängnis und der Geburt des Herrn. 8. Das Gebot des Fleischeffens sich zu enthalten, besteht: 1. Für alle Freitage des Jahres; 2. für alle Quatembertage; 3. für die Aschermittwoche, die letzten drei Tage der Charwoche, für alle Samstage der vierzigtägigen Fastenzeit und für den Samstag vor Pfingsten sammt den Vortagen der Feste: der heil. Peter und Paul, Maria Himmelfahrt, Allerheiligen, Maria Empfängniß, und der Geburt des Herrn. Für die Samstage während des Jahres, also mit Ausnahme der vierzigtägigen Fastenzeit, ist der Genuß der Fleischspeisen gestattet; während der vierzigtägigen Fastenzeit ist der Genuß der Fleischspeisen, jedoch ohne Vermengung mit Fischspeisen, an allen Tagen gestattet, mit Ausnahme der Ascher- nnd Quatembermitt- Woche, der Freitage nnd Samstage und der letzten drei Tage der Eharwoche. An den dispensirten Tagen in der vierzigtägigen Fastenzeit ist auch Abends der Genuß von Fleischspeisen nicht verboten. Alle, welche wahrend der vierzigtägigen Fastenzeit von der Dispens Gebrauch machen, sind verpflichtet an den dispensirten Tagen drei Vater unser und drei Ave Maria zu beten oder anstatt dieses Gebetes ein ihrem Vermögen entsprechendes Almosen zu geben. Wenn Jemand einer weitern Dispens bedarf, der wende sich an seinen Beichtvater oder an seinen Pfarrer, welche zur Ertheilung derselben hiemit ermächtiget werden. Laibach am lO. Februar 1867. Verlag des fürstbischöflichen Ordinariates. — Druck von Josef BiaSnik in Laibach. » po Božjim usmiljenji in po milosti apostoljskiga sedeža škof ljubljanski, vsiin vernim ljubljanske škofije zveličanje in blagoslov v Gospodu! popotnik kodi po vroči pušavi. Solnce strašno pripeka. Razbeljeni pesek pod nogami neusmiljeno peče. Usta so že vse suhe, jezik se prijema nebčsa, noge mu pešajo in oči onie- dlujejo. Ves upehan postojl in skerbno gleda po kakim zelenim drevesu, de bi počil pod nje¬ govo senco in željno iše živiga studenca, de bi si ugasil žejo in zopet moč dobil za daljno po- potvanje. Ali zastonj je njegovo gledanje, zastonj njegovo iskanje, zastonj njegovo kopernenje. Ni ga viditi senčnatiga drevesa, ni ga dobiti hladivniga studenca. Trudnimu se vpognejo ko¬ lena, na pol mertev se zgrudi na vroči pesek, komaj de še pogleda proti nebu, od kodar le še samo pomoči pričakuje. Kar stoji pred njim častitljiv pušavnik, ki mu pomoli roko in reče: „Popotnik, vstani in nikar ne obupaj! Jez ti bom pomagal. Popeljem te k hladivnimu studencu^ ki izvira iz neizmerne globočine in oslabljenimu novo moč daje / 1 Ves oveseljen si povzame ubogi popotnik poslednje moči, vstane in gre za pušavnikam. Kmali prideta do senčnate jame v pečevji, kjer hladna studenčnica izvira. Pušavnik seže po kozarcu, natoči vode in jo poda zevajočima popotniku. In glej! komaj povžije malo čiste vode, se že ohladi suhi jezik, se raz¬ svetli medle oči, se poživi trudni udje, se pokrepčajo noge in so dovolj terdne za novo popotvanje. S priserčno zahvalo seže okrepčani popotnik pušavniku v roko ter ga imenuje svojiga angela varha z nebes poslaniga. „Gospod bodi s tvojim duham ! 11 odgovori pobožni pušavnik, „popotvaj brez strahd in terdno zaupaj v Bogd, ki te njegova milost nikdar ne zapusti, če se le ti sam od njega ne odverneš ! 11 Velikokrat nam Bog precej ne pomaga, de svojo slabost bolje spoznamo, toliko priserčniši po Božji pomoči hrepenimo in zdihujemo rekoč: „Usmili se me, Gospod! ker sim slab; ozdravi me, Gospod! ker moje kosti se tresejo . 11 Neskončno usmiljeni Bog sliši naše zdihovanje, nas nevidno, pa čutno prime za roko in pelje k hladnimu, oživljajo¬ čima studencu, in ta studenec je terdna, živa vera v Božje razodenje. Po besedah Modriga v svetim pismu ,,se Bog razodeva njim, kteri vanj verujejo; zakaj hudobne misli ločijo od Boga, ker modrost ne gre v hudovoljno dušo, tudi ne prebiva v telesu, ki je vdano greham . 11 Zmiram je veliko tacih, kterim bi Gospod lahko govoril, kakor nekdaj Judam po pre¬ roku Malahii: „Sin spoštuje očeta, in hlapec svojiga gospoda; če sim tedaj jez Oče, kje je moja čast, in če sim jez Gospod, kje je moj strah ? 11 — „Kakošno krivico so vender vaši očetje pri meni najdli 11 , vpraša dalje Gospod Bog po preroku Jeremii, „de so od mene odstopili in hodili za nečimurnostjo in so bili nečimurni?“ Za nečimurnostjo hodi, kdorkoli samo po tem hrepeni, de bi pri ljudčh kaj veljal, ker so človeške misli nestanovitne in minljive. Kolikokrat ljudje kaciga izvoljeniga moža danes povzdigujejo do oblakov, ga hvalijo kakor osrečevavca vsiga ljudstva in na ves glas kričijo: „Hvaljen bodi, kteri pride v imenu Gospodovim ! 11 In čez malo časa ravno tega slavljenca pogubljajo v naj globokeji pekel, in bi radi njegovo ime izmed živih izbrisali. Za nečimurnostjo hodi, kdor Božjo postavo zanemarja in le po časnim blagu hlepi, ker je tudi bogastvo nestanovitno in minljivo. Vetrovi privihrajo in kakor prah s ceste pobero vse bogastvo, vse veličastvo in vso blišobo. Za nečimurnostjo hodi, kdor streže mese- nimu poželenju in dirja za razuzdanim razveseljevanjem, ker tudi ta slast le malo časa terpf, in se toliko hitreje v žalost in bridkost spremeni, kolikor pohlepniše se vživa. Kdorkoli tedaj za nečimurnostjo hodi, bo sam nečimurn, on je podoben popotniku v pušavi, ki žeje in vro¬ čine pojema. Nad njimi se spolnuje beseda, ki jo je govoril Gospod po preroku Jeremii, rekoč: „Dvojno hudobijo je moje ljudstvo storilo: Mene, studenec žive vode, so zapustili in si kapnice skopali, kapnice prederte, ki ne morejo deržati vode. u Vsa Človeška modrost, vsa razumnost posvetnjakov je nečimurna, ako hoče brez Boga in le z lastno močjo ljudstva osrečevati. Zato govori Bog po preroku Izaii: „Zberite se, ljudstva, in vender le bote premagane! Poslušajte vč, vse daljne dežele, pripravljajte se na boj, vender le bote premagane; opašite se, vender le bote premagane. Sklenite svčt, in razderl se bo; pogovorite se kako reč, pa se ne bo zgodila. Strahii tistih, kteri so od Boga odvemjeni, se ne bojte in ne plašite se!. Gospoda vojskinih trum, njega posvečujte; on bodi vaš strah, on bodi vaše plačilo! In on vam bo v posvečenje!“ Ko je Kristus aposteljnam prerokoval šibo Božjo, ki je imela zadeti neverno in terdo- vratno judovsko ljudstvo, jih je svaril, rekoč: „Ako vam takrat kdo poreče: Glejte, tukaj je Kristus ali tam, ne verjemite. Zakaj vstali bodo krivi kristusi in krivi preroki, in bodo delali velike znamnja in čudeže, tako de bi bili zapeljani tudi izvoljeni, ko bi bilo mogoče. 44 Gospod pozna slabost človeškiga serca; on v4, kako radi ljudje verjamejo in gred<5 za tistim, kteri jim novo srečo obeta, kteri jim daje upanje, de se jim bo sedanje težavno življenje polajšalo, kteri se jim z lepimi besedami ko nov zveličar in odrešenik vsiluje; zat<5 govori Kristus od krivih prerokov, de naj bi bili njegovi zvesti učenci skerbni in previdni, in naj bi vsaciga taciga preroka po besedah svetiga evangelija presojevali, in mu še le tedaj verjeli, kadar se njegove besede z besedami svetiga evangelija vjemajo. Evangeli je veselo oznanilo za ljudi, ki zdihujejo pod težkim jarmam, ki zavolj greha pervih staršev leži na vsih Adamovih otrocih. Evangeli je veselo oznanilo, de bodo kdej po- polnama rešeni otroci Božji, ki se bo nad njimi razodelo veličastvo, ktero jim je pridobil Kri¬ stus z včlovečenjem, smertjo in vstajenjem. Evangeli pa ni le veselo oznanilo, de bomo kdej poveličani, ampak je tudi veselo oznanilo za sedanje trudapolno življenje, ker nam sveti Duh sam pričevanje daje, de smo otroci Božji, in nam tudi zaterjuje, de njim, kteri Boga ljubijo, vse k dobrimu pomaga. To veselo oznanilo nam je prinesel včlovečeni Sin Božji, Gospod Jezus Kristus; on nam je sveti evangeli z lastno besedo oznanoval, s čudeži, z vstajenjem in znamnji, ki so jih aposteljni v njegovim imenu delali, poterjeval, in v svoji cerkvi kakor luč za vse čase postavil, de vsi, kteri imajo resnične želje po tej luči, v duhu razsvetljeni po poti zveličanja hodijo in svojimu sercu mir zadobč. Kakor je Kristus, včlovečeni Bog, naš Odrešenik in včliki duhoven, vekomaj ravno tisti in se ne spreminja in vekomaj sedi na desnici nebeškiga Očeta in je vekomaj naš Srednik in Zveličar; tako je tudi njegov sveti evangeli vselej ravno tisti in se nikdar ne spreminja. Evangeli je tedaj znamnje, po kterim se loči vsak človeški uk in vsaka človeška modrost od modrosti, ktera je od zgorej, od Očeta svetlobe. V tem pomenu piše sveti apostelj Pavel Galačanam, kteri so se dali nekterim novim učenikam zapeljati, de so evangeli, kteriga so bili prejeli od aposteljna Pavla, nekoliko prenaredili, ter pravi: „Cudim se, de ste se tako hitro obernili od njega, ki vas je poklical k gnadi Kristusovi, k drugimu evangeliju, ker vender ni druziga; tode so nekteri, ki vas motijo, in hočejo preverniti evangeli Kristusov. Pa ko bi tudi mi, ali angel z nebes vam drugači oznanoval, kakor smo vam oznanovali, bodi preklet. 44 Terda je beseda: „bodi preklet 44 , terda pa le za meseniga in napuhnjeniga človeka, kteri ne veruje evangeliju kakor Božjimu razodenju. Po evangelii smo rešeni pogubljenja. Kdor se pa od evangelija odverne, zgubi zveličanje in je zopet pogubljenju ali prekletstvu prepušen: pahnjen je iz družbe svetnikov. Ljubi kristjani! bodite zvesti evangeliju, kteri vam je bil oznanovan od zadetka v Imenu in po povelji cerkve Kristusove, ki je steber in terdnost resnice; po besedah svetiga evangelija presojujte vse učenike, ki k vam pridejo; ne presojujte jih pa le po besedah, ki vam jih govore, ampak presojujte jih tudi po delih, ki jih pred vami delajo. Glejte, ali ljubezen do bližnjiga, ki jo z vso zgovornostjo hvalijo, tudi v svojim djanji razodevajo, ali si s hvale¬ vredno nesamopridnostjo bolj prizadevajo za srečo svojiga bližnjiga, kakor za lastni dobiček, ali so v svojim življenji trezni, čisti, resnični, ali v svoji ponižnosti bratu radi prepušajo zaslu¬ ženo pervo mesto. Po sadu se spoznd drevo, ne samo po cvetji. Marsiktero drevo spomladi neizrečeno lepo cvete, ali jeseni ga ni sadu na njem dobiti. Dobro drevo rodi dober sad. Same besede so cvetje, dobre dela so sadje. Glejte bolj na dela, kakor na besede. Krivi preroki obetajo vselej zlate hribe in doline, pa so kakor vese, ktere popotnike v nevarno močvirje ali v globoke brezna zapeljejo. Nikdar naj vam ne zgine iz spomina zgodba pervih staršev. Bog je vstvaril perva Človeka v nedolžnosti in pravičnosti, postavil ji je v prijeten kraj, dal jima je gospostvo čez vse stvari na zemlji, nikdar bi se ju ne smela lotiti ne smert ne bolečina. Kdo bi si ne mislil, de bi bila mogla perva človeka s to preveliko srečo zadovoljna biti? Ali sveto pismo nam ravno nasprotno spričuje. Hotla sta še imenitniši biti, hrepenela sta po velikosti, ki je še za- popadla nista. Sej sta vedila, de jima je Bog le iz ljubezni dal življenje in toliko nezasluženih darov na duši in na telesu, de jima je Bog zasadil prelepi vert, de je Bog vstvaril vse veliča¬ stvo , ktero ji je obdajalo; sej sta mogla spoznati, de stvar nikdar ne more Stvarniku enaka biti, —• in vender sta perva človeka verjela besedi prekanjeniga zapeljivca, de bota z nepo- koršino do Boga enaka svojimu Gospodu in Stvarniku! Kolika nespamet! O ko bi le te ne¬ spameti tolikokrat ne bilo med posvetnimi otrdci! Dogodbe človeškiga rodil skozi vse veke prav jasno in živo učč, de si ljudje, ako zanemarjajo Božjo postavo, le zaničevanje in sramoto nakopujejo, de, ako nočejo Bogu pokoršine skazovati, v nar huji sužnost pridejo, de, ako v vi¬ šavo silijo, v strašno brezno padejo, — in vender je veliko posamnih ljudi in celih deržin, ki se iz vsih teh zgledov nič nočejo naučiti. Vedno se poganjamo za nečimurno srečo in v tem nam uide prava sreča, ki nam jo je Bog namenil. Bogu bi bili radi enaki, in naš delež je potem revšina in smert. Kdor za Kristusam hodi, dobi pravo srečo. Kristus pa hoče , de tisti, kteri za njim hodijo, sami sebe zatajujejo. „Ako hoče kdo za menoj priti, naj zataji sam sebe, in naj vzame svoj križ, in naj hodi za menoj.“ Kdor sam sebe zatajuje, si odreče marsikako veselje, če ga tudi še tolikanj mika, si odreče marsikako srečo, če se mu tudi še tako prijazno smehljd, si od¬ reče marsikako vživanje, če mu tudi še tolikanj prijetnosti obeta, si odreče marsikako čast pri ljudeh, če se mu tudi od vsih strani ponuja. Ta zderžnostje zmaga, s ktero duhovna na- tora v Človeku premaga poželjivo, meseno natoro. Pa kako malo jih je, kteri bi svojo poželji- vost po nečimurnih rečeh premagali! Zato je pa tudi le malo pravih učencov Kristusovih, ker bi ljudje večidel raji cvetno nedeljo s Kristusam slovesno hodili v Jeruzalem, kakor včliki petek ž njim križ nosili na goro Kalvarijo. Zato beremo, de je Jezus svojim vernim rekel: „Majhna Čeda!“ Ko je Gospod bolnike ozdravljal, ko je dajal slepim, de so vidili, gluhim, de so slišali, hromim, de so hodili, gobovim, de so bili očišeni, jih je sto in sto za njim šlo; ali ta množica se je kmali zmanjšala, ko je bila njih radovednost nasitena. Število tistih, kteri so bili Jezusu v resnici zvesti, je bilo majhno; zato so bili imenovani „majhna čeda.“ Tako se godi vse veke. Ali tej mali čedi pravi Gospod: „Ne bojte se, majhna čeda! ker vašimu Očetu je dopadlo vam dati kraljestvo / 4 Desiravno pravi nasledniki Kristusovi ne razodevajo vnanje mogočnosti in imenitnosti, desiravno so še med svetam zaničevani, je vender njih Božje kraljestvo; oni nosijo v svojih sercih zaklad, ki ne mine, kamor se tat ne približa in kteriga molj ne razjeda: veliki so tukaj pred Bogam, če so tudi majhni pred ljudmi, bogati z dušnimi darovi, Če tudi ubogi s pozemeljskim zakladam, zveličani v upanji, če tudi terpeci v mesu. Vam, ki sami sebe zataju¬ jete , je dano nebeško kraljestvo. Kdor koče imeti kraljestvo Božje, naj zatajuje sam sebe in naj hodi za Kristusam. Ljubi moji! keršeni smo v Jezusovim imenu, prejeli smo njegoviga Duha, slišali smo klicanje Gospodovo in smo šli delat v njegov vinčgrad; zato nas zadeva beseda svetiga apo- steljna Pavla, kteri Korinčanam piše: ,,Kakor pomagavci vas opominjamo, de gnade Božje ne- pridama ne prejemate . 44 Gnade so talenti, ki jih Gospod svojim hlapcam izročuje, de ž njimi kupčujejo in jih še enkrat toliko pridobivajo. Le tisti, kteri s prejeto gnado pridno dela in tedaj Gospodu, ki odgovor tirja, dobiček pokaže, sliši prijazno besedo: „Prav, dobri in zvesti hlapec! ker si bil v malim zvest, te bom čez veliko postavil: pojdi v veselje svojiga Gospoda ! 44 Kdor je pa gnado nepridama prejel, bo pahnjen v vnanjo temo. Kolikor obilniši se Božja do¬ brotljivost proti nam razodeva, toliko bolj si moramo za Gospodovo dopadajenje prizadevati. Kolikor več smo od njega prejeli, toliko več mu moramo nazaj prinesti. Neprenehama govorimo z aposteljnam: „Ljubezen Kristusova nas priganja . 44 Kdor z gnado dela, dobiva novih gnad in zaklad Božjih milost se mu obilno množi. Kdor prejete gnade zanemarja, se mu vzamejo, ker jih vreden ni. Gospod govori po preroku Izaii: „Ob prijetnim času te uslišim, in ob dnevu zveličanja ti pomagam . 44 — „Glejte“, kliče apostelj, „zdaj je prijetni čas; glejte, zdaj je dan zveličanja . 44 Bog nam je že veliko gnad dal; zmiram je še dan, ob kterim moremo delati; ne vemo pa, kdaj pride noč, v kteri nobeden več ne more delati. Zato prijetniga časa ne smemo zamujati. Ravno postni Čas, ki se te dni prične, se sme prav posebno prijetni čas ime¬ novati. Draga cena, s ktero smo bili odkupljeni iz sužnosti greha in hudobniga duha, terpljenje in smert našiga Odrešenika se nam z veči živostjo kakor sicer oznanuje; gorečnost, s ktero so pobožni kristjani vse stoletja v tem Času dobre dela opravljali, moč, s ktero so hudo poželenje zatirali, velika pobožnost, ki je njih serca ta sveti čas vnemala, ti lepi zgledi, ki mehkužnost in lenobo toliko kristjanov grozno osramotujejo; zapoved naše svete cerkve, ki nas k zatajevanju in premagovanju samiga sebe tako močno priganja; znamnja sedanjiga časa, ki nam več po¬ manjkanja, kakor obilnosti napovedujejo: vse to je klicanje Gospodovo, de svoje serca skerbno preiskujmo, iz grešniga spanja vstanimo in se resnično vernimo k svojimu Gospodu in Bogu. Prihodnji postni čas je tedaj prav posebno milosten čas. O de bi bil ta sveti čas za nas vse v resnici dan zveličanja! O de bi prav živo spoznali, kako hudo in grenko je, de smo zapu¬ stili svojiga Gospoda in Boga, in de se ga nič več ne bojimo! O de bi ta prijetni čas za nas ne prešel brez zveličanja! Ako ta sveti čas ne dela našiga zveličanja, nam ostri naše obsojenje. Ako nam ne množi gnad in zasluženja, nam pa množi naše pogubljenje in terpljenje. Obernimo se tedaj iz vsiga serca k svojimu Gospodu in Bogu, de se tudi on k nam oberne, in de njegova milostna Inč nad nami sveti. Vzemimo si k sercu opominovanje apostelj- novo: „Nikomur ne dajajmo pohujšanja, de se naša služba ne zaničuje . 44 Imenitna je naša služba, ker moramo kakor kristjani vsi z besedo in djanjem oznanovati Božjo dobrotljivost in milost, in vsi kakor mašniki sami sebe, svoje serca, svojo dušo in svoje telo kakor čisto daritev Bogu darovati. Kako veliko pohujšanje bi bilo, ko bi to imenitno službo zanemarjali in bi bili tedaj krivi, de bi jo neverni zaničevali in zasmehovali, kakor sveti apostelj Pavel Judam očita, ker piše: „Božje ime se zavolj vas preklinja med narodi . 44 — „Glejmo pa 44 na svoje prednike, po¬ sebno pa „na začetnika in dokončavca vere, na Jezusa, kteri je za sebi predpostavljeno veselje križ preterpel, in ni maral za zasramovanje, in sedi na desnici sedeža Božjiga 44 , in nikoli ne pozabljajmo, de moremo svojo imenitno službo le v poterpežljivosti popolnama opravljati, kakor piše sveti apostelj Jakop: „Veste, bratje, de skušnja vaše vere obrodi poterpežljivost, po- terpežljivost pa delo dopolni . 44 Kolikor veči moč ima keršanski duh v nas, toliko manj smemo pričakovati, de bi bilo naše življenje brez terpljenja; zatorej se keršanska popolnost nikdar ne doseže brez poterpežljivosti. Tudi sveti Pavel svojo poterpežljivost vernim Korinčanam v zgled stavi, de bi ga posnemali, rekoč: „V vsih rečeh se skazujmo Božje služabnike v velikim poter- pljenji, v nadlogah, v potrebah, v stiskah, v ranah, v ječah, v puntih, v trudih, v čuvanji, v postih, v čistosti, v prizanašanji, v prijaznosti, v nehinavski ljubezni. 14 Veliko poterpežljivost bi že razodevali, ko bi le eno zmed naštetih nadlog z voljno vdanostjo v Božjo presveto voljo pre¬ našali in svoje dolžnosti zvesto in stanovitno spolnovali; v koliko veči lepoti se nam še le kaže aposteljnova poterpežljivost, ki se je stanovitno razodevala v vsim, karkoli more Človeka hudiga in grenkiga zadeti! Pa v nar veči poterpežljivosti nam nikdar ne sme manjkati čistosti, in sicer tiste čistosti na telesu, ki se ji pregrešna poželjivost ostudna zdf, in pa tudi tiste čistosti na duši, de namreč vse nadloge in težave iz ljubezni do Boga prenašamo in si le za Božje dopa- dajenje prizadevamo, ne pa za čast pri ljudeh. S to popolno poterpežljivostjo je ko sad svetiga Duha v zvezi prizanašanje, prijaznost in nehinavska ljubezen. Blagor njemu, kteri more s svetim Pavlam reči, de se skazuje Božjiga služabnika v velikim poterpljenji! Blagor mu, ker ima mirno vest, blagor mu, ker ima svoje upanje v več¬ nosti , v kteri bo pravični Bog vsakimu povernil po njegovih delih! Vsi smo v Božjih rokah, velikokrat pa si moremo sami življenje polajšati, marsiktero nadlogo si moremo z razumnim prevdarjanjem in modrim ravnanjem odverniti, ali jo, Če nas nenadama ali silama zadene, po¬ prej ali poznej odpraviti; ali veliko težav nas zadene, ki jih nismo sami krivi in jih tudi ne moremo sami odverniti. Tedaj ga pa ni druziga pomočka, kakor keršanska poterpežljivost, iz ktere izhaja veselje v Bogu in zaupanje v Boga, in ima obljubo večniga življenja. De bi sveti oče rimski papež pokazali poterpljenje z našo slabostjo, so mi oblast dali to-le polajšanje zastran postne zapovedi vernim svoje škofije oznaniti: A. Zapovedani postni dnevi, ob kterih se smd le enkrat do sitiga jesti, so ti: 1. Vsi dnevi štirdesetdanskiga posta zunaj nedelj. 2. Srede in petki v adventu. 3. Srede, petki in sobote v kvaternili tednih. 4. Sobota pred binkoštno nedeljo, dnevi pred praznikam sv. Petra in Pavla, vnebovzetja Ma¬ rije Device, vsih svetnikov, čistiga spočetja Marije Device in Gospodoviga rojstva ali pred svetim dnevam. B. Dnevi, ob kterih mesne jedi niso pripušene, so ti: 1. Vsi petki v letu. 2. Vsi kvaterni dnevi. 3. Pepelnična sreda, veliki četertik, vse sobote štirdesetdanskiga posta, sobota pred binkoštn o nedeljo, dnevi pred praznikam sv. Petra in Pavla, vnebovzetja Marije Device, vsih svet¬ nikov, čistiga spočetja Marije Device in Gospodoviga rojstva ali pred svetim dnevam. Ob sobotah v letu, tedaj zunaj sobot v štirdesetdanskim postu, je vživanje mesnih jedi pripušeno; v štirdesetdanskim postu je vživanje mesnih jedi, ki se jim pa ribe ne smejo pride- vati, vse dni pripušeno, zunaj pepelnične in kvaterne srede, petkov in sobot in poslednjih treh dni veliciga tedna. Polajšane dni štirdesetdanskiga posta vživanje mesnih jedi tudi zvečer ni prepovedano. Kdorkoli se v štirdesetdanskim postu polajšanja poprijema, je dolžan take polajšane dni tri očenaše in tri češenamarije moliti, ali pa po svojim premoženji vbogajme dajati. (Je kdo še večiga polajšanja potrebuje, naj poprosi svojiga spovednika ali svojiga faj- moštra, ktere s tčm pooblastim, de smejo tako polajšanje dajati. V Ljubljani 10. Svečana 1867. NARODNA IN UNIVERZITETNA KNJIŽNICA 00000523714 Založilo Škofij stvo. Natisnil Jožef Blaznik v Ljubljani.