^X),n z,pu!z^ l.^GI«. t^NuU/f) (K<^1'0 83. ^/' Gedruckt mit Edlen von Kleinmayer'schen Schriften. Dienstag den »8. Oktober !8i4. Oesterreich, Wie«. ^)ie F»'a'! eines diesigen Bürgers, nicht diel über 2o Jahre alt, durch Eitelkeit und Pflicht« vergessene Neigung verleitet, stürbe sich vor e^ nigen Tagen, im Angestck.t des sie nicht erhörenden Gegenstandes ihrer Leidenschaft, von dcr Bastey in den Stadtgraben, und fand dabey ihren Tob .. ^ ... . «lm 9. dies Morgens hat d?e große mutta. rische Kirchenparade in der Alsterkaserne Statt gefllnben/ und Abends war in der Nedoute Ball. Am nähmlichen Tsg ftüh ist der ruß.kais. Großfürst Konstantin hier eingetroffen. Mittelst einer Deklaration vom 8. dieses wurde die förmliche Eröffnung des Kongresses bis auf den l. Nov. d. I. festgesetzt. Am i!. d. war große Tafel bey Hofe, nach deren Endigung die hoben Gatte sammt ihrem Hofstaate nach schönlnunn subren, nnb den Garttn, spazieren fakrend, besichtigten. Lbends wobuten Sie im Echloßtkeater der Oper, Johann v Paris, ben, worauf Sie in das prächtig verzierte mit mehr als Zooc, Wachslichter von innen, und über 28000 Lampen beleuchtete, große Orangerie-KMude, fuhren, wo 2 Tafeln, jede zu 62 Gedecken, und fünf kleinere aufgestellt- waren. An einer der großen .machten Se. M. ter Kaiser, und an der an. tern I. M. die Kaiserinn die Honneurs. Nach aufgehobener Tafel fuhren Sie nach Wien zu, rück. Noch si'd hier angelangt: Der Prinz 5 k'wensteiu. Obrisi Lieut. und Adjutant des Königs von Bayern, aus München dcr ruß kais. Oberst Naranzi Spiribion, auö Venedia' Lady Catbcatt aus Paris; Voron v, V lzbau. sen aus Köln; Varon Zioenne, m ß^ «u.ss«. ^'" ^" "-Dktober. . ^el «^^^'ü""^ begaben sich her Kaiser v. Nußland und der König v-Preußen nackte! mi/i.'V^"^ ^b sich der gesammte Hof, mtt ttn hyhen Anwesenden in t«s Theater .«» He? Wien/ wo das neue, mit Tänzen verbundene Schauspiel Moses aufgeführt wurde. Das Re. doutenfest, welches in der Nacht oom 9 zum ic. dieß gegeben wurde, und 4000 Freybillets dazu vertheilt waren, war äußerst glänzend und ge. schmackooll zugerichtet, so wie die Kredenzen aufs reichlichste versehen waren. (W. Z.) Wien am lZ. Okt. Gestern Vormittags hat sich derHof sammt den erlauchten Fremden n^ch Laxenburg begeben, um allda zu jagen. Zu Mit, tag wurde im dortigen Lustschlosse gespecht. Bei dem letzten Sappeurs.und Mineurs Manou.'re wurden drey Minen gesprengt, welche eme aus« serordentliche Wirkung machten, indem selbe mit Zo, mehr und weniger Zentner Puloer gefüllt waren. Am 4. d. war in Schonbrunn ein Kinder« ball, welchem der Kaiser v. Rußland, nebst Angehörigen, und der König von Preußen bei« wohnten. Im Theater an der Wien, wohnten die Ko« nige 0. Dänemark, v. Bayern, v. Wünenberg, nebst den Kronprinzen dieser zwei letzleren Mo, narchen, der Prinz Wilhelm 0. Preußen, nebst den Erzherzogen Anton und ^iudolphen, dem Lust» spiel, dle Feuerprobe von Kozebue, und dem Nal. let Antonius und Kleopa lu Lire hat die Administration dieser Kirche in einer Sitzung dazu bestimmt, die Wände, Gitter :e. der heil. Kapelle, die ehevor mit Silberblech beschlagen (welches aber in den letzten Zeiten geraubt wurde) mit v?r« goldeten Kupferblech zu zieren, und überhaupt das Innere der Kirche auf eine kostbare Art auszuschmücken. (K. Z.) Die Neapolitanische Armee wurde auf^ooo «ann gebracht. Am iZ. Aug. hielt der König über »aaoa Mann Musterung, wobei der Lieut. Adjutant Goguillet/ alß kr von dem linken auf tem rechten Flügel reiten wollte, durch einen Ladstock schwer verwundet wurde, den ein Sol» bat im Gewehr stecken l:eß. — Der berühmte Springer Furios» soll sich den Hals gebrochen haben.-(K.Z) Neapel vom »2. Mg. Oessentliche Blätter haben Bemerkungen und Fragen darüber ge» macht, warum die neapolitanischen Truppen noch immer d.e Mark A»kona und andere pädstliche Distrikte beseht hielten. Wir si"d alithorisirt zu erklären, daß dieß die Folge emer Ueberemkmist zwischen unserm Könige und den hohen Mächte« gewesen, deren Alliirttr er ist Se. neapolitani» sche Majestät verwalten die Mark Ankona nur provisorisch und als ein Depot. Auf dem Kongresse zu Wien wird das Schicksal der römischen M,, k?n und die Erfüllung der Stipill^tione» entschieden werden, welche Se. neapolitanische MaMät bewogen haben, dem Bunde der Allilr-ten belzutreten.(S.Z) Nom In einem apostolischen Briefe Sr. Heil. an die katholischen Belgier würde die Wahl der Weitnmq des sogenannten Bischofs von Utrecht Wil brord von Os als unerlaubt, gesetzlos und sakrilegisch erklärt, und nebst die. sein Wllibrord auch Oisbert de Fong Dapenstri« e»s, der ihn weihte, und alle bey der Wahl und Weihe mitwirkend gewesenen, ercomuüicirt. Von Elba ist hier der Französische General Vertrand angekommen. Ein Brief aus Ancona macht von dem am 6. Gept. dort erlittenen Sturme eine gräßliche Beschreibung. Allein im Hafen wnrde'n mehr als 40 Leichnahme ausgeworfen. Jene an der Küste gefuudenen sind unzählig. Die Schisse im Hafen zerschellten aneinander. Die Aeltesten wis, sen sich solcher Schrecken nicht zu erinnern. ^ ,. (S.Z.) Als sich am 14. Sept. die Stadr Venedig, wegen der dort erfolgten Ankunft des General« Gouvernements der allgemeinen Frende überließ, wurde diese durch ein Ereigniß gestört, welches die ganze Stadt in Schrecken versetzte. Um 3 Uhr Abends kam auf dem in der Rhcie vor dem Arsenale liegenden Kriegsschiffe, Monte S. Bernardo, und dem nahe daran befindlichen Ca-stlgllone, beyde von 84 Kanonen, Feuer aus, welches mlt solcher Wuth um sich griff, daß, aller herbengeeilten Hülfe ungeachtet, der Gewalt desselben nicht Einhalt gethan werden könn. te. Den schleunigsten Vorsichtsmaßregeln war es jedoch gelungen, die Fregatte, la Piave/ un> anbereFahrzeuge, die inMenge in derNllhe waren zu retten. Die Negieruiig hat bereits^Anstalten gttroffen, der Entstehung dieses Unglücks/ wel» 6)cs das Arsenal lind tue ganze Htadt äugen, scheinlich bedrohete, auf die Spur zu kommen. (W. Z.) Die Stadt Niz»a, hat dem Commandanten eines alldort in Garnison gelegenen Bataillons von Gmlay k. k Fnfai't. Reg., eene reich m,t Gold gelierte Fahnenbnide, welche nnt demWap. pen der"Stadt und einer Innschrift geziert ist, zum Veweiß lhrer Zufriedenhelt zustellen lassen. —Der Erzherzog Großherzog v.Toskana, hat am l/. Sept. seinen feyerlichen Einzug unttf dem größten Jubel des im Menge vcrsammel» ten Volkes gehalten. (W. Z ) Ancona. ^n der Nacht vom Z. zum 4. d. M. ge^en , Uhr, erhob sich ein fürchterlicher ^turm längs unserer Küste, und wütthete bis a>', dem kommenden Morgen. Ein noch weit hef» tigcrer Otlirm entstand uin Mitternacht vom 4. zum 5., und hielt nicht weniger an. Alle An» sirengungen, alle Vorsichten, die man anwandte, waren nicht vermögend die Schiffe zu retten, die am Molo und im Hafen lagen. Von letzteren sind 26, wovon 4 mit Waaren beladen waren, theils zertrümmert worden, theils in Grund gesunken. Alle übrigen haben mehr oder weniger gelitten. Mit der Brigantine Indomabile wel« che Schiffbruch litt, sind 24 Personen untcrgan. gen, die lnan zu derselben Rettung abgesendet halse. An der Küste sind andere 6 Fahrzeuge und 26 Seeleute zu Grunde gegangen. Der an« gerichtete, bisher bekannte Schaden an Fahr« zeugen und Waaren wird auf mehr als 250.000 Lne geschätzt. In der Stadt selbst haben diemei> st'n Häuser an Dächern und Rauchfängen ge« litten. Auf dcm flachen Lande ist an Obstbau, mcn, in Weingarten, in den Mays.so wie in den Tobaköfeldcrn ein nicht minder beträchtli» chee Schaden angerichtet worden. Man erinnert sich nicht eines so heftigen Sturms an dieser Seeküste. (W Z.) Neapel den 2Z Aug. Vevilaequa, ei«er der reichsten Handelsleute in Rom, ist hier ange. kommen. Er war als Freimaurer angeklagt, und genöthigt, zu entfliehen, um nicht in die Gefängnisse der Inquisition geworfen zu w?r. Sen. Seme Flucht wurde als ein Geständniß semen Scknldbarkeit angesehen, und sein Ver- mögen koufiszlrt. Täglich kommen mehrere an. bere Flüchtlinge aus Rom hier an. Von der Abreise des Pabsies nach Wien wird nicht mehr gesprochen.—Das Mabriter Journal At«« laya enthielt kürzlich eine dringende Aussorbe« rrng alle franz. Bucher, selbst' franz. Bibel« mcht ausgenommen überall .in Spanien als ke« zerisch zu verbrennen so :?ie alle diejenigen Bä. cker, die seit einem Jahrhundert aus dem fran» zäsijchen ins Spanische übersetzt worden sind. Frankreich. Nach dem Geist der engl. Gesetze hat ber Konig Ludwig eine äußerst menschenfreuudliche Verordnung in Beziehung auf die Gefangenen erlassen. Es sollen in Zukunft die verschiedenen Geschlechter, Alter und Grade der Vergehlm, gen genau von einander getrennt, und dem König jeden Monat Berichte über den Zustand der verschiedenen Gesängnisse vorgelegt werden. — Auch zu Gunsten der ehemaligen Grundbesitzer von St. Domingo wurde im Name« des Petitions» Ausschusses über ihr Gesuch um Beistand der öffentlichen Gewalt, ein Bericht erstattet. Der Berichtleger Desfourmeaul- sprach zuerst von dem hohen Werth dieser Kolon«e, und zeigte dann aus Rechnungen, daß Frank» reich im Fahr 1789 einen Werth von »30 Millionen Franken aus derselben zog, und un« ge^hr eben soviel dahin verführe. Ungeacht zwar das Gerücht geht, daß Pethion und noch mehrere Negerhäupter sich Frankreich unter» werfen werden, so ist solches dennoch zu be« zwcisten, er glaube daher, daß eine Oee« Nüsiung nothwendig seye, und daß die Negie« rung ihren Zweck nur durch eine Erpedition nach St. Domingo würde erreichen können. (W. Z.) Bey der Fahnenweihe am 19. September betrugen die anwesenden Truppen mehr als 20000 Mann. Der König hielt jede Fahne und Standarte, deren zusammen »7 waren, der Herzogin von Angouleme entgegen, welche das Fahnenband daran heftete. Dee Witterung war außerordentlich heiß. Als der König be, merkte, daß die um ihn herumstehenden Mar» schälle und Generäle ihre Hüte abgenommen hatten, sagte er ihnen mit vieler Güte: „Meine Herren, machen Sie es wie ich, und setzen Sie ihre Hüte auf" Doch nahm dieser Monarch, so oft ein Regimentschef oder eine Fahne vorbey zog und begrüßte, jedes Mahl sei-nen Hut ab, und hielt ihn so lange in der Hand, bis sie vorüber waren, welches denn die neben ihm stehenden Herren ebenfalls tha» ten. Nur die Anzahl ter gegenwärtig in Paris anwcscnden Engländer von Nang, beyderley Geschlechts, wird. aus 24000, und jene auf tem ganzen Kontinent auf 60000 geschätzt. Unter denselben befinden sich, i^ord Welcslei, Lord Wellingtons Bruder, Madame Bülinqton Englands erste Sängerin, Mad. Siddons, der Brillen erste tragische Schauspielerin. Die auf ihrer Reise nach der Schweiz vor einiger Zeit in Straßburg angekommene Prin, zess.n v Wall's, wohnte allbort am 15 Sept. finer großen Musternng der hiesigen Truppen tey, welche der Herzog von Valmy ihr zu Ehren auf dem Polygon veranstaltet hatte, vnd welche ihr zn gefallen schien. Sie nahm die Einladung zu einem Mittagsmahl an, das ihr Madame Frank, Oberhaupt eines der er» sien hiesigen Handelshäuser gab, und wobey auch die Mitglieder der ersten Behörden gegenwärtig waren. Spater wohnte sie auch ei, mm Balle bey, den dieselbe Dame lhr zu Eli. ren veranstaltet hatte, und wo sie Gelegenheit fand, die hiesige vornehme Welt zu sehen. Sie nahm an dem Ball selbst Antheil, und tanzte ununterbrochen bis 3 Uhr Morgens. Um t»ie ihr erwiesenen Höflichkeiten zu erwiedern, gab sie selbst in ihrem Gasthof zum Geist ein grosses Mittagsmahl nach englischer Weift, wozu der Marschag, die Generale und ersten Zivil «Beamten eingeladen waren, bey wcl° chem aber, außer der Prinzessinn, nur drey Damen (ihre Hosdame, die Nichte des Herzogs von Valmy und Madame Frank) erscheinen turften. Am 16. wohnte sie Talma's erster Vorstellung in der Nolle des Manlius w), «eiche Kenner für sein Meisterstück halten. (W.Z.) Preußen. Bey Gelegenheit der Auswechslung der Ratifikationen des Friedens zwischen Däne. mark und Preußen zu Berlin, hat der dänische Gesandte Graf von Hardenbcrg » Reventlow, dem König v- Preußen, und dem Fürsten v. Hardenberq, Vater des Hrn. Gesandten, d?» dänischen Elephanten Orden, und dem geh. 3c. Mions«Rath Jordan, das Commandeur -Kreuz des Daz ebrog. Ordens, ^'gestellt. Dagegen hat der König v. Dänemark, und StaatsmiM' sicr, Gras von Rosenkranz, den, schwarzen und rothen Adlerorden durch den GrafHardenderg erhalten. In einer vom König von Preußen erlasse nen Verordnung, wird bekannt gemacht, daß^ da die franz Negierung, laut dem 18. und i<> chktickek des Friedenstracktats sich verbindlich gemacht hat, alle diejenigen Summen zu bezahlen , welche sie im Auslande, wegen Kon, trackte oder anderen Verpflichtungen, die mit Individuen oder Institute,', geschlossen und eingegangen sind, schuldig ist, die Forderungen mögen sich auf Lieferungen oder andere gesetzliche Verbindlichkeiten beziehen, so haben Sc. Maj. »ach der Bestimmung des 20. Artikels, ihren gek. Staatsratb, Freyh. v. Oelsen, als Kommissär ernannt, welcher sich zur Prüfung, und zur Liquidation der reklannrten Summen , dann wegen Nerichtung derselben bereits nach Paris begeben hat. Die Interessenten können daher ikre Forderungen bey ihren rcfp Gouvernements vorher richtig stellen lassen, und sich so-dann unmittelbar an den bemeldten Freyh. v» Oelfen nach Paris verwenden. (W. Z) M i s z e l l e n. Man sagt, der Kaiser v. Rußland wolle auf dem Wiener . Kongreß den andern Mäch» ten den Vorschlag machen, die Anzahl der re, gulirten Truppen gegenseitig zu vermindern. — Dem Großherrn wurde am 25 Aug, nu» der 4. Prinz geboren, welchen der Name: Sultan Mehmet, beygelegt ward. Die 3 andern hcissen: Sultan Murad, Sultan Abvulhamid und Sul« tan Ahmed. — Zi> Löwen wurde in der Nacht vom 2. zmn 3. September bie Icsnitenkirchev die ebe>, von Mitgliedern dieses Ordens mir den nöthigen Gcräthschaften versehen worden war, rein ausgeleert, und die he,l. Hostien auf den Altar herum zerstreut. Die Polizcy bot Alles aus, um die Thäter zu entdecken. — Lord Wellington bat das Hotel der Prinzessin Borghefe, zum Gebrauche der engl. Gesandt« fchaft, um 800,000 Franks qekanft. — Der spanische Gesandte, Ritter r.PizM'5 am preuß., Hof überreichte dem König v. Preußen das Diplom und die Insignicn, des Ordens vom spanischen goldenen Vließe. — Ein Parisor Journal tM wissen, es würden künftig in Italien 4 Königreiche seyn seyn: Piemont, die Lvmbardie, Toskana' und Neapel, so wie 4 freye Handelsstädte: Venedig. Genua, Livorno und Ancona' Diese Städte sollten kein anderes Gebitt, als ihren Bann haben, und das Gc» nuesischc Gebiet daher zwischen Piemont un> Toskana vertheilt werden. (G. Z.) Wechsel « Cours in Wien am 12. Oktober l8'4. AnM.für 100 fi. cwr. fi.? 247 - ^Mou.. Eoliventionsmünze von hindert 2^0 >fF '.^